[0001] Die Erfindung betrifft ein Ventil für die Abgabe von unter Druck stehenden Fluiden,
insbesondere Flüssigkeiten, Pasten, Cremes oder Gelen oder dergleichen, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] In der AT 388 715 B ist ein Ventil dieser Art beschrieben. Es handelt sich um ein
Ventil, welches in großem Umfang kommerziell eingesetzt wird. Anhand der Figur 5 soll
ein solches Ventil näher beschrieben werden. Dieses Ventil, welches mit der Bezugsziffer
30 versehen ist, weist einen fluiddicht am Rand 31 einer in einem Behälterdeckel 32
ausgebildeten Deckelöffnung befestigbaren Ventilkörper 33, ein im Ventilkörper axial
verschieblich, aus einer Schließstellung entsprechend Figur 5 heraus entgegen der
Wirkung eines elastischen Elements, nämlich hier Schraubendruckfeder 34 bewegbares
Abgaberöhrchen 35, und eine zwischen dem Rand 31 der Deckelöffnung und dem Ventilkörper
33 das Abgaberöhrchen 35 eng umschließend angeordnete Ringdichtung 36 aus Gummi oder
dergleichen elastischem Dichtmaterial auf. Einem sich am Ventilkörper-inneren Ende
des Abgaberöhrchens 35 ausgebildeten Fluidzugang ist ein mit der Ringdichtung 36 zusammenwirkendes
Schließelement 38 zugeordnet. Dieses Schließelement 38 ist ein innerhalb des Ventilkörpers
33 wirksames topfartiges Element mit einem Ringflansch 39 mit zur Ringdichtung 36
hin gewandtem Ringvorsprung 40. In dieses topfartige Schließelement 38 erstreckt sich
der innere bzw. im Ventilkörper 33 befindliche Abschnitt des Abgaberöhrchens 35 hinein.
Die Fixierung des Abgaberöhrchens 35 innerhalb des topfartigen Schließelements 38
erfolgt durch Preßsitz, also Reibschluß. Wird das Abgaberöhrchen 35 in das Behälterinnere,
d. h. in die Deckelöffnung hineingedrückt, erfolgt eine entsprechende Mitnahme des
topfartigen Schließelements 38 entgegen der Wirkung der Schraubendruckfeder 34. Dadurch
wird der Ringvorsprung 40 des topfartigen Schließelements 38 von der Ringdichtung
36 abgehoben mit der Folge, daß eine Fluidverbindung zwischen dem Fluidzugang 37 des
Abgaberöhrchens 35 und dem Inneren des Ventilkörpers 33 entsteht. Das Innere des Ventilkörpers
33 ist über einen in das Behälterinnere mundenden Fluidkanal 41 mit dem Behälterinneren
fluidverbunden, wobei an den Fluidkanal 41 ein sich vorzugsweise bis zum Boden des
nicht näher dargestellten Behälters erstreckendes schlauchartiges Röhrchen 42 angeschlossen
ist.
[0003] Dem äußeren Rand des Deckels 32 ist noch eine umlaufende Fluiddichtung 43 zugeordnet,
die im montierten Zustand zwischen dem Deckelrand und dem Rand der Behälteröffnung
eingeklemmt ist. Der Zustand dieser Dichtung vor der Montage ist in Figur 5 auf der
linken Seite und nach der Montage auf der rechten Seite dargestellt.
[0004] Wie die Figur 5 des weiteren erkennen läßt, ist der Ventilkörper-innere bzw. in Figur
5 untere Umfangsrand des Abgaberöhrchens 35 durch vier gleichmäßig über den Umfang
verteilt angeordnete Krallen 44 gebildet, die innerhalb einer ringförmigen Bodennut
des topfartigen Schließelements 38 plaziert werden, und zwar unter dem bereits oben
erwähnten Preßsitz. Die Freiräume zwischen den erwähnten Krallen 44 definieren den
Ventilkörper-inneren Fluidzugang 37 des Abgaberöhrchens 35. Die Festigkeit der Krallen
44 für die Fixierung des Abgaberöhrchens 35 innerhalb des topfartigen Schließelements
38 reicht bei axialer Beaufschlagung des Abgaberöhrchens 35 aus. Kommt jedoch eine
Öffnung des Abgaberöhrchens 35 durch seitliches Kippen desselben in Betracht, bestünde
bei der bekannten Konstruktion die Gefahr, daß das Abgaberöhrchen im Bereich der Krallen
44 bzw. im Bereich des Anschlusses derselben am Abgaberöhrchen brechen. Gleiches kann
natürlich dann geschehen, wenn bei der Konstruktion nach Figur 5 das Abgaberöhrchen
35 versehentlich gekippt wird.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt ausgehend von dem bekannten Stand der Technik die
Aufgabe zugrunde, ein Abgabeventil zur Verfügung zu stellen, das sich durch eine herstellungs-
und montagetechnisch einfachere Verbindung zwischen Abgaberöhrchen und topfartigem
Schließelement auszeichnet, und bei dem außerdem das Abgabeventil besonders kippstabil
ist.
