[0001] Die Erfindung betrifft Armaturen zum Anschließen von Heizkörpern an Vorlauf und Rücklauf
eines im Estrich verlegten Zweirohr-Heizungssystems gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Aus der DE-U 72 27 381 sind Heizkörperanschlußarmaturen für Zweirohr-Heizungssysteme
mit geschoßweise im Estrich verlegten Vorlauf- und Rücklaufrohren bekannt, bestehend
aus zwei U-förmigen Umlenkschleifen-Rohren, an deren Scheitel jeweils ein zum Heizkörper
führender Abzweig vorgesehen ist.
[0003] Die DE-A 23 07 056 offenbart eine verbesserte Anschlußarmatur. Diese besteht aus
zwei Teilen, die in einer waagerechten Ebene getrennt sind. Zwecks Anpassung an die
örtlichen Verhältnisse - Lage der Anschlüsse an Vor- und Rücklaufrohr einerseits und
Position des Heizkörpers andererseits - kann das obere Armaturteil auch um 90 Grad
gedreht auf das untere Teil aufgesetzt und mittels einer zentralen Spannschraube verbunden
werden. Für eine noch höhere Flexibilität kann auch das untere Armaturteil aus zwei
Teilen bestehen, so daß insgesamt eine dreiteilige Anschlußarmatur vorliegt. Problematisch
ist allerdings die einwandfreie Abdichtung zwischen den Einzelteilen der Armatur.
Außerdem ist die bekannte Armatur nur für Heizkörper mit Koaxialanschluß von Vorlauf
und Rücklauf geeignet.
[0004] Die DE-A 40 17 689, DE-A 41 38 399 und DE-A 44 19 278 offenbaren Heizkörper-Anschlußarmaturen,
die nur für den Wandeinbau geeignet sind. Dabei weist die Armatur der DE-A 44 19 278
die zusätzliche Besonderheit auf, daß mit Hilfe eines drehbaren Kükens Vorlauf und
Rücklauf zum Heizkörper gewechselt werden können, so daß auch eine nicht normgerechte
Verrohrung nachträglich noch korrigiert werden kann. Allerdings sind diese Armaturen
groß, teuer und, wie erwähnt, nur für die Wandmontage geeignet.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Armatur
zu vereinfachen und so auszubilden, daß eine flexible Anpassung an die gegebenen Bedingungen
der Baustelle möglich ist.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Armatur mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0007] Die erfindungsgemäße Armatur besteht aus zwei getrennten Teilarmaturen, von denen
jede einen kompletten Anschlußbogen mit zum Heizkörper abzweigendem Verbindungskanal
sowie die bewährten Rohranschlüsse umfaßt. Dichtungsprobleme können daher nicht auftreten.
Erhebungen an den Seitenwänden der Teilarmaturen sorgen für den normgerechten gegenseitigen
Abstand, so daß die Teilarmaturen selbst optimal schlank ausgeführt werden können,
was Material, Gewicht und Kosten sparen hilft.
[0008] Die Abmessungen der Teilarmaturen und der angeformten Erhebungen sind vorzugsweise
so aufeinander abgestimmt, daß die Mittelachsen der vier bodenseitigen Rohranschlüsse
auf den Ecken eines Quadrates sitzen.
[0009] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Erhebungen an beiden Seitenwänden
einer Teilarmatur, vorzugsweise der Rücklauf-Teilarmatur, angeformt. Dadurch bleiben
die jeweils unbenutzten Erhebungen der Raumwand zugekehrt und fallen nicht auf.
[0010] Alternativ dazu besteht auch die Möglichkeit, an beiden Teilarmaturen Erhebungen
halber Höhe anzuformen. Dadurch erhält die fertig montierte Armatur ein symmetrisches
Aussehen. Der wesentliche Vorteil besteht darin, daß beide Teilarmaturen in derselben
Gußform hergestellt werden können.
[0011] Zentrierzapfen und -vertiefungen an den Erhebungen und/oder an den Seitenwänden der
Teilarmaturen sorgen für die korrekte gegenseitige Positionierung.
[0012] Um die beiden Teilarmaturen sicher und dauerhaft miteinander verbinden zu können,
ist an der einen Teilarmatur eine Durchgangsbohrung für eine Verbindungsschraube vorgesehen,
während die andere Teilarmatur korrespondierende Gewindebohrungen aufweist. Die Durchgangsbohrung
kann auch als Schlitz ausgeführt sein.
[0013] Eine besonders günstige Gestaltung erhält man, wenn gemäß einer bevorzugten Weiterbildung
der Erfindung die Mittelachse des heizkörperseitigen Rohranschlusses mit der Mittelachse
eines der bodenseitigen Rohranschlüsse fluchtet.
