[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckschalter mit mindestens einem gegen eine Vorspannkraft
betätigbaren Schalter, einer zwei oder mehr Hebelarme aufweisenden Spinne, in die
eine Kraft in einer ersten Richtung eingeleitet wird, um mittels der Hebelarme den
bzw. die Schalter unter Überwindung der Vorspannkraft in Abhängigkeit von der Größe
der eingeleiteten Kraft und damit in Abhängigkeit vom Druck selektiv zu betätigen.
[0002] Solche zum Beispiel aus der EP 0 347 904 B1 bekannten Druckschalter werden auch als
"Druckwächter" bezeichnet. Sie dienen dazu, in Abhängigkeit von einem zu überwachenden
Druck zumindest einen, üblicherweise zwei oder mehr elektrische Schalter zu betätigen.
Nimmt der zu überwachende Druck zu, werden bei bestimmten, vorgewählten Drücken die
Schalter nacheinander selektiv betätigt. Üblicherweise werden solche Mehrfach-Druckschalter
mit einer Membran betätigt, d.h. der zu überwachende Druck erzeugt an der Membran
eine Kraft, mit der die Schalter betätigt werden.
[0003] Solche membranbetätigten Schalteranordnungen, bei denen Schalter, insbesondere vorgespannte
mechanische Schnappschalter, für elektrische Signale oder Lastströme in Abhängigkeit
von einem auf die Membran einwirkenden Druck betätigt werden, finden vielfache praktische
Anwendung zur Steuerung und Regelung von Geräten, beispielsweise Wasch- und Geschirrspülmaschinen.
Die Membran wird dabei mit einem Druck belastet, der vom Wasserstand im Arbeitsraum
des Gerätes abgeleitet ist. Bei dieser Anwendung wirkt also der Druckschalter als
"Druckwächter" und mißt die Höhe der Wassersäule in der Maschine.
[0004] Bei technisch fortschrittlichen Wasch- und Geschirrspülmaschinen werden zur Reduzierung
des Wasserverbrauchs relativ niedrige Wasserhöhen während eines Waschprogramms eingestellt.
Dies hat zur Folge, daß bei gleichbleibender Baugröße des Druckwächters (und gleicher
Membranfläche) nur relativ geringe Kräfte zum Schalten des Druckschalters zur Verfügung
stehen. Weiterhin erfordern fortschrittliche Wasch- oder Geschirrspülmaschinen oder
insoweit vergleichbare Geräte zur Einsparung von Energie- und Wasserverbrauch auch
sehr genaue Schaltpunkte in Abhängigkeit vom Druck, und zwar sowohl bei Druckanstieg
als auch bei Druckabfall. Auch werden kleine Hysteresen angestrebt.
[0005] Zur Erläuterung des Erfindungsgedankens soll zunächst anhand der Figuren 1 bis 3
der nächstkommende Stand der Technik untersucht werden, um daraus das der Erfindung
zugrundeliegende Problem abzuleiten.
[0006] Fig. 1 zeigt in auseinandergezogener Darstellung einzelne Bauteile eines Druckschalters,
nämlich ein Gehäuseunterteil 10, eine sogenannte Spinne 12, eine Platte 14, eine Membran
16 und einen Deckel 18. Diese Bauteile werden in der genannten Reihenfolge im bzw.
am Gehäuseunterteil 10 montiert. Die Membran 16 bildet zusammen mit dem Deckel 18
einen Druckraum, in dem ein Druck herrscht, der vom Wasserstand in der Maschine (bei
Anwendung in beispielsweise einer Waschmaschine) abgeleitet ist. In an sich bekannter
Weise wird der von der Wasserhöhe abgeleitete Druck im Druckraum mittels einer Luftfalle
erzeugt. Der Druck wird über einen Druckstutzen 20 in den genannten Druckraum zwischen
Membran 16 und Deckel 18 übertragen.
[0007] Im Gehäuseunterteil 10 sind Schalter angeordnet (die einzelnen Schalter werden im
Stand der Technik auch als "Schaltsysteme" bezeichnet.
[0008] Der von oben auf die Membran 16 wirkende Druck wird über die Platte 14 und deren
zentralen Zapfen 22 in eine Vertiefung 24, die mittig in der Spinne 12 ausgebildet
ist, übertragen. Die Vertiefung 24 ist also die Stelle der Spinne 12, an der eine
dem Membrandruck entsprechende Kraft in die Spinne 12 eingeleitet wird. Die Spinne
12 ist auf ihrer Unterseite an ihren Hebelarmenden abgestützt (vgl. auch Fig. 2).
