[0001] Die Erfindung betrifft ein Einsteckschloß mit einem im Schloßgehäuse an wenigstens
zwei im Abstand zueinander angeordneten Führungen parallel zur Stulp geführten Schieber,
welcher einen etwa diagonal zur Stulp verlaufenden Schlitz für den Eingriff eines
an einem Riegel angeordneten Zapfens aufweist, wobei der Schieber mittels eines Schlüsselbartes
oder einer Schließzylinderschließnase beim Riegelrückschluß vorgespannt und mittels
einer Sperre derart in gespannter Stellung gehalten wird, daß er nach Lösen der Sperre
durch den Schlüsselbart oder die Schließzylinderschließnase den Riegelvorschluß auslöst
und die Sperre aus einem am Schieber angeordneten Rastnocken und einer an einem federbelasteten
Sperrhebel angeordneten Falle besteht.
[0002] In der DE 43 37 969 A1 ist ein selbstverriegelndes Sicherheitstürschloß offenbart
worden. Dieses Sicherheitstürschloß ist gegen Verschieben durch eine Zuhaltung, die
im Getriebeelement eingebaut ist, gesperrt. Dabei ist durch eine Drückerbetätigung
der Riegel entsperrbar bzw. auch einfahrbar. Dazu wird ein Schieber verwendet, welcher
einen Schlitz für den Eingriff eines an einem Riegel angeordneten Zapfens aufweist.
Dieser Schieber wird mittels der Schließnase des Schließzylinders vorgespannt.
[0003] In der EP 0 575 701 A1 wird ein Einsteckschloß für eine Außentür beschrieben. Dabei
soll dieses Schloß der vorgenannten Art so ausgebildet werden, daß auf einfache Art
und Weise verschiedene Schloßvarianten geschaffen werden können. Hierfür wird auch
ein Wechsel verwendet, der aus einem Wechselunterteil und einem Wechseloberteil besteht.
Dabei wird das Wechseloberteil durch die Drückernuß verschwenkt.
[0004] Es ist wünschenswert, Einsteckschlösser der vorgenannten Gattung als sogenannte Rohrrahmenschlösser
in möglichst schmaler Bauweise auszuführen. Dabei ist es insbesondere schwierig, zusätzliche
Funktionen wie Wechselfunktion oder Panikfunktion in das Schloß zu integrieren.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Einsteckschloß der vorgenannten Gattung,
also einem Einsteckschloß mit einer vorspannbaren Schiebermechanik bei schmaler Bauweise
eine Wechselfunktion und eine Panikfuktion zu integrieren.
[0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1; weitere
Ausgestaltungen sind durch den Anspruch 2 gekennzeichnet.
[0007] Nach der Lehre des Anspruches 1 ist ersichtlich, daß beim Betätigen des Schiebers
im Sinne eines Riegelrückschlusses der untere Wechselhebel mittels des am Riegel angeordneten
Zapfens automatisch in eine Position gebracht wird, mit der mittels derSchließzylinderschließnase
die Wechselfunktion ausgelöst, d.h. die Falle rückgeschlossen werden kann. Ebenso
ist ersichtlich, daß - bei vorgeschlossenem Riegel - in der Paniksituation durch Drückerbetätigung
sowohl der Schieber in seine vorgespannte Stellung verbracht (und damit der Riegel
rückgeschlossen) werden, als auch die Falle rückgeschlossen werden kann. Die Wechsel-
und Panikfunktion ist somit in eine Schloßmechanik integriert, bei der der Schieber
während des Riegelrückschlusses vorgespannt und der Riegelvorschluß durch kurze Schlüsselbetätigung
schlagartig ausgelöst werden kann, wie dies Gegenstand der zeitlich gleichrangigen
vorgenannten Anmeldung der Anmelderin ist.
[0008] Im Anspruch 2 ist eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Führung des Wechselunterteils
gekennzeichnet; bei parallel zur Stulp ausgerichtetem Wechselunterteil, d.h. in der
vorgeschlossenen Stellung des Riegels, ist danach die Mittellängsachse des Langloches
im Wechselunterteil, in dem sich der Zapfen des Riegels führt, in einem spitzen Winkel
zur Mittellängsachse des Riegels geneigt. Dies bewirkt, daß der Riegel bei seiner
Rückschlußbewegung eine Drehbewegung auf das Wechselunterteil ausübt, so daß das Wechselunterteil
in den Zugriff und damit in die Bewegungsbahn der Schließzylinderschließnase gelangt.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen Ausführungsbeispieles näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- das Einsteckschloß in einer Ansicht auf das Schließblech;
- Fig. 2 - 4:
- verschiedene Phasen der Schloßbetätigung unter Fortlassung des Schiebers und des Auslösehebels;
- Figur 5:
- den oberen Wechselhebel;
- Figur 6:
- den unteren Wechselhebel;
- Figur 7:
- die Falle;
- Figur 8:
- die beiden Panikhebel
[0010] In der Figur 1 ist das Einsteckschloß allgemein mit 1 bezeichnet. Es besteht im wesentlichen
aus dem Schloßblech 2, der Stulp 3, dem Schieber 4, dem Riegel 5 mit Zapfen 8, dem
Sperrhebel 6 und dem Auslösehebel 7.
