[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Auslösen einer Lawine
od.dgl. unter Verwendung einer Sprengladung, welche in einen Lawinenhang gefördert
und in diesem zur Detonation gebracht wird.
[0002] In hochalpinen Gebieten, insbesondere in solchen, welche für den Skisport erschlossen
sind, besteht aus sicherheitstechnischen Gründen das Erfordernis, Lawinen künstlich
auszulösen, um hierdurch eine Gefährdung von Personen, insbesondere von Skifahrern,
welche durch unkontrollierte Abgänge von Lawinen od.dgl. bedingt wird, auszuschließen.
Ebenso besteht das Erfordernis, Lawinen auszulösen, um hierdurch eine Zerstörung von
Siedlungen, Straßen, Wäldern od.dgl, welche durch den unkontrollierten Abgang von
Lawinen verursacht werden könnte, zu vermeiden.
[0003] Um Lawinen künstlich auszulösen, ist es bekannt, Lawinenhänge mit Raketen zu beschießen.
Diesem Verfahren haftet jedoch der Nachteil an, daß hierdurch nur eine geringe Zielgenauigkeit
gewährleistet ist, weswegen besiedelte Gebiete getroffen werden können und daß zudem
eine nur geringe Zündsicherheit gewährleistet ist, weswegen die Erfolgsquote gering
ist. Weitere Nachteile von Raketen bestehen darin, daß sie teuer sind und daß sie
eine militärische Waffe darstellen, weswegen deren Verwendung gesetzlichen und vertraglichen
Beschränkungen unterliegt.
[0004] Es ist weiters auch bekannt, in den Bereichen von Abhängen, von welchen Lawinen ausgehen
können, Seilbahnanlagen zu errichten, durch welche Sprengladungen an genau bestimmte
Stellen gefördert und dort zur Detonation gebracht werden. Diese Anlagen sind jedoch
sowohl in ihrer Errichtung als auch in ihrem Betrieb sehr aufwendig. Der Betrieb ist
deshalb sehr aufwendig, weil diejenigen Stellen, an welchen die Sprengladungen zur
Detonation gebracht werden sollen, während des Fördervorganges durch Messungen bestimmt
werden müssen, wobei sich hierfür bei der Anlage Bedienungspersonal befinden muß.
Weiters ist dabei der Einsatz von Sprengladungen auf diejenigen Bereiche beschränkt,
über welchen sich die Seilbahnanlage erstreckt.
[0005] Es ist auch bekannt, Sprengladungen von Hand aus in Lawinenhänge zu werfen. Da jedoch
eine Gefährdung des Bedienungspersonals ausgeschlossen werden muß, können hierdurch
nur in sehr beschränktem Ausmaß Lawinen ausgelöst werden. Zudem ist es bekannt, Sprengladungen
von Hubschraubern aus in Lawinenhänge zu werfen. Abgesehen davon, daß auch dieses
Verfahren teuer ist, setzt es solche Wetterverhältnisse voraus, bei welchen Flüge
mit Hubschraubern möglich und zulässig sind. Hierdurch unterliegt dieses Verfahren
großen organisatorischen Beschränkungen.
[0006] Der gegenständlichen Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
zu schaffen, durch welche Sprengladungen einerseits mit relativ geringem Aufwand jedoch
andererseits mit relativ hoher Treffsicherheit in Abhänge gefördert werden können,
um hierdurch den Abgang von Lawinen künstlich auszulösen. Dabei soll die Möglichkeit
bestehen, in einfacher Weise beliebig unterschiedliche Zielgebiete erfassen zu können.
Weiters soll die Möglichkeit bestehen, die Lawinen jederzeit und unabhängig von den
klimatischen Bedingungen, insbesondere den Wetterverhältnissen, sowie unabhängig von
der wetterbedingten Zugänglichkeit der Gebiete auslösen zu können.
[0007] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß sich die Sprengladung in einem einseitig
geschlossenen Rohr befindet, in welchem eine Treibladung angeordnet ist, durch welche
die Sprengladung aus dem Rohr in den Lawinenhang förderbar ist.