Die Abstützung der Spinne 12 auf den einzelnen von ihr betätigten Schaltern erfolgt
über Dorne 28, die an den freien Enden der Schalterfedern 26 nach oben vorstehen und
jeweils in eine Mulde 30 am Ende eines Hebelarmes der Spinne 12 eingreifen. Statt
der Mulde kann auch eine Fläche oder ein Graben, je nach Funktion, vorgesehen sein.
Fig. 1 zeigt im Gehäuseunterteil 10 beispielhaft einen einzigen Schalter I. Fig. 2
zeigt in Draufsicht das Gehäuseunterteil 10 mit drei Schaltern I, II und III.
[0009] Jeder Schalter ist mittels einer Feder 32 in eine Position gemäß Fig. 1 vorgespannt.
Die Feder 32 wirkt also als Druckfeder. Sie drückt das freie Ende 38 der Schalterfeder
26 in Fig. 1 nach oben gegen eine am Gehäuseunterteil 10 ausgebildete Nase. Das Gehäuseunterteil
ist aus Kunststoff.
[0010] Die Spreizkraft der Feder 32 ist mittels einer Spannschraube 34 einstellbar. Am anderen
Ende der Schalterfeder 26 sind die zu schaltenden Schalterkontakte 40 angeordnet.
Die Schalterfeder 26 ist etwa mittig an einer Stelle 42 eingespannt und so gestaltet,
daß bei Bewegung des Federendes 38 in Fig. 1 nach unten gegen einen Anschlag 36 ein
Kontaktkörper 44 sich vom oberen zum unteren Kontakt der Schalterkontakte 40 bewegt
und so entweder ein Signal oder auch direkt ein Laststrom geschaltet wird. Bei den
hier in Rede stehenden Druckschaltern fließen Lastströme mit beträchtlicher Stromstärke
(z.B. 12 A oder größer).
[0011] In an sich bekannter Weise sind an der Membran 16 nach unten ragende Vorsprünge 46,
48 ausgeformt, die in zugeordnete Vertiefungen 50, 52 in der Platte 14 eingreifen,
um eine zentrische Kraftübertragung mittels des Zapfens 22 in die zentrale Vertiefung
24 in der Spinne 12 sicherzustellen.
[0012] In Abhängigkeit vom auf die Membran 16 wirkenden Druck und damit von der auf die
Spinne 12 übertragenen Betätigungskraft werden Kräfte auf die Dorne 28a, 28b und 28c
der drei Schalter I, II und III gemäß Fig. 2 übertragen. Jeder der Schalter ist mittels
einer Feder 32 in eine Offenstellung (gemäß Fig. 1) vorgespannt.
[0013] Die Spinne 12 verteilt die zentral in sie eingeleitete Kraft über die Dorne 28a,
28b und 28c auf die einzelnen vorgespannten Schalter I, II bzw. III. In Abhängigkeit
von den Hebelarmen sind die über die Dorne 28a, 28b und 28c übertragenen Kräfte unterschiedlich.
Bei den in Fig. 2 dargestellten Hebelarmen werden 43% der über die Vertiefung 24 in
die Spinne 12 eingeleiteten Kraft auf den Dorn 28a des Schalters I übertragen, während
33% der Kraft auf den Dorn 28b des Schalters II und 24% der Kraft auf den Dorn 28c
des Schalters III übertragen werden.
[0014] In den Figuren sind einander entsprechende oder funktionsähnliche Bauteile mit gleichen
Bezugszeichen versehen, gegebenenfalls durch einen zusätzlichen Buchstaben voneinander
unterschieden. Fig. 3 zeigt einen Druckschalter gemäß dem Stand der Technik, bei dem
anstelle der drei Schalter nach Fig. 2 nur zwei Schalter I, III vorgesehen sind. Beim
in Fig. 3 oben gezeigten Beispiel betätigt der Arm 12b der Spinne keinen Schalter.
Stattdessen stützt sich das äußere Ende des Armes 12b an einem fest mit dem Gehäuse
10 verbundenen Anschlag 54 ab. Diese Abstützung der Spinne 12 ist erforderlich, weil
die Vertiefung 24, in der die Kraft in die Spinne 12 eingeleitet wird, nicht auf der
Verbindungslinie 56 derjenigen Punkte liegt, an denen die Kraft über die Arme 12a,
12c auf die Schalter übertragen wird, d.h. der Verbindungslinie zwischen den Dornen
28a, 28c der Schalter I, III.
