[0001] Die Erfindung betrifft ein Verpackungspolster, umfassend einander zugewandte, miteinander
verbundene und variabel relativ zueinander distanzierbare Polsterelemente. Mit ein
und demselben Verpackungspolster können Teile unterschiedlicher Kantenlängen verpackt
werden. Insbesondere kann das Polster zwei Ecken von Kleingehäusen mit Kantenlängen
von z.B. 100 mm bis 200 mm einfassen. Unter Verwendung von vier der Polster-Doppelecken
läßt sich auf einfache Art ein Rundumschutz für empfindliche quaderförmige Teile,
z.B. elektronische Geräte herstellen. Die Erfindung bezieht sich auch auf einen Zuschnitt
zur Ausbildung der Polsterecke des Verpackungspolsters.
[0002] Ein bekanntes Polster der gattungsgemäßen Art besteht aus weichem gummiartigem Kunststoffmaterial,
das für größere Kantenlängen infolge der relativ hohen Materialrückstellkraft nur
mit erheblicher Kraft aufgespannt werden kann. Abgesehen davon, daß solche Polster
auch entlang der Kantenlänge zu unerwünschten Krümmungen neigen, handelt es sich um
Produkte, die die Umwelt sowohl hinsichtlich Herstellung als auch Entsorgung erheblich
belasten, wobei zu berücksichtigen ist, daß die Polster in sehr großer Stückzahl Verwendung
finden und zumeist nach einmaligem Einsatz ausgedient haben.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verpackungspolster mit distanzierbaren
Polsterecken zu schaffen, das für verschiedene Kantenlängen gleichermaßen formhaltig
ist, in relativ weitem Maß sowie in bequemer Handhabung auf die gewünschte Kantenlänge
einstellbar ist und aus umweltverträglichem Material hergestellt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Verpackungspolsters der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß das Verpackungspolster mindestens zwei jeweils aus
wenigstens einem aus Pappe, Wellpappe oder dergleichen Material bestehenden Zuschnitt
aufgerichtete Polsterecken aufweist, die jeweils mit wenigstens einem der zueinander
distanzierbaren Polsterelemente versehen sind, wobei die Polsterecken mittels Steck-Schiebeverbindung
relativ zueinander schiebebewegbar miteinander verbunden sind. Das erfindungsgemäße
Verpackungspolster, das aus umweltverträglichem Material wie Wellpappe herstellbar
ist, läßt sich einfach durch translatorisches Verschieben von zwei Polsterecken relativ
zueinander auf den gewünschten Abstand zwischen einander zugewandten stirnseitigen
Eck-Polsterelementen bringen. Diese lassen sich in genauer Ausrichtung zueinander
relativ weit, z.B. um 30 bis 50% des kleinsten Abstandes der Polsterelemente, auseinander
bringen. Das Einstellen des gewünschten Abstandes der Stirn-Polsterelemente erfolgt
sehr bequem, da aufgrund der Steck-Schiebeverbindung keine Rückstellkräfte vorhanden
sind, die bei der bekannten Kunststoff-Doppelecke mit zunehmender Spreizung erheblich
zunehmen und damit dort die Handhabung behindern. Besonders vorteilhaft ist es, daß
die erfindungsgemäße Polster-Doppelecke in maximal auseinander gezogenem Zustand,
d.h. in der größten Beabstandung der Stirn-Polsterelemente anlieferbar ist und dann
unmittelbar an dem zu verpackenden Gut auf das gewünschte Eckenabstandsmaß durch einfache
Schiebebewegung zusammen schiebbar ist.