[0006] Die erste Teilaufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1 gelöst. Anspruch 2 bezieht sich auf die zweite Teilaufgabe.
[0007] Die weiteren Ansprüche betreffen konstruktive Details, die vorzugsweise zur Anwendung
kommen.
[0008] Durch die erfindungsgemäße Rast- bzw. Schnappverbindung zwischen Abgaberöhrchen und
topfartigem Schließelement ist es nicht mehr erforderlich, derart paßgenau herzustellen,
wie dies bei der bekannten reibschlüssigen Verbindung zwischen Abgaberöhrchen und
Schließelement notwendig ist. Auch erfordert die Herstellung der erfindungsgemäßen
Rast- bzw. Schnappverbindung montagetechnisch keinerlei Aufwand. Des weiteren ist
die Festigkeit der erfindungsgemäßen Verbindung höher als die gemäß Figur 5, da sie
längs eines nahezu vollständig geschlossen umlaufenden Ringvorsprungs an dem der Abgabeöffnung
entgegengesetzten Ende des Abgaberöhrchens erfolgt. Es sind lediglich schmale axiale
Einschnitte erforderlich, um die notwendige Fluidverbindung zwischen Abgaberöhrchen
und dem Inneren des zugeordneten Ventilkörpers zu gewährleisten.
[0009] Dadurch, daß gemäß Anspruch 2 das topfartige Schließelement einen zentral vorstehenden
Stift aufweist, über den das Abgaberöhrchen mit praktisch seiner gesamten Länge schiebbar
ist, wird eine erhöhte Festigkeit gegenüber Biegebeanspruchung, wie sie beim Kippen
des Abgaberöhrchens entsteht, erreicht. Während beim bekannten Ventil gemäß Figur
5 beim Kippen des Abgaberöhrchens 35 das entsprechende Kippmoment nur über einen relativ
kurzen Zapfen auf das topfartige Schließelement übertragen wird, erfolgt erfindungsgemäß
diese Kraft- und Drehmomentübertragung über die gesamte Länge des zentral vorstehenden
Stiftes, und damit über die gesamte Länge des Abgaberöhrchens unmittelbar auf das
topfartige Schließelement. Der zentral vorstehende Stift bewirkt, daß das auf das
Abgaberöhrchen ausgeübte Kippmoment quasi unmittelbar auf das topfartige Schließelement
übertragen wird.
[0010] Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Ventils anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäß ausgebildetes Ventil im schematischen Längsschnitt;
- Figur 2
- das Ventil gemäß Figur 1 in Draufsicht;
- Figur 3a
- das Schließelement des Ventils gemäß Figur 1 in Seitenansicht;
- Figur 3b
- das dem Schließelement zugeordnete Abgaberöhrchen des Ventils gemäß Figur 1 in Seitenansicht;
- Figur 3c
- das Schließelement gemäß Figur 3a in Draufsicht;
- Figur 4a
- das Schließelement des Ventils gemäß Figur 1 im Längsschnitt;
- Figur 4b
- das dem Schließelement gemäß Figur 4a zugeordnete Abgaberöhrchen im Längsschnitt;
- Figur 5
- ein am Deckel eines Fluidbehälters montiertes Abgabeventil gemäß Stand der Technik
im Längsschnitt.
