[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum lage- und maschinentaktgemäßen
Ausrichten von flachen Gegenständen wie insbesondere von Briefumschlägen, Briefumschlagrohlingen
und dergleichen mit den Merkmalen der Oberbegriffe der Ansprüche 1 und 6.
[0002] Ein Verfahren der genannten Art ist aus der DE 8 76 527 bekannt. Es dient zum Ausrichten
von Blech- bzw. Kartontafeln oder dergleichen vor der Weiterbearbeitung in Lackier-
bzw. Druckmaschinen und sieht vor, daß der auszurichtende Gegenstand zunächst längs
einer Ausrichtstrecke mit einer Geschwindigkeit bewegt wird, die größer ist als die
Geschwindigkeit von zwei quer zur Transportrichtung im Abstand voneinander angeordneten
Anschlägen. Sobald der Gegenstand an den bzw. an die Anschläge anstößt, wird er entsprechend
deren Lage ausgerichtet und auf deren Geschwindigkeit abgebremst. Die Gegenstände
gelangen daher sodann Lage- und maschinentaktgenau in einen sie weiterbearbeitenden
Maschiteil und können dort zum Beispiel fertiggestellt werden. Die sich lage- und
maschinentaktgenau bewegenden Anschläge werden bei der bekannten Vorrichtung mit Hilfe
von Ketten bewegt, die sich mit ihrem oberen Trumm in derselben Ebene befinden wie
den auszurichtenden Gegenstand tragende Transportketten. Diese Transportketten weisen
am jeweils hinteren Ende der auszurichtenden Gegenstände angreifende Mitnehmer auf
und laufen schneller als die Ketten mit den Anschlägen. Schließlich sind die verschiedenen
Komponenten der Vorrichtung derart aufeinander abgestimmt, daß die auszurichtenden
Gegenstände an den Anschlägen anliegen, ehe die Gegenstände an das weiterbearbeitende
Maschinenteil abgegeben werden.
[0003] Aus der DE 17 61 435 A1 sind ein grundsätzlich gleichartig arbeitendes Verfahren
und eine entsprechende Vorrichtung bekannt, wobei Unterschiede lediglich insofern
bestehen, als es sich bei den paßgenau auszurichtenden Gegenständen um schuppenförmig
überlappt geförderte Bogen am Eingang einer bogenverarbeitenden Maschine handelt.
Der Abstand von Vorderkante zu Vorderkante der schuppenförmig zugeführten Bogen ist
größer als der Abstand der sich in Transportrichtung bewegenden Anschläge. Die Anschläge
bewegen sich darüberhinaus wiederum im Takt der Maschine, so daß jeder Bogen von seiner
schneller laufenden Fördereinrichtung gegen jeweils einen Anschlag geschoben und dabei
ausgerichtet sowie geringfügig abgebremst wird. Bis die Gegenstände bzw. Bogen die
Anschläge erreichen, liegen sie auf Transportbändern und werden dort durch ihr Eigengewicht
und durch die durch schuppenförmige Überlappung bedingte Andruckkraft gehalten. Nach
beendeter Bogenausrichtung werden diese von einer sie weiterverarbeitenden Maschine
übernommen bzw. in diese einzeln eingeführt.
[0004] Ein weiteres Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Ausrichten und Zuführen
von Bogen an bogenverarbeitende Maschinen wie zum Beispiel an das Druckwerk einer
Offset-Bogendruckmaschine sind aus der DE 41 14 479 C1 bekannt. Auch diese Vorrichtung
arbeitet nach dem bereits oben beschriebenen Verfahren, gemäß dem auszurichtende Gegenstände
bzw. Bogen gegen abbremsende Anschläge gedrückt werden, so daß sie die gewünschte
Lage einnehmen.
[0005] Schließlich sind noch aus der US 31 99 864 ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt,
wobei es allerdings nicht darum geht, einzelne Gegenstände lage- und maschinentaktgenau
auszurichten, sondern einen vorgegebenen Abstand zwischen den Gegenständen sicherzustellen.
