Stand der Technik
[0001] Bei der drahtlosen Kommunikation in lokalen Netzwerken (LAN) treten zu den üblichen
Erfordernissen (wie angepasste Eingangsimpedanz, gute Abstrahlcharakteristik, Effizienz)
neue Vorgaben hinzu. So ist es z. B. erwünscht, dass die Antenne bzw. ein Diversity-Antennensystem
auf einer PCMCIA-Karte Platz hat. Bei kommunikationsfähigen Laptop-Computern sind
nämlich horizontale Einsteckschlitze für solche Karten vorgesehen. Ein auf einer PCMCIA-Karte
integriertes Antennensystem sollte deshalb in der horizontalen Ebene in alle Richtungen
etwa gleich gut abstrahlen. Damit eine Antenne auf einer Karte dieser Art integriert
werden kann, darf sie die standardmässig zugelassene Höhe nicht überschreiten. Es
ist deshalb in vielen Frequenzbereichen nicht möglich, eine einfache Monopol-Antenne
für die geschilderte Kommunikation einzusetzen.
Darstellung der Erfindung
[0002] Aufgabe der Erfindung ist es, eine flache, kompakte dreidimensionale Antenne anzugeben,
welche sich für die drahtlose Übertragung von digitalen Daten in lokalen Netzwerken
eignet. Die Antenne soll eine möglichst omnidirektionale Abstrahlcharakteristik und
eine geringe Abhängigkeit der Anpassung von benachbarten externen Gegenständen haben.
[0003] Die erfindungsgemässe Lösung ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Demzufolge
ist die Antenne in drei Ebenen aufgebaut. In einer ersten Ebene befindet sich eine
Grundplatte, in einer zweiten ist ein U-förmig gebogener Schlitzteiler und in einer
dritten eine Resonanzstruktur angeordnet. Der Schlitzteiler ist in der zweiten Ebene
U-förmig abgewinkelt, so dass ein Mittelteil und zwei seitliche Schenkel gebildet
werden.
[0004] Diese Antenne ist äusserst kompakt und strahlt vorwiegend in die durch die Grundplatte
definierten Raumrichtungen (d. h.

horizontal"). Durch die Resonanzstruktur erhält die Antenne eine äusserst grosse Bandbreite
(z.B. 20% bis 30%). Dadurch kann der Einfluss von benachbarten Umgebungsgegenständen
klein gehalten werden. Die Existenz einer leitenden Grundplatte unterstützt diesen
Vorteil zusätzlich.
[0005] Vorzugsweise ist die Antenne durch einen Streifenleiter gespeist, welcher in der
zweiten Ebene zwischen die beiden Schenkel geführt ist und den Schlitzteiler am Mittelteil
kontaktiert. Die Anpassung der Eingangsimpedanz der Antenne kann durch Variieren der
Breite und der Länge des Streifenleiters erfolgen. Der Streifenleiter kann z. B. den
Bereich zwischen den Schenkeln vollständig ausfüllen. Die Länge des Streifenleiters
ist vorzugsweise kleiner als die Länge der Schenke, so dass durch die Speisung nicht
mehr Platz beansprucht wird, als von der Antenne ohnehin gebraucht wird. Es ist aber
auch möglich, den Streifenleiter länger zu machen (d. h. quasi in der zweiten Ebene
aus der Antenne herauszuführen und z. B. die Breite zu reduzieren). Die Speisung der
Antenne kann je nach Ausführungsform über einen Mikrostreifenleiter oder eine (durch
die Grundplatte hindurchgeführte) Koaxialleitung vorgenommen werden.
[0006] Der Mittelteil des Schlitzteilers hat z. B. die Länge λ/4 (λ = Wellenlänge bei der
Resonanzfrequenz). Die beiden Schenke sind dann je λ/8 lang. An den Enden der Schenkel
ist der Schlitzteiler mit der Grundplatte verbunden. Die Länge des Mittelteils kann
auch etwas länger oder kürzer sein. Entsprechend wird die Antenne mehr oder weniger
länglich.