[0005] Gemäß besonders vorteilhafter Gestaltung der Erfindung ist an wenigstens einer Polsterecke
eine einen Flachspalt aufweisende Wand ausgebildet, wobei der Flachspalt mit einem
zungenartigen entsprechend flachen Steckelement zusammenwirkt. Der Flachspalt bildet
eine taschenartige Flachaufnahme und Führung, in die das Steckelement als Schiebeteil
mit durch das Zuschnittsmaterial bedingtem Reibwiderstand einfaßt. Die Leichtgängigkeit
der Steck-Schiebeverbindung kann vorteilhaft z.B. dadurch erhöht werden, daß sich
bei Polsterecken aus Wellpappe die Wellen von Steckelement und Aufnahmeelement parallel
erstrecken.
[0006] Eine besonders vorteilhafte Gestaltung besteht darin, daß jede Polsterecke eine mit
rechtwinklig zueinander stehenden Wänden geschlossene Innenecke aufweist. Dadurch
bildet jede Polsterecke ein auch in der Innenecke bei jeder Schiebeposition dreiflächiges
und damit zudem im Ganzen für sich sehr stabiles Polster. Dieses ist besonders vorteilhaft
in Umkartons einsetzbar, deren Kartonagestabilität als solche relativ gering ist.
[0007] Das Steckelement der Polstereckenverbindung läßt sich als separates Element mit Steckzungen
an gegenüberliegenden Seiten vorsehen, wobei dann an jeder Polsterecke eine zugehörige
Steckaufnahme zugeordnet ist. Besonders vorteilhaft ist es aber, das Steckelement
als integrierten Flächenabschnitt des eine Polsterecke bildenden Zuschnittes vorsehen.
Das Steckelement kann vorteilhaft mit einer nur einlagigen beidseitig gedeckten Wellenlage
ausgeführt werden, wobei es zweckmäßig mit einer der Rückwandhöhe bzw. der Bodentiefe
der Doppel-Polsterecke entsprechenden Höhe zur Bildung einer bis zur inneren Längsecke
des Polsters reichenden geschlossenen Wand vorgesehen ist.
[0008] Eine besonders einfache und funktionsgerechte Ausführung besteht darin, daß ein die
Schiebe-Führungsaufnahme bildender Flachspalt durch den Zwischenraum einer um 180°
umgekrempelten Wand gebildet ist. Gleichermaßen besteht eine besonders vorteilhafte
Ausbildung des durch einen flachen Abschnitt gebildeten Steckelements darin, daß es
Teil einer Verbindungs-Krempelwand ist, die besonders vorteilhaft als zwischen eine
äußere und eine innere Wand fest eingefaßte Wand vorgesehen ist. Eine derartige dreiwandige
Krempel/Wickelwand kann vorteilhaft auch als ein in der Doppel-Polsterecke rück- oder
bodenseitiges Polsterelement vorgesehen werden.
[0009] Ein besonders einfacher und zweckmäßiger Zuschnitt für die Polsterecke des Verpackungspolsters
weist erfindungsgemäß wenigstens einen eine Eckwand der aufgerichteten Polsterecke
bildenden Abschnitt auf, der mit einem eine Steckaufnahme der Schiebeverbindung bildenden
Zuschnittselement verbunden ist. Vorteilhaft sind mindestens drei im Zuschnitt flachliegende,
mittels Faltlinien aneinander gelenkte Abschnitte vorgesehen, wobei zwei Abschnitte
an einem im Zuschnitt eckseitigen Abschnitt über Eck angelenkt sind und wenigstens
einer der Eckwandabschnitte mit einem eine Steckaufnahme bildenden Abschnitt verbunden
ist. Besonders vorteilhaft ist es, daß ein solcher erfindungsgemäßer Zuschnitt zweckmäßig
zudem einen ein Steckelement bildenden Flächenabschnitt aufweisen kann, der weiter
vorteilhaft als Bestandteil einer Krempelwand vorgesehen ist. Dabei kann der Zuschnitt
sehr einfach gestaltet werden, in dem vorteilhaft eine Folge von wenigstens vier nahezu
gleichen Rechteckflächenabschnitten mit parallelen Faltlinien schmalseitig aneinander
gelenkt sind. Um die Polsterecke vorteilhaft mit einer im dem Doppelecken-Verpackungspolster
wenigstens zweilagigen Stirnwandung vorzusehen, ist an wenigstens einen mittleren
Abschnitt der erwähnten Abschnittsfolge ein zur Krempelwandbildung vorgesehener Doppelabschnitt
mittels Faltlinien angelenkt, die zu den die aufeinanderfolgenden Abschnitte anlenkenden
Faltlinien senkrecht gerichtet sind.
