[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein Verfahren zum intermittierenden
Einfügen von Bahnabschnitten einer zweiten Materialbahn in eine erste Materialbahn.
[0002] Zur Herstellung von Etiketten werden üblicherweise mehrere Schichten von Materialien
zu einer Materialbahn laminiert. Die relativ breite Materialbahn wird nachfolgend
in einzelne Streifen der gewünschten Etikettenbreite geschnitten, so daß jeder Streifen
die ausgestanzten Etiketten trägt.
[0003] Vornehmlich dienen diese Etiketten im Gebrauchszustand dazu, der Kundschaft in einem
Warenhaus Preis- und/oder Produktinformation über die Waren zu vermitteln, an denen
sie angebracht sind. In zunehmendem Maße erfüllen die Etiketten jedoch eine weitere
Funktion: sie werden zur elektronischen Artikelsicherung eingesetzt. Hierzu besteht
- wie in der EP 0 295 028 B1 beschrieben - eine der laminierten Schichten des Etikettenbandes
aus einem weichmagnetischen Material hoher Permeabilität und geringer Koerzitivkraft.
Oftmals wird anstelle einer durchgehenden, z.B. durch Sputtern, aufgebrachten Schicht
(--> "Thin Film Etiketten") jedoch auch ein weichmagnetisches Streifenmaterial (-->
"Strip Etiketten") verwendet.
[0004] Wird ein derart präpariertes Etikett dem elektromagnetischen Wechselfeld einer elektronischen
Überwachungseinrichtung ausgesetzt, wird es zur Aussendung eines charakteristischen
Signals angeregt. Dieses Signal wird von einer Empfangseinrichtung der Überwachungsvorrichtung
detektiert und von einer Auswerteelektronik dahingehend interpretiert wird, daß ein
Artikel in unerlaubter Weise die Überwachungszone passiert. Das unerlaubte Passieren
wird dem Bedienpersonal mittels eines akustischen und /oder optischen Alarms angezeigt.
[0005] Um das Auslösen eines Alarms zu verhindern, wenn ein Kunde für einen Artikel ordnungsgemäß
gezahlt hat, sind die elektronischen Sicherungsetiketten üblicherweise deaktivierbar.
Hierzu sind Abschnitte eines halbhart- oder hartmagnetischen Materials vorgesehen,
die nach ordnungsgemäßer Bezahlung der Ware durch eine entsprechend hohe Energiezufuhr
in die Sättigung getrieben werden. Die in der Sättigung befindlichen halbhart- oder
hartmagnetischen Abschnitte unterbinden nachfolgend eine Reaktion des weichmagnetischen
Materials in dem von der Überwachungsvorrichtung ausgesendeten Wechselfeld.
[0006] Das weichmagnetiche Material und insbesondere das halbhart- oder hartmagnetische
Material sind teuer. Berücksichtigt man die hohen Materialkosten, so wird ohne weiteres
verständlich, warum als Deaktivatormaterial kein durchgehender Streifen bzw. keine
geschlossene Fläche verwendet werden.
[0007] Die Etiketten werden üblicherweise mittels Handetikettiergeräten auf die auszuzeichnenden
Waren aufgebracht. Bei dem Einfügen der den Etikettenstreifen tragenden Etikettenrolle
in das Spendegerät ergibt sich ein gewisser Ausschuß von Etikettenmaterial, der für
die nachfolgende Preisauszeichnung nicht mehr zur Verfügung steht. In Anbetracht der
Tatsache, daß die Materialien zur Herstellung der Etiketten, insbesondere der Sicherungsetiketten,
aus teueren Materialien bestehen, geht das Bestreben in die Richtung, den Ausschuß
möglichst auf Null zu reduzieren. Zur Erreichung dieses Zieles wird in gewissen Abständen
in die die Sicherungselemente tragende, laminierte Materialbahn ein Abschnitt eines
preisgünstiges Material eingefügt, das keine Sicherungselemente enthält. Die Länge
des eingefügten Abschnittes entspricht dabei dem Ausschuß, der üblicherweise bei Einsetzen
einer neuen Etikettenrolle in ein Spendgerät anfällt.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzuschlagen,
die ein automatisches Einfügen eines Bahnabschnitts einer zweiten Materialbahn in
vorgegebenen Abständen in eine erste Materialbahn ermöglichen.
