[0001] Die Erfindung betrifft eine Wiederverwendbarkeitssperre für einen Behälter für die
Tintenversorgung eines Tintendruckkopfes.
[0002] Derartige Tintendruckköpfe werden sowohl in den üblichen Bürodruckern als auch in
kleinen schnellen Druckern eingesetzt.
Letztere sind Bestandteil von modernen Maschinen zum Drucken von Adressen oder zur
Produktbeschriftung und zukünftig auch zum Frankieren von Postgut.
Für die Druckköpfe soll die Funktion so gewährleistet sein, daß möglichst keine Druckpunktausfälle
auftreten. Das ist nicht nur wegen der Druckbildqualität im allgemeinen von Bedeutung,
sondern insbesondere für sicherheitstechnisch relevante Druckbilddaten, wie Wert,
Datum und Maschinennummer bei Frankierabdruck wichtig. Um Druckpunktausfälle und Beschädigungen
des Druckkopfes zu verhindern, ist unter anderem eine möglichst blasenfreie Versorgung
des Tintendruckkopfes mit der für diesen zugelassenen Tinte unbedingt zu gewährleisten.
Es ist üblich, siehe DE 27 09 730 C2, die Tintenverbindungsleitung vom Tintendruckkopf
zum Behälter für die Tintenversorgung - im weiteren Frischtintenbehälter - über eine
Hohlnadel an den Behälter anzudocken, wobei dieser mit einem gummielastischen Verschluß
versehen ist, der von der Hohlnadel durchstoßen wird. Damit werden sowohl ein Lufteintritt
in die Tintenversorgungsleitung als auch ein ungewollter Tintenaustritt aus dem Behälter
vermieden. Es ist bei diesem Andockprinzip aber möglich, daß durch nicht autorisierte
Personen der teilweise oder ganz entleerte Frischtintenbehälter mit irgendeiner Tinte
wieder aufgefüllt und in den Drucker eingesetzt wird.
Das kann zu Ausfällen oder sogar zu Beschädigungen des Tintendruckkopfes führen.
[0003] Zur sicheren Tintenversorgung ist es wichtig, Tintenende zu erkennen und rechtzeitig
zu signalisieren. Es ist eine Tintenendeerkennung bekannt, siehe DE 27 27 283 C2,
bei der im Boden des Frischtintenbehälters zwei Elektroden durchgehend eingebracht
sind und der Übergangswiderstand zwischen diesen Elektroden gemessen und ausgewertet
wird. Die Elektroden sind in Mulden angeordnet, die in den Behälterboden eingeformt
sind. Voraussetzung für den Einsatz einer derartigen Tintenendeerkennung ist die Verwendung
einer elektrisch leitfähigen Tinte.
[0004] Zweck der Erfindung ist eine Erhöhung der Funktionssicherheit.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Beibehaltung der eingangs beschriebenen
Andockung des Frischtintenbehälters und einer Tintenendeerkennung mittels im letzteren
angeordneter Elektroden, eine Wiederverwendbarkeitssperre zu entwickeln, die nur den
Einsatz von vom Hersteller des Druckers vorgeschriebenen neuen Frischtintenbehältern
zuläßt. Der Einsatz von bereits einmal im Betrieb genommenen und wieder nachgefüllten
Frischtintenbehältern ist zu unterbinden.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß den Patentansprüchen gelöst.
Indem mittels der Hohlnadel für die Tintenandockung eine Abdeckvorrichtung für mindestens
eine der Elektroden einmal unumkehrbar auslösbar ist, wird erreicht, daß für einen
einmal angedockten Frischtintenbehälter nach dem Ziehen der Hohlnadel stets Tintenende
signalisiert wird, unabhängig davon, wieviel Tinte tatsächlich in dem Behälter vorhanden
ist.
Ein einmal abgedockter und erneut angedockter Frischtintenbehälter ist demzufolge
nicht mehr für die Tintenversorgung einsetzbar, sondern wenn überhaupt, nur noch für
die Tintenentsorgung als Alttintenbehälter.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend am Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Frischtintenbehälters teilweise im Schnitt
und mit herausgezogenen Details zur Tintenandockung sowie zur Abdeckvorrichtung,
- Fig. 2
- Details zur Abdeckvorrichtung gemäß Schnitt A-A nach Fig. 1
a) mit gesteckter Hohlnadel vor Erreichen der gesicherten Abdeckvorrichtung,
b) mit gesteckter Hohlnadel und entsicherter Abdeckvorrichtung,
c) Lage der Abdeckvorrichtung nach Ziehen der Hohlnadel.
