[0001] Deckelfolie mit Literbahnen für an einen Rechner anschliessbaren Arzneimittelverpackung,
wobei die Arzneimittelverpackung eine Mehrzahl von Vertiefungen enthalt, die mit Füllgut
beschickt sind.
[0002] Es ist beispielsweise aus der EP-B 0 129 785 eine Vorrichtung zur Aufbewahrung und
zur Erinnerung eines Patienten an eine erforderliche Einnahme von Arzneimitteln, bestehend
aus einem Arzneimittelverpackung und einem Signalgeber, bekannt. Bei der Entnahme
einer Arzneimitteldosis wird über eine Impulsleitung dem Signalgeber ein Startimpuls
zugeführt. Die Impulsleitung ist in einer durchdrückbaren zweiten Folie eingegossen
und die Dragees im Arzneimittelverpackung sind in einer mit Ausmuldungen versehenen
ersten Folie und der durchdrückbaren zweiten Folie eingegossen.
[0003] Dieser bekannte Arzneimittelbehalter stellt eine Arzneimittelverpackung, die der
Fachwelt auch als Blisterpackung bekannt ist, dar.
[0004] In der Deckelfolie dieses bekannten Arzneimittelbehälters sind die Impulsleitungen
angebracht. Arzneimittelverpackung dieser Art, d.h. Blisterpackungen ganz allgemein,
werden auf Verpackungsmaschinen kontinuierlich in grosser Zahl erzeugt. Dabei wird
in der Regel eine Kunststoffmonofolie oder Kunststoffverbundfolie durch Tiefen mit
Vertiefungen oder Näpfchen versehen. Der Füllstoff, wie die Dragees oder auch Tabletten,
Kapseln, Ampullen und dergleichen werden in die Vertiefungen eingefüllt und anschliessend
wird die Deckelfolie aufgesiegelt. Die Blisterpackungen werden in der Regel kontinuierlich
aus bandförmigen Folien erzeugt und erst nach dem Einfüllen des Inhaltes und Bedeckein,
auf Konfektionsgrösse zugeschnitten und gegebenenfalls in eine Umverpackung abgefüllt.
[0005] Die kontinuierlich zulaufende bandförmige, d.h. endlose die Deckelfolie, resp. durchdrückbare
zweite Folie, muss im Falle der EP-B 0 129 785 bereits die Impulsleitungen enthalten
und es muss sichergestellt werden, dass die Impulsleitungen massgenau positioniert
über die vorgesehene Ausmuldung zu liegen kommen. Die Deckelfolie, wie auch die Bodenteile,
können bei der gegebenen Verarbeitungsgeschwindigkeit sich in mehr oder weniger grossem
Masse gegeneinander verschieben. Bei Deckelmaterialien ohne Impulsleitungen ist dies
ohne weitere Wirkung, da beispielsweise Produkteinformationen in regelmässiger Abfolge
derart auf dem Bandmaterial aufgedruckt sind, dass auf einer Blisterpackung immer
wenigstens ein vollständiger Informationsblock erkennbar ist.
[0006] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine Deckelfolie mit Leiterbahnen vorzuschlagen,
welche die beschriebenen Nachteile nicht aufweist und die Leiterbahnen ohne Positionierungsprobleme
beim Abfüll- und Verschliessvorgang exakt mit den Vertiefungen übereinstimmend angeordnet
werden können.
[0007] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Deckelfolie aus wenigstens
zwei Lagen besteht, wobei die eine Lage das auf dem Arzneimittelverpackung festgelegte
Deckelmaterial ist und die zweite Lage eine die Leiterbahnen enthaltende Etikette
ist und die Etikette wenigstens die Füllgut enthaltenden Vertiefungen überdeckt.
[0008] Die erfindungsgemässe Etikette kann beispielsweise ein Trägermaterial und, auf dem
Trägermaterial aufgebracht, die Leiterbahnen aufweisen. Damit die Leiterbahnen vor
mechanischen Beschädigungen geschützt sind, kann ein weiteres Material auf dem Trägermaterial
und über den Leiterbahnen liegend, aufgebracht sein.
[0009] Als Trägermaterial der Etikette kann eine Trägerfolie, beispielsweise eine Kunststoff-Folie
hoher Sprödigkeit, wie z.B. eine Polyolefinfolie, eine Polyethylenfolie oder eine
Polyvinylchloridfolie, Anwendung finden. Die Sprödigkeit kann beispielsweise durch
die Zugabe von Füllstoffen, wie z.B. Talk, Glimmer usw., erreicht werden. Andere Kunststoff-Folien
können Acrylnitril-Styrol-haltige Folien sein.
