[0001] Die Erfindung betrifft einen Plasmabrenner für das Plasma-Schutzgas-Lichtbogenschweißen
mit einer nicht abschmelzenden wassergekülten Elektrode nach dem Oberbegriff des ersten
Patentanspruchs.
[0002] Bei bekannten Schweißbrennern dieser Art besteht das schwer zu lösende Problem, beim
Pluspolschweißen den Pluspol an der Elektrode sicher zu führen und die entstehenden
großen Wärmemengen von der Pluspolektrode und der Plasmadüse wegzuführen. Es wurden
dazu bereits zahlreiche Lösungen entwickelt, bei welchen die Wärmeableitung durch
eine Gas- oder Wasserkühlung des Plasmabrenners erfolgt.
[0003] In DE 42 34 267 A1 wird ein Plasmabrennerkopf für einen Plasmaschweiß- und Schneidbrenner
beschrieben, der zur Kühlung eine Einrichtung zum Verteilen und Weiterleiten von strömenden
fluiden Medien aufweist, wobei sich zwei Zuführkanäle radial bis in das Zentrum des
Brennerhinterteils erstrecken. Eine Öffnung erstreckt sich dabei bis in eine durchgehende
Zentralbohrung des Elektrodenhalters. Durch diese wird zur Kühlung das Plasmagas geleitet.
Weiterhin weist diese Lösung einen Kühlkörper auf, der wahlweise mit Wasser oder Sekundärgas
gekühlt werden kann.
[0004] Ein weiterer Plasmabrenner und das Verfahren zu seiner Kühlung beschreibt DE 42 05
420 A1. Dabei weist die Elekrode eine Axialkammer auf, in der sich ein Kühlrohr befindet,
welches tropfenweise Wasser ausscheidet, das im geschlossenen Ende der Elektrode während
des Betriebes in Dampf umgewandelt wird. Durch zwei Kühldurchlässe wird weiterhin
komprimiertes Gas zur Kühlung der Elektrode sowie des Brennergehäuses und der Düse
eingesetzt. Ebenfalls eine wassergekühlte Elektrode wird in DE 2927996 A1 dargestellt.
Dabei weist die Elektrode ein wassergekühltes Gehäuse und einen wassergekühlten Innenraum
auf, die jeweils einen separaten Wasseranschluß haben. Die pluspolgeschaltete Elektrode
soll durch die Wasserkühlung eine hohe Betriebsdauer auch bei Strömen über 500 A gewährleisten.
[0005] Nachteil aller beschriebenen Lösungen ist der relativ komplizierte konstruktive Aufbau.
Es werden derzeitig jeweils separate Zuleitungen für das Kühlen der Elektrode und
sowie der Düse eingesetzt.
[0006] Das Plasmaschweißen von Aluminium wird durch dichte, hochschmelzende, fest haftende
Oxidschichten an der Werkstückoberfläche erschwehrt (Plasmaschweißen von Aluminium
mit Elektrode am Pluspol; DVS Mitteilung 64/1981, Knoch, R.; Welz, W.)
[0007] Dazu durchgeführte Untersuchungen ergaben, daß bereits bei Schweißspannungen bis
40V durch die hohen thermischen Beanspruchungen ein großer Verschleiß zu verzeichnen
ist.
[0008] Die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens, insbesondere beim Schweißen von Aluminium,
kann jedoch bei Schweißspannungen die in der Größenordnung von 500V liegen, wesentlich
erhöht werden. Die bekannten Plasmabrenner, die mit einer Elektrode am Pluspol arbeiten,
sind jedoch aufgrund der ungenügenden Kühlung nicht geeignet, den hohen thermischen
Beanspruchungen standzuhalten.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Plasmabrenner für das Plasma-Schutzgas-Lichtbogenschweißen
mit einer nicht abschmelzenden wassergekülten Elektrode zu entwickeln, der einen einfachen
konstruktiven Aufbau aufweist und bei einer hohen thermischen Belastung durch den
Pluspol an der Elektrode und gleichmäßig hohen Stromstärken im Bereich von 500A die
dabei entstehenden Wärmemengen schnellstmöglichst und sicher von der Elektrode und
der Plasmadüse abzuführen.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des ersten Patentanspruches
und den weiteren Merkmalen in den Unteransprüchen gelöst. Dazu wird das Kühlmittel
mit nur einem Kühlkreislauf sowohl bis an die Elektrodenspitze der Elektrode als auch
in den Bereich der Plasmadüse geleitet, der hohen Temperaturen ausgesetzt ist.
