[0001] Die Erfindung betrifft eine Leuchtanzeige mit einem abschnittsweise mehr oder weniger
lichtdurchlässigen, beleuchtbaren Informationsträger.
[0002] Derartige Leuchtanzeigen sind aus der Praxis bekannt. Die mehr oder weniger Lichtdurchlässigkeit
des Informationstägers dient zur Darstellung der Information, z. B. eines geschriebenen
Worts oder Texts, einer Zahl, einer Skala, eines Bilds o. ä. Durch Beleuchten des
Informationsträgers wird die Information für den Betrachter sichtbar.
[0003] Speziell bekannt sind derartige Leuchtanzeigen als Störmeldeanzeigen, mit deren Aufleuchten
dem Betrachter ein Störfall zur Kenntnis gebracht wird.
[0004] Hubschrauber haben Warntableaus mit mehreren, üblicherweise in einem rechteckigen
Raster angeordneten Störmeldeanzeigen der genannten Art.
[0005] Ein Hubschrauberpilot muß auf bestimmte kritische Störfälle umgehend reagieren. Das
zu gewährleisten, bedarf es einer auffälligen Störmeldeanzeige. In der Praxis bewährt
sind Warntableaus mit Verschwindeeffekt, deren Information bei ordnungsgemäßer Funktion
aller Systeme nicht sichtbar ist und die im Störfall hell, d. h. mit starkem Kontrast
auch bei intensiver Sonneneinstrahlung, und in einer Warnfarbe, z. B. gelb oder rot,
aufleuchtet.
[0006] Polizei, Zoll und Militär führen nächtliche Missionsflüge mit Hubschraubern durch,
bei denen diskrete Überwachungsaufgaben wahrgenommen werden. Auf diesen Missionsflügen
sind die Hubschrauber unbeleuchtet. Der Pilot trägt eine Nachtsichtbrille, die die
Resthelligkeit des Beobachtungsgegenstands verstärkt und/oder dessen Infrarotausstrahlung
(Wärmebild) verstärkt und ins Sichtbare wandelt.
[0007] Der Pilot kann nur dann mit einer solchen Nachtsichtbrille fliegen, wenn das Cockpit
des Hubschraubers frei von Infrarotquellen ist; sonst würde er geblendet.
[0008] Es gibt bereits Warntableaus für Hubschrauber, bei denen die Infrarotemission soweit
unterdrückt ist, daß der mit einer Nachtsichtbrille fliegende Pilot eine kontrastreiche
Störanzeige erhält, aber nicht geblendet wird. Man verwendet für diese Warntableaus
Lichtquellen, deren Emissionsband weniger im Infraroten liegt, und filtert das Licht
mit fest in das Warntableau eingebauten Spektralfiltern.
[0009] Mit diesen Maßnanmen geht eine geringere Helligkeit der Störmeldeanzeige unter normalen
Flugbedingungen, d. h. ein schwächerer Kontrast einher. Es muß ein Kompromiß zwischen
den Forderungen nach starkem Kontrast unter normalen Flugbedingungen und Blendfreiheit
unter Missionsbedingungen gefunden werden. Das Ergebnis ist nicht voll befriedigend.
[0010] Die vorstehende Abhandlung der Störmeldeanzeige eines Hubschraubers hat exemplarischen
Charakter. Dasselbe Problem stellt sich auch bei anderen Land-, See-, Luft- und eventuell
Raumfahrzeugen, von denen aus nächtliche diskrete Überwachungsaufgaben wahrgenommen
werden, und anderes technisches Gerät, das dabei zum Einsatz kommt.
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Leuchtanzeige der eingangs genannten Art zu schaffen,
die bei Tageslicht, insbesondere auch intensiver Sonneneinstrahlung, sehr kontrastreich
ist und den Benutzer eines Nachtsichtgeräts mit Restlichtverstärkung und/oder Infrarotverstärkung
und -wandlung nicht blendet.
