[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren
eines fließfähigen Guts, welche insbesondere zur Herstellung von viskosen und halbfesten
Produkten, wie Salben, Pasten, Gele oder Teige auf dem Gebiet der Pharmazie, der Chemie,
der Kosmetik oder der Lebensmittelindustrie bestimmt ist.
[0002] Aus EP 0 204 294 B1 ist eine Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren
eines fließfähigen Guts mit einem Behälter bekannt, in dessen Bodenbereich eine Homogenisier-
und Dispergiereinrichtung mit einer Rotor/Stator-Anordnung vorgesehen ist, welche
jeweils Durchtrittsöffnungen haben, durch die das vom Rotor angesaugte Gut nach außen
getrieben wird und in einen von einem Gehäuse umschlossenen Produktraum radial außerhalb
des Stators austritt. Zur Umschaltung von einer Umwälzhomogenisierung bzw. -Durchmischung
oder einer internen Umwälzung und einer Durchflußhomogenisierung bzw. -Durchmischung
und umgekehrt ist eine Absperreinrichtung bzw. eine Schließvorrichtung für eine Austrittsöffnung
für das Gut im Bereich des Behälterbodens radial außerhalb des Stators vorgesehen,
welche einen die Austrittsöffnung überdeckenden Teller und eine Hub-und Senkeinrichtung
für den Teller aufweist. Die Hub- und Senkeinrichtung für den Teller ist dichtend
durch den Boden des Behälters durchgeführt. Diese Dichtungen können Schwierigkeiten
bereiten, und zudem ist eine zusätzliche Hilfsenergie zum Betreiben der Hub- und Senkeinrichtung
erforderlich. Die dichtenden Durchführungen neigen auch zu Produktablagerungen, welche
zu einer Kontaminierungsgefahr führen. Aufgrund der vorgesehenen Hub- und Senkeinrichtung
müssen gesonderte Einrichtungen für die Einsaugung von Additiven, wie Pulver oder
dergleichen, in die Ansaugzone der Homogenisier- und Dispergiereinrichtung vorgesehen
sein, was konstruktiv relativ aufwendig ist.
[0003] Ferner ist beispielsweise aus EP 0 290 033 ein Homogenisator für die Herstellung
fließfähiger Produkte bekannt, bei dem im Behälterboden mittig ein Teller ortsfest
angeordnet ist, der eine Zutrittsöffnung für die darunter befindliche Rotor/Stator-Anordnung
aufweist. Zwischen dem Tellerrand und dem Behälterboden ist ständig ein Ringspalt
mit einem geringen Querschnitt vorgesehen, welcher als Drosselöffnung wirkt. Da sich
dieser Ringspalt auch bei der Durchflußdurchmischung und -Homogenisierung nicht schließen
läßt, wird die Umpumpleistung durch Leckageverluste herabgesetzt. Da der Ringspalt
einen geringen Querschnitt haben muß, können hochviskose Produkte über diesen Ringspalt
nicht in den Behälter in der Nähe seines Bodens zurückgefördert werden. Auch bereitet
dieser Ringspalt Schwierigkeiten bei der Reinigung der Vorrichtung, und es ergeben
sich auch Schwierigkeiten hinsichtlich der Reinigung eines Absperrorgans im Bereich
eines Produktauslasses stromabwärts und radial außerhalb der Rotor/Stator-Anordnung.
Mittels dieses Absperrorgans erfolgt die Umschaltung für den Durchlaufbetrieb und
den internen Umwälzbetrieb.
[0004] Ferner gibt es noch eine Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren eines
fließfähigen Guts (DE-GM 84 28 385.8), bei der im Behälterboden mittig heb- und senkbar
die Homogenisier- und Dispergiereinrichtung angeordnet ist. Bei angehobener Homogenisier-
und Dispergiereinrichtung läßt sich eine interne Umwälzung und bei abgesenkter Homogenisier-
und Dispergiereinrichtung ein Durchlaufbetrieb verwirklichen. Hierbei muß aber die
gesamte Homogenisier- und Dispergiereinrichtung mit entsprechenden zusätzlichen Hilfsmitteln
angehoben und abgesenkt werden, was konstruktiv äußerst aufwendig ist.
