[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Rückbefeuchtung einer frisch bedruckten
und getrockneten Bedruckstoffbahn mit einem in einem stromabwärts vom Trockner liegenden
Bereich, vorzugsweise im Bereich zwischen Trockner und Kühleinrichtung, angeordneten,
mit einem Einlaßschlitz und einem Auslaßschlitz versehenen, von der Bedruckstoffbahn
durchlaufenen Gehäuse, in dem oberhalb und unterhalb der Transportebene der Bedruckstoffbahn
angeordnete, mit Befeuchtungsmittel beaufschlagbare Sprühdüsen vorgesehen sind.
[0002] Aus der DE 44 05 332 A1 ist eine Vorrichtung dieser Art bekannt, die zwischen Trockner
und Kühleinrichtung angeordnet ist. Bei dieser bekannten Anordnung laufen die die
Bedruckstoffbahn im Bereich des Ein- und Auslaßschlitzes überquerenden Gehäusewände
an ihrem unteren Ende frei aus. Es besteht daher die Gefahr, daß die in Form von Flüssigkeitsspritzern
oder Nebel auf die Wände gelangende Flüssigkeit und/oder die an den Wänden kondensierende
Flüssigkeit von den unteren Kanten der die Bedruckstoffbahn überquerenden Wände des
oberen Gehäusebereichs abtropft und auf die Bedruckstoffbahn gelangt. Derartige Tropfen
können bei bewegter Bedruckstoffbahn zu Markierungen auf dieser führen. Im Falle eines
Bahnstopps können auf die aus Papier bestehende Bedruckstoffbahn herabfallenden Flüssigkeitstropfen
zu einem Aufweichen des Papiers führen, sodaß beim Wiederanfahren eine erhöhte Bruchgefahr
besteht. Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung ist darin zu sehen, daß über
den Bahn-Auslaßschlitz Feuchtigkeit in Form von Flüssigkeitsspritzern und/oder Nebel
und/oder Dampf nach außen gelangen kann. Diese Gefahr läßt sich zwar durch Herabsetzung
der lichten Schlitzweite verringern, aber nicht beseitigen. In diesem Zusammenhang
ist nämlich davon auszugehen, daß die Schlitzweite nicht zu klein sein darf, da die
Bedruckstoffbahn, die durch die Flüssigkeitsbeaufschlagung zu Flatterbewegungen angeregt
werden kann, zur Vermeidung einer Beschädigung nicht in Kontakt mit den Schlitzkanten
kommen darf. Bei der bekannten Anordnung kann es daher zu einem unerwünschten Flüssigkeitsniederschlag
in der Umgebung und insbesondere auf den Walzen der nachgeordneten Kühleinrichtung
kommen, was den Kühleffekt negativ beeinflussen kann. Die bekannte Anordnung erweist
sich demnach als nicht zuverlässig und sicher genug.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
gattungsgemäßer Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern, daß
eine hohe Störungs- und Verschmutzungsfreiheit erreicht werden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an den Unterkanten der die
Transportebene der Bedruckstoffbahn überquerenden Wände des oberen Gehäusebereichs
Tropfenfänger angeordnet sind, daß die in den Tropfenfängern und im unteren Gehäusebereich
anfallende Flüssigkeit abführbar ist und daß zumindest im Berich des Austrittsschlitzes
bezüglich der Transportebene der Bedruckstoffbahn einander gegenüberliegende, mit
Druckluft beaufschlagbare Luftrakeleinrichtungen vorgesehen sind.
[0005] Die Tropfenfänger an den Unterkanten der Querwände des oberen Gehäusebereichs und
die Drainage der im Gehäsue anfallenden Flüssigkeit stellen sicher, daß die Bedruckstoffbahn
nur mit mittels der Sprühdüsen zerstäubter Flüssigkeit und nicht mit größeren Flüssigkeitsansammlungen
beaufschlagt wird, sodaß die Bedruckstoffbahn lediglich nachbefeuchtet, aber nicht
verschmutzt oder aufgeweicht wird, was die Betriebssicherheit erhöht und das Arbeitsergebnis
verbessert. Diese Vorteile werden durch die dem Auslaßschlitz zugeordneten Luftrakeleinrichtungen
noch unterstützt. Diese arbeiten in vorteilhafter Weise berührungslos und ermöglichen
eine große lichte Weite des Auslaßschlitzes, sodaß eine Beschädigung der Bahn, auch
wenn diese sehr stark aus der ideellen Transportebene ausgelenkt wird, unterbleibt.
