[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen mit einer Schicht
aus einem gleichmäßigen, feinkörnigen und sinterähnlichen Gefüge aus einem insbesondere
metallischen Gefügematerial.
[0002] Derartige Formteile sind beispielsweise Komponenten von Festelektrolytbrennstoffzellen.
[0003] Derartige Komponenten von Festelektrolytbrennstoffzellen, insbesondere die bipolaren
Platten derselben, werden bislang sehr aufwendig hergestellt. Hierzu wird mechanisch
legiertes CrFeY
2O
3-Pulver zu kompakten Grünkörnern verpresst und anschließend unter Wasserstoffatmosphäre
gesintert. Die noch porösen Sinterkörper werden dann gekannt und zur vollständigen
Verdichtung gewalzt. Mit diesem Prozeßschritt wird gleichzeitig das Gefüge eingestellt.
Die Strukturierung erfolgt dann nachfolgend über Wasserstrahlschneiden und/oder elektrochemische
Bearbeitung der bipolaren Platte, insbesondere um die Gaszuführung oder Gaskanäle
in diese einzubringen.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen,
mit welchem sich Formteile der gattungsgemäßen Art einfacher und insbesondere kostengünstiger
herstellen lassen.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß eine Negativform des Formteils für die Kontur einer Seite desselben
hergestellt wird, daß das Formteil durch Auftragen einer Schicht auf der als Substrat
dienenden Negativform hergestellt wird und daß das Auftragen der Schicht mittels Plasmaspritzen
des Gefügematerials erfolgt.
[0006] Der große Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu sehen, daß einerseits
bereits die Schicht selbst, welche einen wesentlichen Teil des Formteils bildet, vereinfacht
herstellbar ist und daß außerdem das Formteil selbst mit einer gewünschten Kontur
dadurch herstellbar ist, daß die Schicht nicht als ebene Schicht, sondern durch Auftragen
auf eine Negativform herstellbar ist.
[0007] Eine besonders vorteilhafte Lösung sieht dabei vor, daß nicht nur die Kontur des
Formteils auf der der Negativform zugewandten Seite der Schicht durch die Negativform
bestimmbar ist, sondern auch dadurch, daß die Schicht eine im wesentlichen konstante
Schichtdicke aufweist, so daß auch auf der der Negativform abgewandten Seite des Formteils
ein Abbild der Negativform entsteht.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren hat sich besonders bewährt, wenn als Gefügematerial
ein Material verwendet wird, welches bei schmelzmetallurgischer Verarbeitung kein
gleichmäßiges feinkörniges Sintergefüge ergibt, so daß man nach dem bisherigen Stand
der Technik bei einem derartigen Material gezwungen gewesen wäre, dieses als Sintergefüge
herzustellen, während die erfindungsgemäße Lösung nun ein weit einfacheres Verfahren
zum Gegenstand hat.
[0009] Besonders geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren auch dann, wenn als Gefügematerial
ein Material verwendet wird, welches ein refraktäres Metall umfaßt.
[0010] Besonders geeignet im Fall bipolarer Platten sind als Gefügematerialien Chrom-Eisen-Legierungen,
die sich im Zusammenhang mit bipolaren Platten als äußerst vorteilhaft erwiesen haben.
[0011] Eine besonders wichtige Eigenschaft, insbesondere im Zusammenhang mit bipolaren Platten
ist darin zu sehen, daß das erfindungsgemäße sinterähnliche Gefüge als gasdichtes
Gefüge hergestellt wird.
[0012] Eine Gasdichtheit ist insbesondere dann erreichbar, wenn das sinterähnliche Gefüge
eine geschlossene Porosität von weniger als 10%, vorzugsweise weniger als 5% und noch
besser weniger als 3% aufweist.
[0013] Ferner sind insbesondere vorteilhafte mechanische Eigenschaften dann erhältlich,
wenn das sinterähnliche Gefüge eine Kristallitgröße des Gefügematerials im Bereich
von ungefähr 5µm bis ungefähr 50µm aufweist. Hiermit wird eine hohe mechanische Festigkeit,
insbesondere Bruchfestigkeit erreicht.
[0014] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu sehen, daß das Formteil
nicht nur mit einer bestimmten Kontur, sondern sogar endkonturnah hergestellt wird,
so daß die erforderlichen Bearbeitungsschritte, insbesondere zum Einbringen der Führungsstruktur
für das Gas weitgehend entfallen können.
[0015] Prinzipiell wäre es nach wie vor möglich, das erfindungsgemäße Formteil noch zusätzlich
zu stabilisieren, beispielsweise durch Anbringen zusätzlicher Versteifungselemente.
Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn das Formteil selbst als selbsttragendes
Bauteil hergestellt wird.
[0016] Eine besonders günstige Lösung ergibt sich dann, wenn das Formteil als durch die
Schicht aus dem sinterähnlichen Gefüge selbsttragend ausgebildetes Formteil hergestellt
wird.
[0017] Dabei ist es besonders zweckmäßig, wenn die aus dem sinterähnlichen Gefüge hergestellte
Schicht im wesentlichen dem Formteil seine mechanische Stabilität verleiht.
