[0001] Die Erfindung betrifft ein Röntgenuntersuchungsgerät mit einem Röntgenstrahler zur
Erzeugung von Röntgenstrahlung, einem Röntgen-Bildaufnehmer zur Aufzeichnung von Röntgenaufnahmen,
einer mit dem Röntgenstrahler verbundenen Blendeneinheit mit durch eine Antriebsanordnung
verstellbaren Blendenschiebern zur Begrenzung des von einer ersten Quelle oder von
einer zweiten Quelle ausgehenden Strahlenbündels und mit einer die Antriebsanordnung
steuernden Steuereinheit.
[0002] Ein solches Röntgenuntersuchungsgerät ist im wesentlichen aus der EP-OS 685 200 sowie
aus der GB-PS 1 313 296 bekannt - allerdings ohne eine Antriebsanordnung für die Blendenschieber.
Bei diesen Röntgenuntersuchungsgeräten ist in der Blendeneinheit eine Lichtquelle
vorgesehen, die über einen Umlenkspiegel das Untersuchungsobjekt bestrahlt. Das Strahlenbündel
der Lichtquelle wird von den Blendenschiebern begrenzt, und das auf diese Weise beleuchtete
Feld soll dem Untersucher anzeigen, welcher Bereich des Patienten bei der folgenden
Röntgenaufnahme abgebildet wird, bei der die Blendenschieber in ihrer jeweiligen Position
bleiben. Dabei kommt es jedoch zu Abweichungen zwischen dem beleuchteten Feld und
dem bei der Röntgenaufnahme belichteten Feld, weil die Abmessungen der Lichtquelle
(erste Quelle) wesentlich größer sind als die des Brennflecks (zweite Quelle). Das
kann dazu führen, daß ein durch die Röntgenaufnahme belichteter Film vergleichsweise
große unbelichtete Partien aufweist, die beim Betrachten des Films an einem Lichtkasten
zu einer Blendung des Betrachters führen können.
[0003] Diese Abweichung zwischen dem beleuchteten Feld und dem bei der Röntgenaufnahme bestrahlten
Feld werden gemäß der GB-PS 1 313 296 dadurch vermieden, daß das Licht der Lichtquelle
mit Hilfe eines konkaven Spiegels auf eine Öffnung fokussiert wird, die die gleiche
Größe hat wie der Brennfleck und deren optische Distanz von den Blendenschiebern genauso
groß ist wie der Abstand des Brennflecks der Röntgenröhre von den Blendenschiebern.
Dabei geht aber Licht verloren, und außerdem benötigt diese relativ teure Lösung zusätzlichen
Bauraum in der Blendeneinheit.
[0004] Ein ähnliches Problem ergibt sich dann, wenn der Röntgenstrahler einer Röntgenröhre
mit zwei unterschiedlich großen Brennflecken aufweist. Dabei vergrößert sich das Aufnahmefeld
beim Übergang vom kleinen zum großen Brennfleck. Aus der EP-OS 685 200 ist es bekannt,
bei einer Röntgenröhre mit mehreren, unterschiedlich großen und in unterschiedlichen
Positionen befindlichen Brennflecken die Primärstrahlenblende insgesamt so zu verschieben,
daß beim Übergang von einem Brennfleck zum anderen sich das Röntgenaufnahmefeld nicht
verschiebt. Da sich dabei aber nicht die Größe der Blendenöffnung ändert, ist das
Röntgenstrahlenfeld bei Benutzung eines großen Brennflecks größer als bei einem kleinen
Brennfleck.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Röntgenuntersuchungsgerät der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß sich die Strahlenfelder beim Übergang von der einen
auf die andere Quelle nicht ändern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Steuerung der Antriebsanordnung durch die Steuereinheit so ausgebildet ist,
daß die Blendenschieber bei der Begrenzung des Strahlenbündels der ersten Quelle eine
erste und bei der Begrenzung des Strahlenbündels der zweiten Quelle eine zweite Stellung
einnehmen, wobei die erste und die zweite Stellung derart sind, daß die durch die
Blendenschieber ausgeblendeten Strahlenfelder der Quellen in der Ebene des Röntgen-Bildaufnehmers
jeweils die gleiche Größe aufweisen.