Dennoch wird zuverlässig verhindert, daß Feuchtigkeit in Form von Flüssigkeitsspritzern,
Nebel oder Dampf von der mit hoher Geschwindigkeit bewegten Bedruckstoffbahn mit nach
außen gerissen werden kann. Eine Beaufschlagung der Umgebung und eventuell nachgeordneter
Kühlwalzen mit Flüssigkeit ist damit wirksam unterbunden.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Zweckmäßig können die Tropfenfänger als zumindest nach unten geschlossene, zumindest
mit einer oberen Lochreihe versehene Rohre ausgebildet sein, die jeweils mit einem
aus textilem Material, vorzugsweise Samt, bestehenden Strumpf überzogen sind. Diese
Maßnahmen ergeben eine besonders hohe Zuverlässigkeit. Aufgrund der Kapilarwirkung
des textilen Materials wird die aufgefangene Flüssigkeit den Löchern der Rohre zugeführt
und so in diese eingeleitet. Die Verwendung von Samt ergibt in diesem Zusammenhang
eine besonders gute Saugfähigkeit.
[0008] Zweckmäßig können die als Tropfenfänger fungierenden Rohre mit Saugzug beaufschlagbar
sein. Hierdurch wird die Saugwirkung des textilen Strumpfes untersützt und eine zuverlässige
Drainage der aufgefangenen Flüssigkeit sichergestellt.
[0009] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß das Gehäuse zwei voneinander
abhebbare, als Oberteil und Unterteil ausgebildete Gehäuseteile aufweist, die im aneinander
angestellten Zustand im Bereich der Gehäusestirnseiten gegeneinander abgedichtet sind.
Hierbei ist es möglich, das Oberteil zur Erleichterung des Bahneinzugs einfach vom
Unterteil abzuheben. Dieses kann in vorteilhafter Weise stationär angeordnet sein.
Dennoch ist sichergestellt, daß an den parallel zur Laufrichtung der Bahn verlaufenden
Gehäusestirnseiten keine Flüssigkeit austreten kann. Da die Gehäusebreite größer als
die Bahnbreite ist, kann die an den genannten Stirnseiten sich niederschlagende Flüssigkeit
von oben nach unten durchlaufen, ohne die Bahn zu beeinträchtigen.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme, die besonders bei zwischen dem Trockner und der
Kühleinrichtung angeordneter Rückbefeuchtungsvorrichtung zu bevorzugen ist, kann darin
bestehen, daß das Gehäuse oben und unten jeweils eine die Sprühdüsen enthaltende Sprühkammer
und eine dieser in Laufrichtung der Bedruckstoffbahn nachgeordnete, düsenlose Kondensationskammer
aufweist. In der düsenlosen Kondensationskammer kann überschüssige, von der Bedruckstoffbahn
nicht aufgenommene Flüssigkeit von der heißen Bedruckstoffbahn abdampfen. Dieser Dampf
kann sich an den Wänden der Kondensationskammer niederschlagen, ohne daß eine Störung
dieser Kondensation durch von den Sprühdüsen eingesprühte Flüssigkeit erfolgen kann.
Hierdurch wird daher sichergestellt, daß die Umgebung trocken bleibt. Aufgrund dieser
Maßnahmen ist es in vorteilhafter Weise auch möglich, mit Hilfe von an die Kondensationskammern
angeschlossenen Abluftkaminen für einen zuverlässigen Druckausgleich zu sorgen und
einen Überdruck im Inneren des Gehäuses zu vermeiden.
[0011] Zweckmäßig kann das Gehäuse der Rückbefeuchtungvorrichtung mittels einer Halteeinrichtung
am Ständer der Kühleinrichtung aufgenommen sein. Hierdurch wird ein eigener Ständer
eingespart.
[0012] In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen können die Sprühdüsen als mit
Flüssigkeit und Luft beaufschlagbare Zweistoffdüsen ausgebildet sein. Hierbei ist
sichergestellt, daß vergleichsweise kleine Flüssigkeitströfpchen gebildet werden,
die aber mit vergleichsweise hoher Energie beaufschlagt werden. Die genannten Tröpfchen
besitzen daher eine hohe Durchschlagskraft und können daher die an der Ober- und Unterseite
der Bedruckstoffbahn anliegende Luftschicht ohne weiteres durchschlagen und zuverlässig
auf die Bedruckstoffbahn gelangen, sodaß diese eine gleichmäßige Rückbefeuchtung erfährt.
