Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein variables Hohlleiter-Dämpfungsglied, das eine
mit Dämpfungsmaterial versehene Scheibe aufweist, welche durch einen in die Wand eines
Hohlleiters eingelassenen Schlitz in den Hohlleiter eintauchbar ist. Ein derartiges
Dämpfungsglied ist aus dem

Taschenbuch der Hochfrequenztechnik", H. Meinke und F.W. Gundlach, dritte verbesserte
Auflage, Springer-Verlag 1968, S. 444 bekannt. Dabei ist die Dämpfungs-Scheibe an
einem Punkt in einer Hohlleiterwand drehbar gelagert und kann durch den Schlitz in
den Hohlleitern mehr oder weniger tief hineingeschwenkt werden.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein variables Hohlleiter-Dämpfungsglied
der eingangs genannten Art anzugeben, das mit einem möglichst wenig aufwendigen Mechanismus
auf einen gewünschten Dämpfungswert eingestellt werden kann und eine kompakte Bauform
aufweist.
Vorteile der Erfindung
[0003] Die gestellte Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, daß die mit einem Dämpfungsmaterial
versehene Scheibe entlang einer außerhalb des Hohlleiters verlaufenden Führungslinie
verschiebbar gelagert ist, wobei die Führungslinie und der Hohlleiter in einem spitzen
Winkel aufeinander zulaufen, so daß die Scheibe beim Verschieben in Richtung des Scheitelpunktes
des spitzen Winkels durch den Schlitz in den Hohlleiter hinein fährt. Eine Betätigungsvorrichtung
für die Längsbewegung der Dämpfungs-Scheibe kann z.B. aus einer Führungsschiene bestehen,
in der die Scheibe mittels einer Rändelschraube verschiebbar gelagert ist.
[0004] Wie aus den Unteransprüchen hervorgeht, ermöglicht es das variable Hohlleiter-Dämpfungsglied,
die Dämpfung in zwei Hohlleitern gleichzeitig einzustellen. Man könnte also mit einem
variablen Dämpfungsglied sowohl die Dämpfung in einem Sendekanal als auch in einem
Empfangskanal einstellen. Das Maß für die Dämpfungsänderung in den Hohlleitern pro
Verschiebungslängeneinheit und der Betrag der Dämpfung hängen einerseits von der Formgebung
der Dämpfungsscheibe und vom Verlauf der einzelnen Hohlleiter relativ zur Führungslinie
der Scheibe ab.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0005] Anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele wird nachfolgend
die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1a eine Draufsicht auf ein Dämpfungsglied mit symmetrischer- Dämpfungsscheibe
und symmetrischer Hohlleiteranordnung und Figur 1b einen Querschnitt A-A durch dieses
Dämpfungsglied
Figur 2 ein Dämpfungsglied mit einer unsymmetrischen Dämpfungs-Scheibe und einer symmetrischen
Hohlleiteranordnung,
Figur 3 ein Dämpfungsglied mit einer unsymmetrischen Dämpfungsscheibe und einer unsymmetrischen
Hohlleiteranordnung.
[0006] Ein Hohlleiter-Dämpfungsglied, von dem in Figur 1a eine Draufsicht und in Figur 1b
ein Querschnitt A-A dargestellt ist, besteht aus einer mit Dämpfungsmaterial versehenen
Scheibe 1, welche entlang einer Führungslinie 2 verschiebbar gelagert ist und deren
einander gegenüberliegende Ränder in zwei seitlich der Scheibe 1 verlaufende Hohlleiter
3 und 4 hineingefahren werden können. Wie Figur 1b verdeutlicht, sind in den der Scheibe
1 zugewandten Seiten (z.B. Breitseiten) der Hohlleiter 3 und 4 Schlitze 5 und 6 eingelassen,
durch welche die Scheibe 1 in die Hohlleiter 3 und 4 eindringen kann.