[0010] Eine besonderer Vorteil hinsichtlich kostengünstiger Herstellung besteht darin, daß
die Zuschnitte für beide Polsterecken des Verpackungspolsters gleich ausgebildet werden
können, wobei die Zuschnitte vorteilhaft auch zwei identisch gleiche Steck-Flächenabschnitte
aufweisen.
[0011] Weitere zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus Unteransprüchen
hervor.
[0012] Besonders zweckmäßige und vorteilhafte Ausbildungsformen oder -möglichkeiten der
Erfindung werden anhand der folgenden Beschreibung der in der schematischen Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- in Draufsicht mit Schnitt im oberen Wandungsbereich das Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Verpackungspolsters, das zwei schiebebewegbar aneinander gesetzte,
identisch gleiche Polsterecken aufweist,
- Fig. 2A
- die Polsterecken-Schnittansicht gemäß Schnitt A-A in Fig. 1,
- Fig. 2B
- die Polsterecken-Schnittansicht gemäß Schnitt B-B in Fig. 2A,
- Fig. 2C
- die Polsterecken-Ansicht gemäß Schnitt C-C in Fig. 2A und
- Fig. 3
- das Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Polsterecken-Zuschnitts.
[0013] Das Verpackungspolster gemäß Fig. 1 umfaßt zwei Polsterecken 101 und 102, die mit
identisch gleichen Wänden 1 bis 9 und Polstern 901, 902 übereinstimmend ausgebildet
sind. Im ganzen ist ein Doppeleckenpolster gebildet, das mit seinen nach zwei Seiten
über Eck offenen Raum 105 den zu polsternden Teil des nicht dargestellten Verpackungsguts
aufnimmt, wobei das Verpackungsgut im Abstand seiner Kantenlänge L längsseitig und
stirnseitig an zwei Ecken abgepolstert wird.
[0014] Die Beschreibung erfolgt anhand der in Fig. 1 rechten Polsterecke 101. Diese umfaßt
eine Verbindungswandung 300, die aus drei - in der Darstellung rückseitigen - Parallelwänden
besteht, nämlich der äußeren Rückwand 3, der inneren Rückwand 2 und der Zwischen-Verbindungswand
1. Die Stirnwandung 700 umfaßt vier parallele Wände, nämlich die Stirnaußenwand 7,
die Stirnzwischenwände 6 und 8 und die Stirninnenwand 9. Wie aus Fig. 2A ersichtlich,
umfaßt die Bodenwandung 400 zwei mit Zwischenraum 51 beabstandete Parallelwände, nämlich
eine Spaltaußenwand 4 und eine Spaltinnenwand 5.
[0015] An der Stirninnenwand 9 ist ein einen quaderförmigen Polsterblock bildendes Polsterelement
901 mittels Klebung angebracht, während an der Rückinnenwand 2 ein einen Polsterblock
bildendes quaderförmiges Polsterelement 902 mittels Klebung angebracht ist. Gleichermaßen
können an der Innenwand 5 der Polsterecke 101 und an der Innenwand 2 der Polsterecke
102 nicht dargestellte quaderförmige Polsterelemente 902 angeordnet sein. Zweckmäßig
kann auch ein einteiliges, im Profilquerschnitt L-förmiges Polsterelement als Rücken-
und Bodenpolster vorgesehen sein. Das Stirnpolster 901 greift dann vorteilhaft in
das L-Profil ein. Die quaderförmigen Polsterelemente 901 und 902 sind in den Ansichten
der Fig. 2A bis C nicht dargestellt.
