[0001] Die Erfindung betrifft eine Maschine zum Umbiegen eines an einem ersten Blechteil
vorgesehenen Blechrandes zu einem mit dem ersten Blechteil zu verbindenden zweiten
Blechteil mit wenigstens einem vorzugsweise angetriebenen Formrollenpaar, dessen Formrollen
in Vorschubrichtung an einander gegenüberliegenden Seiten des Blechrandes auf diesem
entlang seiner Längskante abrollen und dessen Rollenspalt in Biegerichtung zu dem
zweiten Blechteil hin geneigt ist, wobei eine der Formrollen den Blechrand an dessen
dem zweiten Blechteil zugewandten Seite untergreift, sowie mit einer quer zu der Vorschubrichtung
wirksamen Abstützung mit wenigstens einem sich an einem der Blechteile abstützenden
Widerlager.
[0002] Eine derartige Maschine ist als Falzschließmaschine zur Herstellung sogenannter Pittsburgh-Falze
bekannt. Bei letzteren handelt es sich um Eckfalze, wie sie beispielsweise an im Querschnitt
rechteckigen und aus Blech gefertigten Luftkanälen von klima- und/oder lüftungstechnischen
Anlagen vorgesehen sind. Zur Einsparung von Transportvolumen werden derartige Luftkanäle
in Einzelteilen an den Montageort angeliefert. Dabei ist wenigstens ein Teil der Kanalwand
unter Bildung einer sich in Kanallängsrichtung erstreckenden Tasche in etwa S-förmig
gefaltet. Ein an das gefaltete Wandteil anstoßendes Wandelement ist rechtwinklig abgekantet
und wird zur Montage des Luftkanals in die beschriebene, von einem S-Bogen des zugeordneten
Wandteils gebildete Tasche eingeschoben. Der in den die Tasche bildenden S-Bogen übergehende
Rand des gefalteten Wandteils überragt dabei das an seinem Längsrand abgekantete Wandelement.
Dieser überstehende Blechrand wird schließlich zur Herstellung der Falzverbindung
mittels der gebräuchlichen Falzschließmaschine zu dem unter einem im wesentlichen
rechten Winkel an den Blechrand anstoßenden Wandteil hin umgelegt und an dieses angedrückt.
Zu diesem Zweck wird die Falzschließmaschine an dem zunächst in etwa senkrecht zu
dem daran anstoßenden Wandelement verlaufenden Blechrand des gefalteten Wandteils
angesetzt und in Vorschub- d.h. in Längsrichtung des Blechrandes an diesem entlanggeführt.
Die dabei auf dem Blechrand abrollenden Formrollen des Formrollenpaares bewirken aufgrund
der Schrägstellung ihres Rollenspaltes ein Umbiegen des Blechrandes zu dem abgekanteten
Wandelement hin. Infolge von sich zu den aufgebrachten Biegekräften entwickelnden
Gegenkräften sind die Formrollen bestrebt, die erwünschte, in Vorschubrichtung und
im wesentlichen senkrecht zu dem in Ausgangslage befindlichen Blechrand verlaufende
Bewegungsebene zu der freien Längskante des Blechrandes hin zu verlassen. Zur Vermeidung
einer derartigen, den Bearbeitungserfolg beeinträchtigenden Richtungsabweichung dient
an gattungsgemäßen Maschinen die eingangs erwähnte Abstützung mit wenigstens einem
Widerlager.
[0003] An der vorbekannten Falzschließmaschine findet als Widerlager eine zylindrische Stützrolle
Verwendung, die an einem von dem Maschinengrundkörper vorkragenden Ausleger angebracht
ist. In der Arbeitsstellung ist die vorbekannte Maschine den Eckbereich des zusammenzusetzenden
Luftkanals übergreifend an diesem verspannt. Die Maschine wird dabei an der einen
Seite der Kanalecke über die Formrollen an dem umzubiegenden Blechrand geführt und
an der anderen Seite der Kanalecke über die Stützrolle an dem zugeordneten Wandteil
des Luftkanals abgestützt. Damit die Stützrolle ihrem Verwendungszweck gemäß ein Ausbrechen
der Falzschließmaschine aus der gewünschten Bewegungsebene verhindern kann, ist ihre
Drehachse unter einem spitzen Winkel gegenüber der zugeordneten Kanalwand ausgerichtet.
