[0001] Die Erfindung betrifft ein Geschoßsimulationsmittel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Geschoßsimulationsmittel dienen vornehmlich zur Simulation einer akustischen und/oder
optischen Darstellung des Abschusses von Kanonen oder dergleichen, insbesondere Panzerkanonen.
[0003] Derartige Geschoßsimulationsmittel werden in einer Vorrichtung zur Schußsimulation
gezündet. Diese Vorrichtung besteht üblicherweise im wesentlichen aus zwei Aufnahmeplatten.
Eine der Aufnahmeplatten ist fest beispielsweise an einem Panzer montiert. Die zweite
Aufnahmeplatte ist an einer Seite durch Scharniere mit der ersten Aufnahmeplatte schwenkbar
verbunden. Zum Nachladen der Vorrichtung ist die zweite Aufnahmeplatte von der festen
ersten Aufnahmeplatte wegschwenkbar.
[0004] Die Geschoßsimulationsmittel sind in Aufnahmebohrungen der schwenkbaren (zweiten)
Aufnahmeplatte angeordnet. Beim Zusammenschwenken der Aufnahmeplatten ist die Aufnahmeplatte
mit den Geschoßsimulationsmitteln häufig in eine Position verschwenkbar, in der die
Gefahr besteht, daß die Geschoßsimulationsmittel herausfallen.
[0005] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Geschoßsimulationsmittel zu
schaffen, das beim Nachladen der Vorrichtung bzw. beim Verschwenken der Aufnahmeplatte
das Herausfallen aus der jeweiligen Aufnahmebohrung verhindert.
[0006] Ein Geschoßsimulationsmittel zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs
1 auf. Dadurch, daß das Gehäuse mindestens ein Federelement aufweist, durch das ein
Reibschluß zwischen Geschoßsimulationsmittel und Aufnahmeplatte herstellbar ist, wird
das Geschoßsimulationsmittel in der Aufnahmebohrung der Aufnahmeplatte gesichert.
Ein Herausfallen beim Nachladen der Vorrichtung wird so einfach und zuverlässig verhindert.
Das oder jedes Federelement kann bei einem mehrteiligen Gehäuse an einem beliebigen
Teil desselben angeordnet sein.
[0007] Eine Bodenwand des Gehäuses weist zur Aufnahme von Zündkontakten eine Vertiefung
auf. In dieser Vertiefung könnte sich z. B. Wasser sammeln. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung weist das Gehäuse an einer Bodenwand mindestens eine
von der Vertiefung ausgehende Nut auf. Zum einen dient die Nut zur Verminderung eines
Kapillareffektes innerhalb der Vorrichtung durch eindringendes Wasser, zum anderen
ermöglicht die Nut den Wasserablauf, so daß das Geschoßsimulationsmittel bzw. die
Zündkontakte vor eindringender Feuchtigkeit geschützt sind.
[0008] Weitere bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
und der Beschreibung.
[0009] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- ein Geschoßsimulationsmittel in einem mittigen Vertikalschnitt,
- Fig. 2
- eine Einzelheit II aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 3
- eine Unterseite eines Unterteils des Geschoßsimulationsittels im Grundriß,
- Fig. 4
- eine Ansicht IV gemäß Fig. 1 eines Deckels des Geschoßsimulationsmittels
- Fig. 5
- einen teilweisen Querschnitt durch eine Vorrichtung zum Abschuß der Geschoßsimulationsmittel
und
- Fig. 6
- eine verkleinerte Grundrißdarstellung einer Aufnahmeplatte für eine Mehrzahl von Geschoßsimulationsmitteln
bei geöffneter Vorrichtung.
[0010] Die gezeigten Geschoßsimulationsmittel dienen zur akustischen und optischen Darstellung
des Abschusses aus Kanonen, insbesondere Panzerkanonen.
