[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaufelblatt für Schaufelgitter von Strömungsmaschinen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Ein solches Schaufelblatt ist in der
GB 2 004 599 A offenbart.
[0002] Die Schaufelblätter werden nach heutigem Stand der Technik aus einer Vielzahl von
einzelnen Profilschnitten erzeugt, wobei die einzelnen Profilschnitte an die radial
veränderlichen Strömungswirkel und -zustände angepaßt sind. Durch fädeln der Einzelprofilschnitte
wird die Form/Gestalt des Schaufelblattes definiert.
[0003] In Schaufelgittern entstehen bekanntermaßen Sekundärströmungen und Sekundärverluste.
An den seitlichen Begrenzungswänden des Schaufelgitters bildet sich in der Zuströmung
zu den Gittern eine Wandgrenzschicht aus, die im Schaufelkanal umgelenkt wird. Das
energieärmere Fluid in der Vorgrenzschicht kann jedoch dem von der Profilsaugseite
zur Profildruckseite einer benachbarten Schaufel sich aufbauenden Druckfeld, das im
wesentlichen durch die Strömung außerhalb der Randzonen bestimmt wird, nicht das Gleichgewicht
halten. Als Folge tritt mit der Ausbildung stärker gekrümmter Strombahnen eine Querströmung
von der Druckseite zur Saugseite der Nachbarschaufel auf, die sich in einem Wirbel
im Schaufelkanal fortsetzt.
[0004] Der Transport des energiearmen Materials der Vorgrenzschicht und die Überlagerung
mit der saugseitigen Profilgrenzschicht ruft zusätzliche Verluste, die sogenannten
Randverluste hervor. Für die Höhe der Verluste ist die Intensität des Überströmens
entscheidend.
[0005] Auf die Querbewegung sind zusätzliche Einflüsse weiterer Wirbelsysteme vorhanden.
Im wandseitigen, räumlichen Staubereich vor der Schaufelvorderkante steigt der örtliche
Druck in Strömungsrichtung stark an. Dadurch weichen die wandnahen Schichten des Fluids
in der Anströmgrenzschicht in Zonen geringeren Druckes quer zur Hauptströmung aus.
[0006] In der Symmetrieebene des räumlichen Staugebietes kommt es zu einer Rückströmung.
Aufgrund der Wechselwirkung mit der Außenströmung entsteht ein Wirbelgebilde, das
hufeisenförmig um das Profil verläuft. Der Hufeisenwirbel besteht somit aus einem
saugseitigen und einem druckseitigen Ast. Der saugseitige Wirbelarm verläuft entlang
der Profilsaugseite, hat einen gegenläufigen Drehsinn gegenüber dem Kanalwirbel und
behindert die Bewegung des Kanalwirbels zur Saugseite. Der druckseitige Ast des Hufeisenwirbels
hat innerhalb des Schaufelkanals einen gleichläufigen Drehsinn wie der Kanalwirbel.
Es entsteht ein komplexes Wirbelsystem, wobei die einzelnen Wirbel in starker Wechselwirkung
miteinander stehen.
[0007] In der gattungsbildenden GB 2 004 599 A wird zur Senkung der Sekundärströmungsverluste
eine proportional zunehmende Profildicke im gehäuseseitigen Wandbereich von Leitschaufelgittern
vorgeschlagen. Hierdurch wird der radiale Druckgradient in der gehäuseseitigen Abströmebene
reduziert, was dann die Sekundärströmungsverluste senkt. Diese Ausbildung führt allerdings
nur zu einer Verbesserung der Strömungsverhältnisse bei Leitschaufelgittern im gehäuseseitigen
Wandbereich.
[0008] Ähnliche, proportional verlaufende Aufdickungen sind in der JP 55-142 909 A offenbart.
[0009] Auch in der Dissertationsschrift "Weiß, Andreas P.: Der Einfluß der Profilgeometrie
auf die Entwicklung der Sekundärströmungen in Turbinengittern, Dissertation 1993,
Universität der Bundeswehr München, S. 80-81" wird die Beeinflußbarkeit der Sekundärströmung
durch Variation der Profilgeometrie untersucht, um die Gitterverluste zu minimieren.
[0010] Hiervon ausgehend, ist es Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Schaufelblatt
von Leit- und Laufschaufelgittern anzugeben, deren Schaufelgeometrie die Sekundärströmung
im Sinne einer Minimierung der Schaufelverluste beeinflußt.
