[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Vlieses vorgebbarer Breite
und Dicke aus streufähigem Material für Holzwerkstoff- oder ähnliche Platten, wobei
das streufähige Material aus einem Vorrat in einer der vorgebbaren Breite entsprechenden
Breite ausgetragen wird und auf eine darunter befindliche, durch eine Fördervorrichtung
orthogonal zur vorgebbaren Breite kontinuierlich bewegte Unterlage aufgebracht wird
und wobei das streufähige Material zwischen Vorrat und Unterlage mindestens einer
mechanischen und darunter einer pneumatischen Auflösung, welche sich über die gesamte
Streubreite erstrecken, unterworfen wird, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Durch die veröffentlichte deutsche Patentanmeldung 0626241 A1 ist ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, wie eingangs beschrieben, bekannt
geworden. Das dort offenbarte Verfahren hat sich zum Ziel gesetzt, ein vergleichmäßigtes,
fein dosiertes Streugut auf einer Unterlage als Vlies abzulegen, welches sich durch
hohe Streuqualität auszeichnet. Dies wird dadurch erreicht, daß über die gesamte Streubreite
gleichgroße Teilmengen gleicher Materialdichte gebildet werden und dann durch einen
zwischen zwei Transportelementen entstehenden Schlitz auf eine Unterlage aufgestreut
werden. Eine Verbesserung besteht darin, daß unterhalb dieser Streuvorrichtung zusätzlich
ein Gebläse vorgesehen wird, welches eine Luftströmung erzeugt und somit ein Separieren
der abzulegenden Teilchen bewirkt.
[0003] Bei einem derartigen Verfahren und einer dieses Verfahren verwirklichenden Vorrichtung
ist es nicht auszuschließen, daß durch die Rotation der einzelnen Rollen eine Entmischung
innerhalb des Streuguts auftritt und zwar zwangsläufig im Hinblick auf Teilchen einer
bestimmten Teilchencharge, die einer vorgegebenen Siebfraktion entsprechen. Das heißt,
das zum Aufstreuen verwendete Material wird auch dann, wenn es aus einer Siebfraktion
besteht, kleinere und größere Teilchen beinhalten, wobei die untere Größe beliebig
kleiner als die gerade noch durch das Sieb hindurchtretende Teilchengröße ist. Wird
eine derartige Fraktion für eine Streuung verwendet, wird über die Rollenaustragung
zwangsläufig eine Entmischung auftreten und zwar durch das Transportverhalten der
größeren und kleineren Teilchen über eine Rollenstrecke. Das Entmischen wird auch
nicht verringert, wenn zusätzlich Schwingungskomponenten auf die Teilchen über die
Rollen einwirken. Auch durch ein nachgeschaltetes Separieren mittels einer Luftströmung
können diese so entstandenen Entmischungen nicht rückgängig gemacht werden. Die Folge
ist deshalb die Erzeugung eines Vlieses für die Herstellung von Holzwerkstoff- oder
ähnlichen Platten, bei welchen eine Entmischung bzw. Entmischungszonen nicht vermeidbar
sind.
[0004] Durch das deutsche Gebrauchsmuster 29507686 ist eine Vorrichtung zum Klassieren von
streufähigem Material bekannt geworden, bei welchem anstelle der quer zur Fortschrittsrichtung
ausgerichteten Rollen eine Siebstrecke verwendet wird, wobei die Einzelsiebe selbst
aus nebeneinander angeordneten Stäben gebildet wird, wobei die Längsachse der einzelnen
Stäbe in Förderrichtung des darunter entlanggeführten Förderbandes verläuft und wobei
durch entsprechende Ausgestaltung der Aufnahme für die Stabenden bei gleichem Abstand
der Stäbe in horizontaler Richtung in vertikaler Richtung eine Vergrößerung des Durchtritts
zwischen den Stäben bewirkt wird. Dies geschieht dadurch, daß zwischen je zwei in
horizontaler Richtung parallel zueinander verlaufender Stäbe ein Stab angeordnet ist,
welcher in Förderrichtung beispielsweise durch Vorsehen eines Sägezahns eine Neigung
zur Horizontalen einnimmt. Hierdurch wird dann erreicht, daß mit zunehmender Sieblänge
in zunehmendem Maße größere Streupartikel durch dieses Sieb hindurchtreten können,
um auf einem darunter angeordneten Förderband, welches beispielsweise mit konstanter
Geschwindigkeit läuft, abgelegt zu werden. Auch hier ist trotz Einsatz einer Schwingungsbeaufschlagung
des einzelnen Siebes und einer Luftströmung eine einmal stattgefundene Entmischung
nicht mehr rückgängig zu machen.
