[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Zwischensparrendämmung,
die zwischen zwei Sparren in einer gemeinsamen Ebene zwei Dämmplatten aufweist, die
aus einem Kunststoffhartschaum bestehen, in einer zu den Sparren rechtwinkeligen Querrichtung
elastisch zusammengedrückt sind und eine elastische Materialzusammendrückbarkeit in
Querrichtung aufweisen, von denen jede mit einem äußeren Längsstirnstreifen an einem
der beiden Sparren anliegt und die mit inneren Längsstirnstreifen gegeneinanderliegen,
die mit Nut und Feder, die ineinandergreifen, versehen sind, bei dem die beiden Dämmplatten
bei einander zugewendeten inneren Längsstirnstreifen über ihre der Querrichtung zugeordnete
Breite zusammengedrückt werden und bei dem die beiden Dämmplatten in eine Stellung
zwischen den beiden Sparren geschoben werden, bei der sie sich in einer gemeinsamen
Ebene befinden.
[0002] Die Erfindung betrifft auch Dämmplatten zur Durchführung des Verfahrens, die aus
einem Kunststoffhartschaum bestehen, von zwei Längsstirnstreifen, von denen einer
eine Nut oder eine Feder aufweist, begrenzt sind und quer zu den Längsstirnstreifen
elastisch materialzusammendrückbar sind und bei denen sich die Feder und die Nut -
im Querschnitt gesehen - zum freien Ende bzw. zum Grund hin verjüngen und die mit
der Feder bzw. der Nut versehenen Längsstirnstreifen von zwei Flächenrandkanten begrenzt
sind.
[0003] Es ist bekannt (EP-OS 0 019 058), die Nut und die Feder mittig und mit erheblichem
Abstand von den beiden Flächenrandkanten anzuordnen und die Dämmplatte mit einer Vielzahl
von Einschnitten zu versehen. Bei der Herstellung einer Zwischensparrendämmung werden
die zwei Dämmplatten in einer gemeinsamen Ebene unter Ineinandergriff von Nut und
Feder gegeneinandergelegt und dann durch Druck gegen die beiden äußeren Längsstirnstreifen
derart über ihre Breite zusammengedrückt, daß sie zwischen die beiden Sparren geschoben
werden können. Da das Zusammendrücken von Hand erfolgt und mit möglichst wenig Kraft
erfolgen soll, sind die Einschnitte vorgesehen. Für das Zusammendrücken der Breite
der beiden Dämmplatten muß mit der Hand an der äußeren Längsstirnseite der Druck ausgeübt
werden, was als störend empfunden wird.
[0004] Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art
und dazu geeignete Dämmplatten der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem bzw.
denen der Druck zum breitenmäßigen Zusammendrücken der Dämmplatten vereinfacht aufgebracht
wird und das Einsetzen der Dämmplatten zwischen die Sparren vereinfacht ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist, diese Aufgabe lösend, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Dämmplatte mit dem äußeren Längsstirnstreifen schräg an den zugeordneten
Sparren gelegt wird und die beiden Dämmplatten einen Winkel < 180° miteinander bildend
mit den inneren Längsstirnstreifen derart gegeneinandergelegt werden, daß die Nut
und die Feder wie ein Gelenk aneinanderliegen, und daß die beiden Dämmplatten durch
quer zu diesen gerichteten Druck nahe den inneren Längsstirnstreifen unter Drehung
des Gelenks in die gemeinsame Ebene zwischen den Sparren gedrückt werden.
Die erfindungsgemäßen Dämmplatten sind zur Lösung der gestellten Aufgabe dadurch gekennzeichnet,
daß die sich verjüngende Feder und die sich verjüngende Nut zu der einen Flächenrandkante
hin verschoben derart angeordnet sind, daß sie bei Ineinandergriff unter gewinkelter
Anordnung der Dämmplatten ein Gelenk bilden.
