[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beheizen eines brennstoffbeheizten Industrieofens,
insbesondere Metallschmelzofens, unter Verwendung von wechselweise von heißem Abgas
und kalter Brennluft durchströmten Regeneratoren und Brennern. Außerdem betrifft die
Erfindung ein Regenerator-Brenner-Modulsystem zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Industrieöfen wie z. B. Aluminium-Schmelzöfen müssen mittels Brennern aufgeheizt
und warmgehalten werden. Dabei ist es bekannt, wechselweise von heißem Abgas und kalter
Verbrennungsluft durchströmte Regeneratoren einzusetzen, die als Wärmespeicher in
der Lage sind, kalte Verbrennungsluft auf hohe Temperatur vorzuwärmen, wodurch Energie
gespart wird. Im Regenerator kühlt sich das heiße Abgas z. B. von 1200°C auf z. B.
400°C ab, während sich im Regenerator in einer folgenden Periode die kalte Verbrennungsluft
auf z. B. 1000°C vorerhitzen kann.
[0003] Bisher bekannt gewordene Ausführungen zur Beheizung von Industrieöfen mit Einsatz
von Regeneratoren und Brennern gehen von einer festen paarigen Zuordnung der Regeneratoren/Brenner
aus, d. h. im Abgasbetrieb (Heizperiode) erfolgt das Speichern der Abwärme im Regenerator
und durch wechselseitiges Umschalten auf den Brennerbetrieb (Kühlperiode) erfolgt
im anderen Regenerator/Brenner das Entspeichern der Wärme des Regenerators (z. B.
GB-A-2 224 563). Durch das streng paarweise Zuordnen und Betreiben der beiden Regeneratoren
kann keine Rücksicht auf individuell unterschiedliche wärmetechnische Zustände der
Regeneratoren sowie zeitliche und räumliche Anforderungen hinsichtlich des Wärmebedarfs
für den Ofenbetrieb genommen sowie kein schneller Austausch der Regenerator-Brenner-Module
im Fall von Wartung und Reparatur vorgenommen werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen Industrieofen, insbesondere für
einen Metallschmelzofen, eine regenerative energiesparende Beheizung zu schaffen,
die flexibel auf alle möglichen zeitlichen/räumlichen wärmetechnischen Betriebszustände/Anforderungen
der Regeneratoren sowie vor allem des zu beheizenden Ofens insbesondere bei großen
Schmelzofenanlagen reagieren kann.
[0005] Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig mit den Maßnahmen des Kennzeichnungsteils des
Anspruchs 1 und vorrichtungsmäßig mit den Maßnahmen des Kennzeichnungsteils des Anspruchs
4 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Dadurch, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren mehrere, geradzahlig oder auch ungeradzahlig
viele, um den Umfang eines Industrieofens verteilt angeordnete Regenerator-Brenner-Module
unabhängig voneinander aus der Prozeßsteuerung des Industrieofens vom Brennerbetrieb
in den Regeneratorbetrieb (Abgasabsaugbetrieb) umgeschaltet werden, ist die Möglichkeit
eröffnet, die einzelnen Regenerator-Brenner-Module - unter Beachtung betrieblicher
Grenzen - auch unpaarig bzw. unsymmetrisch zu betreiben, d. h. es besteht auch die
Möglichkeit, Brenner in Überzahl oder auch in Unterzahl feuern zu lassen. Wesentliches
Merkmal der Erfindung ist, daß die Auswahl und/oder das Verhältnis der Anzahl der
feuernden Brenner zur Anzahl der abgesaugten (bzw. rückwärts durchströmten) Brenner
variabel und in Abhängigkeit z. B. vom wärmetechnischen Zustand der einzelnen Regenerator-Brenner-Module
(Einheiten) gesteuert werden kann. Die Bewertungskriterien für den wärmetechnischen
Zustand der einzelnen Regenerator-Brenner-Module sind z. B. die Abgastemperatur und
die Brennlufttemperatur. Aber auch ein gesteuerter Einsatz entsprechend den gemessenen
Ofentemperaturen in mehreren repräsentativen Ofen-Sektoren, z. B. mittels Strahlungspyrometer,
ermöglicht eine gezielte Erwärmung der verschiedenen Ofenbereiche. Auf diese Weise
kann das erfindungsgemäße Verfahren zum Beheizen eines brennstoffbeheizten Industrieofens
flexibel auf alle möglichen zeitlichen/räumlichen Betriebszustände/Anforderungen des
zu beheizenden Ofens reagieren.
[0007] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Taktzeiten des Betriebes der
jeweils feuernden Brenner und der jeweils abgesaugten Brenner fest oder variabel sein
und die Taktzeiten können sich mehr oder weniger weit überlappen. Erfindungsgemäß
ist die bekannte paarige Aufteilung der Brennereinheiten auf Einzelbrenner- bzw. Einzelabgasbetrieb
aufgeschnitten worden. Innerhalb der zu beheizenden Ofenanlage wird eine sehr günstige
Wärmeverteilung erreicht, da die Befeuerung um das zu erwärmende oder zu schmelzende
Gut getaktet werden kann.
[0008] Das erfindungsgemäße Regenerator-Brenner-Modulsystem zur Durchführung des Beheizungsverfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Regenerator und ein Brenner zu je einem
kompakten Regenerator-Brenner-Modul (Einheit) zusammengefaßt sind, wobei wenigstens
zwei Regenerator-Brenner-Module mit zwei Ventilatoren, die reversibel sind und/oder
die mit Umsteuerventilen zusammenwirken, mit einer Abgasleitung in Verbindung stehen.
Das kompakte Modul ist als Einheit leicht vom Industrieofen zu trennen und gegen ein
anderes bereitgestelltes Regenerator-Brenner-Modul auszutauschen. Das vom Industrieofen
entfernte Regenerator-Brenner-Modul läßt sich dann - ohne den Ofenbetrieb zu stören
- mit entsprechender Sorgfalt warten. Ein solcher nur kurze Betriebsunterbrechungen
verursachender Austausch kann noch erleichtert werden, wenn das gesamte Regenerator-Brenner-Modul
mit einem Fahrwerk versehen wird, mit dem die jeweiligen Aggregate vom Ofen abrückbar
sind. Bei vertikalem Regenerator ermöglicht ein horizontaler Anschlußflansch an die
Regenerator-Rohrleitung, der sich unter dem im oberen Regeneratorteil auskragenden
Brenner befindet, den Brenner gut auszurichten. Ein konischer oder ein kugelringförmiger
Brennerkopfsitz im Ofen-Gehäuse mit Dehnelementen zwischen Brenner und Zwischenstück
zum Regenerator unterstützt dies.
