(19)
(11) EP 0 798 529 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.10.1997  Patentblatt  1997/40

(21) Anmeldenummer: 97103505.0

(22) Anmeldetag:  04.03.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F28F 1/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 28.03.1996 DE 19612470

(71) Anmelder: KM Europa Metal Aktiengesellschaft
D-49023 Osnabrück (DE)

(72) Erfinder:
  • Naumann, Ulrich, Dipl.-Ing.
    58706 Menden (DE)

   


(54) Austauscherrohr


(57) Das Austauscherrohr (1) weist eine glatte äußere Oberfläche (2) und eine strukturierte innere Oberfläche (3) auf. Die innere Oberfläche (3) ist aus unter einem von 90° abweichenden Winkel zur Rohrlängsachse (6) verlaufenden parallelen Primärrippen und Sekundärrippen mit jeweils geneigten ebenen Flanken, von den Primärrippen und Sekundärrippen seitlich begrenzten Kanälen und in den Primärrippen und Sekundärrippen ausgeformten Mulden gebildet. Die radiale Erstreckung der Sekundärrippen ist kleiner als die der Primärrippen. Die Mulden sind dreieckförmig gestaltet. Die Mittellängsebenen der Mulden sind unter einem von 90° abweichenden Winkel zur Rohrlängsachse (6) angeordnet. Die Kuppen der Primär- und Sekundärrippen sind gerundet. Zwischen den Flanken der Primär- und Sekundärrippen und den Kanalsohlen sind gerundete Kehlen vorhanden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Austauscherrohr für einen Wärmetauscher gemäß den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Ein derartiges Austauscherrohr zählt durch die EP 0 692 694 A2 zum Stand der Technik. Hierbei weisen sowohl die Rippen als auch die von den Rippen seitlich begrenzten Kanäle jeweils einen trapezförmigen Querschnitt auf. Die Flanken der Rippen sind eben ausgebildet. Die Übergänge von den Flanken auf die Kanalsohlen sind scharfkantig gestaltet. Scharfkantige Übergänge sind ferner zwischen den Flanken und den flachen Kopfseiten der Rippen vorhanden. Das Querschnittsvolumen der Rippen ist etwa halb so groß wie das Querschnittsvolumen der Kanäle bemessen. Die zueinander parallel verlaufenden Rippen erstrecken sich unter einem von 90° abweichenden Winkel zur Rohrlängsachse. Alle Rippen besitzen dieselbe radiale Erstreckung (Höhe).

[0003] Die die Rippen quer durchsetzenden Mulden verlaufen ebenfalls unter einem von 90° abweichenden Winkel zur Rohrlängsachse. Die Flanken der Mulden sind konvex gewölbt. Die Übergänge von den Flanken auf die flachen Böden der Mulden sowie auf die flachen Kopfseiten der Rippenbereiche zwischen zwei benachbarten Mulden einer Rippe sind scharfkantig ausgebildet. Die Tiefe der Mulden ist kleiner als die radiale Erstreckung der Rippen bemessen. Alle Mulden sind gleich tief ausgebildet. Bei der Fertigung der Mulden wird das aus den Rippen verformte Material stirnseitig der Mulden in die Kanäle hinein verformt.

[0004] Die Herstellung des bekannten Austauscherrohrs erfolgt in bevorzugter Weise dadurch, daß zunächst in einem Walzprozeß die Struktur der späteren inneren Oberfläche einseitig an einem Metallband erzeugt, anschließend das Metallband zu einem Schlitzrohr mit innenliegender Oberflächenstruktur umgeformt wird und danach die Schlitzkanten verschweißt werden.

[0005] Aufgrund der flachen Kopfseiten und der ebenen Flanken der Rippen kann es im praktischen Einsatz des Austauscherrohrs zur Bildung von schwer aufreißbaren, die Kondensation verzögernden Kondensatfilmen kommen. Somit können sich Sperrschichten mit wärmeisolierenden Eigenschaften bilden. Für die Verdampfung stehen dann nur wenige Kanten als Dampfblasenkeime zur Verfügung.

[0006] Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, ein Austauscherrohr mit einer inneren Oberflächenstruktur zu schaffen, bei welchem eine deutlich intensivere Durchströmung der Kanäle gewährleistet werden kann und sich die Vorteile einer gleichermaßen guten Verdampfungs- bzw. Kondensationsleistung bei reduziertem Rippengewicht verbinden.

