[0001] Die Erfindung betrifft eine Sprühdüse der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten
Art, insbesondere zum Versprühen von Wasser in Brandschutzanlagen.
[0002] Sprühdüsen sind seit langem allgemein bekannt. Sie weisen wendelförmige enge Kanäle
auf, die tangential in eine Wirbelkammer münden, die mit einer engen, koaxialen Düsenöffnung
verbunden ist. Durch die wendelförmigen Kanäle wird das durchströmende flüssige Medium,
z.B. Wasser, in Drehung versetzt. Auf dem radialen Weg nach innen zu der engen, koaxialen
Düsenöffnung wird die Drehgeschwindigkeit beträchtlich erhöht, so daß das Wasser beim
Austritt aus der Düsenöffnung durch die dann wirksamen Zentrifugalkräfte zu einem
Sprühnebel aufgerissen wird, der sich im wesentlichen in Form eines Sprühkegels ausbreitet.
[0003] Ein Nachteil dieser Sprühdüse besteht darin, daß im Inneren des Sprühkegels nur wenig
Sprühnebel vorhanden ist, so daß sich dort, insbesondere im Zentrum des Sprühkegels,
ein Bereich ausbildet, der nicht oder nur in erheblich verringertem Maße besprüht
wird, so daß dort die Löschwirkung des Sprühnebels entsprechend gering ist.
[0004] Aus der DD 141 626 ist eine Sprühdüse bekannt, die ein Gehäuse aufweist, in dem ein
erstes Düsenteil angeordnet ist. Zwischen dem ersten Düsenteil und einer Innenwandung
des Gehäuses ist eine erste Wirbelkammer gebildet, in die entfernt von der Wirbelachse
ein an der Außenseite des ersten Düsenteiles gebildeter, wendelförmiger erster Kanal
zur Zuführung von Wasser tangential mündet und die eine zu der Wirbelachse koaxiale
erste Austrittsöffnung aufweist. Zwischen einer Innenwandung des ersten Düsenteiles
und einem in dem ersten Düsenteil angeordneten zweiten Düsenteil ist eine zweite Wirbelkammer
gebildet, in die entfernt von der Wirbelachse ein an der Außenseite des zweiten Düsenteiles
gebildeter, wendelförmiger zweiter Kanal zur Zuführung von Wasser tangential mündet
und die eine zu der Wirbelachse und zu der ersten Austrittsöffnung koaxiale zweite
Austrittsöffnung aufweist. Bei Gebrauch der Sprühdüse strömt Wasser zum einen durch
den wendelförmigen ersten Kanal zu der ersten Austrittsöffnung, so daß sich unter
der Sprühdüse ein Sprühnebel in Form eines ersten Sprühkegels ausbildet. Zum anderen
strömt Wasser durch den wendelförmigen zweiten Kanal zu der zweiten Austrittsöffnung,
so daß sich unter der Sprühdüse ein Sprühnebel in Form eines zweiten Sprühkegels ausbildet.
Der zweite Sprühkegel weist einen geringeren Öffnungswinkel als der erste Sprühkegel
auf, so daß das Innere des ersten Sprühkegels durch den zweiten Sprühkegel mit Sprühnebel
gefüllt ist und somit auch im Inneren des ersten Sprühkegels eine Löschwirkung erzielt
ist.
[0005] Ein Nachteil der bekannten Sprühdüse besteht darin, daß ihr Aufbau aufgrund des zur
Erzeugung des zweiten Sprühkegels erforderlichen, in dem ersten Düsenteil angeordneten
zweiten Düsenteil aufwendig ist, so daß die bekannte Sprühdüse teuer in der Herstellung
ist.
[0006] Beim Zusammenbau der bekannten Sprühdüse ist es erforderlich, zunächst das zweite
Düsenteil in das erste Düsenteil einzuschrauben und anschließend das erste Düsenteil
in das Gehäuse einzuschrauben. Es sind somit beim Zusammenbau viele Arbeitsschritte
erforderlich. Dies ist zeitaufwendig, so daß die Herstellung der bekannten Sprühdüse
weiter verteuert ist.