[0011] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Alternative Lösungen sind in den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 5 und 8 angegeben.
[0012] Die Erfindung hat den Vorteil, daß durch die aerodynamische, stromabwärts der Vorderkante
gestaltete Aufdickung des Schaufelblattes im saug- und druckseitigen Bereich und innerhalb
des Schaufelkanals das Wirbelsystem in den Randzonen günstig beeinflußt wird. In der
Folge wird die Intensität der Sekundärwirbel im Vorderkantenbereich (Hufeisen-/Kanalwirbel)
und deren räumliche Lage geändert, was bei axialen, radialen, diagonalen und geraden
Schaufelgittern von Strömungsmaschinen zu einer Reduzierung der Schaufelgitterverluste
und zur Verbesserung des Stufenwirkungsgrades führt. Des weiteren kann je nach Wahl
der Einflußparameter wie Vorderkantenradius, Keilwinkel und Profildicke zusätzlich
Einfluß auf die Schaufelbelastung, also die Druckverteilung genommen werden. Durch
die Ausbildung der Aufdickung ähnlich einer Cosinus- oder Tangensfunktion bzw. durch
die Abhängigkeit der radialen Erstreckung der Aufdickung von der Dicke der Seitenwandgrenzschicht
bzw. den Abströmwinkeln an der Schaufelblatthinterkante wird gezielt auf die Lage
und Größe der Sekundärwirbel eingewirkt.
[0013] Als Seitenwand wird sowohl die nabenseitige, also die radial innere, als auch die
gehäuseseitige, also radial äußere Begrenzung des Ringkanals verstanden, wobei diese
als in Umfangs- und axialer -richtung ausgebildete Plattform bzw. als Deckband oder
Maschinengehäuse ausgeführt sein kann. Die Erfindung kann u.a. bei der Stator- und
Rotorbeschaufelung von Verdichtern, Turbinen, Gebläsen und Pumpen genutzt werden,
wobei die Aufdickung je nach Einfluß der Sekundärströmung radial innen und/oder außen
ausgeführt werden kann..
[0014] Bei einfachen Blattgeometrien , z.B. gerade Turbinengitter ist als Referenz-Profilschnitt
ein Profilschnitt P
M zu verstehen, welcher bei etwa 50% der gesamten Schaufelblatthöhe h
ges zu finden ist. Schaufelblätter in axialen Strömungsmaschinen weisen dagegen komplexere
Schaufelgeometrien auf da die einzelnen Profilschnitte P, die die Schaufelblätter
definieren, an die lokal herrschenden Strömungszustände angepaßt sind. Aufgrund der
radial veränderlichen Strömungswinkel und -zustände besteht das Schaufelblatt in der
Regel aus einer Vielzahl von Einzelprofilschnitten, die diesen Verhältnissen angepaßt
sind und sich entlang der Schaufelhöhe und insbesondere in ihrer Ausrichtung und Lage
ändern.
[0015] Aerodynamische, mechanische und thermische Belastungen führen u.a. auch zu einer
Änderung der Profildicke und der axialen Abmessungen über die Schaufelblatthöhe. So
erfordert die Gasdrucklast bei radial außen am Gehäuse angebrachten Leitschaufeln
nach radial außen eine zunehmende Profildicke und axiale Abmessung auf um der Biegebeanspruchung
zu widerstehen. Dagegen weisen Laufschaufeln im Nabenbereich die größte Profildicke
und axiale Abmessung auf um der Fliehkraftbeanspruchung standhalten zu können. Die
erfindungsgemäße Aufdickung an den Randzonen ist daher als additive Aufdickung eines
Grundprofils zu verstehen, die die zuvor genannten Dickenänderungen des Schaufelblattes
berücksichtigt. An der dicksten Stelle X des Schaufelblattes kann die Aufdickung bis
zu 30% der Sehnenlänge des Profilschnittes P betragen.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen
der Patentansprüche 2 bis 4, 6, 7 sowie 9 bis 16.