[0016] Wie anhand der Darstellung der Polsterecke 101 in Fig. 2A bis C ersichtlich, weist
die Verbindungswand 1 einen Zwischenabschnitt 11 auf, der flächengleich fest zwischen
die Wände 2 und 3 gefügt ist. Der Zwischenabschnitt 11 geht in einen ein flächiges
zungenförmiges Steckelement bildenden Steckabschnitt 10 über, der sich außerhalb der
beiden Wände 2 und 3 geradflächig erstreckt. Der Flächenspalt 51 zwischen den Wänden
4 und 5 bildet eine Steckaufnahme für den entsprechenden Steckabschnitt 10 der anderen
Polsterecke 102.
[0017] Der Steckabschnitt 10 der Verbindungswand 1 ist so lang ausgebildet, daß er ganz
oder teilweise in den Wandspalt 51 der mit der Polsterecke 101 vollkommen gleichen
Polsterecke 102 in flächiger Steck-Schiebeverbindung zum Eingriff gelangt. Die räumliche
Lage der Polsterecke 102 in Bezug auf die Polsterecke 101 kann man sich z.B. derart
vorstellen, daß eine Polsterecke 102 in der für die Polsterecke 101 gezeigten Position
zunächst um die Achse A1 zwischen den Wänden 2 und 9 (s. Fig. 2A) um 180° gedreht
wird und dann aus dieser Position noch eine Drehung um 90° um die Wandachse A2 zwischen
den Wänden 2 und 5 (s. Fig. 2C) erfolgt. Die beiden Polsterecken 101 und 102 sind
an der Rückwand und an der Bodenwand des Verpackungspolsters 100 mittels der Stegwände
bildenden Steckabschnitte 10 vollflächig miteinander verbunden. In Fig. 1 ist eine
Position dargestellt, in der die senkrecht zueinander stehenden und gegensinnig gerichteten
Steckflächenabschnitte 10 der beiden Polsterecken 101, 102 etwa zur Hälfte in den
jeweils zugehörigen Wandflächenspalt 51 eingreifen. Damit ist, bezogen auf den maximalen
Abstand in der vollständig auseinandergezogenen Schiebeposition der beiden Polsterecken
101, 102, der Schiebeabstand um ca. 50% verringert. So läßt sich die Schiebeanpassung
an die gewünschte Kantenlänge L zwischen den Ecken eines Verpackungsgut bequem einstellen.
[0018] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, bilden die Stirnwandungen 700 zusätzlich stirnseitige
Polsterelemente. Ggf. können auch die eingeklebten Block-Polsterelemente 901 entfallen.
Auch können ggf. die Polsterwirkungen der Verbindungswandung 300 und der Zwischenraumwandung
400 ausreichen, so daß dann die Block-Polsterelemente 902 zweckmäßig entfallen können.
[0019] Es ist vorteilhaft, intergrierte oder separate Polsterelemente 700 bzw. 901, 902
an ihrer Polsterfläche mit selbstklebenden Haftstellen zu versehen, um das Verpackungspolster
bequem an den zu verpackenden Gegenstand ansetzen zu können.
[0020] Fig. 3 zeigt im Ausführungsbeispiel einen flach liegenden erfindungsgemäßen Zuschnitt,
der zur Ausbildung der Polsterecke eines erfindungsgemäßen Verpackungspolsters besonders
geeignet und angepaßt ist. Aus einem Zuschnitt der Art gemäß Fig. 3 kann die Polsterecke
101 bzw. 102 gemäß Fig. 1, 2A bis 2C auf einfache Weise gebildet werden. Im Zuschnitt
sind die die Wände 1 bis 9 bildenden Abschnitte mit den gleichen Bezugszeichen mit
jedoch hochgestelltem Strich versehen. Während der Steckabschnitt 10 der Polsterecken
101, 102 gemäß Fig. 1 bis 2C mit einer Rundung zum leichteren Einführen in den Wandspalt
51 versehen ist, ist bei dem Zuschnitt gemäß Fig. 3 für diesen Zweck eine Kantenabschrägung
des Steckabschnitts 10 vorgesehen.