[0011] Der Plasmabrenner für das Plasma-Schutzgas-Lichtbogenschweißen weist eine nicht abschmelzende
wassergekühlte Elektrode auf, die sich im Zentrum des Plasmabrenners befindet. Die
Düse ist in ein Düsenoberteil und ein Düsenunterteil untergliedert, zwischen welchen
zur elektrischen Trennung ein Isolierzwischenstück angeordnet ist. Am Düsenunterteil
ist eine Schutzgasdüse mit einem Hochfrequenzanschluß vorzugsweise axial verschiebbar
befestigt. Am Düsenoberteil sind die Anschlüsse für den Schweißstrom, die Plasmagaszuleitung,
die Schutzgaszuleitung sowie für den Kühlmittelzulauf und den Kühlmittelrücklauf der
Kühlflüssigkeit angeordnet. Die Kühlflüssigkeit wird durch eine radiale Bohrung vom
Kühlmittelzulauf zu einem Hohlraum in der Elektrode geführt, in den ein Kühlrohr mündet.
Durch das Kühlrohr strömt das Kühlmittel an der Elektrodenspitze vorbei, kühlt diese
ab und gelangt durch den ringförmigen Kühlkanal, der zwischen Außendurchmesser des
Kühlrohres und Innendurchmesser der Elektrode gebildet wird, in einen Hohlraum, durch
den das Kühlrohr reicht. Von diesem Hohlraum aus wird der Kühlmittelstrom über eine
Vorlaufbohrung in dem Bereich des Düsenunterteils geführt, in welchem die höchste
Temperaturbeanspruchung auftritt. Im Düsenunterteil strömt das Kühlmittel durch eine
ringförmige Kühlkammer und von dieser aus über eine Rücklaufbohrung zum Kühlmittelrücklauf
im Düsenoberteil.
[0012] Zur Trennung von Vor- und Rücklauf ist in der Kühlkammer zwischen Vorlaufbohrung
und Rücklaufbohrung eine Stauscheibe angeordnet. Vorteilhafter Weise ist die Elektrode
zweiteilig ausgebildet und besteht aus einem Elektrodenoberteil und einem daran lösbar
befestigtem Elektrodenunterteil. Dabei weist das zylindrische Elektrodenoberteil einen
Hohlraum auf, von dessen Grund aus eine zentrische Bohrung in das Elektrodenoberteil
hineinreicht. In dieser Bohrung wird das Kühlrohr mit einem Ende befestigt. Gleichzeitig
führt von dieser zentrischen Bohrung nach außen eine radiale Bohrung für den Zulauf
des Kühlmittels. Im Hohlraum wird das Elektrodenunterteil derartig befestigt, daß
ein Bereich des Hohlraumes frei bleibt, von welchem die Vorlaufbohrung zur Kühlkammer
im Düsenunterteil mündet.
[0013] Die Vorlaufbohrung ist in einen radialen Bereich und einen axialen Bereich unterteilt.
Der axiale Bereich führt vom Hohlraum aus durch das Düsenoberteil, das Isolierzwischenstück
und das Düsenunterteil in dessen Kühlkammer. Vom Hohlraum im Elektrodenoberteil aus
führt der radiale Bereich über einen Durchbruch zu einer Kammer, die durch die äußere
Oberfläche des Elektrodenoberteils und durch eine Aussparung im Düsenoberteil gebildet
wird bis zum axialen Bereich.
[0014] Das Unterteil der Elektrode wird im Plasmagasraum durch einen Gasverteiler- und Zentrierring
aus elektrisch leitendem oder isolierendem Werkstoff im Düsenunterteil zentriert.