Diese Maschine weist einen rotierenden Mitnehmer und eine den Mitnehmer teilweise
umgreifende, bogenförmige Führungsbahn auf. Durch Öffnungen in der Führungsbahn greifen
mehrere Führungsrollen mit Teilen ihres Umfanges. Die Gegenstände werden der Vorrichtung
mit Hilfe einer Transporteinrichtung tangential derart zugeführt, daß sie in einen
Spalt zwischen dem rotierenden Mitnehmer und der Führungsbahn bzw. ihren Führungsrollen
eintreten. Dem rotierenden Mitnehmer ist ferner ein ebenfalls gleichsinnig rotierender
Anschlag zugeordnet, der etwas langsamer rotiert als der Mitnehmer. Der Mitnehmer
beschleunigt daher die Gegenstände bis zum Anschlag an den Mitnehmer, der entweder
nach Art eines umlaufenden Hebels oder als umlaufende Rolle gestaltet sein kann. Erreicht
wird mit dieser bekannten Vorrichtung, daß die Gegenstände sie in gleichmäßigen Abständen
verlassen. Zum exakten Ausrichten eines Gegenstandes eignet sich diese bekannte Vorrichtung
nicht, denn die Gegenstände können gleichzeitig an dem Mitnehmer und an zwei oder
mehr Führungsrollen anliegen, so daß sie in Wahrheit nicht frei bewegbar sind. Eine
freie Beweglichkeit ist aber Voraussetzung dafür, daß die Gegenstände lage- und maschinentaktgenau
ausgerichtet werden können.
[0006] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Ausrichten von flachen Gegenständen wie insbesondere von Briefumschlägen, Briefumschlagrohlingen,
Flachbeuteln bzw. deren Zuschnitten und dergleichen anzugeben, das sicher und zuverlässig
arbeitet, konstruktiv einfach gestaltet ist, einem oder nahezu keinem Verschleiß unterliegt
und auch höchsten Stückzahlen gewachsen ist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teiles des Anspruches 1 vor, daß der auszurichtende Gegenstand im Bereich seiner vorlaufenden,
also in Bewegungsrichtung vorderen Kante erfaßt und mindestens im Bereich seiner vorderen
Kante gehalten sowie gezogen wird, bis er auf den bzw. die Anschläge trifft.
[0008] Der Gegenstand wird erfindungsgemäß gezogen und nicht geschoben oder gedrückt, wie
dies beim Stand der Technik der Fall ist. Dadurch ist sichergestellt, daß sein hinteres
Ende frei nachfolgen kann und sich auch frei ausrichten kann, wenn der Gegenstand
auf den bzw. die Anschläge trifft. Produktionsstörungen auch bei größten Stückzahlen
und höchster Maschinenleistung lassen sich daher im Bereich einer Ausrichtstation
vermeiden.
[0009] Für die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gilt sinngemäß, daß mindestens
ein Zugmittel vorgesehen ist, mit dessen Hilfe der Mitnehmer am auszurichtenden Gegenstand
mindestens im Bereich von dessen in Bewegungsrichtung vorderen Kante angreift. Das
Zugmittel kann dabei mit Hilfe von Saugluft arbeiten. Sie läßt sich sehr genau steuern,
so daß auch die Haltekraft im Bereich der vorlaufenden Kante des auszurichtenden Gegenstandes
entsprechend den jeweiligen Erfordernissen exakt eingestellt werden kann.
[0010] Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus Unteransprüchen im Zusammenhang mit der
Beschreibung hervor.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend anhand von zwei Ausführungsbeispielen, die in der
Zeichnung dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- eine Prinzipskizze von wesentlichen Teilen einer Vorrichtung zum Herstellen von Briefumschlägen;
- Fig. 2:
- im Schnitt sowie im größeren Maßstab eine Ansicht der Vorrichtung zum Ausrichten von
flachen Gegenständen wie zum Beispiel teilweise fertiggestellten Briefumschlägen;
- Fig. 3:
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles A in Fig. 2, wobei der Saugkopf in einer um 90°
verschwenkten Lage wiedergegeben ist;
- Fig. 4:
- einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 2;
- Fig. 5:
- eine Seitenansicht eines abgewandelten Ausführungsbeispieles in schematischer Darstellung;
- Fig. 6:
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 5;
- Fig. 7:
- im Schnitt sowie im größeren Maßstab Einzelheiten längs der Linie VII-VII in Fig.
5 und
- Fig. 8:
- eine Einzelheit aus Fig. 5 in größerem Maßstab.
