[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine, vorzugsweise Flexodruckmaschine, mit einem
in einem Druckmaschinengestell gelagerten Gegendruckzylinder, der mit einem Antrieb
versehen ist, und mit mindestens einem Druckwerk, das aus einer angetriebenen, an
den Gegendruckzylinder anstellbaren Druckwalze und aus einer an die Druckwalze anstellbaren
Farbauftrags- oder Rasterwalze besteht, die mit einem Spülfarbwerk zusammenwirkt,
wobei der Gegendruckzylinder, die Druck- und Rasterwalze jeweils gleichachsig Zahnräder
zu ihren Antrieb aufweisen, die Rasterwalze mit einem besonderen Weiterlaufantrieb
versehen ist und wobei jeweils durch Parallelverschiebung der Druckwalze und der Rasterwalze
das Druckwalzenzahnrad mit dem Gegendruckzylinderzahnrad und das Rasterwalzenzahnrad
mit dem Druckwalzenzahnrad kuppelbar sind.
[0002] Eine Flexodruckmaschine dieser Art ist beispielsweise aus der DE-PS 34 37 216 bekannt.
Anhand der Fig. 7 der Zeichnung wird nachstehend kurz der Antrieb des Gegendruckzylinders
und der Antrieb der Druckwalze und der Rasterwalze nur eines Druckwerks der bekannten
Druckmaschine beschrieben.
[0003] In den Seitenteilen 1, 2 des Druckmaschinengestells sind die Wellenzapfen des Gegendruckzylinders
3 gelagert, die nur durch die gestrichelte Mittellinie angedeutet sind. Auf den rechten
Wellenzapfen des Gegendruckzylinders 3 ist das Zentralrad 4 aufgekeilt. Das Zentralrad
4 wird von dem Hauptantriebsmotor 5, bei dem es sich um einen Elektromotor handelt,
über das Abtriebsritzel 6 und die Zwischenzahnräder 7 bis 10, die entsprechenden Getriebestufen
bilden, angetrieben. Die Zahnräder 8 und 9 sind auf eine gestrichelt angedeutete Welle
11 aufgekeilt, die ebenfalls im Druckmaschinengestell gelagert ist.
[0004] Die Druckwalze 12 und die Rasterwalze 13 sind in Lagerböcken von auf Konsolen des
Druckmaschinengestells verschieblich geführten Schlitten gelagert, wie dies in der
DE-PS 34 37 216 beschrieben worden ist. Auf die rechten, die Lagerböcke durchsetzenden
Wellenzapfen der Druckwalze 12 und der Rasterwalze 13, die ebenfalls nur durch gestrichelte
Linien angedeutet sind, sind das Druckwalzenzahnrad 14 und das Rasterwalzenzahnrad
15 aufgesetzt, wobei das Rasterwalzenzahnrad 15 über einen Freilauf 16 auf dem Rasterwalzenwellenzapfen
gelagert ist. Durch Verfahren des Druckwalzenschlittens und des Rasterwalzenschlittens
können die Verzahnungen des Zentralrades 4 und des Druckwalzenzahnrades 14 sowie des
Druckwalzenzahnrades 14 und des Rasterwalzenzahnrades 15 in und außer Eingriff gebracht
werden. Dabei führen die Druckwalzen- und Rasterwalzenschlitten zum Auswechseln einer
Druckwalze eine weithubige Bewegung und Zum Verfahren in die "Druck-Ab-Stellung" nur
eine kurzhubige Bewegung aus, bei der die Zylinder und Walzen zwar voneinander abgerückt
sind, deren Verzahnungen sich aber noch lose miteinander im Eingriff befinden.
[0005] Üblicherweise läuft die Rasterwalze 13 in der Druck-Ab-Stellung noch mit einer geringeren
Drehzahl als beim Druckbetrieb weiter, um bei kürzeren Druckunterbrechungen ein Ein-
oder Antrocknen der Druckfarbe zu verhindern. Dieser Weiterlaufantrieb besteht aus
dem Servomotor 17, der über die aus den Zahnrädern 18, 19 bestehende Getriebestufe
und den Freilauf 20 die Rasterwalze 13 über den linken Wellenzapfen antreibt. Dieser
Weiterlauf-Antrieb ist möglich, weil die Rasterwalze 13 wegen des rechten Freilaufs
16 auch bei blockiertem Rasterwalzenzahnrad 15 in einer Richtung gedreht werden kann.
