[0001] Die Erfindung betrifft eine Schieberegalanlage mit mehreren Regalelementen, die sich
jeweils über mehrere Räder, von denen zumindest ein Teil angetrieben ist, auf am Boden
befestigten und parallel zueinander ausgerichteten Laufbahnen abstützen, wobei mit
den angetriebenen Rädern zusammenwirkende Mittel vorgesehen sind, um die Räder in
bezug auf die Laufbahnen auszurichten.
[0002] Derartige Schieberegalanlagen sind in vielfältigen Ausführungen und Größen bekannt.
Kleine Schieberegalanlagen werden zumeist im Bürobereich zur Aufnahme einer großen
Anzahl von Akten auf geringem Raum eingesetzt. Dasselbe Prinzip wird auch in sehr
viel größerem Maßstab bei Großregallagern eingesetzt. Die einzeln verschiebbaren Regalelemente
können hierbei eine Breite von 50 m und mehr aufweisen. Solche Schieberegale werden
eingesetzt, um z.B. beladene Industriepaletten in zwei Reihen hintereinander sowie
mehreren Reihen übereinander aufzunehmen.
[0003] Um zu vermeiden, daß infolge einer leichten Schrägstellung des Regalelementes dessen
Räder während des Verschiebevorgangs die parallel zueinander ausgerichteten Laufbahnen
verlassen, sind an den sogenannten Führungsrädern Spurkränze angeformt, deren nach
innen weisende Flächen die Führung der Räder bewirken, indem sie an Seitenflächen
der Laufbahnen ein- oder beidseitig anliegen. Die Laufbahnen sind hierzu als Schienen
mit einer horizontalen Lauffläche und den zwei seitlichen Führungsflächen ausgebildet.
[0004] Regalelemente mit spurkranzgeführten Rädern haben sich bewährt und bereiten in der
betrieblichen Praxis keine Schwierigkeiten, solange die einzelnen Regalelemente nicht
zu breit sind. Vor dem Hintergrund der Optimierung der zur Verfügung stehenden Lagerfläche
wird allerdings angestrebt, die Regalelemente zunehmend breiter zu gestalten mit Gesamtbreiten
von 50 m und darüber. Solche Großregale jedoch, so hat sich herausgestellt, arbeiten
nicht mit der Zuverlässigkeit kleinerer Konstruktionen.
[0005] Der Grund hierfür liegt zunächst darin, daß sich eine ungleichmäßige Aufteilung der
Last mit Bevorzugung des einen Regalendes gegenüber dem anderen Regalende bei besonders
breiten Regalkonstruktionen sehr viel ungünstiger auswirkt als bei relativ kurz bauenden
Regalelementen. An dem Ende mit hoher Beladung arbeitet der Radantrieb mit entsprechend
hohen Auflagerlasten und damit nahezu ohne Antriebsschlupf. An dem leichten Ende des
Regalelementes hingegen kann z.B. während des Anfahr- und Abbremsbetriebes der dortigen
Räder Schlupf auftreten, so daß im Ergebnis geringe Abweichungen der Ausrichtung des
Regalelementes von der gewünschten, exakt quer zur Längsrichtung der Laufbahnen verlaufenden
Ausrichtung auftreten können. Ein solches geringfügiges Verkanten ist bei kurzen Regalelementen
problemlos, birgt jedoch bei breiten Regalelementen die Gefahr eines Auflaufens eines
Spurkranzrades in sich. Hierbei übersteigen die an der Flanke des Spurkranzes wirkenden
Vertikalkräfte die Gewichtskräfte, wodurch der Spurkranz auf die horizontale Stütz-
oder Lastfläche der Schiene oder sogar auf den Betonboden gelangt. Dies kann zu Schäden
am Betonboden führen. Außerdem bereitet das Zurückfahren in die durch die Schiene
vorgegebene Spur erhebliche Schwierigkeiten, und muß unter Umständen unter Zuhilfenahme
hydraulischer Stemmaggregate durchgeführt werden.