[0011] Das in Fig. 1 dargestellte Geschoßsimulationsmittel 10 verfügt über ein Gehäuse 11,
das aus zwei Teilen besteht. Das Gehäuse 11 weist ein Unterteil 12 und einen Deckel
13 auf, die zum Beispiel durch Reibschweißung miteinander verbunden sind. Durch das
Verbinden beider Teile entsteht ein geschlossener Aufnahmeraum 14, in dem ein Effektsatz
15 angeordnet ist. Durch Öffnungen 16, 17 in einer Bodenwand 18 des Unterteils 12
ragt eine Zündeinheit 19 in den Aufnahmeraum 14. In einer Vertiefung 20 der Bodenwand
18 sind nach außen vorstehende Zündkontakte 21, 22 angeordnet. Diese sind über Leitungen
23, 24 mit einer Zündpille 25 verbunden, die ihrerseits Kontakt zum Effektsatz 15
hat.
[0012] Der Deckel 13 ist an einem Ende geschlossen. Das andere Ende des Deckels 13 ist offen
und umfangsseitig durch eine Mantelfläche 26 begrenzt. An die Mantelfläche 26 des
Deckels 13 schließen sich als Federzungen 27 ausgebildete Federelemente an. Die Federzungen
27 weisen in Richtung des Unterteils 12 des Gehäuses 11 und sind mit einem Ende einstückig
mit dem Deckel 13 verbunden. Auf der der Verbindungsstelle gegenüberliegenden Seite
weisen die Federzungen 27 freie Enden 28 auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind vier Federzungen 27 gleichmäßig über den Umfang des Gehäuses 11 verteilt.
[0013] Ausgehend von einem äußeren Rand der Mantelfläche 26 des Deckels 13 verlaufen die
Federzungen 27 schräg zu einer Mantelfläche 29 des Unterteils 12, nämlich mit ihren
freien Enden 28 konisch nach außen. Eine Längsachse 30 der Federzungen 27 verläuft
dabei divergierend von einer Mittelachse 31 des Gehäuses 11. An dem freien Ende 28
der Federzungen 27 ist der Außendurchmesser größer ausgebildet als der Außendurchmesser
des Gehäuses 11. Dadurch ragen die Federzungen 27 in radialer Richtung über die Mantelfläche
29 des Unterteils 12 hinaus.
[0014] Der Deckel 13 mit den Federzungen 27 wird bei der Herstellung so gespritzt, daß die
Federzungen 27 im unbelasteten Zustand schräggerichtet nach außen vorstehen, wie es
insbesondere die Fig. 1 und 2 zeigen. Die freien Enden 28 der Federzungen 27 stehen
also gegenüber dem zylindrischen Mantel des Gehäuses 11 vor, sind nämlich nach außen
gerichtet. Der Querschnitt der Federzungen 27 ist gewölbt. Dadurch sind die Federzungen
27 profiliert, wodurch die Federkräfte der Federzungen 27 erhöht werden. Wie insbesondere
aus Fig. 4 hervorgeht, entspricht die Wölbung der Federzungen 27 etwa der Wölbung
der Mantelflächen 26, 29 des Gehäuses 11. In ihrer schräg zur Längsachse des Gehäuses
11 verlaufenden Längsrichtung sind die Federzungen 27 gerade ausgebildet, verfügen
also weder über eine Wölbung noch eine Profilierung.
[0015] Das zylindrische Unterteil 12 weist ausgehend vom oberen, zum Deckel 13 weisenden
Rand 42 eine umlaufende Einschnürung 43 auf. Die Einschnürung 43 geht von der Außenseite
des Unterteils 12 aus. Im Bereich der Einschnürung 43 weist dadurch das Unterteil
12 eine Mantelfläche 44 auf, deren Durchmesser gegenüber dem Durchmesser der übrigen
Mantelfläche 29 des Unterteils 12 außerhalb der Einschnürung 43 geringer ist. Die
Länge und das Maß der Einschnürung 43, also die Durchmesserdifferenz zwischen den
Mantelflächen 29 und 44, sind an die Länge und Dicke der Federzungen 27 angepaßt.
