[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetüranlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1.
[0002] Eine herkömmlich aufgebaute Schiebetüranlage mit motorischem Antrieb ist z. B. in
der DE-OS 36 02 567 beschrieben. Dort sind die Antriebsaggregate und die Laufschiene
an einem über den Schiebeflügeln angeordneten ortsfesten Träger montiert. Laufschiene
und Antriebsaggregate sind über eine Abdeckhaube nach außen hin optisch abgedeckt.
Ein hitzebeständiger oder rauchdichter Abschluß wird bei geschlossenen Schiebeflügeln
nicht erhalten. Insbesondere im oberen Bereich der Tür, wo die Laufschiene und die
Antriebsaggregate angeordnet sind, ist der erforderliche Abschluß im Brandfall nicht
ausreichend. Dies bedeutet, daß dort Hitze und Rauch durchtreten können.
[0003] Bei bekannten Feuerschutzschiebetoren sind Laufschiene und Antriebsmotor meist an
der Wand über den Schiebeflügeln montiert. Es handelt sich in der Regel um große Tore
oder um Tore in Zwischenwänden. Die verwendeten Antriebe sind entsprechend voluminös.
[0004] Feuerschutzabschlüsse mit Drehtüren, d. h. Anschlagschwenkflügeln sind z. B. als
T30-Türen bekannt. Sie sind selbstschließend, meist mit sogenannten Federbändern oder
hydraulischen Türschließern ausgerüstet. Häufig werden Sie als zweiflügelige Türen
eingesetzt. Da es sich meist um breite Türen mit relativ schweren Türflügeln handelt,
sind diese Drehflügel im Normalbetrieb über eine elektrische Feststellanlage in Offenstellung
festgestellt. Nur im Brandfall werden sie über Rauchmelder gesteuert geschlossen.
Bei den zweiflügeligen Türen, die in der Regel einen unterschlagenden und einen überschlagenden
Flügel aufweisen, sind Einrichtungen zur Schließfolgeregelung erforderlich.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Schiebetüranlage als Feuer- und/oder
Rauchschutzabschluß auszubilden. Es soll damit möglich werden, auch herkömmliche Schiebetürantriebe
entsprechend modifiziert einzusetzen. Die Schiebetüranlage soll für den Personendurchgang
in Gebäuden einsetzbar sein, vorzugsweise als automatische Schiebetüranlage über Personenerfassungssensoren
automatisch gesteuert.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 sowie mit den
Gegenständen der Unteransprüche gelöst.
[0007] Die hitzebeständige und/oder rauchdichte Ausbildung des den Antrieb aufnehmenden
Aufnahmeraums kann dadurch erfolgen, daß der Antriebskoffer eines herkömmlichen Schiebetürantriebs
entsprechend modifiziert wird. Mit der Verwendung von Türblättern oder Bestandteilen
von herkömmlichen Drehtürrandabschlüssen werden Schiebeflügel erhalten, die für Feuer-
und Brandschutz geeignet sind.
[0008] Die Schiebetüranlagen können dort eingesetzt werden, wo heute Feuerschutzabschlüsse
mit Drehtüren und d. h. Anschlagschwenkflügeln eingebaut werden. Der Einsatz, z. B.
in langen Hotelfluren, die aufgrund der einschlägigen Vorschriften in Brand- und Rauchschutzabschlüsse
unterteilt sein müssen, ist möglich. Die Schiebetüranlagen können als automatische
Schiebetüranlagen ausgebildet werden, die automatisch öffnen und schließen. Die Ansteuerung
zum Öffnen erfolgt z. B. über Personenerfassungssensoren oder Rauchschalter, die automatische
Schließung über einen entsprechenden Programmablauf der Steuerung. Eine Notschließung
z. B. über eine Schließerfeder wird veranlaßt, wenn ein entsprechendes Notsignal über
einen Brandmelder erfolgt.
[0009] Im nachfolgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren näher
beschrieben.
[0010] Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine Vorderansicht auf eine Brandschutzschiebetüranlage gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- Figur 2
- einen Schnitt entlang Linie II-II in Figur 1;
- Figur 3
- eine Schnittdarstellung entsprechend Figur 2 eines weiteren Ausführungsbeispiels.