[0005] In der Beschreibung und den Ansprüchen wird von "Durchlaufbetrieb" gesprochen, wenn
eine Durchflußdurchmischung und -Homogenisierung verwirklicht wird und gegebenenfalls
eine externe Umwälzung erfolgt und die Absperreinrichtung geschlossen ist, und von
einer "internen Umwälzung" oder einem "internen Umwälzbetrieb", wenn eine Umwälzdurchmischung
bzw. -Homogenisierung verwirklicht wird, bei der die Absperreinrichtung offen ist
und der Produktstrom nach dem Durchgang durch die Homogenisier- und Dispergiereinrichtung
in den Behälter zurückgefördert wird.
[0006] Demgegenüber zielt die Erfindung darauf ab, unter Überwindung der zuvor geschilderten
Schwierigkeiten und insbesondere unter Überwindung von Dichtungsproblemen und möglichen
Kontaminierungsgefahren eine Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren
eines fließfähigen Guts bereitzustellen, welche auf konstruktiv einfache und betriebszuverlässige
Weise eine Umschaltung von interner Umwälzdurchmischung bzw. -Homogenisierung und
Durchflußdurchmischung und -Homogenisierung auf möglichst energiesparende Weise gestattet
und eine rückstandsfreie automatische Reinigung der Gesamtvorrichtung ermöglicht.
[0007] Nach der Erfindung wird hierzu eine Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren
eines fließfähigen Guts mit einem Behälter bereitgestellt, in dessen Bodenbereich
eine Homogenisier- und Dispergiereinrichtung mit einer Rotor/Stator-Anordnung vorgesehen
ist, welche jeweils Durchtrittsöffnungen haben, durch die das vom Rotor angesaugte
Gut nach außen getrieben wird und in einen von einem Gehäuse umschlossenen Produktraum
radial außerhalb des Stators austritt, wobei eine Absperreinrichtung in Offenstellung
eine interne Umwälzdurchmischung bzw. -Homogenisierung mit Rückförderung des Guts
in den Behälter in der Nähe seines Bodens und in Schließstellung eine Durchflußdurchmischung
und -Homogenisierung gegebenenfalls mittels Umpumpen (externe Umwälzung) gestattet.
Diese Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Absperreinrichtung eine zentrisch
am Stator drehbar gelagerte Scheibe umfaßt, welche am Außenumfangsrand Ausnehmungen
hat, welche mit Umfangsausnehmungen am Stator in Offenstellung fluchten und durch
Verdrehung der Scheibe in Schließstellung geschlossen sind. Vorzugsweise sind die
Umfangsausnehmungen der Scheibe und/oder des Stators regelmäßig angeordnet.
[0008] Dank der erfindungsgemäßen Auslegung der Absperreinrichtung ist eine Umschaltung
vom Durchlaufbetrieb, das heißt mit Durchflußdurchmischung und -Homogenisierung, und
internem Umwälzbetrieb, das heißt Umwälzdurchmischung bzw. -Homogenisierung ohne die
Durchführung von mechanischen Kraftübertragungselementen durch die Vorrichtung zum
Homogenisieren und/oder Dispergieren oder den Behälter möglich, so daß sich Dichtungsprobleme
wirksamer vermeiden lassen. Auch ist die Betätigung des Absperrorgans zur Umschaltung
frei von jeglicher Gefahr einer hierdurch möglicherweise bewirkten Kontaminierung.
Daher läßt sich die erfindungsgemäße Vorrichtung auch auf zuverlässige Weise rückstandsfrei
und automatisch insgesamt reinigen. Ferner lassen sich Stoffablagerungen und Krustenbildungen
vermeiden, da alle Teile der Homogenisier- und Dispergiereinrichtung vom Gut ständig
und ausreichend umspült sind. Neben einer schnellen Umschaltung vom Durchlaufbetrieb
und internen Umwälzbetrieb wird Dank der Absperreinrichtung nach der Erfindung auch
dieser Umschaltvorgang mit äußerst geringen Hilfsenergien verbunden verwirklicht.
