[0001] Die Erfindung betrifft eine Schrämkette für Schrämmaschinen zum Schneiden von Hartgestein
wie Marmor oder dgl., wobei die Schrämkette aus einzelnen miteinander gelenkig verbundenen
Kettengliedern besteht, jedes Kettenglied einen Halter für die Aufnahme mindestens
eines Schneidwerkzeugs umfaßt, mehrere hintereinander angeordnete Kettenglieder eine
Sequenz bilden und die Schrämkette aus mehreren hintereinander folgenden Sequenzen
besteht.
[0002] Derartige Ketten sind zum Schneiden von Gestein wie beispielsweise Marmor, Travertin
oder ähnlichen Gesteinsarten bestimmt. Die Schrämkette ist hierfür auf einem Schrämarm
einer Schrämmaschine aufgezogen und in einer Schiene geführt, so daß eine Seite des
Schrämarms in Eingriff mit dem zu schneidenden bzw. zu räumenden Material steht.
[0003] In der Regel sind solche Ketten zwischen 5,40 Meter und 10,00 Meter lang, wobei die
Schrämkette selbst in mehrere Sequenzen unterteilt ist, die sich auf der Länge einer
Schrämkette mehrmals wiederholen. Eine solche Sequenz kann z.B. aus sieben Kettengliedern
bestehen, wobei das erste Kettenglied einen Platten-Halter aufweist, dessen Schneidwerkzeug
mittig in Längsrichtung der Kette angeordnet ist. Die folgenden Schneidwerkzeuge einer
Sequenz sind so angeordnet, daß jedes Schneidwerkzeug nur an einem Teil des insgesamt
von der Schrämkette geräumten Profils beteiligt ist. In dem angenommenen Beispiel
sind insgesamt 10 Schneidwerkzeuge unterschiedlicher Formgebung vorhanden, wobei das
Schneidwerkzeug Nr. 1 innerhalb der Sequenz 2x erscheint, die zusammen das vollständige
Räumprofil bilden.
[0004] Besteht eine solche Sequenz aus sieben Kettengliedern, so sind die letzten drei Plattenhalter
jeweils mit zwei Schneidwerkzeugen bestückt, wobei diese symmetrisch zur Mittelebene
der Kette angeordnet sind. Die ersten vier Plattenhalter sind jeweils mit nur einem
einzigen Schneidwerkzeug bestückt. Dabei sind diese vom dritten Kettenglied an in
wechselnder Folge links und rechts der Mittenebene der Schrämkette angeordnet.
[0005] Der wesentliche Nachteil einer solchen Schrämkette besteht darin, daß beispielsweise
eine Kette mit einer Schrämarmtiefe von 1,5 Meter und 61 Kettengliedern insgesamt
88 Schneidwerkzeuge umfaßt. Aufgrund dieser großen Anzahl ist der Fertigungsaufwand
und der Werkzeugverschleiß pro Schrämkette sehr hoch.
[0006] Es besteht daher die Aufgabe, eine Schrämkette zu schaffen, deren Fertigungskosten
gegenüber dem bisherigen Aufwand deutlich reduziert sind und deren Instandhaltungskosten
während des Einsatzes der Schrämkette relativ gering sind.
[0007] Die Lösung der Aufgabe besteht darin, daß zur Erzeugung eines Profilschnitts im Hartgestein
- die Plattenhalter der einzelnen Kettenglieder jeweils ein einziges Schneidwerkzeug
aufweisen und
- die Schneidwerkzeuge auf den Plattenhaltern so angeordnet sind, daß innerhalb einer
Sequenz im Anschluß an mindestens ein mittig auf dem zugeordneten Kettenglied vorgesehenes
Schneidwerkzeug eine wechselnde Folge von links und rechts der Mittenebene der Schrämkette
angeordneten Schneidwerkzeugen entsteht, die zusammen ein Räumprofil ergeben.
[0008] Der wesentliche Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß bei gleicher Schrämkettenlänge
die Anzahl der Sequenzen und die Anzahl der Schneidwerkzeuge verringert werden. Beispielsweise
beträgt die Anzahl der Schneidwerkzeuge bei einer Schrämarmtiefe von 1,5 Meter nur
61 Stück. Dies bedeutet eine Einsparung von 27 Schneidwerkzeugen gegenüber herkömmlichen
Schrämarmen.
[0009] Überraschenderweise hat sich auch gezeigt, daß bei Verringerung der Anzahl der Schneidwerkzeuge
in erfindungsgemäßer Anordnung die Schnittleistung einer solchen Kette größer wird.
[0010] Mit der Erfindung ist auch eine im Vergleich zur bisherigen Schrämkette höhere Standzeit
der Werkzeuge erzielbar.