[0015] Somit wird die über den Arm 12b abgeleitete Kraft vom Gehäuse 10 aufgefangen und
nicht zur Betätigung eines Schalters genutzt.
[0016] Beim in Fig. 3, unten, dargestellten Beispiel des Standes der Technik werden nur
die Schalter I und II benutzt, während der dritte Arm 12c der Spinne 12 auf einem
fest mit dem Gehäuse 10 verbundenen Anschlag 54a abgestützt ist, so daß auch bei diesem
Druckschalter ein Großteil der in die Spinne eingeleiteten Kraft nutzlos verloren
geht.
[0017] Insbesondere bei den oben diskutierten fortschrittlicheren Wasch- und Spülmaschinen
mit sehr genauer Steuerung zwecks Reduzierung von Wasser- und Energieverbrauch müssen
niedrige Wasserstände detektiert und dabei hohe Ströme geschaltet werden. Möglichst
hohe Betätigungskräfte für die Schaltsysteme sind daher erforderlich, um hohe Kontaktkräfte
beim Betätigen des Schalters zu erhalten und große Lastströme (z.B. 16 Ampère) schalten
zu können. Eine Vergrößerung der Membranfläche zur Erzeugung größerer Betätigungskräfte
für die Schalter hätte aber den Nachteil einer Vergrößerung des Druckschalters insgesamt
zur Folge.
[0018] Vom vorstehend diskutierten Stand der Technik ausgehend, ist es Ziel der Erfindung,
den eingangs beschriebenen Druckwächter so zu gestalten, daß ohne Vergrößerung der
Abmessungen des Druckschalters auch bei relativ geringen Drücken hohe Betätigungskräfte
und kleinste Hysteresen für die Schalter erreicht werden.
[0019] Hierzu ist die Spinne erfindungsgemäß so gestaltet, daß sie sich beim Schalten mit
zumindest einem Hebelarm in einer Richtung abstützt, die zumindest annähernd entgegengesetzt
der Richtung der Krafteinleitung in die Spinne ist.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß, in Richtung
der Krafteinleitung in die Spinne gesehen, die Stelle der Krafteinleitung auf einer
Seite einer Verbindungslinie zwischen zwei Stellen, an denen Hebelarme auf Schalter
wirken, liegt und die Stelle, an der sich die Spinne mit dem weiteren Hebelarm in
der entgegengesetzten Richtung abstützt, auf der anderen Seite dieser Verbindungslinie
liegt.
[0021] Eine andere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Spinne zumindest
einen Hebelarm hat, der bei Einleitung der Kraft in die Spinne nach Überwindung einer
Freistrecke auf einen fest mit dem Gehäuse des Schalters verbundenen Anschlag trifft
und so die Spinne bei den nachfolgenden Betätigungen von Schaltern an diesem Anschlag
abstützt.
[0022] Eine große Vielseitigkeit und Anpaßbarkeit eines vorgegebenen Schaltergehäuses an
unterschiedliche Anforderungen hinsichtich der Zahl und Anordnung der Schalter ergibt
sich insbesondere dann, wenn die Betätigungskraft an einer Stelle in die Spinne eingeleitet
wird, die zumindest annähernd zentrisch in Bezug auf die Kraft erzeugende, kreisflächenförmige
Membran ist.
[0023] Mit dem Erfindungsgedanken lassen sich Druckschalter unterschiedlichster Struktur
verwirklichen. Bevorzugt werden der abstützende Hebelarm der Spinne und die Schalter
betätigenden weiteren Hebelarme so in Bezug zueinander und zur Stelle der Krafteinleitung
in die Spinne angeordnet, daß ein oder mehr einseitige Hebel gebildet werden und so
die Betätigungskräfte für die Schalter deutlich größer sind als die in die Spinne
eingeleitete Kraft.