[0005] Ausgehend hiervon liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde. Fehler,
die zwangsläufig durch Materialentmischungen bei mehrfach nacheinanderfolgenden Auflösungen
von zu streuendem Material zwischen Materialvorrat und seiner Ablage in einem Vlies
auftreten, zu beseitigen und gleichzeitig eine vorgebbare Materialverteilung über
einen vertikalen Querschnitt eines zu verpressenden Vlieses zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß in Abhängigkeit einer
gewünschten Materialverteilung, insbesondere einer Größenverteilung über die Vliesdicke
anschließend an die mindestens eine mechanische und die darunterfolgende pneumatische
Auflösung des Materials vor Ablage auf der Unterlage einer regelbaren weiteren mechanischen
Auflösung unterworfen wird. Damit werden zwangsläufig auftretende Fehler, die durch
vorhergehende Entmischung sich ergebende Fehler zufolge regelbaren Eingriffs beseitigt,
so daß ein zu Holzwerkstoff- oder ähnlichen Platten verpressbares Vlies erzeugt wird.
Werden derartige Platten dann durch Kaschieren, Farbauftrag oder Furnieren weiter
bearbeitet, treten Fehler, welche bisher in der Rohplatte zu suchen waren, nicht mehr
auf.
[0007] Gemäß Anspruch 2 der vorliegenden Erfindung wird unter Schutz gestellt, daß auch
bei starker Separierung in Abhängigkeit einer Regelung bis zu einer negativen Beeinflussung
auch Ausschußvliese noch einer weiteren Verwertung zufolge der Erfindung verwendet
werden können.
[0008] Wird, wie in Anspruch 3 der vorliegenden Erfindung unter Schutz gestellt, in Abhängigkeit
einer Messung der Materialverteilung über die Vliesdicke die weitere mechanische Auflösung
geregelt, so lassen sich erfindungsgemäß Fehler, die in einer vorhergehenden Schicht
aufgetreten sind, noch ausgleichen.
[0009] In noch weiterer Ausgestaltung des Verfahrens, wird Einfluß genommen darauf , daß
aufgrund einer Messung über die Vliesdicke ein erkannter Fehler erfindungsgemäß bereits
dadurch beseitigt wird, daß bei Messung der Materialverteilung über einen Vliesdickenbereich
aus der weiteren mechanischen Auflösung ein lediglich diesen Bereich betreffender
Teilabschnitt nachgeregelt wird. Dies ergibt dann einen fehlerfreien Vliesdickenbereich
in Folge.
[0010] In noch weiterer Ausgestaltung des erfinderischen Verfahrens gemäß Anspruchs, wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß bei einer Herstellung eines für eine Verpressung
zu einer Holzwerkstoff- oder ähnlichen Platte erforderlichen Vlieses neben einer Messung
der Materialverteilung über die gesamte Vliesdicke zusätzlich die Materialverteilungen
in den einzelnen Vliesdickenbereichen vermessen werden und daß entsprechend dieser
Ergebnisse in der weiteren mechanischen Auflösung die jeweils entsprechenden Teilabschnitte
nachregelbar sind. Diese erfinderische Ausgestaltung ist insbesondere dann einsetzbar,
wenn zufolge Rationalisierung mit einer Streustation ein komplettes Vlies für eine
zu verpressende Platte hergestellt werden soll. Mit anderen Worten: soll in einer
Streustation für eine herzustellende Platte sowohl die untere Deckschicht, die Mittelschicht
und die obere Deckschicht erzeugt werden, so machen sich zwangsläufig Fehler, die
in der unteren Deckschicht und/oder in der Mittelschicht und/oder in der oberen Deckschicht
entstehen, bei der Weiterverarbeitung einer derart erzeugten Platte sehr stark bemerkbar;
es ist also bei einer derartigen Herstellung von Platten der Anfall von Auschußplatten
nicht zu vernachlässigen. Hier greift die Erfindung ein, wenn sie bereits bei der
Herstellung des Vlieses am Austritt der Streustation sowohl Meßeinrichtungen für die
Messung der kompletten Vliesdicke und auch Meßeinrichtungen vorsieht, um die einzelnen
Schichten zu vermessen. Hieraus kann dann durch Nachregelung der aufgetretene Fehler
ausgeregelt werden.