Bei der Bewegung der Falzschließmaschine in Vorschubrichtung rollt die Stützrolle
dementsprechend mit der in Umfangsrichtung ihrer Grundfläche verlaufenden und als
spitz zulaufender Rand ausgebildeten Mantelkante auf der Kanalwand ab. Sie greift
dabei in einen in Längsrichtung der Kanalwand verlaufenden rillenartigen Spalt ein,
der sich bei der Faltung des betreffenden Wandteils ergeben hat. Da der für den Eingriff
zur Verfügung stehende Spalt sehr schmal ist, darf der spitz zulaufende Rand der Stützrolle
lediglich schmal sein. Außerdem muß die Stützrolle einstellbar sein, um beim Biegen
der Tasche auftretende Toleranzen ausgleichen zu können. Über den spitz zulaufenden
Rand der Stützrolle wird die Spannkraft, mittels derer die Falzschließmaschine im
Eckbereich des Lüftungskanals gehalten wird, in die Kanalwand eingeleitet. Infolge
der sich einstellenden Berührung zwischen dem spitzen Rand der Stützrolle und der
Kanalwand bei gleichzeitiger Kraftbeaufschlaguhg der Stützrolle kommt es bei Einsatz
der vorbekannten Falzschließmaschine zu unerwünschten Deformierungen und Beschädigungen
der Kanalwand entlang der Bewegungsbahn der Stützrolle.
[0004] Diesem Nachteil abzuhelfen ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß an einer Maschine der eingangs
genannten Art das (die) Widerlager dem Formrollenpaar in Vorschubrichtung nacheilend
angeordnet ist (sind) und sich an der dem zweiten Blechteil zugewandten Seite des
Blechrandes abstützt (abstützen). Im Falle einer derartigen Maschine ist die Abstützung
zur Gewährleistung der gewünschten Bewegungsbahn der Maschine aus den für Deformierungen
und Beschädigungen anfälligen und durch Deformierungen bzw. Beschädigungen in ihrer
Funktion bzw. in ihrem Erscheinungsbild beeinträchtigten Bereichen der miteinander
zu verbindenden Blechteile heraus verlagert. Die Nutzung des dem Verlauf des Rollenspalts
entsprechend geneigten Blechrandes als Widerlager eröffnet die Möglichkeit einer flächigen
Abstützung der Maschine, ohne daß hierfür in der Wand eines der miteinander zu verbindenden
Blechteile ein rillenartiger Eingriff für das bzw. die Widerlager vorgesehen sein
müßte. Unerwünschten Deformierungen und Beschädigungen des Blechrandes infolge der
einzuleitenden Stützkräfte wird aufgrund der flächigen Kraftübertragung vorgebeugt.
In Fällen, in denen es gleichwohl zu Deformierungen und/oder zu Beschädigungen kommt,
wird die Funktionsfähigkeit des aus den mit einander zu verbindenden Blechteilen bestehenden
Bauteils nicht beeinträchtigt, da die dem lediglich als Verbindungselement genutzten
Blechrand benachbarten Bereiche der Blechteile auf jeden Fall unversehrt bleiben.
Zudem treten Deformierungen und beispielsweise oberflächliche Beschädigungen gegebenenfalls
an derjenigen Seite des Blechrandes auf, die nach dessen Umbiegen auf dem zugeordneten
Blechteil zur Anlage kommt und daher nach Abschluß der Bearbeitung verdeckt und von
außen nicht sichtbar angeordnet ist. Die beschriebenen Vorteile stellen sich beispielsweise
an erfindungsgemäßen Maschinen in Form von Falzschließmaschinen ebenso ein wie an
erfindungsgemäßen Maschinen, die generell zum Umbördeln eines vorstehenden Blechrandes
zu einem zweiten Blechteil hin verwendet werden.
