[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vergrößerung der Stellplatzkapazität
einer Fertiggarage.
[0002] Fertiggaragen sind allgemein bekannt und in großer Zahl im Einsatz. Sie sind in aller
Regel als Einzelgaragen ausgebildet und umfassen vier Außenwände, von denen eine einen
mittels eines Tores verschließbaren Torausschnitt aufweist, und ein Flachdach. Sie
sind gewöhnlich aus Beton hergestellt und werden beim späteren Nutzer weitgehend ohne
Erdarbeiten und ohne Montage aufgebaut. Die hierdurch möglichen vergleichsweise niedrigen
Kosten haben zu einer hohen Verbreitung derartiger Fertiggaragen geführt.
[0003] Heutzutage verfügen viele Haushalte über mehr als ein Kraftfahrzeug. Bei Errichtung
eines Neubaus läßt sich dies mit relativ geringem Mehraufwand berücksichtigen, indem
statt einer Einzelgarage eine Doppelgarage, die ebenfalls als Fertiggarage ausgebildet
sein kann, auf dem betreffenden Grundstück errichtet wird. Die Doppelgarage kann dabei
zwei nebeneinander oder zwei übereinander angeordnete Stellplätze aufweisen (vgl.
z.B. DE-U-8408131.7).
[0004] Bei den unzähligen Grundstücken, auf denen bereits Einzel-Fertiggaragen aufgebaut
sind, liegen die Dinge aber anders. Der Aufwand für das Entfernen und Entsorgen der
(alten) Einzel-Fertiggarage und die Errichtung einer Doppel-Fertiggarage ist unangemessen
hoch. Die Folge hiervon ist, daß das "Zweitfahrzeug", wo die Grundstücksgröße, was
zumeist der Fall ist, die Errichtung einer zweiten Garage nicht zuläßt, im Freien
steht. Dort ist es dem stetig zunehmenden Vandalismus ebenso ausgesetzt wie den Wert
des Fahrzeugs langfristig mindernden Witterungseinflüssen.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen. Mit anderen
Worten, es soll eine Möglichkeit geschaffen werden, die es den Nutzern bestehender
Einzel-Fertiggaragen gestattet, mit minimalem Aufwand zwei Fahrzeuge vor Vandalismus
und Witterungseinflüssen geschützt abzustellen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe dient gemäß der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur
Vergrößerung der Stellplatzkapazität einer Fertiggarage, welche ein Flachdach aufweist,
von einem Kfz-Stellplatz auf derer zwei, umfassend die folgenden Schritte:
- Abstützen der Garagendecke;
- Ausschneiden der Decke im wesentlichen entlang der Außenwände;
- Entfernen der ausgeschnittenen Deckenplatte;
- Aufsetzen eines die lichte Höhe der Garage vergrößernden Dachstuhls;
- Einbau einer mechanischen oberirdischen Doppelstock-Parkeinrichtung;
[0007] In Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es möglich, eine bestehende Fertiggarage
mit minimalem Aufwand, insbesondere ohne Vornahme irgendwelcher Erdarbeiten in eine
Garage umzurüsten, in der zwei Fahrzeuge abgestellt werden können. Ebenso bedeutend
wie der Kostenvorteil, unter Umständen sogar noch bedeutender als dieser ist, daß
bei einem bestehenden Grundstück mit einer herkömmlichen Fertiggarage nach Vornahme
der erfindungsgemäßen Umrüstung nicht der geringste Mehrbedarf an Grundfläche für
das Abstellen von nunmehr zwei Fahrzeugen statt bisher einem Fahrzeug erforderlich
ist. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich somit zur Umrüstung jeder bestehenden
Fertiggarage.
[0008] Im Rahmen der Erfindung lassen sich oberirdische Doppelstock-Parkeinrichtungen verschiedensten
Aufbaus in die Garage einbauen. In Betracht kommen hier sämtliche mechanischen Parkeinrichtungen,
welche eine den oberen Stellplatz bildende Plattform aufweisen, die auf das Niveau
der Zufahrt abgesenkt werden kann. Derartige mechanische Parkeinrichtungen sind im
Stand der Technik bekannt, und zwar sowohl mit zwei voneinander abhängigen als auch
mit zwei voneinander unabhängigen Stellplätzen. Dies bedeutet, daß der obere Stellplatz
entweder nur dann befahren werden kann, wenn der untere Stellplatz frei ist (abhängige
Stellplätze), oder aber auch dann, wenn auf dem unteren Stellplatz ein Fahrzeug abgestellt
ist (unabhängige Stellplätze). Im einfachsten Falle besteht dabei die mechanische
Parkeinrichtung aus einer den oberen Stellplatz bildenden Plattform, welche in vertikalen
Führungen soweit anhebbar ist, daß unter ihr ein zweites Fahrzeug Platz findet, oder
aber auf das Niveau der Zufahrt absenkbar ist.
[0009] Eine besonders bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung zeichnet sich
durch Einbau der aus der deutschen Patentschrift 4307450 bekannten mechanischen Parkeinrichtung
aus. Auf diese Weise ergibt sich eine für zwei Fahrzeuge geeignete Garage, bei der
ein voneinander unabhängiges Befahren der beiden Stellplätze möglich ist. Dies ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn verschiedene Personen die einzelnen Stellplätze
nutzen. Insbesondere dann, wenn die aus der DE-PS 4307450 bekannte mechanische Parkeinrichtung
in Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in die Fertiggarage eingebaut wird,
kann, gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
die ausgeschnittene Deckenplatte in die Zufahrt eingebettet werden, um diese in der
Weise zu befestigen, daß sie dem Druck der Rollen, auf denen sich die Plattform auf
der Zufahrt abstützt, standhält. Eine derartige Verwendung der ausgeschnittenen Deckenplatte
macht eine ansonsten erforderliche, mit Kosten verbundene Entsorgung der Deckenplatte
überflüssig.
[0010] Wird in Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens in die frühere Fertiggarage eine
derartige mechanische Parkeinrichtung eingebaut, die nur ein abhängiges Befahren der
Stellplatze im obigen Sinne ermöglicht, so kann der Torausschnitt im allgemeinen unverändert
bleiben. Bei dem Einbau einer ein unabhängiges Befahren der Stellplätze ermöglichen
mechanischen Parkeinrichtung wird sich hingegen im allgemeinen als erforderlich erweisen,
den Torausschnitt hinsichtlich seiner Höhe zu vergrößern, damit die den oberen Stellplatz
bildende Plattform mit einem darauf abgestellten Fahrzeug hinter einem auf dem unteren
Stellplatz abgestellten Fahrzeug angehoben oder aber abgesenkt werden kann.
[0011] Eine weitere bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Decke nicht unmittelbar entlang der Außenwände der Fertiggarage
ausgeschnitten wird, sondern vielmehr unter Einhaltung eines Abstands von bspw. 20
cm. Auf diese Weise bleibt von der früheren Decke entlang der Außenwände ein Bund
stehen, auf welchem ein vorgefertigter Dachstuhl problemlos aufgesetzt werden kann.
[0012] Im Rahmen der Erfindung sind verschieden gestaltete Dachstühle einsetzbar. In Betracht
kommt insbesondere ein Satteldach. Denn die Abnahme der lichten Weite nach oben zu
stellt bei üblichen Dachneigungen deshalb kein Problem dar, weil die Garage selbst
um ein beträchtliches Maß breiter ist als das auf der den oberen Stellplatz bildenden
Plattform unter das Dach angehobene Fahrzeug. Selbstverständlich können insbesondere
aus ästhetischen Gründen, nämlich in Anpassung an die Gestaltung eines benachbarten
Wohnhauses, andere Dachformen gewählt werden.