[0012] Eine Vorichtung 1 zum Herstellen von flachen und relativ leicht biegsamen Gegenständen
6' und konkret von Briefumschlägen 2 gemäß Ausführungsbeispiel umfaßt mehrere Stationen,
von denen in Fig. 1 ein Ablegetisch 3 für einen Briefumschlagstapel 4 oberhalb von
einem Teil einer Einrichtung 5 zum Trocknen von gummierten, fast fertiggestellten
Briefumschlägen und insofern von Briefumschlagrohlingen 6 und rechts davon eine Station
7 dargestellt sind, in der die Briefumschlagrohlinge 6 fertig bearbeitet und schließlich
in einem Briefumschlagstapel 4 abgestellt werden. Zum Stapeln der fertiggestellten
Briefmschläge 2 dient zum Beispiel eine Ablegeeinrichtung 8 in Gestalt einer Fächerscheibe
9.
[0013] Mit Hilfe einer geeigneten, grundsätzlich bekannten Transporteinrichtung werden die
fast fertiggestellten Briefumschlagrohlinge 6 zum Beispiel in gestaffelter Anordnung
durch die zum Trocknen dienende Einrichtung 5 transportiert und sodann zwischen Gurten
10 und 11 einer grundsätzlich ebenfalls bekannten Auszugswalze 12 zugeführt und mit
ihrer Hilfe entweder vereinzelt oder in ihrer Lage zueinander verändert. In Laufrichtung
hinter der Auszugswalze befindet sich vorzugsweise eine Weiche 13, um zum Beispiel
beim Anfahren der Vorrichtung 1 möglicherweise zu Betriebsstörungen führende Briefumschlagrohlinge
6 ausschleusen zu können. Die Briefumschlagrohlinge 6 werden grundsätzlich mit dem
Bodenfalz voran durch die Einrichtung 5 zum Trocknen und in dieser Lage auch zu der
Auszugswalze 12 geführt.
[0014] In Transportrichtung hinter der Auszugswalze 12 befindet sich eine Vorrichtung 14
zum Ausrichten der Briefumschlagrohlinge 6, damit diese in einer die letzte Bearbeitung
durchführenden Vorrichtung 15 mit dem Verschlußklappenfalz versehen werden können.
Die sodann fertiggestellten Briefumschläge 2 werden von der Fächerscheibe 8 übernommen
und auf dem Ablagetisch 3 abgestellt.
[0015] Die zum Ausrichten dienende Vorrichtung 14 umfaßt einen Mitnehmer 16 für den bzw.
die Briefumschlagrohlinge 6 und Träger 17, 18 für Anschläge 19. Bei dem Mitnehmer
16 handelt es sich um eine Transportscheibe 16' und bei den Trägern 17, 18 handelt
es sich um Stützscheiben 17' bzw. 18', zwischen denen die Transportscheibe 16' gemäß
dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel angeordnet ist.
[0016] Um eine einwandfreie Funktion der zum Ausrichten der Briefumschlagrohlinge 6 dienenden
Vorrichtung 14 sicherzustellen, sind ihr Abgaberollen 14' gemäß Fig.1 zugeordnet.
Diese Abgaberollen 14' drücken angefedert auf die Stützscheiben 17' bzw. 18' und übernehmen
den ausgerichteten Briefumschlagrohling 6, um ihn dann mit der Taktgeschwindigkeit
weiterzufördern. Wären die Abgaberollen 14' nicht vorhanden, so würden die Briefumschlagrohlinge
6 nach dem Abtauchen der Anschläge 19 in unzulässiger Weise mit der Umfangsgeschwindigkeit
der Transportscheibe 16' weitergefördert, die höher ist als die Umfangsgeschwindigkeit
der Stützscheiben 17' und 18'.
[0017] Die beiden Sützscheiben 17' und 18' werden von einer gemeinsamen Welle 20 angetrieben.
Die Transportscheibe 16' ist ebenfalls auf dieser Welle 20, aber mit Hilfe von Lagern
21 frei drehbar gelagert, so daß sie von einem eigenen Antrieb 22 mit einer größeren
Drehzahl als die Stützscheiben 17' und 18' antreibbar ist.
[0018] Bei dem Antrieb 22 handelt es sich gemäß der schematischen Darstellung in Fig. 1
um einen Reibradantrieb 22' mit einem eigenen Motor 23. Es ist daher möglich, daß
die Welle 20 mit den Stützscheiben 17' und 18' mit der Maschinendrehzahl läuft, während
sich die Transportscheibe 16' schneller dreht. Um einen einwandfreien Reibrad-Antrieb
22' sicherzustellen, ist ein angefedertes Reibrad 22'' vorgesehen, das in den Spalt
zwischen dem Reibrad-Antrieb 22' und der Transportscheibe 16' drückt.
[0019] Gemäß dem in den Fig. dargestellten Ausführungsbeispiel befinden sich auf beiden
Stützscheiben 17' und 18' jeweils über den Umfang 24 gleichmäßig verteilt je drei
Anschläge 19. Diese Anschläge 19 sind parallel zur Welle 20 verstellbar. Hierzu dient
eine in Fig. 2 dargestellte Einrichtung 25.
[0020] Wie ferner aus einem Vergleich der Fig. 2 und 4 hervorgeht, weist die Transportscheibe
16' an ihrem Umfang 26 endende, radial gerichtete Saugöffnungen 27 auf.
[0021] Die Saugöffnungen 27 dienen zusammen mit Saugluft, d.h. zusammen mit einem gegenüber
dem atmosphärischen Druck erzeugen Unterdruck derart als Zugmittel, daß die als Mitnehmer
16 wirkende Transportscheibe 16' den auszurichtenden Gegenstand 6' bzw. Briefumschlagrohling
6 jeweils im Bereich seiner vorderen Kante 6'' erfaßt und entsprechend der eigenen
Umfangsgeschwindigkeit mitnimmt. Die Saugöffnungen 27 halten und ziehen den Gegenstand
6', bis er mit seiner vorderen Kante 6'' an einen bzw. an beide Anschläge 19 anschlägt
und dadurch ausgerichtet und auf deren Geschwindigkeit abgebremst wird.
[0022] Der Durchmesser der Transportscheibe 16' kann derart bemessen sein, daß sie zum Ausrichten
von einem oder mehreren Gegenständen 6' geeignet ist. Dazu sind die Saugöffnungen
27 jeweils zu achsparallelen Reihen zusammengefaßt und mit sich ebenfalls achsparallel
erstreckenden Saugkanälen 28 verbunden, die zur einen Stirnseite 29 der Transportscheibe
16' hin offen sind. An der Transportscheibe 16' ist schließlich noch eine Ringscheibe
30 mit Bohrungen 31 befestigt, die jeweils mit den Saugkanälen 28 fluchten.
[0023] Die Saugöffnungen 27 und Saugkanäle 28 in der Transportscheib 16' müssen wegen des
Unterdruckes/ wegen der Saugluft während des Betriebes zeitweise mit einem Unterdruckerzeuger
verbunden werden. Hierzu dienen ein während des Betriebes stillstehender Saugkopf
32 mit einem Sauganschlußrohr 33 und einem Steuerventilkörper 34 sowie die Gestaltung
der Stützscheibe 17', die an der Stirnseite 29 der Transportscheibe 16' angeordneten
ist. Die Stützscheibe 17' ist mit ihrer Nabe 34a auf der Welle 20 angeordnet und dreht
sich mit dieser während des Betriebes. Die Nabe 34a trägt zum Beispiel mit Hilfe von
Kugellagern 35 den im Betrieb nicht drehenden Saugkopf 32, der eine achsparallele
und mit dem Sauganschlußrohr 33 verbundene Bohrung 36 aufweist. Zu dem Saugkopf 32
gehört der im Betrieb ebenfalls nicht drehende Steuerventilkörper 34, der einen mit
der Bohrung 36 verbundenen und sich in Drehrichtung segmentförmig über etwas mehr
als 90° erstreckenden Steuerkanal 37 aufweist. Dieser Steuerkanal 37 ist ferner zur
Stützscheibe 17' hin offen Die Stützscheibe 17' weist ein zum Steuerkanal 37 hin geöffnetes
Steuerfenster 38 auf, das über eine radial gerichtete Bohrung 39 und eine kurze, achsparallel
gerichtete Bohrung 40 mit einem Saugsegment 41 verbunden ist, welches wiederum mit
dem bzw. den Saugkanälen 28 in der Transportscheibe 16' zusammenwirkt.