Der Weiterlaufantrieb behindert bei normalem Druckbetrieb den Antrieb der Rasterwalze
13 über das Zentralrad 4 und das Druckwalzenzahnrad 14 nicht, weil auch das Antriebszahnrad
19 über einen Freilauf 20 auf dem linken Wellenzapfen der Rasterwalze 13 gelagert
ist.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Druckmaschine ist an die Rasterwalze 13 ein Spülfarbwerk
angedrückt, das in der DE-Patentanmeldung 195 48 535.1 vom 22.12.1995 näher erläutert
worden ist.
[0007] Dieses Spülfarbwerk besteht, wie anhand der Fig. 8 kurz erläutert wird, aus einem
an die Rasterwalze 13 anstellbaren Rakelmesserträger 21, der aus einer Profilleiste
besteht. Die Leiste des Rakelmesserträgers 21 ist mit einer den Farbkammerinnenraum
bildenden Rinne versehen. In diese Rinne mündet im mittleren Bereich eine die Druckfarbe
zuführende Bohrung 22. In den unteren Endbereichen der Rinne befinden sich die Druckfarbe
abführende Bohrungen 23 und 24. Die Stirnseiten der Rinnenränder des Rakelmesserträgers
sind gegensinnig dachförmig abgeschrägt. Auf diesen Stirnflächen sind Rakelmesser
befestigt, die schabend bzw. streichend an die Rasterwalze 13 anstellbar sind. An
den Seiten des Rakelmesserträgers sind Dichtungen angeordnet, die den Farbkammerinnenraum
gegenüber der Rasterwalze 13 abdichten. Rakelvorrichtungen dieser Art sind beispielsweise
aus den deutschen Patentanmeldungen 195 16 223.3 und 195 16 224.2 bekannt, auf die
zur näheren Beschreibung der Rakelvorrichtung Bezug genommen wird.
[0008] In der aus der deutschen Patentanmeldung 195 48 535.1 bekannten Rakelvorrichtung
ist vorgesehen, daß während der Spülung zum Zwecke der Reinigung der Rakelvorrichtung
die Rakelwalze mit hoher Drehzahl, also mit einer Drehzahl, die über der Drehzahl
beim Druckbetrieb liegt, ein- oder mehrmals mit entgegengesetzter Drehrichtung angetrieben
wird.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Druckmaschine der eingangs angegebenen Art zu
schaffen, bei der sich die Rasterwalze sowohl zum Zwecke des Weiterlaufs mit einer
gegenüber der Betriebsdrehzahl geringeren Weiterlaufdrehzahl als auch zum Zwecke des
Spülens der Rakelvorrichtung mit einer gegenüber der Betriebsdrehzahl erhöhten Drehzahl
reversierend antreiben läßt.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Druckmaschine der eingangs angegeben
Art dadurch gelöst, daß die Rasterwalze durch eine schaltbare Kupplung mit dem Rasterwalzenzahnrad
kuppelbar und durch eine zweite schaltbare Kupplung mit einem geschwindigkeitsvariablen
und reversierbaren Rasterwalzenantrieb kuppelbar ist. Da bei der erfindungsgemäßen
Druckmaschine das Rasterwalzenzahnrad nicht durch einen Freilauf mit dem Wellenzapfen
der Rasterwalze, sondern mit diesem über eine schaltbare Kupplung verbunden ist, läßt
sich die Rasterwalze unabhängig von dem Druckmaschinenantrieb und auch bei einem Stillstand
der Druckmaschine über den Rasterwalzenantrieb in beiden Drehrichtungen mit beliebiger
Drehzahl antreiben, also sowohl mit der geringeren Weiterlaufdrehzahl als auch mit
der höheren Drehzahl zum Spülen.
[0011] In der DE-PS 34 37 216 ist beschrieben worden, daß es bei Druckmaschinen und speziell
Flexodruckmaschinen ein besonderes Problem ist, nach einem Wechsel der Formzylinder
diese passergerecht zueinander auszurichten.
[0012] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine Druckmaschine, vorzugsweise
Flexodruckmaschine, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2 zu schaffen, bei der
eine einfache passergerechte Ausrichtung der Druckzylinder nach deren Wechsel möglich
ist.