[0006] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß die beiden Quellen nie gleichzeitig
wirksam sind. Wenn beispielsweise mit Hilfe der Lichtquelle ein bestimmtes Feld bei
einer vorgegebenen Stellung der Blendenschieber beleuchtet wird, dann wird erfindungsgemäß
aufgrund der vorgegebenen Geometrie der Anordnung ermittelt, wie die Stellung der
Blendenschieber bei einer nachfolgenden Röntgenaufnahme sein muß, damit genau das
zuvor beleuchtete Feld von Röntgenstrahlung durchsetzt wird. Die Steuereinheit steuert
dann die Antriebsanordnung für die Blendenschieber so, daß beim Übergang von der einen
Quelle zur anderen Quelle die Blendenschieber von ihrer ersten Stellung in die berechnete
zweite Stellung übergehen.
[0007] Dementsprechend ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Blendeneinheit
eine Lichtquelle zur Beleuchtung des von einer Röntgenaufnahme bestrahlten Feldes
enthält und daß die Steuereinheit so programmiert ist, daß beim Übergang zu einer
Röntgenaufnahme die Blendenschieber von der ersten, der Lichtquelle zugeordneten Stellung
in die zweite, einem Brennfleck des Röntgenstrahlers zugeordnete Blendenstellung überführt
wird. Da sich hierbei beim Übergang zu einer Röntgenaufnahme die Blendenschieber soweit
öffnen, daß genau das zuvor von der Lichtquelle beleuchtete Feld von der Röntgenstrahlung
getroffen wird, kommt es nicht darauf an, daß der optische Abstand der Lichtquelle
von den Blendenschiebern genauso groß ist wie der Abstand des Brennflecks von den
Blendenschiebern - wie bei den bekannten Geräten. Die Lichtquelle kann daher innerhalb
der Blendeneinheit so positioniert werden, wie es aus konstruktiven Gründen am günstigsten
ist.
[0008] Eine andere Weiterbildung der Erfindung - die auch in Kombination mit der vorgenannten
Ausgestaltung anwendbar ist - sieht vor, daß der Röntgenstrahler wenigstens zwei unterschiedlich
große Brennflecken aufweist, und daß die Steuereinheit so programmiert ist, daß beim
Übergang von dem großen zum kleinen Brennfleck die Antriebsanordnung so gesteuert
wird, daß sich die Blendenschieber öffnen.
[0009] Bei einem Austausch des Röntgenstrahlers gegen einen anderen des gleichen Typs kann
sich der Abstand zwischen dem Brennfleck und den Blendenschiebern ändern, insbesondere
wenn Röntgenröhren mit einem Glaskolben verwendet werden. Diese Abstandsänderung führt
zu einer verstärkten Abweichung zwischen dem von der Lichtquelle beleuchteten Feld
und dem Röntgenaufnahmefeld. Um diese Abweichungen zu verringern, war es daher bisher
erforderlich, anhand von Test-Röntgenaufnahmen das Ausmaß der Abweichungen festzustellen
und die Blendeneinheit davon abhängig zu justieren. Diese Justierarbeiten mußten anhand
weiterer Test-Aufnahmen kontrolliert werden, bis eine Übereinstimmung wenigstens annähernd
erreicht war, und deshalb waren diese Justierarbeiten sehr zeit- und kostenaufwendig.
Dieser Aufwand läßt sich nach einer Weiterbildung der Erfindung dadurch verringern,
daß die Steuereinheit zur Errechnung der Stellungen der Blendenschieber in Abhängigkeit
von geometrischen Parametern eingerichtet ist und daß wenigstens einer der Parameter
in Abhängigkeit von einer Testaufnahme vorgebbar ist. Dabei lassen sich die Abweichungen
per Software durch Eingabe eines Parameters korrigieren, der aus einer Test-Aufnahme
abgeleitet werden kann.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Röntgenuntersuchungsgerätes,
Fig. 2 die geometrischen Verhältnisse bei einem solchen Gerät und
Fig. 3 die sich bei einer Änderung des Abstandes des Brennflecks von den Blendenschiebern
ergebenden Verhältnisse.
