[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpe insbesondere eine Drehkolbenpumpe mit mindestens
einem in einer Pumpenkammer drehenden Rotor, der auf ein in die Pumpenkammer ragendes
Ende einer Antriebswelle aufschiebbar ist.
[0002] Drenkolbenpumpen zeichnen sich dadurch aus, daß sie das Fördergut besonders schonend
fördern. Außerdem ist ihre Pumpenkammer leicht zugänglich und läßt sich nach der Entnahme
der Rotoren effektiv reinigen. Aus diesen Gründen genügen Drehkolbenpumpen hohen hygienischen
Anforderungen und werden bevorzugt bei der Produktion von Lebensmitteln, in der pharmazeutischen
Verfahrenstechnik oder in der Biotechnologie eingesetzt.
[0003] Bei den bekannten Drehkolbenpumpen können nach dem Entfernen einer vorderen Gehäusewand
die Rotoren von den in die Pumpenkammer ragenden Enden der Antriebswellen abgezogen
werden. Um eine exakte Positionierung der Rotoren in Drehrichtung gewährleisten, weisen
die Enden der Antriebswellen Zahnkränze auf. Die Sicherung der Rotoren gegen achsiale
Verschiebung auf der Antriebswelle erfolgt bei bekannten Drehkolbenpumpen außerhalb
der Pumpenkammer. Dazu wird eine an den Rotor angebrachte Muffe durch die dichtende
Nabe geführt bis der wulstförmige Rand der Muffe gegen einen entsprechenden Ring stößt,
der die Antriebswelle außerhalb der Pumpenkammer umgibt. Der wulsförmige Rand und
der Ring sind mit einer lösbaren Klammer gegeneinander gehalten.
[0004] Nachteilig an der bekannten Halterung ist, daß das Lösen und vor allem das Montieren
der Klammer sehr aufwendig ist. So ist ein Werkzeug notwendig um die Schrauben zu
lösen und die Klammer, die zwei die Welle und die Muffe umfassende Halbschalen aufweist,
zu entfernen. Um eine ausreichend gute Handhabung der Klammern zu ermöglichen muß
genügend freier Raum um die Klammern vorhanden sein. Der Abstand zwischen der Pumpenkammer
und dem Kupplungsgehäuse muß so groß sein, daß die Hand einer Person dazwischen paßt.
Die umständliche Handhabung der Klammer macht die Wartungs- und Reinigungsarbeiten
an der Pumpe verhältnismäßig aufwendig.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Pumpe insbesondere eine Drehkolbenpumpe zu schaffen,
deren mindestens einer Rotor auf einfache Weise von der Antriebswelle abnehmbar ist
und deren Pumpenkammer einfach und gründlich gereinigt werden kann.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Pumpe nach dem Anspruch 1 gelöst.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Pumpe sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
[0008] Wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Pumpe und den mit Hilfe der von Magneten
erzeugten magnetischen Kraft auf der Antriebswelle befestigten Rotoren ist, daß die
Rotoren nach dem Entfernen der vorderen Gehäusewand mit wenigen Handgriffen von den
in die das Rotorgehäuse bildende Pumpenkammer ragenden Enden der Antriebswelle abgezogen
werden können, ohne daß zusätzliche Werkzeuge nötig sind. In einer besonderen Ausführungsform
kann der Rotor von der Antriebswelle gezogen werden, indem die vordere Gehäusewand
mit dem darin befindlichen Magneten umgedreht wird, so daß der Magnet den Rotor anzieht.
Die Montage eines Rotors auf einer Antriebswelle ist so komfortabel, daß sie auch
maschinell durchgeführt werden kann.
[0009] Die erfindungsgemäße Halterung durch die Magnete trägt außerdem dazu bei, daß die
Pumpe besonders kompakt gebaut werden kann, da kein gesonderter Raum für die Handhabung
der Verbindung zwischen Rotor und Antriebswelle nötig ist. Die magnetischen Kräfte
können dabei von Permanentmagneten oder von Elektromagneten erzeugt werden. Der Einsatz
von Permanentmagneten hat den Vorteil, daß große magnetische Kräfte auch ohne eine
zusätzliche elektrische Versorgung zur Verfügung stehen. Außerdem können die Permanentmagneten
an beliebigen Stellen in die Rotoren oder die Gehäuseteile eingebaut werden. Elektromagneten
haben dagegen den Vorteil, daß die magnetische Kraft nach Bedarf ein- und ausschaltbar
ist. Das Entfernen der Rotoren bei ausgeschalteten Magneten ist besonders einfach.