[0010] Als Trägermaterialien können beispielsweise auch Papiere oder Halbkarton Anwendung
finden.
[0011] Weitere Trägermaterialien sind Metallfolien oder Metallfolien, die ein- oder beidseitig
mit weiteren Schichten, wie Lackschichten oder Kunststoff-Folien und dergl., beschichtet
sind.
[0012] Als weiteres Material, zum Schutze der Leiterbahnen, können die als Trägermaterialien
genannten Folien und Papiere verwendet werden. Diese Schutzmaterialien können auf
dem Trägermaterial, die Leiterbahnen überdeckend, festgelegt werden. Vorteilhaft sind
die Etiketten, aus Gründen der Sortenreinheit, aus jeweils den gleichen Materialien
für Trägermaterial und Schutzmaterial aufgebaut.
[0013] Das Material zum Schutze der Leiterbahnen kann auch eine in Form eines Schutzlackes
aufgespritzte, aufgesprühte, aufgerollte oder aufgestrichene Schutzschicht darstellen
oder es können aufgedampfte, im Vakuum aufgedampfte oder aufgesputterte Schichten
darstellen.
[0014] Die Leiterbahnen können aus einer elektrisch leitfähigen Folie oder aus Drähten oder
ein elektrisch leitfähiger Lack oder Pulverbeschichtung oder eine aufgedampfte oder
im Vakuum aufgedampfte elektrisch leitfähige Schicht sein. Der elektrisch leitfähige
Lack kann elektrisch leitfähig machende Substanzen und Lackträger, Lösungsmittel usw.
enthalten. Der elektrisch leitfähige Lack kann auch lösungsmittelfrei sein. Die elektrische
Leitfähigkeit in Lacken kann durch anorganische Verbindungen, wie Metalle oder Halbmetalle,
z.B. Metallpulver oder - stäube, insbesondere plättchenförmiges Nickel silberbeschichtetes
plättchenförmiges Nickel, Nickel-, Eisen-, Kupfer-, Silberpulver usw. oder durch Kohlenstoff,
beispielsweise in Form von Russ, Koks und vorzugsweise Graphit oder durch Oxidmischungen,
erzielt werden.
[0015] Bevorzugt als Leiterbahnen im Rahmen vorliegender Erfindung sind Leiterbahnen enthaltend
eine SnO
2/Sb
2O
3-Hydroxid-Mischung auf einem Mica-Substrat. Vorteilhaft weist die SnO
2/Sb
2O
3-Hydroxid-Mischung eine Schichtdicke auf den Mica-Partikeln von 8 bis 20, vorteilhaft
von 16 bis 20 Nanometern, auf. Die SnO
2/Sb
2O
3-Hydroxid-Mischung auf dem Mica-Partikeln stellt ein leitfähiges Pigment dar. Das
Verhältnis Sn/Sb beträgt zweckmässig 95:5 bis 75:25, wobei ein Verhältnis von 85:15
bevorzugt ist. Die Korngrösse des Mica kann beispielsweise von 10 bis 100 µm betragen
und zweckmässig ist die Korngrösse des Mica kleiner als 15 µm. Damit aus dem elektrisch
leitfähigen Pigment die gewünschten Leiterbahnen erzeugt werden können, muss zweckmässig
das elektrisch leitfähige Pigment in die Form eines Lackes gebracht werden. Ein Lack
kann das elektrisch leitfähige Pigment, z.B. die SnO
2/Sb
2O
3-Hydroxid-Mischung auf dem Mica-Substrat, und einen Binder enthalten. Als Binder in
solchen Lacken werden beispielsweise Melaminharze, Acrylmelaminharze, Polyurethanlacke,
Nitrocellulose-Lacke, Acrylnitrocellulose-Lacke usw. angewendet. Der Binder-Anteil
im Lack kann z.B. von 10 bis 60 Gew.-% und vorteilhaft von 10 bis 25 Gew.-% betragen.