[0013] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß nur das Druckwalzenzahnrad
durch Parallelverschiebung mit dem Gegendruckzylinderzahnrad kuppelbar ist und daß
die Rasterwalze mit einem eigenen steuerbaren, geschwindigkeitsvariablen und reversierbaren
Antrieb versehen und durch ein Zahnrad mit dem Druckwalzenzahnrad kuppelbar ist.
[0014] Bei dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Druckmaschine werden während des Druckbetriebes
nur noch die Druckwalzen von dem Zentralrad angetrieben, mit dem die Druckwalzenzahnräder
kämmen. Die Rasterwalze wird auch im Druckbetrieb über den Rasterwalzenantrieb angetrieben,
wobei die Drehzahl der Rasterwalze über einen Rechner gesteuert werden kann. Um eine
einfache und genaue Steuerung der Drehzahl zu ermöglichen, besteht der Antriebsmotor
für den Rasterwalzenantrieb zweckmäßigerweise aus einem Schrittmotor.
[0015] Während des Druckbetriebes läßt sich somit die Rasterwalze mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit
wie die Druckwalze antreiben. Darüberhinaus ist es auch möglich, während des Druckbetriebes
die Rasterwalze mit höherer oder geringerer Umfangsgeschwindigkeit als der der Druckwalze
anzutreiben, so daß dadurch der Farbauftrag auf die Druckwalze gesteuert werden kann.
[0016] Während des Druck-Ab-Betriebes, bei dem also die Rasterwalze nicht an die Druckwalze
angestellt ist, kann diese mit der gewünschten geringeren Weiterlaufdrehzahl angetrieben
werden.
[0017] Während des Spülvorganges läßt sich die Rasterwalze reversierend mit den höheren
Drehzahlen antreiben, also beispielsweise mit einer höheren Drehzahl als der beim
Druckbetrieb.
[0018] Ein besonderer Vorteil dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung besteht darin, daß
die Rasterwalzenantriebe nach einem Wechsel der Druckzylinder dazu benutzt werden
können, um die Druckzylinder der mehreren Druckwerke passergerecht zueinander auszurichten.
Zu diesem Zweck sind die Druckzylinderzahnräder mit einer Marke, beispielsweise einer
Kennbohrung, versehen, über die sich der Druckzylinder gegenüber dem Druckmaschinengestell
in eine Grundposition drehen läßt. Ausgehend von dieser Grundposition drehen die Rasterwalzenantriebe
die einzelnen Druckzylinder in Stellungen, in denen diese passergerecht zueinander
ausgerichtet sind. Dabei erfolgt die Steuerung der einzelnen Schrittmotore der Rasterwalzenantriebe
durch einen Rechner, in dem die Grundpositionen und die einzelnen Drehwinkel zur Ausrichtung
der Druckwalzen in ihre passergerechten Stellungen gespeichert sind.
[0019] Aufgrund der hohen Rechnerleistungen ist es auch möglich, die erforderlichen Einstellungen
bei laufender Druckmaschine vorzunehmen und nach passergerechter Ausrichtung der einzelnen
Druckwalzenzahnräder diese winkelgerecht und eingriffsgenau in den Eingriff mit der
Verzahnung des Zentralrades zu bringen.
[0020] Zum Zwecke der passergenauen Einrichtung der einzelnen Druckwalzen bzw. der Druckwalzenzahnräder
wird das Druckwalzenzahnrad in kuppelnden Eingriff mit einem Zahnrad der Rasterwalze
gebracht. Zweckmäßigerweise erfolgt die Kupplung und Entkupplung des Rasterwalzenzahnrades
mit dem Druckwalzenzahnrad durch Axialverschiebung eines dieser Zahnräder. Auch hierbei
stellt der Rechner sicher, daß ein winkelrichtiger Eingriff der Zahnräder erfolgt,
ohne daß Zähne aufeinanderstoßen.
[0021] Nach einer dritten erfinderischen Ausgestaltung ist bei einer Druckmaschine nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2 vorgesehen, daß die Rasterwalze wiederum mit
einem eigenen steuerbaren, geschwindigkeitsvariablen und reversierbaren Antrieb versehen
ist und daß das Druckwalzenzahnrad nur mit dem Rasterwalzenzahnrad kuppelbar und das
Rasterwalzenzahnrad durch eine schaltbare Kupplung von der Rasterwalze lösbar ist.