- Figur 4
- eine Schnittdarstellung entsprechend Figur 2 eines weiteren Ausführungsbeispiels.
[0011] Bei dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich
um eine zweiflügelige Schiebetüranlage mit zwei motorisch angetriebenen Schiebetürflügeln
1, 2. Die Schiebetürflügel 1, 2 sind als gegenläufig angetriebene Fahrflügel ausgebildet.
Die Schiebetüranlage bildet einen Brandschutzabschluß, im dargestellten Fall einen
Feuerschutz- und Rauchschutzabschluß.
[0012] Die Schiebetürflügel 1, 2 sind als Brandschutztürflügel ausgebildet. Es sind Türblätter
von herkömmlichen Brandschutzdrehtüren, d. h. Türen mit Anschlagschwenkflügeln eingesetzt,
z. B. von sogenannten T30-Türen. Die Türflügel sind für den Einsatz als Schiebetürflügel
modifiziert. Es werden jedoch wesentliche konstruktive Elemente und Materialien der
bewährten Brandschutzkonstruktionen verwendet. Die Türblätter können aus Holz, Metall,
Komposit, Glas in sogenannter G- oder F-Ausführung oder einer Kombination davon ausgebildet
sein. Um die Türblätter können über den gesamten Umfang intumisierende Materialien
zur Abdichtung angebracht sein. Es handelt sich um im Brandfall unter Hitze aufschäumende
Materialien oder ähnliche volumenvergrößernde Materialien. Vorzugsweise sind an den
Dichtkanten der Türflügel zusätzlich treppenförmige Gestaltungen ähnlich wie bei überschlagenden
Drehtürflügeln ausgebildet, um einen dichten Abschluß in der Schließlage zu erhalten.
Die aneinanderstoßenden Flügelkanten sind hierbei vorzugsweise komplementär ineinandergreifend
gestaltet. Entsprechend können die mauer- oder blendrahmenseitigen Abschlußkanten
gestaltet sein, so daß in der Schließstellung der Türflügel ein dichter Abschluß gewährleistet
ist. Vorzugsweise sind im Bereich der in Schließlage anliegenden Kanten intumisierende
Materialien vorgesehen.
[0013] Die Schiebetürflügel 1, 2 sind an oberen Laufrollen 3 in einem ortsfest montierten
Laufrohr 4 geführt. Die Laufrollen 3 sind in Rollenwagen 13 gelagert, welche mit den
Schiebeflügeln 1 bzw. 2 über Aufhängeschrauben verbunden sind. In dem Ausführungsbeispiel
in Figur 1 trägt jeder Flügel 1, 2 jeweils zwei Rollenwagen 13. Der Aufbau des Rollenwagens
13 und der grundsätzliche Aufbau des Laufrohrs 4 entspricht DE-OS 36 02 440. Die Laufrollen
sind entweder komplett aus Metall oder aus Metall mit Kunststofflaufflächen ausgebildet.
Sie können jedoch alternativ auch aus anderen wärmeresistenten Materialien bestehen.
[0014] Zum motorischen Antrieb der Schiebeflügel 1, 2 ist ein Gleichstrom-Elektromotor 5
mit elektronischer Steuerungseinrichtung 50 vorgesehen. Die elektrischen Zuleitungen,
wie Kabel usw., der Motor 5 und die Steuerungseinrichtung 50 können einen zusätzlichen
Wärmeschutz aufweisen etwa durch entsprechende hitze- und feuerbeständige Verschalungen.