[0006] Zweckmäßigerweise ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß als Widerlager der Abstützung
wenigstens ein sich an dem Blechrand abstützender Gleitschuh vorgesehen ist.
[0007] Eine Beschädigungen und/oder Deformierungen im Bereich des Blechrandes vorbeugende
Art der Einleitung von zu übertragenden Stützkräften wird im Falle einer bevorzugten
Variante der Erfindung dadurch erreicht, daß sich der (die) Gleitschuh(e) über eine
Gleitfläche an dem Blechrand abstützt (abstützen).
[0008] Ergänzend oder alternativ zu einem oder mehreren Gleitschuhen ist an einer weiteren
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Maschine als Widerlager der Abstützung wenigstens
eine auf dem Blechrand in Vorschubrichtung abrollende Widerlagerrolle vorgesehen.
Der dem Vorschub der Maschine durch deren Abstützung entgegengesetzte Bewegungswiderstand
ist bei Verwendung von Stützrollen gegenüber Ausführungsformen mit Gleitschuhen vermindert.
[0009] Eine bevorzugte Variante der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß als Widerlagerrolle
eine Rolle eines zweiten Formrollenpaares vorgesehen ist, welches dem ersten Formrollenpaar
in Vorschubrichtung nacheilend angeordnet ist und dessen Formrollen in dieser Richtung
an einander gegenüberliegenden Seiten des Blechrandes auf diesem abrollen, wobei der
Rollenspalt des zweiten Formrollenpaares in Biegerichtung vorzugsweise stärker zu
dem zweiten Blechteil hin geneigt ist als der Rollenspalt des ersten Formrollenpaares.
Das zweite Formrollenpaar kann in diesem Fall als Bestandteil der Maschinenabstüzung
genutzt werden und dadurch eine Doppelfunktion übernehmen. Ist sein Rollenspalt stärker
geneigt als der Rollenspalt des voreilenden Rollenpaares, so dient es dazu, den von
dem voreilenden ersten Formrollenpaar in einem ersten Bearbeitungsschritt in Richtung
auf das zweite Blechteil gebogenen Blechrand weiter an das zweite Blechteil anzunähern;
gleichzeitig übernimmt die den Blechrand untergreifende Formrolle des zweiten Formrollenpaares
die Aufgabe des einem Ausbrechen der Maschine entgegenwirkenden Widerlagers.
[0010] Eine mehrfache und damit besonders wirksame Abstützung der Maschine ergibt sich in
Weiterbildung der Erfindung bei Verwendung von zwei in Vorschubrichtung hintereinander
angeordneten Formrollenpaaren dadurch, daß das Widerlager der Abstützung wenigstens
einen in Vorschubrichtung zwischen den Formrollenpaaren angeordneten und/oder wenigstens
einen dem zweiten Formrollenpaar nacheilend angeordneten Gleitschuh umfaßt.
[0011] Grundsätzlich können an erfindungsgemäßen Maschinen zylindrische Formrollen verwendet
werden, deren Drehachsen dann parallel zu dem Rollenspalt verlaufen. Erfindungsgemäß
bevorzugt wird jedoch eine Ausführungsform, im Falle derer die Formrollen des ersten
und/oder die Formrollen des zweiten Formrollenpaares konisch ausgebildet sind. Die
Drehachsen der Formrollen verlaufen in diesem Fall senkrecht zu der Vorschubrichtung.
[0012] Es sind gattungsgemäße Maschinen bekannt, welche eine auf dem zweiten Blechteil aufliegende
und mit der Maschine in Vorschubrichtung verschiebbare Führungsplatte aufweisen. Eine
derartige Maschine ist im Sinne der Erfindung dahingehend abgewandelt, daß als Widerlager
der Abstützung wenigstens ein von der Führungsplatte zu dem Blechrand vorragender
Vorsprung vorgesehen ist.
