(19)
(11) EP 0 798 218 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.10.1997  Patentblatt  1997/40

(21) Anmeldenummer: 97104574.5

(22) Anmeldetag:  18.03.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 5/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI NL PT SE

(30) Priorität: 28.03.1996 DE 29605737 U

(71) Anmelder: Adolf Würth GmbH & Co. KG
74653 Künzelsau (DE)

(72) Erfinder:
  • Nerad, Peter
    82102 Bratislava (SK)

(74) Vertreter: Patentanwälte Ruff, Beier, Schöndorf und Mütschele 
Willy-Brandt-Strasse 28
70173 Stuttgart
70173 Stuttgart (DE)

   


(54) Faltschachtel aus Schieber und Hülse


(57) Eine Faltschachtel enthält eine äußere Hülle (1), die an der Vorderseite und der Rückseite offen ist. In die Hülle wird ein Einschub (5) eingeschoben, in dem die in der Schachtel unterzubringenden Teile enthalten sind. Damit nach dem Befüllen der Schachtel während ihrer Lagerung und ihres Transports der Einschub in der Hülle bleibt, ist eine das Herausrutschen des Einschubs aus der Hülle verhindernde Einrichtung (15,17) vorgesehen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung geht aus von einer Faltschachtel, die in einer vorne und hinten offenen im Querschnitt mehreckigen Hülle einen Einschub aufweist. In dem Einschub sind die in der Schachtel unterzubringenden Gegenstände enthalten, beispielsweise Schrauben. Um die Gegenstände zu entnehmen, wird der Einschub aus der Hülle herausgezogen. Der Einschub kann eine klappbare Vorderwand aufweisen.

[0002] Eine derartige Faltschachtel ist beispielsweise aus EP-A1-76 487 bekannt.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine aus einer Hülle und einem Einschub aufgebaute Faltschachtel im Hinblick auf ihre leichte Handhabbarkeit weiter zu verbessern.

[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Faltschachtel mit den im Anspruch 1 genannten Merkmalen vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.

[0005] Wenn die Faltschachtel beim Hersteller der zu verpackenden Produkte gefüllt ist, wird durch den nach innen gerichteten Vorsprung und die Vertiefung dafür gesorgt, daß während der Lagerung, des Transportes oder auch einer weiteren Verpackung der Einschub in der Hülle bleibt. Es ist keine weitere Sicherung erforderlich.

[0006] Insbesondere kann erfindungsgemäß in Weiterbildung vorgesehen sein, daß der Vorsprung und/oder die Vertiefung derart ausgebildet ist bzw. sind, daß nur das Ausschieben des Einschubs nach hinten behindert wird. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, daß der Vorsprung schräg verläuft, also von der Hinterseite des Einschubes in Richtung auf die Vorderseite zunehmend weiter in das Innere der Hülle hineinragt.

[0007] Ebenso wäre es denkbar, die Vertiefung schräg auszubilden.

[0008] Erfindungsgemäß kann in Weiterbildung vorgesehen sein, daß der Vorsprung durch einen eindrückbaren Lappen gebildet wird, der durch eine Perforation begrenzt ist. In diesem Fall ist es möglich, nach dem Herstellen der Verpackung, also dem Einschieben des Einschubs in die Hülle, von Hand oder mit Hilfe einer Vorrichtung den Lappen durch Trennen der Perforation nach innen zu drücken.

[0009] Die Vertiefung kann beispielsweise durch eine Einprägung gebildet werden. Diese Einprägung läßt sich beim Herstellen der Schachtel mit geringem Aufwand ohne zusätzlichen Verfahrensschritt herstellen. Die durch eine Einprägung gebildete Vertiefung kann ausreichen, um die gewünschte Aufgabe zu lösen.

[0010] Es ist aber ebenfalls möglich, die Vertiefung durch ein Loch zu bilden, das in gleicher Weise bei der Herstellung des Zuschnitts eingestanzt werden kann, ohne daß ein zusätzlicher Arbeitsschritt erforderlich ist. Das Loch kann schmal gehalten werden, so daß es auch von der Innenseite des Einschubs her nicht stört.