[0017] Durch Ausbildung der Erfindung mittels der Merkmale nach einem der Ansprüche 12 oder
13 ist die verlustmindernde Beeinflussung der Sekundärströmung möglich, ohne daß zwangsläufig
eine bereits optimierte Profildruckverteilung in ungewünschter Weise durch die Aufdickung
abgeändert wird. Hierbei stellt der Staffelungswinkel b einen Auslegungsparameter
dar, der nach erfolgter Optimierung der Sekundärströmung mittels der erfindungsgemäßen
Aufdickung nur noch geringen Einfluß auf die Sekundärströmung hat, jedoch noch die
Druckverteilung über die Profilschnitte P in gewünschter Weise optimiert werden kann.
[0018] Um eine Gewichtszunahme des Schaufelblattes durch die Aufdickung zu kompensieren,
kann das Schaufelblatt im Bereich der Aufdickung hohl ausgeführt werden. Zudem können
durch die Aufdickung die Festigkeitseigenschaften des Schaufelblattes verbessert werden.
[0019] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf
die beigefügte Zeichnung erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine Niederdruckturbine axialer Bauweise mit gekrümmten und
geraden Schaufelblättern,
- Fig. 2a
- eine perspektivische Ansicht eines nabenseitigen Schaufelblattabschnitts gemäß Schnitt
W-W aus Fig. 1 mit S-förmigem Aufdickungsverlauf,
- Fig. 2b
- ein strömungsmechanisches Modell des Schaufelblattabschnitts nach Fig. 2a,
- Fig. 2c
- ein strömungsmechanisches Modell des Schaufelblattabschnitts nach Fig. 2a mit Darstellung
der Profilschnitte P,
- Fig. 2d
- eine Draufsicht des Schaufelmodells nach Fig. 2a mit Darstellung eines Referenz- und
eines randnahen Profilschnitts,
- Fig. 2e
- ein Diagramm zum Verlauf des Nasenradiuses im Randbereich des Schaufelblattes nach
Fig. 2a,
- Fig. 2f
- ein Diagramm zum Verlauf der Profildicke im Randbereich des Schaufelblattes nach Fig.
2a,
- Fig. 2g
- ein Diagramm zum nabenseitigen Verlauf des Keilwinkels g an der Vorderkante des Schaufelblattes
nach Fig. 2a,
- Fig. 3a
- eine perspektivische Ansicht eines nabenseitigen Schaufelblattabschnitts gemäß Schnitt
W-W aus Fig. 1 mit exponentiellem Aufdickungsverlauf,
- Fig. 3b
- ein strömungsmechanisches Modell des Schaufelblattabschnitts nach Fig. 3a,
- Fig. 3c
- ein Diagramm zum Verlauf des Nasenradiuses im Randbereich des Schaufelblattes nach
Fig. 3a,
- Fig. 3d
- ein Diagramm zum Verlauf des Nasenradiuses im Randbereich des Schaufelblattes nach
Fig. 3a,
- Fig. 3e
- ein Diagramm zum Verlauf des Keilwinkels g an der Vorderkante des Schaufelblattes
Fig. 3a,
- Fig. 4a
- eine perspektivische Ansicht eines nabenseitigen Schuafelblattabschnitts gemäß Schnitt
W-W aus Fig. 1 mit Fädelung der Profilschnitte in Umfangsrichtung,
- Fig. 4b
- ein strömungsmechanisches Modell des Schaufelblattabschnitts nach Fig. 4a,
- Fig. 4c
- eine Draufsicht des strömungsmechanischen Modells nach Fig. 4a,
- Fig. 5a
- Ansicht eines geraden Schaufelblattes eines Schaufelgitters,
- Fig. 5b
- Profilschnitt des Schaufelblattes nach Fig. 5a,
- Fig. 5c
- Diagramm zum Verlauf des Abströmwinkels α an der Hinterkante des Schaufelblatts nach
Fig. 5a.
[0020] Für Richtungs- und Bezugsangaben wird ein in der Strömungsmechanik übliches Axial-Umfangs-Radial-Koordinatensystem
z-f -r verwendet. Die in Fig. 1 schematisch dargestellte obere Hälfte einer zweistufigen
Axialturbine 1weist paarweise axial hintereinander angeordnete Leit- und Laufschaufelgitter
2 bzw. 3 auf, die mit geraden bzw. konkav entgegen der Strömungsrichtung S gekrümmten
Leit- bzw. Laufschaufeln 4,5 bestückt sind. Die Schaufelblätter 6 der Leit- und Laufschaufeln
4,5 erstrecken sich radial in einem zur Maschinenlängsachse A der Axialturbine 1 konzentrisch
angeordneten Ringkanal 7. Die achskonzentrisch verlaufenden naben- und gehäuseseitigen
Seitenwände bilden die radial innere und radial äußere Kanalbegrenzung 8 bzw. 9 des
Ringkanals 7 und geben diesem einen bezüglich der Strömungsrichtung S divergenten
Verlauf.
