[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlußvorrichtung für eine Kollektionsmappe, deren
Oberseite in ihrer verschlossenen Stellung zwei mit ihren Flachseiten übereinander
angeordnete Seitenteile aufweist, wobei das eine, innenliegende Seitenteil einen Tragegriff
trägt und in das andere, außenliegende Seitenteil eine Grifföffnung zum Durchführen
des Tragegriffes eingebracht ist.
[0002] Eine derartige Verschlußvorrichtung ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 93 19
670 U1 bekannt. Zwischen den beiden Lagerstellen, in denen die Lagerarme des Tragegriffes
angelenkt sind, ist in einem Träger eine Vertiefung vorgesehen. In dieser Vertiefung
ist drehbar ein Drehriegel angeordnet. Nach einem Durchführen des Tragegriffes durch
die Grifföffnung des außenliegenden Seitenteiles der Kollektionsmappe ragt das längliche
Trägerelement über die äußere Oberfläche des außenliegenden Seitenteils. Zum Verschließen
der Kollektionsmappe wird der Drehriegel um etwa 90 Grad gedreht. In dieser, um 90
Grad gedrehten, die Kollektionsmappe verschließenden Stellung ragen die wirksamen
Abschnitte des Drehriegels über die Außenseite des außenliegenden Seitenteiles, so
daß ein Aufklappen des außenliegenden Seitenteils verhindert ist. Die Kollektionsmappe
ist verschlossen.
[0003] Insbesondere wenn die lichte Weite des Trägergriffes einer üblichen Dimensionierung
entspricht, kann eine einfache, funktionsgerechte Bedienung des Drehriegels durch
den darüber befindlichen Tragegriff behindert sein. Darüber hinaus kann der zentral
zwischen den Lagerarmen des Tragegriffes angeordnete Drehgriff beim Ergreifen des
Griffes, welches naturgemäß mit einem Eingreifen der Finger bzw. der Handfläche in
den zwischen Tragegriff und Drehriegel befindlichen Raum verbunden ist, behindernd
wirken.
[0004] Eine weitere Verschlußvorrichtung zum Verschließen einer Kollektionsmappe ist aus
dem deutschen Gebrauchsmuster G 94 09 415 U1 bekannt. Im Gegensatz zu der im erstgenannten
Dokument offenbarten Verschlußvorrichtung wird beim Gegenstand letzterer Druckschrift
ein Rastverschluß beschrieben. Dieser vorbekannte Rastverschluß weist paarweise miteinander
zusammenwirkende Rastelemente auf, von dem das eine an dem außenliegenden Seitenteil
und das andere an dem innenliegenden Seitenteil angeordnet ist. Mit einer solchen
Rastverbindung läßt sich die Kollektionsmappe allein durch Heranführen der beiden
übereinander angeordneten Seitenteile und durch Zusammendrücken derselben verschließen.
[0005] Wenn die Kollektionsmappen mit sehr vielen Mustern befüllt sind, wodurch sich diese
entlang ihrer Breitseite auszubauchen beginnt, ist ein sicheres und dauerhaftes Verschließen
der Kollektionsmappe nicht immer gewährleistet. Auch wenn diesem Problem damit begegnet
werden könnte, die Rastung entsprechend steif oder schwergängig auszugestalten, würde
dieses jedoch zur Folge haben, daß ein Verschließen und ein anschließendes Öffnen
der Kollektionsmappe nur mit erhöhtem Kraftaufwand möglich wäre.
[0006] Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die
Aufgabe zugrunde, eine Verschlußvorrichtung für eine Kollektionsmappe vorzuschlagen,
die nicht nur einfach bedienbar ist sondern auch unabhängig vom Befüllungszustand
der Kollektionsmappe ein sicheres Verschlossenbleiben der Kollektionsmappe gewährleistet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verschlußvorrichtung dem
außenliegenden Seitenteil zugeordnete Verschlußelemente mit einem Riegel aufweist,
wobei jeder Riegel zum Zusammenhalten und Verschließen der Seitenteile mit seinem
wirksamen Riegelabschnitt in die Grifföffnung hineinragend ausgebildet ist und in
eine dem innenliegenden Seitenteil zugeordnete Riegelaufnahme eingreift.