[0021] Der Zuschnitt weist eine Reihenanordnung von Abschnitten 1' bis 5' auf, die rechteckig
und im wesentlichen gleich sind, wobei die Aneinanderlenkung an den Schmalseiten aufeinanderfolgend
mittels paralleler Faltlinien 30, 40 und 50 erfolgt. Dabei ist der äußere Abschnitt
5' mittels der Doppel-Faltlinie 50 an den Abschnitt 4' angelenkt, und der andere äußere
Abschnitt 2' ist über die Doppel-Faltlinie 30 an den Abschnitt 3' angelenkt. An der
einen Längsseite der Abschnittsfolge 2' bis 5' sind an die Abschnitte 3' und 4' jeweils
zwei ihrerseits mittels Doppel-Faltlinie verbundene Abschnitte 7', 8' sowie 6', 9'
angelenkt. Die Abschnitte 6' bis 9' weisen im wesentlichen die gleiche quadratische
Grundfläche auf, die durch die Längsseitenlänge der Rechteckabschnitte bestimmt ist.
Der Abschnitt 4' bildet im Zuschnitt einen Eckabschnitt, an den über Eck die Abschnitte
3', 6' mittels Faltlinien 40 angelenkt sind.
[0022] Mittels einer Doppel-Faltlinie 20 ist an die im Zuschnitt äußere Schmalseite des
Abschnitts 2' ein Abschnitt 1' angelenkt. Dieser Abschnitt 1' ist in mit dem Rechteckabschnitt
2' gleiche Abschnitte 10 und 11 unterteilt. Der dadurch gebildete Steckabschnitt 10
steht von der Längsseite der Zuschnittfolge 2' bis 5' im rechten Winkel und auf der
den Doppelabschnitten 6', 9'; 7', 8' gegenüberliegenden Seite ab.
[0023] Nachfolgend wird das Aufrichten des Zuschnitts beschrieben, wodurch Wandausbildungen
wie in Fig. 1 bis 2C erreicht werden.
[0024] Aus der in Fig. 3 dargestellten Zuschnittsebene wird zunächst der Abschnitt 1' um
die Doppelfaltlinie 20, deren Breite etwa der Materialstärke entspricht, zur 180°-Umfaltung
hoch- und umgefaltet. Der Abschnitt 11 kommt flächengleich auf dem Abschnitt 2' zu
liegen. Durch Hochfaltung werden die beiden Abschnitte 1', 2' gemeinsam um 180° um
die Doppelfaltlinie 30 auf den Abschnitt 3' gefaltet. Sodann werden die Abschnitte
4', 5', 6' und 9' gemeinsam um die Faltlinie 40 zwischen den Abschnitten 3' und 4'
um 90° nach oben gefaltet. Dabei wird der Abschnitt 5' zugleich um 180° umgefaltet,
um zwischen den Abschnitten 4', 5' einen Flächenspalt entsprechend der Breite der
Doppelfaltlinie 50 auszubilden. Der Abschnitt 6' wird um die Faltlinie 40 um 90° eingefaltet,
und die Abschnitte 7', 8' werden gemeinsam um 90° hochgefaltet. Dann wird der Abschnitt
8' über den Abschnitt 6' um 180° nach unten gefaltet, und der Abschnitt 9' wird um
180° eingefaltet, wobei er auf dem Abschnitt 8' zu liegen kommt. Eine dann dem Abschnitt
2' zugewandte Lasche 91 des Abschnitts 9' faßt in eine zugeordnete Wandausnehmung
21 des Abschnitts 2' ein. Durch diese Rastarretierung 22, 91 wird das fertiggestellte
Eckpolster ohne Heft- oder Klebemittel zuverlässig im aufgerichteten Zustand gehalten.