[0011] In Fig. 1 ist mit 1 der Brennfleck einer Röntgenröhre 3 bezeichnet, die sich in einem
Gehäuse 4 befindet. Die Größe des Brennflecks 1 kann in bekannter Weise umschaltbar
oder kontinuierlich veränderbar sein.
[0012] An dem durch die Röntgenröhre 3 und das Gehäuse 4 gebildeten Röntgenstrahler ist
eine Blendeneinheit 5 befestigt, die in verschiedenen Ebenen verstellbare mechanisch
gekoppelte Blendenschieber 6 mit senkrecht zur Zeichenebene verlaufenden Blendenkanten
aufweist, die in dieser Richtung das von dem Brennfleck 1 ausgehende Röntgenstrahlenbündel
begrenzen. Außerdem sind in der Blendeneinheit weitere, in Fig. 1 nicht dargestellte
Blendenschieber vorhanden, die das Strahlenbündel parallel zur Zeichenebene begrenzen
können. Weiterhin enthält die Blendeneinheit 5 eine Lichtquelle 2, die über einen
für die Röntgenstrahlung transparenten bzw. aus dem Strahlengang der Röntgenröhre
3 entfernbaren Umlenkspiegel 7 ein Untersuchungsobjekt 8 beleuchten kann und dadurch
den Benutzer die Größe einer nachfolgenden Röntgenaufnahme anzeigt.
[0013] Das Untersuchungsobjekt 8 befindet sich auf einem schematisch dargestellten Lagerungstisch
10, unterhalb dessen sich ein Bildaufnehmer 9 befindet, beispielsweise ein in einer
Kassette befindlicher Film. Der Abstand des Objektes 8 von dem Röntgenstrahler 3,
4 - und damit der Abstand des Brennflecks 1 von dem Bildaufnehmer 9 - kann den diagnostischen
Erfordernissen angepaßt werden.
[0014] Fig. 2 erläutert die geometrischen Verhältnisse bei der insoweit beschriebenen Konfiguration
in einer nicht maßstabgerechten Darstellung, um die dabei auftretenden Probleme besser
veranschaulichen zu können. Man erkennt, daß die Abmessungen des Brennflecks 1 wesentlich
kleiner sind als die Licht emittierende Leuchtfläche der Lichtquelle 2. In der Praxis
hat der effektive Brennfleck einer Röntgenröhre Abmessungen von 1 mm
2 oder darunter, während die Abmessungen der Leuchtfläche wesentlich größer sind, insbesondere
wenn eine Lichtquelle mit hoher Intensität und/oder langer Lebensdauer benutzt wird.
Die Randstrahlen des von der Lichtquelle 2 ausgehenden, vom Umlenkspiegel 7 umgelenkten
und durch die Blendenschieber 6 begrenzten Strahlenbündel sind in Fig. 2 mit 200 bezeichnet.
Sie definieren in der Filmebene ein beleuchtetes Feld mit der Abmessung H, wobei der
sich nach innen ausbildende Halbschattenbereich des Lichtes nicht angegeben ist. Die
Randstrahlen 100 des vom Brennfleck 1 emittierten Röntgenstrahlenbündels, das sich
ergeben würde, wenn - wie allgemein üblich - die Blendenschieber 6 beim Übergang zu
einer Röntgenaufnahme nicht verändert würden, sind in Fig. 2 durch die strichpunktierten
Linien 100 angedeutet. Der Abstand des Brennflecks 1 von den Blendenschiebern 6 ist
mit d bezeichnet, während D der Abstand des Brennflecks 1 von der Ebene des Bildaufnehmers
ist.