[0008] Die Anordnung der Verschlußelemente auf dem außenliegenden Seitenteil ermöglicht
bei Vorsehen einer einzigen Grifföffnung, daß die Verschlußelemente nicht im Eingriffbereich
des Tragegriffes angeordnet sind. Die Verschlußelemente sind daher unabhängig von
der Stellung des Tragegriffes jeder Zeit leicht zugänglich. Durch Verwendung von Riegeln,
die mit ihren wirksamen Riegelabschnitten in die Grifföffnung hineinreichend ausgebildet
sind, erfolgt eine Verriegelung mit dem innenliegenden Seitenteil im Bereich der Befestigung
des Tragegriffes. Eine Verriegelung in diesem Bereich ist besonders zweckmäßig, da
dieser Seitenteilabschnitt durch die Tragegriffbefestigung besonders stabil ausgebildet
ist. Selbst bei sehr schweren, stark befüllten Kollektionsmappen ist ein Ausreißen
des Riegels aus der Riegelaufnahme verhindert.
[0009] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind zwei Verschlußelemente vorgesehen,
die jeweils an den Schmalseiten der Grifföffnung des außenliegenden Seitenteiles angeordnet
sind. Die den Verschlußelementen zugeordneten Riegel sind dann von der Schmalseite
zum Verschließen der Kollektionsmappe in die Grifföffnung hinein bewegbar. Als Riegelaufnahme
dient zweckmäßigerweise ein durch die das vordere Ende der Lagerarme des Tragegriffes
bildenden Griffnocken mit der Außenseite des innenliegenden Seitenteiles gebildeter
Spalt. Bezüglich der Aufklappbewegung des außenliegenden Seitenteiles stellt dieser
Spalt einen Hinterschnitt dar, so daß nach Einbringen des Riegels in diesen Hinterschnitt
eine wirksame Verriegelung geschaffen ist. Das Vorsehen dieses Hinterschnittes als
Riegelaufnahme bringt zum einen den Vorteil mit sich, daß der Riegel durch die stabilste
Stelle des Tragegriffes nämlich seiner schwenkbaren Anlenkung gehalten wird und daß
spezielle Riegelaufnahmen nicht vorgesehen und hergestellt werden müssen.
[0010] Als Riegel können entweder Schwenkriegel oder linear bewegbare Riegel vorgesehen
sein.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung weisen linear bewegbare Riegel seitliche Führungselemente
auf, deren Abstand sich vom vorderen Riegelende zum hinteren Riegelende hin verringert.
In eine solche, im Querschnitt etwa U- oder V-förmige Riegelaussparung paßt sich dann
eine Griffnocke des Tragegriffes ein. Durch die Verjüngung der Führungselemente und
die bezüglich der Grifföffnung mittige Anordnung der Riegel wird sich beim Einschieben
des Riegels in den Hinterschnitt das außenliegende Seitenteil mit seiner Grifföffnung
bezüglich der Griffnocke zentrieren. Der Kollektionsmappe wird somit auch in seiner
Verschlußstellung ein gefälliges Äußeres verliehen.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß dem Tragegriff eine Griffschale
zugeordnet ist, deren Breite im wesentlichen der lichten Breite der Grifföffnung entspricht.
Durch dieses genaue Einpassen der Griffschale in die Grifföffnung ist ein paßgenauer
Sitz der beiden Seitenteile zueinander und somit eine Zentrierung der Grifföffnung
bezüglich des Tragegriffes erzielbar.
[0013] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind Bestandteil der Unteransprüche
sowie der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine eine Kollektionsmappe verschließende Verschlußvorrichtung,
- Fig. 2
- einen Teilquerschnitt entlang der Linie I - I der Fig. 1 durch ein Verschlußelement
mit einem Riegel in Verschlußstellung,
- Fig. 3
- ein Verschlußelement gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel in einem Schnitt entsprechend
der Linie I - I der Fig. 1 und
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf das Verschlußelement der Fig. 3.