[0005] Gemäß der Erfindung erfolgt das breitenmäßige Zusammendrücken der beiden Dämmplatten
durch einen Druck rechtwinklig zur Querrichtung, der vereinfacht von Hand aufgebracht
werden kann. Dabei sind beide Dämmplatten mit den äußeren Längsstirnstreifen an den
Sparren abgestützt. Es muß die Breite der beiden Dämmplatten nur um das Maß verringert
werden, das nötig ist, um den in einer gemeinsamen Ebene befindlichen Dämmplatten
die für den Halt zwischen den beiden Sparren erforderliche Spannkraft zu geben. Die
für diese Montageweise erforderliche Abänderung der Dämmplatten ist relativ gering
und hat zur Folge, daß dem Nut-Feder-Gebilde zusätzlich zu der Verriegelungsfunktion
die Funktion eines Gelenks zugeordnet ist, bei dem sich die Feder unter flächiger
Anlage in der Nut abwälzt.
[0006] Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die Dämmplatten in der Stellung,
in der sie sich in einer gemeinsamen Ebene zwischen den beiden Sparren befinden, zunächst
nur mit einem Teil der Breite an den Dachsparren anliegen, und wenn die zueinander
gewinkelten Dämmplatten mit den äußeren Längsstirnstreifen gegenüber den Sparren vorkragend
an diese gelegt werden. In diesem Fall ist die Abstützung der Dämmplatten an den Sparren
beim Einschwenken der beiden inneren Längsstirnstreifen verbessert. Die in eine gemeinsame
Ebene gedrückten Dämmplatten werden anschließend ihrer Dicke nach vollständig zwischen
die beiden Sparren geschoben.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist also als besonders zweckmäßig und vorteilhaft
vorgesehen, daß die Sparren einander vordere Sparrenkanten zuwenden und daß jede der
beiden Dämmplatten mit dem äußeren Längsstirnstreifen an die zugeordnete vordere Sparrenkante
angelegt wird und beim Drücken der Dämmplatten in die gemeinsame Ebene um die Sparrenkante
wie um eine Achse gedreht wird. Diese Maßnahmen verdeutlichen die vereinfachte Montageweise.
[0008] Die Erfindung umfaßt auch die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte und
aus den erfindungsgemäßen Dämmplatten bestehende Zwischensparrendämmung. Nachfolgend
wird die Erfindung anhand der Dämmplatten weiter beschrieben.
[0009] Es ist möglich, dem Querschnitt der Nut und der Feder eine winkelige Gestalt zu geben;
es besteht dann die Gefahr, daß beim Montieren Teile der Feder abbrechen. Es sind
daher in der Regel die Nut und die Feder im Querschnitt gerundet. Es ist denkbar,
die gerundete Feder und Nut sich über die gesamte Breite der inneren Längsstirnflächen
erstrecken zu lassen. In der Regel sind aber Feder und Nut auf 5-50 % der Breite der
Längsstirnflächen beschränkt, da dann die Drehbarkeit des Gelenks bzw. Scharniers
beim Geradedrücken der Dämmplatten erleichtert ist.
[0010] Da die breitenmäßige Zusammendrückbarkeit der Dämmplatten bei der Erfindung vereinfacht
ist, sind insofern Einschnitte nicht erforderlich. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft
ist es also, wenn die Dämmplatten über ihre Breite hin durchgehend voll, d.h. frei
von Einschnitten ausgebildet sind. Die Dämmplatten sind also frei von Einschnitten
und in der Breite nur durch Materialzusammendrückbarkeit zusammendrückbar. Die schlitzfreien
Dämmplatten sind in sich steifer und neigen nicht zum Durchbiegen.
[0011] Die erfindungsgemäßen Dämmplatten sind in der Regel 40-240 mm dick. Sie sind in Querrichtung,
d.h. in Breitenrichtung elastifiziert, d.h. elastisch zusammendrückbar, wobei der
Kunststoff expandiert ist. Der expandierte Kunststoffhartschaum ist in der Regel aus
Polystyrol und hat eine Rohdichte von 8 kg/m
3 - 50 kg/m
3. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn der Kunststoffhartschaum eine
dynamische Steifigkeit s' von 3 MN/m
3 - 250 MN/m
3, insbesondere 10-80 MN/m
3, aufweist. Bei dieser dynamischen Steifigkeit ist eine befriedigende elastische Zusammendrückbarkeit
des Materials gegeben.
