Stand der Technik
[0001] Aus dem Taschenbuch der Hochfrequenztechnik, H. Meinke und F.W. Gundlach, dritte
verbesserte Auflage 1968, Springer-Verlag, S. 426 bis 430 sind mehrere Übergänge von
Koaxialleitungen auf Hohlleiter bekannt. Bei diesen Übergängen ragt der Innenleiter
der Koaxialleitung durch eine Öffnung in den Hohlleiter hinein, und der Außenleiter
der Koaxialleitung ist mit der Hohlleiterwand galvanisch verbunden. In den in dieser
Veröffentlichung dargestellten Ausführungsbeispielen ist der Außenleiter der Koaxialleitung
einstückig mit dem Hohlleiter verbunden. Soll dagegen eine lösbare Verbindung zwischen
einer Koaxialleitung und einem Hohlleiter hergestellt werden, so sind geeignete Maßnahmen
zu ergreifen, die für einen guten galvanischen Kontakt zwischen dem Außenleiter der
Koaxialleitung und einer Hohlleiterwand sorgen. Üblicherweise wird dafür die Flanschverbindungstechnik
eingesetzt. Die Qualität der elektrischen Verbindung hängt dabei davon ab, wie dicht
die beiden Flansche miteinander verschraubt, verlötet oder verklebt sind. All diese
Verbindungstechniken sollen also einerseits eine mechanische Verbindung zwischen der
Koaxialleitung und dem Hohlleiter und andererseits einen guten elektrischen Kontakt
zwischen beiden herstellen. Eine hohe Anforderung an die Qualität der elektrischen
Verbindung einer solchen galvanischen Kontaktierung läßt sich auch nur mit einem relativ
hohen Aufwand an Verbindungstechnik realisieren.
[0002] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zum Ankoppeln einer
Sonde an einen Hohlleiter anzugeben, welche für die elektrische Verbindung der zu
der Sonde gehörenden Anschlußleitung mit dem Hohlleiter einen möglichst geringen Aufwand
erfordert.
Vorteile der Erfindung
[0003] Erfidungsgemäß wird die gestellte Aufgabe gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch
gelöst, daß der Hohlleiter aus zwei miteinander verbindbaren Gehäuseteilen besteht,
von denen eines die Sonde trägt, und daß in der Trennebene zwischen beiden Gehäuseteilen
in der Umgebung der Sonde eine Filterstruktur vorhanden ist, welche die angekoppelten
Wellen reflektiert.
[0004] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor. Danach
kann die Filterstruktur eine Waffeleisenstruktur sein, welche in mindestens eines
der beiden Gehäuseteile eingelassen ist. Die Sonde kann beispielsweise der Innenleiter
einer Koaxialleitung sein, deren Außenleiter mit dem die Sonde tragenden Gehäuseteil
galvanisch verbunden ist. Auch kann die Sonde von einer auf einem Substrat verlaufenden
Streifenleitung ausgehen, wobei das Substrat ein Gehäuseteil bildet, und eine zur
Streifenleitung gehörende Massefläche des Substrats in der Trennebene zwischen beiden
Gehäuseteilen liegt.
[0005] Das die Sonde, sei sie der Innenleiter einer Koaxialleitung oder der Fortsatz einer
Streifenleitung, tragende Gehäuseteil braucht lediglich mechanisch mit dem anderen
Gehäuseteil des Hohlleiters verbunden zu werden. Die mechanische Verbindung zwischen
den beiden Gehäuseteilen braucht nicht zusätzlich noch hohe Anforderungen an eine
elektrische Verbindung zu erfüllen. Eine rein mechanische Verbindung erfordert weniger
aufwendige Verbindungstechniken. Die erfindungsgemäß zwischen den beiden Gehäuseteilen
realisierte Filterstruktur bewirkt nämlich, daß die von der Sonde angekoppelten Wellen
in der Trennebene der beiden Gehäuseteile so reflektiert werden, daß sich keine Beeinträchtigung
der Ankopplung durch nicht ideale galvanische Kontakte an den Befestigungsstellen
zwischen den beiden Gehäuseteilen ergibt.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0006] Anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele wird nachfolgend
die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch eine Hohlleiter-Koaxialleitungs-Verbindung,
Figur 2 eine Draufsicht auf eine Filterstruktur und
Figur 3 einen Längsschnitt durch eine Hohlleiter-Streifenleitungs-Verbindung.
[0007] In der Figur 1 ist ein Querschnitt durch einen Hohlleiter 1 dargestellt, der aus
einem ersten Gehäuseteil 2 und einem zweiten Gehäuseteil 3 besteht. Dabei ist das
erste Gehäuseteil 2 ein Basiskörper, in dem der Hohlleiter 1 eingelassen ist, und
das zweite Gehäuseteil 3 hat die Funktion eines Deckels für den Hohlleiter 1. Dieser
Deckel 3 schließt eine Öffnung des Hohlleiters 1 ab, durch die eine Sonde 4 in den
Hohlleiter hineinragt. In dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die
Sonde 4 der Innenleiter einer Koaxialleitung, dessen Außenleiter 5 mit dem als Deckel
ausgebildeten Gehäuseteil 3 galvanisch verbunden ist.