[0007] Die Resonanzstruktur ist durch (elektrisch leitende) Flankenelemente auf den Schenkeln
des Schlitzteilers abgestützt. Wenn die Antenne in einem dielektrischen Medium eingebettet
ist, dann wird die mechanische Abstützfunktion im Prinzip durch das dielektrische
Medium wahrgenommen. Die Flankenelemente können dann geeignet angebrachte Metallisierungen
sein zum Verbinden der Resonanzstruktur mit dem Schlitzteiler. Für den Fall, dass
die Antenne oder zumindest die Resonanzstruktur in Luft sein soll, kann die ganze
Antenne im Prinzip durch Biegen einer Platte mit geeignetem Schnittmuster erfolgen.
Die Resonanzstruktur kann z. B. in der Mitte einen Spalt aufweisen, so dass sie durch
zwei plattenförmige spiegelsymmetrische Elemente gebildet wird. Der Spalt hat elektrisch
betrachtet keine Bedeutung, da in der Mitte der Resonanzstruktur ohnehin ein Stromknoten
vorhanden ist.
[0008] Vorzugsweise ist ein zwischen Grundplatte und Schlitzteiler gebildeter erster Antennenschlitz
grösser als ein zwischen Schlitzteiler und Resonanzelement gebildeter zweiter Antennenschlitz.
Die Länge des zweiten Antennenschlitzes kann variiert werden, wobei die Bandbreite
der Antenne entsprechend ändert. Im Extremfall ist es möglich, eine Antenne mit zwei
getrennten Resonanzen zu konstruieren (Dual Frequency Mode). Umgekehrt können die
Resonanzen auch sehr nahe zueinander gebracht werden, was zu einer schmalen Bandbreite
führt.
[0009] Die erfindungsgemässe Antenne kann in unterschiedlicher Weise aufgebaut sein. Denkbar
ist z. B., dass die Antenne aus einem gestanzten oder geätzten Blech geformt wird
und auf eine Grundplatte (z. B. eine metallisierte Leiterplatte) aufgelötet wird.
Zwischen der ersten und zweiten Ebene der Antenne kann ein Dielektrikum vorhanden
sein. So kann z. B. der Schlitzteiler als Leiterbahnstruktur auf die obere Seite einer
geeignet dicken Leiterplatte aufgedruckt sein, wobei die Grundplatte durch eine Metallisierung
auf der Rückseite des Substrats gebildet wird. Die Resonanzstruktur in der dritten
Ebene kann dann z. B. wie ein flaches umgekehrtes U-Profil (Platte mit zwei endseitig
gegenüberliegenden Flanken) ausgeführt sein (wobei die Flanken auf die Leiterbahnstrukturen
gelötet sind).
[0010] Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Antenne auf einem Keramikblock
ausgebildet. Die Resonanzstruktur ist dann eine Metallisierung auf einer ersten (oberen)
Hauptfläche des Keramikblocks. Der Schlitzteiler in der zweiten Ebene wird z. B. durch
eine Metallisierung auf den schmalen Seitenflächen des Keramikblocks dargestellt.
Die Grundplatte kann durch eine Metallisierung auf der zweiten (unteren) Hauptfläche
des Keramikblocks oder durch eine Metallfläche gebildet sein, auf welche der Keramikblock
gelötet wird. Zwischen den beiden Hauptflächen kann ein metallisierter Schlitz im
Keramikblock vorgesehen sein, in welchem der Streifenleiter zur Speisung der Antenne
angeordnet ist. Eine derart aufgebaute Antenne ist nicht nur äusserst kompakt (wegen
der relativen Dielektrizitätskonstante ε
r > 1), sondern auch sehr robust. Sie kann wie ein sonstiges elektronisches Bauteil
(SMD = Surface Mounted Device) gehandhabt und aufgelötet werden. Aufgrund der Kleinheit
der Antenne wird auch die Beschädigungsgefahr vermieden (keine aus dem Gehäuse vorstehende
Antenne).