[0009] Die Aufgabe wird hinsichtlich der Vorrichtung dadurch gelöst, daß die Vorrichtung
eine erste Bearbeitungsstation für die erste Materialbahn, eine zweite Bearbeitungsstation
für die zweite Materialbahn und eine Steuervorrichtung aufweist. Die Steuereinrichtung
stoppt den Bahnvorlauf in der ersten Bearbeitungsstation, wenn eine vorbestimmt Länge
der Materialbahn erreicht ist - diese Länge entspricht übrigens der Länge einer für
das Spendgerät vorgesehenen Etikettenrolle -; desweiteren sind zwei Klemmvorrichtungen
zum Einklemmen der ersten Materialbahn und eine Schneidevorrichtung zum Durchtrennen
der Materialbahn zwischen den beiden Klemmvorrichtungen vorgesehen, wobei die Enden
der Materialbahn vorzugsweise mit ihren Enden über die Klemmvorrichtungen überstehen.
Die Steuervorrichtung steuert den Bahnvorlauf in der zweiten Bearbeitungsstation,
bis ein Bahnabschnitt einer vorgegebenen Länge erreicht ist. Zumindest zwei weitere
Klemmvorrichtungen zum Einklemmen des Bahnabschnittes und eine Schneidevorrichtung
zum Durchtrennen der zweiten Materialbahn am Ende des Bahnabschnittes sind vorgesehen,
wobei auch hier die Enden des Bahnabschnittes Überstände über die Klemmvorrichtungen
aufweisen. Weiterhin weisen die Klemmvorrichtungen der zweiten Bearbeitungsstation
Führungselemente auf, die den Bahnabschnitt der zweiten Materialbahn derart in die
Ebene der ersten Materialbahn verfahren, daß die Überstände an den Bahnenden von erster
und zweiter Materialbahn vorzugsweise aneinanderstoßen. Weiterhin sind Klebevorrichtungen
vorgesehen, die die Enden der beiden Materialbahnen miteinander verkleben.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen,
daß die erste Materialbahn elektronisch detektierbare Sicherungselemente enthält.
Wie bereits an vorhergehender Stelle erwähnt, handelt es sich bei den elektronisch
detektierbaren Sicherungselementen um sog. "Thin Film" oder um "Strip"-Etiketten.
Vorzugsweise wird für die zweite Materialbahn ein Laminat aus zwei Propylenschichten
verwendet, was eine äußerst kostengünstige Lösung darstellt.
[0011] Damit eine gewünschte Länge eines Abschnittes der zweiten Materialbahn in vorgegebenen
Abständen in die erste Materialbahn eingefügt werden kann, ist gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, einen Winkelgeber auf
der Achse einer Walze anzuordnen, wobei die Drehgeschwindigkeit der Walze zur Geschwindigkeit
des Vorschubs der Materialbahn proportional ist. Vorzugsweise ist der Winkelgeber
an einem Meßrad montiert, das auf der Materialbahn aufsetzt. Bei dem Winkelgeber handelt
es sich um einen im Handel erhältlichen Absolut- oder Inkrementalgeber.
[0012] Um Information darüber zu erhalten, ob die Materialbahn auf einer der Vorratsrollen
zu Ende geht bzw. ob die auf der Aufwickelrolle befindliche Materialbahn den für die
Weiterverarbeitung ausreichenden Durchmesser hat, sind an den beiden Vorratsrollen
der ersten und zweiten Bearbeitungsstation sowie an der Aufwickelrolle Sensoren vorgesehen
sind. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung handelt es sich bei dem Sensor an der
Vorratsrolle der ersten Bearbeitungsstation um einen Metalldetektor, der auf die Metallschicht
der magnetischen Sicherungselemente anspricht. Bei dem Sensor, der der Vorratsrolle
der zweiten Bearbeitungsstation zugeordnet ist, handelt es sich vorteilhafterweise
um einen Reflexionsdetektor, während das Erreichen eines vorgegebenen Durchmessers
der Aufwickelrolle mittels eines Ultraschallsensors angezeigt wird.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung handelt
es sich bei der Schneidevorrichtung zum Durchtrennen der ersten Materialbahn (3) um
einen Stempel-Matrizen-Schneidevorrichtung. Diese Vorrichtung, die hinsichtlich ihrer
Funktion der einer Schere ähnelt, bietet den Vorteil, daß die Verschmutzung der Messer
durch den Klebstoff der laminierten Materialbahn relativ gering ist. Der Zeitaufwand
für das Reinigen der Schneidevorrichtung läßt sich durch die Verwendung einer derartigen
Schneidevorrrichtung erheblich reduzieren.