[0008] Vorzugsweise befindet sich die Treibladung zwischen dem Boden des Rohres und der
Sprengladung. Das Einsetzen der Sprengladung und der Treibladung erfolgt dabei durch
das offene Ende des Rohres hindurch. Soferne der Boden des Rohres an diesem lösbar
befestigt ist, kann das Einsetzen der Sprengladung und der Treibladung auch vom bodenseitigen
Ende des Rohres her erfolgen. Vorzugsweise befindet sich zwischen der Sprengladung
und der Treibladung eine Platte aus steifem Material, durch welche der durch die Treibladung
erzeugte Schub auf die Sprengladung übertragen wird.
[0009] Vorzugsweise befindet sich die Sprengladung in einem rohrförmigen Gehäuse, welches
mittels Kappen verschlossen ist, wobei die Treibladung an der dem bodenseitigen Verschluß
des Rohres zugeordneten Kappe angeordnet ist, insbesondere befestigt ist.
[0010] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Rohr nahe seinem Boden mit
einem seitlichen Schlitz od.dgl. ausgebildet, durch welchen hindurch die Treibladung
in das Rohr einsetzbar ist. Dabei kann weiters eine Tragplatte vorgesehen sein, welche
mit einer Ausnehmung zur Aufnahme der Treibladung ausgebildet ist und welche durch
den Schlitz hindurch in das Rohr einsetzbar ist. Weiters kann eine Zwischenplatte
od.dgl. vorgesehen sein, die in das Rohr zwischen die Treibladung und den Boden des
Rohres einsetzbar ist.
[0011] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine Zündschnur vorgesehen, welche
in einer in der Sprengladung angeordneten Sprengkapsel mündet. Hierdurch wird erzielt,
daß die Sprengladung erst dann gezündet wird, nachdem sie im Lawinenhang eingelangt
ist. Vorzugsweise ist weiters der Anzündmechanismus für die Zündschnur über ein Zugelement
mit einem am Rohr angeordneten Bolzen od.dgl. verbunden, wobei die Länge des Zugelementes
zumindest der axialen Länge des Rohres gleich ist. Hierdurch wird gewährleistet, daß
die Zündung der Sprengladung erst dann erfolgt, sobald diese das Rohr verlassen hat,
wodurch eine Beschädigung oder Zerstörung des Rohres infolge einer Fehlzündung der
Treibladung mit Sicherheit ausgeschlossen wird.
[0012] Vorzugsweise ist weiters an der Außenseite des Rohres eine Anschlußklemme für eine
zur Treibladung führende elektrische Leitung angeordnet. An diese Klemme wird die
Treibladung, mit welcher das Rohr bestückt wurde, jeweils angeschlossen. Die Zündung
der Treibladung kann dabei unmittelbar, über eine Steuerleitung oder mittels eines
Funksignales ausgelöst werden.
[0013] Nach einer weiters bevorzugten Ausführungsform ist eine Trageinrichtung für eine
Vielzahl von Rohren zum Ausschleudern von Sprengladungen vorgesehen, welche entweder
ortsfest oder mobil ausgebildet ist. Diese Trageinrichtung kann um eine angenähert
vertikale Achse verdrehbar sein. Zudem können die Rohre auf der Trageinrichtung in
ihrer Winkellage ein- und feststellbar sein. Durch diese Maßnahmen können die Rohre
auf unterschiedliche Zielgebiete eingestellt werden, wobei durch aufeinanderfolgende
Zündungen von Sprengladungen in unterschiedlichen Gebieten Lawinen auslösbar sind.
[0014] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Einrichtung, in axialem Schnitt,
- Fig. 1a
- eine gegenüber der Ausführungsform gemäß Fig. 1 geänderte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Einrichtung, in axialem Schnitt,
- Fig. 1b
- eine weitere gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 1 abgeänderte Ausführungsform,
in axialem Schnitt,
- die Fig. 2 und 2a
- einen Satz derartiger Einrichtungen, welcher auf einen Transportschlitten angeordnet
ist, in Seitenansicht und in Draufsicht,
- die Fig. 3 und 3a
- einen Satz von erfindungsgemäßen Einrichtungen, welcher auf einer ortsfesten Tragvorrichtung
angeordnet ist, in Seitenansicht und in Draufsicht, und
- die Fig. 4 und 4a
- ein Detail der Fig. 2, 2a bzw. 3, 3a, in gegenüber diesen Figuren vergrößertem Maßstab,
in Seitenansicht und in Draufsicht.