Entsprechend kann der Anteil an elektrisch leitfähigem Pigment 40 bis 90 Gew.-% und
vorteilhaft von 75 bis 90 Gew.-%, im Lack betragen. Neben dem elektrisch leitfähigen
Pigment kann ein Füllstoff, wie TiO
2, beispielsweise in einer Korngrösse von gleich oder Kleiner als 15 µm und in einem
Verhältnis von elektrisch leitfähigem Pigment zu Füllstoff von 1:1 angewendet werden
oder es können Füllstoffe in Form von porösen kugelförmigen Teilchen einer Korngrösse
von grösser als 30 µm und bekannt unter dem Markennamen LiChrospher der Firma Merck,
in einem Verhältnis von elektrisch leitfähigem Pigment zu Füllstoff von 1:1, angewendet
werden.
[0016] Lacke zur Erzeugung von Leiterbahnen können auf das Trägermaterial durch aufpinseln,
aufstreichen, aufsprühen etc., gegebenenfalls mit Schablone oder durch aufdrucken
mittels Offset-, Tief-, Hoch- oder Siebdruck etc. erfolgen. Weitere Vefahren zur Erzeugung
von Leiterbahnen auf dem Trägermaterial sind elektrostatische Verfahren, Verfahren
nach dem Abziehbildprinzip, photochemische Reproduktionsverfahren oder photochemische
Druckverfahren, wie u.a. durch aufbringen eines vollflächigen Lackfilmes, fixieren
des Leiterbahnmusters und ablösen der nicht benötigten Lackflächen. Andere Verfahren
zur Erzeugung von Leiterbahnen, ist die Erzeugung von Schichten durch aufdampfen,
beispielsweise im Vakuum (chemical vapor deposition, physical vapor deposition, sputtern).
Die Strukturierung von aufgedampften elektrisch leitfähigen Schichten kann beispielsweise
durch eine dem Aufdampfprozess vorgeschaltete lokale Aufbringung einer Schicht erfolgen,
die entweder die Haftung der elektrisch leitfähigen Schicht oder die Kondensation
des Dampfes verhindert. Als haft- resp. kondensationsverhindernde Schichten werden
z.B. Silikonöle im Vakuum aufgetragen. Eine aufgedampfte Schicht kann auch nach dem
Aufdampfen maskiert und dann mittels Ätzprozessen strukturiert werden. Eine Strukturierung
ist auch durch lokale Verdampfung der Schicht mittels Laser- oder Elektronenstrahlen
möglich. Eine weitere Form der Strukturierung der aufgedampften elektrisch leitfähigen
Schicht liegt in einem Verfahren, gemäss dem ein in einem Lösungsmittel löslicher
Lack vor dem Aufdampfprozess, durch beispielsweise ein Tief-, Sieb- oder Hochdruckverfahren,
auf den Träger aufgebracht wird. Nach dem Bedampfen des lackierten Trägers wird der
Lack durch ein Lösungsmittel wieder abgelöst. Mit dem Lack werden zwangsläufig auch
die aufgedampften Schichten abgelöst. An den unlackierten Stellen der Trägeroberfläche
bleibt die aufgedampfte Schicht und damit das gewünschte Leiterbahnenmuster zurück.
[0017] Neben dem gewünschten Muster der Leiterbahn oder der Leiterbahnen auf der Etikette
können Erkennungs- und Distanzmarken oder Schaltkreise zum maschinellen Aufbringen
der Etiketten auf die Blisterpackung vorgesehen werden. Es können neben den Leiterbahnen
auch Schaltkreise auf das Trägermaterial aufgebracht werden, welche für den Rechner
auswertbare Informationen enthalten, wie z.B. über den Inhalt der Packung, die Zusammensetzung,
die Dosierung des Produktes, den Einnahmezyklus, das Verfalldatum usw.
[0018] Die Leiterbahnen können in Serie oder parallel über die Vertiefungen geführt werden
und entsprechend kann eine Leiterbahn über alle Vertiefungen gelegt oder es kann je
eine Leiterbahn über eine von mehreren Serien von Vertiefungen gelegt werden oder
jede Vertiefung kann von einer einzelnen Leiterbahn überdeckt sein und jede Leiterbahn
weist einen eigenen Anschluss zum Rechner auf. Diese Leiterbahren können ihre Information
über einen Anschluss zum Rechner leiten.
