[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine
Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 5.
[0002] Unter Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie sind im vorliegenden Zusammenhang
in erster Linie Zigarettenpackungen zu verstehen, die in Gruppen von in der Regel
10 Stück in Kartons, sogenannten Stangen, verpackt werden. Es kann sich aber auch
um in sogenannte Hartbecherpackungen zu verpackende Zigarettenblöcke oder andere Gegenstände
handeln.
Das Packmaterial liegt in Form von in der Regel bedruckten, steifen Zuschnitten aus
Karton, Pappe, festem Papier, Kunststoff oder anderem für die Verpackung geeignetem
Material vor.
[0003] Zigarettenpäckchen werden für gewöhnlich in Gruppen zu 10 Stück angeordnet, die in
einen oder mehrere Packmaterialzuschnitte eingehüllt werden. Dadurch ergibt sich eine
Großpackung oder ein Gebinde, das auch als Zigarettenstange bezeichnet wird. Das Packmaterial
liegt in der Form vorgefertigter, meist wenigstens einseitig bedruckter Zuschnitte
vor, die den Längsseiten der Packungsgruppen entsprechende Längsseitenflächen, den
Stirnseiten entsprechende Flächen und Verschlußlappen am Längsrand wenigstens einer
Längsseitenfläche und an den Stirnrändern wenigstens einiger der Längsseitenflächen
aufweisen. Die Längsseitenflächen und Verschlußlappen sind durch Faltlinien zueinander
abgegrenzt, die gewöhnlich vorgeschwächt, vorzugsweise vorgerillt sind, um das Herumfalten
um die Packungsgruppen zu erleichtern und definierte Packungskanten zu erhalten. Die
Faltlinien entsprechen in ihrer Anordnung am Zuschnitt, ihrem Verlauf und ihren Abmessungen
möglichst exakt den Kanten der zu verpackenden Packungsgruppe.
[0004] Um eine Packungsgruppe in einen solchen Zuschnitt einzuschlagen, wird sie gegen eine
vorgegebene erste Längsseitenfläche des Zuschnitts bewegt und dann zusammen mit dem
Zuschnitt in eine Aufnahme eines Faltrevolvers eingeschoben. Dabei legt sich der Zuschnitt
U-förmig um drei Seiten der Packungsgruppe, indem er an den die erste Längsseitenfläche
begrenzenden Faltlinien in Einschlagrichtung umgeknickt wird. Die Kraft, die bei diesem
Vorgang für das Umformen des Zuschnitts aufgewandt wird, wirkt über die Packungsgruppe,
deren Vorderseite insbesondere an den Kanten dadurch erheblich belastet wird.
[0005] Um diese Belastung zu reduzieren, ist es durch die DE 43 08 659 A1 bekannt, den Zuschnitt
in einer separaten Vorfaltstation U-förmig vorsufalten und dann in der vorgefalteten
Form zur Vereinigung mit einer Packungsgruppe in eine Beschickungsstation zu überführen.
Dadurch wird zwar die Packungsgruppe beim Einstoßen in die Aufnahme des Faltrevolvers
entlastet, es ist aber ein erheblicher räumlicher und konstruktiver Aufwand für das
Vorfalten und für das Vorschieben der vorgefalteten Zuschnitte erforderlich. Eine
durch die DE 33 33 053 A1 bekannte Vorrichtung weist ein als Formwerkzeug ausgebildetes
Mundstück für die Zuführung der Packungsgruppen auf, das unter Mitnahme des Zuschnitts
gegen einen Formkörper bewegt wird, wobei der Zuschnitt an zwei Faltlinien vorgefaltet
wird. Da zum Vorfalten konvergierende Führungsflächen des Werkzeuges und des Formkörpers
aufeinander zu bewegt werden, ergeben sich Relativbewegungen zwischen diesen Führungsflächen
und dem Zuschnitt. Das kann unter ungünstigen Bedingungen zu Beeinträchtigungen des
Erscheinungsbildes, insbesondere der bedruckten Seite des Zuschnitts, führen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiteres Verfahren und eine weitere
Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art anzugeben.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß
mit den Maßnahmen, die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegeben sind. Bei einer Vorrichtung
der eingangs angegebenen Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen
des Anspruchs 5 enthaltenen Merkmale gelöst. Fortführungen, Weiterbildungen und vorteilhafte
Ausgestaltungen des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung sind in den
Unteransprüchen 2 bis 4 bzw. 6 bis 13 enthalten.