[0009] Der Regenerator, der unmittelbar vor dem auf das Nutzgut wie z. B. Schmelzbad gerichteten
Brenner angeordnet ist, kann vertikal nach unten oder aber auch nach oben angeordnet
sein. Jedoch auch ein ungefähr horizontal an den Brenner angebauter Regenerator ist
möglich. Als Wärmespeicher des vertikalen Regenerators können eine gasdurchlässige
Schüttung - z. B. aus Kugeln oder Ringen - oder aufeinander gesetzte Wabenkörper eingesetzt
werden. Für horizontale Regeneratoren eignen sich Wabenkörper in den meisten Fällen
deutlich besser. Außerdem haben z. B. keramische Wabenkörper gegenüber Schüttungen
einen erheblich geringeren Strömungswiderstand, verbunden mit dem Vorteil entsprechend
geringerer Ventilatorleistungen, sowie den Vorteil geringerer Verschmutzungsgefahr.
Mit der Verteilung der Aufschichtlänge der Wabenkörper kann auch die Verteilung der
Durchströmwiderstände und damit die Durchsatzverteilung im Regenerator beeinflußt
werden.
[0010] Auch treten beim Betrieb des Kompakt-Regenerator-Brenner-Moduls praktisch keine Wärmeverluste
auf, da der Brenner unmittelbar hinter dem Regenerator angeordnet ist und so auf dem
sehr kurzen Zwischenstück zum Brenner keine Temperatur-Absenkung der im Regenerator
aufgeheizten Verbrennungsluft eintritt. Der Brenner kann auch kompakt in das Regenerator-Gehäuse
eingebaut sein. Im Regenerator-Betrieb wird das heiße Abgas aus dem Industrieofen
in umgekehrter Richtung durch die Verbrennungsluft-Kanäle des Brenners direkt in den
Regenerator abgesaugt und heizt diesen auf. Das Abgas kühlt sich dabei im Regenerator
bis auf ca. 400°C ab, so daß die nachfolgenden Aggregate, wie Rohrleitungen, Ventile,
Ventilatoren u.a., einer entsprechend geringeren thermischen Belastung unterliegen.
Zusätzlich kann eine Rezirkulationsleitung zwischen dem Industrieofen-Oberteil und
Regenerator-Oberteil vorgesehen sein, so daß im Regenerator-Betrieb zusätzlich Abgas
durch den Regenerator strömen kann.
[0011] Zum Betrieb der Regenerator-Brenner-Module an einem Ofen ist zumindest ein Ventilatoren-Paar
einzusetzen: ein Ventilator für die Verbrennungsluft und ein Ventilator für die Abgase.
Jedem Regenerator-Brenner-Modul ist ein Paar Umsteuerventile zugeordnet, die im Wechsel
den Regenerator zu der Verbrennungsluft- oder der Abgasleitung anschließen oder absperren.
Die im Brenner-Betrieb befindlichen Regenerator-Brenner-Module haben das eine Umsteuerventil
geöffnet zur Verbrennungsluft-Leitung und das andere geschlossen zur Abgasleitung.
Umgekehrt haben die anderen Regenerator-Brenner-Module, die bei abgestelltem Brenner
die Industrieofen-Abgase in entgegengesetzter Richtung durch den Regenerator durchsetzten,
ein Umsteuerventil zur Abgasleitung geöffnet und das andere zur Verbrennungsluft-Leitung
geschlossen. An Stelle eines Umsteuerventil-Paares kann auch eine Umsteuer-Rohrweiche
oder Umsteuerklappe verwendet werden, die im Wechsel eine Verbindung zur Abgasleitung
oder Verbrennungsluft-Leitung herstellt und gleichzeitig jeweils die andere Leitung
absperrt.
[0012] Als Variante können auch reversierbare Ventilatoren mit Umsteuerklappen im Ein- und
Austrittsgehäuse eingesetzt werden. Zur reinen Umkehr-Steuerung der Förderrichtung
(wie bei bekannten Ausführungen) kommt bei den Reversier-Ventilatoren für die Regenerator-Brenner-Module
eine Weg-Umsteuerung im Ventilator-Eintritt hinzu, nämlich vom Luftansaugstutzen zur
Regenerator-Abgasleitung und umgekehrt. Dabei kann auf besondere Umsteuer-Ventile
oder -Klappen in den Rohrleitungen verzichtet werden. An Stelle besonderer Rohrleitungen
für Verbrennungsluft und Abgase reicht jeweils eine Rohrleitung von einem Regenerator-Brenner-Modul
zu einem Ventilator aus, wobei sowohl Verbrennungsluft als auch Abgase durch die Rohrleitungen
und die Ventilatoren im Wechsel durchgesetzt werden. Der wechselweise Durchsatz von
kalter Verbrennungsluft und heißen Abgasen durch die Rohrleitungen und Ventilatoren
in einem System läßt auch keine thermische Dauerbelastung in diesen Aggregaten aufkommen
und mindert so die Materialbeanspruchung.
[0013] Solche reversierbaren Ventilatoren sind zwar z. B. aus der DE-A-42 33 916 bekannt
und im Einsatz in Wärmeöfen zum Reversieren der Durchströmung. Doch neu ist der hier
vorgeschlagene Einsatz zur Umsteuerung von Brenner- auf Regenerator-Betrieb. Gegenüber
bekannten reversierbaren Ventilatoren, die in geschlossenen Gasumwälzsystemen eingesetzt
sind, muß bei einem reversierbaren Ventilator für ein Regenerator-Brenner-Modul zusätzlich
ein Ansaugstutzen vorhanden sein, um Verbrennungsluft aus der Atmosphäre anzusaugen.
Außerdem ist ein besonderer Anschluß an eine Abgas-Abführung vorzusehen. Die Strömungsführung
durch ein Regenerator-Brenner-Modul mit einem reversierbaren Ventilator ist wie folgt:
[0014] Zur Verbrennungsluft-Förderung öffnet im Eintrittsgehäuse des Ventilators die Umsteuerklappe
den Ansaugstutzen, um atmosphärische Luft anzusaugen. Bei Abschluß der Abgasleitung
mit der Umsteuerklappe im Austrittsgehäuse bei gleichzeitiger Öffnung der Regenerator-Rohrleitung
fördert dieser Ventilator die Verbrennungsluft in den Regenerator des Regenerator-Brenner-Moduls.