Besteht der Gasverteiler- und Zentrierring aus elektrisch leitfähigem Werkstoff ist
zusätzlich eine Isolierhülse im Düsenunterteil anzuordnen. Die Einschnürungsdüse für
den Plasmalichtbogen wird vorzugsweise Separat ausgebildet und im Düsenunterteil lösbar
oder unlösbar befestigt. Zur Stabilisierung des Plasmalichtbogens werden kreisförmig
um die zentrale Plasmalochbohrung der Einschnürungsdüse herum zusätzliche Bohrungen
angeordnet. Diese können auf gleichen oder unterschiedlichen Teilkreisen liegen. Die
Anzahl der Bohrungen kann nach Bedarf variiert werden.
[0015] Die Schutzgasdüse liegt an ihrem zum Düsenoberteil weisenden Ende mit dem Innendurchmesser
am Außendurchmesser des Düsenunterteils an. Anschließend wird eine Verteilungskammer
zwischen Außenfläche des Düsenunterteils und Innenfläche der Schutzgasdüse gebildet,
in welche das Schutzgas von seinem Anschluß im Düsenoberteil über entsprechende Bohrungen
strömt. Die Schutzgasdüse weist vorzugsweise ringförmig angeordnete Austrittsbohrungen
für das Verteilen und Ausströmen des Schutzgases auf, die insbesondere auf einem gemeinsamen
Teilkreis liegen und deren Anzahl variiert werden kann.
[0016] Vorteilhafter Weise besteht die Eektrodenspitze aus hochreinem Elektrolytkupfer.
In der Elektrodenspitze kann auch ein Einsatz aus Wolfram zentrisch angeordnet sein.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel und zugehörigen Zeichnungen
näher erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1:
- Draufsicht des Plasmabrenners 1
- Fig. 2:
- Schnittdarstellung entlang der Linie B-B gem. Fig. 1
- Fig. 3:
- Schnittdarstellung entlang der Linie C-C gem. Fig. 1
- Fig. 4:
- Längsschnitt der Elektrode
- Fig. 5:
- Darstellung des Gasverteiler- und Zentrierringes
- Fig. 6:
- Längsschnitt der Einschnürungsdüse
- Fig. 7:
- Draufsicht des Düsenunterteils
- Fig. 8:
- Längsschnitt des Düsenunterteils
- Fig. 9:
- Draufsicht auf das Isolierzwischenstück
- Fig. 10:
- Längsschnitt durch das Isolierzwischenstück entlang der Linie A-A gem. Fig. 9
- Fig.11:
- Längsschnitt durch das Isolierzwischenstück entlang der Linie B-B gem. Fig. 9
- Fig. 12:
- Längsschnitt der Schutzgasdüse
[0019] Der erfindungsgemäße Plasmabrenner für das Plasma-Schutzgas-Lichtbogen-Schweißen
weist gem. Fig. 1 einen Stromanschluß 1, einen Anschluß für die Plasmagaszuleitung
2, einen Anschluß für die Schutzgaszuleitung 3 sowie einen Anschluß für den Kühlmittelzulauf
4 und den Kühlmittelrücklauf 5 auf. Weiterhin ist ein Hochfrequenzanschluß 6 vorgesehen.
Ein Längsschnitt entlang der Linie B-B wird in Fig. 2 gezeigt. Die Düse ist dabei
in ein Düsenoberteil 7 und ein Düsenunterteil 8 untergliedert, zwischen welchen zur
elektrischen Trennung ein Isolierzwischenstück 9 angeordnet ist. Am Düsenunterteil
8 ist eine Schutzgasdüse 10 mit dem Hochfrequenzanschluß 6 vorzugsweise axial verschiebbar
befestigt. Im Zentrum ist die nicht abschmelzende wassergekühlte Elektrode angeordnet,
die aus einem Elektrodenoberteil 12 und einem Elektrodenunterteil 13 besteht. Das
Elektrodenoberteil 12 und das Elektrodenunterteil 13 sind lösbar miteinander verbunden.
Dadurch kann das Elektrodenunterteil 13 bei Verschleiß leicht ausgewechselt werden.