[0011] Zur Anpassung der Antenne ist u. U. eine Induktivität vorzusehen. Diese wird vorzugsweise
im bzw. vor dem Streifenleiter integriert.
[0012] Die erfindungsgemässe Antenne eignet sich auch gut für den Diversity-Empfang. Dies
betrifft sowohl Raum- als auch Winkeldiversity, manchmal auch Patterndiversity genannt.
[0013] Bemerkenswerterweise wird durch unmittelbares Nebeneinanderstellen eine sektorisierende
Winkeldiversity erzielt. Das heisst, jede der beiden Antennen ist in einer Richtung
besonders empfindlich, in welcher die andere nur eine äusserst geringe Empfindlichkeit
hat. Durch Schalten oder Kombinieren der beiden Antennenspeisungen kann die Performance
eines Empfängers erhöht werden (Diversity gain). Es wird z. B. von der einen Antenne
auf die andere umgeschaltet, wenn das Signal der erstgenannten zu schwach wird. Werden
die Antennensignale zusätzlich gegeneinander phasenverschoben, dann kann das Empfindlichkeitspattern
im Raum gedreht werden.
[0014] Zur Erreichung von Raumdiversity können mehrere Antennen in einem gewissen Abstand
(z. B. λ/3 bis λ/2) nebeneinander gesetzt werden. Mit dem nachfolgend beschriebenen
Antennenelement kann z. B. ein 3-fach-Raumdiversity-Antennensystem aufgebaut werden,
das in einem Volumen von 54x28x5.2 mm3 (welches einer Verlängerung einer PCMCIA-Karte
entspricht) gepackt werden.
[0015] Die erfindungsgemässe Antenne eignet sich vorzüglich für HIPERLAN-Anwendungen und
Handfunktelefone (einschliesslich schnurloser Telefone). Die für solche Anwendungen
vorgesehenen Frequenzbereiche liegen typischerweise über 1 GHz (z. B. bei 5.2 GHz
im European Telecommunication Standard-HIPERLAN).
[0016] Die Antenne eignet sich ausserdem zur Anwendung in einem Antennenarray, da die grosse
Bandbreite auch im Umfeld der Nachbarantennen eine Anpassung erlaubt.
[0017] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen ergeben sich aus
der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0018] Die zur Erläuterung der Ausführungsbeispiele verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- Eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Antenne in
Luft;
- Fig. 2
- eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Antenne auf
einem Keramikblock;
- Fig. 3
- eine schematische perspektivische Darstellung der Ausführungsform gemäss Fig. 2 von
hinten gesehen;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Antennensystems zur Erzielung eines Diversity-Empfangs.
[0019] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0020] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Antenne in Luft. Sie ist in drei Ebenen bzw.
Schichten aufgebaut. Die erste Ebene wird durch eine Grundplatte 1 definiert. Es kann
sich um eine Wand einer Metallbox oder eine Metallisierung auf einer Leiterplatte
handeln.
[0021] In der zweiten Ebene befindet sich der Schlitzteiler. Es handelt sich im Prinzip
um einen U-förmigen Metallstreifen mit einem Mittelteil 2 und zwei Schenkeln 3, 4.
Die Länge des Mittelteils 2 beträgt vorzugsweise λ/4, diejenige der Schenkel 3, 4
beträgt λ/8. Der Schlitzteiler ist an den beiden Enden der Schenkel 3, 4 über zwei
Beine 5, 6 mit der Grundplatte 1 kurzgeschlossen.
[0022] In einer dritten Ebene befindet sich eine Resonanzstruktur. Im vorliegenden Beispiel
wird diese durch zwei symmetrische Platten 9, 10 gebildet. Diese sind durch vertikale
Seitenflächen 12, 13 an den Aussenseiten der abgewinkelten Schenke 3, 4 des Schlitzteilers
abgestützt. Die beiden Platten 9, 10 sind durch einen Spalt 11 getrennt. Elektrisch
gesehen hat dieser keine Bedeutung, da er in einem Stromknoten liegt. Wie leicht aus
Fig. 1 zu erkennen ist, ermöglicht er dagegen das Formen der Antenne aus einer ebenen,
geeignet geschnittenen Blechform.