[0015] Sämtliche Antriebsaggregate sind oberhalb des Laufrohrs 4 in einem allseitig umschlossenen
rauchdicht abgekapselten Aufnahmeraum 6 installiert. Der Raum 6 ist in einem sogenannten
Antriebskoffer 60 ausgebildet, der sich von der Oberkante der Schiebeflügel 1, 2 bis
hin zu Decke 61 erstreckt und nach außen an der Vorder- und Rückseite über vertikale
Wandelemente 7, 8 abgedeckt ist. Das frontseitige Wandelement 7 ist ein im Querschnitt
rechteckiger Blechkörper, das rückseitige Wandelement 8 eine nach unten abgewinkelte
Blechblende. Nach oben und unten wird der Raum 6 über Bleche sowie über Platten und
Profilwinkel begrenzt, die an Flanschen des Laufrohrs 4 befestigt sind. Stirnseitig
ist der Raum 6 durch stirnseitige Wandelemente begrenzt. Sowohl der Antriebskoffer
60 als auch die Wandelemente 7, 8 sind hitze- und feuerbeständig, etwa durch entsprechende
innen oder außen angebrachte Beschichtungen oder Verschalungen. Es können handelsübliche
Brandschutzmaterialien wie Bromat, Fermazell, Ri-Gips z. B. als Verkleidungen verwendet
werden. Alternativ können auch zumindest die Außenwände des Antriebskoffer 60 und
der Wandelemente 7, 8 selbst aus diesen Materialien bestehen. Ferner können auch aufschäumende
Folien zum Brandschutz aufgebracht sein.
[0016] Der Gleichstrom-Elektromotor 5 mit der elektronischen Steuerungseinrichtung 50 und
die übrigen Aggregate des Antriebs sind auf einem gemeinsamen Befestigungsflansch
51 montiert. Der Flansch 51 liegt auf der Oberseite des Laufrohrs 4 auf und ist dort
festgeklemmt. Hierfür weist das Laufrohr 4 einen oberen horizontalen Flansch 41 auf,
der auf der Vorder- und Hinterseite des Laufrohrs auskragt und zur Klemmbefestigung
der Antriebseinheit eine horizontale Nut 42 aufweist. Der auf dem Flansch 41 aufliegende
Befestigungsflansch 51 greift mit einem komplementären Fuß 52 in die Nut 42 ein. Die
Klemmverbindung wird über vertikale Klemmschrauben erhalten, die im Bereich von Fuß
52 und Nut 42 eingreifen.
[0017] Der Motor 5 treibt ein treibriemenartiges Element 55 an, das an 2 Umlenkrollen 56,
57 umlaufend angeordnet ist. Das Element 55 kann als Zahnriemen aus hitzebeständigem
Material ausgebildet sein. Vorzugsweise wird ein Stahlseil, z. B. Bowdenzug verwendet.
Es kann aber auch ein Metallband oder dergleichen eingesetzt sein. Zur Antriebsverbindung
der Schiebeflügel 1, 2 mit dem treibriemenartigen Element 55 sind im wesentlichen
C-förmige Mitnehmer 58, 59 vorgesehen. Der Mitnehmer 58 ist mit seinem oberen Schenke
mit dem oberen Trum des Riemens 55 und mit seinem unteren Schenke mit der Oberkante
des Schiebeflügels 2 fest verbunden. Der Mitnehmer 59 ist in entsprechender Weise
mit dem unteren Trum des Riemens 55 und mit der Oberkante des Schiebeflügels 1 verbunden.
Dies bedeutet, daß die Flügel 1, 2 nur in jeweils entgegengesetzten Richtungen gleichzeitig
bewegt werden können. Bei Drehung des Elements 55 in Uhrzeigersinn schließen die Schiebeflügel,
bei Drehung in Gegenuhrzeigersinn öffnen sie.
[0018] Die Umlenkrolle 56 sitzt im dargestellten Ausführungsbeispiel unmittelbar auf der
Abtriebswelle 5a des Elektromotors 5. Die Umlenkrolle 57 ist auf einem separaten Lagerbock
57a gelagert, der in entsprechender Weise wie die übrigen Antriebsaggregate auf dem
horizontalen Flansch 41 des Laufschienengehäuses 4 angeordnet und befestigt ist. Allerdings
ist der Lagerbock 57a nicht auf dem Befestigungsflansch 51 der Antriebseinheit befestigt,
sondern separat über einen entsprechenden eigenen kürzeren Befestigungsflansch befestigt.
[0019] Das Laufrohr 4 mit seinen angeformten Flanschen ist als Hohlkammerprofil ausgebildet.
Die Hohlkammer bildet das kastenförmige Laufrohr, in dem die Laufwagen geführt sind.