Im Elektrodenoberteil 12 ist ein Kühlrohr 14 befestigt, welches in den Hohlraum des
Elektrodenunterteils 13 annähernd bis zur Elektrodenspitze 15 reicht. In der Elektrodenspitze
15 befindet sich ein Einsatz 16 aus Wolfram. Die Kühlflüssigkeit wird vom Kühlmittelzulauf
4 durch einen radialen Durchlaß 17, der in einen Ringraum 18 mündet, und einen an
den Ringraum 18 angrenzenden radialen Durchlaß 19 im Elektrodenoberteil 12 zu einer
darin angeordneten zentrischen axialen Bohrung 20 geführt. In der Bohrung 20 ist das
Kühlrohr 14 befestigt. Durch das Kühlrohr 14 gelangt die Kühlflüssigkeit bis zur Elektrodenspitze
15, kühlt diese ab und strömt im Kühlkanal 21 zwischen Kühlrohr 14 und Innenraum des
Elektrodenunterteils 13 zu einem Hohlraum 22 im Elektrodenoberteil 12 und durch einen
Durchbruch 23 aus dem Elektrodenoberteil 12 hinaus. An den Durchbruch 23 schließt
sich der Kühlmittelvorlauf zu einer ringförmigen Kühlkammer 24 im Düsenunterteil 8
an. Der Kühlmittelvorlauf besteht dabei aus einer radialen Bohrung 25 , die sich in
Richtung zum Durchbruch 22 in einen Ringraum 26 erweitert und einer axialen Vorlaufbohrung
V, die von der radialen Bohrung 25 im Düsenoberteil 7 durch das Isolierzwischenstück
9 und Düsenunterteil 8 in die darin befindliche Kühlkammer 24 führt. Im Düsenunterteil
8 strömt das Kühlmittel durch die ringförmige Kühlkammer 24 und von dieser aus über
eine Rücklaufbohrung R zum Kühlmittelrücklauf 5 im Düsenoberteil 7. Zur Trennung von
Vor- und Rücklauf ist in der Kühlkammer 24 zwischen Vorlaufbohrung V und Rücklaufbohrung
R eine Stauscheibe S angeordnet. (s. Fig. 7) Das Elektrodenunterteil 13 wird im Plasmagasraum
P durch einen Gasverteiler- und Zentrierring 27 aus elektrisch leitenden oder isolierendem
Werkstoff im Düsenunterteil zentriert.
[0020] Besteht der Gasverteiler- und Zentrierring 27 aus elektrisch leitfähigem Werkstoff
ist zusätzlich eine Isolierhülse 28 im Düsenunterteil 8 anzuordnen. Die Einschnürungsdüse
29 für den Plasmalichtbogen wird vorzugsweise wie dargestellt separat ausgebildet
und im Düsenunterteil 8 lösbar oder unlösbar befestigt. Zur Stabilisierung des Plasmalichtbogens
werden kreisförmig um die zentrale Plasmalochbohrung 30 der Einschnürungsdüse 29 herum
zusätzliche Bohrungen 31 angeordnet (s. auch Fig. 6). Diese können auf gleichen oder
unterschiedlichen Teilkreisen liegen. Die Anzahl der Bohrungen 31 kann nach Bedarf
variiert werden.
[0021] Die Schutzgasdüse 10 liegt an ihrem zum Düsenoberteil 7 weisenden Ende mit dem Innendurchmesser
am Außendurchmesser des Düsenunterteils 8 an. Anschließend wird eine Verteilungskammer
32 zwischen Außenfläche des Düsenunterteils 8 und Innenfläche der Schutzgasdüse 10
gebildet, in welche das Schutzgas von seinem Anschluß 3 im Düsenoberteil 7 über entsprechende
Bohrungen strömt.
[0022] Die Schutzgasdüse 10 weist vorzugsweise ringförmig angeordnete Austrittsbohrungen
33 für das Verteilen und Ausströmen des Schutzgases auf, die insbesondere auf einem
gemeinsamen Teilkreis liegen und deren Anzahl variiert werden kann. Das Isolierzwischenstück
9 ist über eine nicht dargestellte Schraubverbindung mit den Düsenoberteil 7 verbunden.