[0014] Zur Konstanthaltung der Bahnspannung ist jeder der beiden Vorratsrollen und der Aufwickelrolle
eine Tänzerwalze zugeordnet. Diese vorteilhafte Ausgestaltung stellt sicher, daß die
fertige, mit Klebestellen versehene Materialbahn insbesondere beim Wiederanfahren
der Vorrichtung nicht an den Klebestelle (Schwachstellen) auseinanderreißt.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird angeregt,
sowohl in der ersten Bearbeitungsstation als auch in der zweiten Bearbeitungsstation
den Bahnlauf der Materialbahnen durch eine Bahnkantensteuerung zu überwachen. So läßt
sich gewährleisten, daß die eingefügten Bahnabschnitte ohne seitlichen Versatz in
die erste Materialbahn eingefügt werden können.
[0016] Als besonders günstig wird die folgende Ausgestaltung erachtet: bei den Klebvorrichtungen
handelt es sich um Klebebandspendvorrichtungen, wobei ein Klebeband entsprechend der
Bahnbreite der Materialbahn abgetrennt und auf die Enden der ersten Materialbahn und
des Bahnabschnittes der zweiten Materialbahn beidseitig aufgebracht wird.
[0017] Hinsichtlich des Verfahren zum intermittierenden Einfügen von Bahnabschnitten einer
zweiten Materialbahn in eine erste Materialbahn wird die Aufgabe durch folgende Verfahrensschritte
gelöst: in einer ersten Bearbeitungsstation wird ein Bahnabschnitt vorgegebener Länge
der ersten Materialbahn von einer ersten Vorratsrolle abgewickelt und abgetrennt;
anschließend werden die beiden Bahnenden in der Ebene der ersten Materialbahn auseinandergefahren.
Vorzugsweise wird während des Abwickel- und Abtrennvorganges in der ersten Bearbeitungsstation
in einer zweiten Bearbeitungsstation ein Bahnabschnitt einer vorgegebenen Länge der
zweiten Materialbahn von einer zweiten Vorratsrolle abgewickelt und abgetrennt; der
abgetrennte Bahnabschnitt der zweiten Materialbahn wird in die Ebene der ersten Materialbahn
verfahren und dort mit den Bahnenden der ersten Materialbahn verklebt. Diese Schritte
werden solange wiederholt, bis die erste Materialbahn mit den eingefügten Abschnitten
der zweiten Materialbahn eine gewünschte Länge erreicht hat.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der
Bahnlauf in der ersten Bearbeitungsstation und in der zweiten Bearbeitungsstation
hinsichtlich der Bahnkantenlage und hinsichtlich der Bahngeschwindigkeit überwacht.
Günstig ist es, wenn der Steuereinrichtung das Bahnende der Materialbahnen auf den
Vorratsrollen sowie das Erreichen des gewünschten Durchmessers der Aufwickelrolle
signalisiert wird.
[0019] Gemäß einer günstigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die
Steuerung der Elemente in den beiden Bearbeitungsstationen entweder pneumatisch und/oder
motorisch.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das erfindungsgemäße Verfahren werden anhand
der nachfolgenden Zeichnungen naher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1. eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2: eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 3: eine schematische Darstellung der einzelnen Positionen der Klemmvorrichtungen
bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 4: ein Flußdiagramm zur Ansteuerung der Steuereinrichtung.
[0021] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Seitenansicht,
während Fig. 2 eine Draufsicht der in der Fig. 1 dargestellten Vorrichtung zeigt.
