[0001] Die Erfindung betrifft einen Heftstreifen zum Heften, Binden und Ablegen von gelochtem
Heftgut nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Ein derartiger Heftstreifen ist aus
der DE-GM- Schrift 1898933 bekannt. Nachteilig hat sich jedoch bemerkbar gemacht,
daß ein Aufschlagen der abgehefteten Seiten nicht ohne Umknicken und Sperren des Heftgutes
oder Lösung der Heftverbindung möglich ist.
[0002] Hier schafft die Erfindung Abhilfe durch den im Anspruch 1 gekennzeichneten Heftstreifen.
[0003] Erfindungsmäß werden dabei die Enden der Aufreihzungen im Gebrauchszustand erst durch
zugeordnete Durchstecköffnungen nach unten durch die Grundplatte hindurch geführt
und an derselben lösbar befestigt, so daß das Heftgut umgeblättert werden kann, ohne
die Heftung zu lösen. Es dürfte für den Fachmann einleuchten, daß diese wieder lösbare
Befestigung auf die unterschiedlichsten Arten erfolgen kann, die davon abhängen, wie
die Aufreihzungen strukturiert sind.
[0004] Erfindungsgemäß wird also gewährleistet, daß das Heftgut, z.B. Papiere oder Dokumente
beliebiger Anzahl, bis und über Ordnerdicke hinaus, allein mit dem erfindungsgemäßen
Heftstreifen festgeheftet und trotzdem umgeblättert werden können - derart, daß die
Papiere ganzseitig plan liegen, ohne daß sich die Heftung löst oder irgendein Knicken
des meist planen Heftguts vorgenommen werden muß.
[0005] Weitere Vorteile und Merkmale gehen aus den nachstehenden Unteransprüchen hervor,
die auch gemeinsam mit dem Hauptanspruch von erfindungswesentlicher Bedeutung sein
können. Es ist insbesondere daran gedacht, daß der erfindungsgemäße Heftstreifen aus
nur einem einzigen Teil, beispielsweise aus Kunststoff, besteht. Der eingangs geschilderte
Stand der Technik beschreibt nämlich mindestens zweiteilige Heftstreifen, die demgegenüber
umständlich sind. So können ordnerdicke Papierstapel mit dem erfindungsgemäßen Heftstreifen
abgeheftet werden. Es dürfte einleuchten, daß das ständige Arbeiten mit abgehefteten
Dokumenten oder Papieren erleichtert und verschnellert wird, ohne einen zusätzlichen
Ordner einsetzen zu müssen. Allerdings ermöglicht die Erfindung vorteilhafterweise
auch die Abheftung von Heftstreifen und Heftgut durch Vorsehen zwei weiterer Öffnungen,
so daß die Aufnahme in einem üblichen Ordner gewährleistet ist.
[0006] Im folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung anhand der Zeichnung
zum besseren Verständnis der Erfindung näher erläutert.
[0007] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Heftstreifens im Gebrauch und
im Anschnitt;
- Fig. 2
- eine perspektivische Schemaansicht des in Fig. 1 gezeigten erfindungsgemäßen Heftstreifens
ohne Heftgut;
- Fig. 3
- eine perspektivische Schemaansicht im Anschnitt des in Fig. 2 gezeigten Heftstreifens
ohne Heftgut bei einer bestimmten Phase der Heftung; und
- Fig. 4
- einen Ausschnitt, der die Befestigung einer Aufreihzunge an der Grundplatte zeigt.
- Fig. 5
- eine perspektivische Schemaansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform.
[0008] In Fig. 1 ist der erfindungsgemäße Heftstreifen im Gebrauchszustand gezeigt und mit
10 bezeichnet. Er ist seitlich und mittig an einem Papierstapel angebracht, bei dem
es sich um das Heftgut 12 handelt. Es dürfte einleuchten, daß der Papierstapel in
seiner Höhe beträchtlich anwachsen kann, wobei der erfindungsgemäße Heftstreifen 10
trotzdem noch das sichere und schnelle Ablegen einzelner Blätter gewährleistet, ebenso
wie das Umschlagen einzelner oder mehrerer Papierseiten in Richtung des Pfeils 13,
ohne daß hierbei die Papierseite an der linken Seite irgendwie abgeknickt werden muß.
Letzteres wird praktisch dadurch sichergestellt, daß die Aufreihzungen 18 bzw. ihre
Enden halbringförmig abgebogen und durch die zugehörige Durchstecköffnung 16, also
durch die Grundplatte 14 hindurchgeführt und an derselben wiederlösbar befestigt sind,
was in Fig. 1 in gestrichelten Linien dargestellt ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
sind die Aufreihzungen 18 jeweils benachbart zur zugehörigen Durchstecköffnung 16
angeordnet. Es dürfte wiederum einleuchten, daß der Querschnitt der Aufreihzungen
18 etwas kleiner sein sollte als der Durchmesser der Durchstecköffnungen 16, damit
die Aufreihzungenenden schnell und sicher durch die Öffnung 16 hindurchgeführt werden
können. Neben den Durchstecköffnungen 16 ist jeweils eine weitere Öffnung 20 vorgesehen,
die die Abheftung des Heftstreifens 10 zusammen mit dem Heftgut 12 in einem nichtgezeigten
Ordner ermöglicht.
[0009] Aus den Fig. 1 und 2 geht ferner hervor, daß die Grundplatte 14 in etwa rechteckig
ist und aus Kunststoff besteht. Andere Materialien, wie Metall und/oder Karton sind
jedoch ebenfalls denkbar.
[0010] In Fig. 2 ist der erfindungsgemäße Heftstreifen vor seinem Gebrauchseinsatz gezeigt,
indem aus einem breiten Kunststoffstreifen, der sog. Grundplatte 14, schmale Kunststoffstreifen,
Aufreihzungen mit entsprechenden Enden 18, herausragen. Die Aufreihzungen 18 sind
im Abstand der üblichen Papierlochung zueinander angeordnet und weisen eine gewisse
Eigensteifigkeit auf, die es ermöglicht, daß sie im Gebrauchszustand durch die Lochung
des Heftgutes 12 hindurchgeführt werden können. Die zwei Aufreihzungen 18 müssen jedoch
ausreichend flexibel sein, so daß sie nach links abgebogen und jeweils durch die Durchstecköffnung
16 in der Grundplatte 14 hindurchgeführt werden können, ohne daß sie in irgendeiner
Weise beschädigt werden oder gar abbrechen können, wie es in Fig. 3 gezeigt ist. Die
Aufreihzungen 18 werden dann an der Grundplatte 14 befestigt, wobei vorher die Aufreihzunge
je nach Höhe des Heftgutstapels festgezurrt wird. Für die Befestigung der Aufreihzunge
18 an der Grundplatte 14 stehen dem Fachmann verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung.
So ist beispielsweise in Fig. 3 ein Schlitz 22 angedeutet, durch die der Lochstreifen
18 von unten hindurchgezogen wird. Um seine Arretierung zu ermöglichen, kann das Aufreihzungenende
18 hierzu eine hakenartige oder mehrfach knotenartige Struktur aufweisen, die ein
Zurückziehen des Aufreihzungenendes 18 aus der Grundplatte heraus unterbinden.
[0011] Bei einer anderen Ausführungsform, die in Fig. 4 gezeigt ist, wird auf der Unterseite
der Grundplatte 14 ein Knopf 24 vorgesehen, der passungsgerecht in eine der Ösen 26
bringbar ist, die an jedem Aufreihzungenende 18 vorgesehen sind. Weitere Möglichkeiten,
wie beispielsweise Klettverschlüsse oder Klemmösen 28 sind dem Fachmann geläufig.
[0012] In verfahrensgemäßer Hinsicht zeigen die Fig. 1 bis 4 also folgendes:
Die flexiblen Aufreihzungenenden 18 werden durch die Löcher der abzuheftenden, gelochten
Papiere hindurchgesteckt. Die Aufreihzungenenden werden jetzt seitlich, zum Heftrand
hin bis zur Grundplatte 14 umgebogen und durch die Durchstecköffnung 16 der Grundplatte
14 hindurchgeführt, so daß eine Schlaufe entsteht und festgezogen. Eine Sicherung
in der Grundplatte 14 verhindert das Zurückrutschen der Aufreihzungenenden 18, so
daß der geheftete Papierstapel, egal welcher Dicke, fest verbunden ist. Der erfindungsgemäße
Heftsstreifen erlaubt das Aufschlagen aller einzelnen Seiten, auch dicker Papierstapel,
bis zur vollständigen Auflage der Seiten nebeneinander, ohne daß sich die Heftverbindung
löst. Damit ist Heftgut in jeder Größe und Papierstapel bis und über Ordnerdicke hinaus
ohne Ordner heftbar.
Die besonderen Vorteile des erfindungsgemäßen Hefters bestehen darin, daß durch die
Möglichkeit des leichten Umschlagens der Seiten und die danach plan aufliegenden Papiere
nebeneinander, das Arbeiten mit so gehefteten Papieren mühelos wird und auch die Präsentationen
erleichtert bzw. überhaupt erst ermöglicht. Darüberhinaus ist die Ablage großer, so
gehefteter Papierstapel übereinander möglich, was mit Ordnern ohne Verrutschen nicht
gelingt.
[0013] Es dürfte ferner einleuchten, daß die Anordnung von Aufreihzungenenden und Öffnungen
seitenverkehrt zu den gezeigten Figuren erfolgen kann. Auch ist es denkbar, daß weitere
sichernde Aufreihzungen an der Grundplatte vorgesehen werden, um eine Heftung in der
üblichen Ausführung von z.B. Anwaltsmappen zu ermöglichen.
1. Heftstreifen zum Heften, Binden und Ablegen von gelochtem Heftgut mit einer Grundplatte,
mit mindestens zwei voneinander beabstandeten Öffnungen und mindestens zwei flexiblen
aus der Oberseite der Grundplatte herausragenden Aufreihzungen zur Aufnahme des Heftgutes,
dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der Aufreihzungen (18) durch zugeordnete Durchstecköffnungen
(16) nach unten durch die Grundplatte (14) hindurchführbar sind und an der Grundplatte
lösbar befestigbar sind.
2. Heftstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreihzungen (18) eine
haken- oder knotenartige Struktur aufweisen.
3. Heftstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreihzungen (18) eine
glatte Struktur aufweisen und daß an der Grundplatte (14) Schlitze (22) vorgesehen
sind.
4. Heftstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreihzungen (18) Ösen
(26) aufweisen und an der Unterseite der Grundplatte (14) die Ösen aufnehmende Knöpfe
(24) vorgesehen sind.
5. Heftstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Befestigen der Aufreihzungen
(18) an der Unterseite der Grundplatte (14) ein Klettverschluß vorgesehen ist.
6. Heftstreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Befestigen der Aufreihzungen
(18) eine Klemmöse (28) vorgesehen ist.
7. Heftstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß er aus
Kunststoff, Metall oder Karton besteht.
8. Heftstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Grundplatte (14) zwei weitere Öffnungen (20) zum Abheften des Heftstreifens in einem
Ordner od. dgl. vorgesehen sind.
9. Heftstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreihzungen
(18) aus in sich steifen, jedoch biegbaren Bändern bestehen, die im Querschnitt flach
oder rund sind.