[0011] Das in Figur 1 im schematischen Längsschnitt dargestellte Ventil 10 für die Abgabe
von unter Druck stehenden Fluiden weist ein mit einem in einem Ventilkörper (nicht
dargestellt) aus einer Schließstellung heraus entgegen der Wirkung eines ebenfalls
nicht dargestellten elastischen Elements, insbesondere einer Schraubendruckfeder,
bewegbares Abgaberöhrchen 11 auf, welchem ein mit einer das Abgaberöhrchen eng umschließenden
Ringdichtung entsprechend der Ringdichtung 36 gemäß Figur 5 aus Gummi oder dergleichen
zusammenwirkendes topfartiges Schließelement 12 zugeordnet ist. Das Abgaberöhrchen
11 definiert an seinem nach der Montage von außen her zugänglichen Ende eine Abgabeöffnung
13. An dem dieser Abgabeöffnung 13 entgegengesetzten Ende weist das Abgaberöhrchen
11 einen umlaufenden Ringvorsprung 14 mit axialen Einschnitten 15 auf. Dieser Ringvorsprung
14, der nahezu geschlossen ausgebildet ist mit Ausnahme der erwähnten axialen Einschnitte,
ist in eine komplementäre Ring-Hinterschneidung 16 des topfartigen Schließelements
12 einrastbar. Gemäß Figur 1 ist diese Ring-Hinterschneidung im Inneren des topfartigen
Schließelements 12 ausgebildet.
[0012] Des weiteren weist das topfartige Schließelement 12 einen zentral vorstehenden Stift
17 auf, über den das Abgaberöhrchen 11 über nahezu seine gesamte Länge hinweg schiebbar
ist derart, daß zwischen Abgaberöhrchen 11 und Stift 17 ein durchgehender Fluidkanal
18 zwischen der Abgabeöffnung 13 des Abgaberöhrchens 11 und dessen Verankerung 19
mit dem topfartigen Schließelement 12 definiert ist. Die Verankerung 19 ist durch
die erwähnte Rastverbindung zwischen Ringvorsprung 14 und komplementärer Ring-Hinterschneidung
16 gebildet.
[0013] Der zentral vorstehende Stift 17 weist mindestens eine, hier drei gleichmäßig über
den Umfang verteilt angeordnete Längsnuten 20 (siehe Figur 3c) zur Ausbildung des
erwähnten Fluidkanals 18 zwischen Stift 17 und Abgaberöhrchen 11 auf. Im übrigen ist
das Abgaberöhrchen 11 spielfrei über den zentral vorstehenden Stift 17 schiebbar,
so daß das Abgaberöhrchen mit dem zugeordneten topfartigen Schließelement eine aus
der Schließstellung heraus bewegbare, insbesondere kippbare Baueinheit bildet. Dadurch
ist die eingangs erwähnte unmittelbare Kraftübertragung beim Kippen des Abgaberöhrchens
auf das topfartige Schließelement 12 gewährleistet.
[0014] Außen ist am Boden 21 des topfartigen Schließelements 12 ein länglicher, nämlich
hülsenartiger Fortsatz 22 angeschlossen, über den sich im montierten Zustand die anhand
der Figur 5 erwähnte Schraubendruckfeder erstreckt, die sich am Boden des topfartigen
Schließelements 12 einerseits und an einem Deckel eines Fluidbehälters befestigten
Ventilkörper andererseits abstützt und das topfartige Schließelement 12 mit seinem
Umfangsrand 23 gegen die das Abgaberöhrchen 11 eng umschließende Ringdichtung drückt.
[0015] Der zentral vorspringende Stift weist im vorliegenden Fall einen etwa sternförmigen
Querschnitt auf. Alternativ kann dieser Querschnitt dreieck-, viereck- oder kreuzförmig
ausgebildet sein. Die äußeren Kanten der zwischen den Längsnuten 20 ausgebildeten
Längsstege definieren einen Außendurchmesser, der etwa dem Innendurchmesser des Abgaberöhrchens
11 entspricht.
[0016] Der Umfangsrand 23 des topfartigen Schließelements 12 ist nach außen konisch erweitert,
und zwar innenseitig mehr als außenseitig. Die ringförmige Hinterschneidung 16 ist
innenseitig nahe dem Boden 21 des Schließelements 12 ausgebildet.
[0017] Das topfartige Schließelement 12 ist integral mit dem zentral vorstehenden Stift
17 und dem äußeren hülsenartigen Fortsatz 22 ausgebildet. Der Fortsatz 22 könnte grundsätzlich
auch aus Vollmaterial hergestellt sein. Die zentrale Bohrung und damit die Ausbildung
des Fortsatzes 22 als Hülse dient jedoch der Materialersparnis. Darüberhinaus können
auf diese Weise unnötige Materialansammlungen und dadurch entstehende Materialspannungen
vermieden werden.