[0011] In der Darstellung nach Figur 1 sind Falle 23 und Riegel 5 vorgeschlossen. Es ist
ersichtlich, daß beim Betätigen der Schließzylinderschließnase 11 in der Bildebene
in rechtsdrehendem Sinne der in der Führungen 10 geführte Schieber 4 in der Bildebene
nach oben verschoben wird, der am Schieber 4 angeordnete Rastnocken 12 in die Rast
13 des Sperrhebels 6 einrastet, wobei die Feder 35 gespannt wird.
[0012] Durch Überfahren des Auslösehebels 7 mit der Schließzylinderschließnase 11 in rechtsdrehendem
Sinne und anschließender kurzer Linksdrehung wird mittels des Auslösehebels 7 der
Sperrhebel 6 in der Bildebene nach links verschwenkt und gibt den Rastnocken 12 frei,
so daß der Schieber 4 in die in Figur 1 dargestellte Position gelangen und damit den
Riegelvorschluß auslösen kann. Der am Riegel 5 angeordnete Zapfen 8 durchläuft dabei
den Schlitz 9 im Schieber 4.
[0013] In der Figur 2 ist unter Fortlassung des Schiebers 4 und des Auslösehebels 7 eine
Situation dargestellt, bei der sich der Schieber 4 in der in Figur 1 dargestellten
Stellung befindet, wobei der untere Wechselhebel 14 aufgrund der Kraft der Feder 15
gegen den Anschlag 36 gedrückt wird. Figur 2 läßt weiter erkennen, daß in dieser Stellung
des unteren Wechselhebels 14 das im Wechselhebel angeordnete Langloch 32 mit seiner
Mittellängsachse 33 geneigt zur Mittellängsachse 34 des Riegels 5 verläuft. Der untere
Wechselhebel 14 befindet sich somit in seiner unteren Position und kann in dieser
Situation mittels der Schließzylinderschließnase 11 nicht betätigt werden.
[0014] In der Darstellung nach Figur 3 ist der Schieber 4 in der Bildebene nach oben bewegt
worden, so daß der Riegel 5 eingeschlossen ist. Dabei hat sich der am Riegel 5 angeordnete
Zapfen 8 in der Bildebene nach rechts bewegt; da die Mittellängsachse 33 des Langloches
32 geneigt zur Mittellängsachse 34 des Reges 5 verläuft, verschwenkt der untere Wechselhebel
14 in der Bildebene nach rechts und kann so von der Schließzylinderschließnase 11
bei einer weiteren Schließtour hinterfaßt und in der Bildebene nach oben verschoben
werden, wie dies in der Figur 4 dargestellt ist. Dabei korrespondiert der Anschlag
19 des unteren Wechselhebels 14 mit einem Anschlag 20 des oberen Wechselhebels 22
(siehe Figuren 5 und 6) derart, daß die Falle 23 eingeschlossen wird. Die Wechselfunktion
ist damit gegeben. Aus den Figuren 3 und 4 ist zusätzlich die Panikfunktion erkennbar.
Hierzu ist an der Nuß 21 ein erster Panikhebel 24 (siehe auch Figur 8) angeschlossen,
über den ein zweiarmiger zweiter Panikhebel 27 betätigt wird, welcher in einem Zapfen
37 am Schloßblech 2 gelagert ist. Das freie Ende 28 des längeren Schenkels 29 des
zweiten Panikhebels 27 unterfaßt beim Verschwenken der Nuß 21 den Rastnocken 12 des
Schiebers 4 und hebt den Schieber 4 an, so daß der Riegel 5 eingefahren wird, d.h.
in die Rückschlußposition gerät. Gleichzeitig läuft der an der Nuß 21 angeordnete
Nocken 30 gegen eine entsprechende Mitnehmernase 31 des Wechseloberteils 22, so daß
ebenfalls die Falle 23 rückgeschlossen wird. Die Panikfunktion ist somit gegeben.
[0015] Es ist erkennbar, daß nach einer Rückziehung der Falle 23 mittels des zweiteiligen
Wechsels bei der anschließenden Bewegung des Schlüsselbartes in linksdrehendem Sinne
das Wechselunterteil in seinen Führungen 16 und 17 (die Führung 16 wird durch das
Langloch 32 gebildet) in der Bildebene nach unten gleitet, so daß die Falle 23 in
bekannter Weise durch entsprechende Federmittel wieder vorgeschlossen wird.