[0015] Man erkennt, daß das durch die Randstrahlen 100 definierte Röntgenstrahlenfeld kleiner
ist als das durch die Randstrahlen der Lichtquelle 200 definierte Feld, wenn der Weg
des Zentralstrahls 110 von dem Brennfleck bis zum Aufzeichnungsträger 9 genauso lang
ist wie der Weg, den ein Lichtstrahl von der Mitte der Lichtquelle 2 entlang des Zentralstrahls
110 zurücklegt. Die Randstrahlen 101 kennzeichnen demgegenüber ein Röntgenstrahlenbündel,
dessen Röntgenstrahlungsfeld genauso groß ist wie das von der Lichtquelle 2 auf dem
Film 9 beleuchtete Feld mit der Größe H. Dementsprechend ist die Öffnung h
1, die das von dem Brennfleck 1 ausgehende Röntgenstrahlenbündel mit den Randstrahlen
101 ausblenden würde, größer als die Öffnung h
2 der Blendenschieber 6, durch die das gleiche Feld durch die Lichtquelle 2 mit den
Randstrahlen 200 beleuchtet wird. Wenn also beim Übergang auf eine Röntgenaufnahme
die Blendenschieber von der Stellung h
2 bis zur Stellung h
1 geöffnet werden, stimmen das in einem Fall von der Lichtquelle 2 beleuchtete Feld
und das im anderen Fall von der Röntgenaufnahme belichtete Feld überein.
[0016] Wie dies erreicht wird, wird nachfolgend wiederum anhand von Fig. 1 erläutert. Die
Blendenschieber 6 werden von einer Antriebsanordnung verstellt, die einen Verstellmotor
11 umfaßt und eine Antriebsstufe 12, die dem Motor 11 die erforderliche Energie zuführt.
Die Antriebsstufe 12 wird von einer Steuereinheit 13 gesteuert, die die jeweils erforderliche
Öffnung h der Blendenschieber berechnet und die Antriebsstufe 12 entsprechend steuert.
Mit den Blendenschiebern 6 ist ein Positionsgeber 14 mechanisch gekoppelt, der ein
der Stellung der Blendenschieber entsprechendes Signal h an die Steuereinheit 13 zurückliefert,
dieses Signal mit seinem Sollwert vergleicht und bei Abweichungen die Antriebsstufe
12 entsprechend steuert.
[0017] Die Steuereinheit 13 enthält einen Microcomputer, dem außer dem Positionsistwert
h ein Signal D zugeführt wird, das von einem Abstandsgeber 14 geliefert wird, der
den jeweiligen Abstand des Brennflecks 1 von der Filmebene 9 mißt und ein entsprechendes
Signal D erzeugt. Der Steuereinheit 13 wird außerdem ein Signal f zugeführt, das die
Größe des Brennflecks 1 kennzeichnet (z.B. großer oder kleiner Fokus). Außerdem wird
durch ein Signal b der Steuereinheit 13 der Betriebszustand signalisiert, d.h., ob
momentan eine Aufnahme geschaltet wird oder werden soll oder ob das Untersuchungsfeld
mit Hilfe der Lichtquelle 2 beleuchtet werden soll. Weiterhin wird der Blendeneinheit
13 ein Signal H zugeführt, das die Größe des Bildaufnehmers 9 angibt und ein Signal
T, das signalisiert, ob die Stellung der Blendenschieber durch das Filmformat bestimmt
sein soll oder durch eine sogenannte objektorientierte Einstellung, bei der der Benutzer
mittels eines geeigneten Eingabegliedes eine kleinere Blendenöffnung vorgeben kann,
als dem Filmformat entspricht.
