[0001] Die Erfindung betrifft eine Steuerung für den Stapelhubantrieb einer bogenverarbeitenden
Druckmaschine, insbesondere für Anleger und/oder Ausleger einer Bogenoffsetdruckmaschine,
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Bei Bogenoffsetdruckmaschinen werden die zu bedruckenden Bogen von der Oberseite
eines Bogenstapels entnommen, über einen Anlagetisch zu einer Anlage und von dort
einem ersten Druckwerk zugeführt. Die bedruckten Bogen werden in der Auslage auf der
Oberseite eines Bogenstapels im Arbeitstakt der Maschine abgelegt. Die den Anleger-
bzw. Auslegerstapel tragenden Stapeltragplatten sind dabei durch zugeordnete Stapelhubantriebe
im Anleger bzw. Ausleger höhenbeweglich gelagert. Insbesondere sind mit der Oberseite
des Bogenstapels zusammenwirkende Tasteinrichtungen vorgesehen, vermittels der im
Anleger die Stapeltragplatte derartig verfahren wird, so daß die Oberseite des Bogenstapels
in einem vorgesehenen Höhenbereich verbleibt. Analog erfolgt das Absenken der Stapeltragplatte
des Bogenstapels im Ausleger, wobei auch hier entsprechend den Signalen der Stapelhöhenabtastung
die dem Motor des Stapelhubantriebes zugeordnete Steuerung das Absenken der Stapeltragplatte
veranlaßt.
[0003] Die Stapeltragplatten im Anleger und Ausleger von Bogenoffsetdruckmaschinen müssen
jedoch nicht nur die voranstehend beschriebene Nachführbewegung während des Druckbetriebes
ausführen sondern insbesondere für einen manuellen oder automatischen Stapelwechsel
(Non-Stop-Betrieb) innerhalb größerer Bereiche verfahren werden. Insbesondere muß
beim manuellen Wechseln des Stapels bzw. zum Aufsetzen einer neuen Palette die Stapeltragplatte
ganz auf den Boden herabgefahren werden. Bei Bogenoffsetdruckmaschinen mit Einrichtungen
im An- und Ausleger zum halb- bzw. vollautomatischen Stapelwechsel (Non-Stop-Betrieb)
sind ferner zusätzliche Positioniervorgänge der Stapeltragplatte auszuführen, um insbesondere
den Haupt- mit dem Hilfs- bzw. Reststapel zu vereinigen. Neben den voranstehend beschriebenen
Verfahrvorgängen der Stapeltragplatten sind durch die dem Stapelhubantrieb zugeordnete
Steuerung noch dem Personenschutz dienende Funktion zu erfüllen. So muß stets gewährleistet
sein, daß insbesondere beim Absenken der Stapeltragplatte eine Personengefährdung
ausgeschlossen ist, insbesondere dann, wenn beispielsweise der Fuß einer Bedienperson
zwischen Stapeltragplatte und dem Boden gerät. Dazu sind zusätzliche Absicherungen
vorgesehen, welche beispielsweise in Form von Lichtschranken bzw. durch Auslenkung
aktivierbare Endschalter über die Steuerung den Stapelhubantrieb sofort stillsetzen.
So ergibt sich für die Steuerung eines Stapelhubantriebes in bestimmten Betriebssituationen
die Anforderung höchster Positioniergenauigkeit und in bestimmten Betriebssituationen
die Forderung nach schnellstmöglichen Verfahren der Stapeltragplatte.