[0018] Prinzipiell wäre es möglich, die negative Form als sogenannte "verlorene Form" auszubilden,
so daß nach der Herstellung der erfindungsgemäßen Schicht ein Zerstören der Negativform
erfolgt und somit für jede erfindungsgemäße Schicht eine eigene Negativform erforderlich
wäre. Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Schicht nach deren Herstellung von der
negativen Form zerstörungsfrei von dieser gelöst wird, das heißt, daß die Negativform
beim Lösen der Schicht als solche erhalten bleibt und insbesondere für die Herstellung
weiterer Schichten verwendbar ist.
[0019] Ein derartiges für die Negativform zerstörungsfreies Lösen der Schicht ist insbesondere
dann möglich, wenn die Negativform vor dem Auftragen des Gefügematerial mit einem
Trennmittel überzogen wird. Als derartiges Trennmittel hat sich insbesondere Bornitrit
bewährt.
[0020] Alternativ ist es aber auch möglich, als Trennmittel Niob und/oder Tantal zu verwenden,
wobei sich diese nach Lösen der Schicht von der Negativform von der Schicht vorzugsweise
wegoxidieren lassen.
[0021] Die Negativform kann prinzipiell aus allen Materialien sein, welche einem Auftragen
der erfindungsgemäßen Schicht zur Herstellung des sinterähnlichen Gefüges mittels
Plasmaspritzen standhalten.
[0022] Besonders günstig ist es dabei, wenn die Negativform aus Graphit hergestellt wird,
da Graphit einerseits leicht formbar und andererseits kostengünstig ist.
[0023] Darüber hinaus ist es im Rahmen der erfindungsgemäßen Lösung besonders vorteilhaft,
wenn die Schicht auf einer Seite mit einer Funktionsschicht versehen wird, welche
der Funktion des Formteils angepaßt ist. Im Falle einer bipolaren Platte ist es beispielsweise
erforderlich, daß die Funktionsschicht eine eine Chromabdampfung verhindernde dichte
Schicht ist, welche insbesondere auf der Seite der bipolaren Platte aufzubringen ist,
welche die Führungsstruktur für das sauerstoffhaltige Gas trägt.
[0024] Alternativ dazu ist es möglich, die Funktionsschicht als Löthilfsschicht oder als
eine einen elektrischen Kontakt vermittelnde Schicht auszubilden.
[0025] Das Aufbringen der Funktionsschicht zur Herstellung des erfindungsgemäßen Formteils
kann in unterschiedlichster Art und Weise erfolgen. Beispielsweise ist es denkbar,
die Funktionsschicht auf die Negativform aufzutragen und auf diese dann das sinterähnliche
Gefüge aufweisende Schicht aufzutragen.
[0026] Alternativ dazu ist es denkbar, die Funktionsschicht auf die das sinterähnliche Gefüge
aufweisende Schicht selbst aufzutragen.
[0027] Die Funktionsschicht kann dabei in unterschiedlichster Art und Weise hergestellt
werden.
[0028] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Konzepts hat es sich jedoch als besonders günstig
erwiesen, wenn die Funktionsschicht mittels Plasmaspritzen aufgetragen wird.
[0029] Besonders zweckmäßig ist es dabei zur Herstellung der Funktionsschicht, insbesondere
zur Herstellung dichter und speziell strukturierter Schichten, dies mit DC-Plasmaspritzen
durchzuführen.
[0030] Hinsichtlich des Plasmaspritzens im Zusammenhang mit der Herstellung der das sinterähnliche
Gefüge aufweisenden Schicht wurden bislang keine näheren Angaben gemacht. So sieht
ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel vor, daß, insbesondere bei Verwendung refraktärer
Metalle, als Plasmaspritzen ein Vakuumplasmaspritzverfahren eingesetzt wird, welches
gleichzeitig die Gewähr dafür bietet, daß mit dem Plasmaspritzverfahren auch refraktäre
Metalle auftragbar sind.
[0031] Besonders günstig ist es hierbei, insbesondere um dicke Schichten zu erreichen, wenn
die das sinterähnliche Gefüge aufweisende Schicht durch HF-Plasmaspritzen des Gefügematerials
hergestellt wird.
[0032] Vorzugsweise läßt sich die erfindungsgemäße Schicht mit einem sinterähnlichen Gefüge
besonders günstig dadurch herstellen, wenn das zum Plasmaspritzen eingesetzte Pulverförmige
Gefügematerial eine mittlere Korngröße von ungefähr 2µm bis ungefähr 200µm aufweist,
da sich mit derartigen Korngrößen insbesondere günstige Kristallitgrößen des erfindungsgemäßen
Gefüges ergeben.
[0033] Ein besonders großer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist darin zu sehen, daß
als Gefügematerial auch zerkleinertes Material von bereits schon einmal hergestellten
sinterähnlichen Gefügen oder von gesinterten Gefügen aus dem erfindungsgemäßen Gefügematerial
einsetzbar ist, das bei den aus dem Stand der Technik bekannten Sinterprozessen nicht
mehr einsetzbar ist. Damit eröffnet das erfindungsgemäße Verfahren noch zusätzlich
die Möglichkeit, die sehr teuren Werkstoffe für das Gefügematerial zu recyceln.