[0024] Die vorstehend skizzierten Erfindungsgedanken lehren die Verwendung eines Spinnen-Hebelarmes,
mit dem sich die Spinne beim Betätigen von zumindest einem Schalter in einer zur Krafteinleitungsrichtung
entgegengesetzten Richtung abstützt. Dabei ist die Geometrie der Hebelarme so gewählt,
daß das oben gesetzte Ziel der maximalen Kraftausnutzung erreicht ist. Im Stand der
Technik sind Spinnen der hier in Rede stehenden Art bekannt, die einen Hebelarm aufweisen,
der nicht auf einen vorgespannten Schalter drückt. Dabei werden die Hebelarme aber
nicht im Sinne der Erfindung gestaltet. Sie dienen nur der Führung der Spinne und
heben bei Betätigung der Spinne sofort ab, d.h. sie nehmen keine Kräfte im Sinne einer
erfindungsgemäßen Abstützung der Spinne auf.
[0025] Beim Ausführungsbeispiel wird die Spinne so gestaltet, daß der Hebelarm, mit dem
sie sich in der zur Krafteinleitungsrichtung entgegengesetzten Richtung abstützt,
zumindest annähernd von der Stelle der Spinne ausgeht, an der die Betätigungskraft
in die Spinne eingeleitet wird. Andere Ausführungen der Anbindung an die Spinne sind
möglich.
[0026] Wenn vorstehend von Hebelarmen die Rede ist, so ist dies funktionsmäßig in Bezug
auf die wirkenden Kraft- und Drehmomente zu verstehen und nicht notwendig im Sinne
einer Formgestaltung von langgestreckten (dünnen) Hebelarmen. Die Spinne kann also
auch ein großflächiges, annähernd plattenartiges Gebilde sein. Wesentlich ist, daß
durch die Krafteinleitung in die Spinne einerseits und die Abstützpunkte der Spinne
an den Schaltern bzw. dem Schaltergehäuse andererseits die oben definierten Hebel
gebildet werden.
[0027] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt bzw. zeigen:
- Fig. 1 bis 3
- oben erläuterte Druckschalter gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 4
- ein erstes Ausführunsbeispiel eines erfindungsgemäßen Druckschalters;
- Fig. 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Druckschalters;
- Fig. 6
- drei Abwandlungen eines erfindungsgemäßen Druckschalters nach Fig. 4;
- Fig. 7
- drei Abwandlungen eines erfindungsgemäßen Druckschalters nach Fig. 5;
- Fig. 8 und 9
- weitere Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen Druckschaltern.
[0028] Fig. 4 zeigt eine Draufsicht (entsprechend Fig. 2) auf ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Druckschalters. In Fig. 4 sind der Gehäusedeckel (Fig. 1,
Bezugszeichen 18), die Membran (Fig. 1, Bezugszeichen 16) und die Platte (Fig. 1,
Bezugszeichen 14) weggelassen, um den Blick von oben in das Innere des Gehäuseunterteils
10 freizugeben. Vervollständigt wird der Druckschalter also durch Hinzufügung einer
Platte 14, einer Membran 16 und eines Deckels 18 gemäß Fig. 1.
[0029] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 werden nur zwei Schalter I und III verwendet,
es handelt sich also um einen sogenannten 2-fach-Druckwächter. Es können zusätzlich
noch als solche bekannte Überlaufschutzkontakte vorgesehen sein, die hier aber nicht
näher dargestellt sind.
[0030] Durch den auf die Membran ausgeübten Druck wird eine Kraft erzeugt, die über einen
Zapfen in die zentrale Vertiefung 24 der Spinne 12 eingeleitet wird. In Fig. 4 ist
diese Kraft mit "M" bezeichnet. Die Kraft steht senkrecht zur Zeichnungsebene. Der
Kraftvektor M zeigt in Richtung der Betrachtung (also von oben in die Zeichnung hinein).
Zwei Arme 12a, 12c der Spinne 12 erstrecken sich etwa radial von der zentralen Krafteinleitungsstelle
zu Dornen 28a, bzw. 28c der beiden Schalter I, III. Die federgespannten Dorne 28a,
28c drücken die zugeordneten Hebelarme 12a bzw. 12c in Fig. 4 axial nach oben, d.h.
entgegengesetzt zur Richtung des Kraftvektors M. Das hierdurch entstehende Kippmoment
an der Spinne 12 wird durch einen weiteren Arm 12d aufgefangen, der sich mit seinem
radial äußeren Ende unter einer vom Rand 10a des Gehäuseunterteils 10 vorstehenden
Lasche 58 abstützt. Mit anderen Worten: In der Draufsicht gemäß Fig. 4 greift das
radial äußere Ende des Hebelarmes 12d unter die vom Gehäuserand 10a radial nach innen
vorstehende Lasche 58. Damit wird das vorstehend erläuterte Kippmoment an der Spinne
12 aufgefangen, und die Spinne hat einen stabilen Ruhezustand, in dem noch kein Schalter
I, III betätigt ist.