[0023] Zur Speisung der Antenne ist z. B. ein Streifenleiter 7 vorgesehen, der über ein
Bein 8 mit einem Koaxialanschluss unterhalb der Grundplatte 1 verbunden ist. Ist die
Grundplatte als Leiterplatte ausgebildet, so kann auch eine weitere Mikrostreifenleitung
an die Stelle des Koaxialanschlusses treten. Der Streifenleiter füllt entsprechend
der erforderlichen Impedanzanpassung den zwischen den beiden Schenkeln 3, 4 gebildeten
Bereich vollständig aus (wobei er nur durch zwei Spalte 14, 15 von den Schenkeln 3,
4 getrennt ist).
[0024] Zur Dimensionierung ist folgendes zu sagen:
Die beiden Platten 9, 10 decken im wesentlichen die vom U-förmig gebogenen Schlitzteiler
aufgespannte Fläche ab. Der Abstand zwischen Resonanzstruktur und Schlitzteiler ist
vorzugsweise kleiner als der Abstand zwischen dem Schlitzteiler und der Grundplatte
1. In diesem Sinn kann z. B. die zweite Ebene auf einer Höhe von 2.6 mm (λ/8) und
die dritte Ebene in einer Höhe von 4.2 mm (λ/20) über der Grundplatte angeordnet sein
(Mittelfrequenz f
0 = 6.4 GHz, λ ≅ 4.7 cm).
[0025] Zwischen der Resonanzstruktur und dem Schlitzteiler ist ein Antennenschlitz vorhanden,
der in der Länge durch die Seitenflächen 12, 13 begrenzt ist. Die Länge dieses Schlitzes
kann variiert werden, um die Bandbreite festzulegen. Sind die Seitenflächen 12, 13
z. B. gleich lang wie die Schenke 3, 4, dann ist der Antennenschlitz gleich lang wie
der Mittelteil 2. Im Prinzip können die vertikalen Seitenflächen 12, 13 sogar um die
Ecke herum auf den Mittelteil 2 geführt sein. Umgekehrt können sie auch nur einen
kleinen Teil der Schenkel 3, 4 beanspruchen und nahe bei den Enden bzw. Beinen 5,
6 plaziert sein. Entsprechend wäre dann der obere Antennenschlitz etwa gleich gross
wie der untere Antennenschlitz zwischen Schlitzteiler und Grundplatte 1.
[0026] Im Prinzip handelt es sich bei der erfindungsgemässen Antenne um zwei aufeinandergestapelte
und abgewinkelte λ/2-Schlitze mit unterschiedlichen Schlitzlängen.
[0027] Die Impedanzanpassung erfolgt über die Dimensionierung des Streifenleiters 7. Beim
oben angefangenen Zahlenbeispiel anknüpfend hat er eine Breite von z. B. 11 mm (0.24
λ) und eine Tiefe von z. B. 5.5 mm (0.12 λ). Die beiden Schenkel 3, 4 haben je eine
Breite von z. B. 0.75 mm (0.015 λ). Der Spalt 11 ist z. B. 1 mm (λ/50) breit. Die
gesamte Antenne hat eine Breite von z. B. 0.28 λ und eine Tiefe von z. B. 0.14 λ.
[0028] Der Streifenleiter 7 kann u. U. auch weniger breit sein und/oder aus dem durch die
beiden Schenkel 3, 4 aufgespannten Bereich herauslaufen. Insbesondere ist er zur Speisung
via Mikrostreifenleiter geeignet.