Die Vorrichtung besteht aus zwei Bearbeitungsstationen 5, 6, die derart aufeinander
abgestimmt sind, daß in eine erste Materialbahn 3 in vorgegebenen Abständen Bahnabschnitte
7 bestimmter Länge einer zweiten Materialbahn 4 eingefügt werden. Das Einfügen der
Bahnabschnitte 7 erfolgt intermittierend und wird von einer Steuervorrichtung 9 gesteuert.
Bevorzugt handelt es sich bei der Steuerung um eine CNC-2 Steuerung. Die einzelnen
Elemente der Bearbeitungsstationen 3, 4 werden entweder motorisch oder pneumatisch
bewegt.
[0022] Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung besteht die erste Materialbahn 3 aus einem Laminat,
das magnetische Sicherungselemente 29 enthält; in der zweiten Materialbahn 4 ist keine
magnetische Metallbeschichtung enthalten, vielmehr setzt sie sich vorzugsweise aus
zwei zusammengeklebten Polypropylenschichten zusammen.
[0023] Die erste Materialbahn 3 wird in der ersten, oberen Bearbeitungsstation 5 von einer
Vorratsrolle 1 entsprechend einer gewünschten Länge abgewickelt. Die Geschwindigkeit
des Bahnvorschubs sowie die gewünschte Länge des Bahnabschnitts 7 der ersten Materialbahn
3 werden mittels eines Drehwinkelgebers 22 ermittelt, der z.B. auf der Achse eines
auf der abgewickelten Materialbahn 3 aufsetzenden Meßrades befestigt ist. Die Bahnspannung
während des Abwickelvorganges, des Stoppens und des Weiterführens der Materialbahn
3 wird über Tänzerwalzen 16 konstant gehalten. Der seitliche Bahnlauf wird von Bahnkantensensoren
überwacht und mittels einer Bahnkantensteuerung 31 auf die gewünschte Kantenlage korrigiert.
Zur Bahnkantensteuerung 31 wird eine sog. Drehrahmensteuerung eingesetzt. Hierbei
handelt es sich um zwei nebeneinander gelagerte Walzen, die in einem schwenkbaren
Rahmen angeordnet sind.
[0024] Sobald die gewünschte Länge der Materialbahn 3 erreicht ist, wird der Bahnvorschub
in der ersten Bearbeitungsstation 5 gestoppt. Die Materialbahn 3 wird zwischen den
beiden Klemmbacken der beiden Klemmvorrichtungen 10a, 10b der ersten Bearbeitungsstation
5 eingeklemmt. Dieser Sachverhalt ist in der Fig. 3a zeichnerisch dargestellt und
dort als Position I.1 bezeichnet. Anschließend wird die Materialbahn 3 zwischen den
beiden Klemmvorrichtungen 10a. 10b mittels einer in die Bahnebene hineinbewegten Schneidevorrichtung
12 durchgeschnitten. Der Schnitt erfolgt derart, daß die Bahnenden einen gewissen
Überstand bezüglich der Klemmvorrichtungen 10a, 10b haben. In einem nächsten Verfahrensschritt
wird eine der beiden Klemmvorrichtungen 10b in Laufrichtung der ersten Materialbahn
3 und die andere Klemmvorrichtung 10a entgegen der Laufrichtung der ersten Materialbahn
3 verschoben und in vorgegebenen Stellungen positioniert. Die erreichte Stellung der
Klemmvorrichtungen 10a, 10b ist in der Fig. 3a als Position I.2 bezeichnet.
[0025] Wahrend in der ersten Bearbeitungsstation 5 die zuvorbeschriebenen Arbeitsschritte
ablaufen, wird in der zweiten Bearbeitungsstation 6 eine gewünschte Länge eines Bahnabschnittes
7 der zweiten Materialbahn 4 von einer Vorratsrolle 2 abgewickelt. Wie in der Bearbeitungsstation
5 wird auch in der Bearbeitungsstation 6 die Bahnspannung über eine Tänzerwalze 16
konstant gehalten.