[0018] Wenn die Blendenschieber sich entsprechend dem Format H des Bildaufnehmers verstellen
sollen, berechnet die Steuereinheit 13 einen Sollwert h
2 für die Stellung der Blendenschieber zur Begrenzung des der Lichtquelle 2 ausgehenden
Lichtbündels aus den Signalen D, H, der Größe der Lichtquelle 2 und dem optischen
Abstand d (Fig 2) der Lichtquelle von den vorderen Blendenschiebern 6. Außerdem berechnet
die Steuereinheit aus den Signalen f, H, D und d die Stellung h
1 der Blendenschieber, die erforderlich ist, um das Format H durch die Röntgenaufnahme
zu belichten. Je nachdem, welchen Betriebszustand das Signal b signalisiert, regelt
die Steuereinheit 13 die Blendenschieber entweder auf die Öffnung h
1 oder auf die Öffnung h
2 ein.
[0019] Bei der objektbezogenen Einstellung wird vom Benutzer ein kleineres Aufnahmefeld
vorgegeben, als dem Format des Bildaufnehmers entspricht. Dabei wird zunächst mit
Hilfe der Lichtquelle ein geeignetes Aufnahmefeld vorgegeben, wobei sich ein bestimmter
Wert h
2 für die Öffnung der Blendenschieber ergibt, der von der Steuereinheit 13 registriert
wird. Die Steuereinheit errechnet dann aus dem Wert h
2 sowie den Werten d, D und f die Stellung h
1 der Blendenschieber, bei der das Röntgenstrahlenfeld die gleiche Größe haben würde
wie das beleuchtete Feld. Sobald dann eine Aufnahme angefordert wird, ändert sich
das Signal b und die Steuereinheit 13 gibt anstelle des Wertes h
2 den Wert h
1 für die Stellung der Blendenschieber vor.
[0020] Wie bereits erwähnt, ist es als Folge der Erfindung nicht mehr erforderlich, daß
die Lichtquelle 2 optisch gleich weit von den Blendenschiebern 6 entfernt ist wie
der Brennfleck 1, weil die Blendenschieber 6 stets so gesteuert werden können, daß
bei einer nachfolgenden Röntgenaufnahme genau das zuvor beleuchtete Feld bestrahlt
wird. Die Position der Lichtquelle 2 kann daher nach konstruktiven Gesichtspunkten
vorgegeben werden. Andererseits ist es aber auch möglich, das Gerät mit einem veränderten
Abstand d des Brennflecks 1 von den Blendenschiebern 6 zu betreiben. Eine solche Veränderung
kann sich bei einem Austausch des Röntgenstrahlers ergeben, weil innerhalb von Röntgenstrahlern
des gleichen Typs die Lage der Röntgenröhre in bezug auf das Gehäuse 4 und die Lage
des Brennflecks in bezug auf die Röntgenröhre 3 um mm differieren kann.
[0021] Bei konventionellen Röntgenuntersuchungsgeräten sind erhebliche Justierarbeiten erforderlich,
um die sich aus dieser Verschiebung ergebenden Änderungen des von einer Röntgenaufnahme
erfaßten Bildfeldes zu kompensieren, wobei die Justierungen jeweils anhand einer Testaufnahme
überprüft werden müssen. Bei einem erfindungsgemäßen Röntgengerät genügt eine Testaufnahme
und die Eingabe eines daraus abgeleiteten Korrekturparameters H
t. Dies wird nachfolgend in Verbindung mit Fig. 3 erläutert.
[0022] Fig. 3 stellt die geometrischen Verhältnisse bei einer vorzugsweise mit dem kleinsten
Brennfleck erstellten Testaufnahme dar, bei der die Blendenschieber auf einen vorgegebenen
Wert h eingestellt werden und der Bildaufnehmer in einem definierten Abstand D von
dem Brennfleck 1 angeordnet ist. Wenn der Brennfleck 1 sich an der vorbestimmten Stelle
befindet, d.h. im Abstand d von den Blendenschiebern 6, ergibt sich dann ein Strahlungsfeld
mit den in ausgezogenen Linien 103 dargestellten Randstrahlen. Verschiebt sich hingegen
der Brennfleck bei einem Austausch der Röntgenstrahler mit Bezug auf die Blendenschieber
6 um den Betrag x in die Position 1', dann definieren die Blendenschieber 6 ein Röntgenstrahlenbündel
104, das die Testaufnahme mit einer Breite H
t belichtet. Aus dem Wert H
t und den vorgegebenen bzw. bekannten Werten h, d, D, läßt sich dann die Verschiebung
x berechnen gemäß der Beziehung

[0023] Somit ist es lediglich erforderlich, nach einem Wechsel des Röntgenstrahlers die
Abmessungen H
t der Test-Röntgenaufnahme zu messen und in die Steuereinheit 13 einzugeben, die daraus
den Wert x ermittelt und fortan bei der Berechnung der Stellung h
1 der Blendenschieber für das Röntgenstrahlenbündel anstelle des Wertes d den Wert
d+x zugrundegelegt.