[0014] Diese und weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0015] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. Es zeigen
- Fig. 1
- drei Ansichten und einen Querschnitt B-B einer Armatur zum Anschließen von Heizkörpern
an Vorlaufrohr und Rücklaufrohr eines im Estrich verlegten Zweirohr-Heizungssystems,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines solchen Heizungssystems,
- Fig. 3
- eine Rückansicht einer Armatur mit aufgesteckter Abdeckblende,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf die Armatur der Fig. 3, teilgeschnitten entsprechend der Linie
IV-IV,
- Fig. 5
- eine Vorderansicht der Armatur der Fig. 3 mit aufgesteckter Abdeckblende,
- Fig. 6
- einen Schnitt entsprechend der Linie VI-VI durch Armatur und Abdeckblende der Fig.
5 und
- Fig. 7
- einen Längsschnitt durch eine Teilarmatur, aufgeschraubt auf Heizungsrohre.
[0016] Fig. 1 zeigt eine Heizkörper-Anschlußarmatur 1, bestehend aus zwei Teilarmaturen
10, 11, als Vorderansicht, Draufsicht, Rückansicht und Querschnitt B-B. Jede Teilarmatur
10, 11 enthält einen U-förmigen Durchleitkanal 12 mit bodenseitigen Rohranschlüssen
15 und einen von den Durchleitkanälen 12 abzweigenden Verbindungskanal 16, 17 mit
heizkörperseitigen Rohranschlüssen 18.
[0017] Die Rücklauf-Teilarmatur 10 besitzt an beiden Seitenwänden Erhebungen 22, 22'. Zentrierzapfen
und -vertiefungen 20, 21 an den Erhebungen 22, 22' bzw. den Seitenwänden der anderen
Teilarmatur 11 sorgen für einen abstands- und paßgenauen Sitz der beiden Teilarmaturen
10, 11.
[0018] Die Verbindung der beiden Teilarmaturen 10, 11 erfolgt mit Hilfe einer Verbindungsschraube
23. Hierzu besitzt die eine Teilarmatur 10 eine Durchgangsbohrung, die andere Teilarmatur
11 eine Gewindebohrung 24.
[0019] Dank dieser Ausgestaltung lassen sich die beiden Teilarmaturen 10, 11 spiegelbildlich
zueinander montieren, so daß eine flexible Anpassung an die Gegebenheiten der Baustelle
möglich ist.
[0020] Die entsprechende Anwendung zeigt Fig. 2. Man erkennt ein Zweirohr-Heizungssystem,
dessen Vorlaufrohre 3 und Rücklaufrohre 4 im Estrich parallel zur Raumwand verlegt
sind. Um die Verbindung zu Heizkörpern 2 mit Ventil 5.rechts und Heizkörpern 2' mit
Ventil 5 links vornehmen zu können, werden die beiden Teilarmaturen 10, 11 spiegelbildlich
wechselweise miteinander verschraubt und mit den Vorlaufund Rücklaufrohren 3, 4 bzw.
den Heizkörperanschlüssen verbunden. Sollten einmal Vor- und Rücklaufrohre 3, 4 verwechselt
worden sein, so läßt sich auch dies korrigieren. Die Erhebungen 22' an den Rücklauf-Teilarmaturen
10 sind der Raumwand zugekehrt und bleiben für den Betrachter unsichtbar.
[0021] Die aus dem Estrich bzw. Bodenbelag senkrecht austretenden Vor- und Rücklaufrohre
3, 4 sowie die auf deren Enden befestigte Armatur 1 können mit Hilfe einer Abdeckblende
30 verkleidet werden. Dies ist in Fig. 5 als Vorderansicht, in Fig. 3 als Rückansicht,
in Fig. 4 als teilgeschnittene Draufsicht und in Fig. 6 als Querschnitt entlang der
Linie VI-VI in Fig. 5 dargestellt.
[0022] Die Abdeckblende 30 ist etwa U-förmig gebogen. Sie besitzt einen federnd geschlitzten
Deckel 31, der zwischen den Verbindungskanälen 16, 17 bzw. den heizkörperseitigen
Rohranschlüssen 18 einrastet. Die Innenseite der Abdeckblende 30 trägt einen Halter
32, der auf den bodenseitigen Rohranschlüssen 15 aufrastet. Dank geeigneter Ausschnitte
bleiben die Verschlußkappen 25 der Absperr- und Entleerungsöffnungen frei zugänglich.
[0023] Die Mittelachsen der bodenseitigen Rohranschlüsse 15 liegen auf den Ecken eines Quadrates
40.