[0034] Die Erfindung betrifft ferner ein Formteil umfassend ein sinterähnliches Gefüge,
welches erfindungsgemäß nach einem oder mehreren der voranstehenden Verfahrensschritte
hergestellt wird.
[0035] Eine Voraussetzung für die Markteinführung von Hochtemperaturbrennstofzellen ist
eine kostengünstige Fertigung, die mit den Herstellungskosten anderer Energieerzeugungssysteme
konkurrenzfähig ist.
[0036] Mit dem Gleichstrom (DC)-Vakuumplasmaspritzverfahren ist es möglich, metallische
und keramische Materialien sowie Mischungen aus Metallen und Keramiken in dichter
und poröser Form, wie sie z.B. bei einer Dreischichtstruktur vorliegen, in einem Folgebeschichtungsprozeß
herzustellen.
[0037] Die endkonturnahe Fertigung der bipolaren Platte, für die das Hochfrequenz (HF)-Vakuumplasmaspritz-Verfahren
ein Potential birgt, ermöglicht eine weitere Reduktion der Herstellungskosten für
die Hochtemperaturbrennstoffzelle.
[0038] Ein weiterer Aspekt bei der Suche nach anderen Herstellungsverfahren ist die Möglichkeit,
die bestehenden Konzepte zu verbessern. Mit den thermischen Beschichtungsverfahren
können relativ einfach gradierte Schichten hergestellt werden, was zur Anpassung von
Ausdehnungskoeffizienten und der funktionalen Eigenschaften von Vorteil ist. Das DC-Plasmaspritzverfahren
ist insbesondere zur Herstellung von dünnen jedoch dichten Schichten geeignet. Zum
Beispiel würde eine Reduzierung der Schichtdicke des Elektrolyten die inneren Verluste
vermindern.
[0039] Im Vergleich zum DC-Verfahren sind beim HF-Verfahren höhere Pulverdurchsatzmengen
möglich und die Depositionsfläche ist großer, weshalb mit diesem Verfahren auch massive
Bauteile hergestellt werden können. Die beim HF-Verfahren relativ geringen Plasmastrahlgeschwindigkeiten,
mit denen Pulvergeschwindigkeiten von ca. 50m/s erreicht werden, haben Pulververweilzeiten
von 10-20ms im Plasmastrahl zur Folge, was auch das Aufschmelzen von groben Pulvern
ermöglicht. Der Plasmastrahl eines HF-Plasmas besitzt geringe Temperatur- und Geschwindigkeitsgradienten
und ist gegenüber Parameterveränderungen unempfindlicher als das DC-Verfahren. Die
Prozeßkontrolle bei der Fertigung von großen Bauteilen ist somit weniger kritisch.
[0040] Dagegen lassen sich mit Partikelgeschwindigkeiten von bis zu 1000m/s, wie sie beim
DC-Plasmaspritzverfahren erreicht werden, dichte und guthaftende Schichten herstellen.
Wird mit einer Zusatzdüse, die an das Druckgefälle zwischen Brenner und Kessel mit
einer Laval-Kontur angepaßt ist, gearbeitet, so ist der Plasmastrahl laminarer. Damit
verbunden sind verringerte Wechselwirkungen mit der Kaltgasumgebung, eine langsamere
Abkühlung und Abbremsung des Plasmastrahls und geringere Temperaturgradienten. Mit
den Laval-Düsen können aufgrund einer guten Überlappung des Temperaturmaximums des
Plasmastrahls und der Trajektorien maximaler Pulvermengen hohe Depositionsausbeuten
erreicht werden. Dies ist sowohl für die Herstellung von dichten als auch von porösen
Schichten von Vorteil, wie beispielsweise in Henne R.: Stand und aktuelle Entwicklungen
bei Gleichstromplasmabrennern für das thermische Spritzen, Schweißen und Schneiden
45 (1993) Heft 2, oder in Henne R., Mayr W., Reusch A.: Einfluß der Düsenkontur beim
Hochgeschwindigkeits-Vakuumplasmaspritzen auf Partikelverhalten und Schichtqualität,
Berichte Dt. Verb. Schweißtechnik 52 (1993) 7-11, beschrieben.
HF-Vakuumplasmaspritzen:
[0041] Die Versuche wurden mit einer 50kW HF-Anlage mit einer Oszillatorfrequenz von 3 MHz
durchgeführt. Es wurden drei verschiedene Pulver verwendet mit der Zusammensetzung
94 Gew.-% Cr, 5 Gew.-% Fe und 1 Gew.-% Y
2O
3, die sich in ihrer Herstellungsmethode und Pulverkörnung unterscheiden. Es handelte
sich um ein mechanisch legiertes, ein elementar gemischtes und ein aus Ausschußteilen
von gesinterten bipolaren Platten recycliertes Pulver mit mittleren Korngrößen von
5µm, 50µm bzw. 100µm (Bild 1). Die Schichten wurden auf ebenen und mit einer Strukturierung
versehenen Graphitsubstraten abgeschieden.