[0013] Mit dem Umbiegen zu dem zweiten Blechteil hin treten an dem Blechrand elastische
Rückstellkräfte auf, aufgrund derer der Blechrand bestrebt ist, in Richtung auf seine
Ausgangsstellung zurückzufedern. Diese Rückstellbewegungen werden durch die Verwendung
von erfindungsgemäßen Widerlagern, über welche die einzuleitenden Abstützkräfte die
Rückstellbewegung unterstützend in den Blechrand eingeleitet werden, noch verstärkt.
Um derartige, für den Bearbeitungserfolg nachteilige Rückstellbewegungen zu vermeiden,
ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß wenigstens eine an der dem Widerlager der Abstützung
abgewandten Seite des Blechrandes angeordnete Formrolle an der genannten Seite mit
einem Stützansatz außerhalb des Blechrandes an dem mit dem Blechrand versehenen ersten
Blechteil anliegt. Der Stützansatz wirkt einer Bewegung des umgebogenen Blechrandes
in Richtung auf seine Ausgangsstellung entgegen.
[0014] Im Falle erfindungsgemäßer Maschinen, bei denen wenigstens eine an der dem Widerlager
der Abstützung abgewandten Seite des Blechrandes angeordnete Formrolle konisch ausgebildet
ist, dient als Stützansatz ein in axialer Richtung von der (den) Formrolle(n) vorstehender
Stützzylinder.
[0015] Damit eine wirksame Abstützung der Maschine auch bei wechselnden Blechdicken gewährleistet
werden kann, ist in Weiterbildung der Erfindung wenigstens ein Widerlager der Abstützung
senkrecht zu dem Blechrand verstellbar.
[0016] Ebenfalls der Anpassung der Maschine an wechselnde Blechdicken dient es, daß bei
einer weiteren Variante der Erfindung die Formrollen mindestens eines Formrollenpaares,
insbesondere auch die Formrollen des als Widerlager der Abstützung dienende(n) Formrollenpaares,
zur Einstellung der Weite des Rollenspaltes in Querrichtung des Blechrandes relativ
zueinander verstellbar sind. Das genannte Merkmal eröffnet außerdem die Möglichkeit,
die Maschine an beliebiger Stelle des Blechrandes anzusetzen bzw. an beliebiger Stelle
des Blechrandes von diesem abzunehmen. Dabei sind die Formrollen vorzugsweise mittels
einer Verstellvorrichtung relativ zueinander verstellbar.
[0017] Eine selbsttätige Anpassung des Rollenspaltes an wechselnde Blechdicken, beispielsweise
auch im Falle von Maßtoleranzen an ein und demselben Blechteil, wird erfindungsgemäß
an einer Maschine ermöglicht, an welcher wenigstens eine Formrolle zumindest eines
Formrollenpaares in Querrichtung des Blechrandes federnd gelagert ist.
[0018] An gattungsgemäßen Maschinen kann von einer Andrückvorrichtung Gebrauch gemacht werden,
die dazu dient, den mittels der Formrollen umgebogenen Blechrand des ersten Blechteils
zum Abschluß des Bearbeitungsvorgangs an dem zweiten Blechteil anzudrücken. An bekannten
Maschinen wird zu diesem Zweck ein mit der Maschine in Vorschubrichtung bewegter Gleitblock
verwendet. Derartige Maschinen werden erfindungsgemäß dadurch weitergebildet, daß
als Andrückvorrichtung eine den Formrollen und dem (den) Widerlager(n) der Abstützung
in Vorschubrichtung nacheilende zylindrische Rolle vorgesehen ist, deren Achse parallel
zur Ebene des zweiten Blechteils verläuft. Die Neigung der Maschine zu einem Verlassen
der gewünschten Bewegungsbahn bei Verwendung einer zylindrischen Rolle als Andrückvorrichtung
ist geringer als bei Einsatz eines Gleitblocks. Die Abstützung erfindungsgemäßer Maschinen
an dem Blechrand wird dadurch vereinfacht.