[0024] Fig. 7 zeigt einen Längsschnitt durch die Rücklauf-Teilarmatur 10, aufgeschraubt
auf die Enden der Rücklaufrohre 4. Man erkennt den U-förmigen Durchleitkanal 12, der
die beiden bodenseitigen Rohranschlüsse 15 verbindet, sowie den von dem Durchleitkanal
12 abzweigenden Verbindungskanal 16 mit seinem heizkörperseitigen Rohranschluß 18.
Die Mittelachse 28 des heizkörperseitigen Rohranschlusses 18 fluchtet mit der Mittelachse
eines der beiden bodenseitigen Rohranschlüsse 15.
[0025] Der Verbindungskanal 16 kann mit Hilfe einer Absperrschraube 26 mit integrierter
Entleerung abgesperrt werden, beispielsweise um Reparaturen am Heizkörper vornehmen
zu können, ohne die gesamte Heizungsanlage entleeren zu müssen. Ein eingeformter Schwerkraftstopp
27 verhindert wirksam unerwünschte Strömungen des Heizmediums bei abgesperrtem Heizkörperventil
5.
1. Armatur (1) zum Anschließen von Heizkörpern (2, 2') an Vorlaufrohre (3) und Rücklaufrohre
(4) eines im Estrich verlegten Zweirohr-Heizungssystems, umfassend zwei U-förmige
Durchleitkanäle (12) mit je zwei bodenseitigen Rohranschlüssen (15) und je einen von
den Durchleitkanälen (12) abzweigenden Verbindungskanal (16) mit je einem heizkörperseitigen
Rohranschluß (18), gekennzeichnet durch die Merkmale:
- die Armatur (1) besteht aus zwei Teilarmaturen (10, 11),
- jede Teilarmatur (10, 11) umfaßt einen Durchleitkanal (12), einen Verbindungskanal
(16) und die zugehörigen Rohranschlüsse (15, 18).
- an den Seitenwänden wenigstens einer Teilarmatur (10, 11) sind Erhebungen (22, 22')
angeformt,
- die Erhebungen (22, 22') korrespondieren mit den Seitenwänden der jeweils anderen
Teilarmatur (11, 10),
- ein Verbindungselement (23) verbindet die beiden Teilarmaturen (10, 11) wahlweise
in einer von zwei spiegelbildlichen Positionen.
2. Armatur nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das Merkmal:
- die Erhebungen (22, 22') sind an beiden Seitenwänden derselben Teilarmatur (10)
angeformt.
3. Armatur nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch das Merkmal:
- die Erhebungen (22, 22') sind an den Seitenwänden der Rücklauf-Teilarmatur (10)
angeformt.
4. Armatur nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch das Merkmal:
- an beiden Teilarmaturen (10, 11) sind Erhebungen (22, 22') halber Höhe angeformt.
5. Armatur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch das Merkmal:
- an den Erhebungen (22, 22') und/oder an den Seitenwänden der Teilarmaturen (10,
11) sind miteinander korrespondierende Zentrierzapfen und -vertiefungen (20, 21) vorgesehen.
6. Armatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch die Merkmale:
- in der einen Teilarmatur (11) ist eine Durchgangsbohrung vorgesehen,
- in der anderen Teilarmatur (10) sind korrespondierende Gewindebohrungen vorgesehen.
7. Armatur nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch das Merkmal:
- die Durchgangsbohrung ist als offener Schlitz (24) ausgebildet.
8. Armatur nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch das Merkmal:
- der Verbindungskanal (16) zum heizkörperseitigen Rohranschluß (18) umfaßt
-- eine Absperrschraube (26) mit integrierter Entleerung,
-- einen Schwerkraftstopp (27).
9. Armatur nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch das Merkmal:
- die Mittelachsen der bodenseitigen Rohranschlüsse (15) liegen auf den Ecken eines
Quadrates (40).
10. Armatur nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch das Merkmal:
- die Mittelachse (28) des heizkörperseitigen Rohranschlusses (18) fluchtet mit der
Mittelachse eines der beiden bodenseitigen Rohranschlüsse (15).
11. Armatur nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch die Merkmale:
- es ist eine auf die Armatur (1) aufsteckbare Abdeckblende (30) vorgesehen,
- die Abdeckblende (30) ist etwa U-förmig gebogen.
12. Armatur nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch das Merkmal:
- die Abdeckblende (30) besitzt einen federnd geschlitzten Deckel (31, 33), der zwischen
den Verbindungskanälen (16) einrastet bzw. auf den heizkörperseitigen Rohranschlüssen
(18) aufschnappt.
13. Armatur nach Anspruch 11 oder 12, gekennzeichnet durch die Merkmale.
- die Innenseite der Abdeckblende (30) trägt einen Halter (32),
- der Abstandshalter (32) rastet auf die bodenseitigen Rohranschlüsse (15) auf.