Der vorher durch Abgase aufgeheizte Regenerator erwärmt die Verbrennungsluft und führt
sie dem Brenner zu. Die heißen Abgase dieses Brenners saugt ein anderer Ventilator
durch die Verbrennungsluft-Kanäle von anderen, im Regeneratorbetrieb befindlichen
Regenerator-Brenner-Modulen ab. Hierzu hat der zweite Ventilator im Eintrittsgehäuse
die Umsteuerklappe zur Regeneratorleitung geöffnet bei gleichzeitigem Abschluß des
Ansaugstutzens für Verbrennungsluft.
Im Austrittsgehäuse dieses Ventilators stellt die Umsteuerklappe eine Verbindung zur
Abgasleitung her und sperrt gleichzeitig die Regeneratorleitung ab.
[0015] Die Erfindung und deren weitere Merkmale und Vorteile werden anhand der in den Figuren
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0016] Es zeigt:
- Fig. 1:
- Regenerator-Brenner-Modulsystem zum Beheizen eines im Querschnitt runden Aluminium-Schmelzofens,
mit sechs um den Ofenumfang verteilten Regenerator-Brenner-Modulen;
- Fig. 2:
- Horizontalschnitt durch einen typischen Rundschmelzofen mit der konstruktiven Anordnung
der Regenerator-Brenner-Module, in Höhe der Brennerdüsen mit abgenommenem Umlenkgehäuse
vor den Wabenkörpern der Regeneratoren;
- Fig. 3a:
- Schema eines Wabenkörper-Regenerators mit reversierbarem Ventilator im Brenner-Betrieb;
- Fig. 3b:
- Schema eines Wabenkörper-Regenerators mit reversierbarem Ventilator im Regenerator-Betrieb;
- Fig. 4:
- Schnitt IV-IV in Fig. 3a / Fig. 3b durch das Ventilatorlaufrad und das Austrittsgehäuse
mit Umsteuerklappe im Brenner-Betrieb;
- Fig. 5:
- Vertikalschnitt durch ein Regenerator-Brenner-Modul mit vertikalem Wabenkörper-Regenerator
und Gasbrenner mit Strömungsführung im Brenner- und Regenerator-Betrieb;
- Fig. 6:
- Teilquerschnitt VI-VI in Fig. 5 durch zusammengesetzte Wabenkörper-Elemente mit engem
Wabenraster;
- Fig. 7:
- Vertikalschnitt durch ein um eine vertikale Achse schwenk- und einstellbares Brenner-Regenerator-Modul
mit vertikalem Wabenkörper-Regenerator und Gasbrenner, dessen Brennerkopf und sein
Sitz im Schmelzofen-Gehäuse kugelring-kalottenförmig ausgeführt ist, in einer Ausführung
mit verstellbarem Umlenkgitter im unteren Umlenkkrümmer und einer Rezirkulations-Abgasleitung
mit Diffusor-Austrittsklappe;
- Fig. 7a:
- Teilschnitt durch Brennerkopf mit Kugelring-Kalotte und Dichtring am Brennersitz im
Schmelzofengehäuse;
- Fig. 8:
- Vertikalschnitt durch den unteren Umlenkkrümmer mit zugeklapptem linken Umlenkgitterteil
und verstärkter Spülströmung im rechten Teil;
- Fig. 9:
- Vertikalschnitt durch den unteren Umlenkkrümmer mit zugeklapptem rechten Umlenkgitterteil
und verstärkter Spülströmung im linken Teil;
- Fig. 10:
- Schnitt X-X in Fig. 5 und 7 mit Sicht auf den Brenner-Kopf von hinten bei Brenner-Betrieb;
- Fig. 11:
- Schnitt X-X in Fig. 5 und 7 mit Sicht auf den Brenner-Kopf von hinten bei Regenerator-Betrieb
mit Abgas-Rückströmung durch die vier Luftkanäle des inneren Brenner-Einsatzes in
der Heizperiode des Regenerators.
[0017] Fig. 1 zeigt als ein Beispiel für das Regenerator-Brenner-Modulsystem in schematischer
Darstellung sechs um einen Aluminium-Schmelzofen verteilt angeordnete Regenerator-Brenner-Module,
die wechselweise über das gestrichelt gezeichnete Leitungssystem von Verbrennungsluft
(7) und über das nicht gestrichelte Leitungssystem vom Regenerator-Abgasstrom (7r)
durchströmt werden, wobei mit (18) die gemeinsame Abgasleitung angezeigt ist. (8)
ist der Ventilator für die Verbrennungsluft (7) und (8r) ist der Ventilator zum Abzug
des Abgases. In der Heizperiode wird die Speichermasse des Regenerators (3r) mit dem
heißen Abgas aus dem Schmelzofen (1) aufgeheizt und in der Kühlperiode mit der kalten
Brennluft (7) gekühlt. Im Auslegungsfall können z. B. etwa 10 % des Abgasvolumenstroms
durch einen Bypass (18f) bzw. "Fuchs" abgezogen werden, der Rest wird zu etwa gleichen
Teilen durch die Module mit der Funktion Heizperiode abgesaugt. Ein Teil des Abgases
(7r) kann hinter dem Saugzuggebläse (8r) abgetrennt und über eine Abgasrückführung
zur NO
x-Minderung der kalten Brennluft (7) zugemischt werden. Diese Brennluft (7) wird auf
die Regenerator-Brenner-Module mit der Funktion Kühlperiode verteilt, erwärmt und
den Brennern (4) zugeführt.
[0018] Die Betriebsweise des erfindungsgemäßen Regenerator-Brenner-Modulsystems wird am
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 erläutert. Im Normalbetrieb werden drei Module mit
Abgas aufgeheizt (Heizperiode; in Fig. 1 gefüllt dargestellt), und drei Module liefern
heiße Brennluft (Kühlperiode; schraffiert dargestellt). Bei Erreichen eines Umschaltkriteriums
wechselt ein Modul seine Funktion, z. B. das Modul rechts unten von Kühlperiode auf
Heizperiode des Regenerators nach Umstellung der Umsteuerventile (11, 11v). Um die
feuerungstechnische Leistung konstant zu halten, wird ein anderes Modul seine Funktion
entgegengesetzt ändern, z. B. das Modul links unten von Heizen auf Kühlen des Regenerators.
