[0001] Die Erfindung betrifft eine kombinierte Loch- und Ösenzange.
[0002] Im Stand der Technik, beispielsweise aus dem GM 94 10 251, ist eine Revolverlochzange
bekannt, welche an einem Zangenschenkel einen Revolver aufweist, welcher Träger von
mehreren Lochpfeifen ist. Durch Revolverdrehung können die Lochpfeifen in eine auf
den gegenüberliegenden Zagenschenkel weisende Stellung gedreht werden. Der gegenüberliegende
Zangenträger weist in Gegenüberlage zu der in die Arbeitsstellung gebrachten Lochpfeife
einen Amboß auf, gegen dessen Planfläche die Lochpfeife senkrecht aufbringbar ist,
indem die Zange betätigt wird.
[0003] Im Stand der Technik sind ferner Ösenzangen bekannt, bei denen dem einen Zangenschenkel
ein Oberwerkzeug eines Ösenpreßwerkzeuges und dem anderen, gegenüberliegenden Zangenschenkel
ein Unterwerkzeug des Ösenpreßwerkzeuges zugeordnet ist.
[0004] Es wird als Nachteil angesehen, daß insbesondere nur bei gelegentlichem Gebrauch
zur Anbringung einer Öse zwei Werkzeuge notwendig sind.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Anbringen einer Öse an einem flachen
Werkstück durch Angabe eines neuen Werkzeuges zu verbessern.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung.
[0007] Erfindungsgemäß ist eine kombinierte Loch- und Ösenzange gegeben. Der dem beispielsweise
oberen Zangenschenkel zugeordnete Revolver trägt neben mindestens einer Lochpfeife
auch ein Oberwerkzeug eines Ösenpreßwerkzeuges, insbesondere ein solches Oberwerkzeug,
dessen zugehörige Öse durch eine von der Lochpfeife gestanzten Öffnung paßt. Der untere
Zangenschenkel trägt einen Gegenwerkzeugträger. Der Gegenwerkzeugträger bildet einen
Amboß aus, als Gegenwerkzeug für die Lochpfeife. Durch Verlagerung des Gegenwerkzeugträgers
kann ein vom Gegenwerkzeugträger ausgebildetes Unterwerkzeug in Gegenüberlage zu dem
in die Arbeitsstellung verschwenkten Oberwerkzeug gebracht werden. Zufolge dieser
Ausgestaltung ist ein Werkzeug gegeben, mit welchem zunächst ein Loch gestanzt werden
kann und anschließend durch dasselbe Loch eine Öse gepreßt werden kann. Hierzu ist
lediglich eine Verlagerung von Revolver und Gegenwerkzeugträger nötig. In einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung ist der Gegenwerkzeugträger ebenfalls als Revolver ausgebildet.
Bevorzugt ist dieser Revolver um eine Achse drehbar, welche in Betätigungsrichtung,
d.h. in Oberwerkzeug-Verlagerungsrichtung weist. Der das Oberwerkzeug tragende Revolver
ist dagegen bevorzugt um eine Achse parallel zur Zangenbetätigungsachse schwenkbar.
In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der Gegenwerkzeugträger tellerartig
ausgebildet, wobei die Drehachse des Gegenwerkzeugsträges in Tellermitte liegt. Ein
Randsegment des Tellers bildet den Amboß aus. Ein oder mehrere Randsegmente des Tellers
bilden ein oder mehrere verschiedene Unterwerkzeuge aus. Die Unterwerkzeuge werden
bevorzugt von Profilierungen im scheibenartigen Teller gebildet. Sind mehrere Unterwerkzeuge
mit verschiedener Profilierung vorgesehen, so sind auf dem Revolver korrespondierende
Oberwerkzeuge angeordnet. Bevorzugt trägt der Revolver insgesamt sechs Werkzeuge,
welche sternförmig angeordnet sind. Die sechs Werkzeuge können aus jeweils drei Lochpfeifen
und drei zugeordnete Oberwerkzeuge zur Ösenverpreßung bestehen. Der obere bzw. der
untere Revolver kann in seinen Schwenkstellungen mittels Rastmittel verrastbar sein.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ansführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer Darstellung mit einer
Lochpfeife in Arbeitsstellung, welcher der Amboß gegenüberliegt,
- Fig. 2
- eine Darstellung gemäß Fig. 1 mit einem Ösenpreßwerkzeug in Arbeitsstellung,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht gemäß Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Darstellung des Ösenpreßwerkzeuges in Preßstellung,
- Fig. 5
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei welchem drei Ösenpreßwerkzeuge
vorgesehen sind und
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Werkzeuges gemäß Fig. 5.