Zwecks des Vorschubs der Länge des Bahnabschnittes 7 wird der Anfang der Materialbahn
4 zwischen den Klemmbacken zweier nebeneinander positionierter Klemmvorrichtungen
11a, 11b hindurchgeführt, was als Position II.1 in Fig. 3b zeichnerisch wiedergegeben
ist. Um ein Abknicken des Bahnanfangs zu verhindern, wird während des Bahnvorschubs
von beiden Seiten Luft gegen die Materialbahn geleitet. Hierzu sind in den Klemmbacken
der ersten Klemmvorrichtung 11a Luftdüsen vorgesehen. Um ein Anstoßen des Bahnanfangs
an den Kanten der Klemmbacken zu vermeiden, sind desweiteren die Klemmbacken der zweiten
Klemmvorrichtung 11b an der dem Bahnanfang der Materialbahn 4 zugewandten Seite abgeschrägt.
[0026] Die äußere, in Laufrichtung der Materialbahn 4 positionierte Klemmvorrichtung 11b
klemmt die Materialbahn 4 zwischen den Klemmbacken ein, sobald diese einen gewissen
Überstand erreicht hat. Dann wird die äußere Klemmvorrichtung 11b um eine gewisse
Strecke in Laufrichtung der Materialbahn 4 bewegt. Anschließend wird die gewünschte
Länge des Bahnabschnittes 7 der zweiten Materialbahn 4 von der Vorratsrolle 2 der
zweiten Bearbeitungsstation 6 abgewickelt. Sobald dies geschehen ist, wird die Materialbahn
4 zwischen zwei entgegen der Bahnlaufrichtung positionierten Klemmvorrichtungen 13,
11a eingeklemmt und im Zwischenbereich zwischen den beiden Klemmvorrichtungen 13,
11a mittels einer Schneidevorrichtung 14 durchgeschnitten. Die Position der Klemmvorrichtungen
13, 11a, 11b ist in Fig. 3b als Position II.2 gekennzeichnet.
[0027] Die Schneidevorrichtung 14 der zweiten Bearbeitungsstation 6 ist im Gegensatz zu
der Schneidevorrichtung 12 der ersten Bearbeitungsstation 5 starr montiert. Auch hier
erfolgt der Schnitt derart, daß ein gewisser Überstand des abgeschnitten Bahnabschnittes
7 erzielt wird.
[0028] Beide Klemmvorrichtungen 11a, 11b werden in ihren erreichten Positionen nunmehr in
die Ebene der Materialbahn 3 der ersten Bearbeitungsstation 5 gefahren. Nach Beendigung
dieses Prozesses sind die beiden Klemmvorrichtungen 11a, 11b der zweiten Bearbeitungsstation
6 in unmittelbarer Nähe der beiden Klemmvorrichtungen 10a, 10b der ersten Bearbeitungsstation
3 positioniert. Zeichnerisch ist dies in Fig. 3c zu sehen und dort als Position III
gekennzeichnet.
[0029] Die Überstände der Bahnenden der ersten und der zweiten Materialbahn 3, 4 stoßen
vorzugsweise aneinander. In einem nachfolgenden Verfahrensschritt werden die Enden
mittels zweier jeweils beidseitig angeordneter Klebevorrichtungen 17, 18; 19, 20 miteinander
verklebt. Anschließend werden die Klemmbacken der Klemmvorrichtungen 10a, 10b, 11a,
11b geöffnet, und die Materialbahn 3 der ersten Bearbeitungsstation 5 wird mit dem
eingefügten Bahnabschnitt 7 der zweiten Materialbahn 4 weiterbewegt und auf der Aufwickelrolle
8 aufgewickelt. Es folgt der nächste Zyklus.
[0030] Die Klebevorrichtungen 17, 18, 19, 20 sind folgendermaßen ausgestaltet: die Spender
für das Klebeband sind seitlich der ersten Materialbahn 3 positioniert und zwar in
der Nähe der Positionen der Klemmvorrichtungen 10a, 10 b der ersten Bearbeitungsstation
5, die diese während des Einfügens des Bahnabschnittes 7 der zweiten Materialbahn
4 innehaben.