[0021] Die Laufschaufelgitter 3 sind in Scheibenbauweise ausgeführt, d.h., die Laufschaufeln
5 sind jeweils gitterweise an einer Scheibe 10 angebracht.
[0022] Die Fig. 2a bis 2c zeigen den nabenseitigen Randbereich des zum Leitschaufelgitter
2 gehörigen Schaufelblattes 6' gemäß der Schnittführung W-W in Fig. 1. Wie aus dem
Modell nach den Fig. 2b und 2c deutlich wird, wird das Schaufelblatt 6' im randnahen
Bereich aus einer Vielzahl von einzelnen Profilschnitten P
R, P
1-7 und P
M erzeugt. In ihrer Formgebung sind die Profilschnitte P in üblicher Weise an die radial
veränderlichen Strömungswirkel -zustände angepaßt. Einen Einfluß auf die Gestaltung
der Profilschnitte P haben aerodynamische, mechanische und thermische Belastungen,
die u.a. zu einer Änderung der Profildicke d entlang der Schaufelhöhe h führen. In
typischer Weise ist das Schaufelblatt 6' des Leitschaufelgitters 2 radial außen an
der äußeren Kanalbegrenzung 9, also am Gehäuse angebracht, und weist daher infolge
der Gasdruckbelastung im Allgemeinen nach radial außen eine zunehmende Profildicke
d und Profiltiefe t auf. Die zum Laufschaufelgitter 3 gehörige Laufschaufel 5 weist
dagegen im Nabenbereich die größte Profildicke auf, uni der Fliehkraftbeanspruchung
Stand halten zu können. Bei den Übergängen der Schaufelblätter 6 in die begrenzenden
Seitenwände 8,9 - bei den Laufschaufeln 5 ist dies an der inneren Kanalbegrenzung
8 der Fall - weisen diese einen Ausrundungsradius r
N bzw. r
G auf, der die mechanischen Belastungen, wie die Kerbwirkung reduziert, so daß die
Schaufelblätter 6 jeweils flächig in die Seitenwände 8,9 übergehen.
[0023] Wie in den Figuren 2a bis 2d erkenntlich und in dem Diagramm nach Fig. 2f im qualitativen
Verlauf dargestellt, weisen die randnahen Profilschnitte P
R und P
1 - P
5 gegenüber einem Referenz-Profilschnitt P
M eine zur äußeren Kanalbegrenzung 9 hin zunehmende Aufdickung 11 auf, um die Sekundärströmung
im Randbereich positiv zu beeinflussen. Hierbei wurde die radiale Ausdehnung der Aufdickung
11 derart gewählt, daß die Aufdickung 11 im Bereich der Seitenwandgrenzschicht liegt,
der eine radiale Ausdehnung von knapp

aufweist. Als Referenz-Profilschnitt P
M wurde ein Profilschnitt P gewählt, welcher um 12% der Schaufelblatthöhe h
ges von der inneren Kanalbegrenzung 8 beabstandet ist und keine Aufdickung 11 aufweist.
[0024] In Fig. 2d wird die Ausdehnung der Aufdickung 11 über die gesamte Profiltiefe l hinweg
gegenüber dem dünnen Referenz-Profilschnitt P
M deutlich. Ausgehend von der Schaufelvorderkante 12 nimmt die Aufdickung 11 kontinuierlich,
bis zu einem als Dickenrücklage gekennzeichneten Ort X zu, an dem die maximale Profildicke
erreicht wird, um dann bis zur Schaufelhinterkante 13 kontinuierlich abzunehmen. Diese
Zu- und Abnahme der Aufdickung 11 erfolgt stetig, um eine aerodynamisch günstige Formgebung
zu erhalten. Aufgrund des unterschiedlichen Staffelungswinkel b
R,M der beiden Profilschnitte P
R und P
M fallen die Skelettlinien K
M und K
R der beiden Profilschnitte P
R und P
M nicht unmittelbar aufeinander, so daß im Hinterkantenbereich die Aufdickung 11 nicht
unmittelbar auf der Druck- und Saugseite 14 bzw. 15 sichtbar wird.
