[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein textiles Flächenelement, wie z.B. Etikett, Dekoraufnäher,
Futter, Stoff oder dergleichen.
[0002] Beim Vertrieb hochwertiger und angesehener Markenartikel, wie Bekleidungsstücken,
Taschen oder dergleichen, liegt ein elementares Problem in der Produktpiraterie, d.h.
gerade erfolgreiche Modelle werden kopiert und zu erheblich niedrigeren Preisen als
das Original verkauft. Hierdurch wird nicht nur der Absatz des Originalartikels erschwert,
sondern es ergeben sich auch Probleme aus der Produkthaftpflicht, weil die Imitationen
oft nicht den Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen entsprechen.
[0003] Viele Markenartikelhersteller lassen darüber hinaus in externen Produktionsstätten
fertigen, wobei die externen Produzenten oft Überkapazitäten schaffen und die so produzierte
Originalware auf anderen Vertriebskanälen weiterveräußern.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein textiles Flächenelement
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß es eine leicht überprüfbare Originalitätssicherung
gewährleistet.
[0005] Zur losung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß mit dem textilen Flächenelement
ein insbesondere metallisierter Folienstreifen verbunden ist.
[0006] Derartige Folienstreifen sind als weitestgehend fälschungssicheres Originalitätssicherungselement
von Banknoten her bekannt. Durch das Ein- bzw. Anbringen eines solchen Folienstreifens
ist es möglich, ein Etikett oder das Produkt selbst als Originalware zu erkennen,
so daß sowohl der Verbraucher als auch Zollbeamte bei Kontrollen sowie Zwischenhändler
oder Ermittlungsbehörden leicht und ohne Fachkenntnisse in die Lage versetzt werden,
Originalware zu erkennen.
[0007] Da derartige Folienstreifen nur durch Spezialunternehmen hergestellt werden und für
den jeweiligen Markenartikelproduzenten individualisiert werden können, sind Produktpiraten
mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand nicht in der Lage, ein derartiges Erkennungsmerkmal
zu fälschen, auch wenn dies hinsichtlich der eigentlichen Ware bei niedrigeren Lohnkosten
oft mit vertretbarem Aufwand möglich sein mag.
[0008] Im Rahmen der Erfindung kann weiterhin vorgesehen sein, daß die Folienstreifen mit
einer fortlaufenden Numerierung derart versehen werden, daß beispielsweise jedes textile
Flächenelement auf diese Weise eine individuelle Nummer zugeordnet erhält. Es ist
dementsprechend möglich, externen Produzenten eine nicht nur genau vorgegebene Stückzahl
solcher Flächenelemente, beispielsweise Etiketten, zu überlassen, sondern auch genau
festzuhalten, welche Nummern welchem Produzenten zugeordnet wurden bzw. bei einer
internen Produktion des Markenartikels nachzuverfolgen, aus welcher Produktionscharge
und Lieferung ein bestimmtes Produkt stammt.
[0009] Vorteilhafterweise ist weiterhin vorgesehen, daß der Folienstreifen mit dem textilen
Flächenelement durch Einweben verbunden ist. Hierdurch wird eine von Haus aus feste
Verbindung geschaffen, die durch außenstehende, nicht speziell eingerichtete Betriebe
nur schwer herstellbar und insbesondere auch schwer auftrennbar ist. Darüber hinaus
ist es auf diese Weise möglich, daß das Originalitätssicherungselement in Form des
Folienstreifens gleichzeitig auch als Dekorelement bzw. als verkaufsfördernder modischer
Aspekt eingesetzt werden kann.
[0010] Im Rahmen der Erfindung kann weiterhin vorgesehen sein, daß der Folienstreifen derart
eingewebt ist, daß er wenigstens abschnittsweise an der Oberseite des textilen Flächenelementes
vortritt. Hierdurch wird einerseits die gewünschte enge Verbindung mit dem Gewebe
sichergestellt, andererseits ist der Folienstreifen von außen sofort und leicht erkennbar
und dort vorhandene Informationen sind leicht auslesbar.