[0013] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden,
anhand der Zeichnung erfolgenden Beispielsbeschreibung entnehmbar.
[0014] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer zwischen Trockner und Kühleinrichtung einer Rotationsdruckmaschine
angeordneten, erfindungsgemäßen Rückbefeuchtungsvorrichtung,
- Figur 2
- eine Frontansicht der erfindungsgemäßen Rückbefeuchtungsvorrichtung gemäß Figur 1,
- Figur 3
- einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Rückbefeuchtungsvorrichtung und
- Figur 4
- eine Teilansicht eines Tropfenfängerrohrs der erfindungsgemäßen Rückbefeuchtungsvorrichtung.
[0015] Bei einer Rollenrotationsdruckmaschine, beispielsweise einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine,
durchläuft die bedruckte Bedruckstoffbahn 1, wie in Figur 1 angedeutet ist, einen
dem letzen Druckwerk nachgeordneten Trockner 2, in welchem der frische Druck durch
Wärmezufuhr getrocknet wird, und danach eine Kühleinrichtung 3, in welcher die im
Trockner erhitzte Bedruckstoffbahn 1 abgekühlt wird. Die Kühleinrichtung 3 besteht
in der Regel aus in einem Kühlwalzenständer 4 angeordneten Kühlwalzen 5. Zum Ausgleich
der im Trockner 2 von der Bedruckstoffbahn abgegebenen Feuchtigkeit wird diese einer
Rückbefeuchtung unterzogen.
[0016] Hierzu ist eine in Figur 1 zwischen dem Trockner 2 und der Kühleinrichtung 3 angeordnete,
von der Bedruckstoffbahn 1 durchlaufene Rückbefeuchtungsvorrichtung 6 vorgesehen.
Diese ist, wie aus Figur 2 entnehmbar ist, mit oberhalb und unterhalb der Bedruckstoffbahn
1 angeordneten Sprühdüsen 7 zur Beaufschlagung der Bedruckstoffbahn mit Rückbefeuchtungsflüssigkeit
versehen. Die Sprühdüsen 7 befinden sich in einem Gehäuse, das ein unterhalb der Transportebene
der Bedruckstoffbahn 1 angeordnetes Gehäuseunterteil 8 und ein auf dieses aufsetzbares,
oberhalb der Transportebene der Bedruckstoffbahn 1 angeordnetes Gehäuseoberteil 9
aufweist.
[0017] Das Gehäuseoberteil 9 ist mittels einer Hubeinrichtung 10 anhebbar und absenkbar.
In der in Figur 1 mit unterbrochenen Linien angedeuteten, angehobenen Stellung des
Gehäuseoberteils 9 ist ein einfacher und bequemer Einzug der Bedruckstoffbahn 1 möglich.
Die beiden Gehäuseteile sind so ausgebildet, daß sich an der Eintrittsseite ein der
Bedruckstoffbahn 1 zugeordneter Einlaßschlitz 11 und an der Austrittsseite ein der
Bedruckstoffbahn 1 zugeordneter Auslaßschlitz 12 ergeben. An den quer hierzu verlaufenden,
also in Laufrichtung der Bahn sich erstreckenden Stirnwänden sind die beiden Gehäuseteile
im aufeinander aufgesetzten Zustand mittels einer geeigneten Dichtleiste 13 gegeneinander
abgedichtet.
[0018] Die Hubeinrichtung 10 zum Anheben des Gehäuseoberteils 9 besteht im dargestellten
Beispiel aus zwei parallelogrammartig angeordneten Schwenkhebeln, die mittels eines
Hubzylinders betätigbar sind. Die Schwenkhebel und der Hubzylinder sind, wie am besten
aus Figur 2 erkennbar ist, auf seitlichen Konsolen 14 aufgenommen, mit denen das stationäre
Gehäuseunterteil 8 am Ständer 4 der Kühleinrichtung 3 befestigt ist. Es wäre aber
auch ohne weiteres denkbar, der Rückbefeuchtungsvorrichtung 6 einen eigenen Maschinenständer
zuzuordnen.