[0007] Da das zweite Düsenteil im Inneren des ersten Düsenteiles angeordnet ist, sind seine
Abmessungen gering, so daß auch der Querschnitt des an der Außenseite des zweiten
Düsenteiles gebildeten zweiten Kanales entsprechend gering ist. Es besteht somit die
Gefahr, daß sich der zweite Kanal durch Eindringen von Staub oder dergleichen in die
Sprühdüse zusetzt. Dies hat zur Folge, daß sich der durch das zweite Düsenteil erzeugte
zweite Sprühkegel nicht oder nur unvollständig ausbildet, so daß die Löschwirkung
der Sprühdüse beeinträchtigt ist. Außerdem ist die Sprühweite der zweiten Wirbeldüse
gering.
[0008] Durch DD 245 825 A1 ist eine Sprühdüse aus einem Düsenhohlkörper mit einer Abrißphase
von 120° an der Austrittsöffnung des Düsenkopfes bekannt, in dem ein Düseneinsatz
mit äußeren Drallnuten und einer inneren Hohlschnecke eingefügt ist, wobei der Düseneinsatz
im Düsenhohlkörper einen Spülraum offenläßt, in dem das Wasser in eine drehende Entspannungsphase
mit gleichzeitigem Druckaufbau vor der Austrittsöffnung eintritt und nach Durchfluß
durch die Austrittsöffnung sich ein Wasserkegel bildet, der an der Abrißphase des
Düsenkopfes einen Abreißeffekt erzeugt und somit eine Verfeinerung des Sprühbildes
durch Verkleinerung der Tröpfchengröße erzielt wird. Aufgrund der Rotation des Wassers
in dem Spülraum reißt das Wasser an der Austrittsöffnung des Düsenkopfes zu einem
Sprühkegel auf. Da alle Tröpfchen der dabei wirksamen Zentrifugalkraft unterliegen,
bildet sich im Inneren des Sprühkegels ein kegeliger Raum, der im wesentlichen frei
von Tröpfchen ist. Beim Auftreffen auf eine zu löschende Fläche wird somit nur ein
Ring derselben besprüht, nicht dagegen sein Inneres. Dadurch ist die Löschwirkung
dieser bekannten Wirbeldüse gering.
[0009] Durch FR-473 630 ist eine Sprühdüse der betreffenden Art bekannt, bei der die Wirbelkammer
trompetenförmig ausgebildet ist und in ihrem weiten Eingangsbereich durch eine Wand
abgeschlossen ist, in der sich Schlitze befinden, durch die Wasser mit einer Geschwindigkeitskomponente
in Umfangsrichtung in die Wirbelkammer eintritt. Dieses Wasser legt sich als Schicht
an die Innenwandung der trompetenförmigen Wirbelkammer an und fließt entlang derselben
zu dem sich verjüngenden Teil der Wirbelkammer, den es aufgrund der Geschwindigkeitsrotationskomponente
als Sprühkegel verläßt.
[0010] Im Zentrum der die trompetenförmige Wirbelkammer abschließenden Wandung befindet
sich eine kurze Düse, aus der ein Wasserstrahl koaxial und gebündelt in die Wirbelkammer
eintritt, wobei in dem größeren Teil der Wirbelkammer zwischen diesem zentralen Strahl
und der entlang der Innenwandung der Wirbelkammer verlaufenden Strömung ein Hohlraum
verbleibt. Dieser gebündelte Strahl durchläuft den verengten Teil der Wirbelkammer,
wobei sich außerhalb dieses gebündelten Strahls die rotierende Strömung erstreckt.
Durch Mitnahme wird der äußere Teil des gebündelten Strahls in Rotation versetzt,
so daß seine Bestandteile beim Verlassen des verjüngten Teils der Wirbelkammer zu
einem Sprühkegel aufgerissen werden, während der innere Teil des gebündelten Strahls
die Wirbelkammer unbeeinflußt als Strahl verläßt. Dadurch ergibt sich ein Löschbild,
in dem sich im Zentrum der gebündelte Strahl befindet, an den sich nach außen ein
kegelförmiger Raum anschließt, der weitgehend frei von Sprühnebel ist, während sich
außen wieder ein ringförmiger Sprühbereich erstreckt. Die Löschwirkung ist daher gering,
und außerdem ergibt sich im Zentrum eine unerwünschte Konzentration von Löschwasser.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sprühdüse der betreffenden Art anzugeben,
die die Nachteile der bekannten Sprühdüse nicht aufweist, deren Aufbau vereinfacht
ist, die kostengünstig herstellbar ist und bei der eine sichere Funktion gewährleistet
ist.
[0012] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Lehre gelöst.
[0013] Der Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lehre besteht darin, anstelle einer inneren
zweiten Wirbeldüse einen zu der Wirbelachse der Wirbelkammer koaxialen zweiten Kanal
vorzusehen und in Strömungsrichtung vor der zweiten Austrittsöffnung ein Druckgefälle
zu erzeugen, so daß den zweiten Kanal durchströmendes Wasser beim Übergang in einen
Bereich geringeren Druckes zu einem Sprühnebel aufgerissen wird.
[0014] Der auf diese Weise erzeugte Sprühnebel breitet sich im Inneren des aus der Wirbelkammer
austretenden Sprühkegels aus, so daß auch im Inneren dieses Sprühkegels die erwünschte
Löschwirkung erzielt ist. Außerdem hat der aus der zweiten Austrittsöffnung austretende
Sprühnebel eine größere Geschwindigkeit und damit eine größere Sprühweite.
[0015] Der zweite Kanal kann durch eine sich in Längsrichtung des Düsenteiles erstreckende,
durchgehende Ausnehmung gebildet sein, die auf einfache Weise erzeugbar ist. Die Herstellung
der erfindungsgemäßen Sprühdüse ist somit einfach und damit kostengünstig.
[0016] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist die Erweiterung in Strömungsrichtung
gesehen nach einer Querschnittsverengung des zweiten Kanales gebildet. Bei dieser
Ausführungsform ist durch die Querschnittsverengung und die daran anschließende Erweiterung
eine Blende gebildet, an der sich ein hohes Druckgefälle ausbildet, so daß das Wasser
besonders wirkungsvoll zu einem Sprühnebel aufgerissen wird.
[0017] Gemäß einer anderen Weiterbildung ist die Erweiterung durch einen konischen Wandungsbereich
des zweiten Kanales gebildet. Bei dieser Ausführungsform ist der zweite Kanal besonders
einfach durch Erzeugung einer Bohrung mit abgestuftem Durchmesser erzeugbar. Dabei
ist zweckmäßigerweise die Querschnittsverengung in Strömungsrichtung stufenweise abnehmend
ausgebildet.
[0018] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist in dem Gehäuse ein Düsenteil
angeordnet, an dessen Außenseite der erste Kanal und in dem zentrisch der zweite Kanal
gebildet ist.
[0019] Durch geeignete Dimensionierung des zweiten Kanales, insbesondere der Erweiterung
und/oder der Querschnittsverengung, sind die Form und Tröpfchengröße des aus der zweiten
Austrittsöffnung austretenden Sprühnebels in weiten Grenzen beeinflußbar, so daß die
Sprühcharakteristik der erfindungsgemäßen Sprühdüse in weiten Grenzen beeinflußbar
ist.
[0020] Ferner ist die Sprühcharakteristik durch geeignete Wahl des Abstandes in Strömungsrichtung
der ersten Austrittsöffnung von der zweiten Austrittsöffnung beeinflußbar. Dabei ist
zweckmäßigerweise der Abstand der zweiten Austrittsöffnung von der ersten Austrittsöffnung
einstellbar.
[0021] Es ist auch möglich die Erweiterung und/oder die Querschnittsverengung verstellbar
auszubilden.
[0022] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert
werden.
[0023] Die in der Zeichnung dargestellte Sprühdüse weist ein Gehäuse 1 mit einem Außengewinde
2 zum Einschrauben der Sprühdüse in eine nicht dargestellte Zuführleitung auf. Das
Gehäuse weist eine zylindrische Innenwandung 3 auf, die in eine konische Innenwandung
4 übergeht, die zu einer ersten Austrittsöffnung 5 führt. An seinem zuführseitigen
Ende 6 weist das Gehäuse 1 ein Innengewinde 7 auf, in das ein Düsenteil 8 mit seinem
Außengewinde 9 eingeschraubt ist. In der Außenwandung 10 des Düsenteiles 8 sind ein
wendelförmiger erster Kanal 11 und weitere, in der Zeichnung nicht dargestellte wendelförmige
Kanäle zur Zuführung von Wasser gebildet, die um eine durch eine strichpunktierte
Linie symbolisierte Wirbelachse 12 herum verlaufen und tangential in eine zwischen
dem Düsenteil 8 und der zylindrischen Innenwandung 3 bzw. der konischen Innenwandung
4 des Gehäuses gebildete Wirbelkammer 13 münden. In dem Düsenteil 8 ist ein zu der
Wirbelachse 12 koaxialer zweiter Kanal 14 zur Zuführung von Wasser gebildet. Der zweite
Kanal 14 weist einen ersten zylindrischen Wandungsbereich 15 auf, der über einen sich
konisch verengenden Wandungsbereich 16 in einen zweiten zylindrischen Wandungsbereich
17 geringeren Querschnittes übergeht, der zu einer Querschnittsverengung 18 führt.