Diese Anpassung ist derart vorgenommen, daß bei gegen die Mantelfläche 44 des Unterteils
12 gedrückte Federzungen 27 die Federzungen 27 etwa bündig mit der Mantelfläche 29
des Unterteils 12 außerhalb des Bereichs der Einschnürung 43 abschließen (Fig. 2).
[0016] Die Bodenwand 18 des Gehäuses 11 weist an seiner Unterseite mindestens eine Nut 32
auf. In der Bodenwand 18 des Unterteils 12 sind in einer Vertiefung 20 zwei Öffnungen
16, 17 angeordnet. Durch diese Öffnungen 16, 17 sind die Leitungen 23, 24 in den Aufnahmeraum
14 einführbar. Im Bereich der Vertiefung 20 sind die Zündkontakte 21, 22 angeordnet.
Mehrere, vorzugsweise sechs Nuten 32 sind gleichmäßig über den Umfang der Bodenwand
18 verteilt. Die Nuten 32 bilden eine Ebene mit der Vertiefung 20 und verlaufen in
radialer Richtung ausgehend von der Vertiefung 20 durchgehend zum äußeren Rand des
Gehäuses 11. So kann Wasser aus der Vertiefung 20 ablaufen.
[0017] Zum Abschuß sind die Geschoßsimulationsmittel 10 in der Vorrichtung 33 angeordnet.
Die Vorrichtung 33 verfügt über zwei Aufnahmeplatten 34, 35 mit mehreren Aufnahmebohrungen
37. Die Aufnahmeplatten 34, 35 sind an einer Seite durch in der Figur nicht gezeigte
Scharniere miteinander verbunden. Die Scharniere ermöglichen ein Auseinanderschwenken
der Aufnahmeplatten 34, 35 zum Nachladen der Vorrichtung 33. In der Betriebsstellung
sind die Aufnahmeplatten 34, 35 zusammengeklappt. Durch ebenfalls nicht gezeigte Verschlüsse
werden die Aufnahmeplatten 34, 35 in der Betriebsstellung der Vorrichtung 33 zusammengehalten.
[0018] Ein Nachladevorgang der Vorrichtung 33 läuft wie folgt ab:
[0019] Die Aufnahmeplatten 34, 35 sind auseinandergeschwenkt, die Vorrichtung also geöffnet.
Die Geschoßsimulationsmittel 10 sind kopfüber, also mit dem Deckel 13 zuerst, in Pfeilrichtung
(Pfeil 36) in Aufnahmebohrungen 37 der Aufnahmeplatte 35 einschiebbar. Beim Einschieben
der Geschoßsimulationsmittel 10 in die Aufnahmebohrungen 37 werden die Federzungen
27 mit ihren in Pfeilrichtung hintenliegenden freien Enden 28 an das Unterteil 12
gedrückt und dabei elastisch verformt, wodurch eine federnde Vorspannung entsteht.
Durch die umlaufende Einschnürung 43 am oberen Rand 42 des Unterteils 12 und die dazu
korrespondierende Ausbildung der Abmessungen der Federzungen 27 wird erreicht, daß
bei an die Mantelfläche 44 im Bereich der Einschnürung 43 des Gehäuses 12 angedrückten
Federzungen 27 die Außenseiten der Federzungen 27 etwa bündig mit der gegenüber der
Mantelfläche 44 im Bereich der Einschnürung 43 größeren Mantelfläche 29 des Gehäuses
12 abschließen.
[0020] Vorzugsweise zwei flügelartige Materialanhäufungen 38 sind gegen einen Vorsprung
39 der Aufnahmeplatte 35 abstützbar, so daß die Geschoßsimulationsmittel 10 nicht
vollständig durch die Aufnahmebohrung 37 hindurchschiebbar sind. Wenn die gewünschte
Anzahl von Geschoßsimulationsmitteln 10 in der geschilderten Weise in die Aufnahmebohrungen
37 eingeschoben sind, wird die Aufnahmeplatte 35 an die Aufnahmeplatte 34 geklappt,
zum Schließen der Vorrichtung.