[0031] Die Spinne 12 stützt sich also mit dem Hebelarm 12d in einer Richtung an der Lasche
58 ab, die entgegengesetzt ist (anti-parallel) zur Richtung der Kraft M. Es wirken
deshalb beiderseits der Verbindungslinie 56 zwischen den Punkten, an denen die Hebelarme
12a, 12c auf die zugeordneten Schalter drücken, zwei Drehmomente auf die Spinne 12,
die sich in unbetätigtem Zustand der Spinne die Waage halten.
[0032] Erhöht sich nun der Druck über der Membran und wird entsprechend eine größere Kraft
M an der Stelle 24 in die Spinne 12 von oben eingeleitet, so werden auch die Hebel
12a und 12c in Fig. 4 nach unten (unter die Zeichnungsebene) gedrückt, wenn die Kräfte
der Federn (vgl. Fig. 1, Bezugszeichen 32), mit denen die Schalter I, III vorgespannt
sind, überwunden werden. Die Spinne 12 bildet somit einen einseitigen Hebel, wobei
die auf die Dorne 28a, 28c wirkenden Hebelkräfte durch die Projektionen der Hebel
12a bzw. 12c auf die Verbindungslinie 57 zwischen der Stelle, an der die Kraft M eingeleitet
wird, und der Stelle, an der sich der Hebel 12d unter der Lasche 58 abstützt, bestimmt
sind. An der Schnittstelle der genannten Verbindungslinien 56, 57 wirkt (virtuell)
eine Kraft M
1, die sich aus den in Fig. 4 dargestellten Hebelarmen l
2 und l
1 zu

ergibt. Da der zur Kraft M gehörende Hebelarm l
2 größer ist als der zur Kraft M
1 gehörende Hebelarm l
1, ergibt sich, daß die Kraft M
1, in Abhängigkeit von den gewählten Hebelarmen, deutlich größer ist als die Kraft
M.
[0033] Die Kraft M
1 teilt sich auf die beiden Schalter I, III gemäß den Hebelarmen a und b auf, wobei
die Hebelarme a und b jeweils dem Abstand der Punkte, an denen auf die Schalter gedrückt
wird, (Dorne 28a, 28c) von der Verbindungslinie 57 zwischen der Vertiefung 24 und
der Lasche 58 entsprechen. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist der Hebelarm "a"
etwas länger als der Hebelarm "b". Dies bedeutet, daß bei Zugrundelegung der in Fig.
4 dargestellten Abmessungen die am Schalter III wirkende Kraft verdoppelt und die
am Schalter II wirkende Kraft etwa verdreifacht ist. Dadurch ist es möglich, das Schaltverhalten
und die Schaltreihenfolge zu beeinflussen.
[0034] Bei unverändert bleibendem Gehäuse 10 mit darin fest positionierten Schaltern und
im wesentlichen gleichbleibender Spinne 12 läßt sich die Kraftverteilung einfach dadurch
variieren, daß die Stelle variiert wird, an der sich der Hebelarm 12d an der Lasche
58 abstützt.
[0035] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 können für beide Schalter I und III sehr niedrige
Schaltwerte (geringe Kräfte M) gewählt werden, und das System hat insgesamt eine sehr
kleine Hysterese. Das System ist einfach zu justieren, und es können sehr große Lastströme
direkt durch die Schalter fließend geschaltet werden.
[0036] Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Druckschalters. Auch bei diesem
Ausführungsbeispiel stützt sich entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 die
Spinne 12 mit einem Arm 12d unter der Lasche 58 am Gehäuse 10 ab.
[0037] Beim Druckschalter gemäß Fig. 5 ist angenommen, daß der Schalter III bei einer sehr
hohen Wassersäule (großen Kraft M) schalten soll. Dies könnte dadurch erreicht werden,
daß die Vorspannkraft des Schalters III (vgl. Fig. 1, Feder 32) entsprechend stark
gewählt wird. Dies führt aber bei der Herstellung des Schalters III zu Problemen,
insbesondere wenn es sich um einen gefederten Schnappschalter handelt.