[0009] Die kombinierte Loch und Ösenzange besitzt zwei gegeneinander um eine Betätigungsachse
12 verschwenkbare Zangenarme. Die Zangenarme bilden einseitig Betätigungsarme 1, 2
auf, welche von der Hand des Betätigers umfaßt werden können. Anderseitig bilden die
Zangenarme einen oberen Zangenschenkel 3 und eine unteren Zangenschenkel 4 aus.
[0010] Der oberere Zangenschenkel 3 trägt einen ringförmigen Revolver 5, von welchem sternförmig
Werkzeuge 9, 10 abragen. Der Revolver ist um eine Revolverachse 5' drehbar. Die Revolverache
5' verläuft in etwa parallel zur Betätigungsachse 12 der Zange. Die beiden Betätigungsarme
1, 2 werden mittels einer Spreizfeder auseinander gehalten, welche Spreizfeder bei
Betätigung der Zange gespannt wird.
[0011] Der untere Zangenschenkel 4 weist in Gegenüberlage zu dem in Arbeitsstellung gebrachten
Werkzeug 9, 10 einen Gegenwerkzeugträger in Form eines Tellers 6 aus. Der Teller hat
eine runde, flachzylindrische Gestaltung und ist um eine zentrale Achse 6' schwenkbar
mit dem unteren Zangenschenkel verbunden. In der Preßstellung (vergl. Fig. 4) verläuft
die Drehachse 6' des Tellers 6 in etwa parallel zur Erstreckungsachse der Lochpfeife
10 bzw. dem Oberwerkzeug 9, welches in der Arbeitsstellung liegt und mit dem Gegenwerkzeugträger
zusammenwirkt.
[0012] Das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte Ausführungsbeispiel weist insgesamt fünf Lochpfeifen
10 mit verschiedenen Stanzdurchmessern auf. Der Revolver 5 weist darüber hinaus ein
Oberwerkzeug 9 eines Ösenpreßwerkzeuges auf. Die Werkzeuge 9, 10 können in entsprechende
Öffnungen des Revolvers eingesteckt oder eingeschraubt sein. Es ist möglich, diese
Werkzeuge austauschbar mit dem Revolver 5 zu verbinden.
[0013] Der dem unteren Zangenschenkel 4 zugeordnete Teller 6 weist auf seinen Randabschnitten
unterschiedliche Gegenwerkzeuge auf. Ein Randbereich des Tellers mit einer Planfläche
bildet den Amboß 7 aus. In diametraler Gegenüberlage zum Amboß 7 ist der Gegenwerkzeugträger
6 zur Ausbildung eines Unterwerkzeuges 8 profiliert. Das Unterwerkzeug 8 wird durch
eine zum Oberwerkzeug 9 korrespondierende Aussparung ausgebildet. Die Arbeitsstellung
des Unterwerkzeuges korrespondiert zu einer Drehstellung. in welcher das Unterwerkzeug
8 in Richtung des freien Endes des unteren Zangenschenkels 4 ausgerichtet ist.
[0014] Der Gegenwerkzeugträger 6, welcher als Teller ausgebildet ist, weist einen zentralen
Zapfen 16 auf, welcher eine Öffnung des unteren Zangenschenkels durchragt. Endseitig
besitzt der Zapfen 16 einen Kragen der eine Sicherungsfeder, auf welchem sich eine
Druckfeder abstützt, die den Teller mit seiner Unterseite reibschlüssig auf die Innenwandung
des unteren Zangenschenkels 4 drückt.
[0015] Der obere Zangenschenkel weist eine Rastfeder 11 aus, welche den Revolver 5 in den
einzelnen Arbeitsstellungen fixiert. Auf der Revolverhaltung kann ein Fenster vorgesehen
sein, durch welches eine Teilfläche der darunterliegenden Stirnseite der Revolvertrommel
beobachtbar ist, so daß auf der Revolvertrommel angebrachte Markierungen, welche den
Lochdurchmesser bzw. den Ösendurchmesser kennzeichnend beobachtet werden können.