In der Folge wechseln auch die anderen Regenerator-Brenner-Module ihre Funktion. Die
Dauer für die einzelnen Perioden liegt z. B. bei ca. 180 Sekunden. Der typische Betriebsablauf
ist geprägt von dem steten Wechsel der Funktion der einzelnen Module.
[0019] Der Betrieb des Regenerator-Brenner-Modulsystems wird gesteuert und geregelt durch
Anforderungssignale aus der Prozeßsteuerung des Schmelzofens (1). Aus einem vorgegebenen
Schmelzprogramm und den gemessenen Betriebswerten des Schmelzofens bestimmt die Schmelzofen-Prozeßsteuerung
die notwendige Gesamt-Feuerungsleistung. Dieser Wert wird an die Prozeßsteuerung des
Regenerator-Brenner-Modulsystems übergeben.
[0020] Eine Leistungsänderung kann durch kontinuierliche Regelung der einzelnen Brenner
und/oder durch Änderung der Anzahl der feuernden Brenner erreicht werden. Abgesehen
vom Standardbetriebsfall, das ist in diesem Beispiel der 3/3-Betrieb (3 Brenner feuern
und die zugehörigen Module liefern heiße Brennluft, während durch die 3 anderen Module
das Abgas aus dem Schmelzofen in die Abgassammelleitung (18) strömt), sind wenigstens
noch drei weitere Betriebsfälle möglich und vorgesehen:
4/2-Betrieb (vier Brenner feuern)
2/4-Betrieb (zwei Brenner feuern)
1/5-Betrieb (ein Brenner feuert)
[0021] Der 4/2-Betrieb ist gedacht für kurzzeitigen Überlastbetrieb und für Nennlastbetrieb
bei niedriger Brennlufttemperatur. Der 2/4- und der 1/5-Betrieb sind für den Teillastbetrieb
gedacht. Für den kurzzeitigen 4/2-Überlastbetrieb muß der ausreichend dimensionierte
"Fuchs" (18f) als Abgas-Bypass zu den zwei aufzuheizenden Regeneratoren geöffnet werden,
um einen erhöhten Verbrennungsluft-Durchsatz für die vier feuernden Brenner zu ermöglichen.
Entsprechendes läßt sich auch mit einem Abgas-Ventilator im Bypass oder mit einem
zusätzlichen, drehzahlregelbaren Abgas-Ventilator erreichen.
[0022] Für die Umschaltkriterien der einzelnen Regenerator-Brenner-Module kann ein festes
oder ein flexibles Zeitraster herangezogen werden. Bei einem festen Zeitraster wechseln
die einzelnen Module nach vorgegebenen festen Zeiträumen ihre Funktion. Die Umschaltvorgänge
der Module können in mehreren Gruppen zeitlich gestaffelt sein, um einen möglichst
gleichmäßigen Betrieb zu erreichen. Volumenströme und Periodendauern in der Heizperiode
des Regenerators sollen so festgelegt sein, daß die gespeicherten Wärmemengen für
alle Betriebsfälle näherungsweise konstant sind.
[0023] Bei der temperaturgeführten Umschaltung mit flexiblem Zeitraster werden die Umschaltvorgänge
der Module in Abhängigkeit vom wärmetechnischen Zustand dieser Module gesteuert. Die
Bewertungskriterien für den wärmetechnischen Zustand sind die Abgastemperatur und
die Brennlufttemperatur, gemessen an den in Fig. 1 eingezeichneten Temperaturmeßstellen
(T). Für diese Temperaturen können Grenzwerte festgelegt werden, die eine Umschaltung
des betreffenden Regenerator-Brenner-Moduls initiieren. Ergänzend zum Temperaturgrenzwert
kann noch ein Zeitkorridor vorgegeben und aufgeschaltet werden.
[0024] Für einen ausgewählten Brenner-Einsatz entsprechend der örtlichen Ofentemperaturen
über der Schmelze sind Temperaturmeßstellen (Ts) in mehreren z. B. vier Sektoren des
Schmelzbades oder an entsprechenden Schmelzbad-Koordinaten zusätzlich notwendig.
[0025] Außer den Meßstellen für die Temperatur der Luft-/Gas-Ströme können auch noch Meßstellen
zur Messung der jeweiligen Volumenströme und/oder Messung der jeweiligen Gasanalysen
vorhanden sein. So kann im Gesamt-Abgas (18) der O
2- und NO
x-Gehalt sowie in der Brennluft (7) hinter der Abgasrückführung der O
2-Gehalt gemessen werden. Der dort in der Brennluft gemessene O
2-Wert kann zur Regelung der rezirkulierenden Abgasmenge [(Abgasrückführungsventil
(18r)] genutzt werden.
[0026] Eine weitere Betriebsvariante wird möglich, wenn hinter der Einführung des Bypasses
(18f) in die Abgasleitung (18) ein zusätzliches Ventil (18a) eingesetzt ist. Dieses
Ventil ermöglicht in Betriebspausen mit dem Abgasventilator (8r) einen Umwälzbetrieb
der heißen Schmelzofengase und ein Aufheizen der im Brennerbetrieb abgekühlten Regeneratoren
(3r).
[0027] Es versteht sich, daß das erfindungsgemäße Regenerator-Brenner-Modulsystem bzw. das
zugehörige Betriebsverfahren automatisiert werden können. Angestrebt werden sollte
eine temperaturgeführte Umschaltstrategie der Module zusammen mit einem möglichst
kleinen Regelbereich für die einzelnen Module bzw. Brenner.
[0028] Fig. 2 zeigt die konstruktive Anordnung von sechs am Umfang eines typischen Schmelzofens
(1) angeordneten Regenerator-Brenner-Modulen (3). Die Achsen der Brennerflammen (4f)
können in Umfangsrichtung um einen Winkel α von der radialen Richtung zum Mittelpunkt
des runden Schmelzofens abweichen.