[0012] Jede Dämmplatte weist an beiden Querstirnstreifen in der Regel eine Vorsprung/Rücksprung-Gestaltung
auf, mit der zwei am Querstirnstreifen aneinandergelegte Dämmplatten ineinandergreifen.
Die Vorsprung/Rücksprung-Gestaltung ist z.B. eine Nut/Feder-Gestaltung oder eine Abstufung
bzw. ein Stufenfalz. Jede Dämmplatte ist über ihre Dicke hin z.B. einstückig oder
aus zwei oder mehr Schichten zusammengeklebt.
[0013] In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellt und
zeigt
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Teils einer Zwischensparrendämmung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf zwei zueinander gewinkelte Dämmplatten zwischen zwei Sparren der
Zwischensparrendämmung gemäß Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine Lieferdämmplatte zur Gewinnung der Dämmplatten gemäß Fig.
2 in einem gegenüber Fig. 2 vergrößerten Maßstab.
[0014] Gemäß Zeichnung umfaßt die Zwischensparrendämmung zwei Sparren 1, die aus Holz sind,
länglich sind, im Querschnitt rechteckig sind, zueinander parallel sind, einander
vordere Sparrenkanten 2 zuwenden und im wesentlichen plane bzw. unprofilierte Flächen
bilden. Entlang den beiden Sparren 1 sind mehrere Folgen von je zwei Dämmplatten 3,
4 hintereinander angeordnet. Die Dämmplatten zweier benachbarter Folgen greifen jeweils
mit einer Vorsprung/Rücksprung-Gestaltung 5 ineinander, die den Querstirnstreifen
6 der Dämmplatten 3, 4 zugeordnet ist. Die beiden Dämmplatten 3, 4 jeder Folge sind
in Querrichtung, d.h. zwischen den beiden Sparren 1 in der Regel verschieden lang
und auch von Folge zu Folge verschieden lang.
[0015] Jede Dämmplatte 3, 4 weist zwei in Richtung der Sparren 1 verlaufende Längsstirnstreifen
7, 8 auf, von denen jeweils der äußere, d.h. dem einen der Sparren 1 zugeordnete Längsstirnstreifen
7 eine plane bzw. unprofilierte Fläche ist und an einer der Flächen des Sparrens verschiebbar
anliegt. Die Dicke der Dämmplatte 3, 4 ist geringer als die entsprechende Dicke bzw.
Tiefe des Sparrens 1. Von den beiden einander zugewendeten inneren Längsstirnstreifen
8 ist der eine mit einer abgerundeten, simsartig vorspringenden Feder 9 und der andere
mit einer abgerundeten zurückspringenden rinnenartigen Nut 10 versehen. Jede Dämmplatte
3, 4 weist zwei Seitenflächen 11 auf, von denen jede bei dem inneren Längsstirnstreifen
8 von einer Flächenrandkante 12 begrenzt ist. Die Nut 10 und die Feder 9 sind so weit
zu der einen Seitenfläche 11 hin angeordnet, daß sie an der entsprechenden Flächenrandkante
12 beginnen.
[0016] Fig. 2 zeigt die zwei Dämmplatten 3, 4 bei der Montage in der zueinander gewinkelten
Anordnung, bei der sie jeweils mit dem äußeren Längsstirnstreifen 7 an der vorderen
Sparrenkante 2 abgestützt sind und die Nut 10 und die Feder 9 wie ein Gelenk ineinandergreifen.