[0019] Der Rechner kann aufgrund der Information einer unterbrochenen Leiterbahn ein im
Rechner vorgegebenes oder durch einen Schaltkreis auf der Etikette ausgelöstes Zeitintervallprogramm
mit der Anzeige der richtigen Einnahmezeit für die nächste Tablette beginnen und die
Einnahmezeiten entsprechend dem Programm anzeigen. Es kann auch der Entnahmezeitpunkt
durch den Rechner registriert werden und darauf basierend kann der Rechner den nächstfälligen
Einnahmezeitpunkt ermitteln und angeben. die Angabe des Entnahmezeitpunktes kann durch
verschiedene Kontrollbefehle, wie einen Display mit Zeitangabe, durch farbige Leuchtdioden,
akustisch durch einen Warnton und dergl. oder durch eine Kombination der Kontrollbefehle,
erfolgen.
[0020] Ist jede Vertiefung von einer Leiterbahn überdeckt, kann der Rechner feststellen,
ob die Pakkung noch unangebrochen ist oder aufgrund von teilweise durch Medikamententnahme
unterbrochenen Leiterbahnen den Medikationsstand errechnen und mit dem geeigneten
Einnahmeintervall fortfahren.
[0021] Die Etikette kann mit der Arzneimittelverpackung an wenigstens einer Seite bündig
abschliessen oder kann wenigstens eine Seite der Arzneimittelverpackung überragen
und an dieser Seite können die Leiterbahnen zusammengeführt und so angeordnet werden,
dass der Rechner dort an der Arzneimittelverpackung und/oder and der Etikette festgelegt
werden kann und die Leiterbahnen und die Rechneranschlüsse in Kontakt treten können.
Die Etikette kann die gleiche Grösse, wie die darunterliegende Blisterverpackung aufweisen
oder kann grösser oder Kleiner als die darunterliegende Blisterverpackung sein, vorteilhaft
deckt die Etikette alle befüllten Vertiefungen ab und eine Seitenkante stellt den
Anschluss an den Rechner sicher.
[0022] Die Etiketten können unabhängig vom Arzneimittelverpackung gefertigt und bei einem
Fabrikationsbetrieb, einem Abfüllbetrieb, einem Distributor, in der Apotheke, oder
beim selbstdispensierenden Arzt auf die Arzneimittelpackung aufgebracht werden.
[0023] Entsprechend kann die Etikette eine Kleberschicht enthalten und mit der Kleberschicht
gegen das Deckelmaterial gerichtet unmittelbar oder mittelbar auf dem Deckelmaterial
angebracht sein.
[0024] In einem weiteren Falle kann das Deckelmaterial unmittelbar oder mittelbar eine nach
aussen gerichtete Kleberschicht enthalten und auf der Kleberschicht kann dann die
Etikette angebracht sein.
[0025] Als Kleberschicht kann eine Klebefolie oder ein Klebstoff angewendet werden. Es kommen
vorwiegend organische Klebstoffe, wie physikalisch abbindende oder chemisch reagierende
Klebstoffe oder kombinierte Klebstoffe davon zur Anwendung.
[0026] Es sind dies beispielsweise Haftkleber, Klebelösungen, Kontaktkleber, Schmelzkleber,
Polymerisate und Polyaddukte oder Polykondensate, Latex oder Kunstharze, wie Polyvinylacetate.
Das Ankleben der Etiketten kann beispielsweise mittels druckempfindlicher Kleber oder
durch wärmesiegelbare Kleber erfolgen.
[0027] Die Etikette kann beispielsweise unmittelbar über den Kleber auf der Aussenseite
des Deckelmaterials festgelegt, d.h. angeklebt werden. Mit Aussenseite des Deckelmaterials
wird die an der Verpackung nach aussen gerichtete Seite des Deckelmaterials verstanden,
im Gegensatz zur Innenseite, der auf die Inhalthaltsstoffe der Verpackung hin gerichteten
Seite der Deckelfolie.
[0028] Es ist auch möglich auf das Deckelmaterial eine funktionelle Zwischenschicht zu bringen
und darauf, über die Kleberschicht, mittelbar die Etikette festzulegen.
[0029] Das Deckelmaterial kann beispielsweise eine Metallfolie, wie eine Aluminiumfolie,
sein. Die Metallfolie kann ein- oder beidseitig Siegelschichten enthalten oder die
Metallfolie kann Teil eines Laminates, wie z.B. eines Siegelschicht-Metallfolie-Kunststofffolie-Laminates,
sein.
[0030] In der Regel können als Deckel- wie auch als Bodenteilmaterialien die von Blisterpackungen
bekannten Bodenteil- und Deckelmaterialien zur Anwendung gelangen. Die Etikette kann
leicht den weiteren Anforderungen, welche an die Arzneimittelpackung gestellt werden,
angepasst werden.