Da die Ausnehmungen am Außenumfangsrand der Scheibe der Absperreinrichtung entsprechend
den Umfangsausnehmungen am Stator zugeordnet sind, reicht eine geringfügige Verdrehbewegung
der zentrisch am Stator drehbar gelagerten Scheibe aus, um entweder die Absperreinrichtung
in Schließstellung zu bringen, in der die Ausnehmungen geschlossen sind, oder in eine
Offenstellung zu bringen, in welcher die zugeordneten Ausnehmungen fluchten, so daß
sich ein interner Umwälzbetrieb mit Rückförderung in den Behälter verwirklichen läßt.
Da in der Schließstellung der Absperreinrichtung kein Gut durchgehen kann, lassen
sich Leckageverluste beim Durchlaufbetrieb zuverlässig vermeiden, und die Umpumpleistung
steht uneingeschränkt für den Durchlaufbetrieb zur Verfügung. Ferner läßt sich die
Absperreinrichtung in der Offenstellung ohne Schwierigkeiten zuverlässig reinigen,
und dank der erfindungsgemäßen Auslegung der Absperreinrichtung besteht auch keine
Gefahr von Ablagerungen in deren Wirkbereich.
[0009] Insbesondere ist die Absperreinrichtung in der Nähe des Bodens des Behälters angeordnet.
Hierdurch wird ermöglicht, daß der Produktfluß beim Durchlaufbetrieb zuverlässig möglichst
nahe an der Austrittsstelle zum Behälter abgesperrt wird.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform hat die drehbare Scheibe am Umfang, vorzugsweise
regelmäßig, angeordnete und in den sich an den Austritt aus der Rotor/Stator-Anordnung
anschließenden Produktraum ragende Stege, durch welche die Absperreinrichtung in ihre
Offen- und Schließstellung bringbar und jeweils in dieser haltbar ist. Somit ist eine
Betätigung der Absperreinrichtung auf hydrodynamische Weise möglich, da der mit einem
gewissen Drehimpuls aus dem Stator austretende Gutstrom auf die auf dem Umfang der
drehbaren Scheibe angebrachten Stege trifft. Hierdurch wird die Absperreinrichtung
in ihrer jeweiligen Offenstellung oder Schließstellung zuverlässig gehalten. Wenn
die Drehrichtung des Rotors der Rotor/Stator-Anordnung umgekehrt wird, so wird die
Wirkrichtung des Drehimpulses umgekehrt und die drehbare Scheibe wird in die entsprechende
andere Stellung durch die Strömungskräfte des Gutflusses gebracht und in dieser festgehalten.
[0011] Bei einer alternativen Ausführungsform sind an den Stegen Permanentmagnete angebracht,
welche mit einem außerhalb des Gehäuses angeordneten Ring mit Permanentmagneten derart
zusammenarbeiten, daß sich gegenüberstehende Permanentmagnete anziehen und hierdurch
berührungslos der Scheibe ein Drehmoment erteilen. Somit erfolgt durch Verdrehen des
außerhalb des Gehäuses angeordneten Rings eine berührungslose Umschaltung zwischen
Durchlaufbetrieb und internem Umwälzbetrieb.
[0012] Zur Steigerung der Durchmischung beim internen Umwälzbetrieb wird der Produktstrom
mittels einer Umlenkeinrichtung tangential zum Behälterboden in den Behälter zurückgeleitet.
Hierdurch kann der in den Behälter beim internen Umwälzbetrieb zurückgeleitete Produktstrom
vom Ansaugstrom der Homogenisier- und Dispergiereinrichtung, welcher zentrisch im
Bodenbereich des Behälters gerichtet ist, getrennt werden. Kurzschlußströmungen zwischen
dem in das Innere des Behälters zurückgeleiteten Produktstrom und dem Ansaugbereich
der Homogenisier- und Dispergiereinrichtung lassen sich vermeiden. Ferner gestattet
diese Umlenkeinrichtung auch, daß der vom Rotor der Rotor/Stator-Anordnung dem Produktstrom
erteilte Drehimpuls abgebaut wird, bevor der Produktstrom in den Behälter beim internen
Umwälzbetrieb zurückgeleitet wird. Hierdurch lassen sich ungünstige Rotationsströmungen
des Gutstroms im Behälterinneren vermeiden.