[0020] Es weist an der Unterseite einen Längsschlitz auf zum Durchgriff der Aufhängeschrauben,
über die die Schiebeflügel 1, 2 an den Laufwagen aufgehängt sind. Der an der Oberseite
des Laufrohrs angeformte horizontale Flansch 41 ist an der Vorderseite nach oben und
an der Hinterseite nach unten lotrecht abgewinkelt. An dem nach oben weisenden Schenkel
41o ist ein L-förmiger Winkel 42 befestigt, dessen oberer Schenkel 42o horizontal
mit Abstand über den Antriebsaggregaten zur Rückseite hinweisend angeordnet ist. An
diesem Schenkel ist das obere horizontale Blech 43 verschraubt. Es liegt dabei auf
dem Schenkel 42o auskragend auf.
[0021] Der nach unten weisende Schenkel 41u des horizontalen Flansches 41 endet vertikal
ungefähr in gleicher Höhe wie die untere Kante des kastenförmigen Laufrohrs. An dem
Schenkel 41u ist eine vertikale Platte 44 verschraubt, die mit Ihrer unteren horizontalen
Kante in gleicher Höhe liegt wie die unteren horizontalen Kanten der Abdeckungen 7
und 8. An der unteren Kante der Platte 44 ist ein L-förmiges Profil 45 verschraubt,
dessen horizontaler unterer Schenke 45u zur Abdeckung 8 hin gerichtet ist und mit
dem das untere horizontale Abdeckblech 46 verschraubt ist. Dieses Blech 46 liegt auf
dem Schenkel 45u und auf der unteren abgewinkelten Kante der Abdeckung 8 auf. Der
zuvor bereits beschriebene Raum 6, der sämtliche Antriebsaggregate, d. h. Antriebsmotor
5, Steuereinheit 50, Treibriemen 55, Umlenkrollen 56, 57 usw. aufnimmt, wird also
begrenzt durch folgende Wände: vordere und hintere Abdeckungen 7, 8, obere und untere
Abdeckbleche 43, 44 sowie Flansch 41, Platte 44 und Winkel 42, 45.
[0022] Zum Durchgriff der Mitnehmer 12 ist in der vertikalen Platte 44 ein horizontaler
Längsschlitz 44s ausgebildet, der sich über den gesamten Laufweg der Mitnehmer 58,
59 erstreckt. Dieser Schlitz bildet die einzige Öffnung des kastenförmigen Raums 6,
der sämtliche Antriebsaggregate aufnimmt. Der Schlitz ist rauchdicht abgedichtet,
beispielsweise indem an den Schlitzrändern intumisierende Materialien aufgebracht
sind.
[0023] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bildet das Laufrohr 6 das tragende Element
der Anlage. Die Laufschiene 6 kann als freitragender Träger ausgebildet sein. Es kann
aber auch ein separater freitragender Träger vorgesehen sein, an dem das Laufrohr
4 befestigt ist. Alternativ können auch die Wandelemente 7 und/oder 8 als tragende
Wände ausgebildet sein, an denen das Laufrohr 4 befestigt ist.
[0024] Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel
in den Figuren 1 und 2 der Antrieb an einer vertikalen Wand 70 befestigt. Es ist anstelle
eines kastenförmigen Laufrohrs ein zu einer Seite hin offenes C-förmiges Laufprofil
400 eingesetzt, welches eine untere Lauffläche 401 und eine obere Lauffläche 402 aufweist,
auf der die unteren tragenden Rollen 301 bzw. die oberen Stützrollen 302 laufen. Die
Laufrollen sind wie bei dem vorangehenden Ausführungsbeispiel aus hitzebeständigem
Material.
[0025] Im übrigen weist der Antrieb in Figur 3 entsprechende Antriebsaggregate wie in den
Figuren 1 und 2 auf, nämlich einen Antriebsmotor 5, eine in Figur 3 nicht dargestellte
Steuerungseinrichtung sowie eine treibriemenartige Übertragungseinrichtung zwischen
der Abtriebsseite des Motors und den Schiebeflügeln.
[0026] Sämtliche Antriebsaggregate inklusive dem Laufwerk mit den Laufrollen und der Laufschiene
sind in einem Antriebskoffer 60 angeordnet. Der Antriebskoffer 60 ist in gleicher
Weise wie bei dem vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispiel hitze- und feuerbeständig
sowie rauchdicht, z. B. mit einer hitzebeständigen Verkleidung 60a und intumisierende
Dichtungen 60d.