[0016] Auf dem Betätigungsarm 2 ist eine Sperrklinke 14 vorgesehen, welche mit einer Sperrausnehmung
15 des anderen Betätigungsarmes 1 zusammenwirkt, so daß die Zangenarme in einer definierten
Stellung platzsparend fixiert werden können.
[0017] Bei dem in den Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführungsbeispiel sind insgesamt drei
Oberwerkzeuge 9, 9', 9'' auf dem Revolver vorgesehen. Die drei Oberwerkzeuge sind
alternierend zu zugeordneten Lochpfeifen angeordnet.
[0018] Der Gegenwerkzeugträger 6 bei diesem Ansführungsbeispiel weist insgesamt drei Unterwerkzeugprofilierungen
8, 8', 8'' auf, welche zu den entsprechenden Oberwerkzeugen 9, 9', 9'' korrespondieren.
Die Unterwerkzeuge werden durch profilierte Aussparungen auf der ansonsten ebenen
Tellerstirnfläche ausgebildet. Aus bei diesem Ausführungsbeispiel besitzt die Mantelwandung
des tellerartigen Gegenwerkzeuges 6 eine Rändelung 13.
[0019] Es kann vorgesehen sein, daß ein Unterwerkzeug 8 mit zwei Oberwerkzeugen 9, 9' mit
unterschiedlichen Werkzeugsdurchmessern zusammenwirkt. Hierdurch ist eine universelle
Verwendbarkeit einer mit nur drei Unterwerkzeugprofilierungen 8, 8', 8'' versehenen
Loch- und Ösenzange möglich.
[0020] Es hat sich gezeigt, daß es ausreicht, den Werkzeugträger mit nur zwei Profilierungen
zur Ausbildung der Unterwerkzeuge der Ösenpreßwerkzeuge auszubilden. Es ist möglich,
daß ein Unterwerkzeug mit mehreren Oberwerkzeugen für verschiedene Ösendurchmesser
zusammenwirken kann. Das entsprechende Unterwerkzeug hat dann zum Oberwerkzeug ein
geringfügiges Übermaß.
[0021] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung
wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) voll inhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Kombinierte Loch- und Ösenzange, mit an einem Zangenschenkel (3) angeordnetem Revolver,
welcher Träger von mehreren, durch Revolverdrehung in eine Arbeitsstellung bringbaren
Werkzeugen ist, wobei die Werkzeuge mindestens eine Lochpfeife (9) und ein Oberwerkzeug
(10) eines Ösenpreßwerkzeuges umfassen, und mit einem am anderen Zangenschenkel (4)
angeordneten Gegenwerkzeugträger, welcher einen Amboß (7) als Gegenwerkzeug für die
Lochpfeife (10) und ein Unterwerkzeug (8) des Ösenpreßwerkzeuges ausbildet, wobei
durch Verlagerung des Gegenwerkzeugträgers (6) Amboß (7) oder Unterwerkzeug (8) in
die dem Werkzeug (9, 10) gegenüberliegende Arbeitsstellung bringbar ist.
2. Kombinierte Loch- und Ösenzange nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch
gekennzeichnet, daß der Werkzeugträger (6) einen unteren Revolver ausbildet.
3. Kombinierte Loch- und Ösenzange nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Revolver (5) um eine
Achse (5') parallel zur Zangenbetätigungsachse (12) drehbar ist und der untere Revolver
(6) als um eine in Zangenschenkel Betätigungsrichtung verlaufende Achse (6') drehbarer
Teller ausgebildet ist.
4. Kombinierte Loch- und Ösenzange nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenwerkzeugträger (6)
mehrere Unterwerkzeuge (8, 8', 8'') mit unterschiedlichen Durchmessern ausbildet und
daß der obere Revolver (5) die zugehörigen Oberwerkzeuge (9, 9', 9'') trägt.
5. Kombinierte Loch- und Ösenzange nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterwerkzeuge (8, 8', 8'')
Profilierungen im Randbereich des flachzylinderförmig ausgebildeten Gegenwerkzeugträgers
(6) sind.