[0042] Die Gaszusammensetzungen und Gasdurchflußmengen (zentrales Brennergas: 40 l/min Ar,
Hüllgas 90 l/min Ar, 9 l/min H
2, Pulverfördergas 4 l/min Ar) sowie der Kammerdruck (26-10
3 Pa) wurden konstant gehalten. Die Brennerleistung betrug zwischen 30 und 50 kW und
der Abstand Brenner - Substrat wurde zwischen 220 und 280 mm variiert. Das Pulver
wurde mit Raten zwischen 20 und 45 g/min gefördert.
DC-Vakuumplasmaspritzen:
[0043] Für die DC-Versuche wurden modifizierte F4-Standardbrenner mit einer Mach 3 Laval-Vorsatzdüse
verwendet. Bei den für die Perowskitschichten verwendeten Ausgangssubstanzen handelt
es sich um durch Agglomerieren speziell an das Vakuumplasmaspritz-Verfahren angepaßte
Spritzpulver. Die Agglomeratgröße beträgt durchschnittlich 30 µm während die Partikel
selbst einen Durchmesser von wenigen µm haben. Die Diffraktrogramme der Pulver zeigen,
daß vollständige Mischkristallbildung vorliegt. Die Schutzschichten wurden auf sandgestrahlte
Plättchen mit dem Material der bipolaren Platte aufgetragen. Für die Entwicklung der
porösen Schichten für die Kathode standen Ni-Bleche zur Verfügung. Die Herstellung
optimiert dichter bzw. poröser Schichten erfolgt durch Variation der Parameter beim
Vakuumplasmaspritzen, insbesondere von Brennerleistung, Plasmagasmenge, Kammerdruck
und Spritzabstand. Die Spritzparameter sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Herstellung von bipolaren Platten:
[0044] Alle drei Pulverqualitäten der Cr-Legierung konnten mit dem HF-Verfahren zu Schichten
verarbeitet werden. Den größten Einfluß auf die Schichteigenschaften besitzt die Brennerleistung.
Selbst für das feinkörnige Pulver war eine Leistung von mindestens 40 kW notwendig,
um ausreichend dichte Schichten zu erhalten; eine Leistung von 30 kW reichte nicht
aus, um das Pulver aufzuschmelzen. Die hohen Brennerleistungen bewirken jedoch ein
Verdampfen des Feinanteils des Pulvers. An der bei 40 kW gespritzten Schicht wurde
eine quantitative Bildanalyse zur Bestimmung der Porosität durchgeführt. Das Ergebnis
war eine Porosität von weniger als 3%. Bei einer Erhöhung der Brennerleistung auf
50 kW konnte beim recyclierten Pulver eine weitere Steigerung der Dichte erreicht
werden.
[0045] Die Dichte der Schichten nimmt mit der mittleren Korngröße des Pulvers in der Reihenfolge
mechanisch legiertes, elementar gemischtes und recycliertes Pulver bei gleichen Spritzparametern
ab. Die mit gröberen Pulvern hergestellten Schichten besitzen teilweise unaufgeschmolzene
Partikel. Innerhalb der durchgeführten Variation von Spritzabstand und Pulverförderrate
ist kein deutlicher Einfluß auf die Spritzeigenschaften erkennbar.
[0046] Im Rahmen der durchgeführten Experimente wurden maximale Depositionsausbeuten von
60% erzielt. Eine weitere Erhöhung der Depositionsausbeute kann durch eine Adaption
der Pulver erreicht werden.
[0047] Die für die Gaskanäle eingebrachte Strukturierung der Substrate konnte auf die Schichten
übertragen werden. An den Flanken tritt jedoch eine erhöhte Porosität aus dem bereits
erwähnten Einfluß des Beschichtungswinkels auf. Eine Substratbewegung während des
Beschichtungsvorgang und eine Anpassung der Gaskanalgeometrie ist notwendig um auch
in den Bereichen der Flanken dichte Schichten zu erhalten.
Herstellung von Funktionsschichten:
[0048] Für die Herstellung dichter Schichten sind gute Aufschmelzbedingungen und hohe kinetische
Energien für die Spritzpartikel notwendig. Dies wird außer durch Erhöhung der Brennerleistung
durch erhöhte Kammerdrücke und Plasmagasmengen erreicht. Die Perowskitverbindungen
neigen dazu, sich während des Beschichtungsvorgangs zu zersetzen, wie röntgenographische
Untersuchungen der plasmagespritzten Schichten zeigen (Bild 2). Bei den Zerfallsprodukten
handelt es sich überwiegend um La
2O
3-Oxid. Es ist jedoch gelungen, die Perowskite unzersetzt und nahezu dicht abzuscheiden
(Bild 3), was darauf zurückzuführen ist, daß Parameter gewählt wurden, die insbesondere
zur Erhöhung der kinetischen Energie der Pulverteilchen im Plasmastrahl führen. Dagegen
wurde die Brennerleistung so gering als möglich gehalten. Mit der Verwendung der DLR-Lavaldüsen,
die eine gegenüber den Standarddüsen reduzierte Höchsttemperatur im Zentrum des Plasmastrahls
und ein aufgeweitetes Temperaturprofil besitzen, wird die Zersetzung von Phasen zusätzlich
eingeschränkt. Diese Spezialdüsen führen zu einer höheren Beschleunigung der Pulver
und führen somit zu kürzeren Verweilzeiten der Pulverpartikel im Plasmastrahl.