[0011] Nach einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß in jeder Sequenz ein weiteres Kettenglied
angeordnet ist, das im Gegensatz zu den anderen Kettengliedern eine Paaranordnung
von Schneidwerkzeugen aufweist. Diese Schneidwerkzeuge haben jedoch keine schneidende
Funktion, sondern sie dienen ausschließlich dazu, die Schrämkette im Profilschnitt
zu führen. Daher ist für die Anordnung der beiden Schneidelemente erforderlich, daß
diese soweit im Abstand von der Mittenebene der Schrämkette angeordnet sind, daß der
Abstand von den beiden äußeren Kanten der Schneidwerkzeuge der Breite des Profilschnitts
entspricht.
[0012] Die Anzahl der Schneidwerkzeuge kann weiter verringert werden, wobei die kleinste
Anzahl von Schneidwerkzeugen dadurch bestimmt ist, daß noch genügend Schneidwerkzeuge
im Eingriff sind, damit der ganze Schrämarm im Profilschnitt ausreichend Abstützung
findet.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen hervor.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf eine Sequenz der Schrämkette,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Sequenz I,
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht einer weiter verkürzten Sequenz II,
- Fig. 4
- eine schematische Ansicht auf ein besonderes Kettenglied (Sequenz III),
- Fig. 5
- eine Vorderansicht auf die Schrämkette in Richtung eines Pfeils A gemäß Fig. 1;
- Fig. 6
- eine Tabelle;
[0015] In Fig. 1 ist eine Sequenz I einer Schrämkette 30 dargestellt, die aus einzelnen
Kettengliedern 21 besteht. Ein Kettenglied 21 der Schrämkette 30 umfaßt jeweils neben
einem Grundkörper einen mit dem Grundkörper verbundenen Halter 6 - 15, der in den
Grundkörper einsteckbar und mittels zweier Bolzen sicherbar ist. Die Halter 6 - 15
sind so ausgebildet, daß sie jeweils nur ein einziges Schneidwerkzeug 22, beispielsweise
in Form einer Wendeschneidplatte, aufnehmen. Die Schneidrichtung ist in Fig. 1 mit
einem Pfeil 29 angegeben.
[0016] Die einzelnen Kettenglieder 21, die doppelstegig ausgebildet sind, sind mit einstegig
gestalteten Zwischengliedern 28 über Bolzen 25 verbunden. Zur Sicherung der Verbindung
ist eine Klammer 26 vorgesehen.
[0017] Die in der Fig. 1 dargestellten Kettenglieder 21 bilden eine Sequenz I von 11 Kettengliedern,
deren Schneidwerkzeuge 22 jeweils unterschiedlich angeordnet sind. Zusammen ergeben
sie das Räumprofil der Schrämkette 30, das schematisch in Fig. 5 wiedergegeben ist.
In dem Ausführungsbeispiel von Fig. 3 wird eine Sequenz II von sechs mit je einem
Schneidwerkzeug besetzten Kettengliedern 21 gebildet.
[0018] Es ist wesentlich, daß die einzelnen Schneidwerkzeuge 22 innerhalb einer Sequenz
I, II so angeordnet sind, daß eine wechselnde Folge von links und rechts der Mittenebene
23 der Schrämkette 30 angeordneten Schneidwerkzeugen 22 entsteht, die zusammen das
Räumprofil ergeben. Dies bedeutet, daß für den Räumvorgang keine Paarbildung von Schneidwerkzeugen
22 auf einem Kettenglied 21 vorgesehen ist. Allenfalls zu Führungszwecken kann die
Einfügung eines Kettengliedes mit einem Schneidwerkzeugpaar zweckmäßig sein. Der Abstand
der Schneidwerkzeuge 22 zur Mittenebene 23 von dem ersten bis zum letzten Schneidwerkzeug
22 einer Kettensequenz I, II wird dabei größer. Gleichzeitig wird der Abstand zum
Grundkörper von dem ersten bis zum letzten Schneidwerkzeug kleiner, so daß das erste
Schneidwerkzeug (Nr. 1) einer Kettensequenz I, II die Höhe des Räumprofils und die
beiden letzten Schneidwerkzeuge (Nr. 9 und Nr. 10) die Breite des Räumprofils festlegen.
[0019] Die mögliche Anordnung bzw. Verteilung der einzelnen Schneidwerkzeuge 22 auf den
Haltern 6 - 15 ist in den Fig. 2- 4 in Form von Ausführungsbeispielen dargestellt.
Mindestens ein Schneidwerkzeug 22 ist dabei in der Mittenebene 23 angeordnet (vgl.
Nr. 1 in Fig. 1).