[0013] Da ferner bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung keine heb- und senkbaren Absperreinrichtungen
vorhanden sind, läßt sich eine Zufuhreinrichtung für Additive, wie Pulver, insbesondere
eine Pulveransaugeinrichtung in die Homogenisier- und Dispergiereinrichtung integrieren.
Hierzu ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein in den Ansaugbereich der Homogenisier-
und Dispergiereinrichtung mündendes und den Stator durchsetzendes Ansaugrohr zur Zufuhr
von Flüssigkeiten, Pulver oder dergleichen, vorgesehen, welches zur Vermeidung von
Ablagerungen im Zufuhrbereich einen definierten Leckagespalt zwischen der Druck- und
der Saugseite der Homogenisier- und Dispergiereinrichtung hat.
[0014] Die Erfindung wird nachstehend an Hand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine vergrößerte Ausschnittsansicht einer Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder
Dispergieren eines fließfähigen Guts in einem Behälterbodenbereich,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf eine drehbare Scheibe einer Absperreinrichtung in
Figur 1 unter Zuordnung zum schematisch in gebrochener Linie dargestellten Stator,
und
- Fig. 3
- eine Figur 1 ähnliche vergrößerte Schnittansicht einer Ausführungsvariante einer Vorrichtung
zum Homogenisieren und/oder Dispergieren eines fließfähigen Guts.
[0015] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche oder ähnliche Teile mit denselben Bezugszeichen
versehen.
[0016] An Hand den Figuren 1 und 2 wird eine erste bevorzugte Ausführungsform einer insgesamt
mit 1 bezeichneten Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren eines fließfähigen
Guts erläutert. Diese umfaßt einen schematisch angedeuteten Behälter 2, in dessen
Bodenbereich 3 eine insgesamt mit 4 bezeichnete Homogenisier- und Dispergiereinrichtung,
vorzugsweise unterhalb des Bodenbereichs 3 des Behälters 2 angeordnet ist. Die Homogenisier-
und Dispergiereinrichtung 4 umfaßt einen Rotor 5, welcher fest mit einer Welle 6 verbunden
ist, welche von einem nicht näher dargestellten Motor angetrieben wird, welcher vorzugsweise
in der Darstellung in Figur 1 weiter unten vorgesehen ist. Der Rotor 5 bildet mehrere
in Umfangsrichtung verteilte und nicht näher dargestellte Durchtrittsöffnungen für
das fließfähige Gut. Ferner umfaßt die Homogenisier- und Dispergiereinrichtung 4 einen
Stator 7, welcher ortsfest am Behälter 2 im Bodenbereich 3 vorgesehen ist. Der Stator
7 hat ebenfalls nicht dargestellte Durchtrittsöffnungen für das fließfähige Gut. Das
fließfähige Gut wird, wie mit einem Pfeil A in Figur 1 verdeutlicht, von oben her
im Zentralbereich der Homogenisier- und Dispergiereinrichtung 4 im Ansaugbereich über
den Stator 7 angesaugt und wird dann durch die Anordnung, umfassend den Rotor 5 und
den Stator 7 der Homogenisier- und Dispergiereinrichtung 4 und die dort vorhandenen
Durchtrittsöffnungen radial nach außen zum Druckbereich 9 in einen Produktraum 10
getrieben, welcher von einem Gehäuse 11 umschlossen ist. Zwischen dem Stator 7 und
dem Bodenbereich 3 des Behälters 2 wird ein Durchtrittsspalt 12 (siehe linke Seite
in Figur 1) gebildet, welcher eine Umlenkeinrichtung 13 hat, die beim dargestellten
Beispiel an den Stator 7 angeformt ist, durch welche bei offenem Durchtrittsspalt
12 im internen Umwälzbetrieb der Produktstrom tangential zum Bodenbereich 3 des Behälters
2 in denselben nach dem Durchgang durch die Homogenisier- und Dispergiereinrichtung
4 zurückgefördert wird. Diesem Durchtrittsspalt 12 ist eine Absperreinrichtung 14
zugeordnet, welche eine zentrisch am Stator 7 drehbar gelagerte Scheibe 15 umfaßt.