[0007] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmalen.

[0008] Dadurch, daß jetzt jede zweite der in Umfangsrichtung aufeinander folgenden Primär- und Sekundärrippen eine bezüglich der jeweils benachbarten Sekundär- bzw. Primärrippen abweichende radiale Erstreckung (Höhe) aufweist, werden abwechselnd hohe Primärrippen und niedrige Sekundärrippen gebildet. Diese Gestaltung bremst die in den Kanälen gegebene Strömungsgeschwindigkeit nur unwesentlich ab. Dennoch können sich in den Kanälen an geeigneten Stellen stärkere Turbulenzen bilden, die letztlich den Wärmeübergang vom strömenden Fluid auf die Rohrwand intensivieren. Interne Untersuchungen haben gezeigt, daß eine deutliche Leistungssteigerung im Wärmeaustausch durch die alternierenden Höhen der Primär- und Sekundärrippen erreichbar ist.

[0009] Die Ausführungsform des Anspruchs 2 sieht vor, daß einerseits alle Primärrippen und andererseits alle Sekundärrippen jeweils dieselbe radiale Erstreckung aufweisen. Das heißt, alle Primärrippen besitzen ein und dieselbe Höhe sowie auch alle Sekundärrippen ein und dieselbe Höhe aufweisen.

[0010] Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 3 ist es möglich, daß sowohl die Primärrippen als auch die Sekundärrippen unter demselben Winkel zur Rohrlängsachse verlaufen.

[0011] Entsprechend Anspruch 4 ist es demgegenüber aber auch denkbar, daß die Sekundärrippen unter einem anderen Winkel zur Rohrlängsachse als die Primärrippen verlaufen.

[0012] Interne Versuche haben ergeben, daß gemäß den Merkmalen des Anspruchs 5 die Primärrippen unter einem Winkel ≥ 20°, jedoch ≤ 90° zur Rohrlängsachse verlaufen sollten. Bevorzugt erstrecken sich die Primärrippen unter einem Winkel zwischen 20° und 40° zur Rohrlängsachse.

[0013] Auch bezüglich des Verlaufs der Sekundärrippen hat sich bei internen Untersuchungen herausgestellt, daß entsprechend Anspruch 6 die Sekundärrippen sich unter einem Winkel ≥ 20°, indessen ≤ 90° zur Rohrlängsachse erstrecken sollten. Bevorzugt verlaufen auch in diesem Fall die Sekundärrippen unter einem Winkel zwischen etwa 20° und 40° zur Rohrlängsachse.

[0014] Die Merkmale des Anspruchs 7 sind mit dem besonderen Vorteil verbunden, daß beim Einziehen eines Austauscherrohrs, z.B. in die Lamellen eines Wärmetauschers, insbesondere durch Aufweiten mittels eines durch das Austauscherrohr bewegten Werkzeugs, die gerundeten Kuppen der Primärrippen und der Sekundärrippen nur unwesentlich abgeplattet werden. Auf diese Weise wird der Bildung von schwer aufreißbaren Kondensatfilmen wirksam entgegengetreten.

[0015] Auch die Merkmale des Anspruchs 8 tragen entscheidend mit dazu bei, daß der Wärmeaustausch zwischen dem im Austauscherrohr strömenden Fluid und der Wandung des Austauscherrohrs optimiert wird.

[0016] Eine schlanke Rippenkontur wird mit den Merkmalen des Anspruchs 9 erzielt. Danach beträgt der Flankenwinkel der Primärrippen und der Sekundärrippen 20° bis 40°, vorzugsweise 25°.

[0017] Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Grundgedankens im Hinblick auf eine weitere Verbesserung des Wärmeübergangs wird in den Merkmalen des Anspruchs 10 erblickt. Hierbei hat die Erfindung erkannt, daß bei unter einem speziellen Winkel zur Rohrlängsachse liegenden Primärrippen mit abwechselnd in Umfangsrichtung aufeinander folgenden niedrigeren Sekundärrippen das Verhältnis des Abstands der Mittellängsebenen zweier benachbarter Primärrippen zur radialen Erstreckung der Sekundärrippen von besonderer Bedeutung ist. Dieses Verhältnis beträgt 15:1 bis 8:1, vorzugsweise 10:1.