[0025] Mittels einer Ausnehmung 53 an der äußeren Schmalseite des Abschnitts 5' wird eine
zugeordnete Nase 21 niedergehalten, die an der im Zuschnitt äußeren Schmalseite des
Abschnitts 2' ausgebildet ist. An dem am Zuschnitt äußeren Längsrand des Abschnittes
4' ist eine Längsausnehmung 41 vorgesehen, wodurch ein zurückspringender Einführungsschlitz
für den Wandspalt 51 entsteht. Damit läßt sich der Steckabschnitt 10 besonders einfach
in den Wandspalt 51 einfügen. Im übrigen sind die Ränder der Abschnitte jeweils soweit
zurückgeschnitten, daß die Abschnitte durch Anpassung an die Materialstärke des Zuschnitts
senkrecht aufeinander zu stehen bzw. längs ihrer Ränder quetschfrei aneinander zu
liegen kommen.
[0026] An dem Abschnitt 1' ist ausschnittsweise die mit dem Steckabschnitt 10 sich erstreckende
Wellenrichtung W dargestellt. Diese führt zu den in Fig. 1 bis 2C dargestellter Ansichten
des Wellenmaterials, wobei dort die zur Darstellungsebene der Zeichnung senkrecht
stehenden Wellen durch Kreuzschraffur wiedergegeben sind. Der Wellenverlauf kann zweckmäßig
auch um 90° gedreht sein, um z.B. die Schiebeteile mit flachliegender Welle, d.h.
mit zur Schieberichtung senkrechtem Wellenverlauf ineinander zu stecken.
[0027] Wie anhand der Fig. 3 beschrieben, bilden die Abschnitte 1' bis 3' eine Art Wickel-Krempelwand.
Durch den um 90° umgeschlagenen Abschnitt 5' entsteht eine einfache Krempelwand, mit
der der Zwischenraum für den Flächenspalt 51 gebildet ist. Die Abschnitte 6' bis 9'
bilden zwei im Winkelversatz von 90° gegenseitig mit ihren Abschnitten ineinanderfassende
Krempelwände.
[0028] In erfindungsgemäßer Ausgestaltung umfaßt die Eck-Schiebeverbindung zwischen zwei
Polsterecken ein gegen einen Anschlag arbeitendes Anschlagelement, das in Anschlagposition
den maximalen Schiebeabstand zwischen den Polsterecken festlegt und sie unverlierbar
miteinander verbindet. Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel für einen solchen,
mit seinen Elementen in den Zuschnitt der Fig. 3 integrierten Schiebeverschluß beschrieben.
[0029] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist in der durch den Abschnitt 4' gebildeten Schiebefläche
eine rechteckförmige Langlochausnehmung 42 eingearbeitet. Mit dem Langloch 42 korrespondiert
eine am Zuschnittrand offene kurzstückige Rechteckausnehmung 52 in der durch den Abschnitt
5' gebildeten Schiebefläche. Mit aufgerichteten, den Steck-Wandspalt 51 bildenden
Abschnitten 4', 5' kommen das Langloch 42 und die Ausnehmung 52 übereinander zu liegen,
und zwar im Eckbereich zwischen der Wand 6 und der Doppelwand 4, 5. Dabei erstrecken
sich Langloch 42 und Ausnehmung 52 in Verbindungs-Schieberichtung. Eine solche Anordnung
von Aussparungen in der Zwischenraumwandung 400 geht aus Fig. 2A bis C und dort besonders
deutlich aus Fig. 2C hervor.
[0030] Dem Aussparungspaar 42, 52 ist eine Laschenelement 12 an dem stirnseitigen freien
Rand des Steckabschnitts 10 der anderen gleichen Polsterecke des Verpackungspolsters
zugeordnet.