[0014] Die in Figur 1 in einer Teildraufsicht gezeigte Kollektionsmappe 1 ist in verschlossenem
Zustand dargestellt. Ein außenliegendes Seitenteil 2 liegt mit seiner inneren Flachseite
auf einem innenliegenden Seitenteil 3. Auf dem Seitenteil 3 ist ein Tragegriff 4 drehbar
befestigt. Die zur Befestigung des Tragegriffes 4 verwendeten Lagerböcke sind durch
eine Griffschale 5 verdeckt. Der Tragegriff 4 ist bei der in Figur 1 dargestellten
Abbildung auf der Außenseite des Seitenteiles 2 aufliegend dargestellt.
[0015] Der Tragegriff 4 greift durch eine in dem Seitenteil 3 befindliche Grifföffnung 6
hindurch. Zum Verschließen der Kollektionsmappe 1 weist diese eine aus zwei Verschlußelementen
7, 8 bestehende Verschlußvorrichtung auf. Die Verschlußelemente 7, 8 sind auf dem
äußeren Seitenteil 2 angeordnet. Die Verschlußelemente 7, 8 sind in dem in Figur 1
dargestellten Ausführungbeispiel als Schwenkriegel ausgebildet, wobei der Schwenkriegel
8 in seiner Offenstellung und der Schwenkriegel 7 in seiner Verschlußstellung dargestellt
ist. Die Schwenkriegel 7, 8 weisen jeweils einen Riegelkörper 9, 10 auf, der über
jeweils einen Knebel 11, 12 in seine Offenstellung bzw. in seine Verschlußstellung
gebracht werden kann. In ihrer Verschlußstellung hintergreifen die Riegelkörper 9,
10 die Griffnocken 13 der Lagerarme 14, wie dies aus dem in seiner Verschlußstellung
gezeigten Verschlußelement 7 deutlich wird.
[0016] Aus dem in Figur 2 in vergrößerter Darstellung gezeigten Schnitt entlang der Linie
I - I der Figur 1 wird deutlich, wie der Riegelkörper 9 des Verschlußelementes 7 in
seiner Verschlußstellung die Griffnocke 13 des Lagerarmes 14 hintergreift. Die Verwendung
eines innenseitig gelagerten Trägergriffes 4 ermöglicht eine Verwendung des zwischen
der Griffnocke 13 und dem darunterliegenden Seitenteil 3 verbleibenden Spaltes hinterschnittähnlich
als Riegelaufnahme. Die Verschlußelemente 7, 8 sind in einen die Grifföffnung 6 bewehrenden
Rahmen 15 integriert. Die Anordnung der Verschlußelemente 7, 8 auf dem Rahmen 15 gewährleistet
eine sichere Verankerung der Verschlußelemente 7, 8 auf dem außenliegenden Seitenteil
2. Ein Ausreißen ist daher auch bei einer hohen Beanspruchung der Veschlußelemente
7, 8 verhindert.
[0017] Figur 3 zeigt einen der Figur 2 entsprechenden Schnitt durch ein weiteres Verschlußelement
16. Bei dem dargestellten Verschlußelement 16 handelt es sich um einen gemäß dem Pfeil
17 bewegbaren Schieberiegel. Der Schieberiegel 16 ist bezüglich des die Grifföffnung
6 einfassenden Rahmens 18 linear verschiebbar gelagert. Der Schieberiegel 16 ist in
seiner Verschlußstellung gezeigt, wobei dessen Riegelkörper 19 die Griffnocke 13 des
Tragegriffes 4 hintergreift. Der Riegelkörper 11 ist vorderseitig angeschrägt und
weist seitliche Führungskörper 20, 21 auf, von denen in Figur 3 lediglich das hintere
Führungselement 21 sichtbar ist. Die Führungselemente 20, 21 dienen zum Zentrieren
des Tragegriffes 4 bezüglich der mittig an einer Schmalseite angeordneten Verschlußelemente
16. Zu diesem Zweck verjüngt sich der Abstand der Führungselemente 20, 21 vom vorderen
Ende des Riegelkörpers 19 zum hinteren Ende des Riegelkörpers hin. Durch Einpassen
der Griffnocke 13 in diese durch die Führungselemente 20, 21 gebildete Riegelaufnahme
22 erfolgt die erwähnte Zentrierung.