[0022] Bei dieser erfinderischen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Druckwerks wird die
Druckwalze im Druckbetrieb nicht mehr von dem den Gegendruckzylinder antreibenden
Zentralrad angetrieben, sondern über den Rasterwalzenantrieb. Durch diese Ausgestaltung
lassen sich sämtliche Vorteile der Druckmaschine nach der zweiten erfindungsgemäßen
Ausgestaltung erreichen. Zusätzlich kann während des Druckbetriebes der Druckwalze
über den Rasterwalzenantrieb eine von der Umfangsgeschwindigkeit des Gegendruckzylinders
abweichende Geschwindigkeit erteilt werden, so daß aufgrund der dadurch erzielbaren
Relativgeschwindigkeit Abwicklungsfehler der zu bedruckenden Bahn ausgeglichen werden
können. Durch eine langsamere Drehung des Druckzylinders kann das Druckbild in Umfangsrichtung
gestreckt und durch eine höhere Drehzahl gestaucht werden.
[0023] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
- Fig. 1
- den Antrieb des Gegendruckzylinders und der Druck- und Rasterwalze eines von mehreren
Druckwerken einer Flexodruckmaschine, und zwar in einer Stellung, in der die den Druckzylinder
und die Rasterwalze lagernden Schlitten soweit abgefahren sind, daß der Druckzylinder
zum Zwecke seines Austausches ausgehoben werden kann, nach einer ersten Ausführungsform
der Erfindung in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, in der sich die Druckwalze und die Rasterwalze
in der Druck-An-Stellung befinden,
- Fig. 3
- eine Abwandlung des Antriebes nach den Fig. 1 und 2 nach einer zweiten erfindungsgemäßen
Ausführungsform, in der sich die Druckwalze und die Rasterwalze in der Druck-Ab-Stellung
befinden,
- Fig. 4
- eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, in der das Druckwalzenzabnrad durch Parallelverschiebung
der Druckwalze außer Eingriff mit der Verzahnung des Zentralrades und durch Axialverschiebung
in Eingriff mit der Verzahnung der Rasterwalze gebracht worden ist,
- Fig. 5
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung des Antriebes nach einer dritten Ausführungsform
der Erfindung, in der sich die Druckwalze und die Rasterwalze in der Druck-An-Stellung
befinden,
- Fig. 6
- eine der Fig. 5 entsprechende Darstellung des Antriebes, in der die Druckwalze und
die Rasterwalze durch Weithubbewegungen von dem Gegendruckzylinder abgefahren worden
sind,
- Fig. 7
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung eines bekannten Antriebes und
- Fig. 8
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Gegendruckzylinders sowie einer
Druckwalze und einer Rasterwalze mit Spülfarbwerk.
[0024] Anhand der Fig. 1 und 2 wird nun der Antrieb des Gegendruckzylinders und der Druckwalze
sowie der Rasterwalze eines von mehreren Druckwerken einer Flexodruckmaschine nach
der ersten Ausführungsform der Erfindung beschrieben.
[0025] Soweit die Bezugszeichen in den Fig. 1 bis 6 gleiche Teile einer bekannten Flexodruckmaschine
nach Fig. 7 bezeichnen, werden dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0026] Von dem anhand der Fig. 7 beschriebenen Antrieb unterscheidet sich der Antrieb nach
den Fig. 1 und 2 dadurch, daS das Rasterwalzenzahnrad 15 mit dem rechten Wellenzapfen
der Rasterwalze 13 durch eine schaltbare Kupplung 20 und der Motor 31 mit dem Ritzel
18 der Getriebestufe 18, 19 durch eine zweite schaltbare Kupplung 32 verbindbar ist.
Weiterhin ist an die Rasterwalze 13 ein Spülfarbwerk 34 anstellbar, wie es anhand
der Fig. 8 beschrieben worden ist.