[0004] Aus der DE 4 207 305 A1 ist eine Vorrichtung zur Steuerung des Stapelträgers in Druckmaschinen
bekannt, wobei hier der Stapelträger mit einer elektrischen Wegmeßeinrichtung zur
ständigen Erfassung seiner Position und zur Übermittlung von Meßdaten an einen programmierbaren
Rechner zwecks Bestimmung der Vertikalposition des Stapelträgers verbunden ist. Als
Wegmeßeinrichtung wird beispielsweise ein entlang der Führung des Stapelträgers angeordneter
Meßstreifen in Verbindung mit einem Abtaster vorgeschlagen. Gemäß einer anderen Ausführungsform
der beschriebenen Einrichtung ist ein über ein Untersetzungsgetriebe mit dem Antriebsmotor
des Stapelträgers verbundenes Drehpotentiometer vorgesehen, dessen analoge Meßspannung
hinsichtlich der Position des Stapelträgers weiterverarbeitbar ist. Eine derartige
Positionserfassung des Stapelträgers ermöglicht das exakte Positionieren des Stapelträgers,
jedoch sind zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um insbesondere die Fahrgeschwindigkeit
des Stapelträgers aus den analogen Meßwerten insbesondere des Drehpoti zu ermitteln.
Ferner nennt es bereits diese Schrift als nachteilig, daß bei Verwendung eines Drehpotis
bei Wechsel dieses Bauteiles bzw. bei Wechsel des Getriebes, von Getriebeteilen oder
beim Tausch der Ketten das Drehpotentiometer stets neu eingestellt werden muß, um
einen Bezug zwischen der Position des Stapelträgers und der Stellung des Rotors des
Drehpotentiometers zu erzielen.
[0005] Aus der DE 3 631 456 C2 ist eine Einrichtung zum Steuern einer Stapelhebevorrichtung
bekannt, bei welcher der Steuerung der Stapelhebevorrichtung eine Vorrichtung in Form
eines Impuls- bzw. Inkrementalgebers zum Ermitteln einer vom Nachführweg abhängigen
Größe und ein Taktgeber zum Erzeugen einer Information über die Arbeitsgeschwindigkeit
der Maschine zugeordnet ist. Diese in dieser Schrift beschriebene Einrichtung dient
dabei in Verbindung mit einer Doppelbogenkontrolle der Anpassung der Nachführbewegungen
des Bogenstapels an den Arbeitstakt der Maschine in Abhängigkeit der Bedruckstoffstärke.
[0006] Aus der DE 4 228 664 C2 ist es bekannt, eine Stapelhubeinrichtung über einen als
bürstenlosen Gleichstrommotor ausgebildeten Antriebsmotor anzutreiben. Der bürstenlose
Gleichstrommotor wird dabei zum Be- und Entladen als Gleichstrommotor mit Selbstkommutierung
und während des Druckprozesses in einer zweiten Betriebsart als Schrittmotor mit Fremdkommutierung
betrieben. Dadurch lassen sich beim Stapelwechsel höhere Verfahrgeschwindigkeiten
erzielen, jedoch sind insbesondere aus Gründen des Personenschutzes zusätzliche Absicherungsmaßnahmen
erforderlich.
[0007] Aus der DE 9 202 352 U1 ist eine Absicherung einer Stapelhubvorrichtung für Bogenstapel
in Bogendruckmaschinen bekannt, bei welcher ein Umschalten der Stapelverfahrgeschwindigkeit
zwischen einem hohen und niederen Wert dadurch erfolgt, in dem ein in wenigstens zwei
Schaltstufen verbringbares Schaltelement, welches mit der Stapeltragplatte bzw. mit
der Oberseite des Bogenstapels zusammenwirkt, betätigbar ist. Durch diese Einrichtung
ist die Stapeltragplatte zunächst mit einer hohen Geschwindigkeit verfahrbar, woraufhin
nach einer ersten Betätigung des beschriebenen Schaltelementes auf eine niedrigere
Geschwindigkeit umgeschaltet wird, um die darauf folgende Annäherung mit höherer Genauigkeit
zu erzielen. Nachteilig bei dieser Einrichtung ist jedoch der insbesondere mechanische
Aufwand der beschriebenen Schaltvorrichtung.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Steuerung für den Stapelhubantrieb
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 derartig weiterzubilden, so daß unter Vermeidung
der voranstehend genannten Nachteile eine flexible Steuerungsmöglichkeit für einen
Stapelhubantrieb erzielbar ist, wobei insbesondere die strengen Anforderungen des
Personenschutzes erfüllbar sein müssen.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß in der dem Antriebsmotor des Stapelhubantriebes
zugeordneten Steuerung in Abhängigkeit des vorgegebenen Verfahrkommandos die Geschwindigkeit
zum Verfahren der Stapeltragplatte als Funktion der erfaßten Position gewählt und
über den Antriebsmotor zur Ausführung gebracht wird. Demzufolge ist es möglich, insbesondere
beim Absenken der Stapeltragplatte zunächst eine hohe Geschwindigkeit vorzugeben,
bis die Stapeltragplatte eine vorgegebene Wegstrecke oberhalb des Bodens einnimmt.