[0029] Der in Fig. 1 gezeigte Antennenaufbau kann teilweise oder ganz in ein dielektrisches
Medium eingebettet werden (selbstverständlich unter Anpassung der Dimensionierung
aufgrund der höheren relativen Dielektrizitätskonstante ε
r > 1). So können z. B. der Schlitzteiler (Schenkel 3, 4, Mittelteil 2) und der Streifenleiter
7 als Leiterbahnstruktur auf ein dielektrisches Substrat aufgebracht werden (Printplatte).
Die Grundplatte 1 kann als Metallisierung auf der Rückseite des Substrats vorgesehen
sein, wobei die Beine 5, 6, 8 (in Form von Stiften) durch das Substrat hindurchgeführt
sind.
[0030] Die Resonanzstruktur kann in diesem Fall eine durchgehende rechteckige Platte sein,
welche wiederum über Seitenflächen 12, 13 mit den Schenkeln 3, 4 elektrisch verbunden
und gleichzeitig auf dem Substrat abgestützt sind. Am einfachsten wird ein Blechstück
geschnitten, das eine durch die Schenkel 3, 4 aufgespannte Fläche abzudecken vermag
und mit seitlichen Laschen zur Bildung der Seitenflächen 12, 13 (durch rechtwinkliges
Abbiegen) ausgestattet ist. Der Spalt 11 ist bei dieser Ausführungsform weder nötig
noch erwünscht (mechanische Stabilität).
[0031] Auch zwischen der zweiten und der dritten Ebene kann ein Dielektrikum vorgesehen
sein. Dies kann z. B. durch selektives Auflaminieren eines dielektrischen Materials
in der gewünschten Schichtdicke erreicht werden. Die Seitenflächen 12, 13 können an
entsprechenden Begrenzungsflächen der auflaminierten Schicht aufgebracht sein. Die
plattenförmige Resonanzstruktur kann auf die Oberfläche der auflaminierten Schicht
aufgedruckt werden.
[0032] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform soll anhand der Fig. 2 und 3 erläutert
werden. In Fig. 2 ist schematisch ein Keramikblock 16 dargestellt. Er weist eine obere
und eine untere Hauptfläche 17 bzw. 18 auf. Auf der oberen Hauptfläche 17 ist ganzflächig
eine Metallisierung als Resonanzstruktur vorgesehen. Die untere Hauptfläche 18 kann
ebenfalls metallisiert sein (um so z. B. die Grundplatte 1 zu bilden oder den Keramikblock
einfach auf eine Grundplatte oder eine Metallbox löten zu können).
[0033] Der Keramikblock 16 verfügt über zwei kurze und zwei lange Seitenflächen 19, 20 bzw.
21, 22. Der Schlitzteiler wird dadurch gebildet, dass auf den Seitenflächen 19, 21,
20 eine durchgehende streifenartige Metallisierung zur Bildung einer U-förmig umlaufenden
Leiterbahn vorgesehen ist. Die genannte Leiterbahn wird durch einen streifenförmigen
Bereich 25, 26 etwa in der Mitte zwischen den beiden Hauptflächen 17, 18 gebildet.
Am hinteren Ende (gemäss der in Fig. 2 gewählten Darstellung) der Seitenfläche 19
ist eine Metallisierung 24 nach unten zur Hauptfläche 18 geführt. Die elektrische
Verbindung zwischen der Resonanzstruktur und dem Schlitzteiler wird ebenfalls durch
eine auf der Seitenfläche 19 angebrachte Metallisierung 27 hergestellt. Die Seitenfläche
20 ist spiegelsymmetrisch zur Seitenfläche 19 selektiv metallisiert. Es leuchtet ein,
dass die Metallisierung 24 dem Bein 6, die Metallisierung 25 dem Schenkel 4, die Metallisierung
26 dem Mittelteil 2 und die ganzflächige Metallisierung der Hauptfläche 17 den beiden
Platten 9, 10 in Fig. 1 entspricht.
[0034] Was bis jetzt noch fehlt, ist eine dem Streifenleiter 7 entsprechende Metallisierung.