Das Ende des Klebebandes wird jeweils von den Klemmbacken einer weiteren, auf einem
Schlitten angeordneten Klemmvorrichtung erfaßt und quer zur Laufrichtung der Materialbahn
3 über die Stoßstellen der beiden Materialbahnen 3, 4 gezogen. Sobald die der Bahnbreite
entsprechende Länge des Klebebandes erreicht ist, werden die Klebebänder mit Hilfe
von Messern durchtrennt. Die Abschnitte der Klebebänder werden mittels Vakuumsaugern
gehalten.
Die Klemmbacken, die mit der Klebeseite des Klebebandes in Kontakt sind, sind mit
Sandpapier beschichtet, was ein Loslösen von den Klemmbacken und ein anschließendes
Aufbringen und Verkleben der Bahnenden der Bahnabschnitte der ersten und zweiten Materialbahn
3, 4 ermöglicht. Das Aufbringen der Klebebänder auf die gewünschten Klebestellen geht
folgendermaßen vor sich: Die Vakuumsauger bringen die Klebebänder in die gewünschten
Positionen ober- und unterhalb der aneinanderstoßenden Enden der beiden Materialbahnen
3, 4. Das Verkleben erfolgt durch Anpressen der Klebebänder auf die beiden aneinanderstoßenden
Bahnenden der ersten und der zweiten Materialbahn 3, 4.
[0031] Die von der ersten Bearbeitungsstation 5 in die zweite Bearbeitungsstation 6 gefahrenen
Klemmvorrichtungen 11a, 11b werden wieder in ihre Ausgangsposition in der zweiten
Bearbeitungsstation 6 zurückbewegt; anschließend wird die zweite Klemmvorrichtung
11b der zweiten Bearbeitungsstation 6 wieder in unmittelbarer Nähe der ersten Klemmvorrichtung
11a der zweiten Bearbeitungsstation 6 positioniert.
[0032] Vorzugsweise führen die Schneidevorrichtungen 12, 14 führen einen Stempel-Matrizenschnitt
aus, wobei der Stempel wie bei einer Schere schräg zur Matrize steht. Diese Ausbildung
bringt den Vorteil, daß die Messer weniger schnell durch den Klebstoff, der sich zwischen
den laminierten Materialbahnen 3, 4 befindet, verschmutzt werden.
[0033] Das Ende der Materialbahn 3 auf der Vorratsrolle 1 der ersten Bearbeitungsstation
5 wird mittels eines Metalldetektors 24 ermittelt. Das Ende der Materialbahn 4 in
der zweiten Bearbeitungsstation 6 wird mittels eines Reflexionsdetektors 25 festgestellt.
Um zu erkennen, wann die Aufwickelrolle 8 mit der durch das zuvorbeschriebene Verfahren
hergestellten Materialbahn (3+4)den gewünschten Durchmesser erreicht hat, ist an der
Aufwickelrolle 8 ein Ultraschallsensor 26 vorgesehen. Dieser sendet gegebenenfalls
ein Signal an die Steuereinrichtung 9, und die Maschine wird gestoppt.
[0034] Fig. 4 zeigt ein Flußdiagramm zur Ansteuerung der Steuereinrichtung 9. Der Steuereinrichtung
9 werden die gewünschte Länge LSOLL der Materialbahn 3 und die gewünschte Länge lSOLL
des Bahnabschnitts 7 der Materialbahn 4 vorgegeben. Nach dem Start des Programms werden
die Klemmvorrichtungen 10a, 10b der Bearbeitungsstation 5 unter Punkt 41 in die Position
I.1 verfahren. Bei 42 und 43 wird die Materialbahn 3 solange vorgeschoben, bis die
Länge LIST der Materialbahn 3 der vorgegebenen Länge LSOLL entspricht. Sobald LSOLL
erreicht ist, wird der Vorschub unter Punkt 44 gestoppt. Anschließend werden die Klemmvorrichtungen
10a, 10b geschlossen und die Materialbahn 3 geschnitten. Unter dem Programmpunkt 45
werden die Klemmvorrichtungen 10a, 10b in die Position I.2 gefahren.
