(19)
(11) EP 0 796 971 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.09.1997  Patentblatt  1997/39

(21) Anmeldenummer: 96104582.0

(22) Anmeldetag:  22.03.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E05F 15/20, E01F 11/00, E01F 13/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI LU NL

(71) Anmelder: SCHEIDT & BACHMANN GMBH
D-41238 Mönchengladbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Miller, Gert Dr.
    D-41063 Mönchengladbach (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring Patentanwälte 
Kaiser-Friedrich-Ring 70
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)

   


(54) Einrichtung zur Steuerung und Überwachung einer Einfahrtsperre


(57) Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung und Überwachung einer Einfahrtsperre (2), insbesondere in Form einer Schranke (1) einer überwachten Parkfläche für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, mit zwei im Einfahrtbereich hintereinander angeordneten Induktionsschleifen (4,5) mit nachgeschalteter Auswerteelektronik und mit einem der ersten Induktionsschleife (4) zugeordneten Ausgabegerät (3) für Berechtigungsausweise, beispielsweise Magnetkarten, zum Öffnen einer Ausfahrtsperre. Um zu verhindern, daß Manipulationen im Bereich der Einfahrtsperre (2) zum Erwerb eines gültigen Berechtigungsausweises zum Öffnen der Ausfahrtsperre führen, wird vorgeschlagen, daß die Induktionsschleifen (4,5) einander in Fahrtrichtung (F) überlappend angeordnet sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung und Überwachung einer Einfahrtsperre, insbesondere in Form einer Schranke, einer überwachten Parkfläche für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, mit zwei im Einfahrtbereich hintereinander angeordneten Induktionsschleifen mit nachgeschalteter Auswerteelektronik und mit einem der ersten Induktionsschleife zugeordneten Ausgabegerät für Berechtigungsausweise, beispielsweise Magnetkarten, zum Öffnen einer Ausfahrtsperre.

[0002] Derartige Einrichtungen zum Steuern und Überwachen von Einfahrtsperren sind insbesondere im Bereich der Parkhaustechnik in der Praxis weit verbreitet. Bei den bekannten Einrichtungen sind die Induktionsschleifen so im Einfahrbereich angeordnet, daß - in Fahrtrichtung gesehen - die erste Induktionsschleife ausschließlich vor der Einfahrtsperre und die zweite Induktionsschleife ausschließlich hinter der Einfahrtsperre angeordnet ist. Sobald ein Fahrzeug die erste Induktionsschleife befährt, kann aus einem dieser Induktionsschleife zugeordneten Ausgabegerät ein Berechtigungsausweis entnommen werden. Gleichzeitig mit der Entnahme des Berechtigungsausweises wird die Einfahrtsperre geöffnet. Um zu verhindern, daß sich die Einfahrtsperre schließt, während sich das Fahrzeug noch im Bereich der Einfahrtsperre befindet, ist hinter der Einfahrtsperre eine zweite Induktionsschleife angeordnet. Erst nach dem Verlassen der zweiten Induktionsschleife schließt die Einfahrtsperre wieder, so daß gewährleistet ist, daß sich beim Schließen der Einfahrtsperre kein Fahrzeug im Schließbereich befinden kann. Die mit den Induktionsschleifen verbundene Auswerteelektronik ist bei diesen bekannten, mit zwei klar abgegrenzten, vor bzw. hinter der Einfahrtsperre angeordneten Induktionsschleifen so ausgelegt, daß der an den Benutzer ausgegebene Berechtigungsausweis nur dann ein Öffnen der Ausfahrtsperre ermöglicht, wenn der Auswerteelektronik gemeldet worden ist, daß nacheinander beide Induktionsschleifen aktiviert wurden. Auf diese Weise wird verhindert, daß die Steuerungs- und Überwachungseinrichtung dahingehend manipuliert wird, daß ein Fahrzeug nur die erste Induktionsschleife aktiviert, um die Ausgabe eines Berechtigungsausweises auszulösen, nachfolgend das Fahrzeug jedoch wieder rückwärts von der Induktionsschleife herunterfährt. Mit einem solchermaßen erhaltenen Berechtigungsausweis könnte nachfolgend ein Fremdfahrzeug oder ein lange geparktes Fahrzeug unter Entrichtung einer nur geringen Benutzungsgebühr aus dem Parkhaus entfernt werden.