[0029] Während in Fig. 1 das Ventilator-System aus einem Ventilator (8) besteht, der nur
Verbrennungsluft (7) ansaugt, und einem zweiten Ventilator (8r), der nur Abgase (7r)
absaugt, zeigen die Fig. 3a und Fig. 3b als Alternative dazu reversierbare Ventilatoren
(8) mit integrierten Umsteuerklappen , die sowohl Verbrennungsluft (7) ansaugen als
auch Abgas (7r) absaugen können. In diesem Fall muß jedoch jedes Einzelmodul mit einem
derartigen reversierbaren Ventilator ausgerüstet werden. Bei dem in Fig. 3a dargestellten
Regenerator-Brenner-Modul ist im Ventilator-Eintrittsgehäuse (8E) die Umsteuerklappe
(9) so eingestellt, daß aus dem Ventilator-Ansaugstutzen (8e) die Verbrennungsluft
(7) angesaugt wird. Im Ventilator-Austrittsgehäuse (8A) ist, wie dies Fig. 4 mit Schnitt
IV-IV zeigt, die Umsteuerklappe (9) am Ende des Spiralgehäuses so eingestellt, daß
der Auslaß zur Abgasleitung abgesperrt wird und die Verbrennungsluft (7) zum Regenerator-Brenner-Modul
(3) strömen kann. Werden die Umsteuerklappen am Ventilator-Aus- und -Eintritt in die
Reversierstellung (9r) eingestellt (in Fig. 4 gestrichelt gezeichnet), wie dies für
das Regenerator-Brenner-Modul in Fig. 3b zutrifft, dann wird im Austrittsgehäuse (8A)
die Verbindung zum Regenerator abgesperrt und der Ventilator saugt über die umgestellte
Umsteuerklappe (9r) im Eintrittsgehäuse (8E) die Ofenabgase (7r) über den Regenerator
(3r) ab. Hierbei schließt sich die Verbindung zum Eintrittsstutzen (8e).
[0030] Der Vertikalschnitt Fig. 5 zeigt Einzelheiten eines erfindungsgemäßen Regenerator-Brenner-Moduls
(3) mit dem Eintrittskrümmer (3k), dem Regenerator (3r) und dem Brenner (4), der mit
seinem vorderen Brennerkopf (4v) über einen konischen Brennerkopf-Sitz (12) in die
Wand des Schmelzofens (1) eingepaßt ist. Das gesamte Regenerator-Brenner-Modul läßt
sich als komplette Einheit, nachdem die Verbindung des Anschlußflansches (19) gelöst
worden ist, aus dem konischen Brennerkopf-Sitz ausfahren, wobei dies ein Fahrwerk,
das auch auf Schienen geführt werden kann, erleichtert. Ebenso läßt sich das Regenerator-Brenner-Modul
an einer - hier nicht dargestellten - Kranbahn hängend von dem Schmelzofen abrücken.
[0031] Der Regenerator (3r) ist unterhalb eines Zwischenstückes (3z) vertikal angeordnet
und besteht aus keramischen Wabenkörpern (3w), die auf einem Gitterrost (3g) aufgeschichtet
sind. Der Teilschnitt VI-VI ist in Fig. 6 dargestellt und zeigt einen Querschnitt
durch die zusammengesetzten Wabenkörper (3w). Zur gleichmäßigeren Verteilung der Strömung
erweist sich als günstig, den Strömungswiderstand der Wabenkörper-Strömungskanäle
von den schmelzofenseitigen Kanälen (3s) zu den außenseitigen (3a) zu erhöhen. Dies
wird bei gleichartigen Wabenkörpern (3w) dadurch erreicht, daß nach außen hin - also
in Richtung der Außenwand des Eintrittskrümmers (3k) und des Zwischen-Krümmers (3z)
- zunehmend mehr Wabenkörper aufeinander geschichtet sind und somit die äußere Wabenkörper-Schicht
(3a) die längsten Strömungskanäle mit dem größten Strömungswiderstand aufweist. Eine
ähnliche Wirkung würde sich auch erzielen lassen bei ungefähr gleicher Schichtlänge
der Wabenkörper, wenn zur Außenwand hin die Strömungsquerschnitte der Wabenkörper
vermindert würden, was jedoch wegen der ungleichen Wabenkörper zu einem größeren Aufwand
führt.
[0032] Im Vergleich zu Regenerator-Ausführungen mit Kugelschüttungen oder anderen gasdurchlässigen
Schüttungen, die auch in dem dargestellten Regenerator-Gehäuse untergebracht werden
könnten, sind die Druckverluste der Wabenkörper bei gleicher Strömungsgeschwindigkeit
ca. 1/100 des Druckverlustes einer Kugelschüttung und somit deutlich geringer. Außerdem
lagern sich in den größeren Strömungsquerschnitten der Wabenkörper nur geringfügig
Ruß und Verunreinigungen aus den Abgasen an den Kanalwänden` ab, so daß die Wabenkörper-Kanäle
kaum verstopfen können. Weiterhin ermöglicht die Ausstattung der Regeneratoren mit
Wabenkörpern auch eine schräge oder horizontale Anordnung der Regeneratoren. Eine
solche Anordnung wäre bei einer Bestückung des Regenerators mit einer gasdurchlässigen
Schüttung nur mit erheblich größerem Aufwand auszuführen. Alternativ zu dem vertikalen
Regenerator unterhalb des Brenners, wie dies die Darstellungen Fig. 5 und 7 zeigen,
lassen sich vertikale Regeneratoren mit Wabenkörpern auch oberhalb des Brenners anordnen
in sinngemäß ähnlich kompakter Ausführung.
[0033] Wird der Regenerator-Eintrittskrümmer (3k) gemäß Fig. 7 mit einem Umlenkgitter (15)
ausgerüstet, so können die einzelnen Gitterschaufeln auch schwenkbar ausgeführt werden.
Mit quergestellten Gitterschaufeln läßt sich ein Teil des Krümmerquerschnittes absperren,
so daß in dem verbleibenden freien Strömungsquerschnitt ein Luftstrahl (15s) einen
Teilquerschnitt des Regenerators (3r) bis zur Strahlgrenze (15g) mit erhöhter Geschwindigkeit
durchströmt. Die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit in den Wabenkörpern reißt Schmutz-
und Ruß-Teilchen, die an den Wabenkörper-Wänden anhaften, los und der Blasstrahl befördert
die Teilchen zur Nachverbrennung zum Brenner (4). Gitterschaufeln in Abblasstellung
zeigt Fig. 8 für die Abblasung der schmelzofenseitigen und Fig. 9 für die außenseitigen
Wabenkörper. In dieser Ausführung wird nur jeweils das Schaufelheck in Absperrstellung
(15a) geschwenkt. Bei einer Schwenkung nur des Schaufelhecks kann bei 90°-Umlenkschaufeln
eine Gitterkanal-Absperrung mit größeren Schaufelteilungen und so mit weniger Schaufeln
erreicht werden.