[0011] Vorsprung und Vertiefung können an beliebigen Stellen des Einschubs und der Hülle ausgebildet sein. Besonders sinnvoll ist es aber, wenn der Vorsprung und dementsprechend die Vertiefung an beiden Seitenwänden ausgebildet sind, und zwar insbesondere im Bereich der Hinterkante der Schachtel.

[0012] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge ergeben sich aus den Schutzansprüchen, deren Wortlaut durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird, der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigen:
Fig. 1
schematisch eine perspektivische Ansicht einer Schachtel, bei der der Einschub etwas aus der Hülle herausgezogen ist;
Fig. 2
in verkleinertem Maßstab eine Seitenansicht des hinteren Endes eines Einschubs;
Fig. 3
einen Teilschnitt durch den hinteren Beeich eines in die Hülle eingeschobenen Einschubs.


[0013] Die in Fig. 1 dargestellte Faltschachtel ist aufgebaut aus einer äußeren Hülle 1, die etwa quaderförmig ausgebildet ist, so daß sie zwei Seitenwände 2, einen nicht sichtbaren Boden und eine Oberseite 3 enthält. Die Oberseite enthält ein Sichtfenster 4. Die Hülle 1 ist im Bereich der Hinterseite, rechts oben in Fig. 1, und der Vorderseite offen.

[0014] In der Hülle ist ein Einschub 5 eingesetzt, der den Innenquerschnitt der Hülle 1 im wesentlichen vollständig ausfüllt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Einschub ebenfalls quaderförmig ausgebildet und weist zwei Seitenwände 6, einen nicht sichtbaren Boden und eine Oberseite 7 auf. Die Oberseite 7 weist ebenfalls ein Sichtfenster 8 auf, das in eingeschobenem Zustand des Einschubs 5 mit dem Sichtfenster 4 der Hülle deckungsgleich ist.

[0015] Der Einschub 5 weist eine klappbare Vorderwand 9 auf, die längs der Unterkante mit dem Boden des Einschubs 5 einstückig verbunden ist. Die klappbare Vorderwand 9 weist an ihrem oberen Ende eine Lasche 10 auf, die unter die Oberseite 3 der Hülle 1 eingeschoben wird.

[0016] Seitlich weist die Vorderwand 9 zwei durch Knicklinien 11 angelenkte Seitenlaschen 12 auf, die zwischen den Seitenwänden 6 des Einschubs 5 und den Seitenwänden 2 der Hülle 1 geführt sind. Die seitlichen Laschen 12 verhindern nach dem Aufklappen der Vorderwand um ihre Unterkante 13 ein seitliches Herausfallen der in der Schachtel enthaltenen Gegenstände. Andererseits begrenzen sie die Aufklappbewegung der Vorderwand 9, so daß auch nach vorne keine Gegenstände herausfallen können.

[0017] Die Seitenwände 2 der Hülle 1 enthalten im Bereich der Hinterkante 14 der Hülle 1 je einen nach innen gedrückten lappenartigen Vorsprung 15, der von einer trapezartigen Trennlinie 16 begrenzt ist. Diese Trennlinie 16 wird bei der Herstellung der Hülle 1 als Perforation ausgebildet. Nach dem erstmaligen Einschieben des Einschubs 5 in die Hülle 1 wird die Perforation durch Druck auf die Bereiche innerhalb der Perforation gelöst, so daß die Lappen nach innen gelangen und dort einen Vorsprung bilden.

[0018] Fig. 2 zeigt den hinteren Bereich des Einschubs 5. An einer Stelle, die bei eingeschobenem Einschub 5 deckungsgleich ist mit dem lappenartigen Vorsprung 15, weist die Seitenwand 6 des Einschubs 5 eine Vertiefung in Form eines schmalen Lochs 17 auf. Die von unten nach oben gerechnete Höhe dieses Lochs 17 entspricht etwa der in gleicher Richtung gemessenen Abmessung des Vorsprungs 15, während die quer dazu gemessene Breite des Lochs 17 kürzer sein kann als der Lappen 15.