[0019] Die im Gehäuseunterteil 8 und Gehäuseoberteil 9 vorgesehenen Düsen 7, die in Form
einer quer zur Laufrichtung der Bedruckstoffbahn 1 gerichteten Reihe angeordnet und
gleichmäßig über die Breite verteilt sein können, werden, wie Figur 3 zeigt, von einer
Versorgungstation 15 aus versorgt. Die Versorgungsstation 15 kann in die Rückbefeuchtungsvorrichtung
integriert sein. Dem dargestellten Beispiel liegt eine beigestellte, durch Leitungen
mit den jeweiligen Verbrauchern verbundene Versorgungsstation zugrunde. Die Düsen
7 sind im dargestellten Beispiel als Zweistoffdüsen ausgebildet, die mit Flüssigkeit,
bei der es sich in der Regel um einfaches Leitungswasser handeln kann, und Luft beaufschlagt
werden. Dementsprechend sind jeder Düse 7 zwei Versorgungsleitungen 16,17 für Flüssigkeit
und Luft zugeordnet. Das Mischungsverhältnis zwischen Flüssigkeit und Luft ist einstellbar.
Hierzu sind in den Versorgungsleitungen entsprechende Dosierventile 18, 19 angeordnet.
Dies ermöglicht eine Anpassung des Mischungsverhältnisses von Flüssigkeit und Luft
an die jeweilige Papierqualität.
[0020] Die Verwendung von Zweistoffdüsen stellt sicher, daß kleine Flüssigkeitströfchen
entstehen, die nicht nur gleichmäßig über der Breite der Bedruckstoffbahn 1 verteilt
werden, sondern auch mit hoher Energie beaufschlagt werden und dementsprechend eine
hohe Durchschlagskraft besitzen und damit zuverlässig auf die Bedruckstoffbahn 1 gelangen.
In diesem Zusammenhang ist nämlich davon auszugehen, daß die mit hoher Geschwindigkeit
bewegte Bedruckstoffbahn 1 an ihre Ober- und Unterseite sich anlegende Luftschichten
mitreißt, die von den Flüssigkeitströpfchen durchschlagen werden müssen, um eine zuverlässige
Rückbefeuchtung der Bedruckstoffbahn 1 zu gewährleisten.
[0021] Die Sprühdüsen 7 erzeugen einen aerosolartigen Sprühnebel. Gleichzeit entsteht Dampf.
Die den Trockner 2 verlassende Bedruckstoffbahn 1 besitzt nämlich eine vergleichsweise
hohe Temperatur von vielfach über 100° C, sodaß eine große Menge der auf die Bedruckstoffbahn
1 auftreffenden Flüssigkeit verdampft wird. Um zu verhindern, daß durch die bewegte
Bedruckstoffbahn 1 bzw. durch die von dieser mitgerissenen Luftschichten Nebel und/oder
Dampf aus der durch das Gehäuseunterteil 8 und Gehäuseoberteil 9 gebildeten, von der
Bedruckstoffbahn 1 durchfahrenen Umhausung herausgeführt werden, sind am Auslaßschlitz
12 bezüglich der Transportebene der Bedruckstoffbahn 1 einander gegenüberliegende
Luftrakeleinrichtungen 20 vorgesehen. Diese erzeugen über der ganzen Breite des Auslaßspalts
12 einen Luftstrahl 21, der von oben bzw. unten entgegen der Transportrichtung der
Bedruckstoffbahn 1 schräg in den Auslaßspalt 12 hineinbläst und damit sicherstellt,
daß die Bedruckstoffbahn 1 nichts mit nach außen mitreißen kann. Die Luftrakeleinrichtungen
20 arbeiten in vorteilhafter Weise berührungslos und stellen gleichzeitig sicher,
daß der Auslaßspalt 12 eine vergleichsweise große lichte Weite aufweisen kann, sodaß
die Bedruckstoffbahn 1 auch im Falle eines Flatterns mit den Spaltkanten nicht in
Berühung kommt.
[0022] Luftrakeleinrichtungen vorstehend erwähnter Art können auch im Bereich des Einlaßschlitzes
11 vorgesehen sein. In der Regel ist dies jedoch nicht notwendig, da die von der Bedruckstoffbahn
mitgerissenen Luftschichten bereits dafür sorgen, daß über den Einlaßschlitz 11 keine
Flüssigkeit nach außen austreten kann. Ebenso wäre es denkbar, im Bereich der Durchtrittsschlitze
innerer Querwände des Gehäuses derartige Luftrakeleinrichtungen vorzusehen. Im Normalfall
genügt es jedoch, wenn, wie im dargestellten Beispiel, lediglich dem Austrittsschlitz