[0034] Die Regenerator-Ausführung in Fig. 7 hat zusätzlich die Einführung einer Rezirkulations-Abgasleitung
(17) im Zwischenstück (3z) zwischen Brenner und Regenerator mit einer Absperrklappe
(17a) am Austritt. Diese Absperrklappe kann geöffnet werden (gestrichelte Stellung
(17r), so daß beim Regenerator-Betrieb zusätzlich Abgas (7r) aus dem Ofen (1) durch
die Rezirkulations-Abgasleitung (17) in den Regenerator (3r) zu saugen ist. Dies ermöglicht,
einen größeren Abgasstrom (7r) durch den Regenerator (3r) durchzusetzen und so die
Aufheizzeit entsprechend zu verkürzen. Die Absperrklappe in Fig. 7 ist eine Sonderausführung
mit einer Doppelplatte, die in geöffneter Stellung (17r) mit den Wänden des Austrittskanals
einen Dreifach-Diffusor bildet, so daß sich der Diffusor-Austrittsstrahl über den
Regenerator-Eintritt ausbreitet und somit die Wabenkörper (3w) des Regenerators (3r)
weitgehend gleichmäßig durchströmt werden.
[0035] Diese Rezirkulations-Abgasleitung (17) kann jedoch auch - mit Vorzug teilweise -
geöffnet werden beim Brenner-Betrieb, um durch diese externe Abgasrezirkulation eine
NO
x-Minderung zu erzielen. Mit Vorteil wird hierbei die Absperrklappe nicht in die vollständig
geöffnete Stellung (17r) gebracht, sondern schräg geöffnet eingestellt, so daß Abgas
(7r) aus der Rezirkulations-Abgasleitung (17) und Verbrennungsluft (7) in dem Zwischengehäuse
(3z) ungefähr gleichgerichtet auf den Brenner (4) zuströmen. Bei dieser Art der Rezirkulation
während des Brenner-Betriebes kann der zusätzliche Einbau eines Ventilators in der
Rezirkulations-Abgasleitung (17) erforderlich werden.
[0036] Im Gegensatz zu dem konischen Brenner-Kopfsitz (12) in der Wand des Schmelzofens
(1), wie Fig. 5 zeigt, hat in Fig. 7 bzw. 7a der Brenner-Kopf-Sitz (12) die Form einer
Kugelring-Kalotte. Der Mittelpunkt (K) des Kugelringes liegt auf einer vertikalen
Achse A-A, die durch den Mittelpunkt des Anschlußflansches (19) geht, so daß nach
Lösen der Flanschbefestigung das gesamte Regenerator-Brenner-Modul (3) um die Achse
A-A in der Kugelring-Kalotte (12) geschwenkt werden kann, ohne daß die Abdichtung
am Brennerkopf gemindert wird.
[0037] Fig. 5 und Fig. 7 zeigen eine erfindungsgemäße Regenerator-Brenner-Modul-Ausführung
mit einem Gasbrenner (4), dessen Querschnitt (Schnitt X-X in Fig. 5) die Fig. 10 im
Brenner-Betrieb und die Fig. 11 im Regenerator-Betrieb darstellen. Der Gasbrenner
ist zweiteilig und besteht aus dem vorderen Brenner-Gehäusekopf (4v) und dem hinteren
Brenner-Gehäuse (4h). In dieses zweigeteilte Brenner-Gehäuse ist der gleichfalls zweigeteilte
innere Brenner-Einsatz (4i) aus besonders hitzebeständigem - meist keramischem - Werkstoff
mit der Gasdüse (4g) aus warmfestem Metall eingepaßt (vgl. Fig. 5). Die Gasdüse (4g)
hat am Außenumfang Distanzstege, so daß zwischen dem Brennersitz im inneren Brenner-Einsatz
(4i) und der Gasdüse (4g) eine Kühl-Ringkammer (4k) den Durchsatz von Kühlfluid (6),
z. B. Kühlluft oder als weitgehend inertes Gas auf ca. 120° abgekühltes Abgas, ermöglicht
(vgl. Fig. 10 mit Schnitt X-X aus Fig. 5). Hierzu kann z. B. jeweils hinter einem
Regenerator ca. 10 % des heruntergekühlten Abgasstromes beim Regenerator-Betrieb entnommen
und in einem Wärmetauscher mit Wasser oder Luft weiter heruntergekühlt werden. Dieser
so auf ca. 120 °C abgekühlte Teil-Abgasstrom wird dann dem Regenerator-Brenner, der
im Brenner-Betrieb ist, als Kühlfluid (6) zugeführt. Das Kühlfluid (6) wird seitlich
durch mehrere - in dem Ausführungsbeispiel durch vier - radiale Rohrleitungen in den
Stegen (4s) des inneren Brenner-Einsatzes (4i) der Kühl-Ringkammer (4k) zugeführt.
In diesen radialen Rohrleitungen befinden sich auch - mit kleinerem Durchmesser -
die Zuleitungen zur Gasdüse (4g) des Brenners für das Brenngas (5). Für die Verbrennungsluft
(7) enthält der innere Brenner-Einsatz (4i) vier Kanäle (4L). Zur Vergrößerung der
Strömungsquerschnitte kann auf eine äußere Wand (4A) der Kanäle (4L) zu den Brennergehäusen
(4v) und (4h) verzichtet werden, so daß bei einer derartigen Ausführung der innere
Brenner-Einsatz (4i) aus vier Stegen (4s) für die Zuleitungen des Brenngases (5) und
des Kühlfluids (6) besteht mit einem Sitz in der Innenbohrung der Brennergehäuse (4v)
und (4h).
[0038] Die seitliche Einführung von Brennstoff und Kühlgas und die weitgehend geteilte Ausführung
der Bauelemente des Brennergehäuses ermöglicht einen verhältnismäßig einfachen Austausch
der Verschleißteile und stört nicht die Strömungsführung im Zustrom zum Brenner, wie
dies bei bekannten Ausführungen mit axialer Zuleitung von Brenn- und Kühlgas eintritt.