[0018] In diesem Zusammenhang hat es sich dann entsprechend Anspruch 11 als besonders zweckmäßig erwiesen, den Abstand der Mittellängsebenen zweier benachbarter Primärrippen zwischen etwa 0,8 mm und 2,0 mm zu bemessen.

[0019] Die Größe der radialen Erstreckung der Primärrippen bewegt sich nach Anspruch 12 vorteilhaft zwischen etwa 0,15 mm und 0,40 mm.

[0020] Eine weitere Verbesserung der Strömungsverhältnisse in den Kanälen zwischen den Primärrippen und den Sekundärrippen wird nach Anspruch 13 dadurch erzielt, daß die radiale Erstreckung der Primärrippen zur radialen Erstreckung der Sekundärrippen etwa wie 3:1 bemessen ist.

[0021] Auch das querschnittsmäßige Flächenverhältnis der Primärrippen relativ zu den Sekundärrippen spielt zur Erzielung eines besonders guten Wärmeübergangs eine wichtige Rolle. Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 14 ist das Flächenverhältnis der Primärrippen zu dem der Sekundärrippen etwa wie 15:1 bis 5:1, vorzugsweise 8:1 bis 6:1, bemessen.

[0022] Wie vorstehend bereits dargelegt, können sich die Sekundärrippen unter demselben Winkel zur Rohrlängsachse erstrecken wie die Primärrippen. Verlaufen jedoch die Sekundärrippen unter einem anderen Winkel zur Rohrlängsachse als die Primärrippen, so ist es entsprechend der Ausführungsform des Anspruchs 15 von Vorteil, daß dann der Abstand zwischen zwei benachbarten Sekundärrippen maximal 10 mm beträgt.

[0023] Nach Anspruch 16 sind mindestens die Sohlen der Kanäle aufgerauht. Denkbar ist aber auch eine Aufrauhung aller Oberflächen der Primär- und Sekundärrippen. Hierbei kann es sich um eine Mikrorauhigkeit handeln. Eine derartige Rauhigkeit macht sich insbesondere bei der Kondensation und Verdampfung von Kältemitteln bemerkbar, wenn das Austauscherrohr in einen entsprechenden Wärmetauscher eingegliedert wird. Die Mikrorauhigkeit ermöglicht es aufgrund der großen Rippenoberflächen, die für eine effektive Verdampfung vorteilhafte große Anzahl von Vorsprüngen, Kanten, Spitzen und Vertiefungen als Dampfblasenkeime bereitzustellen, ohne daß auf der anderen Seite hierfür größere Materialmengen erforderlich wären.

[0024] Gemäß Anspruch 17 ist es desweiteren von Vorteil, wenn die Tiefe der Mulden der radialen Erstreckung der Primärrippen bzw. der Sekundärrippen entspricht. Bevorzugt erstrecken sich die in benachbarten Primär- bzw. Sekundärrippen ausgeformten Mulden koaxial hintereinander.

[0025] Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Austauscherrohrs wird dadurch erleichtert, daß entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 18 der Querschnitt der Mulden etwa dem Querschnitt der zwei benachbarte Mulden trennenden Rippenbereiche entspricht.

[0026] Vorzugsweise weisen in diesem Zusammenhang gemäß Anspruch 19 die Mulden und die Rippenbereiche einen dreieckförmigen Querschnitt auf.

[0027] Auch sind hierbei nach Anspruch 20 die konkaven Sohlen der Mulden stärker als die Kuppen der Rippenbereiche gekrümmt.

[0028] Eine bevorzugte Anwendung des erfindungsgemäßen Austauscherrohrs ist gemäß den Merkmalen des Anspruchs 21 dann gegeben, wenn es aus Kupfer oder einer Kupferlegierung gebildet ist. Das Austauscherrohr kann einen runden oder einen ovalen Querschnitt besitzen. Runde Austauscherrohre weisen bevorzugt einen Außendurchmesser von etwa 6 mm bis 20 mm auf.

[0029] In anders gelagerten Einsatzfällen kann es erfindungsgemäß auch sinnvoll sein, daß nach Anspruch 22 das Austauscherrohr aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung bzw. gemäß Anspruch 23 aus Eisen oder einer Eisenlegierung gebildet ist.