[0018] Die Ausbildung des Riegelkörpers 19 mit seinen Führungselemente 20, 21 ist als Draufsicht
in Figur 4 dargestellt. Zur Fixierung der jeweiligen Stellung des Riegelkörpers 19
sind leichtgängige Rasten vorgesehen, die in der jeweiligen Endstellung Offenstellung
bzw. Verschlußstellung den Schieberiegel 16 fixieren.
[0019] In einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß ein
Verschlußelement ebenfalls einen linear bewegbaren Riegelkörper aufweist, der jedoch
mittels eines Schwenkhebels in seine Offen- bzw. in seine Verschlußstellung verschiebbar
ist. Dabei erfolgt die Kraftübertragung von dem Schwenkhebel auf den Riegelkörper
über einen Zapfen, der in eine entsprechende, in den Riegelkörper eingebrachte Bewegungsnut
eingreift.
Zusammenstellung der Bezugszeichen
[0020]
- 1
- Kollektionsmappe
- 2
- außenliegendes Seitenteil
- 3
- innenliegendes Seitenteil
- 4
- Tragegriff
- 5
- Griffschale
- 6
- Grifföffnung
- 7
- Verschlußelement
- 8
- Verschlußelement
- 9
- Riegelkörper
- 10
- Riegelkörper
- 11
- Knebel
- 12
- Knebel
- 13
- Griffnocke
- 14
- Lagerarm
- 15
- Rahmen
- 16
- Verschlußelement
- 17
- Pfeil
- 18
- Rahmen
- 19
- Riegelkörper
- 20
- Führungselement
- 21
- Führungselement
- 22
- Riegelaufnahme
1. Verschlußvorrichtung für eine Kollektionsmappe, deren Oberseite in ihrer verschlossenen
Stellung zwei mit ihren Flachseiten übereinander angeordnete Seitenteile (2, 3) aufweist,
wobei das eine, innenliegende Seitenteil (3) einen Tragegriff (4) trägt und in das
andere, außenliegende Seitenteil (2) eine Grifföffnung (6) zum Durchführen des Tragegriffes
(4) eingebracht ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußvorrichtung dem außenliegenden Seitenteil (2) zugeordnete Verschlußelemente
(7, 8, 16) mit einem Riegel (9, 10, 19) aufweist, wobei jeder Riegel (9, 10, 19) zum
Zusammenhalten und Verschließen der Seitenteile (2, 3) mit seinem wirksamen Riegelabschnitt
in die Grifföffnung (6) hineinragend ausgebildet ist und in eine dem innenliegenden
Seitenteil (3) zugeordnete Riegelaufnahme eingreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Verschlußelemente (7, 8, 16) vorgesehen sind, wobei jeweils eines im Bereich
einer Schmalseite der Grifföffnung (6) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Riegel (9, 10, 19) in ihrer Verriegelungsstellung in einen durch die Griffnocken
(13) der vorderen Enden der Lagerarme (14) des Tragegriffs (4) gebildeten Hinterschnitt
eingreifen.
4. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußelemente Schwenkriegel (7, 8) sind, die jeweils mittels eines drehbar
gelagerten Knebels (11, 12) in den Hinterschnitt einschwenkbar sind.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußelemente linear bewegbare Riegel (19) aufweisen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Riegel durch jeweils einen drehbar gelagerten Schwenkhebel in ihrer Offenstellung
bzw. in ihrer Verschlußstellung verschiebbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Riegel Schieberiegel (19) sind.
8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußvorrichtung Zentrierelemente (20, 21) zugeordnet sind, die zum
Zentrieren des Tragegriffes (4) innerhalb der Grifföffnung (6) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 oder 5 bis 7 und nach Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet, daß die linear bewegbaren Riegel der Verschlußelemente zur Aufnahme einer Griffnocke
(13) seitliche Führungselemente (20, 21) aufweisen, deren Abstand sich vom vorderen
Ende eines Riegels (19) zu seinem hinteren Ende hin verringert.
10. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Tragegriff (4) eine Griffschale (5) zugeordnet ist, deren Breite im wesentlichen
der lichten Breite der Grifföffnung (6) entspricht.