[0027] In Fig. 1 ist der Antrieb in einer Stellung dargestellt, in der die die Druckwalze
12 und die Rasterwalze 13 lagernden Schlitten durch Weithubbewegungen soweit von dem
Gegendruckzylinder 3 abgefahren worden sind, daß das Druckwalzenzahnrad nicht mehr
im Eingriff mit dem Zentralrad 4 und das Rasterwalzenzahnrad 15 nicht mehr im Eingriff
mit dem Druckwalzenzahnrad 14 ist, so daß die Druckwalze 12 zu ihrem Wechsel ausgehoben
werden könnte. In der dargestellten Stellung läßt sich die Rasterwalze 13 bei stillstehendem
Hauptantrieb während des Wasch- oder Spülvorgangs über den Motor 31 reversierend mit
einer Drehzahl antreiben, die über der Drehzahl beim Druckbetrieb liegt. Zu diesem
Zwecke ist die Schaltkupplung 32 über die zentrale Druckmaschinensteuerung eingerückt,
so daß der in beide Drehrichtungen laufende Motor 31 über die Getriebestufe 18, 19
die Rasterwalze 13 mit der gewünschten Drehzahl in der gewünschten Drehrichtung antreibt.
[0028] Selbst wenn die Zahnräder 4, 14, 15 in der Druck-Ab-Stellung noch lose miteinander
im Eingriff sein sollten, würde sich bei stillstehenden Hauptantrieb die Rasterwalze
13 sowohl mit einer geringeren Weiterlaufdrehzahl als auch mit einer höheren Drehzahl
beim Spülvorgang antreiben lassen, da die Rasterwalze 13 durch die erste Schaltkupplung
30 von dem Rasterwalzenzahnrad 15 abgekuppelt ist.
[0029] Im Druckbetrieb wird durch Schließen der Kupplung 30 das Rasterwalzenzahnrad 15 an
die Rasterwalze 13 angekuppelt und der Motor 31 durch Öffnen der Kupplung 32, die
auch an anderer Stelle angeordnet sein könnte, abgekuppelt. Der Zustand des Antriebs
während des Druckbetriebes ist aus Fig. 2 ersichtlich.
[0030] Der Motor 31 ist durch die zentrale Maschinensteuerung, beispielsweise einen Rechner,
steuerbar und entsprechend der höheren an diesen Zu stellenden Anforderungen stärker
ausgelegt.
[0031] Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel des Antriebs nach der Erfindung, die nun anhand
der Fig. 3 und 4 beschrieben wird, ist nur das Druckwalzenzahnrad 14 durch Parallelverschiebung
des die Druckwalze 12 lagernden Schlittens in Eingriff mit den Zähnen des Zentralrades
4 bringbar. Die Rasterwalze 13 wird aussschließlich durch den Servomotor 40 über die
Getriebestufe 18, 19 sowohl während des Druckbetriebes als auch während des Weiterlauf-
und Waschbetriebes angetrieben.
[0032] Der rechte Wellenzapfen der Rasterwalze 13 ist mit einem Zahnrad 41 versehen, das
sich nach der Entkupplung der Zahnräder 4 und 14 und entsprechendem Zusammenfahren
bzw. Ausrichten der Druckwalze 12 und der Rasterwalze 13 nur durch axiales Verschieben
in Eingriff mit den Zähnen des Zahnrades 41 bringen läßt, so daß über den Rasterwalzenantrieb
der Formzylinder 12 nach einem Wechsel zur Voreinstellung der Passer zu den Druckwalzen
der anderen Druckwerke ausgerichtet werden kann.
[0033] Vor Aufnahme des Druckbetriebes wird das Druckwalzenzahnrad 14 durch Axialverschiebung
wieder außer Eingriff mit dem Zahnrad 41 der Rasterwalze gebracht und die Druckwalze
wird in ihre Druckstellung an den Gegendruckzylinder 3 herangefahren, so daß die Verzahnungen
4, 14 lagerichtig in Eingriff miteinander kommen.
[0034] Aus den Fig. 5 und 6 ist eine dritte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebes
ersichtlich, das sich von dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 im wesentlichen
nur dadurch unterscheidet, daß auch während des Druckbetriebes der Antrieb der Druckwalze
12 über den Servomotor 50 zum Antrieb der Rasterwalze 13 erfolgt. Das Zentralrad 51
ist daher mit einem entsprechend kleineren Durchmesser ausgeführt, so daß es im Druckbetrieb
nicht mehr in Eingriff mit dem Druckwalzenzahnrad 14 kommt.
