[0001] Die Erfindung geht aus von einer Schließe für Schmuckketten mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Eine solche Schließe ist aus DE-74 12 327 U
bekannt. Die bekannte Schließe hat einen an einem Kettenende befestigten geschlossenen
Ring und einen am anderen Ende der Kette mittels einer Öse befestigten offenen Ring,
in welchen der geschlossene Ring an einer um 90° gegenüber der Öse versetzten Stelle
einführbar ist, wozu der offene Ring einen radialen Schlitz hat, der enger ist als
der geschlossene Ring dick ist, so daß dieser nur unter Aufbiegen des offenen Ringes
in diesen eingeführt werden kann. Bei größeren Schließen, wie sie für voluminöse Ketten,
insbesondere Perlenketten, benötigt werden, erfordert diese Wirkungsweise eine dünne,
schwache Ausbildung des Ringes, wodurch dieser labil und unattraktiv wird. Nach der
Offenbatung in der DE-74 12 327 U ist die Schließe deshalb nur für feinstgliedrige
Schmuckketten bestimmt. Auch in diesem Anwendungsfall besteht jedoch der Nachteil,
daß sich der Ring im Verlauf der Handhabung bleibend verbiegt und die Öffnung in dem
Ring dabei so groß wird, daß die Öse leicht herausrutschen kann.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Schließe ohne Schließmechanik zu schaffen, welche nicht nur in kleinen,
sondern auch in großen Abmessungen bequem handhabbar ist und bei welcher die Gefahr
bleibender Verformung, die die Sicherheit der Schließe beeinträchtigen könnten, geringer
ist als bei der bekannten Schließe.
[0003] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schließe mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Vorteilhatte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0004] Bei der erfindungsgemäßen Schließe muß die zwischen den beiden Enden des ringförmigen
Gebildes bestehende Öffnung nicht elastisch aufgeweitet werden, um den am zweiten
Ende der Schmuckkette angebrachten Ring einzuführen, weil die lichte Weite der Öffnung
zwischen den beiden Enden des ringförmigen Gebildes nicht kleiner ist als die Dicke
des einzuführenden Rings. Deswegen kann das ringförmige Gebilde so stabil ausgebildet
werden, daß es bei der bestimmungsgemäßen Handhabung und den im täglichen Gebrauch
auftretenden typischen Belastungen als starr angesehen werden kann. Bleibende Verformungen
sind deshalb im praktischen Gebrauch nicht zu befürchten. Weil eine leichte Aufbiegbarkeit
nicht vorgesehen sein muß, werden dem Schmuckgestalter zusätzliche Möglichkeiten für
eine Gestaltung der Schließe nach ästhetischen Gesichtspunkten eröffnet. So kann der
Ring ohne weiteres eine von der Kreisform abweichende Gestalt haben und hat vorzugsweise
auch eine von der Kreisform abweichende Gestalt. Das ermöglicht nicht nur ein gefälligeres
Aussehen der Schließe, sondern auch eine größere Funktionssicherheit, weil man auf
diese Weise den Schwerpunkt des ringförmigen Gebildes gezielt von der Öse entfernen,
z.B. in die Nähe der Öffnung bringen kann, so daß die Schwerkraft die Öffnung stets
nach unten zieht und dadurch von dem eingehängten Ring fernhält, was ein unbeabsichtigtes
Herausgleiten des Rings aus der Öffnung des ringförmigen Gebildes unwahrscheinlich
macht.
[0005] Dadurch, daß die Schließe ohne weiteres auch schwer ausgebildet werden kann, erreicht
man zusätzlich, daß sie in einem Collier selbsttätig in eine halsferne Lage begibt,
wodurch die Sicherheit gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen der Schließe weiter erhöht
wird.
[0006] Unter einem "ringförmigen Gebilde" im Sinne der vorliegenden Erfindung ist nicht
notwendig ein in der Draufsicht kreisförmiges Gebilde zu verstehen, sondern es sind
auch von der Kreisform stark abweichende Gestalten darunter zu verstehen, soweit sie
nur in der Draufsicht einen Freiraum vollständig umschließen. Das vollständige Umschließen
soll durch eine Überlappung der beiden Enden des ringförmigen Gebildes erfolgen, wobei
die Überlappung dadurch erfolgen soll, daß die beiden Enden des ringförmigen Gebildes
einen Versatz
quer zu der vom ringförmigen Gebilde umschlossenen Fläche aufweisen. Dieser Querversatz
ist für die Schließsicherheit wesentlich. Einen Versatz der beiden Enden eines ringförmigen
Gebildes
in der Ebene der von dem Gebilde umschlossenen Fläche zeigt die GB-2 269 627 A; deshalb
muß bei der daraus bekannten Schließe die lichte Weite der Öffnung, durch die der
Ring in die Schließe eingeführt werden kann, so eng bemessen sein, daß der Ring nur
unter elastischer Verformung eingeführt und wieder herausbewegt werden kann. Durch
den erfindungsgemäß vorgesehenen Querversatz, ähnlich wie bei einer Wendel, erreicht
man jedoch, daß der Ring bei hängender Schließe den Weg durch die im Überlappungsbereich
liegende Öffnung nicht selbsttätig findet, obwohl das ringförmige Gebilde zum Öffnen
der Schließe
nicht elastisch aufgebogen werden muß. Die Lage der Öse relativ zur Lage des Überlappungsbereichs
wird zweckmäßigerweise so gewählt, daß der Weg, den der Ring zurücklegen muß, um von
einer beim Tragen einer Schmuckkette normalen Lage zur Öffnung zu gelangen, hinreichend
lang ist. Durch die Überlappung und den vorgesehenen Querversatz im Überlappungsbereich
bereitet das dem Schmuckgestalter keinerlei Schwierigkeiten, da er sowohl die Lage
der Enden des ringförmigen Gebildes als auch die Länge des Überlappungsbereiches verändern
kann.
[0007] Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Schließe so ausgebildet, daß der Ring nur auf
eines der beiden Enden des ringförmigen Gebildes aufgeschoben und dadurch in das Gebilde
eingeführt werden kann. Dies kann man dadurch erreichen, daß die beiden Enden des
ringförmigen Gebildes unterschiedlich dick ausgebildet werden.
[0008] Eine von der Kreisform abweichende Gestalt wird nicht nur für das ringförmige Gebilde,
sondern auch für den darin einzuführenden Ring bevorzugt, und zwar in Kombination
damit, daß er so eng ausgebildet ist, daß er nur in einer ausgewählten Orientierung
durch Aufschieben auf das eine Ende des ringförmigen Gebildes in dieses einführbar
ist. wobei dieses eine Ende eine von der Kreisform abweichende Querschnittsgestalt
hat. So könnte z.B. der Ring oval sein und das eine Ende des ringförmigen Gebildes
einen ovalen Umriß haben, so daß der Ring auf das eine Ende des ringförmigen Gebildes
nur dann aufschiebbar ist, wenn die Hauptachsen der beiden Ovale annähernd gleich
orientiert sind, wohingegen in einigem Abstand von dem Ende die Querschnittsform des
Gebildes so sein kann, daß sie weitere Orientierungen des eingehängten Ringes ermöglicht.
Durch diese Maßnahme wird die Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Öffnen der Schließe
nochmals wesentlich erhöht.
[0009] Die lichte Weite der im Überlappungsbereich der Schließe vorgesehenen Öffnung ist
erfindungsgemäß so groß, daß der Ring ohne elastische Verformung des ringförmigen
Gebildes eingeführt werden kann. Die lichte Weite der Öffnung sollte aber nicht beliebig
groß, sondern zweckmäßigerweise nur wenig größer sein, als zum bequemen Einführen
des Rings erforderlich ist, um bequeme Handhabung und hinreichende Schließsicherheit
miteinander zu verbinden. Die Schließsicherheit ist besonders hoch, wenn der Ring
durch eine von der Kreisform abweichende oder auf andere Weise unsymmetrische Gestaltung
nur in einer ausgewählten Orientierung die Öffnung passieren kann.
[0010] Im Ergebnis führt die Erfindung zu einer Schließe, welche trotz Fehlens einer Schließmechanik
eine hohe Schließsicherheit mit mechanischer Stabilität und großem Gestaltungsspielraum
verbindet.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der beigefügten Zeichnung dargestellt,
welche in
- Figur 1
- eine Schließe in einem teilweise dargestellten Perlencollier in einer Draufsicht,
in
- Figur 2
- die Schließe in einer Seitenansicht gemäß Pfeil II und in
- Figur 3
- die Schließe in einer Seitenansicht gemäß Pfeil III zeigt.
[0012] Die Zeichnung zeigt ein Perlencollier 1, an dessen einen Ende ein ovaler Ring 2 und
an dessen anderen Ende ein ringförmiges Gebilde 3 mittels einer Öse 4 befestigt ist.
Das ringförmige Gebilde 3 hat ein dünnes Ende 5 und ein dickes Ende 6, welche einander
überlappen und dabei quer zu der vom Gebilde umschlossnen Fläche 7 einen Versatz aufweisen,
so daß das dünnere Ende 5 beim Tragen des Colliers vom dickeren Ende 5 weitgehend
verdeckt wird. Die Dicke des ringförmigen Gebildes nimmt vom dünnen Ende 5 bis zum
dicken Ende 6 allmählich zu, ähnlich wie bei einer Schnecke. Auf diese Weise liegt
der Schwerpunkt des Gebildes 3 näher bei der im Überlappungsbereich der beiden Enden
5 und 6 gebildeten Öffnung 8 als bei der Öse 4, so daß die Schwerkraft den Überlappungsbereich
selbsttätig nach unten zieht und den Ring 2 beim Tragen des Colliers näher bei der
Öse 4, weiter weg von der Öffnung 8 hält.
[0013] Der Querschnitt des Gebildes 3 weicht von der Kreisform ab. Die lichte Weite der
Öffnung 8 ist so gering bemessen, daß der ovale Ring 2 nur mit seinem schwächer gekrümmten
Abschnitt durch die Öffnung 8 hindurchgeführt werden kann, nicht aber mit seinem stärker
gekrümmten Abschnitt. Das hat zur Folge, daß der ovale Ring 2 nur in bestimmter Orientierung
aus dem Gebilde 3 ausgefädelt werden kann. Hat er diese Orientierung nicht, wird er
in der engen Öffnung 8 gehemmt und/oder stößt unweigerlich gegen die Endfläche des
Endes 6 und kann die Öffnung 8 nicht passieren. Hinzu kommt, daß selbst im ungünstigsten
Fall, in welchem der ovale Ring 2 der Öse 4 gegenüberliegt, der Ring 2 noch einen
Weg über einen Umfangswinkel von mehr als 90° zurücklegen müßte, um das Ende des Gebildes
3 zu erreichen. Ein unabsichtliches Öffnen der Schließe ist auf diese Weise ausgeschlossen.
1. Schließe für Schmuckketten, bestehend aus einem ringförmigen Gebilde mit einer Öse
zum Befestigen an einem Ende einer Schmuckkette und mit einer Öffnung zum Einführen
eines Rings, welcher am anderen Ende der Schmuckkette angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Enden (5,6) des ringförmigen Gebildes (3) einander zur Bildung der
Öffnung (8) überlappen und zu diesem Zweck einen Versatz quer zu der von dem ringförmigen
Gebilde (3) umschlossenen Fläche (7) aufweisen, wobei im Überlappungsbereich die lichte
Weite der Öffnung (8) nicht kleiner ist als die Dicke des Ringes (2).
2. Schließe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ringförmige Gebilde (3) in der Draufsicht eine von der Kreisform abweichende
Gestalt hat.
3. Schließe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwerpunkt des ringförmigen Gebildes (3) näher bei der Öffnung (8) als bei
der Öse (4) liegt.
4. Schließe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Enden (5,6) des ringförmigen Gebildes (3) unterschiedlich dick sind
und der Ring (2) nur auf eines (5) der beiden Enden aufschiebbar ist.
5. Schließe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (2) eine von der Kreisform abweichende Gestalt hat und so eng ausgebildet
ist, daß er nur in einer ausgewählten Orientierung durch Aufschieben auf das eine
Ende (5) des ringförmigen Gebildes (3) in dieses einführbar ist, wobei dieses eine
Ende (5) eine von der Kreisform abweichende Querschnittsgestalt hat.
6. Schließe nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lichte Weite der Öffnung (8) nur wenig größer ist als zum Einführen des Rings
(2) erforderlich ist.
7. Schließe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ring (2) eine unsymmetrische, insbesondere eine von der Kreisform abweichende
Gestalt hat, derzufolge er nur in einer ausgewählten Orientierung die Öffnung (8)
passieren kann.