[0049] Im folgenden wird der Einfluß der einzelnen Parameter diskutiert. Die mit einer Plasmagasmenge
von 50 SlpM Ar hergestellten Schichten neigen weniger zur Zersetzung als Schichten,
die bei 40-45 SlpM Ar gespritzt wurden, was auf eine Erhöhung der Plasmastrahlgeschwindigkeit
und somit einer Reduzierung der Verweilzeit der Pulver im Plasmastrahl und gleichzeitig
auch eine Abkühlung des Plasmas zurückzuführen ist. Aus demselben Grund hat auch die
Verringerung des Kammerdrucks eine positive Auswirkung auf die Phasenstabilität. Höhere
Leistungen ergeben dichtere Schichten und höhere Depositionsausbeuten, jedoch ist
der Erhöhung der Brennerleistung eine Grenze gesetzt wegen der Zersetzung der Phasen.
[0050] Die Beschichtung von strukturierten bipolaren Platten erforderte die Weiterentwicklung
des Beschichtungsprozesses. Wie aus der Literatur bekannt ist werden bei der Beschichtung
auf Substraten, die einen von 90° abweichenden Winkel zum Plasmastrahl besitzen, poröse
Schichten erhalten. Um dies zu vermeiden, wurde der Beschichtungswinkel mit einem
robotergeführten Brenner während der Beschichtung stufenweise verändert. Als Ergebnis
werden Schichten erhalten, die abwechselnd dichte und poröse Lagen enthalten.
[0051] Die Gasdichtheit der mit den optimierten Parametern auf bipolaren Platten aufgetragenen
Schutzschichten wurde indirekt über Chromabdamfungsmessungen nachgewiesen. Bei einem
Temperaturversuch bei 1000°C konnte selbst nach 1000 h noch keine Chromabdampfung
nachgewiesen werden.
[0052] Weitere Merkmale und Vorteile sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung sowie
der zeichnerischen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele der Erfindung.
[0053] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine ausschnittsweise Explosionsdarstellung einer Brennstoffzelle;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Vakuumplasmaspritzen für das erfindungsgemäße
Verfahren;
- Fig. 3
- eine ausschnittsweise Querschnittdarstellung einer auf einer Negativform aufgetragenen
erfindungsgemäßen Schicht;
- Fig. 4
- eine ausschnittsweise Querschnittsdarstellung eines erfindungsgemäßen Formteils umfassend
die gemäß Fig. 3 hergestellte Schicht;
- Fig. 5
- eine ausschnittsweise Querschnittsdarstellung durch eine erste Variante eines erfindungsgemäßen
Formteils;
- Fig. 6
- eine ausschnittsweise Querschnittsdarstellung ähnlich Fig. 3 der auf einer Negativform
hergestellten ersten Variante;
- Fig. 7
- eine ausschnittsweise Querschnittsdarstellung eines erfindungsgemäßen Formteils ähnlich
Fig. 4.
[0054] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Formteilen für Festelektrolytbrennstoffzellen,
insbesondere Hochtemperaturbrennstoffzellen erläutert.
[0055] Ein schematisch in Fig. 1 in Explosionsdarstellung dargestellte und als Ganzes mit
10 bezeichnete Brennstoffzelle wandelt die Reaktionsenergie eines gasförmigen Brenngases
12 mit einem Sauerstoff umfassenden Gas 14 direkt in elektrische Energie um. Bei der
Hochtemperaturbrennstoffzelle können als Reaktionsgase neben Wasserstoff und Sauerstoff
auch Erdgas als Brenngas und Luft als Sauerstoff umfassendes Gas eingesetzt werden.
Es gibt verschiedene Konzepte für die Hochtemperaturbrennstoffzelle, die sich im wesentlichen
durch die Geometrie und Anordnung des Dreischichtaufbaus 36, umfassend eine Anode
16, einen Festelektrolyt 18 und eine Kathode 20 und dem Aufbau einer sogenannten bipolaren
Platte 22, unterscheiden.
[0056] Die bipolare Platte 22 ist dabei auf einer ersten Seite 24 mit einer Führungsstruktur
26 für das den Sauerstoff umfassende Gas und auf einer zweiten Seite 28 mit einer
Führungsstruktur 30 für das Brenngas versehen.
[0057] Im einfachsten Fall ist die Führungsstruktur 26 durch parallel zueinander verlaufende
Kanäle 32 und die Führungsstruktur 30 durch parallel zueinander verlaufende Kanäle
34 gebildet, welche von dem jeweiligen Gasstrom durchströmt sind.
[0058] Die Führungsstrukturen 26 und 28 liegen unmittelbar an der jeweils dem Stapel nächstfolgenden
Dreischichtstruktur 36, umfassend die Anode 16, den Festelektrolyt 18 und die Kathode
20 an.
[0059] Durch die poröse Anode 16 und die poröse Kathode 20 werden die gasförmigen Reaktionsedukte
und Reaktionsprodukte an die Phasengrenze Anode 16/Elektrolyt 18 oder Kathode 20/Elektrolyt
18 geliefert oder von dieser abgeführt.