Durch Druck in Richtung eines Pfeils 13 gegen die entsprechenden Seitenflächen werden
die beiden Dämmplatten 3, 4 aus der gewinkelten Stellung in eine gemeinsame Ebene
zwischen den beiden Sparren 1 gebracht. Gemäß Fig. 3 werden die Dämmplatten 3, 4 aus
Lieferdämmplatten 14 gewonnen, die jeweils an einer Längsseite mit der Feder 9 und
an der anderen Längsseite mit der Nut 10 versehen sind und entlang einer gestrichelt
angedeuteten Trennebene 15 zerschnitten werden.
1. Verfahren zur Herstellung einer Zwischensparrendämmung,
die zwischen zwei Sparren in einer gemeinsamen Ebene zwei Dämmplatten aufweist, die
aus einem Kunststoffhartschaum bestehen, in einer zu den Sparren rechtwinkeligen Querrichtung
elastisch zusammengedrückt sind und eine elastische Materialzusammendrückbarkeit in
Querrichtung aufweisen, von denen jede mit einem äußeren Längsstirnstreifen an einem
der beiden Sparren anliegt und die mit inneren Längsstirnstreifen gegeneinanderliegen,
die mit Nut und Feder, die ineinandergreifen, versehen sind,
bei dem die beiden Dämmplatten bei einander zugewendeten inneren Längsstirnstreifen
über ihre der Querrichtung zugeordnete Breite zusammengedrückt werden und
bei dem die beiden Dämmplatten in eine Stellung zwischen den beiden Sparren geschoben
werden, bei der sie sich in einer gemeinsamen Ebene befinden,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Dämmplatte (3, 4) mit dem äußeren Längsstirnstreifen (7) schräg an den zugeordneten
Sparren (1) gelegt wird und die beiden Dämmplatten (3, 4) einen Winkel < 180° miteinander
bildend mit den inneren Längsstirnstreifen (8) derart gegeneinandergelegt werden,
daß die Nut (10) und die Feder (9) wie ein Gelenk ineinanderliegen, und
daß die beiden Dämmplatten (3, 4) durch quer zu diesen gerichteten Druck nahe den
inneren Längsstirnstreifen (8) unter Drehung des Gelenks in die gemeinsame Ebene zwischen
den Sparren (1) gedrückt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Dämmplatten in der Stellung, in der sie sich
in einer gemeinsamen Ebene zwischen den beiden Sparren befinden, zunächst nur mit
einem Teil der Breite an den Dachsparren anliegen, dadurch gekennzeichnet, daß die
zueinander gewinkelten Dämmplatten mit den äußeren Längsstirnstreifen gegenüber den
Sparren vorkragend an diese gelegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, bei dem die Sparren einander vordere Sparrenkanten
zuwenden, dadurch gekennzeichnet, daß jede der beiden Dämmplatten mit dem äußeren
Längsstirnstreifen an die zugeordnete vordere Sparrenkante angelegt wird und beim
Drücken der Dämmplatten in die gemeinsame Ebene um die Sparrenkante wie um eine Achse
gedreht wird.
4. Dämmplatten zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
die aus einem Kunststoffhartschaum bestehen, von zwei Längsrandstreifen, von dem einer
eine Nut oder eine Feder aufweist, begrenzt sind und quer zu den Längsstirnstreifen
elastisch materialzusammendrückbar sind und
bei denen sich die Feder und die Nut - im Querschnitt gesehen - zum freien Ende bzw.
zum Grund hin verjüngen und die mit der Feder bzw. der Nut versehenen Längsstirnstreifen
von zwei Flächenrandkanten begrenzt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sich verjüngende Feder (9) und die sich verjüngende Nut (10) zu der einen
Flächenrandkante (12) hin verschoben derart angeordnet sind, daß sie bei Ineinandergriff
unter gewinkelter Anordnung der Dämmplatten (3, 4) ein Gelenk bilden.
5. Dämmplatten nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie über ihre Breite hin
durchgehend voll ausgebildet sind.
6. Dämmplatten nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffhartschaum
eine dynamische Steifigkeit s' von 3 MN/m3 - 250 MN/m3, insbesondere 10-80 MN/m3, aufweist.