Zu diesem Zweck ist nun aber ein flacher, durchgehender Schlitz 23 vorgesehen. Dieser
erstreckt sich von der Seitenfläche 21 zur Seitenfläche 22 und ist z. B. vollständig
metallisiert. Zur Speisung ist dann nur noch eine vom Schlitz 23 auf der Seitenfläche
22 nach unten geführte Metallisierung 32 (siehe Fig. 3) vorzusehen. Der genannte Schlitz
kann schon in der Form vor dem Härten angebracht werden oder durch Bohren hergestellt
sein. Denkbar ist aber auch, dass zwei dünne Keramikblöcke zu einem dicken verbunden
werden, wobei der Streifenleiter und eventuell auch der Schlitzteiler in einer flachen
Ausführung zwischen ihnen ausgebildet ist.
[0035] Um den Eingangswiderstand auf 50 Ω zu bringen, kann es erforderlich sein, eine Induktivität
(von z. B. 1 - 2 nH) vorzusehen. Eine solche lässt sich elegant integrieren. Eine
mögliche Variante soll anhand der Fig. 3 erläutert werden. Diese Figur zeigt in überzeichneter
perspektivischer Darstellung den Keramikblock 16 von hinten. Der Schlitz 23 hat einen
rechteckigen Querschnitt und somit vier Innenflächen 28, 29, 30, 31, welche alle metallisiert
sind. Zur Speisung ist nun auf der Seitenfläche 22 die (bereits erwähnte) selektive
Metallisierung 32 vorgesehen. Sie kontaktiert den Innenbereich des Schlitzes 23. Die
Induktivität wird nun dadurch erzeugt, dass der Strom zunächst entlang des Schlitzrandes
34, 35, 36 in einer Schleife geführt wird, bevor er in Durchgangsrichtung des Schlitzes
23 fliessen kann. Um dies zu erreichen, ist ein nicht leitender linienförmiger Bereich
33 vorgesehen, welcher das hintere Ende der Schlitzmetallisierung abtrennt. In Fig.
3 ist eine Variante dargestellt, bei welcher der nicht leitende Bereich 33 etwa die
halbe Breite der Innenfläche 28, die ganze Breite der Innenfläche 29 und etwa die
halbe Breite der Innenfläche 30 von der Metallisierung im Schlitz abtrennt. Der Strom
muss also um den halben Schlitzumfang fliessen, was eine entsprechende Induktivität
erzeugt. Die Grösse der Induktivität kann einfach dadurch variiert werden, dass die
Länge des nicht leitenden Bereichs 33 geeignet gewählt wird.
[0036] Im Prinzip kann die Induktivität auch durch eine entsprechende Schleifenführung des
Stroms auf der Seitenfläche 22 erzwungen werden. Das heisst, der Strom muss zuerst
um ein bestimmtes Mass um den Schlitz herum fliessen, bevor er in ihn hineingeführt
wird.
[0037] Im Dielektrikum wird die Antenne bei gleicher Frequenz kleiner. Um die gleichzeitig
kleiner werdende Bandbreite innerhalb der physikalischen Limiten zu optimieren, ist
z. B. die Länge des oberen Schlitzes (zwischen zweiter und dritter Ebene) zu vergrössern.
Für die bevorzugten Anwendungen ist aber auch im Dielektrikum genügend Reserve in
der Bandbreite vorhanden. Zu beachten ist weiter, dass die durch das Dielektrikum
bedingten Verluste nicht allzu gross sein sollen. In Luft hat die erfindungsgemässe
Antenne nämlich eine sehr hohe Effizienz von über 90%. Es sind auch Keramikmaterialien
mit sehr günstigen

bekannt.
[0038] Ganz allgemein zeichnet sich die Antenne durch eine grosse Bandbreite (in Luft z.
B. 20% bis 30%) und durch eine Abstrahlung mit geringer bzw. vernachlässigbar kleiner
Leistung senkrecht zur Grundplatte 1 aus. In Richtung der Grundplatte ist eine gute
omnidirektionale Charakteristik gegeben.