Wie Fig. 10 zeigt, wird das Brenngas (5) über Gasverteiler- und Zuleitungsrohre (14)
in die vier radialen Brenngasrohre in den Gasbrenner (4g) eingeführt.
[0039] Fig. 11 stellt den abgestellten Gasbrenner beim Regenerator-Betrieb dar. Bei abgestelltem
Brenngas wird nach Umsteuerung des Ventilator-Systems aus dem Schmelzofen (1) heißes
Abgas (7r) in umgekehrter Strömungsrichtung durch die Verbrennungsluft-Kanäle (4L)
des Brenner-Einsatzes (4i) zur Aufheizung des Regenerators (3r) gesaugt, wie dies
auch die gestrichelten Strömungspfeile in Fig. 5 und Fig. 7 zeigen.
[0040] Das erfindungsgemäße Kompakt-Regenerator-Brenner-Modul kann mit Varianten ausgeführt
werden. So ist an Stelle des Eintrittskrümmers (3k) zum Regenerator (3r) ein Zustrom
direkt in Richtung der Regenerator-Achse über einen Kurzdiffusor möglich. Entsprechend
braucht auch das Zwischengehäuse (3z) zwischen Regenerator (3r) und Brenner (4) kein
Krümmer zu sein, sondern es kann bei entsprechender Anordnung des Regenerator-Brenner-Moduls
auch ein gerades Zwischenstück vorgesehen sein.
[0041] Zwar sind die Ausführungsbeispiele für einen runden Schmelzofen mit Kompakt-Regenerator-Brenner-Modulen,
die mit Brenngas betrieben werden, dargestellt. Doch lassen sich die erfindungsgemäßen
Kompakt-Regenerator-Brenner-Module, ggf. mit dem reversierbaren Ventilator-System
auch für andere Industrieofen-Bauformen einsetzen. Ebenso kann z. B. die Anordnung
der Regenerator-Brenner-Module für Brenner-Betrieb auf einer Ofenseite und für Regenerator-Betrieb
auf der anderen Seite mit seitenweisem Wechsel der Betriebsart für manche Bedarfsfälle
sinnvoll sein. Auch können die Kompakt-Regenerator-Brenner-Module statt mit Gasbrenner
mit für Flüssig-Brennstoffen geeigneten Brennern entsprechend ausgerüstet sein.
[0042] Die z. B. in Fig. 1 schematisch dargestellten separaten Ventilatoren, nämlich der
Brennluft-Ventilator (8) und der Abgas-Ventilator (8r), können als Einheit auch als
Zweistrom-Ventilator zusammengefaßt werden, der mit einer gemeinsamen Rotorwelle arbeitet,
mit Verbrennungsluftströmung (7) in der einen Richtung und Abgasströmung (7r) in der
anderen Richtung.
Liste der Bezugszeichen
[0043]
- 1
- Schmelzofen
- 2
- Schmelze
- 3
- Regenerator-Brenner-Modul
- 3a
- Regenerator-Wabenkörper an der äußeren Regenerator-Wand
- 3g
- Gitterrost
- 3k
- Regenerator-Eintrittskrümmer
- 3r
- Regenerator
- 3s
- Regenerator-Wabenkörper an der schmelzofenseitigen Regenerator-Wand
- 3w
- Regenerator-Wabenkörper
- 3z
- Regenerator-Zwischengehäuse
- 4
- Brenner
- 4A
- Luftkanal-Außenwand
- 4L
- Kanal für Verbrennungsluft und Regenerator-Abgasstrom
- 4d
- Dichtring am Brennerkopf
- 4f
- Brennerflamme
- 4g
- Gasdüse des Brenners
- 4h
- hinteres Brenner-Gehäuse
- 4i
- innerer Brenner-Einsatz
- 4k
- Kühlluft-Ringkammer
- 4m
- Düsen-Mischkammer
- 4s
- Brenner-Gehäusesteg
- 4v
- vorderer Brenner-Gehäusekopf
- 5
- Brennstoff
- 6
- Brenner-Kühlfluid
- 7
- Verbrennungsluft
- 7r
- Regenerator-Abgasstrom
- 7t
- Teil-Abgasstrom zur Rezirkulation in den Verbrennungs-Luftstrom
- 8
- Ventilator
- 8A
- Ventilator-Austrittsgehäuse
- 8E
- Ventilator-Eintrittsgehäuse
- 8e
- Ventilator-Ansaugstutzen
- 8r
- Abgas-Ventilator
- 8s
- Ventilator-Saugöffnung
- 8G
- Abgas-Beschaufelung des Zweistrom-Ventilators
- 8L
- Verbrennungsluft-Beschaufelung des Zweistrom-Ventilators
- 8V
- Vorstufe
- 8Z
- Zweistrom-Ventilator-Rotor
- 9
- Umsteuerklappe
- 9r
- Umsteuerklappe in Reversier-Stellung
- 11
- Umsteuerventil geschlossen
- 11r
- Umsteuerventil geöffnet für Regenerator-Abgasstrom
- 11v
- Umsteuerventil geöffnet für Verbrennungsluft
- 12
- konischer oder kugelring-kalottenförmiger Brennerkopf-Sitz
- 12b
- Kugelring-Kalotte am Brennerkopf
- 12d
- Dichtring im Brennersitz des Schmelzofen-Gehäuses
- 12g
- Brennersitz im Schmelzofen-Gehäuse
- 13
- Befestigungssystem
- 14
- Gasverteiler- und Zuleitungsrohre
- 15
- Umlenkschaufelgitter im Regenerator-Krümmer
- 15a
- schwenkbare Schaufelheckteile des Umlenkgitter in Absperrstellung
- 15s
- Spülstrom durch den offenen Teil des Umlenkgitters zu den Wabenkörpern des Regenerators
- 15g
- Spülstrom-Grenze
- 16
- Fahrwerk zum Abrücken des Regenerator-Brenners vom Schmelzofen
- 17
- Rezirkulations-Abgasleitung
- 17a
- Absperrklappe in der Rezirkulations-Abgasleitung in Absperrstellung
- 17r
- Absperrklappe in der Rezirkulations-Abgasleitung geöffnet
- 18
- Abgasleitung
- 18a
- Abgasventil
- 18r
- Abgasrückführventil
- 18v
- Bypassventil
- 18f
- Bypass bzw. Fuchs
- 19
- Anschlußflansch der Regenerator-Rohrleitung
- A
- Schwenkachse des Regenerator-Brenners
- K
- Kalotten-Mittelpunkt des kugelringförmigen Brennerkopf-Sitzes
- M
- Antriebsmotor
- T
- Temperaturmeßstellen
- Ts
- Schmelzbad-Temperaturmeßstellen zur Temperaturerfassung z. B. in vier Schmelzbad-Sektoren
1. Verfahren zum Beheizen eines brennstoffbeheizten Industrieofens, insbesondere Metallschmelzofens,
unter Verwendung von wechselweise von heißem Abgas (7r) und kalter Brennluft (7) durchströmten
Regeneratoren (3r) und Brennern (4), dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Regenerator-Brenner-Module (3) unabhängig voneinander aus der
Prozeßsteuerung des Industrieofens (1) vom Brennerbetrieb (7) in den Regeneratorbetrieb
(7r) (Abgasabsaugbetrieb) bzw. umgekehrt umgeschaltet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswahl und/oder das Verhältnis der Anzahl der feuernden Brenner zur Anzahl
der abgesaugten Brenner - im zulässigen Betriebsbereich - variabel ist und in Abhängigkeit
der Temperatur der Industrieofenatmosphäre, wobei die Brenner-Auswahl auch entsprechend
der gemessenen Temperaturen in mehreren Ofen-Sektoren von der Prozeßsteuerung getroffen
werden kann, bzw. in Abhängigkeit vom wärmetechnischen Zustand der einzelnen Regenerator-Brenner-Module
(3) gesteuert wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Taktzeiten des Betriebes der jeweils feuernden Brenner und jeweils abgesaugten
Brenner fest oder variabel sind, und daß sich die Taktzeiten mehr oder weniger weit
überlappen.