[0060] An den Phasengrenzen findet auf Seiten der Kathode 20 die Reduktion des Sauerstoffs
statt, der als zweiwertiges Ion durch den aus einem Yttrium-stabilisierten ZrO
2 bestehenden Elektrolyten 18 zur Anode 16 wandelt, an deren Phasengrenze die Brenngase
oxidiert werden.
[0061] Üblicherweise wird für die Kathode ein Strontium-dotiertes La, Mn-Oxid mit Perowskitstruktur
und für die Anode ein Ni/Yttrium-stabilisiertes ZrO
2-Cermet verwendet. Die Ionenleitfähigkeit von ZrO
2 ist erst bei erhöhter Temperatur ausreichend, weshalb Betriebstemperaturen um 900°C
notwendig sind.
[0062] Zur Steigerung der Effizienz werden, wie in Fig. 1 dargestellt, mehrere Dreischichtstrukturen
36 übereinander zu Stacks aufgebaut. Zwischen den einzelnen Ebenen eines Stacks werden
die bipolaren Platten 22 gelegt. Die Aufgabe der bipolaren Platten 22 ist - wie bereits
beschrieben - die Zu- und Abfuhr der Gase und die Trennung der Gasräume.
[0063] Außerdem wird über die jeweilige bipolare Platte 22 der elektrische Strom abgeführt
und dadurch die einzelnen Dreischichtstrukturen 36 miteinander verschaltet.
[0064] Die bipolaren Platten werden gemäß dem Stand der Technik aus einem mechanisch legierten
CrFeY
2O
3-Pulver hergestellt, welches zu kompakten Grünkörpern verpresst und anschließend unter
Wasserstoffatmosphäre gesintert wird. Die noch porösen Sinterkörper werden gekannt
und zur vollständigen Verdichtung gewalzt. Mit diesem Prozeßschritt wird gleichzeitig
das Gefüge eingestellt. Die Strukturierung der bipolaren Platten zur Herstellung der
Führungsstrukturen 26 und 30 erfolgt gemäß dem Stand der Technik durch Wasserstrahlschneiden
und elektrochemische Bearbeitung.
[0065] Erfindungsgemäß läßt sich eine bipolare Platte 22 durch ein in Fig. 2 schematisch
dargestelltes Vakuumplasmaspritzverfahren herstellen, bei welchem in einer Vakuumkammer
40 mittels eines Plasmabrenners 42 ein Plasmastrahl 44 erzeugt wird, welcher das zur
Herstellung der bipolaren Platte erforderliche Gefügematerial umfaßt. Dieser Plasmastrahl
44 trifft dabei auf ein Substrat 46, und führt zum Aufbau einer Schicht 48 auf dem
Substrat 46, wie im einzelnen in Fig. 3 dargestellt.
[0066] Das Substrat 46 umfaßt, wie in Fig. 3 dargestellt, eine Trägerplatte 50 und eine
auf dieser Trägerplatte 50 gebildete Negativform 52, welche vorzugsweise aus Graphit
hergestellt ist und eine Oberfläche 54 aufweist, welche eine Negativform für die herzustellende
bipolare Platte 22 darstellt.
[0067] Auf der Oberfläche 54 der Negativform 52 ist vorzugsweise eine Trennschicht 56 aufgetragen,
welche eine Ablösung der später auf der Negativform 52 durch Plasmaspritzen aufgetragenen
bipolaren Platte 22 erleichtern soll.
[0068] Die Trennschicht 56 umfaßt dabei entweder BN oder Nb oder Ta als Trennmittel, wobei
Niob und Tantal anschließend abgebrannt werden können.
[0069] Auf der Trennschicht 56 wird dann durch das Plasmaspritzen in einer Vorrichtung gemäß
Fig. 2 die massive Schicht 48 vorzugsweise mit einer im wesentlichen konstanten Dicke
D von vorzugsweise mindestens zum aus dem gewünschten Gefügematerial aufgespritzt.
[0070] Als Gefügematerial wird dabei vorzugsweise eine Cr-Fe-Legierung mit einer Zusammensetzung
von 94 Gewichtsprozent Cr, 5 Gewichtsprozent Fe und 1 Gewichtsprozent Y
2O
3 aufgetragen. Diese Legierung wird dem Plasmastrahl 44 in Form eines elementar gemischten
und mechanisch legierten Pulvers zugegeben, das eine mittlere Korngröße im Bereich
von ungefähr 5 µm bis ungefähr 100 µm aufweisen kann.
[0071] Als Plasmabrenner 42 dient dabei vorzugsweise ein HF-Plasmabrenner, wie er beispielsweise
in dem Artikel von M.I. Boulos in der Zeitschrift "Journal of Thermal Spray Technology",
Vol. 1 (1) März 1992, Seiten 33 bis 40 zusammen mit dem entsprechenden Verfahren beschrieben
ist.
[0072] Bei einem derartigen HF-Plasmabrenner wurde mit einer HF-Oszillatorfrequenz von 3
MHz gearbeitet, wobei die eingesetzten Leistungen selbst bei einer mittleren Korngröße
von ungefähr 5µm 40 kW betrugen und vorzugsweise bei der mittleren Korngröße von 100
µm auf 50 kW gesteigert wurden.