[0019] Nachstehend wird die Erfindung anhand schematischer Darstellungen zu einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der wesentlichen Komponenten einer Falzschließmaschine,
- Fig. 2
- einen offenen Pittsburgh-Falz,
- Fig. 3
- einen geschlossenen Pittsburgh-Falz,
- Fig. 4
- eine Falzschließmaschine des Standes der Technik,
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung der Falzschließmaschine nach Fig. 1 in der dort gezeigten
Schnittebene V,
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung der Falzschließmaschine nach Fig. 1 in der dort gezeigten
Schnittebene VI und
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung der Falzschließmaschine nach Fig. 1 in der dort gezeigten
Schnittebene VII.
[0020] Gemäß Fig. 1 dient eine Falzschließmaschine 1, deren Maschinengrundkörper 24 strichpunktiert
angedeutet ist, zur Herstellung eines im Querschnitt rechteckförmigen Lüftungskanals.
Dabei ist zwischen einem ersten Blechteil 2 und einem zweiten Blechteil 3 eine Falzverbindung
herzustellen.
[0021] Im dargestellten Beispielsfall erfolgt die Verbindung über einen Pittsburgh-Falz,
wie er den Fign. 2 und 3 in seiner prinzipiellen Ausbildung zu entnehmen ist.
[0022] Wie die Fign. 2 und 3 zeigen, ist das erste Blechteil 2 unter Bildung einer in Längsrichtung
des Lüftungskanals verlaufenden Tasche S-förmig gefaltet. Das zweite Blechteil 3 ist
rechtwinklig abgekantet und wird zur Herstellung der Falzverbindung zunächst mit seinem
abgekanteten Rand in die durch einen S-Bogen des ersten Blechteils 2 gebildete Tasche
eingeschoben. Zur Sicherung der dadurch erhaltenen Formschlußverbindung wird ein gegenüber
dem zweiten Blechteil 3 vorstehender Blechrand 4 des ersten Blechteils 2 in Richtung
eines Pfeils 5 zu dem zweiten Blechteil 3 hin umgebogen und an letzteres angedrückt.
Die sich nach alledem ergebende Falzverbindung ist in Fig. 3 gezeigt.
[0023] Zur Herstellung der Falzverbindung in der beschriebenen Art und Weise offenbart der
Stand der Technik eine Falzschließmaschine 1a, wie sie in Fig. 4 skizziert ist.
[0024] Diese vorbekannte Falzschließmaschine 1a ist mit einem Paar Antriebsrollen 6a, 7a
ausgestattet, die von einander gegenüberliegenden Seiten her an dem Blechrand 4 unter
Druck anliegen. Mittels eines Elektromotors angetrieben bewegen die Antriebsrollen
6a, 7a die Falzschließmaschine 1a in Vorschubrichtung, d.h. in Längsrichtung des Blechrandes
4. Den Antriebsrollen 6a, 7a in Vorschubrichtung nacheilend ist an der Falzschließmaschine
1a ein nicht näher dargestelltes Formrollenpaar vorgesehen, dessen Rollenspalt gegenüber
der in Fig. 1 gezeigten Ausgangslage des Blechrandes 4 zu dem zweiten Blechteil 3
hin geneigt ist und mit diesem einen spitzen Winkel einschließt. In Vorschubrichtung
hinter dem Formrollenpaar wiederum ist ein an der dem Formrollenpaar zugewandten Stirnseite
mit einer Schrägfläche versehener Gleitblock 8a vorgesehen.
[0025] Zur Herstellung der Falzverbindung wird die Falzschließmaschine 1a in der in Fig.
4 gezeigten Lage an dem Blechrand 4 des ersten Blechteils 2 angesetzt. Die Antriebsrollen
6a, 7a ziehen die Falzschließmaschine 1a in Vorschubrichtung an dem Blechrand 4 entlang.
Der aus dem Rollenspalt der Antriebsrollen 6a, 7a austretende Teil des Blechrandes
4 läuft dabei in den Rollenspalt des Formrollenpaares ein und wird dadurch entsprechend
der Neigung dieses Rollenspaltes zu dem zweiten Blechteil 3 hin gebogen. Der dem Formrollenpaar
nacheilende Gleitblock 8a schließlich drückt den nach Verlassen des Rollenspaltes
des Formrollenpaares unter einem spitzen Winkel gegen das zweite Blechteil 3 geneigt
verlaufenden Blechrand 4 auf die Oberfläche des zweiten Blechteils 3 in die in Fig.