[0008] Mit den Verfahrensmerkmalen der Ansprüche 2 und 3 wird erreicht, daß nicht nur die
die erste Seitenfläche begrenzenden Faltlinien vorgeknickt werden, sondern daß das
Herumfalten des Zuschnitts auch an seinen anderen längslaufenden Faltlinien erleichtert
wird. Die Weiterbildung des Verfahrens nach Anspruch 4 führt zu einem sicheren Verschluß
der Packung, weil die beim Verschliessen der Packung in Längsrichtung einander überlappenden
Flächen an den betreffenden Faltlinien entgegen der Einschlagrichtung vorgeknickt
werden, wodurch Spannungen in der Faltung, die nach dem Einhüllen der Packungsgruppen
zu einem Aufspringen der Umhüllung führen könnten, vermieden, mindestens aber stark
reduziert werden.
[0009] Die Weiterbildung der Vorrichtung gemäß der Erfindung nach den Ansprüchen 6 und 7
bietet den Vorteil, daß das Vorknicken der Zuschnitte immer exakt an den vorgesehenen
Faltkanten erfolgt. Die Ausbildung der Faltorgane als Faltplatten nach den Ansprüchen
8 und 9 verhindert Relativbewegungen zwischen der Oberfläche der Zuschnitte und der
Faltorgane, so daß ein sehr materialschonendes und verschleißarmes Vorknicken der
Zuschnitte gewährleistet ist. Da sich die Vorderseiten der Faltplatten großflächig
an die Oberflächen der Längsseitenflächen der Zuschnitte anlegen, ergibt sich ein
sehr gleichmäßiges Vorknicken, was die Bildung einer einwandfreien Verpackung sehr
erleichtert. Die Ansprüche 10 und 11 stellen Weiterbildungen der Vorrichtung gemäß
der Erfindung dar, welche auf einfache Weise das Vorknicken weiterer längslaufender
Faltkanten des Zuschnitts ermöglichen. Das Ausnutzen der Faltplatte auch als Faltwerkzeug
für die sich an die zweite und die dritte Seitenfläche des Zuschnitts anschließenden
äußeren Seitenflächen führt zu einer sehr rationellen Handhabung des Vorknickens aller
längslaufenden Faltlinien. Dabei können Bestandteile der Faltmittel gemäß den Ansprüchen
12 und 13 auch Bestandteile der Zuschnittaufnahme sein, was zu einem rationellen konstruktiven
Aufbau der Vorrichtung beiträgt.
[0010] Die Erfindung bietet den Vorteil, daß Zigarettenstangen verbesserter Qualität hergestellt
werden können. Das geschieht dadurch, daß die Faltungen an den Faltlinien verringerte
Materialspannungen hervorrufen und die Faltungen in besser reproduzierbaren Positionen
erfolgen. Durch das Vorknicken der Zuschnitte an allen längslaufenden Faltlinien ergeben
sich geringere Belastungen der zu verpackenden Artikel beim Umfalten der Zuschnitte
um die Packungsgruppen, wodurch auch die Gefahr der Verformung der Artikel bzw. ihrer
Beschädigung verringert wird. Auch das führt zu einer höheren Produktqualität. Schiebende
und gleitende Relativbewegungen zwischen den Faltorganen und den breiten Längsseiten
der Zuschnitte, die wesentlich den optischen Eindruck der fertigen Packung bestimmen,
sind beim Vorknicken gemäß der Erfindung ausgeschlossen, so daß an diesen Flächen
Kratz- und Schleifspuren weitgehend vermieden werden. Das hat insbesondere auch Bedeutung
bei der Verpackung der Artikel in empfindliches Packmaterial. Da gemäß der Erfindung
alle längslaufenden Faltlinien eines Zuschnittes gleichzeitig vorgeknickt werden können,
ergibt sich ein geringer konstruktiver und funktioneller Aufwand. Gleichzeitig führt
das zu einer einwandfreien Verpackungsqualität an allen Längsseiten. Das Vorknicken
der äußeren Längsseitenflächen des Zuschnitts entgegen der Einschlagrichtung hat einen
besonders hohen Spannungsabbau in den betreffenden Faltungen zur Folge, so daß Rückstellkräfte,
die den Verschluß der Verpackung beeinträchtigen könnten, vermieden werden. Das Aufspringen
der Packung infolge von zurückbleibenden Materialspannungen entlang der längslaufenden
Überlappung ist daher weitgehend ausgeschlossen.