[0016] In den Figuren 5 bis 8 sind die für die Wechselfunktion und die für die Panikfunktion
relevanten Bauteile dargestellt.
Bezugszeichen
[0017]
- 1
- Einsteckschloß
- 2
- Schloßblech
- 3
- Stulp
- 4
- Schieber
- 5
- Riegel
- 6
- Sperrhebel
- 7
- Auslösehebel
- 8
- Zapfen am Riegel
- 9
- Schlitz im Schieber
- 10
- Führungen für Schieber
- 11
- Schließzylinderschließnase
- 12
- Rastnocken am Schieber
- 13
- Rast
- 14
- Wechselunterteil
- 15
- Feder
- 16
- Führung des Wechselunterteiles
- 17
- Führung des Wechselunterteiles
- 18
- Ende des Wechselunterteiles
- 19
- Anschlag am Wechselunterteil
- 20
- Anschlag am Wechseloberteil
- 21
- Nuß
- 22
- Wechseloberteil
- 23
- Falle
- 24
- erster Panikhebel
- 25
- freies Ende des ersten Panikhebels
- 26
- kürzerer Schenkel des zweiten Panikhebels
- 27
- zweiter Panikhebel
- 28
- freies Ende
- 29
- längerer Schenke des zweiten Panikhebels
- 30
- Nocken an der Nuß
- 31
- Mitnehmernase
- 32
- Langloch im Wechselunterteil
- 33
- Mittellängsachse des Langlochs
- 34
- Mittellängsachse des Riegels
- 35
- Feder
- 36
- Anschlag
- 37
- Zapfen
1. Einsteckschloß mit einem im Schloßgehäuse an wenigstens zwei im Abstand zueinander
angeordneten Führungen parallel zur Stulp geführten Schieber, welcher einen etwa diagonal
zur Stulp verlaufenden Schlitz für den Eingriff eines an einem Riegel angeordneten
Zapfens aufweist, wobei der Schieber mittels eines Schlüsselbartes oder einer Schließzylinderschließnase
beim Riegelrückschluß vorgespannt und mittels einer Sperre in gespannter Stellung
gehalten wird derart, daß er nach Lösen der Sperre durch den Schlüsselbart oder die
Schließzylinderschließnase den Riegelvorschluß auslöst und die Sperre aus einem am
Schieber angeordneten Rastnocken und einer an einem federbelasteten Sperrhebel angeordneten
Falle besteht, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) auf einem Zapfen (8) des Riegels (5) ist ein vom Schlüsselbart oder der Schließzylinderschließnase
(11) betätigbares Wechselunterteil (14) geführt, welches bei rückgeschlossenem Riegel
(5) durch den Zapfen (8) des Riegels (5) in Eingriff mit dem Schlüsselbart oder der
Schließzylinderschließnase (11) und bei vorgeschlossenem Riegel (5) mittels einer
Feder (15) außer Eingriff gehalten ist, wobei das im Schloßgehäuse an zwei im Abstand
zueinander und etwa parallel zur Stulp (3) angeordneten Führungen (16, 17) geführte
Wechselunterteil (14) an seinem dem Schlüsselbart oder der Schließzylinderschließnase
(11) abgewandten Ende (18) einen Anschlag (19) aufweist, welcher mit einem Anschlag
(20) eines um die Nuß (21) drehbaren Wechseloberteils (22) korrespondiert, wobei das
Wechseloberteil (22) mit einer Falle (23) derart verbunden ist, daß beim Betätigen
des Wechselunterteils (14) die Falle (23) rückgeschlossen wird. (Wechselfunktion)
b) an der Nuß (21) ist drehbar ein erster Panikhebel (24) angeschlossen, welcher mit
seinem freien Ende (25) am kürzeren Schenkel (26) eines zweiarmigen, drehbar am Schloßblech
(2) gelagerten zweiten Panikhebels (27) angreift, der mit dem freien Ende (28) seines
längeren Schenkels (29) den am Schieber (4) angeordneten Rastnocken (12) derart hinterfaßt,
daß bei einer Drückerbetätigung der Schieber (4) vorgespannt und der Riegel (5) rückgeschlossen
wird, wobei ein an der Nuß (21) angeordneter Nocken (30) das Wechseloberteil (22)
mittels einer am Wechseloberteil (22) angeordneten Mitnehmernase (31) verschwenkt
und die Falle (23) rückgeschlossen wird. (Panikfunktion)
2. Einsteckschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wechselunterteil (14)
ein am Zapfen (8) des Riegels (5) geführtes Langloch (32) aufweist, dessen Mittellängsachse
(33) bei vorgeschlossenem Riegel (5) in einem spitzen Winkel zur Mittellängsachse
(34) des Riegels (5) und bei rückgeschlossenem Riegel (5) parallel zu dessen Mittellängsachse
(34) verläuft.