[0025] Wie die Diagramme der Fig. 2e bis 2g zeigen, resultiert die Aufdickung 11 aus der
Vergrößerung der drei Profilparameter Nasenradius R
N an der Schaufelvorderkante 12, Profildicke d und Keilwinkel γ
N an der Vorderkante 12. Ausgehend vom Referenz-Profilschnitt P
M vergrößert sich bis zum randnahen Profilschnitt P
R der Nasenradius R
N um knapp 300%, die Profildicke d um etwa 200% und der Keilwinkel γ
N um etwa 20°. Allen drei Verläufen ist gemeinsam, daß die Aufdickung 11 ausgehend
vom randnahen Profilschnitt P
R bis zur relativen Schaufelblatthöhe

im wesentlichen konstant bleibt, um dann innerhalb der Höhe h
2, in einem Übergangsbereich T
Ü, der einer approximierten Tangensfunktion mit Wendepunkt W etwa bei 7% der Schaufelblatthöhe
h
ges entspricht, auf einen Wert auszulaufen, der dem Referenz-Profilschnitt P
M entspricht. Die Höhe h
auf mit Aufdickung 11 setzt sich somit aus der Höhe h
1 und h
2 zusammen.
[0026] Wie in Fig. 2a zu erkennen, ergibt sich somit eine Aufdickung 11, die bis zu einer
Schaufelblatthöhe

als zylindrisches Teilstück T
Z ausgebildet ist, um dann entsprechend einer Übergangsfunktion T
Ü auszulaufen. Generell ist dabei die Aufdickung 11 derart gewählt, daß sich zwar aufgrund
des unterschiedlichen Staffelungswinkel b
M, b
R der Profilschnitte P unterschiedlich große Profiltiefen l
R bzw. l
M ergeben aber die Abmessung t in axialer Richtung von der Aufdickung 11 unbeeinflußt.
Die Abmessung t ist allerdings u.a. aus Festigkeitsgründen über die Schaufelblatthöhe
h
ges veränderlich.
[0027] Ein alternativer Verlauf der Aufdickung 11 ist in den Fig. 3a bis 3f gezeigt, wobei
hier die die Aufdickung 11 bestimmenden Profilparameter ausgehend vom randnahen Prolilschnitt
P
R ohne Wendepunkt stetig abfallen, bis die Profilschnitte P in den Referenz-Profilschnitt
P
M übergehen. Der Parameterverlauf ist dabei einer Cosinusfunktion angenähert wodurch
die Lage und Größe der Sekundärwirbel günstig beeinflußt wird. Die Staffelung und
Fädelung der Profilschnitte P wurde dabei gegenüber der ersten Variante nach Fig.
2 unverändert gelassen.
[0028] Eine dritte Ausführungsform von einer randnahen Schaufelblattgestaltung ist in den
Fig. 4a bis 4c gezeigt. Durch die Fädelung der Profilschnitte P in Umfangsrichtung
wird die weitere Formgebung des Schaufelblattes 6''' definiert. Das dort gezeigte
Schaufelblatt 6''' weist die gleiche qualitative und quantitative Aufdickung 11und
die gleichen Profilschnitte P auf, wie sie in den Parameterverläufen zum ersten Ausführungsbeispiel
nach den Diagrammen der Fig. 2e bis 2g zum Ausdruck kommt. Durch die Fädelung der
Profilschnitte P, wonach die Schaufelhinterkante 13 eine Gerade bildet, stellt sich
die Aufdickung 11 in der Draufsicht nach Fig. 4b als druckseitige Aufdickung 11 des
Schaufelblattes 6''' dar. Bei diesem wie auch bei den anderen Ausführungsbeispielen
wurde der Staffelungswinkel b der Profilschnitte P derart gewählt, daß der Einfluß
der Aufdickung 11 auf die saugseitige Druckverteilung zu den Profilschnitten P kompensiert
oder zumindest die Lage des Druckminimums gegenüber Profilschnitten P
M ohne Aufdickung unverändert bleibt.