[0030] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1
in der Perspektive einen Längenabschnitt eines Austauscherrohrs;
Figur 2
in der Draufsicht einen Längenabschnitt eines strukturierten Blechbands zur Bildung eines Austauscherrohrs gemäß Figur 1;
Figuren 3a und 3b
in der Perspektive den Ausschnitt III der Figur 2 aus zwei verschiedenen Blickrichtungen;
Figur 4
in vergrößerter Darstellung einen vertikalen Querschnitt entlang der Linie IV-IV der Figur 2;
Figur 5
in vergrößerter Darstellung einen vertikalen Querschnitt entlang der Linie V-V der Figur 2 und
Figur 6
anhand eines Diagramms einen Leistungsvergleich von Koaxialkondensatoren, bestückt mit verschiedenen Innenrohren.


[0031] Mit 1 ist in der Figur 1 ein Längenabschnitt eines längsnahtgeschweißten Austauscherrohrs für einen ansonsten nicht näher dargestellten Wärmetauscher zur Kondensation und Verdampfung von Kältemitteln bezeichnet.

[0032] Das Austauscherrohr 1 besteht aus sauerstofffreiem, phosphordesoxidiertem Kupfer (SF-Cu weich). Es hat einen Außendurchmesser D von 9,52 mm.

[0033] Das im Außen- und Innenquerschnitt kreisrunde Austauscherrohr 1 besitzt eine glatte äußere Oberfläche 2 und eine strukturierte innere Oberfläche 3.

[0034] Die Herstellung des Austauscherrohrs 1 erfolgt aus einem nicht näher dargestellten, beidseitig ebenen Blechband aus SF-Cu. Das Blechband wird einem einstufigen Walzprägevorgang unterworfen, wobei entsprechend der Darstellung der Figuren 2 und 3 eine Seite des dann verformten Blechbands 4 glatt bleibt (die spätere äußere Oberfläche 2 des Austauscherrohrs 1) und die andere Seite mit einer strukturierten Oberfläche (die spätere innere Oberfläche 3 des Austauscherrohrs 1) versehen wird. Lediglich die dem Verschweißen dienenden Randbereiche 5 des Blechbands 4 (Figur 2) bleiben unstrukturiert. Nach dem Walzprägen wird das Blechband 4 zu einem Schlitzrohr eingeformt und dann längsnahtgeschweißt sowie auf Länge abgeteilt.

[0035] Die Struktur der inneren Oberfläche 3 des Austauscherrohrs 1 (siehe Figuren 2 bis 5) umfaßt unter einem Winkel α von 25° zur Längsachse 6 des Austauscherrohrs 1 verlaufende parallele Primärrippen 7 (Figuren 2 bis 4) mit geneigten Flanken 8 (Figuren 3a/b und 4). Der Flankenwinkel β der Primärrippen 7 beträgt beim Ausführungsbeispiel 25° und der Abstand A der Mittellängsebenen MLE zweier benachbarter Primärrippen 7 1,0 mm (Figur 4). Ihre Höhe H (radiale Erstreckung) beläuft sich auf 0,30 mm (Figur 4). Die die Primärrippen 7 verbindende Wand 9 des Austauscherrohrs 1 hat eine Dicke von 0,30 mm (Figur 4).

[0036] Zur Verdeutlichung der jeweiligen Blickrichtung ist in den Figuren 3a und 3b die Längsachse 6 des Austauscherrohrs eingetragen. Ferner ist aus den Figuren 3a und 3b zu erkennen, daß die Kuppen 10 der Primärrippen 7 flach ausgebildet sind. Die Kehlen 11 zwischen den Flanken 8 und den ebenen Sohlen 12 der Kanäle 13 sind gerundet (Figur 4). Das Querschnittsvolumen der Primärrippen 7 ist deutlich kleiner als das Querschnittsvolumen der Kanäle 13 zwischen den Primärrippen 7 bemessen.

[0037] Die Figuren 2 bis 4 zeigen darüber hinaus, daß sich zwischen zwei einander benachbarten Primärrippen 7 in der Höhe H1 (radiale Erstreckung) kleiner bemessene Sekundärrippen 14 erstrecken. Die Höhe H1 der Sekundärrippen 14 beträgt 0,10 mm. Auch die Kuppen 15 der Sekundärrippen 14 sind gerundet. Die Kehlen 16 zwischen den Flanken 17 der Sekundärrippen 14 und den Sohlen 12 der Kanäle 13 sind ebenfalls gerundet. Der Flankenwinkel β beträgt, wie beim Flankenwinkel β der Primärrippen 7 25°.