3 gezeigte Lage.
[0026] Mit den aufgebrachten Biegekräften verbunden sind Reaktionskräfte, infolge derer
die Falzschließmaschine 1a bestrebt ist, sich zu dem in Fig. 4 oberen Ende des Blechrandes
4 hin zu bewegen. Diesem unerwünschten Ausreißen der Falzschließmaschine 1a aus ihrer
vorgesehenen Bewegungsbahn wirkt eine Abstützung 9a mit einer Stützrolle 10a entgegen.
Letztere rollt bei der Vorschubbewegung der Falzschließmaschine 1a mit einem spitz
zulaufenden Rand 11a auf dem ersten Blechteil 2 ab und greift dabei mit dem Rand 11a
in eine bei der Faltung entstandene rillenartige Längsvertiefung des ersten Blechteils
2 ein. Die Stützrolle 10a bildet dementsprechend ein Widerlager für die Falzschließmaschine
1a, mittels dessen die Falzschließmaschine 1a an dem Verlassen ihrer vorgesehenen
Bewegungsbahn gehindert wird.
[0027] Die in Fig. 1 sowie in Details in den Fign. 5 bis 7 dargestellte erfindungsgemäße
Falzschließmaschine 1 macht zur Herstellung der Falzverbindung Gebrauch von einem
ersten angetriebenen Formrollenpaar 12, bestehend aus konischen Formrollen 13, 14,
einem zweiten Formrollenpaar 15 mit ebenfalls angetriebenen und konisch ausgebildeten
Formrollen 16, 17 sowie von einer Andrückrolle 18.
[0028] Mittels der angetriebenen Formrollen 13, 14; 16, 17 wird die Falzschließmaschine
1 in Vorschubrichtung 19 entlang der Längskante des Blechrandes 4 bewegt. Dabei rollen
die Formrollen 13, 14; 16, 17 des ersten Formrollenpaars 12 sowie des zweiten Formrollenpaares
15 jeweils auf einander gegenüberliegenden Seiten des Blechrandes 4 ab. Entsprechend
der Vorschubrichtung 19 der Falzschließmaschine 1 läuft der in vertikaler Ausgangslage
befindliche Blechrand 4 zunächst in einen Rollenspalt 20 des ersten Formrollenpaares
12 ein. Der Rollenspalt 20 schließt mit der Ebene des zweiten Blechteils 3 einen spitzen
Winkel 21 ein. In eine entsprechende Lage gegenüber dem zweiten Blechteil 3 wird der
Blechrand 4 aus seiner vertikalen Ausgangslage mittels der Formrollen 13, 14 gebogen.
Die sich dadurch ergebende Ausrichtung des Blechrandes 4 ist in Fig. 5 dargestellt.
[0029] Nach Verlassen des Rollenspaltes 20 läuft der unter dem Winkel 21 gegen die Ebene
des zweiten Blechteils 3 geneigte Blechrand 4 in einen Rollenspalt 22 zwischen den
Formrollen 16, 17 des zweiten Formrollenpaares 15 ein. Der Rollenspalt 22 ist stärker
zu der Ebene des zweiten Blechteils 3 hin geneigt als der von dem Blechrand 4 zuvor
durchlaufene Rollenspalt 20. Wie in Fig. 6 angedeutet ist, schließt der Rollenspalt
22 mit der Ebene des zweiten Blechteils 3 einen spitzen Winkel 23 ein, der in etwa
halb so groß ist wie der spitze Winkel 21 zwischen der Mittelachse des Rollenspaltes
20 und der Ebene des zweiten Blechteils 3.
[0030] Nach Verlassen des Rollenspalts 22 wird der dann unter dem Winkel 23 gegen die Ebene
des zweiten Blechteils 3 geneigte Blechrand 4 von der Andrückrolle 18 beaufschlagt
und auf die Oberfläche des zweiten Blechteils 3 in seine Biege-Endstellung gedrückt,
in welcher die Falzverbindung geschlossen ist.