[0038] Das in Fig. 4 erläuterte Prinzip der Erfindung ermöglicht hier eine Lösung des Problems,
in einfacher Weise für den Schalter III eine sehr hohe Schaltkraft vorzusehen. Für
den Schalter I soll dabei gelten, daß er mit relativ geringer Schaltkraft betätigbar
sein soll (so wie beide Schalter gemäß Fig. 4).
[0039] Hierzu ist gemäß Fig. 5 ein vierter Hebelarm 12e der Spinne 12 vorgesehen, der sich
an einem Anschlag 60, welcher fest mit dem Gehäuse 10 verbunden ist, abstützen kann.
Allerdings stützt sich das radial äußere Ende des Hebelarms 12e nicht in der Ruhestellung
des Schalters am Anschlag 60 ab, sondern erst, wenn die Spinne 12 durch die Kraft
M bereits soweit niedergedrückt ist, daß der Schalter I geschlossen ist. Im Ruhezustand
liegt also der Arm 12e noch ohne jegliche Abstützung frei in der Luft. Fig. 5 zeigt
unten rechts einen Schnitt A-B. Danach hat im Ruhezustand (drucklos) das radial äußere
Ende des Armes 12e einen Abstand "d" vom Anschlag 60. Ist aufgrund einer Druckerhöhung
und damit einer Erhöhung der Kraft M der Schalter I geschlossen und wird der Druck
weiter erhöht, dann stützt sich der Arm 12e am Anschlag 60 ab, und die Spinne 12 wirkt
insgesamt wie ein oben anhand der Fig. 3 beschriebener Druckschalter gemäß dem Stand
der Technik, d.h. es wird ein Teil der von der Membran erzeugten Kraft M ungenutzt
über den Anschlag 60 in das Gehäuse abgeleitet und nur ein verhältnismäßig geringer
Teil der Kraft steht dann zum Niederdrücken des Hebelarmes 12c der Spinne 12 zur Verfügung.
Damit können für den Schalter III die angestrebten hohen Schaltwerte (und entsprechend
hohen Wassersäulen) realisiert werden.
[0040] Fig. 6 zeigt drei Abwandlungen des Ausführungsbeispieles nach Fig. 4, wobei jeweils
paarweise unterschiedliche Schalterpaare betätigt werden, nämlich die Schalterpaarungen
I-II, I-III und II-III. Die Beispiele der Fig. 6 verstehen sich aufgrund der obigen
Beschreibung und der Bezugszeichen von selbst.
[0041] Fig. 7 zeigt drei Abwandlungen des Ausführungsbeispieles nach Fig. 5. Bei diesen
Ausführungsbeispielen werden jeweils die Schalterkombinationen I-II, I-III und II-III
wahlweise betätigt, wobei jeweils ein vierter Arm 12e vorgesehen ist, der sich nach
Überwindung einer Freistrecke "d" an einem Anschlag 60 so abstützt, daß für die Betätigung
des dann noch nicht betätigten, offenen Schalters eine relativ große Kraft (entsprechend
einer hohen Wassersäule) erforderlich ist.
[0042] Fig. 8 zeigt einen weiteren erfindungsgemäßen Druckschalter, der sich von den Ausführungsbeispielen
gemäß den Figuren 5 und 7 dadurch unterscheidet, daß der dortige Anschlag 60 durch
einen Schalter ersetzt ist. Beim Druckschalter nach Fig. 8 werden also alle drei Schalter
I, II und III durch jeweils zugeordnete Arme 12a, 12b bzw. 12c der Spinne 12 gegen
eine Vorspannkraft niedergedrückt, und zwar in Abhängigkeit von der Kraft "M". Dabei
ist im Ruhezustand der Spinne 12 ein Spinnenarm, zum Beispiel der Arm 12b, noch nicht
auf dem zugeordneten Dorn 28b des zugeordneten Schalters II abgestützt. Vielmehr muß
dieser Arm erst einen Abstand "d" überwinden (analog Fig. 5, Schnitt A-B), bis er
auf den Dorn 28b auftrifft. Dies bedeutet, daß für den Schalter I eine sehr geringe
Schaltkraft wirksam ist, also der Vorteil der Abstützung der Spinne 12 über den Arm
12d unter der Lasche 58 voll gegeben ist. Mit zunächst langsam wachsender Kraft M
(und entsprechend geringer Wassersäule) schaltet also zuerst der Schalter I und zeitgleich
oder kurz danach stützt sich der zuvor noch freie Arm 12b nun auf dem zugeordneten
Dorn 28b des Schalters II ab, so daß dann für die Schalter II und III relativ hohe
Schaltkräfte gewählt werden können.