[0038] Die Sekundärrippen 14 verlaufen unter demselben Winkel α zur Rohrlängsachse 6 wie die Primärrippen 7. Der Abstand A1 paralleler Sekundärrippen 14 entspricht dem Abstand A paralleler Primärrippen 7 (Figur 2).

[0039] Wie die Figuren 3a und 5 veranschaulichen, ist jede Primärrippe 7 im Längsschnitt gesehen mit parallel zueinander verlaufenden, im Querschnitt dreieckförmigen Mulden 18 versehen. Wie in diesem Zusammenhang die Figur 2 zeigt, sind Mulden 18 benachbarter Primärrippen 7 in einem Winkel γ von 35° zur Rohrlängsachse 6 fluchtend hintereinander angeordnet. Der zwischen der Mittellängsebene MLE der Primärrippen 7 und den Mittellängsebenen MLE1 der Mulden 18 eingeschlossene Winkel δ beträgt 60°. Der Abstand A2 zweier in Längsrichtung einer Primärrippe 7 benachbarter Mulden 18 beträgt 0,4 mm (Figuren 2 und 5).

[0040] Die Mulden 18 haben eine Tiefe T, welche der Höhe H der Primärrippen 7 entspricht. Die Flanken 19 der Mulden 18 sind eben ausgebildet. Zwischen den Mulden 18 werden trapezförmige Rippenbereiche 20 gebildet, deren Kuppen 21 flach sind. Die Böden 22 der Mulden 18 sind gerundet (Figur 5).

[0041] Auch die Sekundärrippen 14 weisen, wie die Figur 3a zeigt, Mulden 23 entsprechend der Anordnung und Konfiguration der Mulden 18 in den Primärrippen 7 auf. Insofern sind die Mulden 23 nachfolgend nicht noch einmal erläutert.

[0042] Zumindest die Sohlen 12 der Kanäle 13 sind in nicht näher dargestellter Weise mit einer Mikrorauhigkeit versehen, die unmittelbar beim Walzprägen mit erzeugt wird.

[0043] Aufgrund der strukturierten inneren Oberfläche 3 hat das in Figur 1 veranschaulichte Austauscherrohr 1 im Vergleich nicht nur zu einem Austauscherrohr 24 mit einer glatten inneren Oberfläche, sondern auch zu einem innen einfach gerillten Austauscherrohr 25 (marktüblichen V-Profil) einen wesentlich besseren Wärmedurchgangskoeffizienten k' (W/m2K) (Figur 6).

[0044] Dieser Sachverhalt ist aus dem aufgrund vergleichender Untersuchungen erstellten Diagramm gemäß Figur 6 ohne zusätzliche Erläuterungen erkennbar.

Bezugszeichenaufstellung



[0045] 
1
- Austauscherrohr
2
- äußere Oberfläche v. 1
3
- innere Oberfläche v. 1
4
- Blechband
5
- Randbereiche v. 4
6
- Rohrlängsachse
7
- Primärrippen
8
- Flanken v. 7
9
- Wand v. 1
10
- Kuppen v. 7
11
- Kehlen zw. 8 u. 12
12
- Sohlen v. 13
13
- Kanäle
14
- Sekundärrippen
15
- Kuppen v. 14
16
- Kehlen zw. 17 u. 12
17
- Flanken v. 14
18
- Mulden in 7
19
- Flanken v. 18
20
- Rippenbereiche
21
- Kuppen v. 20
22
- Böden v. 18
23
- Mulden in 14
24
- Austauscherrohr, glatt
25
- Austauscherrohr, gerillt
α
- Winkel zw. 7 bzw. 14 u. 6
β
- Flankenwinkel v. 7 u. 14
γ
- Winkel zwischen 18 u. 6
δ
- Winkel zw. MLE und MLE1
A
- Abstand v. 7
A1
- Abstand v. 14
A2
- Abstand v. 18
D
- Durchmesser v. 1
D1
- Dicke v. 9
H
- Höhe v. 7
H1
- Höhe v. 14
MLE
- Mittellängsebene v. 7
MLE1
-Mittellängsebene v. 18
T
- Tiefe v. 18