[0031] Die sich bei dem beschriebenen Umformvorgang aufgrund der aufgebrachten Biegekräfte
ergebenden Reaktionskräfte, aufgrund derer die Falzschließmaschine 1 bestrebt ist,
ihre Bewegungsebene parallel zu der Ebene des zweiten Blechteils 3 zu verlassen und
sich zu der freien Längskante des Blechrandes 4 hin zu bewegen, werden an der dem
zweiten Blechteil 3 zugewandten Seite des Blechrandes 4 in diesen eingeleitet. Zu
diesem Zweck dient eine Abstützung für die Falzschließmaschine mit mehreren Widerlagern.
Als Widerlager vorgesehen sind zum einen Vorsprünge 25, 26 an einer mit dem Grundkörper
24 der Falzschließmaschine 1 verbundenen und auf dem zweiten Blechteil 3 aufliegenden
Führungsplatte 27. Die Vorsprünge 25, 26 bilden Gleitschuhe, welche den Blechrand
4 bei der Bewegung der Falzschließmaschine 1 in Vorschubrichtung 19 an der dem zweiten
Blechteil 3 zugewandten Seite hintergreifen. Als Widerlager der Abstützung für die
Falzschließmaschine 1 dient weiterhin die Formrolle 17 des zweiten Formrollenpaares
15, die mit der Rollenkante an ihrem konisch erweiterten Ende bis nahezu an den Bereich
der Abknickung des Blechrandes 4 gegenüber dem restlichen ersten Blechteil 2 heranreicht
und den Blechrand 4 dementsprechend weit untergreift.
[0032] Beim Umbiegen des Blechrandes 4 zu dem zweiten Blechteil 3 hin treten an dem Blechrand
4 Rückstellkräfte auf, infolge derer der Blechrand 4 bestrebt ist, in Richtung auf
seine Ausgangsstellung zurückzufedern. Der Einleitung dieser Rückstellkräfte in das
erste Blechteil 2 dienen zylindrische Stützansätze 28, 29 an den Formrollen 13, 16.
Über diese Stützansätze 28, 29 wird eine Auswärts-Schwenkbewegung des Blechrandes
4 aus den in den Fign. 5 bis 7 gezeigten Positionen in Richtung auf seine Ausgangslage
verhindert.
[0033] Zur Anpassung der Falzschließmaschine an wechselnde Blechdicken sind die Formrollen
13, 14; 16, 17 der Formrollenpaare 12, 15 wie in Fig. 7 mit einem Pfeil 30 angedeutet
in Querrichtung des Blechrandes 4 relativ zueinander verstellbar. Eine in dieser Richtung
wirksame federnde Lagerung jeweils einer Formrolle der beiden Formrollenpaare 12,
15 dient der selbsttätigen Einstellung der Weite der Rollenspalte 20, 22 bei sich
ändernder Blechdicke.
1. Maschine zum Umbiegen eines an einem ersten Blechteil (2) vorgesehenen Blechrandes
(4) zu einem mit dem ersten Blechteil (2) zu verbindenden zweiten Blechteil (3) mit
wenigstens einem vorzugsweise angetriebenen Formrollenpaar (12, 15), dessen Formrollen
(13, 14, 16, 17) in Vorschubrichtung (19) an einander gegenüberliegenden Seiten des
Blechrandes (4) auf diesem entlang seiner Längskante abrollen und dessen Rollenspalt
(20, 22) in Biegerichtung zu dem zweiten Blechteil (3) hin geneigt ist, wobei eine
der Formrollen (14, 17) den Blechrand (4) an dessen dem zweiten Blechteil (3) zugewandten
Seite untergreift, sowie mit einer quer zu der Vorschubrichtung (19) wirksamen Abstützung
mit wenigstens einem sich an einem der Blechteile (2, 3) abstützenden Widerlager,
dadurch gekennzeichnet, daß das (die) Widerlager dem Formrollenpaar (12) in Vorschubrichtung
(19) nacheilend angeordnet ist (sind) und sich an der dem zweiten Blechteil (3) zugewandten
Seite des Blechrandes (4) abstützt (abstützen).