[0008] Zur Vereinfachung und zum besseren Verständnis ist die Zeichnung teilweise schematisiert
ausgeführt.
[0009] Gemäß Fig. 1 weist ein Frischtintenbehälter 1 in seiner Frontwand 11 eine Bohrung
111 auf, in die ein gummielastischer Verschluß 4 eingesetzt ist. Durch den gummielastischen
Verschluß 4 ist eine Hohlnadel 5 gesteckt, die über eine Tintenverbindungsleitung
6 in nicht dargestellter Weise an einen Tintendruckkopf angeschlossen ist. Die Seitenwände
12 und die Rückwand 13 des Frischtintenbehälters sind als glatte Wände ohne Durchführungen
ausgebildet. In den Boden 14 ist eine muldenförmige Vertiefung 143 eingearbeitet in
deren Bereich die Hohlnadel 5 mündet. Die Hohlnadel 5 weist seitlich eine Tintenöffnung
51 auf. Außerhalb der Vertiefung 143 sind zur Frontwand 11 hin in den Boden 14 zwei
Elektroden 142 eingepaßt, die von einer diese überragenden Wulst 141 umgeben sind.
Am Boden 14 ist in der Vertiefung 143 eine Abdeckvorrichtung 2 angeordnet. Die Abdeckvorrichtung
2 besteht im wesentlichen aus einer um eine Achse 22 drehbeweglich gelagerten Wippe
21, zwei Lagerböcken 23 für die Achse 22 und einem federnden Rasthaken 25 sowie einer
Druckfeder 24, vergleiche auch Fig. 2.
Die Abdeckvorrichtung 2 ist am Boden 14 so angeordnet und im einzelnen so ausgebildet,
daß diese teilweise im Steckbereich der Hohlnadel 5 liegt. Zu diesem Zweck dient ein
Zahn 2122 an der Wippe 21.
In Fig. 2 sind Einzelheiten des Aufbaus und des Wirkungsablaufes dargestellt. Bevor
die Hohlnadel 5 mit der Wippe 21 in Wirkverbindung tritt, ist diese mit einem ersten
kurzen hakenförmigen Hebelarm 211 der Wippe 21 an den Rasthaken 25 arretiert, vergleiche
Fig. 2a. Zu diesem Zweck sind sowohl der Rasthaken 25 mit einer Nase 251 als auch
der kurze Hebelarm 211 mit einer Nase 2111 versehen. Der Rasthaken 25 ist elastisch
in Richtung kurzer Hebelarm 211 gebogen, so daß beide Nasen 251, 2111 kraftschlüssig
miteinander verhakt sind.
Der kurze Hebelarm 211 ist außerdem durch die Druckfeder 24 zum Boden 14 hin abgefedert
und wird durch dieselbe nach oben gegen den Rasthaken 25 gedrückt. Auf diese Weise
ist der Frischtintenbehälter 1 ausreichend gegen eine ungewollte Auslösung der Abdeckvorrichtung
2 gesichert.
Der andere zweite, etwas längere Hebelarm 212 ist so ausgebildet, daß eine Elektrode
142 und der Steckbereich der Hohlnadel 5 in dessen Schwenkbereich liegen. Zwecks sicherer
Abdeckung der Elektrode 142 beziehungsweise der diese umgebenden Wulst 141 ist der
Hebelarm 212 am Ende innenseitig mit einem entsprechend angepaßten Belag 2121 versehen.
Im Steckbereich der Hohlnadel 5 ist an dem Hebelarm 212 ein Zahn 2122 angeformt, an
dessen Frontfläche die gesteckte Hohlnadel 5 mit der Spitze 52 kraftschlüssig anliegt.
Wenn die Hohlnadel 5 mit ihrer Spitze auf die Frontfläche des Zahns 2122 trifft, werden
der lange Hebelarm 212 nach oben und der kurze Hebelarm entgegen der Federkraft der
Druckfeder 24 nach unten gedrückt. Infolgedessen wird der Rasthaken 25 freigegeben
und gelangt außerhalb des Schwenkbereichen des kurzen Hebelarms 211, vergleiche Fig.
