[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Bauelement, das durch Nut und Feder mit weiteren
Bauelementen horizontal und vertikal verbunden werden kann.
[0002] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE-GM 18 53 335 ist bereits ein Trockenverbundstein
bekannt, mit dem es möglich ist, ohne zusätzliche Vermörtelung oder Verklebung ein
Mauerwerk zu errichten, indem durch horizontal und vertikal angeordnete Nuten und
Federn eine innige Verbindung der Formsteine gewährleistet ist.
[0003] Aus der US-Patentschrift 1 398 695 ist außerdem ein Bauelement bekannt, das an seiner
Oberseite T-förmige Zapfen einerseits und T-förmige Aussparungen andererseits trägt,
die so ineinander passen, daß nebeneinanderliegende Bauelemente fest miteinander verbunden
sind. Außerdem ist es mit diesem Bauelement möglich, Bauelemente im rechtem Winkel
horizontal einzubinden.
[0004] Schließlich sind auch aus der europäischen Patentschrift 0 052 082 bereits Blocksteine
bekannt, die vorgeformte Löcher für die Aufnahme von Positionierdübeln aufweisen.
[0005] Alle bisher bekannten vorgeformten Bausteine konnten zwar die Errichtung eines einfachen
Mauerwerks erleichtern, konnten jedoch keine wirksame Wärmeisolierung gewährleisten
und erst recht nicht ein wirksames Heizungssystem ersetzen, das die Baukosten in erheblichem
Ausmaß beeinflußt.
[0006] Es stellte sich deshalb die Aufgabe, eine kleine Anzahl vorgefertigter Bausteine
zu entwickeln, die einerseits die Errichtung beliebiger und sehr stabiler Bauwerke
ermöglichen, eine hohe Wärmeisolierung gewährleisten und darüberhinaus so gestaltet
sind, daß das Mauerwerk selbst zum Erwärmen der Räume genutzt werden und auf ein übliches
Zentralheizungssystem verzichtet werden kann.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Bauelement gelöst, bei dem jedes Bauelement
durch Nut und Feder mit weiteren Bauelementen horizontal und vertikal verbunden ist,
wobei dieses Bauelement von außen nach innen drei aufeinanderfolgende Schichten von
vertikal angeordneten röhrenförmigen Hohlelementen enthält. Die Hohlelemente der äußeren
und inneren Schicht dienen dabei der Wärmedämmung, während die Hohlelemente der mittleren
Schicht über vertikal angeordnete Aussparungen an der Ober- und Unterseite jedes Bauelements
miteinander in Verbindung stehen und dadurch ein das ganze Mauerwerk durchziehendes
Kanalsystem für die Durchleitung von Warmluft bilden.
[0008] Das erfindungsgemäße Bauelement ist in verschiedenen, zueinander passenden Ausgestaltungen
in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt:
- Fig. 1
- zeigt ein erfindungsgemäßes Bauelement, das mittels Nut und Feder sowohl in horizontaler
als auch in vertikaler Richtung mit anderen erfindungsgemäßen Bauelementen zu einer
stabilen Konstruktion zusammengesteckt werden kann.
- Fig. 2
- zeigt ein abgewandeltes erfindungsgemäße Bauelement, das an seiner Innenwand eine
zusätzliche Nut trägt, in die eine innere Trennwand des Bauwerkes eingeführt werden
kann.
- Fig. 3
- zeigt ein vereinfachtes Bauelement, wie es für eine innere Trennwand eines Gebäudes
eingesetzt wird.
- Fig. 4
- zeigt ein erfindungsgemäßes Bauelement, das an einer Schmalseite eine Aussparung zur
Aufnahme eines Tür- oder Fensterelements aufweist.
- Fig. 5
- zeigt ein erfindungsgemäßes Bauelement, das an einer Schmalseite eine Abschrägung
entsprechend dem Winkel der Dachkonstruktion aufweist.
- Fig. 6
- zeigt ein Bauelement, das die röhrenförmige Hohlelemente der äußeren und inneren Schichten
verschließt und einen Teil der röhrenförmigen Hohlelemente der mittleren Schicht offenläßt.
- Fig. 7
- zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Bauelement, das an beiden Schmalseiten eine Feder
aufweist.