Am Isolierzwischenstück 9 ist das Düsenunterteil 8 mittels einer Überwurfmutter 34
befestigt. Das Elektrodenoberteil 12 ist lösbar mit dem Elektrodenhalter 35 verbunden,
an welchem sich auch der Stromanschluß 1 befindet. Der Plasmabrenner weist weiterhin
eine Befestigungsschelle 36 zum Befestigen an einem Geräteträger auf, die durch eine
Isolierhülse 37 elektrisch vom Düsenoberteil 7 getrennt ist.
[0023] In Fig. 3 ist der Schnitt C-C gem. Fig. 1 dargestellt.
[0024] Vom Plasmagasanschluß 2 führt eine axiale Bohrung L2 zum Plasmagasraum P zwischen
Isolierhülse 28 und Kühlrohr 13 und zum Kühlmittelrücklauf 5 führt die Rücklaufbohrung
R.
[0025] Das Düsenunterteil ist mit der Überwurfmutter 34 am Isolierzwischenstück 9 befestigt.
[0026] Das Elektrodenunterteil 13 wird gem. Fig. 4 durch eine radial angeordnete Klemmschraube
38 lösbar im Elektrodenoberteil angeordnet.
[0027] Fig. 5 zeigt den Gasverteiler- und Zentrierring 27, der das Elektrodenunterteil 13
zentriert. Gleichzeitig wird durch die Bohrungen 27a eine Verteilung des Plasmagases
erzielt.
[0028] Die Einschnürungsdüse 29 (Fig. 6) ist separat ausgebildet und weist zusätzlich zur
Plasmalochbohrungen weitere ringförmig dazu angeordnete Bohrungen 31 auf. Es werden
dabei vorzugsweise 3 bis 6 Bohrungen 31 vorgesehen. Die Einschnürdüse dient zur Einschnürung
des Pluspol-Lichtbogens. Durch die besondere Konstruktion kann dem Lichtbogen eine
spezifische Form gegeben werden. Somit wird erreicht, daß zwischen Lichtbogen und
Plasmadüse 29 das austretende Plasmagas auf die Plasmadüse 29 eine Temperaturreduzierung
bewirkt. Dadurch wird die Standzeit der Düse erhöht. Die ringförmig angeordneten Bohrungen
31 dienen der zusätzlichen Stütze des Plasmalichtbogens.
[0029] Die Draufsicht des Düsenunterteils zeigt Fig. 7. Das im wesentlichen zylindrische
Teil weist die Vorlaufbohrung V, die Rücklaufbohrung R sowie die Bohrung L3 für das
Zuführen des Schutzgases auf. Die Bohrungen V und R sind durch eine Stauscheibe S
voneinander getrennt. Der Längsschnitt des Düsenunterteils 8 entlang der Linie A-A
gem. Fig. 7 ist in Fig. 8 dargestellt. Die Kühlkammer 24 wird durch einen Ring 11
verschlossen, der vorzugsweise durch Hartlöten befestigt wird.
[0030] Das Isolierzwischenstück 9 wird nochmals in Fig. 9, 10 und 11 gezeigt. Es weist Durchgangsbohrungen
V, R, L1 und L2 auf. Die Schutzgasdüse 10 zeigt Fig. 12. Am oberen Ende weist diese
eine Bohrung 39 auf. Durch diese Bohrung 39 kann die Schutzgasdüse mit einer Klemmschraube
am Düsenunterteil 8 axial verschiebbar befestigt werden. An der Gewindebohrung 40
wird der Hochfrequenzanschluß 6 angebracht. Um einen gleichmäßigen Austritt des Schutzgases
zu gewährleisten, sind ringförmig Austrittsbohrungen 33 eingebracht. Durch diese Bohrungen
33 kann sich um den Plasmalichtbogen ein ringförmiger Schutzgasschleier bilden. der
den gesamten Schweißvorgang vor der übrigen Atmosphäre schützt. Die Verstellbarkeit
der Schutzgasdüse 10 erhöht zusätzlich den Gasschutzeffekt.