[0035] Gleichzeitig laufen in der Bearbeitungsstation 6 die folgenden Verfahrensschritte
ab: Gemäß Programmpunkt 50 werden die Klemmvorrichtungen 11a, 11b in die Position
II.1 gefahren; anschließend werden unter Punkt 51 die Klemmvorrichtungen 11a, 11b
in die Position II.2 gebracht. Gemäß den Punkten 52 und 53 wird die Materialbahn 4
solange vorwärtsbewegt, bis die Länge lIST des Bahnabschnittes 7 der vorgegebenen
Länge lSOLL entspricht. Bei 54 wird der Bahnvorschub gestoppt, und die Klemmvorrichtungen
11a, 11b werden entsprechend Programmpunkt 55 in die Position II.2 gebracht. Anschließend
werden bei 56 die Klemmvorrichtungen 11a, 11b der Bearbeitungsstation 6 in die Position
III gefahren.
Die Klebevorrichtungen 17, 18, 19, 20 werden unter Punkt 57 aktiviert. In einem letzten
Verfahrensschritt wird der Vorlauf in der Bearbeitungsstation 5 gestartet. Von dem
Punkt 58 springt das Programm zum Start zurück, und der nächste Zyklus wird in Gang
gesetzt.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Vorratsrolle
- 2
- Vorratsrolle
- 3
- erste Materialbahn
- 4
- zweite Materialbahn
- 5
- erste Bearbeitungsstation
- 6
- zweite Bearbeitungsstation
- 7
- Bahnabschnitt
- 8
- Aufwickelrolle
- 9
- Steuereinrichtung
- 10a,b
- Klemmvorrichtung
- 11a,b
- Klemmvorrichtung
- 12
- Schneidevorrichtung
- 13
- Klemmvorrichtung
- 14
- Schneidevorrichtung
- 15
- Zugwalzenpaar
- 16
- Tänzerwalze
- 17
- Klebevorrichtung
- 18
- Klebevorrichtung
- 19
- Klebevorrichtung
- 20
- Klebevorrichtung
- 21
- Schutzabdeckung
- 22
- Winkelgeber
- 23
- Klemmbacken
- 24
- Metalldetektor
- 25
- Reflexionsdetektor
- 26
- Ultraschallsensor
- 27
- Winkelgeber
- 28
- Führungselement
- 29
- Sicherungselement
- 30
- Umlenkwalze
- 31
- Bahnkantensteuerung
- 32
- Bahnkantensteuerung
1. Vorrichtung zum intermittierenden Einfügen von Bahnabschnitten (7) einer zweiten Materialbahn
(4) in eine erste Materialbahn (3) mit einer ersten Bearbeitungsstation (5) für die
erste Materialbahn (3), einer zweiten Bearbeitungsstation (6) für die zweite Materialbahn
(4) und einer Steuereinrichtung (9),
wobei die Steuereinrichtung (9) den Bahnvorlauf in der ersten Bearbeitungsstation
(5) stoppt, wenn eine vorbestimmt Länge der Materialbahn (3) erreicht ist,
wobei zwei Klemmvorrichtungen (10a, 10b) zum Einklemmen der ersten Materialbahn (3)
und eine Schneidvorrichtung (12) zum Durchtrennen der Materialbahn (3) zwischen den
beiden Klemmvorrichtungen (10a, 10b) vorgesehen sind, wobei die Enden der Materialbahn
(3) einen Überstand über die Klemmvorrichtungen (10a, 10b) aufweisen,
wobei die Steuervorrichtung (9) den Bahnvorlauf in der zweiten Bearbeitungsstation
(6) steuert, bis ein Bahnabschnitt (7)einer vorgegebenen Länge erreicht ist,
wobei zumindest zwei Klemmvorrichtungen (11a, 11b) zum Einklemmen des Bahnabschnittes
(7) und eine Schneidevorrichtung (14) zum Durchtrennen der zweiten Materialbahn (4)
am Ende des Bahnabschnittes (7) vorgesehen sind, wobei auch hier die Enden des Bahnabschnittes
(7) Überstände über die Klemmvorrichtungen (11a, 11b) aufweisen,
wobei die Klemmvorrichtungen (11a, 11b) der zweiten Bearbeitungsstation (6) Führungselemente
(28) aufweisen, die den Bahnabschnitt (7) der zweiten Materialbahn (4) derart in die
Ebene der ersten Materialbahn (3) verfahren, daß die Überstände an den Bahnenden von
erster Materialbahn (3) und zweiter Materialbahn (4) vorzugsweise aneinanderstoßen,
und
wobei Klebevorrichtungen (17, 18, 19, 20) vorgesehen sind, die die Enden beider Materialbahnen
(3; 4) miteinander verkleben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
wobei die erste Materialbahn (3) elektronisch detektierbare Sicherungselemente (29)
enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei daß die zweite Materialbahn (4) aus zwei Polypropylenschichten besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
wobei ein Winkelgeber (22) auf der Achse einer Walze befestigt ist, deren Drehgeschwindigkeit
der Geschwindigkeit des Vorschubs der Materialbahn (3; 4) proportional ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
wobei an den beiden Vorratsrollen (1, 2) der ersten und zweiten Bearbeitungsstation
(4, 5) sowie an der Aufwickelrolle (8) Sensoren (24, 25, 26) vorgesehen sind, die
Information darüber liefern, wieviel Bandmaterial (3, 4) sich auf den Rollen (1, 2,
8) befindet.