[0011] Ausgehend von einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einer unter einer
Streustation entsprechender Breite und Länge kontinuierlich hindurchbewegten Unterlage
entsprechender Breite zur Aufnahme eines Vlieses vorgegebener Breite und Dicke, wobei
die Streustation über ihre Breite aus einem Vorrat mit streufähigem Material zur Herstellung
von Holzwerkstoff- oder ähnlichen Platten beschickt wird, wobei das streufähige Material
über mindestens eine quer zur Fortschrittsrichtung der Unterlage verlaufende Vorauflösewalze
geführt von einem durch ein darunter angeordnetes Gebläse erzeugten Luftstrom während
des weiteren Streuvorgangs weiter beeinflußt wird, wird das Wesen der vorliegenden
Erfindung darin gesehen, daß ein in seiner Saug- oder Druckleistung regelbares Gebläse
stromauf oder stromab in einer die Streustation begrenzenden Wand angeordnet ist und
daß eine den Luftstrombereich nach unten begrenzende eine eine zusätzliche mechanische
Auflösung des Streuguts zulassende regelbare Einrichtung, in der von der kontinuierlich
bewegten Unterlage abgeschlossenen Streustation vorgesehen ist.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Regelung des Gebläses wird zum einen bei regelbarem Ansaugen
eine noch feiner dosierte kontinuierliche Stufung bei der Separierung des mechanisch
voraufgelösten Streuguts bewirkt, so daß auch noch großflächige Späne, beispielsweise
wie bei OSB-Platten (oriented strand board) verwendet, noch weiter separiert eine
erfindungsgemäß darunter angeordneten, regelbaren Walzeneinrichtung zugeführt werden,
durch welche die langen dünnen Späne dann orientiert in Längsrichtung, also in Förderrichtung,
als unterste oder oberste Schicht auf dem zu erzeugenden Vlies abgelegt werden können.
[0013] Durch Änderung in der Drehzahl des Gebläses und auch durch Änderung der Richtung
des Luftstroms lassen sich in derselben Weise der nachgeordneten erfindungsgemäßen
regelbaren Einrichtung MDF-Platten (medium densified fibers) und normale Dreischichtplatten,
bei welchem ggfs. zusätzlich in den beiden Deckschichten Feinstmaterial im Bereich
der Oberfläche abzulegen ist, herstellen.
[0014] Als eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Anspruch 6, wird gemäß
Anspruch 7 vorgeschlagen, daß bei Hindurchsaugen des Luftstroms durch das streufähige
Material in der dem Gebläse gegenüberliegenden Wand der Streustation ein in seinem
Luftdurchtritt steuerbares Gitter vorgesehen ist. Durch die erfindungsgemäße Steuerung
des Luftdurchtritts durch das Gitter, mit anderen Worten durch Veränderung der Luftdurchgangsöffnungen
in dem Gitter, wird eine Ausrichtung der Luftströme vor dem Eintritt in das Sauggebläse
erreicht, so daß keinesfalls Wirbelbildungen im Bereich der Streustation zufolge des
Luftstroms auftreten.
[0015] In noch weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäß Vorrichtung wird nach Anspruch
8 eine erfindungsgemäße Ausgestaltung darin gesehen, daß mindestens eine in ihrer
Drehzahl und/oder Drehrichtung änderbare, sich quer zur Fortschrittsrichtung der Unterlage
erstreckende, den Luftstrombereich nach unten begrenzende Walze vorgesehen ist und
daß die Walze zwischen den stromab und stromauf angeordneten Begrenzungswänden der
Streustation bewegbar ist. Diese erfindungsgemäße Ausgestaltung ermöglicht es erstmals,
an jeder Stelle im Streubereich Streufehler, welche durch Separationsfehler auftreten,
bzw. ungewollte Entmischungen bei einer Separierung noch vor dem Aufbau des Streuguts
zu einem Vlies auszuschalten.
[0016] Eine andere erfindungsgemäße Ausgestaltung besteht gemäß Anspruch 9 der vorliegenden
Erfindung darin, daß in einem Rollenstuhl mindestens zwei in ihrem gegenseitigen Abstand
und/oder ihrer Drehzahl und/oder Drehrichtung veränderbare, sich quer zur Fortschrittsrichtung
erstreckende Rollen vorgesehen sind und daß die Rollen zwischen den stromab und stromauf
angeordneten Begrenzungswänden der Streustation bewegbar sind. Der Einsatz derartiger
erfindungsgemäßer Rollen ist dann besonders vorteilhaft, wenn große Mengen verhältnismäßig
feinen Schüttguts, also bei einer hohen Durchsatzleistung, Streufehler durch Entmischungen
hervorgerufen vor Ablage des Streuguts separiert im Vlies ausgeglichen werden müssen.
Eine Ausgestaltung dieser erfindungsgemäßen Weiterbildung ist in Anspruch 10 unter
Schutz gestellt und zeichnet sich dadurch aus, daß bei Anordnung mehrerer Rollen in
einem Rollenstuhl jeweils die zwischen zwei Rollen angeordnete dritte Rolle heb- und
senkbar ist. Durch die erfindungsgemäße Hebung und Senkung der zwischen zwei Rollen
angeordneten dritten Rolle wird zusätzlich eine Beeinflussung des abzulegenden Streuguts
in einem Vlies in Richtung auf eine stärkere oder schwächere Separierung erzielt.
[0017] In noch weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird in Anspruch
11 unter Schutz gestellt, daß mindestens ein weiterer Rollenstuhl mit mehreren Rollen
im wesentlichen unter dem Rollenstuhl angeordnet ist. Durch die erfindungsgemäße Anordnung
mindestens zweier Rollenstühle übereinander kann erreicht werden, daß diese beiden
Rollenstühle, die sich erfindungsgemäß unabhängig voneinander bewegen können, die
gesamte Länge der Streustation je für sich allein im Hinblick auf Beseitigung einer
Fehlstreuung überstreichen können oder auch im Zusammenwirken miteinander einen gewollten
Vliesaufbau über die Dicke des zu streuenden Vlieses bei hoher Durchsatzleistung ermöglichen.
[0018] In noch weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird gemäß Anspruch 12 unter Schutz
gestellt, daß die den Luftstrom nach unten begrenzende regelbare Einrichtung gegenüber
der Horizontalen neigbar ist. Durch die erfindungsgemäße Neigung wird zusätzlich eine
Separierung bzw. eine Verringerung der bereits geschehenen Separierung erreicht.
[0019] In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird gemäß Anspruch 13
unter Schutz gestellt, daß in einem der Streustation zugeordneten Meßgerät die Materialverteilung
über die Vliesdicke bestimmt wird und daß in Abhängigkeit einer Differenz zwischen
Soll- und Ist-Wert die den Luftstrombereich nach unten begrenzende zusätzlich regelbare
mechanische Auflösung geregelt wird. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz eines Vliesdickenmeßgeräts
in Verbindung mit einem die Verteilung des Streuguts über die Vliesdicke messenden
Einrichtung wird eine praktisch vollautomatische Herstellungsanlage für die Herstellung
von Holzwerkstoff- oder ähnlichen Platten unter Schutz gestellt und zwar unabhängig
davon, welches streufähige Material für den Aufbau eines zur Verpressung gelangenden
Vlieses verwendet wird.
[0020] In noch weiterer Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes wird gemäß Anspruch 14
dafür Schutz begehrt, daß am Ende der Vorauflösung oder an mindestens einem Ende der
regelbaren Einrichtung eine sich quer zur Fortschrittsrichtung der Unterlage erstreckende
Auffangeinrichtung vorgesehen ist. Durch die Anordnung derartiger Einrichtungen wird
erfindungsgemäß erreicht, daß keine den Vliesaufbau negativ beeinflussenden Teile
wie Leimknoten zur Ablage in dem zur Verpressung vorgesehenen Vlies kommen.
[0021] Anhand der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung
wird die Erfindung näher erläutert.
[0022] Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Figur 1)
- zwei hintereinander angeordnete Streustationen zur Erzeugung eines erfindungsgemäßen
Vlieses für Holzwerkstoffplatten.
- Figur 2)
- eine andere Streustation, bei welcher das erfindungsgemäße Vlies mittels Saugluftstrom
hergestellt wird.
- Figur 3)
- eine Vorauflösewalzenanordnung mit einer Auffangeinrichtung und
- Figur 4)
- zwei untereinander jeweils unabhängig voneinander innerhalb einer Streustation hin-
und herbewegbaren Rollenstühle mit Auffangeinrichtungen.
- Figur 5)
- eine als Speichenwalze ausgebildete weitere Walze.
[0023] Gleiche Bauteile in den einzelnen Figuren werden bei der folgenden Beschreibung mit
denselben Bezugsziffern bezeichnet.
[0024] Gemäß Figur 1 wird einer ersten Streustation 1 von einem nicht dargestellten Vorrat
über eine Rutsche 2, welche hin- und herbeweglich ist, streufähiges Material 3 zugeführt.
Über eine entgegen dem Uhrzeigersinn rotierende Walze 4 wird das streufähige Material
3 in einen von einem ersten Gebläse 5 erzeugten Luftstrom 6 verbracht. Zur Dosierung
einer Vorauflösung kann hierbei die entgegen dem Uhrzeigersinn rotierende Walze 4
in ihrer Drehzahl verändert werden und gleichzeitig kann diese Walze zusätzlich in
horizontaler Richtung gemäß Pfeil hin- und herbewegt werden. Anstelle der im Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 1 gewählten Drehrichtung ist auch eine im Uhrzeigersinn drehende Anordnung
möglich und auch eine Anordnung bei der die Walzen teils in und entgegen dem Uhrzeigersinn
drehen. Dies gilt ganz allgemein auch für die sonst angegebenen Drehrichtungen. Hierdurch
wird ein Vorseparieren des streufähigen Materials erreicht, welches dann durch den
nachfolgenden Luftstrom 6 weiter pneumatisch separiert wird.
[0025] Weiterhin wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, das mechanisch und pneumatisch
aufgelöste streufähige Material 3 durch eine regelbare mechanische Auflösung einer
gleichmäßigen Ablage, bei welchem die Materialteilchendicke kontinuierlich im Vlies
8 zunimmt, zuzuführen. Zu diesem Zwecke ist in der ersten Streustation 1 eine weitere
Walze 9 vorgesehen, welche im Ausführungsbeispiel ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn
rotiert und welche entsprechend einem Doppelpfeil 10 zwischen einer materialstromab
liegenden Wand 11, welche das erste Gebläse 5 trägt und einer dieser gegenüberliegenden
materialstromauf liegenden Wand 12 der ersten Streustation bewegbar ist. Damit wird
es erstmals möglich, gewollte unterschiedliche Zustände im separierten Vlies zu erreichen,
so daß die unterschiedlichsten Plattentypen mit der erfindungsgemäßen Streustation
hergestellt werden können und auch diese den unterschiedlichen Materialsorten angepaßt
werden kann.
[0026] Die weitere Walze 9 wird in Abhängigkeit von den über ein Meßgerät 13 ermittelten
Differenzwerten zwischen der vorgegebenen Soll-Materialverteilung und der Ist-Materialverteilung
sowohl in seiner Drehzahl als auch in seiner Lage zu den Wänden 11 und 12 geregelt,
bis das Meßgerät 13 die gewünschte Materialverteilung über die Vliesdicke wiedergibt.
[0027] Die aus der ersten Streustation 1 austretende Vliesdicke 14 eines Teilvlieses 15
wird nunmehr einer zweiten Streustation 16 zugeführt.
[0028] Nach dieser zweiten Streustation 16 ist ein weiteres Meßgerät 17 vorgesehen, welches
entsprechend der dort sich ergebenden Materialverteilung eine weitere Einheit 18 regelt,
damit am Ausgang 19 der zweiten Streustation 16 ein Gesamtvlies 20 austritt, welches
der gewünschten Materialverteilung entspricht.
[0029] Bei der in der zweiten Streustation verwendeten weiteren Einheit 18 zur regelbaren
mechanischen Auflösung handelt es sich um eine in einem Rollenstuhl 21 angeordnete
Rollenanordnung 22, bei welcher jeweils die zwischen zwei Rollen angeordnete Rolle
entsprechend senkrechtem Doppelpfeil 23 heb- oder senkbar angeordnet ist. Hiermit
kann ebenfalls wie zu der weiteren Walze 9 bereits ausgeführt, die durch die mechanische
Vorauflösung und die pneumatische Auflösung bewirkte Separierung verstärkt oder beibehalten
oder verringert werden.
[0030] Die aus mehreren Rollen bestehende Rollenanordnung 22 läßt sich, wie bereits zur
weiteren Walze 9 ausgeführt, in ihrer Drehzahl und in ihrer Lage zu den stromab und
stromauf liegenden Wänden 12' und 11' der weiteren Streustation 16 einregeln. Auch
ist es möglich jede Rolle der Rollenanordnung oder Rollengruppen 22 für sich in ihrer
Drehzahl und Drehrichtung regelbar auszuführen.
[0031] Zufolge Anordnung zweier Meßgeräte 13 und 17 kann sowohl die Verteilung über die
gesamte Vliesdicke als auch über einen Teilbereich bestimmt werden. Hierdurch ist
es auch möglich, eine nichtkontinuierliche Materialverteilung über die Vliesdicke
zu erreichen, wenn dies entsprechend einer fertigen Holzwerkstoffplatte verlangt wird.
So ist dies beispielsweise denkbar bei OSB- oder MDF-Platten oder auch bei Spanplatten,
welche ohne Zwischenschaltung eines Blindfurniers direkt furniert werden sollen oder
lediglich einem Anstrich oder einer Kaschierung direkt auf er Platte unterworfen werden
sollen.
[0032] In Figur 2 ist eine Anordnung zur Durchführung des erfinderischen Verfahrens dargestellt,
bei welcher über ein nicht dargestelltes Gebläse ein gerichteter Luftstrom 24 einen
zur Ablage auf der Unterlage 7 bestimmten Materialstrom 3 durchströmt.
[0033] Hierbei wird der gerichtete Luftstrom 24 in seiner Stärke durch ein Gitter 25 bestimmt,
welches durch Veränderung seiner Durchtrittsöffnungen bewirkt, daß der gerichtete
Luftstrom 24 in seiner Stärke geregelt wird. Über einen Auslaß 26, welcher beispielsweise
in der stromab liegenden Wand 11' der zweiten Streustation 16 angeordnet ist, wird
die Luft von dem nichtdargestellten Gebläse angesaugt.
[0034] Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 sind zunächst mehrere Vorauflösewalzen 27 vorgesehen,
die in ihrer Drehzahl regelbar sind und somit eine gewünschte Vorauflösung des zu
streuenden Materials bewirken. Die durch die pneumatische Auflösung bewirkte weitere
Separierung wird durch zwei unterhalb der pneumatischen Separierung angeordnete Rollenstühle
21 und 21' bewirkt, wobei auch diese Rollenstühle entweder gemeinsam oder auch unabhängig
voneinander zwischen den stromab und stromauf liegenden Wänden der zweiten Streustation
regelbar bewegt werden können, so daß sowohl eine beliebige Verstärkung oder Abschwächung
in der Separierung des zur Ablage im Vlies kommenden Materials bewirkt wird.
[0035] Gemäß Figur 3 werden die unter einem Winkel zur Horizontalen angeordneten mehreren
Vorauflösewalzen 27 durch eine Auffangeinrichtung 28, in welcher eine Transportschnecke
29 zum Abtransport von nicht zur Vorauflösung kommenden Materials vorgesehen ist,
nach unten hin begrenzt. Die Schrägstellung der mehreren Vorauflösewalzen in Richtung
auf die Auffangeinrichtung unterstützen hierbei den Austrag von nicht zur Streuung
kommenden Materials.
[0036] In Figur 4 sind in ähnlicher Weise im Rollenstuhl 21 und 21' ebenfalls Auffangeinrichtungen
28 und 28' vorgesehen, welche Transportschnecken 29 bzw. 29' tragen.
[0037] Wie aus Figur 4 weiter ersichtlich, besitzt der Rollenstuhl 21' an beiden Enden der
Rollenanordnungen 22' Auffangeinrichtungen 28' und 29'. Hiermit wird erreicht, daß
bei Neigung des oberen Rollenstuhls 29 und einer Erstreckung des Rollenstuhls über
die halbe Länge der Streustation trotz horizontaler Ausrichtung des unteren Rollenstuhls
die Gewähr dafür gegeben ist, daß eindeutig alles nicht zur Ablage im Vlies kommende
Material, beispielsweise Leimklumpen, eindeutig abführbar ist.
[0038] Figur 5 zeigt eine als Speichenwalze 30 ausgebildete weitere Walze 9. Eine Welle
31 trägt an ihren beiden Enden Lagerstellen 32, 33, welche mit nicht dargestellten
Lagern zusammenwirken. Eine Lagerstelle beispielsweise 32 ist desweiteren über ein
ebenfalls nicht dargestelltes Antriebsmittel mit einem ebenfalls nicht dargestellten
Antriebsmotor verbunden. Die nicht dargestellten Lager, einschließlich dem Motor sind
auf ebenfalls nicht dargestellten Schienen verfahrbar, so daß die Speichenwalze 30
zwischen den beiden Wänden der Streustation hin- und herbewegt werden kann.
[0039] Auf der Welle 31 sind zwei Endscheiben 34, 35 angeordnet, auf welchen jeweils vom
Mittelpunkt dieser Scheiben ausgehend strahlenförmig verlaufende, halbkreisförmig
gekrümmte Lochreihen 36, 37 angeordnet sind. Im Ausführungsbeispiel sind je Endscheibe
34 bzw. 35 fünf halbkreisförmig gekrümmte Lochreihen 36 bzw. 37 vorhanden.
[0040] Stäbe 38 verbinden die beiden Endscheiben, welche im Bereich der Seitenbegrenzung
der Unterlage angeordnet sind. Ein Stab 38 erstreckt sich von einer Bohrung 36 a der
Endscheibe 34 bis zu einer Bohrung 37 a der Endscheibe 35. Die Stäbe 38 können mit
den Endscheiben 34 bzw. 35 mittels Schrauben, Nieten oder schweisen verbunden sein.
[0041] Die Speichenwalze kann nunmehr mit Hilfe des nicht dargestellten Motors und über
eine Transmission zwischen Motor und Welle 31 in und entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn
rotieren und gleichzeitig auch über die auf Schienen verfahrbaren Lager über die gesamte
Länge der Streustation verfahren werden.
1. Verfahren zur Herstellung eines Vlieses (15) vorgebbarer Breite und Dicke aus streufähigem
Material (3) für Holzwerkstoff- oder ähnliche Platten, wobei das streufähige Material
aus einem Vorrat (2) in einer der vorgebbaren Breite entsprechenden Breite ausgetragen
wird und auf eine darunter befindliche, durch eine Fördervorrichtung orthogonal zur
vorgebbaren Breite kontinuierlich bewegte Unterlage (7) aufgebracht wird und wobei
das streufähige Material (3) zwischen Vorrat und Unterlage mindestens einer mechanischen
(4) und darunter einer pneumatischen (6) Auflösung, welche sich über die gesamte Streubreite
erstrecken, unterworfen wird, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit einer gewünschten
Materialverteilung, insbesondere einer Größenverteilung über die Vliesdicke (14),
anschließend an die mindestens eine mechanische (4) und die darunter folgende pneumatische
(6) Auflösung das Material vor Ablage auf der Unterlage (7) einer regelbaren weiteren
mechanischen Auflösung (9 bzw 22) unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die durch die mindestens eine
mechanische (4) und die pneumatische (6) Auflösung bewirkte Separierung des Materials
(3) durch die regelbare weitere mechanische Auflösung (9 bzw 22) von einer positiv
beeinflußten, über eine nicht weiter beeinflußten, bis zu einer negativ beeinflußten
separierten Ablage des Materials im Vlies (15) führt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit einer
Messung (13, 17) der Materialverteilung über die Vliesdicke (14) die weitere mechanische
Auflösung (9 bzw 22) geregelt wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach
Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Messung der Materialverteilung (13) über
einen Vliesdickenbereich (14) aus der weiteren mechanischen Auflösung 9 bzw 22) ein
lediglich diesen Bereich betreffender Teilabschnitt nachgeregelt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Herstellung eines für eine Verpressung zu einer Holzwerkstoff- oder
ähnlichen Platte erforderlichen Vlieses (15) neben einer Messung der Materialverteilung
(17) über die gesamte Vliesdicke zusätzlich die Materialverteilungen (13) in den einzelnen
Vliesdickenbereichen vermessen werden und daß entsprechend dieser Ergebnisse in der
weiteren mechanischen Auflösung die jeweils entsprechenden Teilabschnitte nachregelbar
sind.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1 bis 5 mit einer unter einer Streustation (11, 11') entsprechender Breite
und Länge kontinuierlich hindurchbewegten Unterlage (7) entsprechender Breite zur
Aufnahme eines Vlieses (15) vorgegebener Breite und Dicke, wobei die Streustation
(11, 11') über ihre Breite aus einem Vorrat mit streufähigem Material zur Herstellung
von Holzwerkstoff- oder ähnlichen Platten beschickt wird, wobei das streufähige Material
(3) über mindestens eine quer zur Fortschrittsrichtung der Unterlage verlaufende Vorauflösewalze
(4) geführt, von einem durch ein darunter angeordnetes Gebläse erzeugten Luftstrom
(6) während des weiteren Streuvorgangs weiter beeinflußt wird dadurch gekennzeichnet,
daß ein in seiner Saug- oder Druck-Leistung regelbares Gebläse (6) materialstromauf
oder materialstromab in einer die Streustation (11, 11') begrenzenden Wand angeordnet
ist und daß eine den Luftstrombereich nach unten begrenzende eine zusätzliche mechanische
Auflösung des Streuguts zulassende regelbare Einrichtung (9 bzw 22) in der von der
kontinuierlich bewegten Unterlage (7) abgeschlossenen Streustation vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, daß bei Hindurchsaugen des Luftstroms
durch das streufähige Material in der dem Gebläse gegenüberliegenden Wand (12, 12')
der Streustation ein in seinem Luftdurchtritt steuerbares Gitter (25) vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und/oder Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine in ihrer Drehzahl und/oder Drehrichtung änderbare, sich quer zur Fortschrittsrichtung
der Unterlage erstreckende, den Luftstrombereich (9) nach unten begrenzende Walze
vorgesehen ist, und daß die Walze zwischen den stromab und stromauf angeordneten Begrenzungswänden
(11, 11' bzw 12, 12') der Streustation bewegbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 und/oder Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, daß in einem
Rollenstuhl (21) mindestens zwei in ihrem gegenseitigen Abstand und/oder ihrer Drehzahl
und/oder ihrer Drehrichtung veränderbare, sich quer zur Fortschrittsrichtung der Unterlage
erstreckende, den Luftstrombereich nach unten begrenzende Rollen (22) vorgesehen sind
und daß die Rollen (22) zwischen den stromab und stromauf angeordneten Begrenzungswänden
(11, 11' bzw 12, 12') der Streustation bewegbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß bei Anordnung mehrerer Rollen
in einem Rollenstuhl jeweils die zwischen zwei Rollen (22) angeordnete dritte Rolle
(22) heb- und senkbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein weiterer Rollenstuhl
mit weiteren Rollen im wesentlichen unter dem Rollenstuhl angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
daß die den Luftstrom nach unten begrenzende Einrichtung gegenüber der Horizontalen
neigbar ist.
13. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
daß in einem der Streustation angeordneten Meßgerät die Materialverteilung über die
Vliesdicke bestimmt wird und daß in Abhändigkeit einer Differenz zwischen dem gemessenen
Ist-Wert und dem vorgegebenen Soll-Wert die den Luftstrombereich nach unten begrenzende
zusätzliche mechanische Auflösung geregelt wird.
14. Vorrichtung nach einen oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
daß am Ende der Vorauflösung und/oder an mindestens einem Ende der regelbaren Einrichtung
eine sich quer zur Fortschrittsrichtung der Unterlage erstreckende Auffangeinrichtung
vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, daß eine eine Drehachse beinhaltende
sich in Lagern links, rechts und oberhalb der Unterlage abstützende, innerhalb der
Streustation hin- und herbewegliche Welle vorgesehen ist, daß die Welle von einem
Motor angetrieben wird, daß die Welle zwei voneinander beabstandete Endscheiben trägt,
daß die Endscheiben im Bereich der seitlichen Begrenzung der Unterlage angeordnet
sind, daß die Endscheiben von ihrem Mittelpunkt strahlenförmig ausgehend, halbkreisförmig
gekrümmt sind, sich bis zum Endscheibenrand erstreckende Lochreihen besetzen, und
daß die Endscheiben über Stäbe, die sich zwischen den entsprechenden Löchern der strahlenförmig
verlaufenden Lochreihen der Endscheiben erstrecken, verbunden sind.