[0007] Damit die Dämpfungsscheibe 1 durch eine Verschiebung längs der Führungslinie 2 in
die Hohlleiter 3 und 4 mehr oder weniger weit eindringen kann, muß jeder Hohlleiter
3, 4 in einem spitzen Winkel auf die Führungslinie 2 zulaufen. Wird nun die Scheibe
1 in Richtung des Scheitelpunktes des spitzen Winkels geschoben, so fahren die Randbereiche
der Scheibe 1 durch die Schlitze 5 und 6 in die Hohlleiter 3 und 4 hinein. Je weiter
die Scheibe auf den Scheitelpunkt der spitzen Winkel zubewegt wird, desto größer wird
der in die Hohlleiter 3 und 4 eindringende Scheibenbereich und damit die Dämpfung
in dem jeweiligen Hohlleiter. Durch Verschiebung der Dämpfungs-Scheibe in entgegengesetzter
Richtung nimmt die Dämpfung wieder ab.
[0008] In dem in der Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Dämpfungs-Scheibe
1 bezüglich der Führungslinie 2 eine symmetrische Form und auch die beiden Hohlleiter
3 und 4 haben einen bezüglich der Führungslinie 2 symmetrischen Verlauf. Bei dieser
symmetrischen Anordnung ist das Maß für eine Dämpfungsänderung pro Verschiebungslängeneinheit
der Scheibe 1 und auch der Betrag der Dämpfung in beiden Hohlleitern 3 und 4 gleich.
Von der Formgebung der Dämpfungs-Scheibe 1 hängt es ab, welcher maximale Dämpfungsbetrag
erreicht werden kann. Wenn, wie die Figur 1a zeigt, die Ränder der Dämpfungs-Scheibe
1 bezüglich der Führungslinie 2 denselben Neigungswinkel haben wie die Hohlleiter
3 und 4, so kann der größtmögliche Bereich der Scheibe in die Hohlleiter 3 und 4 hineingefahren
werden und dementsprechend die größte Dämpfung realisiert werden. Die strichlierte
Kontur zeigt die Position der Dämpfungs-Scheibe 1 für den Fall der größten einstellbaren
Dämpfung. Zweckmäßigerweise werden die Ränder der Dämpfungs-Scheibe 1 so abgerundet,
daß die in die Hohlleiter 3 und 4 eintauchenden Bereiche der Scheibe kontinuierliche
Übergänge darstellen, an denen möglichst geringe Reflexionen entstehen.
[0009] In der Figur 2 ist ein Hohlleiter-Dämpfungsglied dargestellt, bei dem zwar die Hohlleiter
3 und 4 symmetrisch zur Führungslinie 2 angeordnet sind, die Dämpfungs-Scheibe 1 aber
eine bezüglich der Führungslinie 2 unsymmetrische Form besitzt. Mit dieser Anordnung
ist unabhängig von der Stellung der Dämpfungs-Scheibe die Differenz zwischen den in
den beiden Hohlleitern 3 und 4 eingestellten Dämpfungen gleich groß.
[0010] Ist sowohl die Dämpfungs-Scheibe unsymmetrisch bezüglich der Führungslinie 2 und
sind auch die Neigungswinkel der Hohlleiter 3 und 4 gegenüber der Führungslinie 2
unterschiedlich groß, wie in Figur 3 dargestellt, so werden die Dämpfungsänderungen
pro Verschiebungslängeneinheit der Scheibe 1 in den beiden Hohlleitern 3 und 4 unterschiedlich
groß sein.
[0011] In einer vierten, nicht dargestellten Variante des variablen Hohlleiter-Dämpfungsgliedes
ist die Dämpfungs-Scheibe 1 bezüglich der Führungslinie 2 symmetrisch, die beiden
Hohlleiter 3 und 4 verlaufen aber unsymmetrisch zur Führungslinie 2. Auch hiermit
lassen sich unterschiedliche Dämpfungen in den beiden Hohlleitern 3 und 4 realisieren.