[0011] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0012] Es zeigen
- Figur 1
- eine Vorderansicht einer Vorrichtung gemäß der Erfindung und die
- Figuren 2 und 3
- eine Seitenansicht der Vorrichtung nach der Erfindung in zwei unterschiedlichen Arbeitspositionen.
[0013] Die als Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung
weist eine Bereitstellungsstation 1 für zu verpackende Artikel 2, eine Aufnahme 3
zum verarbeitungsgerechten Positionieren eines Zuschnitts 4, einen Revolver 6 mit
Taschen 7 zum Aufnehmen aufeinanderfolgender Artikel 2 und eine von der Bereitstellungsstation
1 durch die Zuschnittaufnahme 3 zum Revolver 6 führende Packungsbahn 8 mit Mitteln
9 zum Bewegen eines Artikels 2 über die Packungsbahn auf.
[0014] Die zu verpackenden Artikel 2 sind hier Gruppen von jeweils 10 Zigarettenpackungen
11, die in zwei aufeinanderliegenden Reihen zu je 5 Stück angeordnet sind. In die
Bereitstellungsstation 1 gelangen diese Gruppen von Zigarettenpackungen oder auch

Zigarettenstangen" mittels eines Bandförderers 12, der an sich bekannt und daher in
den Figuren 2 und 3 nur gestrichelt angedeutet ist. Als Fördermittel 9 dient ein Schieber,
der die Artikel in Richtung eines Pfeiles 13 entlang der Packungsbahn 8 durch die
Zuschnittaufnahme 3 in eine Tasche 7 des Faltrevolvers 6 bewegt. Als Antrieb des Fördermittels
9 kann z.B. eine in der Zeichnung nicht dargestellte, bekannte Kolbenzylindereinheit
dienen.
[0015] Die Packungsbahn 8 ist durch eine Gleitfläche 14, ein sich an die Gleitfläche 14
anschliessendes erstes Mundstück 16 und ein mit dem ersten in Richtung der Packungsbahn
fluchtendes zweites Mundstück 17 vorgegeben, das seinerseits mit einer aufnahmebereiten
Tasche 7 des Faltrevolvers 6 fluchtet. Das erste Mundstück 16 wird auf beiden Seiten
der Packungsbahn von Hebelarmen 18a, b von Schwenkhebeln 19a, b getragen, die um eine
Achse 21 schwenkbar im Seitenrahmen 22 der Maschine gelagert sind. In Figur 1, die
eine Ansicht in Richtung der Pfeile

-

der Figur 2 darstellt, ist das erste Mundstück 16 in einer Vorderansicht erkennbar.
Es besteht aus einer oberen Führungsplatte 23a und einer unteren Führungsplatte 23b,
die in Förderrichtung der Packungsbahn 8 zueinander konvergieren. Die Führungsplatten
23a und 23b sind von seitlichen Begrenzungskörpern 24 getragen, von denen nur der
linksseitige dargestelt ist, um auf der rechten Seite den Blick auf die dahinterliegenden
Bauelemente freizugeben. Über die Begrenzungskörper 24 und über Verbindungselemente
26, von denen in Figur 1 nur eines zum Teil gestrichelt dargestellt ist, ist das erste
Mundstück 16 an den Hebelarmen 18a und 18b der Schwenkhebel 19a und 19b befestigt.
[0016] Jeder Schwenkhebel 19a bzw. 19b weist einen zweiten Hebelarm 27a bzw. 27b auf, dessen
freies Ende über eine Koppel 28 mit einem um eine Achse 29 schwenkbaren Winkelhebel
31 verbunden ist. Die Winkelhebel 31 sitzen fest auf der Welle 29, auf der auch ein
Exzenter 32 verdrehfest angebracht ist. Eine rotierende Steuerkurve 33 treibt die
Drehbewegung der Welle 29 über ein an den Exzenter 32 angelenktes Gestänge 34 und
einen Winkelhebel 36 mit einer mit der Steuerkurve zusammenwirkenden Steuerrolle 37
an (s. Fig. 2). Die rotierende Steuerkurve 33 versetzt das erste Mundstück 16 in eine
Schwenkbewegung um die Achse 21 der Schwenkhebel 19.