Sodann schaltet die Steuerung die Verfahrgeschwindigkeit für den Antriebsmotor des
Stapelhubantriebes auf einen geringeren Geschwindigkeitswert um, so daß im Falle des
Betätigens einer elektrischen Absicherung (z.B. Fuß einer Bedienperson zwischen Boden
und Stapeltragplatte) die Bewegung der Stapeltragplatte durch Stillsetzen des Antriebsmotors
schnellstmöglich und ohne durch Trägheit hervorgerufenes Nachlaufen gestoppt wird.
Auch das Verfahren der Stapeltragplatte bei einem automatischen Stapelwechsel im Non-Stop-Betrieb
wird die Verfahrgeschwindigkeit für die Stapeltragplatte durch die erfindungsgemäß
ausgebildete Steuerung in Abhängigkeit der Position der Stapeltragplatte vorgegeben.
[0011] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist die Meßeinrichtung zur Erfassung der
Position der Stapeltragplatte und zur Ableitung einer Information über die Geschwindigkeit
des Verfahrens der Stapeltragplatte als ein über ein Untersetzungsgetriebe mit dem
Antriebsmotor der Stapelhubeinrichtung gekoppelter Winkelgeber ausgebildet. Diesem
Winkelgeber sind über eine Anzahl von Leitungen absolute Winkelwerte nach Art eines
Parallelbuses entnehmbar, so daß bei jedem Einschaltvorgang bereits eine digitale
Information über die Position der Stapeltragplatte vorliegt. Dabei ist vorgesehen,
daß die Untersetzung des Untersetzungsgetriebes zwischen Antriebsmotor und Winkelgeber
derartig ist, so daß sich der gesamte Verfahrbereich der Stapeltragplatte zwischen
Boden und der maximal möglichen Verfahrhöhe auf einen Bereich <360° des Rotors des
Winkelgebers abbildet. Dies bedeutet mit anderen Worten, daß der Rotor des Winkelgebers
keine ganze Umdrehung ausführt, wenn über den Antriebsmotor die Stapeltragplatte zwischen
Boden und der größtmöglichen Höhe verfahren wird. Dadurch ist es möglich, stets einen
eindeutigen Bezug zwischen dem aktuell gelieferten digitalen Winkelwert des Winkelgebers
und der Position der Stapeltragplatte zu ermitteln. Insbesondere ist dabei vorgesehen,
daß einer dem Winkelgeber nachgeordneten Auswerteeinheit, insbesondere nach Installation
des Winkelgebers, die vorliegende Position der Stapeltragplatte einmalig eingegeben
wird (z.B. über Handterminal bzw. Laptop), woraus dann eine Kalibrierung der Winkelwerte
des Winkelgebers auf den eingegebenen Bezugswert erfolgt. Es ist somit nicht nötig,
den Winkelgeber nach Austausch von Getriebeteilen oder sonstigen Maßnahmen im Stapelhubantrieb
mechanisch zu justieren.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Verwendung des absolute Winkelwerte liefernden Winkelgebers
ist es möglich, das niederwertigste Bit der Winkelwertinformation, insbesondere zusätzlich
in Verbindung mit höherwertigen Bits, permanent zur Ermittlung der Geschwindigkeit
der Stapeltragplatte bei Betrieb des Antriebsmotors auszuwerten. Zu jedem Zeitpunkt
liegt somit in einer oder zwei dem Winkelgeber nachgeschalteten Auswerteeinheiten
eine digitale Information über die aktuelle (vertikale) Position der Stapeltragplatte
als auch über deren Verfahrgeschwindigkeit vor. Erfindungsgemäß weiterbildend ist
dabei vorgesehen, daß neben der die Positionsinformation des Winkelgebers auswertenden
Steuerung eine zusätzliche Überwachungseinrichtung nebst weiterer Auswerteeinheit
vorgesehen ist, welche eine Abweichung der Verfahrgeschwindigkeit der Stapeltragplatte
zusätzlich erfaßt und durch welche bei festgestellter Überschreitung der höchstzulässigen
Geschwindigkeit der Antriebsmotor des Stapelhubantriebes sofort stillgesetzt und eine
mechanische Bremse eingelegt wird.
[0013] Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispiels anhand der einzigen
Figur. Diese zeigt prinzipiell die Komponenten der Steuerung eines Stapelhubantriebes
im Anleger oder Ausleger einer Bogenoffsetdruckmaschine.
[0014] Ein auf einer Stapeltragplatte 1 befindlicher Stapel 2 eines Anlegers oder Auslegers
einer nicht dargestellten Bogenoffsetdruckmaschine ist über mit der Stapeltragplatte
1 verbundenen Ketten 3 vertikal verfahrbar. Die Ketten 3 sind dabei in Wirkverbindung
mit einer antreibbaren Kettenradwelle 4, wobei diese über ein Getriebe 5 mit einem
Antriebsmotor 6 gekoppelt ist. Dem Antriebsmotor 6 ist dabei noch eine elektrisch
auslösbare Bremse zugeordnet, welche in der Figur nicht dargestellt ist, und insbesondere
bewerkstelligt, daß bei Abschalten des Stromes oder sonstigen Not- bzw. Gefahrensituationen
die Stapeltragplatte 1 in der der jeweiligen Position arretierbar ist.
[0015] Der Antriebsmotor 6, insbesondere als bürstenloser Gleichstrommotor mit entsprechender
elektronischer Kommutierung ausgebildet, ist beispielsweise direkt über dessen Welle
und einem Untersetzungsgetriebe 8 mit einem Absolutwerte liefernden Winkelgeber 9
verbunden. Die Untersetzung des Untersetzungsgetriebes 8 zur Ankoppelung des Winkelgebers
9 ist dabei dergestalt, so daß der gesamte Verfahrweg der Stapeltragplatte 1 insbesondere
zwischen dem Boden und einer maximal erreichbaren oberen Position innerhalb eines
Anlegers bzw. Auslegers nicht ganz eine Umdrehung des Rotors des Winkelgebers 9 hervorruft.
Ein Verfahren der Stapeltragplatte 1 zwischen dem in der Figur angedeuteten Boden
und einer maximal erreichbaren oberen Position bedeutet dabei, daß die digitalen Werte
des Winkelgebers stets unterschiedliche und die Position der Stapeltragplatte 1 eindeutig
wiedergebende Werte annehmen. In diesem Ausführungsbeispiel ist dabei der Winkelgeber
9 über das Untersetzungsgetriebe direkt mit der Welle des Antriebsmotors 6 verbunden.
Wie bereits voranstehend angedeutet kann dabei das Untersetzungsgetriebe 8 auch mit
dem Getriebe 5 der Kettenradwelle 4 bzw. an der Kettenradwelle 4 angebracht sein.
Erfindungsgemäß entscheidend ist dabei, daß der gesamte Verfahrweg der Stapeltragplatte
1 weniger als eine Umdrehung des Winkelgebers 9 hervorruft bzw. daß sich der gesamte
Verfahrweg der Stapeltragplatte 1 auf einen Bereich < 360° des Rotor des Winkelgebers
9 abbildet.
[0016] Der Winkelgeber 9 ist erfindungsgemäß als Absolutwinkelgeber ausgebildet, d.h. diesem
sind auf einer Anzahl von binäre Signale liefernden Leitungen oder in Form eines seriellen
Datenstromes direkt nach Einschalten der Einrichtungen dessen Rotorlage (Geberscheibe)
entsprechende digitale Signale entnehmbar. Der Winkelgeber 9 ist mit zwei nachgeschalteten
Auswerteeinheiten 10.1, 10.2 verbunden, über welche nach Eingabe eines Bezugswertes
die aktuelle vertikale Position der Stapeltragplatte 1 innerhalb des Anlegers bzw.
Auslegers ermittelbar sind. Es erfolgt eine Zuordnung des eingegebenen Bezugwertes
zu dem bei der Eingabe aktuell anliegenden digitalen Winkelwert, so daß nun sämtliche
Stellungen (Positionen) der Stapeltragplatte 1 im Anleger/Ausleger durch Vorgabe eines
digitalen Winkelwertes bestimmbar und anfahrbbar sind. Die Auswerteeinheiten 10.1,
10.2, vermittels denen die digitalen Signale des Winkelgebers 9 entsprechend den vorangehend
gemachten Angaben umgerechnet werden, stehen einmal mit einer Steuerung 7 in Wirkverbindung,
über welche entsprechend den Positionssignalen das Bestromen des Antriebsmotors 6
zum Anfahren vorgegebener Positionen der Stapeltragplatte 1 erfolgt, und zum anderen
mit einer Überwachungsvorrichtung 12, durch welche ebenfalls eine Feststellung der
maximal erlaubten Verfahrgeschwindigkeit als Funktion der Positionssignale des Winkelgebers
9 sowie ein Vergleich mit der aktuellen Verfahrgeschwindigkeit durchgeführt wird.
[0017] Wie bereits vorstehend angedeutet können dabei diese Verfahrvorgänge durch manuelle
Bedienkommandos oder auch programmiert ausgeführt werden. Ferner vermag die Steuerung
7 nicht nur eine Positionsregelung zum Anfahren vorgegebener Positionen auszuführen,
sondern auch die Verfahrgeschwindigkeit in Abhängigkeit der jeweiligen Position der
Stapeltragplatte 1 durch entsprechendes Bestromen des Antriebsmotors 6 zu steuern.
[0018] Die Steuerung 7 empfängt über die Auswerteeinheit 10.1 das digitale Positionssignal
der Position der Stapeltragplatte 1. Ferner wird in der Auswerteeinheit 10.1 aus den
Signalen des Winkelgebers 9 die Verfahrgeschwindigkeit der Stapeltragplatte 1 ermittelt
und mit wie in der Steuerung 7 positionsabhängig festgelegten Höchstwerten verglichen.
In der Steuerung 7 sind zu verschiedenen Kommandos, welcher dieser über eine Eingabevorrichtung
11 zuführbar sind, zulässige Höchstgeschwindigkeiten abgespeichert, welche in Abhängigkeit
der Positionssignale des Winkelgebers 9 zum Verfahren der Stapeltragplatte 1 in Abhängigkeit
des jeweiligen Kommandos aktiviert werden. So erfolgt zum Absenken der Stapeltragplatte
1, beispielsweise von Hand über die Eingabevorrichtung 11 aktiviert, zunächst das
Absenken der Stapeltragplatte 1 mit einer ersten Geschwindigkeit V
max1 bis die Stapeltragplatte eine vorgesehene Höhe oberhalb des Bodens eingenommen hat.
Sodann erfolgt durch die Steuerung 7 das Umschalten auf eine zweite Verfahrgeschwindigkeit
V
max2, vermittels der über den Antriebsmotor die Stapeltragplatte 1 ganz auf den Bogen
abgesenkt wird. Hierbei gilt, daß zum Anfahren der Endposition eine kleinere Geschwindigkeit
gewählt wird als die oberhalb der Mindesthöhe gelegene Verfahrgeschwindigkeit zum
Absenken der Stapeltragplatte 1. Es gilt somit V
max2 < V
max1.
[0019] Die in der Steuerung 7 zu einer Vielzahl von Bedienkommandos, welche einerseits über
die Eingabeeinrichtung 1 manuell eingebbar sind oder durch die übergeordnete Steuerung
der Maschine programmiert ausgelöst werden, abgelegten Höchstgeschwindigkeiten sind
bestimmten Positionsbereichen zugeordnet, d.h. diese Positionsbereiche sind mit verschiedenen
Verfahrgeschwindigkeiten parametrisiert. Diese Zuordnungen sind dabei auch in den
Auswerteeinheiten 10.1, 10.2 abgespeichert. Das zuvorstehend beschriebene Absenken
der Stapeltragplatte 1 durch Umschalten einer Verfahrgeschwindigkeit von V
max1 auf V
max2 entsprechend der erreichten Stellung der Stapeltragplatte durch Auswerten der Signale
des Winkelgebers 9 in Verbindung mit der nachgeschalteten Auswerteeinheit 10.1 ist
dabei nur beispielhaft, insbesondere werden in dieser Weise auch Verfahrvorgänge der
Stapeltragplatte 1 beispielsweise bei einem automatischen Stapelwechsel im Non-Stop-Betrieb
zur Vereinigung des Rest- bzw. Hilfsstapels ausgeführt. Wesentlich dabei ist, daß
in der Steuerung 7 zu den über die Auswerteeinheit 10.1 erfassbaren Positionssignalen
Geschwindigkeits-Sollwerte abgespeichert sind, in deren Abhängigkeit über den Antriebsmotor
6 die Stapeltragplatte 1 mit derjeweilig vorgesehenen Verfahrgeschwindigkeit bewegt
wird.
[0020] Durch die entsprechende Parametrisierung der Positionsbereiche (Intervall der Winkelwerte
des Winkelgebers 9) mit vorgegebenen Geschwindigkeiten, vermittels denen dann der
Antriebsmotor 6 zum Verfahren der Stapeltragplatte 1 angesteuert wird, vorzugsweise
in Abhängigkeit des vorgewählten Kommandos, sind die entsprechenden Umschaltungen
der Verfahrgeschwindigkeit der Stapeltragplatte 1 automatisch ausführbar, ohne daß
im Verfahrweg der Stapeltragplatte 1 zusätzliche Schalthebel, Sensoren oder dgl. vorzusehen
sind.
[0021] Die Figur 1 zeigt ferner die bereits zuvorstehend angesprochene Überwachungseinrichtung
12, welche über die Auswerteeinheit 10.2 mit dem Winkelgeber 9 zur Positionserfassung
der Stapeltragplatte 1 in Verbindung steht. Wie die Steuerung 7 (von der Auswerteeinheit
10.1) erhält auch die Überwachungseinrichtung 12 von der Auswerteeinheit 10.2 über
eine Leitung Vü genau dann ein Signal, wenn die Verfahrgeschwindigkeit der Stapeltragplatte
1 den positionsabhängig festgelegten Maximalwert überschreitet. In diesem Fall wird
der Antriebsmotor 6 durch die Überwachungseinrichtung 12 stillgesetzt.