[0012] Bei der diese Aufgabe lösenden Leuchtanzeige läßt sich der Informationsträger mit
zwei Arten von Lichtquelle beleuchten, von denen eine Normalbedingungen und die andere
Missionsbedingungen zugeordnet ist und dementsprechend aktiviert wird, und zwar zumindest
die Missionsbedingungen zugeordnete Art von Lichtquelle für sich allein.
[0013] Ein Vorteil der Erfindung ist, daß mit beiden Arten von Lichtquelle ein und derselbe
Informationsträger beleuchtet wird, im Störfall also stets dieselbe Information an
gleicher Stelle erscheint.
[0014] Exemplarisch zurückkommend auf das Warntableau eines Hubschraubers, sind dessen Anzeigefelder
doppelt beleuchtet, und zwar zum einen mit Lichtquellen, die im normalen Flugbetrieb
auch bei intensiver Sonneneinstrahlung eine kontrastreiche Anzeige gewährleisten,
und zum anderen mit Lichtquellen, die den speziellen Anforderungen des Missionsflugs
mit einer Nachtsichtbrille genügen und deren Träger nicht blenden. Die Lichtquellen
können wahlweise aktiviert werden, d. h. es kann von Hand oder automatisch zwischen
den Lichtquellen umgeschaltet werden. Alternativ sind die Lichtquellen für den Missionsflug
in ständiger Betriebsbereitschaft, und es werden ihnen die Lichtquellen für den normalen
Flugbetrieb zugeschaltet.
[0015] Bei der Missionsbedingungen zugeordneten Art von Lichtquelle ist die Infrarotemission
unterdrückt. Das Emissionsband der Lichtquellen liegt vorzugsweise weniger im Infraroten,
als das Emissionsband der Normalbedingungen zugeordneten Art von Lichtquelle. Die
Missionsbedingungen zugeordnete Art von Lichtquelle ist mit einem geeigneten Absorptions-
oder Interferenzfilter spektral gefiltert.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind beide Arten von Lichtquelle in einer hinter
dem Informationsträger befindlichen lichtdichten Kammer angeordnet. Zwischen der Missionsbedingungen
zugeordneten Art von Lichtquelle und dem Informationsträger befindet sich ein Spektralfilter.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführungsform befinden sich pro Art von Lichtquelle mehrere
Lichtquellen in der Kammer. Dadurch wird eine gleichmäßige Ausleuchtung des Informationsträgers
erreicht und Redundanz für den Fall geschaffen, daß eine Lichtquelle ausfällt.
[0018] Bei den Lichtquellen kann es sich um Glühlampen oder Leuchtdioden handeln.
[0019] Gegenstand der Erfindung sind gleichermaßen temporäre und permanente Leuchtanzeigen.
Ein bevorzugter Einsatz ist der der Leuchtmeldeanzeigen, die in einem Meldefall aufleuchten,
und hier insbesondere der Bereich der Störmeldeanzeigen. Hier ist zunächst an einzelne
Leuchtanzeigen bzw. Leuchtmeldeanzeigen zu denken. Es kann aber auch eine Taste oder
ein Schalter mit der erfindungsgemäßen Leuchtanzeige bzw. Leuchtmeldeanzeige versehen
sein. Speziell Gegenstand der Erfindung ist das Warntableau eines Land-, See-, Luft-
oder Raumfahrzeugs mit mehreren derartigen Tasten oder Schaltern oder Leuchtanzeigen
oder Leuchtmeldeanzeigen, insbesondere Störmeldeanzeigen.
[0020] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in Vorderansicht das Warntableau eines Hubschraubers, wenn keine Störmeldung vorliegt;
- Fig. 2
- eine Einzelheit A von Fig. 1, wenn eine Störmeldung vorliegt; und
- Fig. 3
- dieselbe Einzelheit A bei abgenommener Frontplatte des Warntableaus.