[0003] In der Praxis hat sich herausgestellt, daß jedoch auch bei der bekannten Anordnung der Induktionsschleifen vor bzw. hinter der Einfahrtsperre Manipulationen vorkommen, da nicht zu überwachen ist, ob ein Fahrzeug die zweite Induktionsschleife in Fahrtrichtung, oder wieder in Richtung der ersten Induktionsschleife verläßt.

[0004] Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Steuerung und Überwachung einer Einfahrtsperre zu schaffen, welche ein Höchstmaß an Sicherheit gegen Manipulationen bietet.

[0005] Die technische Lösung dieser Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß die Induktionsschleifen einander in Fahrtrichtung überlappend angeordnet sind.

[0006] Durch diese überlappende Anordnung der Induktionsschleifen wird erreicht, daß einerseits ein gezieltes Befahren und Herunterfahren von einzelnen Induktionsschleifen erschwert wird und andererseits mit Hilfe der nachgeschalteten Auswerteelektronik festgestellt werden kann, ob ein Fahrzeug auch die zweite Induktionsschleife in der richtigen Fahrtrichtung verlassen hat.

[0007] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die in Fahrtrichtung gesehen erste Induktionsschleife im wesentlichen vor der Einfahrtsperre und die in Fahrtrichtung gesehen zweite Induktionsschleife im wesentlichen hinter der Einfahrtsperre angeordnet.

[0008] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung reicht die in Fahrtrichtung gesehen vor der Einfahrtsperre angeordnete erste Induktionsschleife bis in den Bereich hinter der Einfahrtsperre, während die in Fahrtrichtung gesehen zweite Induktionsschleife ausschließlich hinter der Einfahrtsperre angeordnet ist. Durch eine solche, in dem Bereich hinter der Einfahrtsperre liegende Überlappung der Induktionsschleifen wird gewährleistet, daß die den Induktionsschleifen nachgeschaltete Auswerteelektronik feststellt, ob das Fahrzeug die Induktionsschleifen in der richtigen Fahrtrichtung verlassen hat. Eine Manipulation der Einrichtung wird dabei einerseits dadurch erreicht, daß aufgrund der Überlappung die Trennung der einzelnen Induktionsschleifen nicht exakt bestimmbar ist und andererseits die Auswerteelektronik mittels logischer Operationen bestimmen kann, in welche Richtung ein Fahrzeug die Induktionsschleifen befahren hat und von den Induktionsschleifen wieder herabgefahren ist.

[0009] Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die mit den Induktionsschleifen verbundene Auswerteelektronik den an der Einfahrtsperre ausgegebenen Berechtigungsausweis für das Öffnen der Ausfahrtsperre sperrt, wenn das entsprechende Fahrzeug die Induktionsschleifen fehlerhaft aktiviert.

[0010] In der Zeichnung ist schematisch der Aufbau einer Ausführungsform einer Einrichtung zur Steuerung und Überwachung einer Einfahrtsperre dargestellt.

[0011] Die als Schranke 1 ausgelegte Einfahrtsperre 2 verhindert die Einfahrt eines Fahrzeuges auf eine nicht näher dargestellte überwachte Parkfläche, wobei die Einfahrrichtung durch den mit F gekennzeichneten Pfeil angegeben ist. In Einfahrrichtung F vor der Einfahrtsperre 2 ist ein Ausgabegerät 3 angeordnet, welches zur Ausgabe von Berechtigungsausweisen zum Öffnen einer nicht dargestellten Ausfahrtsperre dient.

[0012] Zur Steuerung und Kontrolle der Einfahrtsperre 2 sind im Einfahrtbereich Induktionsschleifen 4 und 5 angeordnet. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel reicht die in Einfahrrichtung F gesehen vor der Einfahrtsperre 2 angeordnete erste Induktionsschleife 4 bis in den Bereich hinter der Einfahrtsperre 2, wohingegen die in Einfahrrichtung F gesehen zweite Induktionsschleife 5 ausschließlich hinter der Einfahrtsperre 2 angeordnet ist.