[0008] In der Trennebene zwischen den beiden Gehäuseteilen 2 und 3 des Hohlleiters 1 ist
um die Öffnung für die Sonde 4 herum eine Filterstruktur vorgesehen. Der in Figur
2 dargestellte Schnitt A-A durch den Hohlleiter parallel zur Trennebene zeigt diese
die Koppelöffnung 7 im Hohlleiter 1 umgebende Filterstruktur 6, welche hier beispielsweise
als Waffeleisenstruktur ausgeführt ist. Diese Filterstruktur 6 bewirkt, daß Hohlleiterwellen
in der Trennebene reflektiert werden, so daß weiter entfernt liegende Verbindungsstellen
zwischen dem Gehäuseteil 3 und dem Gehäuseteil 2 die Wellen nicht beeinflussen. Die
Filterstruktur 6 ist so zu dimensionieren, daß diese besagte Wirkung über dem gesamten
Nutzfrequenzbereich der angekoppelten Wellen eintritt. Man kann die Filterstruktur
entweder im Basiskörper 2 (wie in der Zeichnung dargestellt) oder im Deckel 3 oder
in beiden Gehäuseteilen 2 und 3 vorsehen.
[0009] Während in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Trennebene zwischen den beiden
Gehäuseteilen 2 und 3 am äußersten Rand des Hohlleiters 1 liegt, können auch andere
Lagen für die Trennebene gewählt werden.
[0010] Der in Figur 1 dargestellte Hohlleiter weist einen Querschnittssprung 8 auf, der
die Funktion einer Impedanztransformation hat, für die Erfindung aber keine Rolle
spielt.
[0011] In der Figur 3 ist derselbe Hohlleiter 1 wie in Figur 1 dargestellt, der dasselbe
Gehäuseteil 2 als Basiskörper für den Hohlleiter 1 und die ebenfalls mit einer Filterstruktur
6 versehene Trennebene zu einem als Deckel ausgebildeten zweiten Gehäuseteil 9 aufweist.
Die Sonde 4 gehört in diesem Ausführungsbeispiel zu einer Streifenleitung 10, welche
auf einem das Gehäuseteil 9 bildenden Substrat verläuft. Die Sonde 4 ist mit der Streifenleitung
10 kontaktiert, ist durch das Substrat 9 auf die gegenüberliegende Seite hindurchgeführt
und ragt in den Hohlleiter 1 hinein. Auf der dem Hohlleiter 1 zugewandten Seite des
Substrats 9 befindet sich die zu der Streifenleitung 10 gehörende Massefläche 11.
Die Massefläche besitzt um die Sonde 4 herum eine Aussparung 12. Zusammen mit der
Filterstruktur 6 sorgt die Massefläche 11 für die bereits oben beschriebene Reflexion
der in die Trennebene eindringenden Wellen.
[0012] Das als Deckel für den Hohlleiter 1 ausgebildete Gehäuseteil, sei es die mit der
Koaxialleitung verbundene leitende Platte 3 oder das Streifenleitungs-Substrat 9,
wird entweder mit wenigen Schrauben oder durch einfaches Kleben (kein Kontaktkleber
erforderlich) mit dem anderen Gehäuseteil 2 verbunden.
[0013] Die in den Hohlleiter hineinragende Sonde kann mit Diskontinuitäten versehen werden,
um damit über einen möglichst weiten Frequenzbereich eine optimale Anpassung zwischen
der zu der Sonde gehörenden Leitung und dem Hohlleiter zu erzielen. Zur Optimierung
der Anpassung zwischen der Streifenleitung und dem Hohlleiter können auch auf dem
Streifenleiter-Substrat in der Nähe der Sonde Anpassungsmittel vorgesehen werden.
1. Anordnung zum Ankoppeln einer Sonde an einen Hohlleiter, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlleiter (1) aus zwei miteinander verbindbaren Gehäuseteilen (2, 3, 9) besteht,
von denen eines (3, 9) die Sonde (4) trägt, und daß in der Trennebene zwischen beiden
Gehäuseteilen (2, 3, 9) in der Umgebung der Sonde (4) eine Filterstruktur (6) vorhanden
ist, welche die angekoppelten Wellen reflektiert.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterstruktur (6) eine
Waffeleisenstruktur ist, welche in mindestens eines der beiden Gehäuseteile (2, 3,
9) eingelassen ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde (4) der Innenleiter
einer Koaxialleitung ist, deren Außenleiter (5) mit dem die Sonde (4) tragenden Gehäuseteil
(3) galvanisch verbunden ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sonde (4) von einer
auf einem Substrat (9) verlaufenden Streifenleitung (10) ausgeht und daß das Substrat
(9) ein Gehäuseteil bildet, wobei eine zur Streifenleitung (10) gehörende Massefläche
(11) des Substrats (9) in der Trennebene zwischen beiden Gehäuseteilen (2, 9) liegt.