[0024] Immer wenn sich das Steuerfenster 38 bei einer Drehung der Nabe 34a an dem zu ihm
offenen Steuerkanal 37 entlangbewegt, herrscht in den radial gerichteten Saugöffnungen
27 am Umfang 26 der Transportscheibe 16' ein Unterdruck, der wiederum aufgehoben wird,
wenn das Steuerfenster 38 vor ein belüftetes Fenster 42 im Steuerventilkörper 34 gelangt.
Gemäß der Darstellung in Fig. 3 geschieht dies, sobald sich die Stützscheibe 17' bei
Drehung in Richtung des Pfeiles a aus einer Lage vor dem Steuerkanal 37 in eine Position
vor dem belüfteten Fenster 42 des Steuerventilkörpers 34 bewegt hat. Ein Unterdruck
in den Saugöffnungen 27 wird daher während des Betriebes immer nur periodisch erzeugt.
[0025] Wie aus Fig. 3 ferner hervorgeht, weist die Stützscheibe 17' nicht nur ebenso wie
die andere Stützscheibe 18' drei Anschläge 19 auf, sondern sie ist auch mit drei Steuerfenstern
38, 38' und 38'' und jeweils zugehörigen, radial gerichteten Bohrungen 39, 39' und
39'' sowie zugehörigen Saugsegmenten 41, 41' und 41'' versehen.
[0026] Jedes Saugsegment 41 weist ein Saugfenster 43 auf, das derart bemessen ist, daß es
mindestens einen Saugkanal 28 in der Transportscheibe 16' vollständig oder zwei benachbarte
Saugkanäle 28, 28' teilweise erfaßt.
[0027] Die Transportscheibe 16' kann zum Erfassen eines auszurichtenden Gegenstandes 6'
Saugöffnungen 27 längs einer einzigen Reihe oder auch mehrere zum Mitziehen des Gegenstandes
6' in parallelen Reihen angeordnete Saugöffnungen 27 aufweisen. Der Querschnitt der
Saugöffnungen 27 kann ferner kreisrund wie Bohrungen oder schlitzförmig sein. Die
Saugöffnungen 27 in der Transportscheibe 16' sind vorzugsweise Bohrungen.
[0028] Um zu erreichen, daß der Saugkopf 32 mit dem angeschlossenen, zu einem Unterdruckerzeuger
führenden Sauganschlußrohr 33 während des Betriebes stillsteht, weist er mindestens
ein Halteelement 44 (Fig. 3) auf, dem ein am Maschinengestell 45 befestigter Haltearm
46 (Fig. 2) zugeordnet ist.
[0029] Gemäß dem in den Fig. 1 - 4 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt das Regulieren
bzw. Ausrichten der Briefumschlagrohlinge 6 längs einer Ausrichtstrecke 50 (Fig. 1),
die kurvenförmig ist. Konkret handelt es sich hierbei um ein kreissegmentförmiges
Bahnstück, da das Ausrichten auf dem zylindrischen Umfang einer sich drehenden Transportscheibe
16' und mit Hilfe zweier Stützscheiben 17' und 18' erfolgt. Die Erfindung ist jedoch
nicht auf eine derartige Ausführungsform beschränkt, da sie auch längs einer andersartigen
- wie zum Beispiel längs einer sich in einer Ebene erstreckenden Bahn oder Ausrichtstrecke
50a - verwirklicht werden kann. Die Fig. 5 - 8 betreffen eine derartige Vorrichtung
1a mit einer ebenen Ausrichtstrecke 50a, wobei dort gleichartige Merkmale dieselben
Bezugszahlen wie die Vorrichtung 1 und zusätzlich den Buchstabenindex a aufweisen.
[0030] Die mit Hilfe der Vorrichtung 14a auszurichtenden Gegenstände 6'a sind wiederum Briefumschlagrohlinge
6a, die zum Beispiel aus einer Einrichtung zum Trocknen mit nach hinten gerichteten
Schließklappen sowie in gestaffeltem Zustand kommen. Sie werden daher zunächst mit
Hilfe einer unter einer Arbeitsebene 61a angeordneten, kurzen sowie scheibenförmigen
Segmentwalze 62a und einer über der Arbeitsebene 61a angeordneten, vorzugsweise schwenkbar
gelagerten Saugwalze 63a vereinzelt und dazu beschleunigt sowie an einen die Briefumschlagrohlinge
6a einzeln weiter transportierenden Mitnehmer 16a übergeben. Der Mitnehmer 16a ist
gemäß Ausführungsbeispiel ein Zahnriemen 64a und bewegt sich in der Arbeitsebene 61a
einer ebenen Ausrichtstrecke 50a mit einer definierten Geschwindigkeit.