[0017] Das feste Mundstück 17 weist eine obere Führung 38a und eine untere Führung 38b auf.
Diese Führungen 38a und 38b sind mittels Verbindungselementen 39 und 41 am Seitenrahmen
22 der Maschine befestigt. Jedes Verbindungselement 39 trägt außerdem seitlich verschiebbar
eine Seitenbegrenzung 42 des zweiten Mundstücks 17. Die Halterung des Mundstücks 17
über die Verbindungselemente 39 und 41 ist auf der rechten Seite der Figur 1 erkennbar
gemacht, indem in der Darstellung davorliegende Teile weggelassen wurden. Auf der
linken Seite ist die Halterung in derselben Weise aufgebaut.
[0018] Zwischen dem ersten Mundstück 16 und dem zweiten Mundstück 17 liegt die Aufnahme
3 für einen Packmaterialzuschnitt 4. Dieser Packmaterialzuschnitt wird in Pfeilrichtung
43 mittels einer Zuführeinrichtung, die in den Figuren 2 und 3 durch zwei Förderwalzen
44 angedeutet ist, in üblicher Weise zugeführt. In der Zuschnittaufnahme 3 wird der
Zuschnitt verarbeitungsgerecht positioniert, indem er quer zur Packungsbahn 8 zwischen
den Mundstücken 16 und 17 gehalten wird und auf einer Auflage 46 aufliegt. Die Auflage
46 ist beidseits an den Hebelarmen 18a und 18b befestigt.
[0019] Der Zuschnitt 4 weist eine erste Längsseitenfläche 47, beidseits daran anschließend
eine zweite und eine dritte Längsseitenfläche 48 bzw. 49 sowie eine vierte Längsseitenfläche
51 auf. Diese Längsseitenflächen entsprechen in ihrer Größe und Anordnung den Längsseiten
der zu verpackenden Artikel 2. An die dritte Längsseitenfläche 49 des Zuschnitts schließt
sich ein Verschlußlappen 52 an. Stirnseitig weist der Zuschnitt Stirnseitenflächen
53 und 54 sowie ebenfalls Verschlußlappen 56 auf. Die Längsseitenflächen des Zuschnitts
sind durch Faltlinien 57a bis d voneinander bzw. von den Verschlußlappen 52 getrennt.
Auch die anderen umzufaltenden Flächen des Zuschnittes sind durch entsprechende Faltlinien
voneinander getrennt. Entlang den Faltlinien kann der Zuschnitt z.B. durch eine Rillung
vorgeschwächt sein, um das Falten des Zuschnittes zu erleichtern. In der Figur 1 sind
die Faltlinien, soweit sie erkennbar sind, strichpunktiert eingezeichnet. Die Figur
2 zeigt die Faltlinien als verdickte schwarze Punkte an dem Zuschnitt 4.
[0020] Die Zuschnittaufnahme 3 ist so gestaltet und quer zu der Packungsbahn 8 angeordnet,
daß die erste Längsseitenfläche 47 eines in der Aufnahme positionierten Zuschnitts
genau in der Bewegungsbahn des zu verpackenden Artikels 2 liegt, so daß sich beim
Vorschieben dieses Artikels dessen vordere Längsseite 58 exakt an die erste Längsseitenfläche
47 des Zuschnitts anlegt. Die Faltlinien 57a und 57b, die diese erste Längsseitenfläche
47 begrenzen, verlaufen in exakter Übereinstimmung mit Faltkanten 59a und 59b, die
an der Vorderseite der Führungsplatten 23a und 23b des Mundstücks 16 vorgesehen sind.
[0021] Der Zuschnittaufnahme 3 ist eine Falteinrichtung 61 zum Vorknicken eines in der Aufnahme
positionierten Zuschnitts 4 an den die Längsseitenflächen begrenzenden Faltlinien
57 vor dem Hindurchbewegen eines Artikels 2 durch die Zuschnittaufnahme zugeordnet.