[0021] Die Federzungen 27 drücken gegen eine Innenwand 40 der Aufnahmebohrung 37, so daß
durch federnde Vorspannung ein Reibschluß zwischen Geschoßsimulationsmittel 10 und
Aufnahmeplatte 35 herrscht. Die Wölbung der Federzungen 27 ist an die Aufnahmebohrung
37 angepaßt. Durch die Wölbung entwickeln sich beim Zusammendrücken der Federzungen
relativ hohe Kräfte, durch die die Geschoßsimulationsmittel 10 in der jeweiligen Aufnahmebohrung
37 gehalten werden. Mindestens der Deckel 13 ist aus einem elastischen bzw. federnden
Kunststoff hergestellt, der die Rückstellkräfte aufbringt. Die Federzungen 27 verhindern
bei der Klappbewegung der Aufnahmeplatte 35 zur Aufnahmeplatte 34 insbesondere bei
"Überkopf-Positionen" das Herausfallen der Geschoßsimulationsmittel 10 aus der Aufnahmeplatte
35. Die Federzungen 27 wirken quasi als "Widerhaken", da sie entgegen der Einschubrichtung
(Pfeil 36) des Geschoßsimulationsmittels 10 in die Aufnahmebohrung 37 mit ihren freien
Enden 28 von einer Mittelachse 31 des Gehäuses 11 wegweisen, nämlich hierzu in divergierender
Richtung verlaufen.
[0022] Der in Fig. 3 dargestellte Spalt 41 zwischen dem Gehäuse 11 und der Innenwand 40
der Aufnahmebohrung 37 ist nur zu Zwecken der besseren Veranschaulichung so breit
wie gezeichnet ausgebildet. In der Praxis ist die Aufnahmebohrung 37 nur geringfügig
größer als das Gehäuse 11.
1. Geschoßsimulationsmittel mit mindestens einem in einem aus vorzugsweise mehreren Teilen
gebildeten, hülsenartigen Gehäuse (11) angeordneten Effektsatz (15), dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (11) wenigstens ein Federelement aufweist.
2. Geschoßsimulationsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(11) mehrere, insbesondere gleichmäßig über den Umfang des Gehäuses (11) verteilte
Federelemente aufweist.
3. Geschoßsimulationsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelemente
als vorzugsweise konisch nach außen verlaufende Federzungen (27) ausgebildet sind.
4. Geschoßsimulationsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federzungen (27) gewölbt sind, vorzugsweise im Querschnitt.
5. Geschoßsimulationsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federzungen (27) entgegen der Lade-Einschubrichtung (Pfeil 36) des Geschoßsimulationsmittels
(10) mit ihren freien Enden (28) von einer Mittelachse (31) des Gehäuses (11) divergierend
verlaufen.
6. Geschoßsimulationsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federzungen (27) in radialer Richtung über eine Mantelfläche (29) eines Unterteils
(12) des Gehäuses (11) hinausragen.
7. Geschoßsimulationsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querschnittswölbung der Federzungen (27) analog zum Durchmesser von Mantelflächen
des Gehäuses (11) ausgebildet ist.
8. Geschoßsimulationsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federzungen (27) an einem Deckel (13) des Gehäuses (11) angeordnet sind, vorzugsweise
einstückig mit dem Deckel (13) verbunden sind.
9. Geschoßsimulationsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federzungen (27) an einem äußeren Rand des Deckels (13) in der dem Unterteil
(12) des Gehäuses (11) zugewandten Richtung angeordnet sind.
10. Geschoßsimulationsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Bodenwand (18) des Gehäuses (11) mindestens eine Vertiefung (20) aufweist,
von der wenigstens eine Nut (32) ausgeht, die vorzugsweise in radialer Richtung durchgehend
zu eine äußeren Rand des Gehäuses (11) verläuft.
11. Geschoßsimulationsmittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenwand
(18) mehrere Nuten (32) aufweist, die gleichmäßig über den Umfang verteilt sind.