[0029] Weitere vorteilhafte Schaufelblattgestaltungen ergeben sich durch eine Fädelung der
Randschnitte in axialer Richtung unter Ausnutzung von gepfeilten Vorderkanten, wie
in Fig. 1 dargestellt. Dabei kann durch die axiale Breite der Profilschnitte zur Berandung
8 bzw. 9 zu- oder abnehmen.
[0030] Dieses Ausführungsbeispiel zeigt, daß die Aufdickung 11 druck- und saugseitig ausgeführt
sein kann, wobei durch die Fädelung der Profilschnitte P in axialer Richtung und in
Umfangsrichtung der druck- oder saugseitige Ort der Aufdickung 11 in Fig. 4a nicht
unmittelbar erkennbar ist.
[0031] Während beim ersten Ausführungsbeispiel die Höhe h
auf des mit der Aufdickung 11 versehenen Bereichs in Abhängigkeit der radialen Ausdehnung
der Seitenwandgrenzschicht gewählt wurde, ist für das dritte Beispiel die Höhe h
auf in Abhängigkeit vom Verlauf der Abströmwinkel α an der Schaufelblatthinterkante 13
festgelegt. Die Fig. 5a bis 5c zeigen die Zusammenhänge an einem Schaufelblatt 6
'''' ohne Aufdickung 11. In Fig. 5c ist der Verlauf des Abströmwinkels

über dem radialen Abstand h von der Seitenwand 8 für ein Schaufelblatt ohne und f
2(h) für ein Schaufelblatt 6 mit Aufdickung 11 dargestellt.
[0032] Charakteristisch für beide Verläufe ist der Bereich A der Überumlenkung unmittelbar
im Anschluß an die Seitenwand 8. Daran schließt sich ein Bereich B der Minderumlenkung
an, der im Punkt C bei der radialen Höhe h
C in einen konstanten Verlauf übergeht, der wiederum für den mittleren Bereich eines
Schaufelblattes eigentümlich ist. Die Höhe h
C definiert den Rand der Sekundärströmungsgebiete in den Wandbereichen der Schaufel
und ist abhängig vom Eintrittstotaldruckprofil und dem Betrag der Umlenkung des Schaufelgitters.
Die Höhe h
auf mit der Aufdickung 11 ist nun derart gewählt, daß etwa

gilt. Dies führt zu geringeren Minder- bzw. Überumlenkungen und zu der gewünschten
Reduzierung der Sekundärströmungsverluste. Die geringere Minder- und Überumlenkung
verbessert darüber hinaus die Zuströmung für das Folgegitter, wodurch der Gesamtverlust
des Stufenverbandes geringer wird.
1. Schaufelblatt für Schaufelgitter von Strömungsmaschinen in einem Ringkanal, deren
Profilschnitte (P) über die Schaufelblatthöhe (h) unterschiedlich ausgebildet sind,
wobei die randnahen Profilschnitte (PR) an zumindest einer begrenzenden Seitenwand (innere bzw. äußere Kanalbegrenzung 8,9)
des Ringkanals (7) eine strömungsmechanisch gestaltete Aufdickung (11) aufweisen,
die gegenüber der Kontur eines Referenz-Profilschnittes (PM) des Schaufelblattes (1) einen vergrößerten Vorderkantenradius (RN), einen größeren Keilwinkel (γN) bzw. (γH) an der Vorder- und/oder Hinterkante (12 bzw. 13) und/oder eine größere absolute
Profildicke (d) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufdickung (11) mit zunehmenden
radialem Abstand (h) von der Seitenwand (8 bzw. 9) zumindest abschnittsweise nach
einer Übergangsfunktion (TÜ) abnimmt und die Übergangsfunktion (TÜ) durch eine Cosinus- oder Tangensfunktion gebildet wird.
2. Schaufelblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufdickung (11) bis
zu einer Schaufelblatthöhe (h1 ) als zylindrisches oder konisch verlaufendes Teilstück (TZ ) ausgebildet ist und die Aufdickung (11) im Anschluß an das Teilstück (TZ) nach einer Übergangslunktion (TÜ) ausgeführt ist.
3. Schaufelblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhe (hauf) mit Aufdickung (1) eine Funktion von der Dicke der Vorgrenzschicht an der Seitenwand
(8,9) ist.
4. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe
(hauf) mit Aufdickung (1) eine Funktion der Abströmwinkel (α) an der Schaufelhinterkante
(13) ist.