[0012] Wie die vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiele zeigen, ist das Maß für die
Dämpfungsänderung pro Verschiebungslängeneinheit in den einzelnen Hohlleitern und
auch der einstellbare Betrag der Dämpfung abhängig von der Formgebung der Dämpfungs-Scheibe
und vom Verlauf der beiden Hohlleiter 3 und 4 relativ zu der Führungslinie 2.
[0013] Auch das Dämpfungsmaterial, aus dem die Scheibe besteht oder mit dem sie beschichtet
ist, hat einen Einfluß auf die in den einzelnen Hohlleitern wirksame Dämpfung. Somit
können in den Hohlleitern unterschiedliche Dämpfungen dadurch erreicht werden, daß
die in die beiden Hohlleiter eintauchenden Bereiche der Scheibe verschiedene Dämpfungsmaterialien
aufweisen.
[0014] Abweichend von den in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Ausführungsbeispielen eines
variablen Hohlleiter-Dämpfungsgliedes für zwei Hohlleiter kann mit der in Längsrichtung
verschiebbaren Dämpfungs-Scheibe auch nur in einem einzigen Hohlleiter die Dämpfung
eingestellt werden. Auch hier ist für das Maß der Dämpfungsänderung pro Verschiebungslängeneinheit
und den Betrag der einstellbaren Dämpfung die Form des in den Hohlleiter eindringenden
Scheibenbereichs, der Verlauf des Hohlleiters relativ zur Führungslinie und/oder eine
ortsabhängige Verteilung unterschiedlicher Dämpfungsmaterialien der Scheibe maßgebend.
1. Variables Hohlleiter-Dämpfungsglied, das eine mit Dämpfungsmaterial versehene Scheibe
aufweist, welche durch einen in die Wand eines Hohlleiters eingelassenen Schlitz in
den Hohlleiter eintauchbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (1) entlang
einer außerhalb des Hohlleiters (3, 4) verlaufenden Führungslinie (2) verschiebbar
gelagert ist, wobei die Führungslinie (2) und der Hohlleiter (3, 4) in einem spitzen
Winkel aufeinander zulaufen, so daß die Scheibe (1) beim Verschieben in Richtung des
Scheitelpunktes des spitzen Winkels durch den Schlitz (5, 6) in den Hohlleiter (3,
4) hinein fährt.
2. Variables Hohlleiter-Dämpfungsglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
zweiter Hohlleiter ebenfalls in einem spitzen Winkel auf die Führungslinie (2) der
Scheibe (1) so zuläuft, daß die zwischen beiden Hohlleitern (3, 4) angeordnete Scheibe
(1) beim Verschieben mit ihren aneinander gegenüberliegenden Rändern in die beiden
Hohlleiter (3, 4) hinein fährt.
3. Variables Hohlleiter-Dämpfungsglied nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (2) eine bezüglich der Führungslinie (2) symmetrische Form aufweist und auch
die beiden Hohlleiter (3, 4) symmetrisch zu der Führungslinie (2) verlaufen.
4. Variables Hohlleiter-Dämpfungsglied nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (1) bezüglich der Führungslinie (2) eine unsymmetrische Form aufweist, die
beiden Hohlleiter (3, 4) aber symmetrisch zu der Führungslinie (2) verlaufen.
5. Variables Hohlleiter-Dämpfungsglied nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (1) bezüglich der Führungslinie (2) eine symmetrische Form aufweist, die beiden
Hohlleiter (3, 4) aber unsymmetrisch zur Führungslinie (2) verlaufen.
6. Variables Hohlleiter-Dämpfungsglied nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (1) bezüglich der Führungslinie (2) eine unsymmetrische Form aufweist und
auch die beiden Hohlleiter (3, 4) unsymmetrisch zu der Führungslinie (2) verlaufen.
7. Variables Hohlleiter-Dämpfungsglied nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die in die Hohlleiter (3, 4) eindringenden Ränder der Scheibe
(1) so abgerundet sind, daß möglichst geringe Reflexionen an der Scheibe (1) auftreten.