[0013] Je nach dem Aufbau der umzurüstenden Fertiggarage kann es zweckmäßig sein, vor dem
Ausschneiden der Decke an deren Unterseite einen oder mehrere Unterstützungs-Träger
anzubringen. Derartige Träger können insbesondere diagonal verlaufend, kreuzförmig
angeordnet sein. Besonders bevorzugt werden, wenn die ausgeschnittene Deckenplatte
mittels eines Krans angehoben werden soll, auf der Oberseite der Deckenplatte vorgesehene
Ösen oder dgl. mit den Unterstützungs-Trägern durch Bolzen oder dgl. verbunden.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Diese zeigt schematisch einen sich während der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ergebenden Zustand.
[0015] Ausgegangen wird von einer herkömmlichen Einzel-Fertiggarage 1 mit vier Außenwänden
2, von denen eine einen Torausschnitt 3 aufweist, und einem Flachdach. Das Flachdach
ist dabei, wie üblich, geringfügig unterhalb der Oberkante der Außenwände 2 vorgesehen.
[0016] Die Decke der Fertiggarage wird zu Beginn der Umrüstmaßnahme abgestützt, sei es von
unten her oder aber mittels eines Krans. Sodann wird aus der Decke ein rechteckiges
Stück 4 ausgeschnitten, und zwar unter Einhaltung eines Abstandes von jeweils 20 cm
zu den Außenwänden 2, so daß von der früheren Decke der Fertiggarage ein längs der
Außenwänden umlaufender, nach innen vorspringender Bund 5 erhalten bleibt. Der ausgeschnittene
Teil 4 der Deckenplatte wird in die Garagenzufahrt eingebettet und befestigt auf diese
Weise den Vorplatz.
[0017] Anschließend wird eine mechanische Doppelstock-Parkeinrichtung installiert. Diese
umfaßt vier vertikale Führungen 6 und eine Plattform 7, welche längs der Führungen
6 vertikal anheb- und absenkbar ist. Zu diesem Zweck sind in den Vertikalführungen
6 - nicht dargestellte - elektromotorisch antreibbare Spindeln vorgesehen, welche
mit an der Plattform 7 angeordneten Muttern zusammenwirken. Zu ihrer Befestigung an
den beiden Längswänden der Garage weisen die Vertikalführungen 6 Befestigungslappen
8 auf, welche an die entsprechenden Wände angeschraubt werden.
[0018] Abschließend wird ein vormontiertes Dach 9 auf die frühere Einzel-Fertiggarage aufgesetzt.
Der Dachstuhl 10 stützt sich dabei auf dem von der früheren Decke verbliebenen Bund
5 ab, wobei zur dauerhaften Fixierung des Daches die entsprechenden Träger des Dachstuhls
innen an die Längswände angeschraubt werden.
[0019] Zur Klarstellung sei darauf hingewiesen, daß aus Gründen der Sichtbarmachung von
Details sowohl das Tor der Garage als auch der zur Zufahrt weisende Giebel des Daches
9 nicht dargestellt wurde.
1. Verfahren zur Vergrößerung der Stellplatzkapazität einer Fertiggarage (1), welche
ein Flachdach aufweist, von einem Kfz-Stellplatz auf derer zwei, umfassend die folgenden
Schritte:
- Abstützen der Garagendecke;
- Ausschneiden der Decke im wesentlichen entlang der Außenwände (2);
- Entfernen der ausgeschnittenen Deckenplatte;
- Aufsetzen eines die lichte Höhe der Garage vergrößenden Dachstuhls;
- Einbau einer mechanischen oberirdischen Doppelstock-Parkeinrichtung (6, 7).
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Ausschneiden der Decke ein entlang der Außenwände (2) nach innen vorspringender
Bund (5) verbleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ausgeschnittene Deckenplatte in die Garagenzufahrt eingebettet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine das unabhängige Befahren der Stellplätze gestattende mechanische Parkeinrichtung
eingebaut wird, wobei der Torausschnitt (3) hinsichtlich seiner Höhe vergrößert wird.