5. Schaufelblatt für Schaufelgitter von Strömungsmaschinen in einem Ringkanal, deren
Profilschnitte (P) über die Schaufelblatthöhe (h) unterschiedlich ausgebildet sind,
wobei die randnahen Profilschnitte (PR) an zumindest einer begrenzenden Seitenwand (innere bzw. äußere Kanalbegrenzung 8,9)
des Ringkanals (7) eine strömungsmechanisch gestaltete Aufdickung (11) aufweisen,
die gegenüber der Kontur eines Referenz-Profilschnittes (PM) des Schaufelblattes (1) einen vergrößerten Vorderkantenradius (RN), einen größeren Keilwinkel (γN) bzw. (γH) an der Vorder- und/oder Hinterkante (12 bzw. 13) und/oder eine größere absolute
Profildicke (d) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe (hauf) mit Aufdickung (1) eine Funktion der Abströmwinkel (α) an der Schaufelhinterkante
(13) ist.
6. Schaufelblatt nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaufelblatt
einen Abströmwinkelverlauf

aufweist, der wandseitig, bis zur Schaufelblatthöhe h
C eine bereichsweise Über- und/oder Minderumlenkung (A bzw. B) aufweist und die Aufdickung
(1) innerhalb des Bereiches mit Über- bzw. Minderumlenkung (A bzw. B) liegt.
7. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaufelblatt
einen Abströmwinkelverlauf

aufweist, der wandseitig, bis zur Schaufelblatthöhe h
C eine bereichsweise Minder- und/oder Überumlenkung (A bzw. B) aufweist und die Höhe
(h
auf) mit Aufdickung (1) etwa 80 bis 120% der Schaufelblatthöhe h
C mit Minder- bzw. Überumlenkung (A bzw. B) beträgt.
8. Schaufelblatt für Schaufelgitter von Strömungsmaschinen in einem Ringkanal, deren
Profilschnitte (P) über die Schaufelblatthöhe (h) unterschiedlich ausgebildet sind,
wobei die randnahen Profilschnitte (PR) an zumindest einer begrenzenden Seitenwand (innere bzw. äußere Kanalbegrenzung 8,9)
des Ringkanals (7) eine strömungsmechanisch gestaltete Aufdickung (11) aufweisen,
die gegenüber der Kontur eines Referenz-Profilschnittes (PM) des Schaufelblattes (1) einen vergrößerten Vorderkantenradius (RN), einen größeren Keilwirkel (γN) bzw. (γH) an der Vorder- und/oder Hinterkante (12 bzw. 13) und/oder eine größere absolute
Profildicke (d) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe (hauf) mit Aufdickung (1) eine Funktion von der Dicke der Vorgrenzschicht an der Seitenwand
(8,9) ist.
9. Schaufelblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Aufdickung (11) vom Vorderkanten- bis zum Hinterkantenbereich des Schaufelblattes
(1) erstreckt.
10. Schaufelblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die innerhalb einer an den Seitenwänden vorhandenen Grenzschicht liegenden Profilschnitte
( PR, P1-5) mit der Aufdickung (11) versehen sind.
11. Schaufelblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Aufdickung maximal bis zu einer Höhe (hauf) von der Seitenwand (8,9) erstreckt, die 30% der Schaufelblatthöhe (hges) entspricht.
12. Schaufelblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufdickung (11) derart gestaltet ist, daß die Lage des saugseitigen Druckminimums
im wesentlichen unverändert bleibt.
13. Schaufelblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Staffelungswinkel (b) der randnahen Profilschnitte (PR ) gegenüber dem des Referenz-Profilschnitts (PM) derart gestaltet ist, daß die Lage des saugseitigen Druckminimums im wesentlichen
unverändert bleibt.
14. Schaufelblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schaufelblatt im Bereich der aufgedickten (Aufdickung 11) Profilschnitte (P) hohl
ausgeführt sind.
15. Schaufelblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schaufelblatt im Bereich der aufgedickten (Aufdickung 11) Profilschnitte (P) in
axialer Richtung und/oder Umfangsrichtung gefädelt ist.
16. Sehaufelblatt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufdickung (11) derart gestaltet ist, daß die axiale Abmessung (t) des Profilschnittes
(PR ) unverändert bleibt.