[0031] Die Etikette kann auch während des Herstellungsprozess mit Schwächungen im Trägermaterial
und/oder in der Schutzschicht versehen werden. Die Schwächungen liegen vorteilhaft
im Bereich einer darunterliegenden Vertiefung und ermöglichen ein leichtes Entnehmen
des Arzneimittels aus der Packung durch durchstossen der Deckelfolie und des Etiketts.
Das Etikett kann fallweise nicht nur die Leiterbahnen enthalten, sondern gleichzeitig
durch dessen Ausgestaltung als Kindersicherung dienen.
[0032] Die Etiketten können, je nach Material, opak, durchscheinend oder transparent sein
und können einen Druck, Konterdruck oder eine Prägung aufweisen.
[0033] Deckelmaterialien mit eingelassenen Leiterbahnen sind aufwendiger und daher teurer
in der Herstellung, als die üblichen Deckelfolien für Blisterpackungen. Während es
dem einen Patienten zuzumuten ist, selbst auf die richtige Medikation zu achten, kann
es bei anderen Patienten von grösster Wichtigkeit sein, dass die zeitgenaue Medikation
angezeigt wird und deshalb ein Rechner mit einem optischen oder akustischen Signalgeber
und gegebenenfalls auch einen abrufbaren Speicher zur Registrierung des Leiterbahnbruches,
d.h. der Medikmenteneinahme, enthält. Es ist also nicht immer zwingend notwendig,
die Leiterbahnen auf einer Medikamentenpackung angebracht zu haben.
[0034] Es kann auch der Fall eintreten, dass eine Medikamentenpackung nach verschiedenen
Aufbrauchmustern verabreicht wird.
[0035] In solchen Fällen erweist sich die von der Arzneimittelpackung unabhängige Etikette
als äusserst vorteilhaft, da die Etikette nach Massgabe des Patienten und des Aufbrauchmusters
der Medikamente an der Arzneimittelpackung angebracht werden kann.
[0036] Bei Anwendung vorliegender Etiketten bleibt die maschinelle Verarbeitung zu Arzneimittelverpackungen
unberührt und entsprechend können bekannte und bereits in Betrieb befindliche Vorrichtungen
die Arzneimittelpackungen erzeugen und am Fliessband oder individuell können die Etiketten
auf den Arzneimittelpackungen festgelegt werden.
[0037] Deshalb betrifft vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung von Deckelfolien
mit Leiterbahnen für an einen Rechner anschliessbaren Arzneimittelverpackung, wobei
der Arzneimittelverpackung eine Mehrzahl von Vertiefungen enthält, die mit Füllgut
beschickt und anschliessend die befüllten Arzneimittelverpackung mit einer Deckelfolie
verschlossen werden, wobei über der Deckelfolie eine wenigstens die Füllgut enthaltenden
Vertiefungen überdeckende Etikette festgelegt wird und die Etikette die Leiterbahnen
enthält.
[0038] Bevorzugt ist ein Verfahren, bei dem die Deckelfolie und die Etikette mittelbar oder
unmittelbar aufeinander durch VerKlebung gegenseitig verbunden werden.
[0039] Vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Leiterbahnen enthaltende
Etikette als eine Lage einer wenigstens zweilagigen Deckelfolie, wobei die Deckelfolie
eine Arzneimittelverpackung mit einer Mehrzahl von Vertiefungen, die mit Füllgut beschickt
sind, verschliesst.
[0040] Vorliegende Etikette kann auch zum Verschliessen oder zum Überdecken eines Deckelmaterials,
welches seinerseits Packungen mit Kleinteilen verschliesst, verwendet werden. Beispielsweise
können Kleinteile technischer Natur in Blisterpackungen untergebracht sein und Etiketten
können die Blisterpackungen resp. das darauf festgelegte Deckelamterial abdecken.
[0041] Durch die Entnahme einzelner Kleinteile wird die Leiterbahn in der Etikette unterbrochen
und es kann z.B. ein Sicherheitssystem gegen unbefugte Entnahme aktiviert werden oder
der Impuls kann einem Rechner zur Lagerhaltungskontrolle oder dergleichen zugeführt
werden.