[0039] Eine wichtige Anwendung der erfindungsgemässen Antenne liegt im Bereich von drahtlosen
LANs (z. B. HIPERLAN). Für diese Anwendung kann die Antenne auf eine PCMCIA-Karte
montiert werden. Besonders vorteilhaft ist es dabei, zwei oder mehr Antennen der beschriebenen
Art zu positionieren. Es kann auf diese Weise ein Diversity-Empfang verwirklicht werden.
[0040] Zur Erreichung von Raumdiversity werden mehrere Antennenelemente in einem gewissen
Abstand (λ/3 bis λ/2) nebeneinander plaziert. (Ein Raumdiversity-Effekt stellt sich
selbst dann ein, wenn sich die Antennen berühren.) Eine beispielhafte Anordnung von
drei Antennen im Abstand 0.4λ zeigt, dass sich die Antennen relativ wenig gegenseitig
beeinflussen, d. h. dass jede Antenne ihr omnidirektionales Verhalten weitgehend beibehält.
Die von den verschiedenen Antennen empfangenen Signale sind verhältnismässig unabhängig
voneinander. In der erwähnten beispielhaften Anordnung konnte das Antennensystem in
ein Volumen von 54x28x5.2 mm3 (welches einer Verlängerung einer PCMCIA-Karte entspricht)
gepackt werden.
[0041] Fig. 4 zeigt beispielhaft eine U-förmige Anordnung von drei Antennenelementen 37,
38, 39 auf einer Verlängerung einer PCMCIA-Karte 40. Die benachbarten Antennenelemente
37 und 38 bzw. 38 und 39 sind jeweils im rechten Winkel zueinander plaziert. Aus Platzgründen
werden die Antennenelemente 37, 38, 39 (welche jeweils z. B. wie in Fig. 1 gezeigt
ausgebildet sind) möglichst nahe am entsprechenden Rand der PCMCIA-Karte 40 angeordnet.
[0042] Zur Erzielung von Winkeldiversity können zwei Antennen mit den Schmalseiten (d. h.
den abgewinkelten Schenkeln) unmittelbar nebeneinander aufgebaut werden.
[0043] In dieser Anordnung weisen die beiden Antennen eine Winkelselektivität auf, die sie
als Einzelantenne nicht (resp. nicht in ausgeprägter Form) haben. Je nachdem, aus
welcher Richtung ein starkes Signal einfällt, kann der Empfänger auf die geeignete
Antenne geschaltet werden. Die Antennensignale können auch vorteilhaft kombiniert
werden. Durch Phasendrehung des Signals der einen Antenne gegenüber demjenigen der
anderen Antenne kann die Winkelselektivität je nach Bedarf auch gedreht werden.
[0044] Die Antenne eignet sich auch als Element für sogenannte Antennenarrays. Es werden
in diesem Fall mehrere Einzelantennen isoliert oder im Verbund zweckmässig angeordnet,
um durch Kombination ihrer Signale eine gewünschte Abstrahl-/Empfangscharakteristik
zu erreichen.
[0045] Geeignet ist die Erfindung aber auch für Handfunktelefone (schnurlose Telefone, GSM-Handies
etc.). Insbesondere bei der Keramikblockvariante kann die Antenne als kompakter Bauteil
oben auf das Handy gesetzt werden, um die erwünschte Abstrahlungscharakteristik zu
zeigen. Denkbar ist sogar, dass die erfindungsgemässe Antenne für den Empfang von
zwei benachbarten Frequenzen ausgelegt werden kann (Dual Frequency Mode).
[0046] Die beschriebene Antenne hat eine grosse Zahl von Vorteilen. Zusammenfassend sollen
folgende erwähnt werden: Grosse Bandbreite, Variierbarkeit der Bandbreite, gute Möglichkeiten
zur impedanzmässigen Anpassung, kleiner Platzbedarf, omnidirektionales Abstrahlungspattern
in einer Ebene und keine Abstrahlung senkrecht zur Ebene, Kompatibilität mit einer
PCMCIA-Karte (insbesondere auch als System aus mehreren Antennenelementen) und Eignung
für den Diversity-Empfang.