[0009] Die vorstehend beschriebenen Bauelemente sind so bemessen, daß sie mittels Nut 1
und Feder 2 durch einfaches Zusammenstecken fest miteinander verbunden werden können,
ohne daß noch Mörtel verwendet werden müßte. Allenfalls kann durch das Auftragen einer
dünnen Schicht eines Bauklebers, zum Beispiel eines Fliesenklebers, eine noch festere
Verbindung der einzelnen Bauelemente erfolgen. Erforderlich ist die Verklebung allerdings
nicht.
[0010] Ein besonderes Merkmal des erfindungsgemäßen Bauelementes besteht darin, daß es von
außen nach innen drei aufeinanderfolgende Schichten von vertikal angeordneten röhrenförmigen
Hohlelementen enthält, die unterschiedliche Funktionen haben. Die äußeren und inneren
Schichten der Hohlelemente 3 dienen lediglich der Wärmedämmung, während die Hohlelemente
der mittleren Schicht 4 ein das ganze Mauerwerk durchziehendes Kanalsystem für die
Durchleitung von Warmluft bilden. Das ist möglich, weil die Hohlelemente der mittleren
Schicht 4 nicht nur in vertikaler Richtung miteinander in Verbindung stehen, sondern
zusätzlich auch eine Luftzirkulation in horizontaler Richtung dadurch vorgesehen ist,
daß zwischen zwei übereinanderliegenden Bauelementen in ihrem mittleren Teil ein breiter,
horizontal verlaufender Luftspalt 5 verbleibt. Außerdem kann das erfindungsgemäße
Bauelement in der mittleren Schicht eine viereckige, von oben nach unten verlaufende
Aussparung 6 enthalten, in die vertikale Positionierdübel eingeführt werden können,
um dem Mauerwerk die nötige Festigkeit zu verleihen.
[0011] Fig. 2 zeigt ein abgewandeltes erfindungsgemäßes Bauelement, das an seiner Innenseite
eine zusätzliche Nut 7 trägt, in die eine innere Trennwand des Bauwerkes eingeführt
werden kann. Da für eine innere Trennwand eine Wärmedämmung nicht erforderlich ist,
kann hier ein vereinfachtes Bauelement eingesetzt werden, das nur die mittlere Schicht
von röhrenförmigen Hohlelementen 4 für die Durchleitung von Warmluft aufweist, wie
es in Fig. 3 gezeigt ist. Fig. 3 zeigt außerdem an seiner Schmalseite eine Aussparung
8, die zur Aufnahme eines im Innern der Wohnung vorgesehenen Türelementes bestimmt
ist.
[0012] Auch Fig. 4 zeigt an seiner Schmalseite eine Nut 9, die jedoch in diesem Fall zur
Aufnahme eines Fenster- oder Türelements gedacht ist, da das in Fig. 4 dargestellte
Bauelement wegen seiner in drei Schichten vertikal angeordneten röhrenförmigen Hohlelemente
zur Verwendung in einer Außenwand gedacht ist.
[0013] Weiterhin ist in Fig. 5 ein Bauelement gezeigt, das an seiner Schmalseite eine Abschrägung
10 entsprechend dem Winkel der Dachkonstruktion aufweist.
[0014] Das in Fig. 6 dargestellte Bauelement überdeckt mit seinen breiten Randbereichen
11 die röhrenförmigen Hohlelemente 3 und läßt nur einen Teil der röhrenförmigen Hohlelemente
der mittleren Schicht 4 offen. Diese können durch U-förmige Bogenelemente miteinander
verbunden sein, um eine ungehinderte Zirkulation der Warmluft zu ermöglichen, sie
können aber auch ganz oder teilweise offenbleiben und beispielsweise als Kabelschacht
eingesetzt werden.
[0015] Schließlich ist auch noch in Fig. 7 ein Bauelement vorgesehen, das an beiden Schmalseiten
eine Feder 2 trägt. Derartige Bauelemente könne benötigt werden, um zwei Bauelemente
miteinander zu verbinden, die jeweils mit einer Nut enden.