[0035] Um die Rasterwalze 13 im Weiterlaufbetrieb und im Spülbetrieb unabhängig von der
Druckwalze 12 antreiben zu können, ist das Rasterwalzenzahnrad 15 durch eine Schaltkupplung
52 von dem Rasterwalzenzahnrad 15 abkuppelbar.
[0036] Weiterhin läßt sich, wie aus Fig. 6 ersichtlich ist, durch entsprechende Axialverschiebung
auf einem Vielkeil-Wellenzapfen das Druckwalzenzahnrad 14 in und außer Eingriff mit
dem Rasterwalzenzahnrad 14 bringen, was erforderlich ist, um bei einer Voreinstellung
sämtlicher Druckwalzen diese in ihre Grundpositionen zu bringen, in denen diese aufgrund
von Kennmarken in ihren Drehwinkeln zu dem Maschinengestell ausgerichtet sind.
[0037] Die Servomotoren für die Rasterwalzenantriebe werden derart ausgewählt, daß sie in
ihrer Leistung den an diese zu stellenden Anforderungen entsprechen und durch die
Maschinensteuerung zur winkelgerechten Einstellung der Druckwalzen gesteuert werden
können.
[0038] Die Erfindung ist vorstehend nur an einem Druckwerk einer Flexodruckmaschine beschrieben
worden. Entsprechendes gilt jedoch für die weiteren Druckwerke bei Mehrfarben-Druckmaschinen.
1. Druckmaschine, vorzugsweise Flexodruckmaschine,
mit einem in einem Druckmaschinengestell gelagerten Gegendruckzylinder, der mit einem
Antrieb versehen ist, und
mit mindestens einem Druckwerk, das aus einer angetriebenen, an den Gegendruckzylinder
anstellbaren Druckwalze und aus einer an die Druckwalze anstellbaren Farbauftrags-
oder Rasterwalze besteht, die mit einem Spülfarbwerk zusammenwirkt,
wobei der Gegendruckzylinder, die Druck- und Rasterwalze jeweils gleichachsig Zahnräder
zu ihrem Antrieb tragen,
die Rasterwalze mit einem besonderem Weiterlaufantrieb versehen ist und
wobei jeweils durch Parallelverschiebung der Druckwalze und der Rasterwalze das Druckwalzenzahnrad
mit dem Gegendruckzylinderzahnrad und das Rasterwalzenzahnrad mit dem Druckwalzenzahnrad
kuppelbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rasterwalze durch eine erste schaltbare Kupplung mit dem Rasterwalzenzahnrad
kuppelbar und durch eine zweite schaltbare Kupplung mit einem geschwindigkeitsvariablen
und reversierbaren Rasterwalzenantrieb kuppelbar ist.
2. Druckmaschine, vorzugsweise Flexodruckmaschine, mit einem in einem Druckmaschinengestell
gelagerten Gegendruckzylinder, der mit einem Antrieb versehen ist, und mit mehreren
Druckwerken, von denen jedes aus einer angetriebenen, an den Gegendruckzylinder anstellbaren
Druckwalze und aus einer an die Druckwalze anstellbaren Farbauftrags- oder Rasterwalze
besteht, die mit einem Spülfarbwerk zusammenwirkt, wobei der Gegendruckzylinder, die
Druck- und Rasterwalzen jeweils gleichachsig Zahnräder zu ihrem Antrieb tragen und
die Rasterwalzen mit besonderen Weiterlaufantrieben versehen sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß nur das Druckwalzenzahnrad durch Parallelverschiebung mit dem Gegendruckzylinderzahnrad
kuppelbar ist und daß die Rasterwalze mit einem eigenen steuerbaren, geschwindigkeitsvariablen
und reversierbaren Antrieb versehen und durch ein Zahnrad mit dem Druckwalzenzahnrad
kuppelbar ist.
3. Druckmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung und Entkupplung
des Rasterwalzenzahnrades mit dem Druckwalzenzahnrad durch Axialverschiebung eines
dieser Zahnräder erfolgt.
4. Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rasterwalze mit einem eigenen steuerbaren, geschwindigkeitsvariablen und reversierbaren
Antrieb versehen ist und daß das Druckwalzenzahnrad nur mit dem Rasterwalzenzahnrad
kuppelbar und das Rasterwalzenzahnrad durch eine schaltbare Kupplung von der Rasterwalze
lösbar ist.