Die Scheibe 15 hat nach Figur 2 am Umfangsrand vorzugsweise regelmäßig angeordnete
Ausnehmungen 16, und am Umfangsrand des Stators 7 sind ebenfalls nicht näher dargestellte,
vorzugsweise regelmäßig, angeordnete Umfangsausnehmungen vorgesehen. Wie aus Figur
1 zu ersehen ist, fluchten die Ausnehmungen 16 der Scheibe 15 mit den zugeordneten
Ausnehmungen am Umfangsrand des Stators 7, so daß der Durchtrittsspalt 12 freigegeben
ist, und der Gutstrom nach dem Durchgang durch die Homogenisier- und Dispergiereinrichtung
4 und aus dem Produktraum 10 am Druckbereich 9 über die fluchtenden Ausnehmungen 16
und über die Umlenkeinrichtung 13 tangential zum Bodenbereich 3 des Behälters 2 und
den Durchtrittsspalt 12 zum Behälter zurückgefördert wird, um einen internen Umwälzbetrieb
zu verwirklichen.
[0017] Wie ferner aus Figur 1 zu ersehen ist, hat die drehbare Scheibe 15 am Umfang, vorzugsweise
regelmäßig angeordnete, und in den Produktraum 10 ragende Stege 17. Bei der in Figur
1 verdeutlichten hydrodynamischen Betätigungsweise der Absperreinrichtung 15 trifft
der aus der Homogenisier- und Dispergiereinrichtung 4 austretende Produktstrom mit
einem gewissen Drehimpuls auf die Stege 17, so daß in Abhängigkeit von der Drehrichtung
des Rotors 5 vermittels der Beaufschlagung der Stege 17 durch den Produktstrom die
Scheibe 15 zuverlässig in der beispielsweise in Figur 1 gezeigten Offenstellung gehalten
ist. Wird nun die Drehrichtung des Rotors 5 umgekehrt, so bewirkt der aus der Homogenisier-
und Dispergiereinrichtung 4 austretende Produktstrom, daß die Stege 17 derart beaufschlagt
werden, daß die Scheibe 15 geringfügig verdreht wird, so daß die Ausnehmungen 16 der
Scheibe 15 und die Ausnehmungen am Stator 7 nicht mehr fluchten und die Absperreinrichtung
14 ihre Schließstellung einnimmt. In dieser Schließstellung wird dann ein Durchlaufbetrieb
gegebenenfalls mit externer Umwälzung verwirklicht, bei dem der Gutstrom über einen
Auslaß 18 die Vorrichtung verläßt, und beispielsweise zu einem Sammelbehälter (nicht
dargestellt) gefördert wird, oder mittels einer Umpumpleitung in einer größeren Höhe
in den Behälter 2 wiederum bei externer Umwälzung eingeleitet wird. In dieser Schließstellung
wird die Scheibe 15 ebenfalls durch den Produktstrom, welcher auf die Stege 17 trifft,
zuverlässig gehalten. Bei dieser Auslegungsform erfolgt somit die Verstellung der
Absperreinrichtung 14 in ihre Offenstellung und in ihre Schließstellung auf hydrodynamische
Weise.
[0018] Mit 20 ist in Figur 1 eine Einrichtung zum zusätzlichen Einbringen eines Additivs,
beispielsweise in Form einer Pulveransaugung 21 gezeigt. Es können natürlich auch
andere flüssige oder feste Stoffe oder auch Mischungen hiervon in gleicher oder ähnlicher
Weise zugeleitet werden. Die Zuleitung erfolgt in den Ansaugbereich 8 der Homogenisier-
und Dispergiereinrichtung 4. Diese Einrichtung 20 zum zusätzlichen Einbringen eines
Additivs, wie Pulver oder dergleichen, umfaßt unter anderem ein in die Homogenisier-
und Dispergiereinrichtung 4 integriertes Ansaugrohr 22. Das Ansaugrohr 22 durchsetzt
den Stator 7 in einem Bereich oberhalb des Rotors 5 und ist dort abgedichtet. Dieses
Ansaugrohr 22 mündet in den Ansaugbereich 8 der Homogenisier- und Dispergiereinrichtung
4. Dieses Ansaugrohr 22 hat einen Leckagespalt 23 zwischen dem Ansaugbereich 8 und
dem Druckbereich 9, gebildet von dem Produktraum 10 und der Homogenisier- und Dispergiereinrichtung
4. Durch diesen definierten Leckagespalt 23 wird eine gezielte Leckageströmung zwischen
dem Druckbereich 9 und dem Ansaugbereich 8 der Homogenisier- und Dispergiereinrichtung
4 aufrechterhalten, um die Einrichtung 20 zum zusätzlichen Einbringen eines Additivs
von Ablagerungen freizuhalten, wenn ein Saugventil dieser Einrichtung 20 geschlossen
ist. Hierdurch lassen sich Kontaminierungen beim zusätzlichen Zuführen eines Additivs
mittels Saugwirkung vermeiden.