[0031] Der Mitnehmer 16a bzw. Zahnriemen 64a liegt mit seinem oberen Trumm 65a in der Arbeitsebene
61a und weist als Zugmittel dienende Saugöffnungen 27a auf, die mit Unterdruck bzw.
Saugluft beaufschlagt sind. Der Unterdruck liegt an den Saugöffnungen 27a längs der
gesamten Ausrichtstrecke 50a an, wozu an der Unterseite des Zahnriemens 64a ein Saugkasten
66a angeorndnet ist. In einer das obere Trumm 65a tragenden Deckwand 67a befinden
sich den Saugöffnungen 27a zugeordnete Öffnungen 68a. Diese Öffnungen 68a sind gemäß
der Darstellung in Fig. 8 in Transportrichtung relativ groß und nur durch Stege 69a
getrennt. Aus dem Inneren 70a des Saugkastens 66a pflanzt sich der dort herrschende
Unterdruck durch die Öffnungen 68a bis in die Saugöffnungen 27a im Saug- bzw. Zahnriemen
64a fort. Ein Unterdruck herrscht daher am Saug- bzw. Zahnriemen 64a im Bereich seiner
Saugöffnungen 27a längs der gesamten Ausrichtstrecke 50a.
[0032] Seitlich an dem Saugkasten 66a sind ferner zur Abdichtung und Führung des Saug- bzw.
Zahnriemens 64a dienende Abdichtelemente 71a (Fig. 7) angeordnet. Anschlüsse 72a führen
schließlich vom Saugkasten 66a zu einem in den Fig. nicht dargestellten Unterdruckerzeuger.
[0033] Zu beiden Seiten des als Mitnehmer 16a dienenden Zahnriemens 64 ist jeweils ein weiterer
Zahnriemen 73a angeordnet. Diese Zahn- und Regulierriemen 73a dienen jeweils als Träger
17a, 18a für Anschläge 19a. Die Anschläge 19a können je nach dem Format der Briefumschlagrohlinge
6a im Abstand zueinander (quer zur Transportrichtung, Fig. 7) einstellbar sein. Auf
den Zahn- und Regulierriemen 73a sind die als Reguliernocken dienenden Anschläge 19a
in Richtung der Ausrichtstrecke 50a in gleichen Abständen zueinander angeordnet. Sie
können zweckmäßigerweise auch unmittelbar am jeweiligen Zahnriemen 73 angeformt sein.
Die beiden Zahn- und Regulierriemen 73a laufen mit ihren oberen Trummen 74a gleichsinnig
und ebenfalls in der Arbeitsebene 61a wie der Saug- bzw. Zahnriemen 64a. Die Zahn-
und Regulierriemen 73a bewegen sich jedoch mit einer geringeren Geschwindigkeit als
der Saug- und Zahnriemen 64a.
[0034] Die Lage und Anordnung der als Zugmittel dienenden Saugöffnungen 27a in dem Saug-
und Zahnriemen 64a ist derart gewählt, daß die auszurichtenden Gegenstände 6' bzw.
Briefumschlagrohlinge 6a jeweils im Bereich ihrer vorlaufenden Kante 6''a von dem
Saug- und Zahnriemen 64a ergriffen und mitgenommen werden. Die Briefumschlagrohlinge
6a werden so lange mit der höheren Geschwindigkeit des Saug- und Zahnriemens 64a längs
der Ausrichtstrecke 50a gezogen, bis sie mit ihrer Kante 6''a an den Anschlägen 19a
zur Anlage kommen und sich an diesen ausrichten. Der Saug- und Zahnriemen 64a rutscht
dann mit geringem Schlupf an dem Briefumschlagrohling 6a leicht durch, bis der Saug-
und Zahnriemen 64a den Briefumschlagrohling 6a an weitertransportierende Rollen 75a
und 76a abgibt.