[0015] Eine erfindungsgemäße Einrichtung besteht aus einem einseitig offenen Rohr 1, in
welches eine Sprengpatrone 10 eingesetzt ist, welche an den Boden 11 des Rohres 1
anliegt und welche eine Treibladung 2 und eine Sprengladung 3 enthält. Die Sprengpatrone
10 weist ein rohrförmiges Gehäuse 21 auf, welches an seinem unteren Ende mittels einer
Kappe 22 und an seinem oberen Ende mittels einer Kappe 23 verschlossen ist. Im Bereich
der unteren Kappe 22 befindet sich die Treibladung 2. An diese schließt eine Platte
20 an, an welche die Sprengladung 3 anliegt. Die Treibladung 2 ist weiters mit einem
Zünder 24 ausgebildet, welcher mittels einer elektrischen Leitung 25 an eine Klemme
26 angeschlossen ist.
[0016] Die Sprengladung 3 besteht gleichfalls aus einem rohrförmigen Gehäuse 31, welches
an seinen beiden Stirnflächen mittels Kappen 32 und 33 verschlossen ist, und welches
mit einem Sprengstoff 34 gefüllt ist. An der Außenseite des Gehäuses 31 befindet sich
ein Anzündmechanismus 35, von welchem eine Zündschnur 36 ausgeht, welche die Verschlußkappe
33 durchsetzt und welche in einer im Sprengstoff 34 angeordneten Zündkapsel 39 mündet.
Der Anzündmechanismus 35 ist mit einem Zugelement 37 ausgebildet, welches an einem
vom Gehäuse 1 abragenden Bolzen 38 od.dgl. befestigt ist. Dem Zugelement 37 ist weiters
eine Rückholvorrichtung in Form einer Zugfeder 40 zugeordnet.
[0017] Das Rohr 1 ist aus einem Metall, wie aus Stahlblech oder aus Aluminium, gefertigt.
Demgegenüber sind die Platte 20 und das Gehäuse 31 der Sprengladung 3 aus einem unter
Witterungseinflüssen verrottbaren Material, wie Karton, Papiermaché oder einem Holzverbundwerkstoff,
gefertigt. Im Gehäuse 31 befindet sich ein solcher Sprengstoff 34, welcher auch durch
sehr tiefe Temperaturen nicht ausgelöst wird. Weiters ist auf der Außenseite des Gehäuses
31 ein Reflektor 30 angeordnet, welcher dazu dient, infolge von Fehlzündungen nicht
zur Wirkung gekommene Sprengladungen 3 im Gelände leichter auffinden zu können.
[0018] Bei der in Fig. 1a dargestellten Ausführungsform besteht die Sprengpatrone 10a aus
dem Rohr 31, wobei die Kappe 32 an ihrer an den Boden 11 des Rohres 1 anliegenden
Seite mit einer Ausnehmung 32a ausgebildet ist, in welche der Treibsatz 2 eingesetzt
und z.B. durch Klebung gehalten ist.
Bei der in Fig. 1b dargestellten Ausführungsform ist der Mantel des Rohres 1 nahe
dem Boden 11 mit einem Schlitz 12 ausgebildet, durch welchen hindurch eine Tragplatte
13, welche eine Aufnahme für die Treibladung 2 bildet, in das Rohr 1 seitlich einschiebbar
ist. Dabei durchsetzt die zur Anschlußklemme 26 führende Leitung 25 einen weiteren
Schlitz 12a. Die Platte 13 ist an ihrer der Sprengladung 3 zugewandten Seite mit einer
Ausnehmung 13a ausgebildet, in welche das pulverförmige Material der Treibladung 2
eingefüllt ist. Von der Ausnehmung 13a führt ein Kanal radial nach außen, in welchem
die Leitung 25 geführt ist. Die Ausnehmung 13a ist durch eine Abdeckung 14 verschlossen.
Um ein Austreten der sich bei der Zündung der Treibladung 2 entwickelnden Gase durch
den Schlitz 12 hindurch zu vermeiden, ist weiters eine Zwischenplatte 15 vorgesehen,
welche gleichfalls durch den Schlitz 12 hindurch unter die Tragplatte 13 eingeschoben
wird, wodurch die Tragplatte 13 gegenüber dem Schlitz 12 angehoben wird, sodaß durch
diesen hindurch keine Gase austreten können. Die Handhabung der Zwischenplatte 15
erfolgt mittels eines von dieser durch den Schlitz 12 hinausragenden Handgriffes in
Form eines Ringes 16. Zum erleichterten Einsetzen der Zwischenplatte 15 in das Rohr
1 kann diese an ihrer dem Handgriff 16 gegenüber liegenden Seite mit einer keilförmigen
Abschrägung ausgebildet sein.