[0043] Fig. 9 zeigt, daß die Erfindung auch bei einem 1-fach-Druckwächter eingesetzt werden
kann. Der Arm 12e der Spinne 12 stützt sich an einem gehäusefesten Anschlag 60 ab,
und der Arm 12d der Spinne 12 ist wieder unter eine Lasche 58 am Gehäuserand 10a gefädelt.
Der einzige Schalter I wird vom Arm 12a betätigt, und zwar mit relativ großer Schaltkraft.
Dies ermöglicht einen in den Abmessungen sehr kleinen Druckwächter, wobei die Stelle,
an der die Schaltkraft in den Schalter I eingeleitet wird, nicht zentrisch liegen
muß.
[0044] Die Erfindung ermöglicht mit den dargestellten Ausführungsbeispielen sowohl ein selektives
als auch ein gleichzeitiges Schalten von Schaltsystemen.
1. Druckschalter mit
- mindestens einem gegen eine Vorspannkraft betätigbaren Schalter (I, II, III),
- einer zwei oder mehr Hebelarme (12a, 12b, 12c, 12d, 12e) aufweisenden Spinne (12),
in die eine Kraft in einer ersten Richtung eingeleitet wird, um über zumindest einen
der Hebelarme den bzw. die Schalter (I, II, III) unter Überwindung der Vorspannkraft
in Abhängigkeit von der Größe der vom Druck abhängigen, eingeleiteten Kraft selektiv
zu betätigen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spinne (12) zumindest einen Hebelarm (12d) hat, mit dem sie sich bei der Krafteinleitung
in einer zur ersten Richtung zumindest annähernd entgegengesetzten Richtung abstützt.
2. Druckschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der ersten Richtung gesehen die Stelle (24) der Krafteinleitung in die Spinne (12)
auf einer Seite einer Verbindungslinie (56) zwischen zwei Stellen (28a, 28c), an denen
Hebelarme (12a, 12c) auf Schalter (I, II, III) wirken, liegt und die Stelle (58),
an der sich die Spinne (12) mit dem weiteren Hebelarm (12d) abstützt, auf der anderen
Seite der Verbindungslinie (56).
3. Druckschalter nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraft in der ersten Richtung von einer druckbetätigten Membran (12) normal zur
Membranfläche in die Spinne (12) eingeleitet wird.
4. Druckschalter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (16) kreisflächenförmig und am Rand in ein
die Schalter (I, II, III) aufnehmendes Gehäuse (10) eingespannt ist.
5. Druckschalter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Membran (16) und der Spinne (12) eine kraftübertragende Platte (14) angeordnet
ist, die mit einem zentrischen Zapfen (22) die Kraft in die Spinne (12) einleitet.
6. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Spinne (12) zumindest einen Hebelarm (12e) hat, der bei Einleitung der Kraft nach
Überwindung einer Freistrecke (d) auf einen Anschlag (60) trifft und so die Spinne
(12) abstützt.
7. Druckschalter nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraft an einer Stelle (24) in die Spinne (12) eingeleitet wird, die zumindest
annähernd auf der Mittelachse der Kreisfläche liegt.
8. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kraft, mit der zumindest einer der Schalter (I, II, III) betätigt wird, größer
ist als die von der Spinne (12) auf das Schaltsystem eingeleitete Kraft, vorzugsweise
mindestens 1,3 mal größer.
9. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein gegen eine Vorspannkraft mittels von der Krafteinleitungsstelle (24)
der Spinne (12) ausgehender Arme (12a, 12b, 12c) betätigbare Schalter (I, II, III)
vorgesehen sind.
10. Druckschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens zwei gegen eine Vorspannkraft mittels von der Krafteinleitungsstelle (24)
der Spinne (12) ausgehender Arme (12a, 12b, 12c) betätigbare Schalter (I, II, III)
vorgesehen sind.
11. Druckschalter nach einem der vorhergehen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der weitere Hebelarm (12d), mit dem sich die Spinne (12) in der zur Krafteinleitungsrichtung
entgegengesetzten Richtung abstützt, zumindest annähernd von der Stelle (24) der Spinne
(12) ausgeht, an der die Betätigungskraft in die Spinne eingeleitet wird.
12. Druckschalter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Anschlag ein weiteres Schaltsystem ist (Fig. 8).