[0027] Wie in Figur 3 zu erkennen ist, sind neben den Schiebeflügeln 1, 2 noch Festfeldflügel
101 bzw. 102 vorgesehen, welche in herkömmlicher Weise ortsfest an der Laufschiene
400 oder an der Wand 70 angebracht sein können.
[0028] Bei abgewandelten Ausführungsbeispielen können die Schiebetüranlagen auch lediglich
als Rauchschutzabschlüsse ausgebildet sein. Dies bedeutet, daß lediglich die Maßnahmen
erforderlich sind, die in Schließlage der Tür einen rauchdichten Abschluß bilden.
[0029] Bei den beschriebenen Ausführungsbeispielen besteht ein wesentlicher Vorteil darin,
daß eine herkömmliche Schiebetüranlage verwendet werden kann, die durch besondere
Maßnahmen als Feuerschutz- und/oder Rauchschutzabschluß modifiziert wird. Es können
hierbei auch freitragende Konstruktionen mit freitragendem Träger, eventuell auch
mit freitragender Laufschiene eingesetzt werden, wobei sämtliche Übergänge zwischen
der Gebäudewand und den Schiebeflügeln insbesondere auch im Bereich des Antriebskoffers
60 feuerfest bzw. rauchfest gestaltet werden.
[0030] Es können auch automatisch bewegte Dichtungen eingesetzt werden, die über entsprechende
Kontakte steuerbar sind, vorzugsweise durch Kontakte an den Schiebeflügeln oder entsprechende
ortsfeste Kontakte bzw. im Antriebskoffer angeordnete Kontakte, die in Schließlage
der Tür in Dichtposition automatisch verfahren werden. Sie können auch so geschaltet
sein, daß sie ausschließlich im Brandfalle in Wirkstellung gefahren werden.
[0031] Die Brandschutzschiebetüranlage in Fig. 4 ist in einer Fassadenkonstruktion montiert
und zwar in einer Pfosten-Riegelkonstruktion. Diese besteht aus vertikalen Trägern
sogenannten Pfosten und horizontalen Trägern sogenannten Regeln. Die Antriebseinheit
60 ist am Riegel 81 befestigt, in dem sie mit dem Laufwerk und zwar mit der Laufschiene
4 dort verschraubt ist. In dem Laufwerk 4 sind die Schiebeflügel 1,2 geführt. Die
Antriebs-einheit , die das Laufwerk 4 und einen elektrischen Antriebsmotor sowie Steuerungseinrich-tungen
aufweist, bildet einen zusammengesetzten quaderförmigen Körper 60, der besonders niedrige
Bauhöhe aufweist. Diese vertikale Bauhöhe entspricht der des Riegels 81. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiels ist die Antriebseinheit 7 cm und der Riegel 6 cm hoch.
[0032] Die Fassade weist großflächige Glasscheiben 82 auf, die zwischen den Pfosten und
Riegeln eingespannt sind. Die Schiebeflügel 1,2 bestehen aus Glasscheiben 91 mit Profilrahmen
92.
[0033] Die Pfosten, die Riegel 81 und die Rahmen 92 der Schiebeflügel 1,2 sind jeweils aus
Profil ausgebildet. Es handelt sich um Hohlprofile, in die Isolatoren 100 eingesteckt
sind, um eine feuerhemmende Wirkung zu erhalten. Bei den Isolatoren handelt es sich
um hitzebständiges Profilmaterial. Es könen herkömmliche Profile z.B. Aluminiumprofile
für die Pfosten, die Riegel und die Flügelrahmen verwendet werden, wie sie herkömmlicherweise
ohne Isolatoren bei Fassaden und Türrahmen verwendet werden. Vorzugsweise können auch
Profile eingesetzt werden, die in Brandschutz-Drehtürabschlüssen verwendet werden.