Diese Falteinrichtung 61 weist Faltorgane in Form von Faltplatten 62 und 63 auf. Die
Faltplatten sind auf beiden Seiten der Packungsbahn 8 an Winkelhebeln 64a, 64b bzw.
66a, 66b befestigt, die um Achsen 67 bzw. 68 schwenkbar im Seitenrahmen der Maschine
gelagert sind. Die Schwenkachsen 67 und 68 der Winkelhebel 64 und 66 fluchten mit
den Faltkanten 59a und 59b des Mundstücks 16. Mit Koppeln 69 und 71 sind die Winkelhebel
64 und 66 an den Winkelhebel 31 angekoppelt, so daß die Schwenkbewegung der Faltplatten
62 und 63 ebenfalls von der Steuerkurve 33 angetrieben wird.
[0022] Eine parallel zur Faltlinie 57c des Zuschnitts 4 verlaufende Faltleiste 72, die beidseits
im Seitenrahmen 22 des Maschinengestells befestigt ist, dient ebenfalls dem Vorknicken
des Zuschnitts in der Zuschnittaufnahme 3. In der Ansicht der Figur 1 sind ein Teil
des Zuschnitts 4 und ein Teil der Faltleiste 72 gebrochen dargestellt, um die Anordnung
und den Verlauf der Faltplatte 62 und des oberen festen Mundstücks 38a in diesem Bereich
zu zeigen.
[0023] Die die Zuschnitte 4 in der Aufnahme 3 haltende Auflage 46 ist gleichzeitig als Faltleiste
ausgebildet, deren Faltkante parallel zur Faltlinie 57d des in der Aufnahme 3 positionierten
Zuschnitts 4 verläuft.
[0024] Im Betrieb wird ein Zuschnitt 4 mittels der Zuführwalzen 44 in die Zuschnittaufnahme
3 gefördert. Dabei ist das bewegliche Mundstück 16 in seine rechte, in der Figur 2
gezeigte Position geschwenkt, so daß die Aufnahme 3 offen und für den Zuschnitt zugänglich
ist. Die an dem das Mundstück 16 tragenden Hebelarmen 18a und 18b vorgesehene Auflage
46 ist dadurch ebenfalls nach rechts geschwenkt, was das Einführen des Zuschnitts
erleichtert. Sobald der Zuschnitt 4 seine verarbeitungsgerechte Position erreicht
hat, wird das Mundstück 16 gegen die erste Längsseitenfläche 47 des Zuschnitts geschwenkt,
so daß seine Faltkanten 59a und 59b an den Faltlinien 57a und 57b des Zuschnitts anliegen.
Jetzt fluchten die Achsen 67 und 68 der Schwenkhebel 64 und 66, die die Faltplatten
62 und 63 tragen, sowohl mit den Faltlinien 57a und 57b des Zuschnitts als auch mit
den Faltkanten 59a und 59b des Mundstücks 16. Die Steuerkurve 33 treibt über die Achse
29 den Winkelhebel 31 und damit die Koppeln 69 und 71 so an, daß die Faltplatten 62
und 63 durch die Zuschnittaufnahme 3 hindurch zum Mundstück 16 hingeschwenkt werden,
wobei sie den Zuschnitt exakt an den Faltlinien 57a und 57b vorknicken. Der radial
äußere Längsrand der oberen Faltplatte 62 beschreibt dabei im Uhrzeigersinn einen
Schwenkbogen 73, der in Figur 2 eingezeichnet ist. Einen ähnlichen Schwenkbogen beschreibt
der radial äußere Längsrand der unteren Faltplatte 63 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn,
der aber der besseren Übersichtlichkeit der Zeichnung halber nicht eingezeichnet ist.