[0024] Die angegebene Beziehung für x stellt nur eine gute Näherung dar, die umso besser
ist, je kleiner der Brennfleck ist. Die Brennfleckgröße geht als additiver Wert ein,
der von den Abmessungen H des Röntgenaufnahmefeldes unabhängig ist. Um auch diesen
Einfluß noch zu korrigieren, können zwei Röntgenaufnahmen in gleichem Abstand d, aber
mit unterschiedlicher Blendenöffnung gemacht werden, aus denen sich der Einfluß der
Brennfleckgröße eleminieren läßt. - Wenn die Brennfleckgröße der Röntgenröhere bekannt
ist, kann dies auch von vornherein bei der Berechnung der Verschiebung x berücksichtigt
werden.
1. Röntgenuntersuchungsgerät mit einem Röntgenstrahler (3,4) zur Erzeugung von Röntgenstrahlung,
einem Röntgen-Bildaufnehmer (9) zur Aufzeichnung von Röntgenaufnahmen, einer mit dem
Röntgenstrahler (3,4) verbundenen Blendeneinheit (5) mit durch eine Antriebsanordnung
(11,12) verstellbaren Blendenschiebern (6) zur Begrenzung des von einer ersten Quelle
(1) oder von einer zweiten Quelle (2) ausgehenden Strahlenbündels (100,200) und mit
einer die Antriebsanordnung steuernden Steuereinheit (13),
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Antriebsanordnung (11,12) durch die Steuereinheit (13) so
ausgebildet ist, daß die Blendenschieber bei der Begrenzung des Strahlenbündels (101)
der ersten Quelle (1) eine erste (h1) und bei der Begrenzung des Strahlenbündels (200) der zweiten Quelle (2) eine zweite
Stellung (h2) einnehmen, wobei die erste und die zweite Stellung derart sind, daß die durch die
Blendenschieber ausgeblendeten Strahlenfelder der Quellen (1,2) in der Ebene des Röntgen-Bildaufnehmers
(9) jeweils die gleiche Größe (H) aufweisen.
2. Röntgenuntersuchungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Blendeneinheit eine Lichtquelle (2) zur Beleuchtung des von einer Röntgenaufnahme
bestrahlten Feldes enthält und daß die Steuereinheit so programmiert ist, daß beim
Übergang zu einer Röntgenaufnahme die Blendenschieber (6) von der ersten, der Lichtquelle
(2) zugeordneten Stellung in die zweite, einem Brennfleck (1) des Röntgenstrahlers
zugeordnete Blendenstellung überführt wird.
3. Röntgenuntersuchungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Röntgenstrahler wenigstens zwei unterschiedlich große Brennflecken aufweist,
und daß die Steuereinheit so programmiert ist, daß beim Übergang von dem großen zum
kleinen Brennfleck die Antriebsanordnung so gesteuert wird, daß sich die Blendenschieber
öffnen.
4. Röntgenuntersuchungsgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (13) zur Errechnung der Stellungen der Blendenschieber in
Abhängigkeit von geometrischen Parametern eingerichtet ist und daß wenigstens einer
der Parameter (Ht, x) in Abhängigkeit von einer Testaufnahme vorgebbar ist.