[0031] Die Art des Kühlsystems mit nur einem Kühlkreislauf und der weit nach unten gezogenen
Kühlkanal in der Elektrode sowie die Kühlkammer im Bereich der Plasmadüse gewährleisten
eine sichere Wärmeabfuhr der anfallenden hohen Wärmemengen. Damit kann die Standzeit
der Einschnürungsdüse 29 und des Elektrodenunterteils 13 wesentlich erhöht werden.
[0032] Die Lichtbogenentzündung wird durch eine Hochfrequenzüberlagerung (im Bereich von
5kHz) ermöglicht. Die Zündung des Lichtbogens erfolgt zwischen der Elektrodenspitze
15 und der Einschnürungsdüse 29 (Plasmadüse). An dieser Stelle befindet sich der kürzeste
Abstand zwischen diesen beiden Bauteilen. Die Anschlüsse der Hochfrequenzspannung
befinden sich am Stromanschluß 1 der Pluspolelektrode (Hochfrequenzpluspol) und an
der Schutzgasdüse 10 (Hochfrequenzmasse). Der dadurch entzündete Zündfunke wird durch
das vorher eingeschaltete Plasmaschutzgas ausgeblasen. Somit kann die Schweißspannung
berührungslos zünden.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0033]
- 1
- Stromanschluß
- 2
- Plasmagaszuleitung
- 3
- Schutzgaszuleitung
- 4
- Kühlmittelzulauf
- 5
- Kühlmittelrücklauf
- 6
- Hochfrequenzanschluß
- 7
- Düsenoberteil
- 8
- Düsenunterteil
- 9
- Isolierzwischenstück
- 10
- Schutzgasdüse
- 11
- Ring
- 12
- Elektrodenoberteil
- 13
- Elektrodenunterteil
- 14
- Kühlrohr
- 15
- Elektrodenspitze
- 16
- Einsatz
- 17
- radialer Durchlaß
- 18
- Ringraum
- 19
- radialer Durchlaß
- 20
- Bohrung
- 21
- Kühlkanal
- 22
- Hohlraum
- 23
- Durchbruch
- 24
- Kühlkammer
- 25
- Bohrung
- 26
- Ringraum
- 27
- Gasverteiler- und Zentrierring
- 28
- Isolierhülse
- 29
- Einschnürungsdüse
- 30
- Plasmalochbohrung
- 31
- Bohrungen
- 32
- Verteilungskammer
- 33
- Austrittsbohrungen
- 34
- Überwurfmutter
- 35
- Elektrodenhalter
- 36
- Befestigungsschelle 36
- 37
- Isolierhülse
- 38
- Schraube
- 39
- Bohrung
- 40
- Gewindebohrung
- P
- Plasmagasraum
- R
- Rücklaufbohrung
- S
- Stauscheibe
- V
- Vorlaufbohrung
1. Plasmabrenner für das Plasma-Schutzgas-Lichtbogen-Schweißen mit einer nicht abschmelzenden,
wassergekühlten, aus einem Oberteil (12) und einem Unterteil (13) bestehenden Elektrode,
die sich im Zentrum des Plasmabrenners befindet, wobei der Plasmabrenner aus einem
Düsenoberteil (7) und einem Düsenunterteil (8) besteht, zwischen welchen zur elektrischen
Trennung ein Isolierzwischenstück (9) angeordnet ist, sowie mit einer am Düsenunterteil
(8) vorgesehenen ringförmigen Schutzgasdüse (10), einem Stromanschluß (1) für den
Schweißstrom, einer Plasmagaszuleitung (2), einer Schutzgaszuleitung (3) sowie mit
einem Kühlmittelzulauf (4) und einem Kühlmittelrücklauf (5), mit den weiteren Merkmalen,
- daß die Kühlflüssigkeit durch einen radialen Durchbruch (17) vom Kühlmittelzulauf
(4) zu einem Ringraum (18) in der Elektrode geführt wird,
- daß das Unterteil (13) der Elektrode als einseitig geschlossener, rotationssymmetrischer
Hohlkörper ausgebildet ist und ein konzentrisch im Innenraum der Elektrode angeordnetes,
nicht bis an das geschlossene Ende der Elektrodenspitze (15) heranreichendes Kühlrohr
(14) aufweist, das an seinem von der Elektrodenspitze (15) entfernten Ende mit dem
Ringraum (18) in Verbindung steht und dessen Außendurchmesser kleiner als der Durchmesser
des Hohlraumes ist, so daß ein ringförmiger Kühlkanal (21) gebildet wird,
- daß das Elektrodenoberteil (12) einen Hohlraum (22) aufweist, durch welchen das
Kühlrohr (14) hindurchreicht und in den der Kühlkanal (21) mündet,
- daß in dem Bereich des Düsenunterteils (8), in welchem die höchste Temperaturbeanspruchung
auftritt, eine ringförmige Kühlkammer (24) angeordnet ist, die über eine Vorlaufbohrung
(V) mit dem Hohlraum (22) in Verbindung steht,
- daß von der Kühlkammer (24) zum im Düsenoberteil (7) befindlichen Kühlmittelrücklauf
(5) eine Rücklaufbohrung (R) führt und
- daß in der Kühlkammer (24) zwischen Vorlaufbohrung (V) und Rücklaufbohrung (R) eine
Stauscheibe (S) zur Trennung von Vor- und Rücklauf angeordnet ist.
2. Plasmabrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrodenunterteil
(13) an dem Elektrodenoberteil (12) lösbar befestigt ist.
3. Plasmabrenner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vom Grund des Hohlraumes
(22) aus eine zentrische Bohrung (20) in das Elektrodenoberteil (12) hineinreicht,
in welcher das Kühlrohr (14) mit einem Ende befestigt wird, daß von der zentrischen
Bohrung (20) nach außen eine radiale Bohrung (17) für den Zulauf des Kühlmittels vorgesehen
ist, daß in dem Hohlraum (22) das Elektrodenunterteil (13) derartig befestigt ist,
daß ein Bereich des Hohlraumes (22) frei bleibt und daß vom Hohlraum (22) aus eine
radiale Bohrung (23) die Verbindung zur Vorlaufbohrung (V) herstellt.
4. Plasmabrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektrodenunterteil
im Plasmagasraum (P) durch einen Gasverteiler- und Zentrierring (27) aus elektrisch
leitendem oder isolierendem Werkstoff im Düsenunterteil (8) zentriert ist.
5. Plasmabrenner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anwendung eines Gasverteiler-
und Zentrierringes (27) aus elektrisch leitfähigem Werkstoff eine Isolierhülse (28)
im Düsenunterteil (8) angeordnet ist.
6. Plasmabrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einschnürungsdüse
(29) für den Plasmalichtbogen separat ausgebildet und im Düsenunterteil (8) lösbar
oder unlösbar befestigt ist.
7. Plasmabrenner nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Stabilisierung des
Plasmalichtbogens auf gleichen oder unterschiedlichen Teilkreisen um die zentrale
Plasmalochbohrung (30) der Einschnürungsdüse (29) herum zusätzliche Bohrungen (31)
angeordnet sind.
8. Plasmabrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzgasdüse
(10) an ihrem zum Düsenoberteil (7) weisenden Ende mit dem Innendurchmesser am Außendurchmesser
des Düsenunterteils (8) anliegt, daß anschließend eine spaltartige Verteilungskammer
(32) zwischen Düsenunterteil (8) und Schutzgasdüse (10) gebildet wird, in welche das
Schutzgas von seinem Anschluß (3) im Düsenoberteil (7) über entsprechende Bohrungen
(L3) strömt und daß die Schutzgasdüse (10) ringförmig angeordnete Austrittsbohrungen
(33) für das Verteilen und Ausströmen des Schutzgases aufweist, die auf einem gemeinsamen
Teilkreis liegen und deren Anzahl variiert werden kann.
9. Plasmabrenner nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzgasdüse (10)
axial verschiebbar am Düsenunterteil (8) angeordnet ist.
10. Plasmabrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Schutzgasdüse (10) ein Hochfrequenzanschluß (6) befestigt ist.
11. Plasmabrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrodenspitze
(15) aus hochreinem Elektrolytkupfer gefertigt ist.
12. Plasmabrenner nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Elektrodenspitze (15) ein Einsatz (16) aus Wolfram zentrisch angeordnet ist.