Die Faltplatten legen sich mit ihren Vorderseiten an die zweite und dritte Längsseitenfläche
48 bzw. 49 des Zuschnitts an und bewegen diese, wie das die Figur 3 zeigt, über die
Faltkanten 59a und 59b des Mundstücks 16 hinweg. Dabei wirken auch die radial äußeren
Längsränder der beiden Faltplatten 62 und 63, die exakt in der Höhe der Faltlinien
57c bzw. 57d des Zuschnitts verlaufen, als Faltkanten. Dadurch wird der Zuschnitt
4 an seinen Faltlinien 57c und 57d mit Hilfe der Faltleiste 72 bzw. der Rückseite
der jetzt als Faltleiste wirkenden Auflage 46 vorgeknickt, wie das in Figur 3 zu erkennen
ist. Das Vorknicken des Zuschnitts 4 mittels der Faltplatten 62 und 63 bewirkt also,
daß der Zuschnitt an den die erste Längsseitenfläche 47 begrenzenden Faltlinien 57a
und 57b in Einschlagrichtung und an den die benachbarten Längsseitenflächen 48 und
49 begrenzenden Faltlinien 57c bzw. 57d entgegengesetzt zur Einschlagrichtung vorgeknickt
werden. Das Vorknicken entgegengesetzt zur Einschlagrichtung ist besonders für die
vierte Längsseitenfläche 51 und den Verschlußlappen 52 von Bedeutung, weil diese zusammen
den Packungsverschluß bilden, der durch die mit dem Vorknicken entgegengesetzt zur
Einschlagrichtung erzielt besondere Spannungsfreiheit in der Faltung profitiert. So
werden in einem einzigen Arbeitsgang alle längsverlaufenden Faltlinien des Zuschnitts
vorgeknickt, was zu einer qualitativ sehr hochwertigen Verpackung der Artikel 2 führt.
Dabei ist besonders darauf hinzuweisen, daß das Vorknicken der Zuschnitte mit den
Faltplatten 62 und 63 ohne Relativbewegung zwischen den umgefalteten Flächen und den
Faltorganen stattfindet. Damit ergibt sich eine besondere Schonung des Verpackungsmaterials.
[0025] Nach dem Vorknicken des Zuschnitts wird der in der Bereitstellungsstation 1 bereitgehaltene
Artikel 2 mittels des Schiebers 9 über die Packungsbahn 8 in das Mundstück 16 geschoben,
wo er sich an die erste Längsseitenfläche des Zuschnitts anlegt. Beim Hindurchschieben
des Artikels 2 durch die Packungsbahn wird dann in der Folge der Zuschnitt um drei
Längsseiten des Artikels herumgelegt, wie das bekannt und üblich ist. Der an drei
Seiten umhüllte Artikel gelangt in die bereitstehende Tasche 7 des Faltrevolvers 6,
wo ein Einschläger 74 den Verschlußlappen 72 über die offene Rückseite des Artikels
umschlägt. Die weiteren Faltvorgänge sind übliche Praxis und bedürfen hier keiner
näheren Beschreibung.
[0026] Inzwischen bewegt die weiterrotierende Steuerkurve 33 die Faltplatten 62 und 63 und
das bewegliche Mundstück 16 zurück in ihre Ausgangsposition, die in Figur 2 dargestelt
ist, so daß ein neuer Zuschnitt für den nächsten Verpackungsvorgang zugeführt werden
kann.
1. Verfahren zum Einschlagen von Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere
von Gruppen von Zigarettenpackungen, in kartonartige Packmaterialzuschnitte, welche
durch Faltlinien voneinander abgegrenzte, den Seiten der Artikel entsprechende Seitenflächen
aufweisen, bei dem ein Zuschnitt verarbeitungsgerecht positioniert wird und ein Artikel
aus einer ersten Position mit einer ersten Seite gegen eine entsprechende erste Seitenfläche
des Zuschnitts und weiter unter wenigstens dreiseitiger Herumfaltung des Zuschnitts
um den Artikel in eine zweite Position bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zuschnitt an den die erste Seitenfläche begrenzenden Faltlinien vorgeknickt wird,
bevor er um den Artikel herumgefaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt beim Vorknicken
an den Faltlinien seiner ersten Seitenfläche gleichzeitig an wenigstens einer weiteren
Faltlinie vorgeknickt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Packmaterialzuschnitte
den Längsseiten der Artikel entsprechende Längsseitenflächen aufweisen und daß im
wesentlichen gleichzeitig alle die Längsseitenflächen begrenzenden Faltlinien des
Zuschnitts vorgeknickt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die der ersten
Längsseitenfläche des Zuschnitts beidseits benachbarten zweite und dritte Längsseitenflächen
an den entsprechenden Faltlinien in Einschlagrichtung und die sich an die zweite und
dritte Längsseitenfläche anschließenden Flächenabschnitte an entsprechend vorgesehenen
Faltlinien entgegen der Einschlagrichtung vorgeknickt werden.