[0010] Die magnetische Halterung hat den Vorteil, daß sie bei allen Pumpentypen, die einen
auf einer Antriebswelle befestigten Rotor aufweisen, anwendbar ist. Speziell bei Drehkolbenpumpen
ist eine besonders vorteilhafte achsiale Halterung der Rotoren (Drehkolben) auf der
Antriebswelle möglich, wenn der Rotor oder ein mit dem Rotor verbundenes Teil insbesondere
eine Muffe von der magnetischen Kraft gegen einen Anschlag gedrückt wird. Der Anschlag
ist dabei vorteilhafterweise eine Kante oder ein Ring der die Antriebswelle umgibt.
Durch die einfache Handhabung des vorderen Gehäusedeckels und der Rotoren wird eine
komfortable Wartung und Reinigung der Pumpenkammer einer Drehkolbenpumpe mit wenigen
Hangriffen ermöglicht. Außerdem hat die erfindungsgemäße Drehkolbenpumpe den Vorteil,
daß in der Pumpenkammer außer in der dichtenden Nabe keine Spalten sind, in denen
sich Fördergut absetzen und zur Brutstätte von Keimen werden kann.
[0011] Es ist vorteilhaft, in die vordere Gehäusewand der Pumpenkammer Magnete einzusetzen,
die abstoßende Kräfte auf zentral unter der zur vorderen Gehäusewand gerichtete Oberfläche
der Rotoren ausüben. Nach dem Entfernen der Gehäusewand sind die Rotoren leicht entnehmbar,
da keine haltenden Kräfte mehr wirken.
[0012] Um die Bildung von Wirbelströmen zu vermeiden ist es vorteilhaft, einen Magneten
im Rotor anzuordnen, der eine anziehende Kraft auf das rotierende vordere Ende der
Antriebswelle ausübt. Um die anziehende Kraft zwischen dem Ende der Antriebswelle
und dem Rotor zu erhöhen ist es vorteilhaft, in das Ende der Antriebswelle ebenfalls
einen Magneten einzubauen, der dem Magneten im Rotor mit dem entsprechenden Gegenpol
gegenüberliegt. In einer besonderen Ausführungsform der Drehkolbenpumpe ist ein Magnet
ringförmig um das Ende der an den Rotor geformten Muffe angeordnet. Dieser Magnet
wirkt mit einer anziehenden Kraft auf einen um die Welle verlaufenden ringförmigen
Vorsprung oder einen ringförmig angeordneten Magnet.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform sind Magneten in die zur hinteren Gehäusewand der
Pumpenkammer gerichteten Flächen des Rotors eingebaut. Um die anziehende Kraft zu
verstärken ist es vorteilhaft, auch in die hintere Gehäusewand Magnete einzubauen,
die insbesondere zu einem Ring zusammengesetzt sind. Dadurch wird eine gleichmäßige
anziehende Kraft erreicht.
[0014] Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Pumpe sind in den Zeichnungen 1 bis 6
dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben.
[0015] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht durch eine Pumpenkammer bei der die Magnete in der vorderen Gehäusewand
und dem Drehkolben eingebracht sind,
- Figur 2
- eine Pumpenkammer mit einem Magnet der auf die Antriebswelle wirkt,
- Figur 3
- eine Pumpenkammer mit Magneten, die in die hintere Gehäusewand und die Flügel des
Drehkolbens eingebaut sind,
- Figur 4
- eine Pumpenkammer mit Magneten, die in den Drehkolben und das Ende der Antriebswelle
eingebaut sind
- Figur 5
- eine Pumpenkammer mit abstoßend wirkenden und anziewhend wirkenden Magneten.
[0016] Die Figuren 1 bis 5 zeigen jeweils eine Pumpenkammer 1 einer Drehkolbenpumpe. Die
Pumpenkammer 1 weist ein Gehäuse 2 auf, das von einer vorderen Gehäusewand 3 verschlossen
ist. Die vordere Gehäusewand 3 ist mit Schrauben 4 am Gehäuse 2 befestigt und mit
einer Dichtung 5 abgedichtet. Das Gehäuse 2 weist eine zur vorderen Gehäusewand 3
parallele hintere Gehäusewand 6 auf. In der hinteren Gehäusewand 6 befindet sich eine
als dichtende Nabe 7 ausgebildete Bohrung, durch die eine Antriebswelle 8 in die Pumpenkammer
1 eingeführt ist. Auf das in die Pumpenkammer 1 hineinragende Ende 9 der Antriebswelle
8 ist ein Rotor in Form eines Drehkolbens 10 aufschiebbar. Dabei fassen die in der
Bohrung 11 des Drehkolbens 10 befindlichen Zähne in ein Zahnprofil 12, das sich auf
dem Ende 9 befindet. Die Bohrung 11 ist nicht durchgängig.
[0017] An den Drehkolben 10 ist eine achsiale Verlängerung in Form einer Muffe 13 angeformt,
welche die Antriebswelle 8 umgibt und die die gedichtete Nabe 7 durchfaßt. Die Dichtung
20, welche die Nabe 7 umgibt, liegt somit an der Muffe 13 an. Die Muffe 13 stößt mit
einem eingedrehten Rand 13a an einen Anschlag 14 an, der die Antriebswelle 8 ringförmig
umgibt. Der Anschlag 14 begrenzt das achsiale Verschieben des Drehkolbens 10 in Richtung
der hinteren Gehäusewand 6. In die Innenwandung der Muffe 13 ist eine Nut eingedreht,
in der ein Dichtungsring (O-Ring) 20a einliegt. Dieser O-Ring 20a dichtet die Muffe
13 gegen die Antriebswelle 8, so daß keine Verunreingungen zu der den Anschlag 14
bildendenden radial ausgerichteten Fläche gelangen kann.
[0018] Die aus der Pumpenkammer 1 herausragende und gegen das Gehäuse 2 abgedichtete Muffe
13 bewirkt, daß in der Pumpenkammer 1 keine Spalten zwischen der Antriebswelle 8 und
dem Drehkolben 10 entstehen, in die Fördergut gelangen könnte. Da der Drehkolben 10
auf seiner Vorderseite eine geschlossene Fläche aufweist, ist die Antriebswelle gegen
das Fördermedium vollständig abgedichtet.
[0019] Bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die achsiale Verschiebung
des Drehkolbens in die Richtung der vorderen Gehäusewand 3 durch magnetische Kräfte
bewirkt, die von zwei Magneten 15 und 16 hervorgerufen werden. Dazu ist der Magnet
15 in der vorderen Gehäusewand 3 eingebaut, während sich der Magnet 16 im Drehkolben
10 hinter einer dünnen Wand 17 eingebaut ist. Die Magneten 15 und 16 sind so gepolt,
daß sie sich abstoßen. Der Magnet 15 ist in einer Sackbohrung 18 in der vorderen Gehäusewand
3 eingesetzt die mit einem Deckel 19 verschlossen ist. Die abstoßende Kraft der Magneten
drückt den Drehkolben 10 mit der angebrachten Muffe 13 gegen den Anschlag 14, so daß
ein Verschieben des Drehkolbens auf der Antriebswelle 8 unmöglich ist. Dabei ist die
axiale Kraft der Magneten ausreichend, um eine mechanische Dichtung zu schließen.
[0020] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Magnet 21 derart in
den Drehkolben 10 eingebaut, daß er eine anziehende Kraft auf das Ende 9 der Antriebswelle
8 aus ferritschem Material insbesondere Eisen ausübt. Der Abstand zwischen dem Ende
9 dem Magnet 21 ist sehr gering und wird so ausgelegt, daß die anziehende Kraft beim
Ausbau des Drehkolbens 10 gut zu überwinden ist.
[0021] In Figur 3 ist eine Pumpenkammer 1 gezeigt, die einen Drehkolben 10 aufweist, der
von Magneten 22 die in die hintere Gehäusewand 6 eingebaut sind angezogen wird. Um
die anziehende Kraft zu verstärken sind auch in die Flügel des Drehkolbens 10 Magnete
23 eingebaut, die entsprechend gleichgerichtet gepolt sind. Die Magnete 22 und 23
sind konzentrisch um die Antriebswelle 8 angeordnet.
[0022] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 4 entspricht dem nach Figur 2 bis auf die Tatsache,
daß zur Unterstützung der anziehenden Kräfte des Magneten 21 auf das Ende 9 der Antriebswelle
10 ein zusätzlicher Magnet 24 in das Ende 9 eingebaut. Beide Magneten 21 und 24 sind
gleichgepolt, so daß eine anziehende Kraft entsteht.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel einer Drehkolbenpumpe nach Figur 5 ist die abstoßende
Wirkung der Magnete 15 und 16 (vergleiche Figur 1) mit der anziehenden Wirkung der
Magnete 22 und 23 (vergleiche Figur 3) vereint. Durch die Kombination mehrerer Magnete
besteht die Möglichkeit, die Kraft der einzelnen Magnete geringer zu bemessen um somit
der Erzeugung von Wirbelströmen entgegenzuwirken und um die Erwärmung des Drehkolbens
und der Pumpenkammer zu homogenisieren.
[0024] Die zentral angeordneten und die ringförmigen Magneten sind so geformt, daß keine
Unwucht beim Lauf der Pumpe auftritt.
1. Pumpe insbesondere Drehkolbenpumpe mit mindestens einem in einer Pumpenkammer drehenden
Rotor (10), der auf ein in die Pumpenkammer (1) ragendes Ende (9) einer Antriebswelle
(8) aufschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß eine magnetische Kraft den Rotor (10) oder ein mit dem Rotor verbundenes Teil
in seiner axialen Lage hält.
2. Pumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die magnetische Kraft den Rotor (10) oder das mit dem Rotor verbundene Teil gegen
einen Anschlag (14) drückt, der eine Verschiebung des Rotors (10) auf der Antriebswelle
(8) in axialer Richtung verhindert.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Permanentmagnet die magnetische Kraft erzeugt, die auf ein ferritisches
Eisen oder einen anderen Magneten wirkt.
4. Pumpe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daS mindestens ein Elektromagnet die magnetische Kraft erzeugt, die auf ein ferritisches
Eisen oder einen anderen Magneten wirkt.
5. Pumpe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Rotor (10) eine Muffe (13) angebracht ist, welche die Antriebswelle (8)
umgibt, wobei zwischen der Muffe (13) und der Antriebswelle (8) eine Dichtung insbesondere
eine O-Ring Dichtung (20a) angeordnet ist.
6. Pumpe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe eine Drehkolbenpumpe mit mindestens zwei als Drehkolben ausgebildeten
Rotoren (10) ist.
7. Pumpe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Magnet (15) in die vordere Gehäusewand (3) und ein Magnet (16) in der der
vorderen Gehäusewand (3) zugewandten vorderen Stirnseite des Drehkolbens angeordnet
ist, wobei die Pole der Magnete (15,16) so ausgerichtet sind, daß die Magnete sich
abstoßen.
8. Pumpe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Drehkolben (10) ein Magnet (21) angeordnet ist, der eine anziehende Kraft
auf das vordere Ende (9) der Antriebswelle (8) ausübt.
9. Pumpe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Magnete (23) in die Flügel des Drehkolbens (10) angeordnet sind, die eine anziehende
Kraft auf die hintere Gehäusewand (6) ausüben.
10. Pumpe nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daS Magnete (22) in der hinteren Gehäusewand (6) angeordnet sind, deren Pole so ausgerichtet
sind, daß die Magnete eine anziehende Kraft auf die Magnete (23) der Flügel ausüben.
11. Pumpe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Magnet (21) in den Drehkolben (10) und ein Magnet (24) in das vordere Ende
(9) der Antriebswelle (8) angeordnet ist, wobei die Pole der Magnete (21,24) so ausgerichtet
sind, daß die Magnete sich anziehen.