[0031] Die klappenartige kurzstückige Lasche 12 ist um ihre zur Steckabschnitt-Stirnkante
senkrechte Faltlinien aus der Schiebefläche des Steckabschnitts 10 herausstellbar.
So ist es sehr praktisch, daß zur Verbindung von zwei Polsterecken 101, 102 zunächst
der Steckabschnitt 10 mit nicht ausgestellter Lasche 12 in den Wandspalt 51 eingeführt
und bis zum Anschlag gegen die Wand 6 geschoben werden kann. In dieser Position kann
dann von dem Eckeninneren her durch die Ausnehmung 52 hindurch mit dem Finger auf
die Lasche 12 gedrückt werden, um sie von innen nach außen hin in das Langloch 42
hineinzustellen. Wenn die Polsterecken 101, 102 des Polsters 100 dann auseinandergeschoben
werden, gelangt die zu ihrer Faltlinie senkrechte, im Steckabschnitt 10 innere Seitenkante
121 der herausgestellten Lasche 12 gegen die einen Anschlag bildende Stirnkante 421
des Langloches 42. So ist der Polstereckenauszug begrenzt, und beide Polsterecken
sind unverlierbar miteinander verbunden. Wie bereits oben erwähnt, kann der Steckabschnitt
auch als separates Zungenelemente vorgesehen werden, der dann an seinen beiden Steckseiten
ein Verschlußelement wie vorteilhaft die Lasche 12 aufweist.
1. Verpackungspolster (100), umfassend einander zugewandte, miteinander verbundene und
variabel relativ zueinander distanzierbare Polsterelemente (700, 901), dadurch gekennzeichnet, daß das Verpackungspolster (100) mindestens zwei jeweils aus wenigstens einem aus
Pappe, Wellpappe oder dergleichen Material bestehenden Zuschnitt aufgerichtete Polsterecken
(101, 102) aufweist, die jeweils mit wenigstens einem der zueinander distanzierbaren
Polsterelemente (700, 901) versehen sind, wobei die Polsterecken (101, 102) mittels
Steck-Schiebeverbindung (1, 4, 5, 51) relativ zueinander schiebebewegbar miteinander
verbunden sind.
2. Verpackungspolster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an wenigstens einer Polsterecke (101, 102) eine einen Flachspalt (51) aufweisende
Eckwand (4, 5) ausgebildet ist und in den Flachspalt (51) ein die beiden Polsterecken
(101, 102) stegartig verbindendes, ein Federelement bildendes Steckelement (10) schiebebewegbar
eingreift.
3. Verpackungspolster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Polsterecke (101, 102) eine mit rechtwinklig zueinander stehenden
Wänden (2, 5, 9) geschlossene Innenecke aufweist.
4. Verpackungspolster nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Steckelement (10) durch einen Flächenabschnitt (1') des die zugehörige Polsterecke
(101, 102) bildenden Zuschnittes gebildet ist, wobei vorzugsweise der Flächenabschnitt
(1') eine die beiden Polsterecken (101, 102) verbindende geschlossene Verbindungswand
(1) der Doppel-Polsterecke (100) bildet.
5. Verpackungspolster nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Flachspalt (51) der Eckwand (4, 5) durch den mit einer Krempelwand (5) gebildeten
Wandzwischenraum gebildet ist.
6. Verpackungspolster nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der zueinander distanzierbaren Polsterelemente als in die Polsterecke
(101, 102) integrierte Polsterwandung (700) durch zwei im Winkelversatz von 90° über-
und ineinander greifende Krempelwände (6, 7, 8, 9) gebildet ist.
7. Verpackungspolster nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterecke (101, 102) nur durch die Rastarretierung (22, 91) einer wenigstens
ein Wandelement (8) unmittelbar festsetzenden Krempelwand (9) zusammengehalten ist.