[0021] Das Warntableau hat ein quaderförmiges Gehäuse 10, das mit Zwischenwänden 12 in lichtdichte
Kammern 14 unterteilt ist. Die Kammern 14 haben einen im wesentlichen rechteckigen
Grundriß, und sie sind in einem rechteckigen Raster angeordnet.
[0022] Das Gehäuse 10 hat eine Frontplatte 16, dessen vor den Kammern 14 liegende Felder
eine Information tragen. Bei ordnungsgemäßer Funktion aller Systeme ist die Information
unsichtbar. Im Störfall leuchtet die jeweilige Information auf.
[0023] Das Feld in der rechten oberen Ecke der Frontplatte 16 trägt beispielsweise die Information
FUEL. Die Anzeige FUEL leuchtet auf, wenn der Kraftstoff des Hubschraubers zur Neige
geht. Die Frontplatte 16 ist auf der Buchstabenfläche FUEL lichtdurchlässig - durchscheinend
oder transparent - und im übrigen opak.
[0024] Wie man in Fig. 3 erkennt, ist die Frontplatte 16 mit in den Kammern 14 dahinter
sitzenden Leuchtdioden 18 beleuchtet. Exemplarisch enthalten die Kammern 14 je neun
Leuchtdioden 18, die in einem rechteckigen Raster drei mal drei angeordnet sind. Vor
der mittleren Leuchtdiodenreihe liegt ein Spektralfilter 20.
[0025] Die Leuchtdioden 18 sind so geschaltet, daß unter üblichen Flugbedingungen im Störfall
die obere und untere Leuchtdiodenreihe aufleuchtet. Unter Missionsbedingungen, d.
h. wenn der Pilot eine Nachtsichtbrille trägt, leuchtet im Störfall die mittlere Leuchtdiodenreihe
auf.
Liste der Bezugszeichen
[0026]
- 10
- Gehäuse
- 12
- Zwischenwand
- 14
- Kammer
- 16
- Frontplatte
- 18
- Leuchtdiode
- 20
- Spektralfilter
1. Leuchtanzeige mit einem abschnittsweise mehr oder weniger lichtdurchlässigen, beleuchtbaren
Informationsträger, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger mit zwei Arten
von Lichtquelle beleuchtbar ist, von denen eine Normalbedingungen und die andere Missionsbedingungen
zugeordnet und dementsprechend aktivierbar ist, und zwar zumindest die Missionsbedingungen
zugeordnete Art von Lichtquelle für sich allein.
2. Leuchtanzeige nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Arten von Lichtquelle
wahlweise aktivierbar sind.
3. Leuchtanzeige nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Infrarotemission
der Missionsbedingungen zugeordneten Art von Lichtquelle unterdrückt ist.
4. Leuchtanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Emissionsbanden
der beiden Arten von Lichtquelle verschieden sind.
5. Leuchtanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Missionsbedingungen
zugeordnete Art von Lichtquelle spektral gefiltert ist.
6. Leuchtanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide
Arten von Lichtquelle in einer hinter dem Informationsträger befindlichen lichtdichten
Kammer (14) angeordnet sind.
7. Leuchtanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen
der Missionsbedingungen zugeordneten Art von Lichtquelle und dem Informnationsträger
ein Spektralfilter (20) befindet.
8. Leuchtanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch mehrere Lichtquellen
pro Art.
9. Leuchtanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquellen
Glühlampen sind.
10. Leuchtanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquellen
Leuchtdioden (18) sind.
11. Leuchtmeldeanzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 10, die im Meldefall aufleuchtet.
12. Taste oder Schalter mit einer Leuchtanzeige oder Leuchtmeldeanzeige nach einem der
Ansprüche 1 bis 11.
13. Warntableau eines Land-, See-, Luft- oder Raumfahrzeugs mit mehreren Tasten oder Schaltern
oder Leuchtanzeigen oder Leuchtmeldeanzeigen nach einem der Ansprüche 1 bis 12.