[0011] Günstigerweise ist vorgesehen, daß der Folienstreifen mit einer lackartigen Beschichtung
versehen ist, welche sich unter dem Einfluß von Temperatur und/oder Druck mit den
Gewebefasern des textilen Flächenelements verbindet. Durch diese zusätzliche Maßnahme
wird die Originalitätsfunktion noch weiter verbessert, weil ein Lösen des Folienstreifens
von dem Gewebe ohne Verletzung desselben praktisch nicht möglich ist.
[0012] Zur Erzielung einer optimalen Hartung ist vorgesehen, daß die lackartige Beschichtung
in Abhängigkeit von den Fasern des textilen Flächenelements ausgewählt ist, d.h. je
nach dem, ob beispielsweise ein Etikett aus Acetat- oder Polyesterfasern besteht,
wird eine korrespondierende lackartige Beschichtung gewählt, die sich mit diesen Fasern
besonders gut verbindet.
[0013] Mit Vorteil ist vorgesehen, daß der Folienstreifen mit holographischen oder fluoreszierenden
Markierungen versehen ist. Derartige Markierungen können nur durch wenige Fachbetriebe
hergestellt werden, so daß sie eine Fälschung des Folienstreifens als solchen ganz
erheblich erschweren.
[0014] Zur Erzielung einer maschinellen Kontrolle und Auslesbarkeit kann auch vorgesehen
sein, daß der Folienstreifen mit optisch oder magnetisch auslesbaren Markierungen
versehen ist. Diese Markierungen können natürlich gleichzeitig auch visuell erkennbar
sein, so daß alternativ ein maschinelles Erkennen oder eine Überprüfung durch einen
menschlichen Kontrolleur möglich ist.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles in
Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt die Aufsicht auf
ein Etikett für ein Bekleidungsstück mit einem erfindungsgemäßen Folienstreifen.
[0016] Ein in der Zeichnung dargestelltes textiles Flächenelement 1 ist als gewebtes Einnähetikett
für ein Bekleidungsstück ausgebildet. In dieses Etikett ist beispielsweise ein Herstellerlogo
2 in an sich bekannter Weise mit der entsprechenden Grafik und den entsprechenden
Farben eingewebt.
[0017] Ein Folienstreifen 3 aus einer metallisierten Folie mit beispielsweise holographischen
Aufdrucken ist längs der Längskante 4 des Etiketts derart eingewebt, daß der Folienstreifen
3 Abschnitte 5 aufweist, die an der Oberseite frei sichtbar zu Tage treten, und andererseits
Abschnitte 6 die aufgrund des Einwebens auf der Unterseite verlaufen.
[0018] Der Folienstreifen 3 ist mit einer thermoplastischen Beschichtung in Form einer Ionomerdispersion
versehen.
1. Textiles Flächenelement, wie z.B. Etikett, Dekoraufnäher, Futter, Stoff oder dergleichen,
dadurch gekennzeichnet, daß es mit einem, insbesondere metallisierten, Folienstreifen (3) verbunden ist.
2. Textiles Flächenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienstreifen (3) mit einer fortlaufenden Numerierung versehen ist.
3. Textiles Flächenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienstreifen (3) eingewebt ist.
4. Textiles Flächenelement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienstreifen (3) derart eingewebt ist, daß er wenigstens abschnittsweise an
der Oberseite des textilen Flächenelementes (1) hervortritt.
5. Textiles Flächenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienstreifen (3) mit einer lackartigen Beschichtung versehen ist, welche sich
unter dem Einfluß von Temperatur und/oder Druck mit den Gewebefasern des textilen
Flächenelements (1) verbindet.
6. Textiles Flächenelement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die lackartige Beschichtung in Abhängigkeit von den Fasern des textilen Flächenelements
(1) ausgewählt ist.
7. Textiles Flächenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienstreifen (3) mit holographischen oder fluoreszierenden Markierungen versehen
ist.
8. Textiles Flächenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienstreifen (3) mit optisch oder magnetisch auslesbaren Markierungen versehen
ist.