[0006] Die Neigung zum Auflaufen eines der spurkranzgeführten Räder läßt sich verringern,
wenn auch nicht ganz vermeiden, indem die einzelnen Schienen exakt parallel zueinander
in dem Boden verankert werden. Dies läßt sich in der Praxis jedoch nicht immer gewährleisten,
da die Schienen in eine Betonfüllung eingebettet werden, die während des Aushärtens
einem natürlichen Schrumpfverhalten unterliegt, weshalb Abweichungen in der Parallelität
der einzelnen Schienen nicht ganz auszuschließen sind.
[0007] Nachteilig gerade bei besonders langgestreckten Regalelementen sind ferner die sich
dann besonders stark auswirkenden, temperaturbedingten Längenschwankungen. Während
die Regalelemente überwiegend aus Metall bestehen, sind die Schienen in einen Bodenbelag
aus Schrumpfbeton eingelassen, der ein von Metall abweichendes Temperaturverhalten
aufweist. Bei besonders niedrigen oder besonders hohen Temperaturen erhöht sich daher
die Gefahr eines Auflaufens der spurkranzgeführten Räder.
[0008] Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß ein Einklemmen eines Fremdkörpers zwischen
zwei benachbarten Regalelementen zu einem Auflaufen der spurkranzgeführten Räder und
damit zu einem Entgleisen führt. Falls der Fremdkörper an einem Ende des Regalelementes
eingeklemmt wird, entsteht zudem ein beträchtlicher Hebelarm bis zu dem anderen Ende
des Regalelementes, so daß an diesem anderen Ende Kräfte entstehen, die sehr schnell
zu einem Verkanten und damit Entgleisen führen. Zwar sind entsprechende Sicherungssysteme
vorgesehen, die bei einem Widerstand infolge eines Fremdkörpers die Antriebe unterbrechen,
jedoch lassen sich auch mit diesen Systemen die genannten Fehlfunktionen nicht sicher
ausschließen, zumal die Systeme lediglich in einer Höhe von 10 bis 30 mm für eine
Fremdkörpererkennung eingerichtet sind.
[0009] Weiterhin unterliegen die bekannten Räder mit Spurkranzführung einem beträchtlichen
Verschleiß, der wegen der zunehmenden Verkantungsneigung mit der Verbreiterung der
Regalelemente stark zunimmt. So liegt der Verschleiß bei einem Regalelement von 30
m Breite beträchtlich höher als bei einem nur halb so großen Regalelement mit 15 m
Breite.
[0010] Der Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde, eine aus mehreren verfahrbaren Regalelementen zusammengesetzte Schieberegalanlage
zu schaffen, die verschleißarm arbeitet, und größere Längen der einzelnen Regalelemente
ermöglicht als dies bei herkömmlichen Schieberegalanlagen der Fall ist. Ferner soll
ein Verfahren entwickelt werden, welches die Steuerung der Verschiebebewegung der
einzelnen Regalelemente einer solchen Schieberegalanlage ermöglicht.
[0011] Zur
Lösung wird bei einer Schieberegalanlage der eingangs genannten Art vorgeschlagen, daß die
angetriebenen Räder mit getrennten Antrieben versehen sind, und daß die mit den angetriebenen
Rädern zusammenwirkenden Mittel aus einer Sensoranordnung zum Erfassen der Ausrichtung
und des seitlichen Versatzes der Räder in bezug auf eine vorgegebene Ideallinie entlang
der Laufbahnen und einer in Abhängigkeit von den Signalen der Sensoranordnung arbeitenden
Antriebssteuerung für die angetriebenen Räder bestehen.
[0012] Bei einer solchen Schieberegalanlage erfolgt die seitliche Führung bezüglich der
Laufbahnen nicht mittels an den Rädern fest angeformter Spurkränze, sondern unter
Verwendung einer Sensoranordnung zum Erfassen der Ausrichtung und des seitlichen Versatzes
der Räder in bezug auf eine vorgegebene Ideallinie entlang der Laufbahnen. Die Antriebssteuerung
und insbesondere Korrekturen an der Antriebssteuerung der getrennt angetriebenen Räder
erfolgen dann in Abhängigkeit von den Signalen dieser Sensoranordnung.
[0013] Ein wichtiger Vorteil einer solchen Schieberegalanlage besteht in dem deutlich verringerten
Verschleiß gegenüber herkömmlichen Konstruktionen, bei denen die seitliche Führungen
durch die an den Rädern angeformten Spurkränze erfolgt. Der Verschleiß beschränkt
sich auf den üblichen Abrieb an den Umfangsflächen der Räder, der jedoch ohnehin nur
einen seltenen Austausch der Räder erfordert.
[0014] Von besonderem Vorteil bei der Neuentwicklung ist ferner, daß ein Entgleisen, d.h.
das Verlassen der Laufbahn durch zumindest die Lauffläche eines der Räder, nicht mehr
eintreten kann. Dies gilt insbesondere auch in solchen Fällen, in denen sich ein Fremdkörper
zwischen zwei benachbarten Regalelementen festklemmt, und damit die Bewegung des einen
Regalelementes hemmt.
[0015] Weiterhin ist von Vorteil, daß die parallele Ausrichtung der einzelnen Laufbahnen
zueinander nicht von jener entscheidenden Bedeutung ist wie bei der bekannten Schieberegalanlage
mit spurkranzgeführten Rädern. Auch Temperaturschwankungen haben nicht jenen Einfluß
auf die Exaktheit der Führung wie bei der bekannten Schieberegalanlage. Ferner können
Unebenheiten der Laufbahnen, wie sie z.B. durch leichte Bodensenkungen entstehen können,
von der erfindungsgemäß geführten Schieberegalanlage besser ausgeglichen werden als
dies beim Stand der Technik der Fall ist.
[0016] Die erfindungsgemäße Schieberegalanlage reagiert auch insgesamt weit weniger empfindlich
auf eine ungleichmäßige Beladung. Ein durch Beladungsfehler ausgelöster Antriebsschlupf
wird, da er in einer Abweichung der Ausrichtung der Räder in bezug auf eine vorgegebene
Ideallinie resultiert, sofort von der Sensoranordnung erfaßt und durch entsprechende
Regelung der Antriebssteuerung ausgeglichen.
[0017] Schließlich führen die angegebenen Maßnahmen dazu, daß auf die bisher verwendeten
Schienen mit einer Last- oder Stützfläche sowie zwei seitlichen Führungsflächen für
die Spurkränze verzichtet werden kann. Stattdessen lassen sich die Laufbahnen eben
und insbesondere bündig mit der Bodenfläche gestalten, so daß beim Überfahren der
Laufbahnen durch einen Gabelstapler oder ein anderes Flurförderfahrzeug keine "Stolperschwellen"
zu überwinden sind.
[0018] Gemäß einer Ausgestaltung der Schieberegalanlage wird vorgeschlagen, daß sich die
Sensoranordnung aus mit der Antriebssteuerung verbundenen Meßelementen und mindestens
einem Referenzelement zusammensetzt, und daß die Meßelemente an dem Regalelement angeordnet
sind, wohingegen das Referenzelement als stationäres, langgestrecktes Profil ausgebildet
ist, welche exakt dieselbe Längsausrichtung aufweist wie die Laufbahnen. Hierbei erstreckt
sich gemäß einer ersten Alternative das Referenzelement außerhalb und neben einer
der beiden außenliegenden Laufbahnen. Gemäß einer zweiten Alternative ist eine der
Laufbahnen selbst das Referenzelement.
[0019] Ein besonders einfaches und sicheres Erfassen der Ausrichtung und des seitlichen
Versatzes der Räder in bezug auf die vorgegebene Ideallinie wird ermöglicht, wenn
die Sensoranordnung für jedes Regalelement mindestens vier in zwei Gruppen zusammengefaßte
Meßelemente aufweist. Zum Erzielen einer guten Meßgenauigkeit können die Meßelemente
der ersten Gruppe in einer Ebene nahe der Vorderseite des Regalelements, und die Meßelemente
der zweiten Gruppe in einer Ebene nahe der Rückseite des Regalelementes angeordnet
sein.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Sensoranordnung besteht jede Gruppe aus
zwei Meßelementen, die bei bezüglich der Ideallinie neutraler Ausrichtung der Räder
denselben Abstand zu der Mittellinie des Referenzelementes haben.
[0021] Die Oberseite des Referenzelementes kann als beidseitig durch Ränder begrenzte Fläche
ausgebildet sein, wobei die Meßelemente auf das Erkennen dieser Ränder sensibilisiert
sind. Diese Ausgestaltung erlaubt eine flache Bauweise des Referenzelementes, so daß
dieses im großen und ganzen bündig mit dem Boden ausgebildet sein kann, und daher
beim Überfahren mit einem Gabelstapler keine Stolperschwelle bildet.
[0022] Schließlich wird ein Verfahren zur Steuerung der Verschiebebewegung von Regalelementen
einer Schieberegalanlage vorgeschlagen, bei dem im einzelnen vorgesehen ist, daß mittels
der Sensoreinrichtung laufend die Radausrichtung und der seitliche Radversatz in bezug
auf eine vorgegebene Ideallinie überwacht wird, daß für den Fall einer/eines vorgegebene
Mindestwerte übersteigende Radausrichtung und/oder Radversatzes die Antriebssteuerung
im Sinne einer Korrektur der Radausrichtung/des Radversatzes angesteuert wird, und
daß die Korrektur durch unterschiedliche Antriebsdrehzahl und/oder durch unterschiedliche
zeitliche Ansteuerung der Räder des Regalelementes erfolgt.
[0023] Weitere Vorteile und Einzelheiten werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles
und unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in einer Draufsicht eine Schieberegalanlage mit insgesamt vier Regalelementen;
- Fig. 2
- in einer vertikalen Schnittansicht die Einzelheit II der Fig. 1;
- Fig. 3a
- ein Regalelement in ordnungsgemäßer Ausrichtung;
- Fig. 3b
- in Draufsicht ein Regalelement bei korrektionsbedürftiger Ausrichtung;
- Fig. 3c
- in Draufsicht ein Regalelement bei stark korrektionsbedürftiger Ausrichtung und
- Fig. 3d
- in Draufsicht ein Regalelement bei stark korrektionsbedürftiger Ausrichtung.
[0024] In Fig. 1 ist in Draufsicht und teilweise stark vereinfacht eine Schieberegalanlage
dargestellt, die sich aus insgesamt vier Regalelementen 1 zusammensetzt. Jedes Regalelement
1 besteht aus einem aus Metallprofilen zusammengesetzten Tragwerk und bildet im Umriß
einen rechteckigen Kasten. In verschiedenen Ebenen sind Lagerflächen ausgebildet,
auf denen sich beladene Industriepaletten oder andere Waren absetzen lassen. Die Regalelemente
1 sind verschiebbar, so daß sich jeweils zwischen zweien dieser Regalelemente 1 ein
Gang 2 öffnen läßt, in den Gabelstapler oder andere Förderfahrzeuge für die ein- und
auszulagernden Waren einfahren können. Dabei befinden sich Fächer 3 für die betreffenden
Paletten oder Waren beiderseits des Gangs 2.
[0025] Jedes Regalelement 1 stützt sich mittels Rädern 4 auf als Schienen ausgebildeten
Laufbahnen 5 ab, die sich in Verschieberichtung der Regalelemente 1 erstrecken. Aus
Gründen der Übersicht ist in den Figuren 1 und 3a bis 3d von den Laufbahnen 5 nur
deren jeweilige Mittellinie 6 eingezeichnet. Die flach und eben gestalteten Laufbahnen
5 sind breiter und vorzugsweise doppelt so breit wie die Aufstandsfläche der Räder
4.
[0026] Beim Ausführungsbeispiel stützt sich jedes Regalelement 1 über insgesamt sechs Räder
4 auf drei Laufbahnen 5 ab. Diese Zahlen können jedoch variieren, und hängen von der
Breite B der Regalelemente 1 ab. Diese Breite kann, ohne daß sich grundsätzliche konstruktive
Änderungen ergeben, 50 m oder mehr betragen.
[0027] Zumindest einige der Räder 4 sind mit eigenen Antrieben versehen, jedoch können einzelne
Räder, insbesondere solche in der Mitte des Regalelementes, auch freilaufend ausgebildet
sein. Zumindest jeweils eines der außenliegenden Räder 4 jedoch muß über einen individuell
ansteuerbaren Antrieb verfügen, bei dem es sich z.B. um einen relaisgesteuerten Asynchronmotor
handeln kann.
[0028] Die langen Seiten der Regalelemente 1 sind nahe des Bodens mit einer über die ganze
Breite reichenden Sicherung 7 versehen, die bei Berührung die Stromzufuhr zu den Antriebsmotoren
unterbricht, um so im Falle eines Einklemmens eines Fremdkörpers zwischen zwei Regalelementen
1 deren sofortigen Stop herbeizuführen.
[0029] Einzelheiten der Gestaltung der Räder 4 sowie der als Schiene dienenden Laufbahn
5 sind in Fig. 2 dargestellt. Die Räder 4 haben eine im wesentlichen zylindrische
Lauffläche, die sich über die gesamte Breite des Rades erstreckt. Ein Spurkranz oder
andere mechanische Hilfsmittel, um die Räder bezüglich der Mittellinie 6 der Schiene
zu zentrieren, sind nicht vorhanden. Die Schiene ist in die Betonmasse 10 des Bodens
8 eingelassen, und bildet daher an ihrer Oberseite die flach und eben gestaltete,
und an die Oberseite der Betonschicht bündig anschließende Laufbahn 5. Ankerelemente
8 tragen dazu bei, die Schiene fest in der Betonmasse 10 zu verankern, so daß ein
temperaturbedingtes Aufwölben der Schiene innerhalb der Betonmasse verhindert wird.
[0030] Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel erstreckt sich parallel zu den Laufbahnen
5 ein Referenzelement 9 in Gestalt eines flachen Metallprofils. Auch das Referenzelement
9 ist in der Betonmasse 10 verankert, oder anderweitig auf dem Bodenbelag befestigt.
Mit geringem Abstand oberhalb des Referenzelementes 9 befinden sich bei jedem Regalelement
1 insgesamt vier Meßelemente 21, 22, 23, 24. Die Meßelemente 21 - 24 sind an Trägern
25 befestigt, die mittels Schrauben an einer der Schmalseiten des Regalelementes 1
befestigt sind. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 handelt es sich bei den Meßelementen
21 bis 24 um Näherungssensoren, von denen jeder darauf sensibilisiert ist, zu erkennen,
ob sich unterhalb das Referenzelement 9 befindet, oder die freie Oberfläche der Betonmasse
10.
[0031] Über Signalleitungen 26 sind die Meßelemente 21 - 24 mit einer Steuereinheit verbunden,
die wiederum an die einzelnen Antriebssteuerungen der angetriebenen Räder 4 angeschlossen
ist. Die Steuereinheit kann in das jeweilige Regalelement 1 eingebaut sein, jedoch
kann auch eine Zentralsteuereinheit verwendet werden, die mittels geeigneter elektrischer
Verbindungen die Meßsignale und Antriebsbefehle sämtlicher Regalelemente verarbeitet.
[0032] Es ist auch möglich, anstelle des zusätzlichen Referenzelementes 9 in Gestalt des
Metallprofils eine der Laufbahnen 5 selbst als Referenzelement heranzuziehen, in welchem
Fall sich die Meßelemente 21 - 24 knapp oberhalb der aus Metall bestehenden Laufbahn
5 befinden.