5. Vorrichtung zum Einschlagen von Artikeln der tabakverarbeitenden Industrie, insbesondere
von Gruppen von Zigarettenpackungen, in kartonartige Packmaterialzuschnitte, welche
durch Faltlinien voneinander abgegrenzte, den Seiten der Artikel entsprechende Seitenflächen
aufweisen, mit einer Aufnahme zum verarbeitungsgerechten Positionieren eines Zuschnitts,
einer die Aufnahme in der Höhe einer vorgegebenen ersten Seitenfläche eines darin
positionierten Zuschnitts kreuzenden Packungsbahn und Mitteln zum Bewegen eines Artikels
entlang der Packungsbahn durch die Zuschnittaufnahme, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zuschnittaufnahme (3) eine Falteinrichtung (61) mit Mitteln (62,63) zum Vorknicken
eines in der Aufnahme positionierten Zuschnitts (4) an den die erste Seitenfläche
(47) begrenzenden Faltlinien (57a,57b) vor dem Hindurchbewegen eines Artikels (2)
durch die Zuschnittaufnahme (3) zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Falteinrichtung (61)
auf einer Seite der Zuschnittaufnahme (3) ein Mundstück (16) mit mit den Faltlinien
(57a,b) der ersten Seitenfläche (47) eines in der Aufnahme (3) positionierten Zuschnitts
(4) übereinstimmenden Faltkanten (59a,b) und auf der anderen Seite der Aufnahme (3)
wenigstens ein Faltorgan (62,63) aufweist und daß das Mundstück (16) und/oder das
Faltorgan (62,63) aus einer ersten Position, in der die Aufnahme (3) zwischen ihnen
liegt, in eine zweite Position, in der das Faltorgan (62,63) das Mundstück (16) über
die Faltkanten (59a,b) hinweg außen übergreift, und zurück relativ zueinander bewegbar
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Mundstück (16) aus einer
die Zuschnittaufnahme (3) freigebenden zurückgezogenen Stellung gegen die vorzuknickenden
Faltlinien (57a,b) eines in der Aufnahme (3) positionierten Zuschnitts (4) und zurück
bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Faltorgane
als durch die Zuschnittaufnahme (3) hindurch über die Faltkanten (59a,b) des Mundstücks
(16) hinweg schwenkbare Faltplatten (62,63) ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Faltplatte (62,63) eine
vordere Anlagefläche aufweist, deren Größe höchstens der Größe einer der ersten (47)
benachbarten Seitenfläche (48,49) eines in der Aufnahme (3) positionierten Zuschnitts
(4) entspricht und die gegen die betreffende Seitenfläche (48,49) bewegbar ist, wobei
der radial äußere Längsrand der Faltplatte (62,63) entlang einem Schwenkbogen (73)
um die Schwenkachse (67,68) und zurück bewegbar ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der radial äußere
Längsrand der Faltplatte (62,63) als Faltkante ausgebildet ist, die im wesentlichen
parallel zu einer die zugehörige Seitenfläche (48 bzw. 49) eines in der Aufnahme (3)
positionierten Zuschnitts (4) außen begrenzenden Faltlinie (57c bzw. 57 d) verläuft
und daß dem Schwenkbogen (73) der Faltplatte (62,63) außen benachbart eine Faltleiste
(72,46) mit einer dem Schwenkbogen zugewandten Faltkante zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ein in
der Aufnahme (3) positionierter Zuschnitt (4) durch Schwenken der Faltplatten (62,63)
gegen das Mundstück (16) an den die erste Seitenfläche (47) begrenzenden Faltlinien
(57a, 57b) in Einschlagrichtung und gleichzeitig an den Faltlinien (57c, 57d), welche
die der ersten (47) benachbarten Seitenflächen (48,49) nach außen hin begrenzen, entgegengesetzt
zur Einschlagrichtung vorknickbar ist.
12. Vorichtung nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine Faltleiste (72,46) als stationärer Teil der Zuschnittaufnahme (3) ausgebildet
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Faltleiste
(46) eine Anschlagfläche zum Abstützen eines in der Aufnahme (3) positionierten Zuschnitts
(4) in einer vorgegebenen Lage aufweist.