[0018] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0019]
- 10
- Ventil
- 11
- Abgaberöhrchen
- 12
- Schließelement
- 13
- Abgabeöffnung
- 14
- Ringvorsprung
- 15
- axialer Einschnitt
- 16
- Ring-Hinterschneidung
- 17
- Stift
- 18
- Fluidkanal
- 19
- Verankerung
- 20
- Längsnut
- 21
- Boden des topfartigen Schließelements 12
- 22
- hülsenartiger Fortsatz
- 23
- Umfangsrand
- 30
- Ventil
- 31
- Rand
- 32
- Behälterdeckel
- 33
- Ventilkörper
- 34
- Schraubendruckfeder
- 35
- Abgaberöhrchen
- 36
- Ringdichtung
- 37
- Fluidzugang
- 38
- Schließelement
- 39
- Ringflansch
- 40
- Ringvorsprung
- 41
- Fluidkanal
- 42
- Röhrchen
- 43
- Fluiddichtung
- 44
- Krallen
1. Ventil (10) für die Abgabe von unter Druck stehenden Fluiden, insbesondere Flüssigkeiten,
Pasten, Cremes oder Gelen oder dergleichen, mit einem in einem Ventilkörper aus einer
Schließstellung heraus entgegen der Wirkung eines elastischen Elements, insbesondere
einer Schraubendruckfeder, bewegbaren Abgaberöhrchen (11), welchem ein mit einer das
Abgaberöhrchen (11) eng umschließenden Ringdichtung aus Gummi oder dergleichen zusammenwirkendes
topfartiges Schließelement (12) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Abgaberöhrchen (11) an seinem der Abgabeöffnung (13) entgegengesetzten Ende
einen umlaufenden Ringvorsprung (14) mit axialen Einschnitten (15) aufweist, der in
eine entsprechende Ring-Hinterschneidung (16) des topfartigen Schließelementes (12)
einrastbar ist.
2. Ventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das topfartige Schließelement (12) einen zentral vorstehenden Stift (17) aufweist,
über den das Abgaberöhrchen (11) schiebbar ist derart, daß zwischen Abgaberöhrchen
(11) und Stift (17) ein durchgehender Fluidkanal (18) zwischen der Abgabeöffnung (13)
des Abgaberöhrchens (11) und dessen Verankerung (19) mit dem topfartigen Schließelement
(12) definiert ist.
3. Ventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der zentral vorstehende Stift (17) mindestens eine Längsnut (20) zur Ausbildung
eines Fluidkanals (18) zwischen Stift (17) und Abgaberöhrchen (11) umfaßt.
4. Ventil nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Abgaberöhrchen (11) spielfrei über den zentral vorstehenden Stift (17) schiebbar
ist, so daß das Abgaberöhrchen (11) mit dem zugeordneten topfartigen Schließelement
(12) eine aus der Schließstellung heraus bewegbare, insbesondere kippbare Baueinheit
bildet.
5. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß außen an den Boden (21) des topfartigen Schließelementes (12) ein länglicher,
insbesondere hülsenartiger Fortsatz (22) anschließt, über den sich im montierten Zustand
eine Schraubendruckfeder erstreckt, die sich am Boden des topfartigen Schließelementes
(12) einerseits und an einem am Deckel eines Fluidbehälters befestigten Ventilkörper
andererseits abstützt und das topfartige Schließelement (12) mit seinem Umfangsrand
(23) gegen eine das Abgaberöhrchen (11) eng umschließende Ringdichtung drückt.
6. Ventil nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der zentral vorspringende Stift (17) des topfartigen Schließelements (12) einen
dreieck-, viereck- oder kreuzförmigen Querschnitt aufweist, der einen Außendurchmesser
definiert, der etwa dem Innendurchmesser des Abgaberöhrchens (11) entspricht.
7. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Umfangsrand (23) des topfartigen Schließelements (12) zumindest innenseitig
nach außen konisch erweitert ist und nahe dem Boden (21) des Schließelements (12)
eine ringförmige Hinterschneidung (16) umfaßt.
8. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das topfartige Schließelement (12) integral mit dem zentral vorstehenden Stift
(17) und dem äußeren Fortsatz (22) ausgebildet ist.