[0020] Die Sequenzen I (Fig. 2) und II (Fig. 3) sind so ausgelegt, daß die beiden letzten
Kettenglieder Nr. 9 und Nr. 10 Schneidwerkzeuge 22 tragen, die soweit im Abstand von
der Mittenebene 23 der Schrämkette 30 angeordnet sind, daß der Abstand zwischen den
äußeren Kanten der beiden Schneidwerkzeuge 22 (Nr. 9, Nr. 10) einer Schnittbreite
42 des Profilsschnitts entspricht.
[0021] Das besondere Kettenglied III (Fig. 4) entspricht dem ersten Kettenglied Nr. 1 einer
Sequenz I, II. Es dient in aller Regel dazu, die für eine bestimmte Armlänge notwendige
Gesamtlänge einer aus mehreren Sequenzen zusammengesetzten Schrämkette 30 herzustellen.
[0022] Die Tabelle von Fig. 6 zeigt in Abhängigkeit von der Schrämarmlänge mögliche Kombinationen
der in den Fig. 2- 4 dargestellten Sequenzen I, II und III. Hieraus kann auch die
resultierende Anzahl der Schneidwerkzeuge 22 für die entsprechende Schrämkette 30
entnommen werden.
1. Schrämkette für Schrämmaschinen zum Schneiden von Hartgestein wie Marmor oder dgl.,
wobei
- die Schrämkette aus einzelnen miteinander gelenkig verbundenen Kettengliedern besteht,
- jedes Kettenglied einen Plattenhalter für die Aufnahme mindestens eines Schneidwerkzeugs
umfaßt,
- mehrere hintereinander angeordnete Kettenglieder jeweils eine Sequenz bilden und
die Schrämkette aus mehreren hintereinander folgenden Sequenzen besteht,
dadurch
gekennzeichnet, daß
zur Erzeugung eines Profilschnitts im Gestein
- die Plattenhalter (6-16) der einzelnen Kettenglieder (21) jeweils ein einziges Schneidwerkzeug
(22) aufweisen und
- die Schneidwerkzeuge (22) auf den Plattenhaltern (6-16) so angeordnet sind, daß
innerhalb einer Sequenz (I, II) eine wechselnde Folge von links und rechts der Mittenebene
(23) der Schrämkette (30) angeordneten Schneidwerkzeugen (22) entsteht, die zusammen
ein Räumprofil ergeben.
2. Schrämkette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidwerkzeuge (22) so angeordnet sind, daß der Abstand der außermittig
angeordneten Schneidwerkzeuge (22) zur Mittenebene (23) der Schrämkette (30) von dem
ersten bis zum letzten Schneidwerkzeug (22) einer Sequenz (I, II) größer wird.
3. Schrämkette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zur Mittenebene (23) der Schrämkette (30) des letzten Schneidwerkzeugs
(22) und der Abstand des vorletzten Schneidwerkzeugs (22) zusammen der Breite (42)
des Räumprofils entspricht.
4. Schrämkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Schneidwerkzeug (22) einer Sequenz (I, II) in der Mittenebene (23)
der Schrämkette (30) angeordnet ist.
5. Schrämkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Folge einer Sequenz (I, II) mindestens ein Schneidwerkzeug (22)
in der Mittenebene (23) der Schrämkette (30) angeordnet ist.
6. Schrämkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb einer Sequenz (I, II) die Schneidwerkzeuge (22) bezogen auf das erste
Kettenglied (21) einer Kettensequenz (I, II) in unterschiedlicher Höhe angeordnet
sind.
7. Schrämkette nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb einer Sequenz (I, II) der Abstand zum Grundkörper vom ersten Schneidwerkzeug
(22, Nr. 1) zum letzten Schneidwerkzeug (22, Nr. 10) geringer wird.
8. Schrämkette nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb einer Sequenz (I, II) der Abstand zum Grundkörper vom ersten Schneidwerkzeug
(22, Nr. 1) zum letzten Schneidwerkzeug (22, Nr. 10) größer wird.
9. Schrämkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrämkette (30) in Abhängigkeit von ihrer Gesamtlänge aus unterschiedlichen
Sequenzen (I, II, III) zusammensetzbar ist.
10. Schrämkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere in oder nahe der Mittenebene (23) der Schrämkette angeordnete Schneidwerkzeuge
(22) gegenüber der Mittenebene (23) um einen Winkel schräg gestellt sind.
11. Schrämkette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Sequenz (I, II) oder bei sehr kurzen Sequenzen mit wenigen Schneidwerkzeugen
(22) in jeder zweiten oder dritten Sequenz zur Führung der Kette im Profilschnitt
ein Kettenglied (21) mit einem Paar von entsprechend weit im Abstand voneinander angeordneten
Schneidwerkzeugen (22) vorgesehen ist.