8. Verpackungspolster nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein steckelement der Schiebeverbindung durch den freien Abschnitt (10) einer
Zwischenwand (1) einer drei Wände (1, 2, 3) aufweisenden Krempel- oder Wickelwand
(300) gebildet ist, wobei die dreiwandige Krempel-/Wickelwand insbesondere ein in
der Doppel-Polsterecke (101, 102) rück- oder bodenseitiges Polsterelement bildet.
9. Verpackungspolster nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an wenigstens einer Innenwand (2, 5, 9) der Polsterecke (101, 102) ein blockartiges
Polsterelement (901, 902) aus geschichteter Wellpappe oder dergleichen Material insbesondere
mittels Klebung befestigt ist.
10. Verpackungspolster nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Polsterecken (101, 102) gleich ausgebildet sind.
11. Verpackungspolster nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Steck-Schiebeverbindung (1, 4, 5, 51) ein gegen einen Anschlag (421) arbeitendes
Anschlagelement (12) umfaßt, das in Anschlagposition den maximalen Schiebeabstand
zwischen den Polsterecken (101, 102) festlegt und sie unverlierbar miteinander verbindet.
12. Verpackungspolster nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Steck-Schiebeverbindung zwei schiebebewegbar aneinander liegende Schiebeflächen
umfaßt, in der einen Schiebefläche (4) ein in Schieberichtung sich erstreckendes Langloch
(42) und in der anderen Schiebefläche (10) ein aus letzterer zum Eingriff in das Langloch
(42) herausstellbares Laschenelement (12) ausgebildet ist, das so angeordnet ist,
daß es, ausgehend von seiner Position bei aneinander geschobenen Polsterecken, über
die Langlochlänge bewegbar ist, wobei es durch Eingriff in das Langloch (42) am Langlochende
gegen die einen Anschlag bildende Langlochstirnkante (421) gelangt.
13. Verpackungspolster nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Steck-Schiebeverbindung eine weitere mit den beiden anderen Schiebeflächen
(4, 10) zusammenwirkende Schiebefläche (5) umfaßt, in der eine Ausnehmung (52) ausgebildet
ist, die in wenigstens einer Schiebeposition über dem Laschenelement (12) zum Herausstellen
desselben zu liegen kommt.
14. Zuschnitt für eine Polsterecke (101, 102) eines Verpackungspolsters (100) nach einem
der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuschnitt wenigstens einen eine Eckwand (4) der aufgerichteten Polsterecke
(101, 102) bildenden Abschnitt (4') aufweist, der mit einem eine Steckaufnahme (51)
der Schiebeverbindung bildenden Zuschnittselemente (5') verbunden ist.
15. Zuschnitt nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Eckwandabschnitt (2') unmittelbar mit einem ein Steckelement
(10) bildenden Verbindungsabschnitt (1') verbunden ist.
16. Zuschnitt nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (1') in Anlenkverbindung mit wenigstens zwei Eckwandabschnitten
(2', 3') teilweise als Zwischanwandabschnitt (11) einer dreiwandigen Krempelwandung
(300) vorgesehen ist.
17. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Steckaufnahme-Element als Wandabschnitt (5') mit wenigstens zwei Eckwandabschnitten
(1'-4') eine im Zuschnitt gerade Anordnungsreihe von an gegenüberliegenden Seiten
aneinander angelenkten Abschnitten ist.
18. Zuschnitt nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Zuschnitts-Eckabschnitt (4') über Eck wenigstens zwei Eckwandabschnitte
(3', 6') angelenkt sind.
19. Zuschnitt nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß an wenigstens einen der an den Zuschnitts-Eckabschnitt (4') angelenkten Wandabschnitte
(3', 6') jeweils wenigstens ein Krempelwandabschnitt (8', 9') indirekt über einen
Zwischenwandabschnitt (7') und/oder direkt angelenkt ist, wobei die Abschnitte insbesondere
so angeordnet sind, daß zwei der um 180° umschlagbaren Krempelwandabschnitte (8',
9') in der aufgerichteten Polsterecke (101, 102) ineinandergreifend aneinander zu
liegen kommen.