[0034] Die vertikale Türebene der Schiebeflügel ist gegenüber der vertikalen Fassadenebene
in horizontaler Richtung ins Gebäudeinnere oder nach aussen hin versetzt um den Versatz
99. Dies ergibt sich daraus, daß das Laufwerk 4 an der Innenseite des Riegels 81 angeordnet
ist. Im Türöffnungsbereich ist eine den Türöffnungsbereich dreiseitig umgebende Profilkonstruktion
95 angeordnet. Diese Profilkonstruktion weist ein oberes horizontales oberes Profilteil
und zwei seitliche vertikale Profilteile auf. Die Oberseite des oberen horizontalen
Profilteils ist an der Unterseite des Riegels 81 befestigt, vorzugsweise durch einrastende
Steckverbindung 95 a. Die vertikalen Profilteile sind an vertikalen Bauteilen der
Fassadenkonstruktion oder an Festfeldflügeln der Schiebetüranlage angebracht.
[0035] Die Profilkonstruktion 95 ist so angeordnet, daß sie den Versatz 99 zwischen Türebene
der Flügel 1,2 und Fassadenebene abdeckt, d.h. sie erstreckt sich mit ihrer den Schiebeflügeln
zugewandten Seite bis nahe an die Türbene der Schiebeflügel, vorzugsweise bis kanpp
vor den Profilrahmen 92 der Schiebeflügel angeordnet sind. Sie untergreift dabei den
Antriebskasten 60 im Bereich des Laufwerks 4 und deckt den Versatz 99 zwischen Flügel
und Fassade ab.
[0036] In den Profilen der Profilkonstruktion 95 sind ebenfalls Isolatoren 100 eingesteckt,
so daß der Durchtritt von Hitze und Feuer verhindert wird.
[0037] Bei abgewandelten Ausführungsbeispielen kann der Antriebskasten 60 auch mit isolierenden
Material z. B. Platten aussen oder innen verkleidet sein und so zusätzlich oder anstelle
der Profilkonstruktion 95 den Versatz 99 gegen Branddurchtritt absperren. Die Isolatoren
100 können am gesamten Kasten oder nur an einem Teil des Kastens angeordent sein z.B.
nur im Bereich des Versatzes.
[0038] Die einzelnen Antriebsaggregate können durch entsprechende Verschalung oder Kapselung
gegen Brand geschützt sein, insbesondere das Schließaggregat, das imBrandfalle die
Notschließung durchführt. Ferner können auch elektrische Zuleitungen usw. entsprechend
beschichtet oder hitzebeständig ausgebildet sein. Auch das Laufwerk insbesondere die
Laufrollen können hitzebeständig ausgeblidet sein, um auch noch im Brandfalle die
Notschließung sicher zu gewährleisten.
1. Schiebetüranlage mit mindestens einem Schiebeflügel (1,2), der in einer stationär
an einem ortsfesten Rahmen, einer Fassade oder einer Gebäudewand montierten Laufschiene
(4) an Laufrollen (3) o.dgl. geführt ist, mit einem den Schiebeflügel antreibenden
Antrieb mit elektrischem Antriebsmotor und elektrischer Steuerungseinrichtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schiebetüranlage als Feuerschutz- und/oder Rauchschutzabschluß ausgebildet
ist,
indem zwischen dem Schiebeflügel (1,2) und dem ortsfesten Rahmen (81), der Fassade
(7,8) oder der Gebäudewand (70) ein hitzebeständiges und/oder rauchdichtes Element
(6,7,60a, 60d, 100) vorgesehen ist, welches im Bereich des den Antrieb aufnehmenden
Aufnahmeraums (6,60, 99) angeordnet ist und/oder
indem der Schiebeflügel (1,2) oder zumindest Bauteile (92) des Schiebeflügels (1,2)
und/oder ortsfeste tragende Bauteile (81) gleich wie Bauelemente von Drehtür- Feuerschutz
und Rauchschutzabschlüssen ausgebildet sind, vorzugsweise die identischen Bauteile
verwendet werden.
2. Schiebetüranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hitzebeständige und/oder rauchdichte Element als Platte, Folie, Beschichtung,
Verkleidung, Dichtung, Profilmaterial mit rundem oder kantigem Querschnitt ausgebildet
ist und an der Innenseite oder an der Aussenseite des Aufnahmeraums (6,60) angeordnet
ist.