[0042] Die Figuren 1 und 2 erläutern vorliegende Erfindung beispielhaft näher. Die Figur
1 zeigt eine Draufsicht auf eine Arzneimittelverpackung, wie eine Blisterpackung 1
mit ihren Vertiefungen 2. Ein Rechner 5 ist durch eine Einschiebverbindung oder mittels
einer Klemm-, Einrast-, Einschnapp- oder einer anderen Kontaktverbindung mit der Blisterpackung
1 verbunden. Mittels eines Schiebers 4 kann beispielsweise die Klemmverbindung aktiviert
werden und die an der Seitenkante 9 der Blisterpackung 1 endenden Leiterbahnen 3 (siehe
Figur 2) werden mit Gegenkontakten am Rechner in Verbindung gebracht. Der Rechner
5 weist beispielsweise eine Zeitanzeige 6 und/oder eine Anzeige für den Zeitpunkt
der nächsten Medikamenteneinnahme und/oder einen Tonerzeuger auf. Durch Leuchtdioden
7 kann der Erinnerungsvorgang für den Patienten erkennbar gemacht oder optisch noch
verstärkt werden. Der Rechner ist mehrfach verwendbar und kann beispielsweise durch
eine Taste 8 wieder auf Null gesetzt werden.
[0043] Die Figur 2 zeigt die Rückseite der Blisterverpackung 1. Über dem Deckelmaterial
ist beispielsweise durch aufkleben die Etikette 10 festgelegt. Die Etikette 10 mit
den Leiterbahnen 3 überdeckt vollflächig die Blisterpackung 1 und stellt an der Seitenkante
9 die Anschlüsse an den Rechner 5 zur Verfügung. Die Leiterbahnen 3, welche auf der
Etikette 10 angebracht sind, liegen, durch entsprechendes Positionieren beim Aufklebevorgang,
massgenau über den Vertiefungen 2 der Blisterpackung 1. Jede Vertiefung 2 ist von
einer Leiterbahn 3 überdeckt, damit bei erfolgter Medikamentenentnahme und damit Bruch
der Leiterbahn 3, ein Impuls an den Rechner 3 gesandt werden kann, resp. dass der
Rechner 3 aufgrund ausgesendeter Impulse erkennt, dass die Medikamentenentnahme erfolgt
ist oder fällig oder überfällig ist. Der Rechner 5 ist so ausgelegt, dass die Kontakte
entlang der Seitenkante 9 der Blisterpackung 1 abgenommen werden können.
1. Deckelfolie mit Leiterbahnen für an einen Rechner anschliessbaren Arzneimittelverpackung,
wobei der Arzneibehälter eine Mehrzahl von Vertiefungen enthält, die mit Füllgut beschickt
sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Deckelfolie aus wenigstens zwei Lagen besteht, wobei die eine Lage das auf dem
Arzneimittelverpackung festgelegte Deckelmaterial ist und die zweite Lage eine die
Leiterbahnen enthaltende Etikette ist und die Etikette wenigstens die Füllgut enthaltenden
Vertiefungen überdeckt.
2. Deckelfolie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Etikette eine Kleberschicht enthält und die Etikette mit der Kleberschicht gegen
das Deckelmaterial gerichtet, unmittelbar oder mittelbar, auf dem Deckelmaterial angebracht
ist.
3. Deckelfolie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Deckelmaterial, unmittelbar oder mittelbar, eine nach aussen gerichtete Kleberschicht
enthält und auf der Kleberschicht die Etikette angebracht ist.
4. Deckelfolie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Leiterbahnen eine SnO2/Sb2O3-Hydroxid-Mischung auf einem Mica-Substrat enthalten.
5. Verfahren zur Herstellung von Deckelfolien mit Leiterbahnen für an einen Rechner anschliessbaren
Arzneimittelverpackung, wobei der Arzneimittelverpackung eine Mehrzahl von Vertiefungen
enthält, die mit Füllgut beschickt und anschliessend die befüllten Arzneimittelverpackung
mit einer Deckelfolie verschlossen werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
über der Deckelfolie eine wenigstens die Füllgut enthaltenden Vertiefungen überdeckende
Etikette festgelegt wird, wobei die Etikette die Leiterbahnen enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Deckelfolie und die Etikette mittelbar oder unmittelbar aufeinander durch Verklebung
gegenseitig verbunden werden.
7. Verwendung einer Leiterbahnen enthaltenden Etikette als eine Lage einer wenigstens
zweilagigen Deckelfolie, wobei die Deckelfolie eine Arzneimittelverpackung mit einer
Mehrzahl von Vertiefungen, die mit Füllgut beschickt sind, verschliesst.