Im Anschluß an die Querschnittsverengung 18 ist eine Erweiterung durch einen zweiten
konischen Wandungsbereich 19 des zweiten Kanales 14 gebildet, der in einen dritten
zylindrischen Wandungsbereich 20 übergeht. Der dritte zylindrische Wandungsbereich
20 führt zu einer zweiten Austrittsöffnung 21.
[0024] Bei Gebrauch der in der Zeichnung dargestellten Sprühdüse strömt Wasser einmal durch
den wendelförmigen ersten Kanal 11 zu der ersten Austrittsöffnung 5. Durch den wendelförmigen
Kanal 11 wird dem durchströmenden Wasser ein Drall aufgezwungen, dessen Geschwindigkeit
sich zu der radial weiter innen liegenden ersten Austrittsöffnung 5 hin beträchtlich
erhöht, so daß das Wasser beim Austritt aus der ersten Austrittsöffnung 5 zu einem
Sprühnebel aufgerissen wird, der sich in Form eines Sprühkegels vor der Sprühdüse
ausbreitet.
[0025] Zum anderen strömt Wasser durch den zweiten Kanal 17. Nach Durchtritt des Wassers
durch die Querschnittsverengung 18 sinkt der Wasserdruck im Bereich der durch die
zweite konische Wandung 19 gebildeten Erweiterung ab. Im Bereich der Erweiterung ist
somit eine Zone niedrigeren Druckes gebildet, so daß das durchströmende Wasser zu
einem Sprühnebel aufgerissen wird, der durch die zweite Austrittsöffnung 21 austritt
und sich im Inneren des aus der ersten Austrittsöffnung 5 austretenden Sprühkegels
ausbreitet, so daß eine gleichmäßige Löschwirkung der Sprühdüse erzielt ist.
1. Sprühdüse, insbesondere zum Versprühen von Wasser in Brandschutzanlagen,
mit einem Gehäuse,
mit einer in dem Gehäuse angeordneten Wirbelkammer, in die entfernt von der Wirbelachse
wenigstens ein erster Kanal zur Zuführung von Wasser im wesentlichen tangential mündet
und die eine zu der Wirbelachse koaxiale erste Austrittsöffnung aufweist und
mit einer innerhalb der Wirbelkammer angeordneten, zu der ersten Austrittsöffnung
koaxialen zweiten Austrittsöffnung, die sich am Ende eines zur Wirbelachse (12) koaxialen
zweiten Kanales (14) befindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Kanal (14) vor der zweiten Austrittsöffnung (21) eine Erweiterung aufweist,
deren zur Kanalachse senkrechte Querschnittsfläche in Strömungsrichtung zunimmt, daß
die zur Kanalachse senkrechte Querschnittsfläche des zweiten Kanals (14) in Strömungsrichtung
gesehen nach der Erweiterung nicht mehr abnimmt und daß die zweite Austrittsöffnung
(21) in Strömungsrichtung gesehen so dicht vor der ersten Austrittsöffnung (5) angeordnet
ist, daß der aus der zweiten Austrittsöffnung (21) austretende, durch den Unterdruck
im Bereich der Erweiterung des zweiten Kanals (14) radial aufgerissene Strahl sich
als Sprühnebel im Innern des aus der ersten Austrittsöffnung (5) austretenden Sprühkegels
ausbreitet.
2. Sprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erweiterung in Strömungsrichtung gesehen nach einer Querschnittsverengung
(16, 18) des zweiten Kanales (14) gebildet ist.
3. Sprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erweiterung durch einen konischen Wandungsbereich (19) des zweiten Kanales
(14) gebildet ist.
4. Sprühdüse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsverengung (16, 18) in Strömungsrichtung stufenweise abnehmend
ausgebildet ist.
5. Sprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (1) ein Düsenteil (8) angeordnet ist, an dessen Außenseite (10)
der erste Kanal (11) und in dem zentrisch der zweite Kanal (14) gebildet ist.
6. Sprühdüse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der zweiten Austrittsöffnung (21) von der ersten Austrittsöffnung
(5) einstellbar ist.