Ansprüche

1. Austauscherrohr für einen Wärmetauscher, das eine strukturierte innere Oberfläche (3) aufweist, die aus unter einem von 90° abweichenden Winkel (α) zur Rohrlängsachse (6) verlaufenden Rippen (7, 14) mit geneigten Flanken (8, 17), von den Rippen (7, 14) seitlich begrenzten Kanälen (13) und die Rippen (7, 14) quer durchsetzenden Mulden (18, 23) mit ebenfalls geneigten Flanken (19) gebildet ist, welche sich unter einem von 90° abweichenden Winkel (γ) zur Rohrlängsachse (6) erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß von zwei in Umfangsrichtung nebeneinander verlaufenden Rippen (7, 14) eine Primärrippe (7) eine größere radiale Erstreckung (H) als die benachbarte Sekundärrippe (14) aufweist.
 
2. Austauscherrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Primärrippen (7) und alle Sekundärrippen (14) jeweils dieselbe radiale Erstreckung (H bzw. H1) aufweisen.
 
3. Austauscherrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Primärrippen (7) als auch die Sekundärrippen (14) unter demselben Winkel (α) zur Rohrlängsachse (6) verlaufen.
 
4. Austauscherrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärrippen (14) unter einem anderen Winkel zur Rohrlängsachse (6) als die Primärrippen (7) verlaufen.
 
5. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärrippen (7) unter einem Winkel (α) ≥ 20° ≤ 90°, bevorzugt 20° bis 40°, zur Rohrlängsachse (6) verlaufen.
 
6. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärrippen (14) unter einem Winkel (α) ≥ 20° ≤ 90°, bevorzugt 20° bis 40°, zur Rohrlängsachse (6) verlaufen.
 
7. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Primärrippen (7) als auch die Sekundärrippen (14) gerundete Kuppen (10, 15) und ebene Flanken (8, 17) aufweisen.
 
8. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanken (8) der Primärrippen (7) über gerundete Kehlen (11) und die Flanken (17) der Sekundärrippen (14) über gerundete Kehlen (16) in die Sohlen (12) der Kanäle (13) einlaufen.
 
9. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Flankenwinkel (β) der Primärrippen (7) und der Sekundärrippen (14) 20° bis 40°, vorzugsweise 25°, beträgt.
 
10. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis des Abstands (A) der Mittellängsebenen (MLE) zweier benachbarter Primärrippen (7) zur radialen Erstreckung (H1) der Sekundärrippen (14) 15:1 bis 8:1, vorzugsweise 10:1, beträgt.
 
11. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (A) der Mittellängsebenen (MLE) zweier benachbarter Primärrippen (7) zwischen etwa 0,8 mm und 2,0 mm beträgt.
 
12. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Erstreckung (H) der Primärrippen (7) zwischen 0,15 mm und 0,40 mm beträgt.
 
13. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Erstreckung (H) der Primärrippen (7) zur radialen Erstreckung (H1) der Sekundärrippen (14) etwa wie 3:1 bemessen ist.
 
14. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß - im Querschnitt gesehen - das Flächenverhältnis der Primärrippen (7) zu dem der Sekundärrippen (14) etwa wie 15:1 bis 5:1, vorzugsweise 8:1 bis 6:1, bemessen ist.
 
15. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem bezüglich der Winkel zur Rohrlängsachse (6) abweichenden Verlauf der Primärrippen (7) und der Sekundärrippen (14) der Abstand (A1) zwischen zwei benachbarten Sekundärrippen (14) maximal 10 mm beträgt.
 
16. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Sohlen (12) der Kanäle (13) aufgerauht sind.
 
17. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe (T) der Mulden (18, 23) der radialen Erstreckung (H) der Primärrippen (7) bzw. (H1) der Sekundärrippen (14) entspricht.
 
18. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Mulden (18, 23) etwa dem Querschnitt der zwei benachbarte Mulden (18, 23) trennenden Rippenbereiche (20) entspricht.
 
19. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Mulden (18, 23) und die Rippenbereiche (20) einen dreieckförmigen Querschnitt aufweisen.
 
20. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlen (22) der Mulden (18, 23) stärker als die Kuppen (21) der Rippenbereiche (20) gekrümmt sind.
 
21. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Kupfer oder einer Kupferlegierung gebildet ist.
 
22. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung gebildet ist.
 
23. Austauscherrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Eisen oder einer Eisenlegierung gebildet ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht