[0001] Die Erfindung betrifft ein Trainings-, Diagnose- und Rehabilitationsgerät nach Art
eines Fahrradergometers mit einer an einem Grundgestell angeordneten Sitz- oder Sitz-Lehnen-Einheit
und einer Tretkurbel-Einheit, wobei die erstere Einheit an einem Träger befestigt
ist und dem Träger gegenüber neigungsverschwenkbar ist und wobei der Träger um eine
parallel zur Achse der Tretkurbel-Einheit gerichtete Schwenkachse schwenkbar und in
der Schwenklage feststellbar ist.
[0002] Bei Geräten dieser Art, die zum Beispiel durch die DE 30 42 087 A1 (PHYSIA) bekannt
geworden sind, befindet sich die Schwenkachse eines Trägers für die Sitz-Lehnen-Einheit
im Abstand hinter einer Tretkurbel-Einheit auf einem Grundgestell. Der Träger ist
für seine Gebrauchsposition in einer bestimmten Lage feststellbar. Die Sitz-Lehnen-Einheit
ist in der Gebrauchsposition am Träger längs verschiebbar. Ein Abschwenken des Trägers
auf eine im wesentlichen horizontale Position ist für eine medizinische Notlage (z.B.
Schwächeanfall des Patienten) vorgesehen.
[0003] Durch die DE 42 03 917 C2 (BOHN et al) ist ferner ein Gerät nach Art eines Fahrradergometers
bekannt, bei welchem zwar die Höhenlage der Sitz-Lehnen-Einheit bei gleichbleibender
Distanz zwischen Sitz-Lehnen-Einheit und Tretkurbel-Einheit verstell- und feststellbar
ist und die Sitz-Lehnen-Einheit unter das Niveau der Tretkurbel-Einheit verbringbar
ist.
[0004] Jedoch ist hier ein hoher Bau- und Konstruktionsaufwand für die Unterbringung der
Schwungscheiben- und Bremsaggregate sowie der Kraftübertragungsmittel zu diesen erforderlich,
weil diese Teile samt der Tretkurbel-Einheit an bzw. im Inneren eines am Gestell schwenkbar
gelagerten Trägersysteme angeordnet sind.
[0005] Dies gilt auch für das Gerät nach der US-PS 5 342 261 (JOHNSTON), weil bei diesem
ebenfalls die Tretkurbel-Einheit samt den von dieser betätigten Aggregaten an einem
am Gestell schwenkbar gelagerten Tragkörper angeordnet sind.
[0006] Die DE 44 19 307 A1 (FISCHER) offenbart, ein im medizinischen Bereich einzusetzendes
Fahrradergometer mit einer Bremseinrichtung nach Art einer Hysteresebremse.
[0007] Aus der EP 0 403 295 A1 (PROPEL) ist ein zusammenklappbarer Fahrradtrainer mit einer
festen Gebrauchsstellung bekannt. Die Tretkurbel-Einheit ist hier starr an dem Träger
befestigt.
[0008] Die US-PS 4 700 946 (BREUNIG) offenbart ein Trainingsgerät, das eine Arm- und Beinmuskulaturbewegung
gegen die körpereigene Schwerkraft des Benutzers erlaubt. Hierzu ist auf geneigten
Parallelogrammschienen ein Sitzschlitten angeordnet, der durch die Hangabtriebskraft
gegen eine Abstützung für die Arme und Beine des Benutzers gedrückt wird. Die Vorrichtung
kann auch als Fahrradtrainer genutzt werden, wobei der Sitzschlitten dann in seiner
tiefsten Position ruht.
[0009] Aus der DE-OS 20 21 130 (FORSMAN) ist weiter ein nach Art eines Fahrradergometers
ausgebildetes Gerät bekannt, bei welchem die Sitz-Lehnen-Einheit gegenüber einem Träger
vertikal verstell- und feststellbar ist, der seinerseits gegenüber dem Gestell zwar
horizontal verstell- und feststellbar, jedoch mit dem Gestell unschwenkbar verbunden
ist. Demgemäß muß hier bei einer Veränderung der Höhenlage der Sitz-Lehnen-Einheit
zur Erhaltung des gleichen Abstands zwischen Sitz-Lehnen-Einheit und Tretkurbel-Einheit
ein Abstandsausgleich vorgenommen werden.
[0010] Aus der EP 0 188 617 B1 (G O GIKEN) ist ein sogenanntes isokinetisches, also motorisch
angetriebenes fahrradergometrisches Gerät bekannt, bei dem die Tretkurbel-Einheit
an einem Tragkörper angebracht ist, der an einer Bodenplatte schwenk- und feststellbar
gelagert ist und der den Antriebsmotor samt den Kraftübertragungsmitteln aufnimmt.
Demgemäß liegt hier ebenfalls ein erheblicher Bauaufwand vor, der durch die erforderliche
Zuleitung von der Energiequelle durch das Schwenkgelenk zu dem Motor noch verstärkt
wird.
[0011] Ein weiteres isokinetisches Gerät zeigt die US-PS 5 033 736 (HIRSCHFELD), bei dem
keinerlei Verstellmöglichkeiten bestehen und bei dem ein Sitz-Aggregat nach Art eines
Rollstuhls an das Gerät heranfahrbar ist.
[0012] Als weiterer Stand der Technik seien folgende Veröffentlichungen genannt: EP 0 152
995 (LOREDAN); DD 301 322 A7 (IRMLER et al); AT 397 033 B (WINTERSTEIGER); DE-PS 10
54 204 (JAEGER); DE 93 07 352 U1 (DAUM); US-PS 5 342 265 (CREELMAN); US-PS 5 342 261
(JOHNSTON); J.M.H. Cabri: Isokinetische Bewegungen als Diagnose- und Rehabilitationsprinzip,
Med. Orth. Tech. 114 (1994, S. 177-181); G. Seibert et al: Isokinetische Systeme -
Funktionsprüfung und Kalibrierung, Medizintechnik, 111. Jahrgang 5/91, S. 165-172;
und G. Eissing: Eicheinrichtung für Fahrradergometer, Biomed. Techn. 27 (1982), S.
84-86.
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Trainings-, Diagnose- und Rehabilitationsgerät
zu schaffen, welches erweiterte Trainingsmöglichkeiten schafft und dabei relativ einfach
aufgebaut ist.
[0014] Diese Aufgabe wird durch ein Gerät gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 gelöst, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß verschiedene Gebrauchsschwenklagen einstellbar sind,
und die Schwenkachse des Trägers in oder in der Nähe der Achse der Tretkurbel-Einheit
angeordnet ist, so daß der durchschnittliche Abstand der Sitzfläche zur Achse der
Tretkurbel-Einheit den verschiedenen Gebrauchs-Schwenklagen des Trägers im wesentlichen
gleich groß ist.
[0015] Die Sitz- oder Sitz-Lehnen-Einheit ist vorteilhaft gegenüber dem Träger feststellbar,
oder sie wird vorteilhaft durch eines der unten näher erläuterten Mittel unabhängig
von der Schwenklage in einer bestimmten konstanten Neigung gehalten. Mit dem Abstand
der Sitzfläche zur Achse der Tretkurbel-Einheit ist vorzugsweise der Abstand des Mittelpunktes
der Sitzfläche bei im wesentlichen horizontaler Sitzflächenstellung zu dieser Achse
gemeint. Mit der Anordnung der Schwenkachse "in der Nähe der Achse der Tretkurbel-Einheit"
ist ein Abstand von der Achse der Tretkurbel-Einheit gemeint, der vorzugsweise kleiner
als 30 %, besonders vorzugsweise kleiner als 20 % des durchschnittlichen Abstands
der Sitzfläche (gemittelt über die verschiedenen Gebrauchsschwenklagen) zur Achse
der Tretkurbel-Einheit ist. Damit, daß der durchschnittliche Abstand "im wesentlichen
gleich groß" bleibt ist gemeint, daß die Differenz zwischen größtem und kleinstem
vorkommenden Abstand von Sitzfläche zur Achse der Tretkurbel-Einheit vorzugsweise
kleiner 20 %, besonders vorzugsweise kleiner 10 % des durchschnittlichen Abstands
ist. Für die Definition der Abstände kann vorteilhaft der Mittelpunkt der Sitzfläche
dienen.
[0016] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
gekennzeichnet.
[0017] Nach Anspruch 2 ist ein Mittel vorgesehen, das die Sitzfläche bei den verschiedenen
Gebrauchs-Schwenklagen selbsttätig in derselben Neigung oder, anders ausgedrückt,
selbsttätig parallel hält. Gemäß Anspruch 3 wird dieses Mittel zur Neigungskonstanthaltung
durch ein parallelogrammartiges Lenkersystem gebildet. Alternativ kann ein aktiver
Antrieb (z.B. ein Elektromotor) vorgesehen sein, der nach jeder Neigungsveränderung
des Trägers die Neigung des Sitzes so nachführt, daß sie unabhängig von der Trägerneigung
konstant bleibt.
[0018] Nach Anspruch 4 wird erreicht, daß bei geringem Aufwand das Verschwenken der Sitz-
oder Sitz-Lehnen-Einheit unter das Niveau der Tretkurbel-Einheit ermöglicht ist und
zugleich eine Feststellvorrichtung vorgeschlagen wird, die mit geringem Kraftaufwand
eine stufenlose Verstellung des Trägers für die Sitz- oder Sitz-Lehnen-Einheit ermöglicht,
die von dem Benutzer mit einer einfachen Betätigung eines Handhebels oder dgl. vorgenommen
werden kann.
[0019] Die Ansprüche 5 bis 11 betreffen Mittel zum maschinellen Schwenken und Feststellen
des Trägers der Sitz- oder Sitz-Lehnen-Einheit, ferner zur Verschiebbarkeit der Sitzfläche
gegenüber dem Träger sowie zur Bildung der äußeren Form des Gerätkörpers.
[0020] Gemäß Anspruch 12 wird der Einsatz der erfindungsgemäßen Maßnahmen bei sogenannten
isokinetischen Fahrradergometern vorgeschlagen.
[0021] Verschiedene Betriebsweisen des isokinetischen Fahrradergometers sind Gegenstände
der Ansprüche 13 bis 15, nämlich Betrieb bei konstanter Drehzahl, konstantem Drehmoment
sowie bei kombinierten Drehzahl-und Drehmomentänderungen.
[0022] Die Ansprüche 16 und 17 betreffen Ausgestaltungen unter Verwendung von sogenannten
Biofeedback-Verfahren.
[0023] Anhand der beigefügten schematisierten Zeichnung wird nachfolgend ein Ausführungsbeipiel
des erfindungsgemäßen Trainings-, Diagnose- und Rehabilitationsgerätes näher erläutert,
wobei in Fig. 1 eine Seitenansicht und in Fig. 2 eine Draufsicht des Ausführungsbeispiels
dargestellt ist.
[0024] Das insgesamt mit G bezeichnete Gerät verfügt über ein Grundgestell, das einen flachen,
etwa quaderförmigen hohlen Basisteil 1 aufweist, dessen leicht nach oben gewölbte
Deckfläche 1.1 aus abnehmbaren Platten zusammengesetzt ist. Nach oben setzt sich der
Basisteil 1 in einen Scheibenkörper 2 fort, der in Seitenansicht nach Fig. 1 einen
im wesentlichen kreisförmigen Umriß 2.1 und in Draufsicht nach Fig. 2 einen im wesentlichen
rechteckigen Umriß 2.2 aufweist und der als Lagerkörper für eine Tretkurbel-Einheit
3, einen Träger 4 und einen weiter unten beschriebenen Lenker 5 dient. Die Tretkurbel-Einheit
3 besteht, wie bei Fahrrädern üblich, aus einer Lagernabe 3.1, zwei diametral von
dieser abstehenden Kurbelarmen 3.2 und zwei an den Kurbelarmen drehbar gelagerten
Pedalen 3.3, wobei die Lagernabe 3.1 in der Nähe des Zentrums Z des Scheibenkörpers
2 angeordnet ist. Bei anderen Ausführungsformen ist sie im Zentrum Z angeordnet.
[0025] Zu der Tretkurbel-Einheit 3 gehört auch ein im Basisteil 1, 1.1 untergebrachtes Organ
6, das entweder als Bremse oder als Antriebsmotor wirkt, je nachdem, ob das Gerät
als übliches Fahrradergometer oder als sogenannter isokinetischer Fahrrad-Simulator
betrieben wird.
[0026] Bei den letzteren Geräten werden die Pedale 3.3 extern über eine Transmission 6.1
angetrieben, wodurch ein kraftfreies Bewegungstraining der Beinmuskulatur ermöglicht
wird. Der Trainierende kann aber auch versuchen, die Pedale schneller oder langsamer
als der Externantrieb zu bewegen. Wird dabei ein externer Antrieb mit konstanter Drehzahlabgabe
verwendet, kann der Patient Brems- oder Beschleunigungskräfte bei konstanter Geschwindigkeit
aufbringen. Bei konstanter Leistungsaufnahme des Motors hingegen, kann der Trainierende
die Drehbewegung der Pedale innerhalb eines bestimmten Geschwindigkeitsbereichs beschleunigen
oder verlangsamen. Ein derartiges Fahrradergometer hat somit den Vorzug, daß der Trainierende
unter kontrollierten kinematischen Bedingungen Arbeit abgibt. Dies ermöglicht beispielsweise
bei medizinischen Rehablitationsprozessen einen kontinuierlich gesteigerten und zugleich
überprüfbaren Trainingsverlauf.
[0027] Der oben genannte Träger 4 ist mit seinem einen Ende im Bereich zwischen der Lagernabe
3.1 und dem Zentrum Z des Scheibenkörpers 2 schwenkbar gelagert. Seine Lagerung befindet
sich damit in unmittelbarer Nähe der Lagernabe 3.1. Bei anderen Ausführungsformen
befindet sich die Lagerung des Trägers 4 in der Lagernabe 3.1. Der Träger 4 trägt
an seinem anderen freien Ende eine Sitz-Lehnen-Einheit SL, die gegenüber dem Träger
4 sowohl längsverschiebbar als auch neigungsverschwenkbar ausgebildet ist. Die Schwenkwinkel
des Trägers 4 sind so gewählt, daß eine Verstellung von der üblichen Sitzposition
in eine Quasl-Liegeposition möglich ist; vergleiche die voll ausgezogene bzw. die
punktierte Position in Fig. 1. Dies ermöglicht ein Trainieren verschiedener Muskelgruppen,
je nachdem, ob der Sitz SL hoch oder niedrig eingestellt ist.
[0028] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel erfolgt das Schwenken und Feststellen des
Trägers 4 nicht von Hand, sondern maschinell. Hierzu ist der Träger 4 mit einer starr
mit diesem verbundenen, von diesem winklig abstehenden Schwinge 11 ausgestattet, deren
Form der kreisförmigen Rundung 2.1 des Scheibenkörpers 3 angepasst ist. Deren freies
Ende 11.1 ist mit einem motorisch betätigten Zugstangentrieb 12 mit Triebling 12.1
derart gelenkig verbunden, daß die Längsbewegungen des Trieblings 12.1 in die Schwenkbewegung
des Trägers 4 umgewandelt werden, wobei der Zugstangentrieb 12 bei Stillstand zugleich
als Feststellvorrichtung für den Träger 4 dient. Der Zugstangentrieb 12 ist samt dessen
Triebling 12.1 im Basisteil 1, 1.1 untergebracht.
[0029] Die Sitz-Lehnen-Einheit SL ist vorliegend nicht unmittelbar an dem freien Ende das
Trägers 4 angebracht, sondern es ist ein Verlängerungsstück 7 dazwischengeschaltet,
derart, daß es einerseits an den Träger 4 angelenkt ist und andererseits die Sitz-Lehnen-Einheit
trägt. Um die Entfernung von der Sitz-Lehnen-Einheit zu den Pedalen 3.3 der Größe
des Benutzers anzupassen, weist das Verlängerungsstück 7 Führungen 7.1 für eine Längsverschiebung
der Sitz-Lehnen-Einheit auf. Um auch das Niveau zwischen der Sitzfläche 8 der Sitz-Lehnen-Einheit
SL gegenüber dem Verlängerungsstück 7 verstellen zu können, ist eine Vorrichtung 7.2
zur Höhenverstellung der Sitz-Lehnen-Einheit vorhanden, die zugleich als Feststellvorrichtung
für die genannten beiden Einstellvorgänge wirkt.
[0030] Das Verlängerungsstück 7 ist ferner bei 5.1 mit dem einen Ende des - hier stangenförmig
ausgebildeten - Lenkers 5 verbunden. Der Lenker 5 ist mit seinem anderen Ende bei
5.2 an dem Scheibenkörper 2 angelenkt. Die Abmessung des Lenkers 5 und die beiden
Anlenkstellen 5.1, 5.2 sind dabei so gewählt, daß mit dem Träger 4 ein Parallelogrammsysten
gebildet ist, das bei sämtlichen Schwenklagen des Trägers eine Horizontallage der
Sitzfläche 8 der Sitz-Lehnen-Einheit gewährleistet ist, was zur Sicherheit des Benutzers
während des Betriebs der Vorrichtung unabdingbar ist; vgl. die punktierte Darstellung
in Fig. 1.
[0031] Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist ferner vorgesehen, die Lehne 9 gegenüber
dem Sitz 8 verschwenk- und feststellbar zu gestalten, was insbesondere dann erwünscht
ist, wenn der Benutzer die erwähnte Quasi-Liegestellung einnimmt.
[0032] Ferner sind schwenk- und feststellbare Armstützen 10 vorhanden, die zu einer sicheren
Sitz- bzw. Liegestellung des Benutzers beitragen.
[0033] Zusammenfassend liegt bei der Erfindung für sämtliche Gebrauchs-Schwenklagen stets
im Durchschnitt im wesentlichen die gleiche Entfernung zwischen dem Benutzer und den
Pedalen 3.3 der Tretkurbel-Einheit 3 vor, wobei als Bezugsgröße z.B. der Mittelbereich
der Sitzfläche 8 angesehen wird. Diese weitgehende Distanzgleichheit ist vorteilhaft,
weil sonst bei jeder Änderung des Schwenkwinkels, also des Niveauunterschiedes zwischen
Benutzer und Pedalen 3.3, die Distanz für ein und denselben Benutzer korrigiert werden
müßte, was einen erheblichen Arbeits- und Zeitaufwand erfordern würde. Erzielt wird
diese Distanzgleichheit durch die oben erwähnte Verlegung der Lagernabe 3.1 der Tretkurbel-Einheit
3 in die unmittelbare Nähe der Schwenkachse Z des Trägers 4; vergleiche in Fig. 1
die exzentrische Anordnung der Lagernabe 3.1.
[0034] Neben diesem Gedanken sind noch weitere im folgenden kurz angesprochene Maßnahmen
im Rahmen der Erfindung vorgesehen. Hierbei handelt es sich um die Anwendung der sogenannten
Biofeedback-Verfahren, bei denen einerseits die Arbeitsfunktionen des Geräts und/oder
des Benutzers z.B. mit einem Computer festgehalten und/oder z.B. auf einem Bildschirm
kontrolliert werden und andererseits dem Benutzer Vorgaben gemacht werden, daß dieser
bestimmte Werte kinematischer bzw. physikalischer Größen erreichen soll (z.B. kann
bei Betriebsweise mit konstantem Drehmoment vorgegeben werden, daß der Benutzer eine
höhere Drehzahl erreichen soll). Diese vorgegebenen Werte können auch zeitlich variieren,
z.B. periodisch zu- oder abnehmen.
1. Trainings-, Diagnose- und Rehabilitationsgerät nach Art eines Fahrradergometers mit
einer an einem Grundgestell angeordneten Sitz- oder Sitz-Lehnen-Einheit (SL) und einer
Tretkurbel-Einheit (3), wobei die erstere Einheit (SL) an einem Träger (4) befestigt
ist und dem Träger (4) gegenüber neigungsverschwenkbar ist und wobei der Träger (4)
um eine parallel zur Achse (3.1) der Tretkurbel-Einheit (3) gerichtete Schwenkachse
(Z) schwenkbar und in der Schwenklage feststellbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- verschiedene Gebrauchs-Schwenklagen einstellbar sind, und
- die Schwenkachse (Z) des Trägers (4) in oder in der Nähe der Achse (3.1) der Tretkurbel-Einheit
(3) angeordnet ist, so daß der durchschnittliche Abstand der Sitzfläche (8) zur Achse
(3.1) der Tretkurbel-Einheit (3) den verschiedenen Gebrauchs-Schwenklagen des Trägers
(4) im wesentlichen gleich groß ist.
2. Gerät nach Anspruch 1, bei welchem ein Mittel zur selbsttätigen Neigungskonstanthaltung
der Sitzfläche (6) bei den verschiedenen Gebrauchs-Schwenklagen vorgesehen ist.
3. Gerät nach Anspruch 2, bei welchem das Mittel zur Neigungskonstanthaltung durch ein
Parallelogrammsystem gebildet wird, welches den Träger (4) und einen Lenker (5) umfaßt,
der gelenkig (5.2) am Grundgestell sowie an der Sitz- oder Sitz-Lehnen-Einheit (SL)
oder einem Teil, das diese Einheit (SL) trägt, gelagert ist.
4. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchem bei Durchführung der Schwenkbewegungen
des Trägers (4) mittels eines Antriebsmotors (6) dieser einen Linearantrieb, vorzugsweise
einen Zugstangentrieb (12) betätigt, dessen Triebling (12.1) mit einer an dem Träger
(4) starr befestigten, von diesem abstehenden Schwinge (11) so zusammenwirkt, daß
die Linearbewegungen des Trieblings (12.1) die Schwenkbewegungen des Trägers (4) um
seine Schwenkachse (Z) veranlassen.
5. Gerät nach Anspruch 4, bei welchem der Antriebsmotor (6) so programmgesteuert ist,
daß er die Schwenklagen des Trägers (4) kontinuierlich oder absatzweise verändert.
6. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welchem die Sitz- oder Sitz-Lehnen-Einheit
(SL) gegenüber dem Träger (4) längsverschiebbar und mittels einer Feststellvorrichtung
feststellbar ist.
7. Gerät nach Anspruch 6, bei welchem an dem Träger (4) an seinem sitznahen Bereich ein
Verlängerungsstück (7) angelenkt ist, das einerseits Führungen (7.1) für die Längsverschiebung
der Sitz-oder Sitz-Lehnen-Einheit (SL) sowie Mittel (7.2) für eine Höhenverstellung
derselben gegenüber dem Verlängerungsstück (7) aufweist.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welchem die Lehne (9) gegenüber dem Sitz
(8) verschwenk- und feststellbar ist.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welchem an dem Sitz (8) oder der Lehne
(9) diesen gegenüber schwenkend feststellbare Armstützen (10) vorgesehen sind.
10. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgestell
mit einem kastenförmigen Basisteil (1, 1.1) und einem von diesem aufragenden Scheibenkörper
(2) mit kreisförmigem Umfang (2.1) ausgestattet ist, wobei der Kreismittelpunkt mit
der Schwenkachse (Z) des Trägers (4) zusammenfällt und die Schwinge (11) des Trägers
(4) dem Kreisumfang angepaßt ist.
11. Gerät nach einem der Ansprüche 4 bis 10, bei welchem der Lineartrieb (12, 12.1) samt
Antriebsmotor und die sonstigen Installationsteile des Geräts in dem Basisteil (1),
von leicht abnehmbaren Platten (1.1) abgedeckt, untergebracht sind.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei welchem die die Tretkurbel-Einheit (3)
von einem Motor (6), vorzugsweise Elektromotor, antreibbar ist, wobei die Drehzahl
und/oder Drehrichtung des Motors einstellbar ist und wobei die Anordnung so getroffen
ist, daß der Benutzer in Drehrichtung oder gegen Drehrichtung der Tretkurbeln Drehmomente
auf diese aufbringen kann.
13. Gerät nach Anspruch 12, bei welchem die Drehmomente vom Benutzer entweder bei konstantgehaltener
Drehzahl oder bei konstantgehaltenem Drehmoment der Tretkurbel aufbringbar sind.
14. Gerät nach Anspruch 12, bei welchem mit einer durch den Benutzer hervorgerufenen Erhöhung
oder Verminderung der Drehzahl eine Erhöhung bzw. Verminderung des seiner Bewegung
entgegenstehenden Drehmoments einhergeht.
15. Gerät nach Anspruch 12, bei welchem mit einer durch den Benutzer hervorgerufenen Erhöhung
oder Verminderung der Drehzahl eine Verminderung bzw. Erhöhung des seiner Bewegung
entgegenstehenden Drehmoments einhergeht, insbeondere derart, daß die vom Benutzer
erbrachte Leistung im wesentlichen konstant bleibt.
16. Gerät nach einem der Ansprüch 1 bis 15, bei welchem die Arbeitsfunktionen des Geräts,
wie Drehzahl und/oder Leistung, und/oder des Benutzers, wie Blutdruck, Pulszahl und/oder
aufgebrachtes Drehmoment, während des Betriebs mit Hilfe eines sogenannten Biofeedback-Verfahrens
festhalt- und/oder kontrollierbar sind, wobei ein Computer oder dgl. zum Festhalten
der Werte und ein Bildschirm zum Anzeigen der Werte einsetzbar sind.
17. Gerät nach Anspruch 16, bei welchem das Biofeedback-Verfahren so ausgestattet ist,
daß es dem Benutzer, von diesem zu erreichende Vorgaben, z.B. Mindest- oder Maximalwerte,
bezüglich der genannten Funktionen macht, wobei diese gegebenenfalls in zeitlich veränderlicher
Weise erfolgen können.