3. Schiebetüranlage nach einem der vorangehend Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das hitzebeständige und/oder rauchdichte Element an der Innenseite oder an der
Aussenseite des Aufnahmeraums (6) angeordnet ist.
4. Schiebetüranlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahmeraum (6) als Antriebskasten (60) ausgebildet ist, in welchem die
Antriebsaggregate wie Antriebsmotor (5) und Steuerungseinrichtung angeordnet sind,
wobei die Laufschiene innerhalb oder ausserhalb des Antriebskastens (60) angeordnet
ist und das hitzebeständige und/oder rauchdichte Element an der Innenseite oder an
der Aussenseite des Antriebskastens angeordent ist.
5. Schiebetüranlage nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet daß die Laufschiene (4) und/oder die Laufrollen (3) hitzebeständig ausgebildet ist
bzw. sind aus hitzebeständigem Material, aus Metall, aus Metall/Kunststoff o.dgl.
6. Schiebetüranlagen nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß Antriebsaggregate wie Antriebsmotor (5), Steuerungseinrichtung, elektrische
Zuleitungen hitzebeständig ausgebildet sind, vorzugsweise durch hitzebeständige Kapselung,
Beschichtung usw.
7. Schiebetüranlage nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß ein vom Antriebsmotor (5) angetriebener Treibriemen z.B. Zahnriemen aus hitzebständigem
Material besteht.
8. Schiebetüranlage nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Rahmenteil (81) des ortsfesten Rahmens und/oder des Schiebeflügels
(92) aus Hohlprofil ausgebildet ist, welches das hitzebeständig und/oder rauchdichte
Element trägt, vorzugsweise in dem Hohlprofil eingesteckt.
9. Schiebetüranlage nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß die vertikale Türebene des Schiebeflügels (1,2) zumindest in der Schließlage
gegenüber der vertiklalen Ebene des ortsfesten Rahmens, der Fassade oder Wand versetzt
ist und ein den Bereich des Versatzes (99) abdeckender Abschlußkörper (95) vorgesehen
ist, der das hitzebeständige und/oder rauchdichte Element trägt oder als dieses ausgebildet
ist.
10. Schiebetüranlage nach einem der vorangehenden Ansprüche insbesondere nach Anspruch
9, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Öffnungsbereich der Tür dreiseitig umgebender Abschlußkörper (95) vorgesehen
ist, der einen oberen horizontalen Abschnitt und zwei vertikale Seitenabschnitte aufweist
und das hitzebeständige und/oder rauchdichte Element trägt oder als dieses ausgebildet
ist.
11. Schiebetüranlage nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschlußkörper (95) ein Hohlprofil aufweist, in dem das hitzebeständige
Element eingesteckt ist.
12. Schiebetüranlage nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschlußkörper (95) an dem horizontalen Träger der Fassade (91), der Wand
oder am Antriebskasten (60) befestigt ist, vorzugsweise durch Raststeckverbindung
(95a).
13. Schiebetüranlage nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der in Schließlage wirkenden Dichtkanten zwischen Schiebeflügel (1,2)
und äußerem Türrahmen (81), Fassade oder Wand und/oder
zwischen Schiebeflügel (1,2) und dem Antrieb aufnehmenden Aufnahmeraum (60) vorzugsweise
Antriebskasten und/oder
zwischen Schiebeflügel (1,2) und Festfeldflügeln
intumisierende Materialien, hitzebeständige Materialien, Isolatoren und/oder feste
und automatisch gesteuerte bewegliche Dichtungen angeordnet sind
14. Schiebetüranlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb ein Schließaggregat zum selbsttätigen Schließen aufweist, welches
zumindest im Brandfalle den bzw. die Schiebeflügel (1,2) selbsttätig schließt, vorzugsweise
indem das Schließaggregat einen Energiespeicher mit Schließerfeder, Notfallbatterie
oder dergleichen aufweist.
15. Schiebetüranlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Schließaggregat zum selbsttätigen Schließen hitzebeständig ausgebildet und/oder
hitzebeständig gekapselt ist und/oder in dem den Antrieb aufnehmenden Aufnahmeraum
(60) angeordnet ist.