[0022] Die Auswerteeinheiten 10.1, 10.2 sind vorzugsweise einmal als programmierter Prozessor
und einmal als Hardware-Baugruppe ausgebildet und dienen jeweils der Umwandlung der
Digitalsignale des Winkelgebers 9 in von der Steuerung 7 bzw. der Überwachungseinrichtung
12 verwertbare Positionswerte (Signal Pos in Fig. 1). In den Auswerteeinheiten 10.1,
10.2 werden dabei ebenfalls aus den Gebersignalen die Ist-Werte der Verfahrgeschwindigkeit
der Stapeltragplatte 1 gebildet (Auswerten der Impulsfolge des niederwertigsten Bit
des Winkelgebers 9) und mit den gespeicherten Höchstwerten verglichen. Über entsprechend
gebildete Signale auf den Leitungen Vü erfolgt bei Überschreiten der vorgegebenen
Höchstwerte das Stillsetzen des Antriebsmotors 6 über die Steuerung 7 sowie die Überwachungseinrichtung
12. Die Überwachungseinrichtung 12 kann dabei zusätzlich in nicht dargestellter Weise
mit einer dem Antriebsmotor 6 zugeordneten elektromagnetisch betätigbaren Bremse verbunden
sein und diese bei Feststellen einer Geschwindigkeitsabweichung sofort betätigen.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Stapeltragplatte
- 2
- Stapel
- 3
- Kette
- 4
- Kettenradwelle
- 5
- Getriebe (Kettenradwelle 4)
- 6
- Antriebsmotor
- 7
- Steuerung
- 8
- Untersetzungsgetriebe
- 9
- Winkelgeber
- 10.1, 10.2
- Auswerteeinheit
- 11
- Eingabevorrichtung
- 12
- Überwachungseinrichtung
- Pos
- Positionssignal
- Vü
- Signalleitung Geschwindigkeit überschritten
1. Steuerung für den Stapelhubantrieb einer bogenverarbeitenden Druckmaschine, insbesondere
für den Anleger und/oder Ausleger einer Bogenoffsetdruckmaschine, wobei der Stapelhubantrieb
einen Antriebsmotor mit zugeordneter Steuerung aufweist und ferner eine die Position
der Stapeltragplatte erfassende Positionsmeßeinrichtung vorgesehen ist, deren Signale
der Steuerung zum Verfahren der Stapeltragplatte zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß über die Steuerung (7) die Verfahrgeschwindigkeit der Stapeltragplatte (1) in
Abhängigkeit der über die Positionsmeßeinrichtung (Winkelgeber 9) erfaßten Position
der Stapeltragplatte (1) vorgebbar und durch Bildung entsprechender Steuersignale
an den Antriebsmotor (6) zur Ausführung bringbar ist.
2. Steuerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Steuerung (7) die Verfahrgeschwindigkeit der Stapeltragplatte (1) zusätzlich
in Abhängigkeit von Bedienkommandos vorgebbar ist.
3. Steuerung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Positionsmeßeinrichtung (Winkelgeber 9) zur Verarbeitung der Positionssignale
insbesondere in Verbindung mit einem eingebbaren Bezugswert wenigstens eine Auswerteeinheit
(10.1, 10.2) nachgeschaltet ist.
4. Steuerung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der wenigstens einen Auswerteeinheit (10.1, 10.2) aus den Signalen der Positionsmeßeinrichtung
(Winkelgeber 9) ein der Verfahrgeschwindigkeit der Stapeltragplatte (1) entsprechender
Wert ermittelbar ist.
5. Steuerung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der wenigstens einen Auswerteeinheit (10.1, 10.2) der der Verfahrgeschwindigkeit
der Stapeltragplatte (1) entsprechende Ist-Wert mit einem für die jeweilige Position
der Stapeltragplatte (1) vorgesehenen Soll-Wert (Maximalwert) vergleichbar und über
wenigstens eine nachgeschaltete Einrichtung (Steuerung 7, Überwachungseinrichtung
12) bei festgestellter Abweichung der Antriebsmotor (6) stillsetzbar ist.
6. Steuerung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß neben einer der Positionsmeßeinrichtung (Winkelgeber 9) nachgeschalteten und der
Steuerung (7) des Antriebsmotors (6) vorgeschalteten Auswerteeinheit (10.1) eine weitere
Auswerteeinheit (10.2) mit einer nachgeschalteten Überwachungseinrichtung (12) zum
Stillsetzen des Antriebsmotors (6) vorgesehen ist.
7. Steuerung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinheiten (10.1, 10.2) einmal als programmierte Prozessoreinheit und
einmal als Hardware-Baugruppe ausgebildet sind.
8. Steuerung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Positionsmeßeinrichtung (Winkelgeber 9) als ein über ein Untersetzungsgetriebe
(8) mit dem Antriebsmotor (6) verbundener Winkelgeber (9) ausgebildet ist, wobei die
Untersetzung des Getriebes (8) derartig ist, so daß der gesamte Verfahrweg der Stapeltragplatte
(1) weniger als eine Umdrehung des Rotors des Winkelgebers (9) hervorruft.