[0019] Bei dieser Ausführungsform können die Sprengpatrone 3 und die Treibladung 2 gesondert
voneinander transportiert werden, wobei sie erst in Vorbereitung der Einrichtung zur
Auslösung von Lawinen in das Rohr 1 eingesetzt werden. Durch unterschiedliche Größen
der Ausnehmung 13a können unterschiedliche Mengen an Treibladung 2 zum Einsatz gebracht
werden, wodurch unterschiedliche Wurfweiten erzielbar sind. Alternativ dazu können
in die Ausnehmung 13a der Tragplatte 13 vorgefertigte Treibladungen 2 mit unterschiedlichen
Größen eingesetzt werden.
[0020] Da die Tragplatte 13 und die Zwischenplatte 15 wiederverwendbar sind, können sie
aus nicht verrottbarem Material, z.B. gleichfalls aus Stahlblech, gefertigt sein.
[0021] Die Wirkungsweise dieser Einrichtungen ist wie folgt:
Eine derartige Einrichtung oder ein Satz mit einer Vielzahl derartiger Einrichtungen
wird am Rande eines Abhanges oder in einem Abhang, in welchem Lawinen ausgelöst werden
sollen, zur Aufstellung gebracht. Sobald über die Leitung 25 an den Zünder 24 der
Treibladung 2 ein elektrischer Impuls abgegeben wird, wird die Treibladung 2 gezündet,
wodurch mittels des hierdurch erzeugten Schubes die Sprengladung 3 aus dem Rohr 1
hinausgeschleudert wird. Sobald sich die Sprengladung 3 über eine Entfernung, welche
etwa der Länge des Zugelementes 37 gleich ist, bewegt hat, wird mittels des Zugelementes
37 der Anzündmechanismus 35 aktiviert, wodurch die Zündschnur 36 entzündet wird. Das
Zugelement 37 wird nach seiner Streckung aus dem Anzündmechanismus 35 herausgerissen.
Soferne die Leitung 25 aus dem Rohr 1 hinaus mitgenommen wird, wird diese aus der
Klemme 26 herausgerissen. Mittels der Treibladung 2 wird die Sprengladung 3 über Entfernungen
von z.B. 30 m bis 250 m in einen Abhang, in welchem eine Lawine ausgelöst werden soll,
geschleudert. Sobald die Zündkapsel 39 über die Zündschnur 36 gezündet wurde, wird
die Sprengladung 3 zur Detonation gebracht, wodurch aufgrund der hierdurch erzeugten
Druckwelle eine Lawine ausgelöst werden kann.
[0022] Da der Anzündmechanismus 35 durch das Zugelement 37 ausgelöst wird, wird verhindert,
daß die Sprengladung 3 innerhalb des Rohres 1 gezündet wird, wodurch dieses zerstört
werden würde und weiters daneben befindliche Sprengladungen gleichfalls zur Detonation
gebracht werden würden. Vielmehr wird der Anzündmechanismus 35 mittels des Zugelementes
37 erst dann ausgelöst, nachdem die Sprengladung 3 das Rohr 1 verlassen hat. In der
Folge wird mittels der Zündschnur 36 eine Zündverzögerung von z.B. 120 sec. bewirkt,
wodurch gewährleistet ist, daß die Zündkapsel 39 erst dann gezündet wird und hierdurch
die Sprengladung 3 erst dann zur Detonation gebracht wird, nachdem diese im Zielgebiet
eingelangt ist.
[0023] Nachstehend ist anhand der Fig. 2 und 2a eine mobile Vorrichtung für derartige Einrichtungen
erläutert. Diese Vorrichtung besteht aus einem Schlitten 4, auf welchem eine Trageinrichtung
5 für einen Satz von erfindungsgemäßen Einrichtungen 1 angeordnet ist. Die Einrichtungen
1 befinden sich in einem Gehäuse 6, welches mittels Klappen 61 und 62 verschließbar
ist. Die Bewegung der Klappen 61 und 62 erfolgt mittels Stellmotoren. Die Einrichtungen
1 sind in Hülsen 60 eingesetzt, welche gegenüber der Trageinrichtung 5 ein- und feststellbar
angeordnet sind. Unterhalb des Gehäuses 6 befindet sich weiters eine Montageplattform
7, von welcher aus das Gehäuse 6 mit einer Vielzahl von Einrichtungen 1 bestückbar
ist.
[0024] Weiters sind die Einrichtungen 1 von Kappen 63, z.B. aus Kunststoff-Folien, umschlossen,
um hierdurch ein Eindringen von Feuchtigkeit, durch welche sie funktionsunfähig werden
könnten, zu verhindern.
[0025] Am Schlitten 4 befindet sich weiters ein Mast 52, auf welchem ein Solarpaneel 51
befestigt ist, dessen Ausgang an eine gleichfalls am Mast 52 angeordnete Batterie
54 gelegt ist. Weiters ist am Mast 52 ein Steuerkasten 53 angeordnet, an welchen über
eine Leitung 56 der Ausgang eines Handsteuergerätes 55 angeschlossen ist. Der Steuerkasten
53 ist weiters mit einer Antenne 58 ausgebildet.
[0026] In der Fig. 3 und 3a ist weiters eine derartige Vorrichtung dargestellt, welche ortsfest
angeordnet ist.
Aus den Fig. 4 und 4a ist ersichtlich, daß sich innerhalb des Gehäuses 6 zwei Stellmotoren
64 befinden, durch welche die Klappen 61 und 62 verstellbar sind.
[0027] Sobald eine Sprengladung 3 in einen Lawinenhang geschleudert werden soll, wird zumindest
eine der Klappen 61 und 62 in ihre Offenstellung bewegt und wird die Treibladung 2
gezündet. Um unterschiedliche Zielgebiete erfassen zu können, kann der Träger 5 um
eine zumindest angenähert vertikale Achse verdrehbar sein. Zudem können die Hülsen
60 in ihrer Winkellage gegenüber der Tragvorrichtung 5 ein- und feststellbar sein.
Die Verdrehung der Tragvorrichtung 5 und die Einstellung der Winkellage der Rohre
1 kann motorisch über eine Steuerleitung oder durch Funk erfolgen. Zudem können durch
unterschiedlich dimensionierte Treibladungen 2 unterschiedliche Wurfweiten erzielt
werden.
[0028] Da die erfindungsgemäßen Einrichtungen in dem mittels Klappen 61 und 62 verschließbaren
Gehäuse 6 angeordnet sind, sind diese gegen Witterungseinflüsse und gegen unbefugte
Manipulationen geschützt. Auch die Verstellung der Klappen 61 und 62 kann durch Fernsteuerung
erfolgen. Durch die Rückholvorrichtung 40 wird verhindert, daß die Zugelemente 37,
nachdem sie vom Anzündmechanismus 35 getrennt worden sind, in den Bereich der Klappen
61 und 62 gelangen, wodurch diese in ihrer Funktion behindert werden könnten. Die
für den Betrieb der Vorrichtung erforderliche Energie wird durch die Batterie 54,
welche durch das Solarpaneel 51 nachgeladen wird, zur Verfügung gestellt. Alternativ
dazu kann diese Anlage über eine elektrische Leitung mit Energie versorgt werden.
[0029] Erfindungsgemäße Einrichtungen können z.B. auch auf Pistengeräten montiert sein.
Die Auslösung der Treibladungen 2 kann direkt an der Trageinrichtung oder mittels
einer Steuerleitung bewirkt werden. Zudem kann an der Trageinrichtung ein Empfangsgerät
vorgesehen sein, wodurch eine Auslösung auch durch Funksteuerung bewirkt werden kann.
[0030] Derartige ortsfeste oder mobile Vorrichtungen können mit z.B. 30 Rohren 1, in welche
Sprengpatronen 10 bzw. 10a eingesetzt worden sind, ausgerüstet sein.
Die Einrichtungen können entweder am Beginn des Winters in das alpine Gelände gebracht
werden, wodurch sie für den Einsatz während des Winters zur Verfügung stehen, oder
sie können auch während des Winters in das Gelände gebracht werden. Soferne hierfür
das Erfordernis besteht, kann während des Winters eine Nachrüstung mit Sprengpatronen
10 bzw. 10a erfolgen. Da die Rohre 1 in den Hülsen 60 gehalten sind, können die Sprengpatronen
10 bzw. 10a an beliebigen Orten in die Rohre 1 eingesetzt werden und brauchen im Gelände
nur die mit den Sprengpatronen 10 bzw. 10a bestückten Rohre 1 in die Hülsen 60 eingesetzt
zu werden. Sobald an die Klemmen 26 die Steuerleitungen 25 angeschlossen wurden, ist
die gesamte Anlage einsatzbereit.
1. Einrichtung zum Auslösen einer Lawine od.dgl. unter Verwendung einer Sprengladung,
welche in einen Lawinenhang eingebracht und in diesem zur Detonation gebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Sprengladung (3) in einem einseitig geschlossenen
Rohr (1) befindet, in welchem zudem eine Treibladung (2) angeordnet ist, durch welche
die Sprengladung (3) aus dem Rohr (1) in den Lawinenhang förderbar ist.
2. Einrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Treibladung
(2) zwischen dem Boden (11) des Rohres (1) und der Sorengladung (3) befindet.
3. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Boden (11) des Rohres (1) in dieses lösbar eingesetzt ist.
4. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohr (1) mit einer Sprengpatrone (10) bestückt ist, welche eine Treibladung (2) und
eine Sprengladung (3) enthält.
5. Einrichtung nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprengpatrone (10)
ein rohrförmiges Gehäuse (21) aufweist, in welchem sich die Treibladung (2) und die
Sprengladung (3) befinden.
6. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich
zwischen der Treibladung (2) und der Sprengladung (3) eine Platte (20) aus steifem
Material befindet.
7. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Sprengladung (3) in einem rohrförmigen Gehäuse (31) befindet, welches mittels
Kappen (32, 33) verschlossen ist, wobei die Treibladung (2) an der dem bodenseitigen
Verschluß (11) des Rohres (1) zugeordneten Kappe (32) angeordnet, insbesondere befestigt
ist.
8. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohr (1) nahe seinem Boden (11) mit einem seitlichen Schlitz (12) od.dgl. ausgebildet
ist, durch welchen hindurch die Treibladung (2) in das Rohr (1) einsetzbar ist.
9. Einrichtung nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Tragplatte (13)
vorgesehen ist, welche mit einer Ausnehmung (13a) zur Aufnahme der Treibladung (2)
ausgebildet ist und welche durch den Schlitz (12) hindurch in das Rohr (1) einsetzbar
ist.
10. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß weiters
eine Zwischenplatte (15) od.dgl. vorgesehen ist, die zwischen die Treibladung (2)
und den Boden (11) des Rohres (1) in das Rohr (1) einsetzbar ist.
11. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sich
im Sprengstoff (34) eine Zündkapsel (39) befindet, an welche eine zu einem Anzündmechanismus
(35) führende Zündschnur (36) angeschlossen ist.
12. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anzündmechanismus (35) über ein Zugelement (37) mit einem am Rohr (1) angeordneten
Bolzen (38) od.dgl. verbunden ist, wobei die Länge des Zugelementes (37) zumindest
der axialen Länge der Rohres (1) gleich ist.
13. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß an
der Außenseite des Rohres (1) eine Anschlußklemme (26) für eine zur Treibladung (2)
führende elektrische Leitung (25) angeordnet ist.
14. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohr (1) von einer Kunststoff-Folie (63) umschlossen ist.
15. Vorrichtung zur Anordnung von Einrichtungen nach einem der Patentansprüche 1 bis 14,
gekennzeichnet durch eine Trageinrichtung (5) mit einer Vielzahl von Rohren (1) zum
Ausschleudern von Sprengladungen (3).
16. Vorrichtung nach Patentanspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Trageinrichtung
(5) um eine angenähert vertikale Achse verdrehbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohre (1) auf der Trageinrichtung (5) in ihrer Winkellage ein- und feststellbar
sind.
18. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
an der Trageinrichtung (5) ein Gehäuse (6) angeordnet ist, in dessen Innenraum sich
ein Satz von Rohren (1) befindet.
19. Vorrichtung nach Patentanspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (6) mit
vorzugsweise motorisch verstellbaren Klappen (61, 62) ausgebildet ist.
20. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rohre (1) in Halteelemente, wie Hülsen (60), eingesetzt sind, welche in ihrer
Lage ein- und feststellbar sind.
21. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 15 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Batterie (54) und bzw. oder ein Solarpaneel (51) aufweist.
22. Vorrichtung nach einem der Patentansprüche 15 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß
sie ortsfest oder auf einem Fahrzeug, z.B. einem Pistenfahrzeug, angeordnet ist.