[0019] Unter Bezugnahme auf die Figur 3 wird eine Ausführungsvariante einer insgesamt mit
1' bezeichneten Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren eines fließfähigen
Guts erläutert. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind gleiche oder ähnliche Teile wie
bei der voranstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsform mit den gleichen Bezugszeichen
versehen und werden nicht nochmals erläutert.
[0020] Als wesentlicher Unterschied zu der Ausführungsform nach Figur 1 besitzen hierbei
die Stege 17' Permanentmagnete 30 und außerhalb des Gehäuses 11 ist ein Ring 31 angeordnet,
welcher ebenfalls Permanentmagnete 32 umfaßt. Die Zuordnung der Permanentmagnete 30
und der Permanentmagnete 32 ist hierbei derart getroffen, daß sich die Pole einander
gegenüberstehender Permanentmagnete 30, 32 anziehen. Wird nun der außerhalb des Gehäuses
11 angeordnete Ring 31 verdreht, so laufen die Permanentmagnete 30 an den Stegen 17'
durch die Anziehungsbewegung diesen nach und erteilen der drehbaren Scheibe 15 ein
Drehmoment. Somit kann bei dieser Auslegungsform auf berührungslose Weise durch Verdrehen
des Rings 31 die Scheibe 15 in die Offenstellung oder Schließstellung der Absperreinrichtung
14 gebracht werden. Somit benötigt man auch bei dieser Ausführungsform keine zusätzliche
Hilfsantriebsenergie und auch keine zusätzlichen Hilfsantriebseinrichtungen für die
Betätigung der Absperreinrichtung 14.
[0021] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die voranstehend beschriebenen Einzelheiten
beschränkt, sondern es sind zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, die
der Fachmann im Bedarfsfall treffen wird, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen.
Insbesondere können die Anordnung und die Lagerung der drehbaren Scheibe 15 auf eine
andere als die dargestellte Weise verwirklicht werden. Wesentlich ist es aber, daß
man durch eine feststehende Platte und durch eine hierzu drehbewegliche Platte oder
Scheibe 15 am Austrittsbereich zu der Rückförderung im Bereich des Bodens 3 des Behälters
2 eine Absperreinrichtung 14 erhält, welche einen Durchtrittsspalt für die Umschaltung
von Durchlaufbetrieb und internem Umwälzbetrieb verschließen oder freigeben kann.
Die Umschaltung erfolgt hierbei auf möglichst energiesparende Weise mit einem kurzen
Schaltweg beispielsweise durch eine nur geringfügige Verdrehung der drehbaren Scheibe
bezüglich einer festen Platte oder einer entsprechenden Ausbildung des Stators 7.
Da beim Durchlaufbetrieb die Durchtrittsspalte 12 dieser Absperreinrichtung 14 zuverlässig
geschlossen sind, kann gegebenenfalls ein Umpumpen beim externen Durchlaufbetrieb
auf wirksame Weise ohne Leckageverluste verwirklicht werden. Hierdurch läßt sich der
Wirkungsgrad von gegebenenfalls vorgesehenen Umpumpeinrichtungen verbessern. Insbesondere
lassen sich aber mit einer solchen Vorrichtung 1, 1' Verarbeitungen reproduzierbar
durchführen und Kontaminierungen wirksam vermeiden. Zusätzlich läßt sich die gesamte
Vorrichtung 1, 1' auch auf zuverlässige Weise automatisch reinigen, was insbesondere
auf dem Gebiet der Pharmazie, Kosmetik, Chemie und der Lebensmittelindustrie wegen
der Keimfreiheit wichtig ist.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1, 1'
- Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren eines fließfähigen Guts insgesamt
- 2
- Behälter
- 3
- Bodenbereich
- 4
- Homogenisier- und Dispergiereinrichtung insgesamt
- 5
- Rotor
- 6
- Welle
- 7
- Stator
- 8
- Ansaugbereich
- 9
- Druckbereich
- 10
- Produktraum
- 11
- Gehäuse
- 12
- Durchtrittsspalt zum Behälter 2
- 13
- Umlenkeinrichtung
- 14
- Absperreinrichtung
- 15
- Scheibe
- 16
- Ausnehmungen
- 17, 17'
- Stege
- 18
- Auslaß
- 20
- Einrichtung zum zusätzlichen Einbringen eines Additivs insgesamt
- 21
- Pulveransaugung
- 22
- Ansaugrohr
- 23
- Leckagespalt
- 30
- Permanentmagnete am Steg 17'
- 31
- Ring
- 32
- Permanentmagnete des Rings 31
- A
- Pfeil für Ansaugrichtung
- U
- Pfeil für internen Umwälzbetrieb
1. Vorrichtung zum Homogenisieren und/oder Dispergieren eines fließfähigen Guts mit einem
Behälter (2), in dessen Bodenbereich (3) eine Homogenisier- und Dispergiereinrichtung
(4) mit einer Rotor/Stator-Anordnung (5, 7) vorgesehen ist, welche jeweils Durchtrittsöffnungen
haben, durch die das vom Rotor (5) angesaugte Gut nach außen getrieben wird und in
einen von einem Gehäuse (11) umschlossenen Produktraum (10) austritt, wobei eine Absperreinrichtung
(14) in Offenstellung eine interne Umwälzdurchmischung bzw. -Homogenisierung mit Rückförderung
des Guts in den Behälter (2) in der Nähe seines Bodens und in Schließstellung eine
Durchflußdurchmischung und -Homogenisierung gegebenenfalls mittels Umpumpen (externe
Umwälzung) gestattet, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperreinrichtung (14) eine zentrisch am Stator (7) drehbar gelagerte Scheibe
(15) umfaßt, welche am Außenumfangsrand Ausnehmungen (16) hat, welche mit Umfangsausnehmungen
am Stator (7) in Offenstellung fluchten und in Schließstellung durch Verdrehung der
Scheibe (15) geschlossen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperreinrichtung (14) in der Nähe des Bodens (3) des Behälters (2) angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (16) der Scheibe (15) und/oder die Umfangsausnehmungen am Stator
(7) regelmäßig angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die drehbare Scheibe (15) am Umfang angeordnete und in den Produktraum (10)
ragende Stege (17, 17') besitzt, durch welche die Absperreinrichtung (14) in ihre
Offen- und Schließstellung bringbar und jeweils in dieser haltbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (17, 17') am Umfang der drehbaren Scheibe (15) regelmäßig angeordnet
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege durch den aus dem Stator (7) austretenden Gutstrom zur Betätigung
der Absperreinrichtung (14) beaufschlagt sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (17') Permanentmagnete (30) besitzen, welche mit einem außerhalb des
Gehäuses (11) angeordneten Ring (32) mit Permanentmagneten derart zusammenarbeiten,
daß sich gegenüberstehende Permanentmagnete (30, 32) anziehen und hierdurch berührungslos
der Scheibe (15) ein Drehmoment erteilen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Produktstrom mittels einer Umlenkeinrichtung (13) tangential zum Behälterboden
(3) bei der internen Umwälzdurchmischung bzw. -Homogenisierung austritt.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein in den Ansaugbereich (8) der Homogenisier- und Dispergiereinrichtung (4) mündendes
und den Stator (7) durchsetzendes Ansaugrohr (22) zur Zufuhr von Flüssigkeiten, Pulver
oder dergleichen, welches zur Vermeidung von Ablagerungen im Zufuhrbereich einen definierten
Leckagespalt (23) zwischen der Druck- (9) und der Saugseite (8) der Homogenisier-
und Dispergiereinrichtung (4) hat.