[0033] Bei Errichtung der Schieberegalanlage ist der exakte Einbau des Referenzelementes
9 von besonderer Bedeutung, da dieses Element exakt auf eine Ideallinie abgestimmt
ist, entlang der sich die Räder 4 auf der Laufbahn 5 bewegen sollen. Aus Gründen der
gleichmäßigen Belastung ist die Ideallinie gleich der Mittellinie 6 der Laufbahn 5.
Zur Feinjustierung bezüglich des Referenzelementes 9 sind die Meßelemente 21 - 24
in Querführungen an dem Träger 25 befestigt, so daß sie sich in seitlicher Richtung
justieren lassen. Auch eine Höhenjustierung bezüglich der Oberseite des langgestreckten
Referenzelementes 9 ist vorgesehen.
[0034] Das Referenzelement 9 sowie der Träger 25 mit den Meßelementen 21 - 24 befinden sich
aus Platzgründen an jener Schmalseite 27 des Regalelementes 1, die sich in der Regel
unmittelbar neben der Hallenwand befindet. Auf diese Weise behindern die Träger 25
nicht die Transportbewegungen des Gabelstaplers.
[0035] Die Meßelemente 21 - 24 bilden zusammen mit dem Referenzelement 9 eine Sensoranordnung,
mit deren Hilfe eine Führung für die Räder des Regalelementes geschaffen wird, die
die hier fehlende mechanische Führung mittels eines Spurkranzes ersetzt.
[0036] Hierzu sind die vier Meßelemente 21 - 24 in zwei Gruppen unterteilt, von denen sich
die erste Gruppe 21, 22 in einer Ebene nahe der Vorderseite 28 des Regalelementes
1, und die zweite Gruppe 23, 24 in einer Ebene nahe der Rückseite 29 des Regalelementes
1 befindet. Ein möglichst großer Abstand der beiden Gruppen voneinander ist aus Gründen
der Genauigkeit wünschenswert.
[0037] Der Abstand der beiden Meßelemente 21, 22 bzw. 23, 24 jeder Gruppe ist auf die Breite
des darunter verlaufenden Referenzelementes 9 abgestimmt. In Neutralposition, d.h.
bei auf der Ideallinie 6 aufliegenden Rädern 4 mit Radausrichtung ebenfalls in Richtung
der Ideallinie 6, befinden sich beide Meßelemente jeder Gruppe oberhalb des Referenzelementes
9 und mit einem gewissen seitlichen Abstand A zu dessen Kanten bzw. Rändern 30. Dies
bedeutet, daß das Regalelement 1 noch um den Abstand A seitlich versetzen kann, ohne
daß eine solche Abweichung von den Meßelementen 21 - 24 registriert wird. Sobald jedoch
der Meßstrahl der Meßelemente 21 - 24 eine der Ränder bzw. Kanten 30 des Referenzelementes
9 verläßt, wird ein Meßsignal detektiert und der Steuereinheit zugewiesen.
[0038] Einzelheiten bei der Führung des Regalelementes 1 entlang der Laufbahnen 5 werden
nunmehr anhand der Figuren 3a bis 3d erläutert, in denen verschiedene Situationen
dargestellt sind.
[0039] In Fig. 3a ist die ideale Bewegungslage des Regalelementes 1 dargestellt, bei dem
sich die Rollen exakt auf der Ideallinie 6 der Laufbahnen befinden. Sämtliche Meßelemente
21 - 24 detektieren das darunter liegende Referenzelement 9, woraus für die Antriebssteuerungen
das Signal abgeleitet wird, alle angetriebenen Räder mit derselben Antriebsdrehzahl
zu beaufschlagen. Dies gilt insbesondere auch für die äußeren Räder 4a, 4b.
[0040] Bei der Situation gemäß Fig. 3b liefert das Meßelement 24 keine Meßwerte, da es sich
außerhalb der Kante 30 des Referenzelementes 9 befindet. Die Tatsache des Schrägstehens
des Regalelementes 1 bezüglich der Fahrrichtung ergibt sich bereits aus der Tatsache
der fehlenden Detektion eines der Meßelemente. Welcher Art die Schrägstellung ist,
kann innerhalb der Auswertelogik der Steuereinheit anhand der Identifikation dieses
speziellen Meßelementes ermittelt werden. Im vorliegenden Fall zeigt das fehlende
Signal des Meßelementes 24, daß das Regalelement 1 im Uhrzeigersinn schräggestellt
ist. Die Korrektur dieser Schrägstellung erfolgt über die dann einsetzende Antriebssteuerung
der Räder. In der Fallgestaltung nach Fig. 3b wird entweder das Rad 4b in Zeichnungsrichtung
nach oben vorrangig angetrieben, oder das Rad 4a in Zeichnungsrichtung nach unten.
Hierbei bedeutet "vorrangig antreiben" entweder, daß das betreffende Rad mit höherer
Drehzahl als die anderen Räder angetrieben wird, oder aber, daß der Antrieb des betreffenden
Rades vor den Antrieben der anderen Räder eingeschaltet wird. Auch Kombinationen dieser
beiden Vorgehensweisen sind möglich.
[0041] Bei der in Fig. 3c dargestellten Situation hat sich das Regalelement 1 so stark quergestellt,
daß beide Meßelemente 21, 22 einer Gruppe außerhalb des Referenzelementes 9 liegen,
und daher keine Detektionssignale mehr liefern. In diesem Fall ist eine einfache Korrektur
nicht möglich, und es erfolgt zunächst intern ein Notstop. Anschließend wird durch
wechselweises Vor- und Zurückfahren unter gleichzeitigem vorrangigen Einschalten der
Radpaare 4a bzw. 4b eine Korrektur eingeleitet. Auch dies erfolgt entsprechend der
in der Steuereinheit implementierten Steuerlogik.
[0042] Ebenfalls zu einem Notstop führt die in Fig. 3d dargestellte Situation, bei der die
Meßelemente 22 und 23 keine Signale liefern. Auch hier wird durch entsprechende vorrangige
Betätigung der Antriebe für die Räder 4a, 4b eine Korrektur durchgeführt, bis alle
Meßelemente 21, 24 wieder Meßwerte liefern.
[0043] Die innerhalb der Steuereinheit implementierte Steuerlogik ist bei normalen Fahrsituationen
wie in Fig. 3b so ausgelegt, daß die Rückführung der einzelnen Räder 4, 4a, 4b auf
die Ideallinie 6 nicht auf kürzestem Wege erfolgt, sondern es wird der bis zum Erreichen
des nächsten Regalelementes zur Verfügung stehende Verfahrweg, d.h. die Breite des
Gangs 2, berücksichtigt. Die Schieberegalanlage verfügt hierzu über Sensoren, welche
der zentralen Steuereinheit den Abstand der einzelnen Regalelemente zueinander meldet.
Auf diese Weise werden unnötig abrupte Schwenkbewegungen des Regalelementes vermieden.
Nur bei den Notsituationen wie in den Figuren 3c und 3d erfolgt die Rückführung der
Räder auf kürzestmöglichem Weg.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Regalelement
- 2
- Gang
- 3
- Fach
- 4
- Rad
- 4a
- Rad
- 4b
- Rad
- 5
- Laufbahn, Schiene
- 6
- Mittellinie, Ideallinie der Laufbahn
- 7
- Sicherung
- 8
- Ankerelement
- 9
- Referenzelement
- 10
- Betonmasse
- 21
- Meßelement
- 22
- Meßelement
- 23
- Meßelement
- 24
- Meßelement
- 25
- Träger
- 26
- Signalleitung
- 27
- Schmalseite des Regalelementes
- 28
- Vorderseite des Regalelementes
- 29
- Rückseite des Regalelementes
- 30
- Kante
- B
- Breite des Regalelementes
- A
- Abstand
1. Schieberegalanlage mit mehreren Regalelementen (1), die sich jeweils über mehrere
Räder (4, 4a, 4b), von denen zumindest ein Teil angetrieben ist, auf am Boden befestigten
und parallel zueinander ausgerichteten Laufbahnen (5) abstützen, wobei mit den angetriebenen
Rädern (4, 4a, 4b) zusammenwirkende Mittel vorgesehen sind, um die Räder (4, 4a, 4b)
in bezug auf die Laufbahnen (5) auszurichten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die angetriebenen Räder (4, 4a, 4b) mit getrennten Antrieben versehen sind, und
daß die mit den angetriebenen Rädern (4, 4a, 4b) zusammenwirkenden Mittel aus einer
Sensoranordnung (8, 21, 22, 23, 24) zum Erfassen der Ausrichtung und des seitlichen
Versatzes der Räder (4, 4a, 4b) in bezug auf eine vorgegebene Ideallinie (6) entlang
der Laufbahnen (5) und einer in Abhängigkeit von den Signalen der Sensoranordnung
(8, 21, 22, 23, 24) arbeitenden Antriebssteuerung für die angetriebenen Räder (4,
4a, 4b) bestehen.
2. Schieberegalanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ideallinie (6)
die Mittellinie der Laufbahn (5) ist.
3. Schieberegalanlage nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Sensoranordnung aus mit der Antriebssteuerung verbundenen Meßelementen (21 - 24)
und mindestens einem Referenzelement (9) zusammensetzt, und daß die Meßelemente (21
- 24) an dem Regalelement (1) angeordnet sind, wohingegen das Referenzelement (9)
als stationäres, langgestrecktes Profil ausgebildet ist, welches exakt dieselbe Längsausrichtung
aufweist wie die Laufbahnen (5).
4. Schieberegalanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Referenzelement
(9) außerhalb und neben oder oberhalb einer der beiden außenliegenden Laufbahnen (5)
erstreckt.
5. Schieberegalanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Laufbahnen
(5) zugleich das Referenzelement (9) ist.
6. Schieberegalanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoranordnung für jedes Regalelement (1) mindestens vier in zwei Gruppen
zusammengefaßte Meßelemente (21 - 24) aufweist.
7. Schieberegalanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßelemente (21,
22) der ersten Gruppe in einer Ebene nahe der Vorderseite (28) des Regalelementes
(1), und die Meßelemente (23, 24) der zweiten Gruppe in einer Ebene nahe der Rückseite
(29) des Regalelementes (1) angeordnet sind.
8. Schieberegalanlage nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Gruppe aus zwei Meßelementen (21, 22 bzw. 23, 24) besteht, die bei bezüglich der Ideallinie
(6) neutraler Ausrichtung der Räder (4, 4a, 4b) denselben Abstand zu der Mittellinie
des Referenzelementes (9) haben.
9. Schieberegalanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite des
Referenzelementes (9) als beidseitig durch Ränder (30) begrenzte Fläche ausgebildet
ist, und die Meßelemente (21 - 24) auf das Erkennen dieser Ränder (30) sensibilisiert
sind.
10. Verfahren zur Steuerung der Verschiebebewegung von Regalelementen einer Schieberegalanlage
mit den in einem der Ansprüche 1 bis 9 angegebenen Merkmalen,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Sensoreinrichtung laufend die Radausrichtung und der seitliche Radversatz
in bezug auf eine vorgegebene Ideallinie überwacht wird, daß für den Fall einer/eines
vorgegebene Mindestwerte übersteigenden Radausrichtung und/oder Radversatzes die Antriebssteuerung
im Sinne einer Korrektur der Radausrichtung/des Radversatzes angesteuert wird, und
daß die Korrektur durch unterschiedliche Antriebsdrehzahl und/oder durch unterschiedliche
zeitliche Ansteuerung der Räder des Regalelementes erfolgt.