2b. Damit ist die Abdeckvorrichtung 2 entsichert.
Gemäß dem Übersetzungsverhältnis zwischen den beiden Hebelarmen 211, 212 beziehungsweise
dem Angriffspunkt der Druckfeder 24 und dem Ansatzpunkt des Zahns 2122 liegt der lange
Hebelarm 212 mit dem Zahn 2122 kraftschlüssig an der Hohlnadel 5 an. Wird die Hohlnadel
5 herausgezogen, so wird die Wippe 21 durch die Druckfeder 24 um die Achse 22 so weit
herumgeschwenkt, daß der Belag 2121 auf der Wulst 141 kraftschlüssig aufliegt und
der Zahn 2122 unterhalb des Steckbereiches der Hohlnadel 5 liegt. Wenn die Hohlnadel
5 erneut gesteckt wird, verbleibt die Wippe 21 in der geschilderten Lage. Die elektrische
Verbindung zwischen den beiden Elektroden 142 ist damit unterbrochen und wird ständig
als Tintenende ausgewertet. Somit ist ein erneuter Druckbetrieb mit diesem Frischtintenbehälter
nicht mehr möglich.
Verwendete Bezugszeichen
[0010]
- 1
- Behälter für die Tintenversorgung, Frischtintenbehälter
- 11
- Frontwand des Behälters 1
- 111
- Bohrung in der Frontwand 11
- 12
- Seitenwände des Behälters 1
- 13
- Rückwand des Behälters 1
- 14
- Boden des Behälters 1
- 141
- Wulst am Boden 14
- 142
- Elektrode im Boden 14
- 143
- muldenförmige Vertiefung im Boden 14
- 2
- Abdeckvorrichtung
- 21
- Wippe
- 211
- erster, kurzer Hebelarm der Wippe 21
- 2111
- Nase am Hebelarm 211
- 212
- zweiter, langer Hebelarm der Wippe 21
- 2121
- Belag am Hebelarm 212
- 2122
- Zahn am Hebelarm 212
- 22
- Achse
- 23
- Lagerböcke
- 24
- Druckfeder
- 25
- Rasthaken
- 251
- Nase am Rasthaken 25
- 3
- flexible Folie
- 4
- gummielastischer Verschluß
- 5
- Hohlnadel
- 51
- Tintenöffnung in der Hohlnadel 5
- 52
- Spitze der Hohlnadel
- 6
- Tintenverbindungsleitung
1. Wiederverwendbarkeitssperre für einen Behälter für die Tintenversorgung eines Tintendruckkopfes,
bei dem die Tintenverbindungsleitung vom Tintendruckkopf an den Behälter mittels einer
Hohlnadel durch einen gummielastischen Verschluß angedockt ist und im Boden des Behälters
als Bestandteil einer Tintenendeerkennung mindestens zwei Elektroden durchgehend eingepaßt
sind, dadurch gekennzeich-net, daß eine Abdeckvorrichtung (2) für mindestens eine Elektrode (142) vorgesehen ist,
die mittels der erstmals gesteckten Hohlnadel (5) unumkehrbar auslösbar ist.
2. Wiederverwendbarkeitssperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Elektrode (142) von einem ringförmigen, diese überragenden Wust
(141) umgeben ist.
3. Wiederverwendbarkeitssperre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wulst (141) gummielastisch ausgebildet ist.
4. Wiederverwendbarkeitssperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnt, daß mindestens eine Elektrode (142) in eine in den Boden (14) eingeformte Mulde eingepaßt
ist und der Muldenrand die Elektrode (142) überragt.
5. Wiederverwendbarkeitssperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckvorrichtung (2) im wesentlichen aus einer um eine Achse (22) drehbeweglich
gelagerten Wippe (21), zwei Lagerböcken (23) für die Achse (22), einem federnden Rasthaken
(25) sowie einer Druckfeder (24) besteht.
6. Wiederverwendbarkeitssperre nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wippe (21) einen ersten kurzen Hebelarm (211) mit einer Nase (2111) am Ende
zwecks Arretierung am Rasthaken (25) und einen zweiten, langen Hebelarm (212) mit
einem seitlichen Zahn (2122) als Anschlag für die Hohlnadel (5) und mit einem Belag
(2121) zur Abdeckung der Elektrode (142) beziehungsweise der Wust (141) um die Elektrode
(142) am Ende des Hebelarms (212) aufweist.