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Widerlager der Abstützung
wenigstens ein sich an dem Blechrand (4) abstützender Gleitschuh vorgesehen ist.
3. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der (die) Gleitschuh(e) über eine Gleitfläche an dem Blechrand (4) abstützt (abstützen).
4. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Widerlager der Abstützung wenigstens eine auf dem Blechrand (4) in Vorschubrichtung
(19) abrollende Widerlagerrolle vorgesehen ist.
5. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
Widerlagerrolle eine Rolle (17) eines zweiten Formrollenpaares (15) vorgesehen ist,
welches dem ersten Formrollenpaar (12) in Vorschubrichtung (19) nacheilend angeordnet
ist und dessen Formrollen (16, 17) in dieser Richtung an einander gegenüberliegenden
Seiten des Blechrandes (4) auf diesem abrollen, wobei der Rollenspalt (22) des zweiten
Formrollenpaares (15) in Biegerichtung vorzugsweise stärker zu dem zweiten Blechteil
(3) hin geneigt ist als der Rollenspalt (20) des ersten Formrollenpaares (12).
6. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit zwei in Vorschubrichtung (19)
hintereinander angeordneten Formrollenpaaren (12, 15), dadurch gekennzeichnet, daß
das Widerlager der Abstützung wenigstens einen in Vorschubrichtung (19) zwischen den
Formrollenpaaren (12, 15) angeordneten und/oder wenigstens einen dem zweiten Formrollenpaar
(15) nacheilend angeordneten Gleitschuh umfaßt.
7. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Formrollen (13, 14) des ersten (12) und/oder die Formrollen (16, 17) des zweiten Formrollenpaares
(15) konisch ausgebildet sind.
8. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Maschine eine auf dem
zweiten Blechteil (3) aufliegende und mit der Maschine in Vorschubrichtung (19) verschiebbare
Führungsplatte (27) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß als Widerlager der Abstützung
wenigstens ein von der Führungsplatte (27) zu dem Blechrand (4) vorragender Vorsprung
(25, 26) vorgesehen ist.
9. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine an der dem Widerlager der Abstützung abgewandten Seite des Blechrandes (4) angeordnete
Formrolle (13, 16) an der genannten Seite mit einem Stützansatz (28, 29) außerhalb
des Blechrandes (4) an dem mit dem Blechrand (4) versehenen ersten Blechteil (2) anliegt.
10. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens eine an der dem
Widerlager der Abstützung abgewandten Seite des Blechrandes (4) angeordnete Formrolle
(13, 16) konisch ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß an der (den) konischen
Formrolle(n) (13, 16) als Stützansatz (28, 29) ein in axialer Richtung von der (den)
Formrolle(n) (13, 16) vorstehender Stützzylinder vorgesehen ist (sind).
11. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Widerlager der Abstützung senkrecht zu dem Blechrand (4) verstellbar ist.
12. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Formrollen (13, 14; 16, 17) mindestens eines Formrollenpaares (12, 15) in Querrichtung
des Blechrandes (4) relativ zueinander verstellbar sind.
13. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Formrollen (13, 14; 16, 17) mittels einer Verstellvorrichtung relativ zueinander verstellbar
sind.
14. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine Formrolle (13, 14; 16, 17) zumindest eines Formrollenpaares (12, 15) in Querrichtung
des Blechrandes (4) federnd gelagert ist.
15. Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer Andrückvorrichtung zum
Andrücken des Blechrandes (4) des ersten Blechteils (2) an das zweite Blechteil (3),
dadurch gekennzeichnet, daß als Andrückvorrichtung eine den Formrollen (13, 14; 16,
17) und dem (den) Widerlager(n) der Abstützung in Vorschubrichtung (19) nacheilende
zylindrische Rolle (18) vorgesehen ist, deren Achse parallel zur Ebene des zweiten
Blechteils (3) verläuft.