6. Vorrichtung nach Anspruch
wobei es sich bei der Schneidevorrichtung (12) zum Durchtrennen der ersten Materialbahn
(3) um einen Stempel-Matrizen-Schneidevorrichtung handelt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
wobei jeder der beiden Vorratsrollen (1, 2) und der Aufwickelrolle (8) eine Tänzerwalze
(16) zur Konstanthaltung der Bahnspannung zugeordnet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1,
wobei in der ersten Bearbeitungsstation (5) und in der zweiten Bearbeitungsstation
(6) der Bahnlauf der Materialbahnen (3, 4) durch eine Bahnkantensteuerung (31, 32)
überwacht wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1,
wobei es sich bei den Klebvorrichtungen (17, 18, 19, 20) und Klebebandspendvorrichtungen
handelt, wobei ein Klebeband entsprechend der Bahnbreite der Materialbahn (3, 4) abgetrennt
und auf die Enden der ersten Materialbahn (3) und des Bahnabschnittes (7) der zweiten
Materialbahn (4) aufgebracht wird.
10. Verfahren zum intermittierenden Einfügen von Bahnabschnitten (7) einer zweiten Materialbahn
(4) in eine erste Materialbahn (3),
wobei in einer ersten Bearbeitungsstation (5) ein Bahnabschnitt (7) vorgegebener Länge
der ersten Materialbahn (3) von einer ersten Vorratsrolle (1) abgewickelt und abgetrennt
wird und wobei anschließend die beiden Bahnenden in der Ebene der ersten Materialbahn
(3) auseinandergefahren werden,
wobei während des Abwickel- und Abtrennvorganges in der ersten Bearbeitungsstation
(5) in einer zweiten Bearbeitungsstation (6) ein Bahnabschnitt (7) einer vorgegebenen
Länge der zweiten Materialbahn (4) von einer zweiten Vorratsrolle (2) abgewickelt
und abgetrennt wird,
wobei der abgetrennte Bahnabschnitt (7) der zweiten Materialbahn (4) in die Ebene
der ersten Materialbahn (3) verfahren und dort mit den Bahnenden der ersten Materialbahn
(3)verklebt wird und
wobei diese Schritte solange wiederholt werden, bis die erste Materialbahn (3) mit
den eingefügten Abschnitten (7) der zweiten Materialbahn (4) eine gewünschte Länge
erreicht hat.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
wobei der Bahnlauf in der ersten Bearbeitungsstation (5) und in der zweiten Bearbeitungsstation
(6) hinsichtlich der Bahnlage und hinsichtlich der Bahngeschwindigkeit überwacht werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 12,
wobei der Steuereinrichtung das Erreichen eines vorgegebenen Durchmessers der Vorratsrollen
(1, 2) und der Aufwickelrolle (8) signalisiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 10,
wobei die Steuerung der Elemente in den beiden Bearbeitungsstationen pneumatisch und/oder
motorisch erfolgt.