[0035] An dem in Transportrichtung hinteren Ende 77a der zum Ausrichtem dienenden Vorrichtung
14a sind im Bereich zwischen den Umlenkrollen 78a bzw. 79a für den Zahnriemen 64a
und für die beiden, die Anschläge 19a tragenden Zahn- und Regulierriemen 73a jeweils
angetriebene, weitertransportierende Rollen 76a angeordnete, die gegen angefederte
Gegenrollen 75a arbeiten. Diese und auch nachgeordnete Rollen 75a' und 76a' fördern
die Gegenstände 6'a bzw. Briefumschlagrohlinge 6a mit einer Geschwindigkeit weiter,
die geringfügig kleiner als die Geschwindigkeit der Zahn- und Regulierriemen 73 ist.
Hierdurch wird erreicht, daß die Anschläge 19a ungestört um ihre Umlenkrollen 79a
unter die Arbeitsebene 61a abtauchen können.
[0036] Ferner sind noch verschiedene Antriebsrollen 80a und 81a sowie weitere Umlenk- bzw.
Spannrollen 82a und 83a und nicht dargestellte Lager- und Führungselemente vorhanden,
auf die es hier nicht ankommt.
[0037] Die in den Fig. 5 und 6 dargestellte und zum Ausziehen der gestaffelt zugeführten
Briefumschlagrohlinge 6a dienende Segmentwalze 62a besteht konkret aus zwei auf einer
Welle 83'a angeordneten und von dieser angetriebenen Scheiben 84a mit jeweils an deren
Umfang angordnten Segmentelementen 85a. Die der Segmentwalze 62a zugeordnete Saugwalze
63a umfaßt einen Walzenkörper 86a, der drehfest mit einer angetriebenen Welle 87a
verbunden und in seitlich angeordneten Schwenkarmen 88a gelagert ist. Fig. 6 zeigt
die Saugwalze 63a in einer gegenüber der Darstellung in Fig. 5 abgeschwenkten Lage.
[0038] Stirnseitig sind am Walzenkörper 86a jeweils Steuerventile 89a vorgesehen. Sie drehen
sich nicht mit der Welle 87a und auch nicht mit dem Walzenkörper 86a.
[0039] Im Walzenkörper 86a sind nahe am Umfang axial von Stirnseite zu Stirnseite durchgehend
verlaufende Saugkanäle 90a vorgesehen, die über radial gerichtete Bohrungen 91a mit
dem Zylindermantel 92a verbunden sind.
[0040] Während der Drehung des Walzenkörpers 86a werden die Saugkanäle 90a nacheinander
jeweils kurzseitig mit Unterdruck bzw. Saugluft und atmosphärischem Druck beaufschlagt.
Hierzu dienen die Steuerventile 89a, in denen sich jeweils ein kurzer Saugkanal 93a
befindet, der mit einem Sauganschlußstutzen 94a in luftleitender Verbindung steht.
Ferner ist in den Steuerventilen 89a jeweils ein Kanal 95a vorgesehen, über den die
Saugkanäle 90a im Walzenkörper 86a mit atmosphärischem Druck versorgt werden.
[0041] Wenn in den Saugkanälen 90a ein Unterdruck herrscht, werden die Gegenstände 6'a bzw.
die Briefumschlagrohlinge 6a von der Saugwalze 63a angesaugt, aus ihrem gestaffelten
Zustand bogenförmig leicht angehoben - wodurch ein Verhaken insbesondere bei Fensterumschlägen
vermieden wird - und ferner werden sie mit der Segmentwalze 62a vereinzelt. Sobald
atmosphärischer Druck die Saugkanäle 90a beaufschlagt, werden die Briefumschlagrohlinge
6a an den als Mitnehmer 16a dienenden Zahnriemen 64a abgegeben, woraufhin das Ausrichten
mit Hilfe der Zahnriemen 64a und 73a erfolgt.
[0042] Weitere Teile wie zum Beispiel Führungsbleche 96a, tragende Maschinenteile 97a, Antriebe
usw. stimmen mit grundsätzlich bekannten, entsprechenden Teilen überein und sind daher
weder dargestellt noch beschrieben.
1. Verfahren zum lage- und maschinentaktgenauen Ausrichten von flachen Gegenständen (6',
6'a), insbesondere von Briefumschlägen (2), Briefumschlagrohlingen (6, 6a) und dergleichen,
wobei der auszurichtende Gegenstand (6', 6'a) längs einer Ausrichtstrecke (50, 50a)
mit einer Geschwindigkeit bewegt wird, die größer ist als die Geschwindigkeit von
mindestens einem sich in derselben Richtung bewegenden Anschlag (19, 19a) und wobei
der Gegenstand (6', 6'a) mit der größeren Geschwindigkeit bewegt wird, bis er durch
den Anschlag (19, 19a) ausgerichtet und durch ihn auf dessen Geschwindigkeit abgebremst
wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der auszurichtende Gegenstand (6', 6'a) im Bereich seiner vorlaufenden Kante (6'',
6''a) erfaßt und mindestens im Bereich seiner vorlaufenden Kante (6'', 6''a) gehalten
sowie gezogen wird, bis er auf den Anschlag (19, 19a) trifft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der auszurichtende Gegenstand
(6', 6'a) mindestens bis zur Anlage an dem Anschlag (19, 19a) längs einer kurvenförmigen
Ausrichtstrecke (50) und/oder einer ebenen Ausrichtstrecke (50a) bewegt wird.
3. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenstand (6', 6'a) während seiner Bewegung längs der Ausrichtstrecke (50,
50a) mit Hilfe von Unterdruck/ Saugluft gehalten wird.
4. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gegenstand (6', 6'a) während seiner Bewegung längs der Ausrichtstrecke (50,
50a) elektrisch mit Hilfe elektrostatischer Aufladung gehalten wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Lösen von Gegenstand (6', 6'a) und Anschlag (19, 19a) nochmals eine Relativbewegung/
Relativgeschwindigkeit zwischen Gegenstand (6', 6'a) und Anschlag (19, 19a) erzeugt
und vorzugsweise die Geschwindigkeit des Gegenstandes (6', 6'a) nochmals verringert
wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der vorhergehenden
Verfahrensansprüche, wobei zum Ausrichten von flachen Gegenständen (6', 6'a) und insbesondere
von Briefumschlagrohlingen (6, 6a) und dergleichen mindestens ein bewegbarer Mitnehmer
(16, 16a) für den auszurichtenden Gegenstand (6', 6'a) und mindestens ein parallel
sowie langsamer bewegbarer Träger (17, 17a bzw. 18, 18a) für mindestens einen Anschlag
(19, 19a) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Zugmittel vorgesehen ist, mit dessen Hilfe der Mitnehmer (16, 16a)
am auszurichtenden Gegenstand (6', 6'a) mindestens im Bereich von dessen vorlaufenden
Kante (6'', 6''a) angreift.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Saugöffnungen (27, 27a) und
Unterdruck als Zugmittel vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Mitnehmer (16) eine Transportscheibe (16') und als Träger
(17, 18) mindestens eine den Anschlag (19) tragende Stützscheibe (17', 18') vorgesehen
sind.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Transportscheibe (16') zwischen zwei Stützscheiben (17', 18')
angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Transportscheibe (16') auf derselben Welle (20) gelagert ist
wie die Stützscheiben (17' und 18') und einen eigenen Antrieb (22) aufweist.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Transportscheibe (16') am Umfang (26) mindestens eine Reihe
radial gerichteter Saugöffnungen (27) und jeweils einen, diese verbindenden, achsparallel
angeordneten, an einer Stirnseite (29) offenen Saugkanal (28) aufweist, und daß mindestens
die eine Stützscheibe (17') mindestens ein dem Saugkanal (28)/ den Saugkanälen (28)
zugewandtes Saugsegment (41) aufweist, das über eine radial und mindestens eine achsparallel
gerichtete Bohrung (39, 40) mit einem stillstehenden Saugkopf (32) in Verbindung steht.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Saugsegment (41) ein Saugfenster (43) derart aufweist, daß
es mindestens einen der achsparallel gerichteten Saugkanäle (28) in der Transportscheibe
(16) vollständig oder zwei benachbarte Saugkanäle (28, 28') teilweise erfaßt und daß
die Stütsscheibe (17') vorzugsweise Bohrungen (39', 40) für drei Saugsegmente (41,
41' und 41'') aufweist.
13. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Mitnehmer (16a) mindestens ein Zahnriemen (64a) vorgesehen
ist, der als Zugmittel mindestens eine mit Unterdruck beaufschlagte Saugöffnung (27a)
aufweist.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Vorrichtungsansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß als Träger (17a, 18a) Zahnriemen (73, 73a) vorgesehen sind, die
jeweils mindestens einen Anschlag (19a) tragen.