[0073] Wie in Fig. 3 dargestellt, bildet sich beim Aufspritzen der massiven Schicht 48 auf
die Negativform 52 mit konstanter Dicke D die Negativform einerseits auf einer der
Negativform 52 zugewandten Unterseite 58 der Schicht 48 ab und andererseits aber auch
auf einer der Negativform 52 abgewandten Oberseite 60 der Schicht 48, so daß letztlich
die Unterseite 58 und die Oberseite 60 im Querschnitt dieselbe Kontur aufweisen.
[0074] Wird, wie in Fig. 3 dargestellt, eine Negativform 52 eingesetzt, welche eine im Querschnitt
sinuswellenförmige Oberfläche 54 aufweist, so entsteht dieselbe Wellenform auf der
Unterseite 58 der Schicht 48 und der Oberseite 60 derselben.
[0075] Alternativ zum Vorsehen einer Sinuswellenform wäre es denkbar, die sinusähnlichen
Halbwellen durch im Querschnitt trapezförmige oder dreieckige oder auch rechteckige
Halbwellenformen zu ersetzen.
[0076] Mit dem HF-Vakuumplasmaspritzen läßt sich die Schicht 48 mit dem erfindungsgemäß
gewünschten gleichmäßigen feinkörnigen sinterähnlichen Gefüge erzeugen, wobei dieses
Gefüge vorzugsweise eine Kristallitgröße von ungefähr 5µm aufweist, bei Verwendung
eines Pulvers mit einer mittleren Korngröße von 5µm zum Plasmaspritzen. Diese Kristallitgröße
kann bis zu 50µm erreichen, bei Verwendung eines Pulvers mit einer mittleren Korngröße
von 100µm zum Plasmaspritzen, wobei dies dadurch entsteht, daß die mittlere Korngröße
von 100µm kein homogenes Korn, sondern ein in sich strukturiertes Korn ist.
[0077] Üblicherweise ist die Kristallitgröße geringfügig größer als die Größe einzelner
Kristallite in dem zum Vakuumplasmaspritzen verwendeten Pulver.
[0078] Ferner ist das erfindungsgemäße Gefüge vorzugsweise gasdicht und weist eine geschlossene
Porosität von weniger als 10% auf.
[0079] Die erfindungsgemäß hergestellte Schicht 48 bildet nunmehr einen selbsttragenden
Körper, welcher, insbesondere aufgrund der vorgesehenen Trennschicht 56, von der Negativform
52 ablösbar ist und dann, wie in Fig. 4 dargestellt, als bipolare Platte 22 einsetzbar
ist, welche auf ihrer Unterseite 58 Gaskanäle 62 aufweist, sowie auf ihrer Oberseite
60 Gaskanäle 64.
[0080] Der einzige Unterschied zu der aus dem Stand der Technik bekannten bipolaren Platte
22 besteht darin, daß in der erfindungsgemäß hergestellten bipolaren Platte 22 die
Gaskanäle 62 und 64 parallel und nicht - wie beim Stand der Technik - quer zueinander
verlaufen.
[0081] Bei einer Variante der erfindungsgemaßen Lösung, dargestellt in Fig. 5, ist der die
bipolare Platte 22 bildende Körper 48 auf seiner Unterseite 58 noch zusätzlich mit
einer Funktionsschicht 70 versehen, welche den unterschiedlichsten Aufgaben dienen
kann. Die Funktionsschicht 70 kann beispielsweise eine eine Chromabdampfung verhindernde
dichte Schicht oder eine Löthilfsschicht oder eine einen elektrischen Kontakt vermittelnde
Schicht sein.
[0082] Diese Funktionsschicht 70 läßt sich, wie in Fig. 6 dargestellt, dadurch aufbringen,
daß die Funktionsschicht 70 als erstes auf die Trennschicht 56 der Negativform 52
aufgetragen wird.
[0083] Vorzugsweise läßt sich die Funktionsschicht 70 durch ein Vakuumplasmaspritzverfahren
herstellen, allerdings vorzugsweise mit einem, in der Vakuumkammer 40 angeordneten
DC-Plasmabrenner, welcher insbesondere zur Herstellung von dichter Schichten optimal
geeignet ist, da in dessen Plasmastrahl 74 eine höhere Partikelgeschwindigkeit erreichbar
ist.
[0084] Alternativ dazu ist es, wie in Fig. 7 dargestellt, auch möglich, die Funktionsschicht
70' auf der Oberfläche 60 der massiven Schicht 48 aufzutragen. Dies erfolgt vorzugsweise
nach einem Herstellen der massiven Schicht 48 mittels des HF-Plasmabrenners 42 ebenfalls
beispielsweise durch Einsatz des DC-Plasmabrenners 72.
[0085] Sowohl beim Herstellen der massiven Schicht 48 als auch beim Herstellen der Funktionsschicht
70 wird vorzugsweise der jeweilige Plasmabrenner 42 oder 72 relativ zu dem entsprechend
den Substrat 52 oder 48 hin- und herverfahren, und gegebenenfalls auch relativ zu
diesem geneigt, um einen möglichst gleichmäßigen Schichtaufbau sowohl hinsichtlich
der Verteilung als auch der Dichte des Gefügematerials, insbesondere der Porosität,
zu erhalten.