[0016] Die erfindungsgemäßen Bauelemente können aus gebranntem Ton, aus Zement oder vorzugsweise
aus einem dampfgehärteten Porenbeton bestehen, der aus gebranntem Kalk, Sand, Flugasche
oder Hochofenschlacke hergestellt und in der Bauwirtschaft unter der Bezeichnung Ytong®
bekannt ist. Die Verwendung der erfindungsgemäßen Bauelemente ist mit einer Reihe
offensichtlicher Vorteile verbunden. Aufgrund ihrer zahlreichen Hohlelemente läßt
sich mit ihnen ein erheblicher Wärmedämmeffekt erreichen, der eine zusätzliche Wärmeisolierung
häufig überflüssig macht. Die Bauelemente lassen sich außerdem mit erheblich geringerem
Materialeinsatz herstellen als kompakte Bauelemente. Sie weisen auch ein geringeres
Gewicht als gleichgroße konventionelle Bauelemente auf, in denen keine Hohlelemente
vorgesehen sind, wodurch ihre Handhabbarkeit erleichtert wird. Vor allem aber wird
durch die Möglichkeit, Warmluft in ein das ganze Mauerwerk durchziehendes Kanalsystem
einzuleiten, die Voraussetzung dafür geschaffen, auf Zentralheizungskörper ganz zu
verzichten, denn die Wände strahlen die erforderliche Wärme aus. Es liegt auf der
Hand, daß damit erhebliche Investitionskosten beim Hausbau vermieden werden können.
[0017] Die zum Einleiten in das Mauerwerk benötige Warmluft kann entweder durch einen konventionellen
Verbrennungsofen, durch Lufterwärmung mittels elektrischen Stroms oder vorzugsweise
durch die Verwendung von Solarenergie erzeugt werden.
Bezugszeichenliste:
[0018]
- 1
- Nut des Bauelements
- 2
- Feder des Bauelements
- 3
- Röhrenförmiges Bauelement zur Wärmeisolierung
- 4
- Röhrenförmiges Hohlelement zum Durchleiten der Warmluft
- 5
- Horizontal verlaufender Luftspalt
- 6
- Aussparung zur Aufnahme eines Positionierdübels
- 7
- Nut zur Aufnahme einer inneren Trennwand
- 8
- Nut zur Aufnahme eines im Innern der Wohnung vorgesehenen Türelements
- 9
- Nut zur Aufnahme eines Fenster- oder Türelements
- 10
- Abschrägung für die Dachkonstruktion
- 11
- Abdeckung für die der Wärmedämmung dienenden röhrenförmigen Hohlelemente
1. Bauelement, das durch Nut (1) und Feder (2) mit weiteren Bauelementen horizontal und
vertikal verbunden werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß es von außen nach innen drei aufeinanderfolgende Schichten von vertikal angeordneten,
röhrenförmigen Hohlelementen enthält, wobei die Hohlelemente der äußeren und inneren
Schicht (3) der Wärmedämmung dienen und die Hohlelemente der mittleren Schicht (4)
auch über horizontal angeordnete Aussparungen an der Ober- und Unterseite des Bauelements
(5) miteinander in Verbindung stehen und dadurch ein das ganze Mauerwerk durchziehendes
Kanalsystem für die Durchleitung von Warmluft bilden.
2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Nut (7) an seiner Innenseite die Aufnahme eines Bauelements
für eine Trennwand gestattet, die aus Bauelementen besteht, die nur die für die Durchleitung
von Warmluft erforderlichen röhrenförmigen Hohlelemente aufweisen.
3. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es an einer Schmalseite eine Aussparung (9) zur Aufnahme eines Tür- oder Fensterelements
aufweist.
4. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es an einer Schmalseite eine Abschrägung (10) entsprechend dem Winkel der Dachkonstruktion
aufweist.
5. Bauelement zur Abdeckung eines Bauelements der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es die röhrenförmigen Hohlelemente der äußeren und inneren Schicht (3) verschließt
und einen Teil der röhrenförmigen Hohlelemente der mittleren Schicht (4) offenläßt,
die entweder mittels U-Bögen miteinander verbunden oder zur Aufnahme von Kabeln offengelassen
werden.
6. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es an beiden Schmalseiten eine Feder (2) aufweist.