4. Regenerator-Brenner-Modulsystem zum Beheizen eines brennstoffbeheizten Industrieofens,
insbesondere Metallschmelzofens, mit wechselweise von heißem Abgas und kalter Brennluft
durchströmten Regeneratoren (3r) und Brennern (4), dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Regenerator (3r) und ein Brenner (4) zu je einem kompakten Regenerator-Brenner-Modul
(3) (Einheit) zusammengefaßt sind, wobei wenigstens zwei Regenerator-Brenner-Module
(3) über zwei Ventilatoren (8), die reversibel sind insbesondere mit zusätzlicher
Umsteuerung vom Brennluft-Ansaugstutzen (8e) des Ventilators bei der Steuerklappenstellung
(9) zum Abgas-Eintrittsstutzen bei der Steuerklappenstellung (9r), und/oder die mit
Umsteuerventilen (11) zusammenwirken, mit einer Abgasleitung (18) in Verbindung stehen.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet. daß die wärmespeichernde Masse des Regenerators (3r) aus einer gasdurchlässigen Schüttung
(Kugeln, Ringen etc.) und/oder aus Wabenkörpern wie Keramik-Rohrstücken besteht, die
über den gesamten Regenerator-Querschnitt mit vertikalem Versatz aufeinander gesetzt
sind.
6. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse des Brenners (4) schräg nach unten auf das Ofenschmelzbad gerichtet
ist, und daß dem Brenner ggf. über ein Zwischengehäuse (3z) nach unten oder nach oben
abgewinkelt oder etwa horizontal liegend der Regenerator (3r) unmittelbar vorgeschaltet
bzw. vorgebaut ist.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die im Regenerator (3r) eingeschichteten Wabenkörper von der schmelzofenseitigen
Regeneratorwand (3s) zur äußeren Regeneratorwand (3a) - also dort wo die Krümmer-Außenwände
anschließen - in der Schichtlänge zunehmen oder in den freien Wabenquerschnitten abnehmen.
8. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausführungsform mit Gasbrenner zweiteilig mit einem hinteren Brenner-Gehäuse
(4h) und einem vorderen Brenner-Gehäusekopf (4v), der mit konischem oder kugelring-kalotten-förmigem
Sitz (12) in die Ofen-Wand einpaßt, ausgeführt ist, wobei ein innerer, austauschbarer
Brenner-Einsatz (4i) axial durchgehende Kanäle (4L) für die Verbrennungsluft - und
den Regenerator-Abgasstrom im Regenerator-Betrieb-, und im Zentrum die Gasdüse (4g)
aufweist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner (4) mit einer seitlichen Brennstoffzuleitung (5) und/oder seitlicher
Kühlmediumzuleitung (6) ausgestattet ist, ggf. mit einer die Brenngasdüse (4g) umgebenden
Kühl-Ringkammer (4k), die von Kühlluft und/oder von einem abgekühlten Abgas-Teilstrom
durchströmt wird.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Regenerator-Brenner (3) zwischen dem Brenner-Sitz (12) und dem Anschlußflansch
(19) der Regenerator-Rohrleitung als kompakte, leicht von den Anschlußstellen zu lösende
Modul-Einheit ausgeführt ist, wobei zum Abrücken vom Schmelzofen das gesamte Regenerator-Brenner-Modul
mit einem angebauten Fahrwerk (16), das z. B. auf Schienen geführt wird, oder an einer
Kranbahn hängend ausfahrbar ist.
11. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Regenerator-Eintrittskrümmer (3k) ein Umlenkschaufelgitter (15) enthält,
dessen Schaufeln oder Schaufelheckteile (15a) schwenkbar umzuklappen sind zur teilweisen
Sperrung der Strömungsquerschnitte.
12. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Reversierung des Ventilators Umsteuerklappen (9) direkt am Einlauf und Austritt
des Ventilators (8) strömungsgerecht integriert sind, so daß sowohl Verbrennungsluft
(7) durch einen besonderen Ansaugstutzen (8e) angesaugt und zum Regenerator (3r) gefördert
wird als auch nach Umstellen der Umsteuerklappen in die Reversier-Stellung (9r) vom
Schmelzofen (1) Abgas zur Aufheizung durch den Regenerator vom Ventilator abgesaugt
wird und in die Abgasleitung (18) strömt.
13. Anlage nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennluft-Ventilator (8) und der Abgas-Ventilator (8r) als Einheit zu einem
Zweistrom-Ventilator zusammengefaßt sind, der mit einer gemeinsamen Rotorwelle arbeitet,
mit Verbrennungsluftströmung (7) in der einen Richtung und Abgasströmung (7r) in der
anderen Richtung.