1. Verfahren zur Herstellung von Formteilen mit einer Schicht aus einem gleichmäßigen,
feinkörnigen und sinterähnlichen Gefüge aus einem insbesondere metallischen Gefügematerial,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Negativform des Formteils für die Kontur einer Seite des Formteils hergestellt
wird und daß das Formteil durch Auftragen der Schicht auf der als Substrat dienenden
Negativform hergestellt wird und daß das Auftragen der Schicht mittels Plasmaspritzen
des Gefügematerials erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest in Teilbereichen
des Formteils eine Kontur auf einer der Negativform abgewandten Seite der Schicht
dadurch hergestellt wird, daß die Schicht eine im wesentlichen konstante Schichtdicke
aufweist, um auf der der Negativform abgewandten Seite des Formteils ein Abbild der
Negativform zu erhalten.
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Gefügematerial ein Material verwendet wird, welches bei schmelzmetallurgischer Verarbeitung
kein gleichmäßiges feinkörniges Sintergefüge ergibt.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Gefügematerial ein Material verwendet wird, welches ein refraktäres Metall umfaßt.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Gefügematerial ein Material verwendet wird, welches eine Chrom-Eisen-Legierung umfaßt.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Gefügematerial ein Material verwendet wird, welches im sinterähnlichen Gefüge eine
Eisen/Chrom-Mischkristallhärtung zeigt.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Gefügematerial ein Material verwendet wird, welches im sinterähnlichen Zustand eine
Dispersionsverfestigung mit fein verteiltem Y2O3 aufweist.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Gefügematerial eine ODS-Chromlegierung verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die ODS-Chromlegierung eine
Zusammensetzung von ungefähr 95 Gewichtsprozent Chrom, und ungefähr 5 Gewichtsprozent
Eisen aufweist.
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
sinterähnliche Gefüge als gasdichtes Gefüge hergestellt wird.
11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
sinterähnliche Gefüge eine geschlossene Porosität von weniger als 10% aufweist.
12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
sinterähnliche Gefüge eine Kristallitgröße des Gefügematerials im Bereich von ungefähr
5 µm bis ungefähr 50 µm aufweist.
13. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Formteil endkonturnah hergestellt wird.
14. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Formteil als selbsttragendes Bauteil hergestellt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil als durch die
massive Schicht aus dem sinterähnlichen Gefüge selbsttragend ausgebildetes Formteil
hergestellt wird.
16. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im
wesentlichen die das sinterähnliche Gefüge aufweisende Schicht dem Formteil seine
mechanische Stabilität verleiht.
17. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht nach deren Herstellung von der Negativform für diese zerstörungsfrei gelöst
wird.
18. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Negativform vor dem Auftragen des Gefügematerials mit einem Trennmittel überzogen
wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß als Trennmittel Bornitrit
und/oder Niob und/oder Tantal verwendet wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel aus
einem von der Schicht später wegoxidierbaren Material ist.
21. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Negativform aus Graphit hergestellt wird.
22. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schicht auf einer Seite mit einer Funktionsschicht versehen wird.
23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht eine
eine Chromabdampfung verhindernde dichte Schicht ist.
24. Verfahren nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht
eine Löthilfsschicht ist.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht
eine einen elektrischen Kontakt vermittelnde Schicht ist.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht
als duktile, anfänglich verformbare Schicht ausgebildet ist.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht
als poröse, gasdurchlässige Schicht ausgebildet ist.
28. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht
auf die Negativform aufgetragen wird und auf dieser Funktionsschicht dann die das
sinterähnliche Gefüge aufweisende Schicht durch Beschichten derselben aufgetragen
wird.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 22 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht
auf die das sinterähnliche Gefüge aufweisende Schicht aufgetragen wird.
30. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Funktionsschicht mittels Plasmaspritzen aufgetragen wird.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsschicht durch
DC-Plasmaspritzen aufgetragen wird.
32. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Plasmaspritzen ein Vakuumplasmaspritzverfahren eingesetzt wird.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die das sinterähnliche Gefüge
aufweisende Schicht durch HF-Plasmaspritzen des Gefügematerials hergestellt wird.
34. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
zum Plasmaspritzen eingesetzte pulverförmige Gefügematerial eine mittlere Korngröße
von ungefähr 2 µm bis ungefähr 200 µm aufweist.
35. Verfahren nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß das zum Plasmaspritzen eingesetzte
pulverförmige Gefügematerial eine mittlere Korngröße von ungefähr 5 µm bis ungefähr
100 µm aufweist.
36. Verfahren nach einem der Ansprüche 32 bis 35, dadurch gekennzeichnet, daß das Plasmaspritzen
bei einem Druck von kleiner 200 bar, vorzugsweise kleiner als 100 bar erfolgt.
37. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gefügematerial zerkleinertes Material von bereits schon einmal hergestellten sinterähnlichen
Gefügen oder von gesinterten Gefügen aus erfindungsgemäßem Gefügematerial umfaßt.
38. Formteil, umfassend ein sinterähnliches Gefüge, dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil
nach einem der voranstehenden Ansprüche hergestellt ist.