[0013] Eine solchermaßen ausgestaltete Einrichtung zur Steuerung und Überwachung der Einfahrtsperre 2 arbeitet wie folgt:

[0014] Beim Befahren der vor der Einfahrtsperre 2 angeordneten ersten Induktionsschleife 4 wird diese Induktionsschleife 4 aktiviert und über die nachgeschaltete Auswerteelektronik die Ausgabe eines Berechtigungsausweises über das Ausgabegerät 3 bewirkt. Nach der Entnahme des Berechtigungsausweises aus dem Ausgabegerät 3 wird nachfolgend die Einfahrtsperre 2 geöffnet. Beim normalen Betrieb fährt nunmehr das Fahrzeug in Einfahrrichtung F auf die hinter der Einfahrtsperre 2 angeordnete zweite Induktionsschleife 5. Dadurch, daß sich die beiden Induktionsschleifen 4 und 5 in Fahrtrichtung überlappen, werden bei der Durchfahrt durch die Einfahrtsperre die beiden Induktionsschleifen 4 und 5 gleichzeitig von dem Fahrzeug aktiviert. Um zu überprüfen, ob das Fahrzeug die Einfahrtsperre und somit auch die Induktionsschleifen 4 und 5 in der vorgeschriebenen Fahrtrichtung F überfährt, wird über die Auswerteelektronik nach dem Öffnen der Einfahrtsperre 2 abgefragt, ob die zweite Induktionsschleife 5 aktiviert wurde. Die Fahrtrichtung des Fahrzeugs kann nunmehr dadurch ermittelt werden, daß nach dem Erkennen, daß die zweite Induktionsschleife 5 befahren wurde, überprüft wird, ob die erste Induktionsschleife 4 noch immer befahren ist. Aufgrund des Überlappungsbereichs der beiden Induktionsschleifen 4 und 5 wird sichergestellt, daß ein Fahrzeug nur dann in der korrekten Fahrtrichtung F die Einfahrtsperre 2 passiert, wenn die Überprüfung der Induktionsschleifen 4 und 5 ergibt, daß die zweite Induktionsschleife 5 aktiviert und die erste Induktionsschleife 4 frei ist. Zum Schließen der Einfahrtsperre wird schließlich überprüft, ob auch die zweite Induktionsschleife 5 wieder frei ist, ohne daß gleichzeitig die erste Induktionsschleife 4 wieder aktiviert wurde.

[0015] Bei jeder Störung dieses voranstehend beschriebenen ordnungsgemäßen Ablaufs wird über die Auswerteelektronik eine Verwendung des bereits ausgegebenen Berechtigungsausweises gesperrt, so daß eine nachfolgende Öffnung der Ausfahrtsperre mit diesem Berechtigungsausweis nicht mehr möglich ist.

[0016] Mit einer solchermaßen ausgestatteten Einrichtung zur Steuerung und Überwachung einer Ausfahrtsperre 2 wird mit einem Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet, daß Manipulationen im Bereich der Einfahrtsperre 2 nicht zum Erwerb eines funktionstüchtigen Berechtigungsausweises zum Öffnen der Ausfahrtsperre führen.

Bezugszeichenliste



[0017] 
1
Schranke
2
Einfahrtsperre
3
Ausgabegerät
4
Induktionsschleife
5
Induktionsschleife
F
Einfahrrichtung



Ansprüche

1. Einrichtung zur Steuerung und Überwachung einer Einfahrtsperre (2), insbesondere in Form einer Schranke (1) einer überwachten Parkfläche für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, mit zwei im Einfahrtbereich hintereinander angeordneten Induktionsschleifen (4,5) mit nachgeschalteter Auswerteelektronik und mit einem der ersten Induktionsschleife (4) zugeordneten Ausgabegerät (3) für Berechtigungsausweise, beispielsweise Magnetkarten, zum Öffnen einer Ausfahrtsperre,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Induktionsschleifen (4,5) einander in Fahrtrichtung (F) überlappend angeordnet sind.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Fahrtrichtung (F) gesehen erste Induktionsschleife (4) im wesentlichen vor der Einfahrtsperre (2) und die in Fahrtrichtung (F) gesehen zweite Induktionsschleife (5) im wesentlichen hinter der Einfahrtsperre (2) angeordnet ist.
 
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in Fahrtrichtung gesehen vor der Einfahrtsperre (2) angeordnete erste Induktionsschleife (4) bis in den Bereich hinter der Einfahrtsperre (2) reicht und die in Fahrtrichtung (F) gesehen zweite Induktionsschleife (5) ausschließlich hinter der Einfahrtsperre (2) angeordnet ist.
 
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteelektronik den Berechtigungsausweis für das Öffnen der Ausfahrtsperre bei einer Fehlaktivierung der Induktionsschleifen (4,5) sperrt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht