[0001] Die Erfindung betrifft ein elektromagnetisches Relais mit einem Grundkörper, welcher
jeweils direkt oder indirekt ein Elektromagnetsystem mit einer Spule, einem Kernjoch
sowie einem Anker, ferner eine von dem Anker betätigbare Kontaktanordnung sowie Anschlußleiter
für die Kontaktanordnung und die Spule trägt, und mit einer auf den Grundkörper aufsteckbaren
Kappe, wobei zumindest ein Teil der Anschlußleiter mit durch die Kappe nach außen
geführten Kappen-Anschlußfahnen verbunden ist.
[0002] Aus der EP-A2-0 409 613 ist ein derartiges Relais bekannt, bei dem die Kontaktträger
jeweils durch eine Bodenplatte geführte Lötanschlußstifte und zusätzlich durch Schlitze
in einer Gehäusekappe nach außen geführte Flachsteckanschlüsse aufweisen. Damit diese
Flachstecker bei der Montage der Kappe durch die vorgesehenen Schlitze geführt werden,
muß sich ihre Längsachse in der Aufsteckrichtung erstrecken; außerdem müssen die Schlitze
in der Kappe ein entsprechendes Spiel zum Toleranzausgleich gewährleisten. Da diese
Flachstecker unmittelbar an den Kontaktträgern angeformt sind, fehlt auch eine mechanische
Entkopplung zwischen den Kontaktelementen und den äußeren Steckkräften ausgesetzten
Flachsteckern.
[0003] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Relais der eingangs genannten Art konstruktiv
so zu gestalten, daß Anschlußelemente im Kappenbereich an beliebigen Seiten vorgesehen
werden können, die ein einfaches Aufstecken der Kappe gewährleisten, jedoch keine
zusätzlichen Abdichtprobleme in der Kappe schaffen und, soweit es sich um Kontaktanschlüsse
handelt, auch eine mechanische Entkopplung von den eigentlichen Kontaktträgern ermöglicht.
[0004] Erfindungsgemäß wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß in der Kappe elektrisch leitende
Verbindungsstege befestigt sind, von denen jeder einerseits mit einer zur Kappenaußenseite
vorstehenden Kappen-Anschlußfahne verbunden ist und andererseits im Kappeninneren
ein Steckverbindungselement bildet, welches einem komplementären Steckverbindungselement
eines Anschlußleiters auf dem Grundkörper gegenübersteht und mit diesem durch Aufstecken
der Kappe in Eingriff gelangt.
[0005] Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht also darin, daß die Kappen-Anschlußelemente
nicht mit dem Grundkörper oder den im Grundkörper verankerten Anschlußelementen einstückig
bzw. fest verbunden sind und so bei der Montage durch mehr oder weniger großzügig
bemessene Öffnungen der Kappe gesteckt werden, sondern daß diese Anschlußfahnen fest
mit der Kappe verbunden sind und bei deren Montage auf dem Grundkörper mit den dortigen
Anschlußelementen automatisch kontaktiert werden. Dabei wäre es sogar denkbar, diese
Kontaktierung als lösbare Steckverbindung auszubilden. Grundsätzlich jedoch handelt
es sich dabei nicht um eine Steckverbindung, sondern um eine mehr oder weniger unlösbare
Verbindung in Form von Klemmkontakten, die unter bleibender Verformung miteinander
in Eingriff gebracht werden, so daß sie einander durchdringen und eine dauerhafte
gasdichte Verbindung eingehen. Vorzugsweise sind also die Steckverbindungselemente
nach Art einer Schneid-Klemmverbindung unlösbar miteinander verbunden, wie dies beispielsweise
für die Anschlußkontaktierung von Steckverbindern üblich ist.
[0006] Die Verbindungsstege können in einer vorteilhaften Ausführungsform entlang der Innenoberfläche
der Kappe verlaufen und mit Befestigungsabschnitten dort befestigt sein. Dies kann
beispielsweise mittels warmverformter Befestigungszapfen, durch Rastbefestigungen
oder auf andere Weise geschehen. In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung können
die Verbindungsstege zumindest teilweise in das Material der Kappe eingebettet sein.
In jedem Fall kann die Durchführung der Kap-pen-Anschlußfahnen bereits bei der Herstellung
der Kappe durch Einbetten oder bei der Vormontage der Kappen-Anschlußfahnen dicht
ausgeführt werden, da beim Aufstecken der Kappe auf den Grundkörper keine Relativbewegung
zwischen den Kappen-Anschlußfahnen und der Kappe selbst erforderlich ist.
[0007] Die Kappen-Anschlußfahnen können entweder als zusätzliche Anschlüsse für die Kontakte
bzw. für die Spulenwicklung oder auch als einzige Anschlüsse vorgesehen sein. Entsprechend
können die Anschlußleiter der Kontaktanordnung und/oder der Spule auch zusätzliche,
vom Grundkörper nach außen geführte Sockel-Anschlußfahnen bilden.
[0008] Soweit in diesem Zusammenhang davon die Rede ist, daß die komplementären Steckverbindungselemente
gegenüber den Steckverbindungselementen der Kappe auf dem Grundkörper angeordnet sind,
können diese natürlich auch in einem fest auf dem Grundkörper angeordneten Spulenkörper
verankert sein. Denkbar wäre auch der Fall, daß ein Spulenkörper selbst einen die
Anschlußleiter für die Kontakte tragenden Grundkörper bildet.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt
Figur 1 ein erfindungsgemäß gestaltetes Relais mit einer entsprechenden Kappe beim
Montagevorgang;
Figur 2 das Relaissystem von Figur 1 mit aufgesteckten Kappen-Anschlußfahnen, jedoch
ohne Darstellung der Kappe selbst;
Figur 3 eine Ansicht in das Innere der mit Verbindungsstegen bestückten Kappe und
Figur 4 ein Schaltbild des Relais von Figur 1.
[0010] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Relais besitzt einen bekannten Aufbau mit
einem Sockel 1, auf dem ein Magnetsystem mit einem Spulenkörper 2 als Träger für eine
Wicklung 3, ferner mit einem Kern 4, einem abgewinkelten Joch 5 und einem Anker 6
angeordnet ist. In dem Sockel 1 bzw. einer mit ihm verbundenen Seitenwand 7 sind jeweils
Kontakt-Anschlußleiter 8 und 9 verankert, die jeweils zur Unterseite des Sockels 1
austretende Anschlußfahnen 10 (nur eine zu sehen) bilden. Der Anschlußleiter 8 trägt
einen nicht sichtbaren Festkontakt, während der Anschlußleiter 9 über eine Litze 11
mit einer Kontaktfeder 12 bzw. einem auf der Kontaktfeder befestigten beweglichen
Kontakt verbunden ist. Die Kontaktfeder ist mit dem Anker verbunden und wird in üblicher
Weise durch diesen betätigt.
[0011] Um zusätzlich zu den Sockel-Anschlußfahnen 10 einen parallelen Abgriff des Laststromkreises
zu ermöglichen, beispielsweise für Diagnoseabfragen, für einen Leiterplattenanschluß
oder für sonstige Anwendungen, sind in einer Kappe 13, die mit dem Sockel 1 ein geschlossenes
Gehäuse bildet, zusätzlich elektrisch leitende Verbindungsstege 14 und 15 für den
Lastkreis vorgesehen, die jeweils zur Kappenaußenseite vorstehende Flachstecker 16
und 17 bilden. Außerdem sind in der Kappe weitere Verbindungsstege 18 und 19 mit nach
außen geführten Flachsteckern 20 und 21 als Spulenanschlüsse vorgesehen. Alle Verbindungsstege
in der Kappe sind entlang der Innenoberfläche geführt und mittels warmverprägter Zapfen
22 bzw. Haltestege 23 befestigt. Jeder der Verbindungsstege besitzt einen gabelförmigen
Klemmlappen 24 mit einem in Aufsteckrichtung der Kappe offenen Schneidklemmschlitz.
Die Klemmlappen 24 der Verbindungsstege 14 und 15 liegen genau über entsprechenden
Klemmstegen 25 der Anschlußleiter 8 und 9, so daß sie mit diesen beim Aufstecken der
Kappe 13 jeweils eine Schneid-Klemmverbindung eingehen.
[0012] Die Klemmlappen 24 der Verbindungsstege 18 und 19 für die Spulenanschlüsse kommen
entsprechend über Klemmabschnitten 26 zu liegen, die jeweils Teil von zwei Anwickelstützen
27 und 28 für die Enden der Wicklung 3 sind. Die beiden Schneid-Klemmabschnitte 26
liegen jeweils auf gabelförmigen Stützen 29 des Sockels 1, damit sie beim Aufpressen
der zugehörigen Klemmlappen 24 dem Druck standhalten können, so daß eine feste und
dauerhafte Schneid-Klemmverbindung entsteht.
[0013] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Spulenwicklung 3 also nur Anschlüsse
über die Verbindungsstege 18 und 19 sowie die Flachstecker 20 und 21, während die
Kontakte sowohl über Sockel-Anschlußfahnen 10 als auch über Kappen-Anschlußfahnen
16 und 17 verfügen. Bei Bedarf könnten natürlich auch zusätzliche Spulenanschlußelemente
im Sockel vorgesehen werden.
[0014] Die Kappe 13 rastet über Rastnasen 30 an entsprechenden Raststegen 31 des Sockels
ein. Auf diese Weise werden auch die Schneidklemmverbindungen zwischen den Verbindungsstegen
14,15,18,19 und den entsprechenden Kontakt-Anschlußleitern 8 und 9 sowie den Anwickelstützen
27 und 28 gesichert. Anstelle der dargestellten nachträglichen Befestigung der Verbindungsstege
14,15,18 und 19 an der Innenoberfläche der Kappe 13 wäre es aber auch möglich, diese
Verbindungsstege bereits bei der Herstellung der Kappe in deren Wände einzubetten.
[0015] In Figur 4 ist ein Schaltbild des dargestellten Relais mit seinen Anschlüssen gezeigt.
Daraus ist zu ersehen, daß der Lastkreis der Kontakt-Anschlußleiter 8 und 9 jeweils
über parallel geschaltete Sockel-Anschlußfahnen 10 und Kappen-Anschlußfahnen 16 bzw.
17 anschließbar ist, während der Spulenkreis der Wicklung 3 über die Anwickelstützen
27 und 28 lediglich an den Kappen-Anschlußfahnen 18 und 19 angeschlossen werden kann.
1. Elektromagnetisches Relais mit einem Grundkörper (1), welcher jeweils direkt oder
indirekt ein Elektromagnetsystem mit einer Spule (2,3), einem Kernjoch (4,5) sowie
einem Anker (6), ferner eine von dem Anker betätigbare Kontaktanordnung sowie Anschlußleiter
(8,9,27,28) für die Kontaktanordnung und die Spule trägt, und mit einer auf den Grundkörper
(1) aufsteckbaren Kappe (13), wobei zumindest ein Teil der Anschlußleiter mit durch
die Kappe nach außen geführten Kappen-Anschlußfahnen (16,17,20,21) verbunden ist,
dadurch gekennzechnet, daß in der Kappe (13) elektrisch leitende Verbindungsstege (14,15,18,19) befestigt
sind, von denen jeder einerseits mit einer zur Kappenaußenseite vorstehenden Kappen-Anschlußfahne
(16,17,20,21) verbunden ist und andererseits im Kappeninneren ein Steckverbindungselement
(24) bildet, welches einem komplementären Steckverbindungselement (25,26) eines Anschlußleiters
(8,9,27,28) gegenübersteht und mit diesem durch Aufstecken der Kappe (13) in Eingriff
gelangt.
2. Relais nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steckverbindungselemente (24,25,26) unter teilweise bleibender Deformierung
eine Klemmverbindung bilden.
3. Relais nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steckverbindungselemente (24,25,26) nach Art einer Schneid-Klemmverbindung
unlösbar verbunden sind.
4. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstege (14,15,18,19) mit Befestigungsabschnitten auf der Innenoberfläche
der Kappe (13) aufliegend befestigt sind.
5. Relais nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstege (14,15,18,19) mittels warmverformter Befestigungszapfen
(22) bzw. Befestigungsstege (23) befestigt sind.
6. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstege (14,15,18,19) zumindest teilweise in das Material der Kappe
eingebettet sind.
7. Relais nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußleiter (8,9,27,28) der Kontaktanordnung und/oder der Spule zusätzliche,
von dem Grundkörper (1) nach außen geführte Sockel-Anschlußfahnen (10) bilden.