[0019] Fig. 3 zeigt in einem Schnitt das Zusammenwirken des Vorsprungs 15 mit dem Loch 17. Die freie Kante 18 des nach innen gedrückten Vorsprungs 15 liegt in dem Loch 17. Ein Versuch, den Einschub 5 weiter nach hinten, in Fig. 3 also nach oben, zu schieben, wird dadurch verhindert, daß die freie Kante 18 des Vorsprungs 15 an der Randkante 19 des Lochs 17 anliegt. Damit ist das absichtliche oder unabsichtliche Herausschieben des Einschubs aus der falschen Seite der Hülle 1 verhindert.

[0020] In umgekehrter Richtung ist allerdings das Herausziehen des Einschubs 5 nicht gehindert, da der Vorsprung 15 sich an seine ursprüngliche Stelle zurückverformen kann.

[0021] In der dargestellten Ausführungsform ist die Vertiefung eine echte Durchstanzung, also ein Loch 17. Es könnte aber auch eine Ausprägung ausreichen, bei der die Außenfläche der Seitenwand 6 vertieft ausgebildet ist. Insbesondere bei sehr kleinen Gegenständen kann eine solche vertiefte Einprägung von Vorteil sein.

[0022] Auch bei dem Vorsprung 15 könnte eine Einprägung vorgesehen sein, bei der dann eben auf der Innenseite der Hülle 1 ein Vorsprung entsteht. Auch dieser Vorsprung könnte schräg verlaufend ausgebildet sein, ebenso wie die Einprägung in der Seitenwand 6 des Einschubs 5.

[0023] Während bei der dargestellten Ausführungsform an der Innenseite der Hülle 1 ein Vorsprung und an der Außenseite des Einschubs eine Vertiefung ausgebildet ist, wäre die umgekehrte Ausbildung ebenfalls möglich. In diesem Fall wäre also an der Außenseite der Seitenwand 6 ein Vorsprung und an der Innenseite der Hülle 1 eine Vertiefung. Die dargestellte Ausführungsform ist allerdings die bevorzugte, da hier der Vorsprung 15 nach Zusammensetzen der Schachtel durch Ausüben von Druck von außen hergestellt werden kann.


Ansprüche

1. Faltschachtel, enthaltend

1.1 eine insbesondere quaderförmige Hülle (1), die

1.1.1 an Vorderseite und Rückseite offen ist,

1.2 einen Einschub (5), der

1.2.1 in die Hülle (1) einschiebbar und

1.2.2 nach vorne aus ihr herausziehbar ist, wobei

1.3 die Hülle (1) und/oder der Einschub (5) an mindestens einer Wand einen über die Trennfläche zwischen Hülle (1) und Einschub (5) vorspringenden Vorsprung und

1.4 der Einschub (5) und/oder die Hülle (1) eine in eingeschobenem Zustand mit dem Vorsprung des jeweils anderen Teils deckungsgleiche und mit diesem zusammenwirkende Vetiefung (17) aufweist.


 
2. Faltschachtel nach Anspruch 1, bei der der Vorsprung (15) und/oder die Vertiefung (17) derart ausgebildet ist/sind, daß nur das Ausschieben des Einschubs (5) nach hinten behindert wird.
 
3. Faltschachtel nach Anspruch 1 oder 2, bei der Vorsprung (15) an der Hülle (1) und die Vertiefung (17) an dem Einschub (5) ausgebildet ist.
 
4. Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Vorsprung (15) durch einen durch eine einseitige Perforation abgeteilten und über die Trennfläche zwischen Einschub (5) und Hülle (1) drückbaren Lappen (15) gebildet wird.
 
5. Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Vertiefung (17) durch eine Einprägung gebildet wird.
 
6. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der die Vertiefung durch ein Loch gebildet wird.
 
7. Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der an beiden seitlichen Seitenwänden (2, 6) je ein Vorsprung (15) bzw. eine Vertiefung (17) ausgebildet ist.
 
8. Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der der Vorsprung (15) im Bereich der Hinterkante (14) der Schachtel angeordnet ist.
 
9. Faltschachtel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Vorsprung (15) erst nach dem Befüllen der Schachtel hergestellt wird.
 




Zeichnung







Recherchenbericht