Bezugszeichenliste |
1 |
Grundplatte |
2 |
Mittelteil |
3, 4 |
Schenkel |
5, 6 |
Bein |
7 |
Streifenleiter |
8 |
Bein |
9, 10 |
Platte |
11 |
Spalt |
12, 13 |
Seitenfläche |
14, 15 |
Spalt |
16 |
Keramikblock |
17, 18 |
Hauptfläche |
19, 20, 21, 22 |
Seitenfläche |
23 |
Schlitz |
24, 25, 26, 27 |
Metallisierung |
28, 29, 30, 31 |
Innenfläche |
32 |
Metallisierung |
33 |
nicht leitender Bereich |
34, 35, 36 |
Schlitzrand |
37, 38, 39 |
Antennenelement |
40 |
PCMCIA-Karte |
1. Flache dreidimensionale Antenne, bei welcher in einer ersten Ebene eine Grundplatte
(1), in einer zweiten Ebene ein U-förmig gebogener und somit einen Mittelteil (2)
und zwei Schenkel (3, 4) bildender Schlitzteiler und in einer dritten Ebene über dem
Schlitzteiler eine Resonanzstruktur (9, 10) angeordnet ist.
2. Antenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitzteiler durch einen
Streifenleiter (7) gespeist ist, welcher in der zweiten Ebene zwischen die beiden
Schenkel (3, 4) geführt ist, um den Mittelteil (2) zu kontaktieren.
3. Antenne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Resonanzstruktur
(9, 10) durch Flankenelemente (12, 13) mit den Schenkeln (3, 4) des Schlitzteilers
kurzgeschlossen ist und so einen Antennenschlitz begrenzt.
4. Antenne nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Resonanzstruktur (9, 10)
in der Mitte durchtrennt (11) ist.
5. Antenne nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein zwischen
Grundplatte (1) und Schlitzteiler (2, 3, 4) gebildeter erster Antennenschlitz grösser
als ein zwischen Schlitzteiler (2, 3, 4) und Resonanzstruktur (9, 10) gebildeter zweiter
Antennenschlitz ist.
6. Antenne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen erster
und zweiter Ebene ein dielektrisches Substrat vorhanden ist.
7. Antenne nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitzteiler als Leiterbahnschicht
auf dem Substrat aufgebracht ist, dass die Grundplatte (1) durch eine Metallisierung
auf einer Rückseite des Substrats gebildet ist und dass die Resonanzstruktur auf der
Leiterbahnschicht aufgebaut ist.
8. Antenne nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie auf einem Keramikblock (16)
ausgebildet ist, wobei der Schlitzteiler durch Leiterbahnen (24, 25, 26) auf Seitenflächen
(19, 20, 21) gebildet ist, dass die Resonanzstruktur auf einer Hauptfläche (17) ausgebildet
ist und dass ein Schlitz (23) für die Speisung in der zweiten Ebene vorgesehen ist.
9. Antenne nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Speisung eine Induktivität
integriert ist.
10. Antenne nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie durch Variation
einer Breite und einer Länge des Streifenleiters (7) impedanzmässig angepasst werden
kann.
11. Antenne nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bandbreite
der Antenne durch Variation des zweitgenannten Antennenschlitzes veränderbar ist.
12. Antennenarray mit mehreren Antennen nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. PCMCIA-Karte mit vorzugsweise mindestens zwei Antennen nach einem der Ansprüche 1
bis 11 für die digitale Kommunikation unter Anwendung eines Raum- und/oder Winkeldiversity-Empfangs.
14. Handfunktelefon mit mindestens einer Antenne nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei
die Antenne insbesondere nach Anspruch 8 ausgebildet ist.