12 Luftrakeleinrichtuungen zugeordnet sind.
[0023] Die Luftrakeleinrichtungen 20 bestehen jeweils aus einem über die ganze Schlitzbreite
bzw. Breite der Rückbefeuchtungsvorrichtung 6 durchgehenden Rohr, das außerhalb des
Auslaßschlitzes 12 schräg oberhalb bzw. schräg unterhalb von diesem angeordnet und
mit Düsenbohrungen versehen ist, deren Achse gegenüber einem Lot auf die Bedruckstoffbahnebene
in Laufrichtung nach vorne gekippt ist, sodaß sich die schräg in den Auslaßspalt 12
hineingerichteten Strahlen 21 ergeben.
[0024] Um die Luftrakeleinrichtungen 20 zu entlasten, sind das Gehäuseunterteil 8 und Gehäuseoberteil
9, wie Figur 3 weiter zeigt, jeweils durch eine innere Querwand 22 in zwei Kammern
unterteilt, nämlich eine eingangsseitige, die Sprühdüsen 7 aufnehmende Sprühkammer
23 und eine dieser nachgeordnete, düsenlose Kondensationskammer 24. Durch die Trennwand
22 wird verhindert, daß die Luftrakeleinrichtungen 20 direkt mit von den Sprühdüsen
7 erzeugten Sprühstrahlen und Flüssigkeitsspritzern etc. beaufschlagt werden. Die
düsenlosen Kondensationskammern 24 ergeben gleichzeitig eine vergleichsweise lange,
dem Auslaßschlitz 12 vorgeordnete Abdampfstrecke, innerhalb der überschüssige, von
der Bedruckstoffbahn 1 nicht aufgenommene Flüssigkeit abdampfen kann, wodurch der
Bedruckstoffbahn 1 in erwünschter Weise Wärme entzogen wird, was die nachgeordnete
Kühleinrichtung 3 entlasten kann. Um die Bildung eines Überdurcks im Gehäuseinneren
zu vermeiden sind von den Kondensationskammern 24 nach oben bzw. unten abgehende Abluftkamine
25 vorgesehen.
[0025] In den Sprühkammern 22 wird gesprüht. An den Wänden der Sprühkammer 23 schlagen sich
daher neben Dampf auch Nebel und Flüssigkeitsspritzer nieder, was zu bei 26 angedeuteten
Tröpfchen führen kann. In den Kondensationskammern 24 findet eine Kondensation von
Dampf statt. Der in den Kondensationskammern 24 von der Bedruckstoffbahn 1 abdampfende
Dampf schlägt sich an den vergleichsweise kalten Kammerwänden nieder, wobei sich Ansammlungen
bilden können, die in Figur 3 ebenfalls durch Tröfpchen 26 angedeutet sind. Dies gilt
auch für die Abluftkamine 25. Diese sind zweckmäßig über die Sprühkammern 23 hinausgeführt,
sodaß sich vergleichsweise kalte Zonen ergeben, in denen die Kondensation begünstigt
ist und damit die Luft vor dem Austritt in die Umgebung getrocknet wird.
[0026] Die deckenseitigen Wände der oberen Sprühkammer 23 und Kondensationskammer 24 sind
schräg geneigt, sodaß die hieran sich bildenden Tröpfchen ablaufen können, ohne abzutropfen.
Das Gehäuseunterteil 8 ist spiegelbildlich zum Gehäuseoberteil 9 ausgebildet, sodaß
sich hier dementsprechend geneigte Bodenflächen ergeben. Die untere Sprühkammer 23
ist im tiefsten Bereich mit einem bodenseitigen Ausgang 27 versehen, der mit einer
Ablaufleitung 28 verbunden ist, die zur Versorgungsstation 15 zurückführt. Hierdurch
wird an den Wänden der unteren Sprühkammer 23 herunterlaufende Flüssigkeit zur Versorgungsstation
15 zurückgeführt. Ebenso ist der untere Abluftkamin 25 mit einem Flüssigkeitsausgang
27 versehen, der mit der Ablaufleitung 28 verbunden ist, sodaß auch die an den Wänden
der unteren Kondensationskammer 24 und des unteren Abluftkamins 25 herunterlaufende
Flüssigkeit zur Versorgungsstation 15 zurückgeführt wird.
[0027] Der Niederschlag an den in Laufrichtung der Bedruckstoffbahn 1 sich erstreckenden
Wänden des Gehäuseoberteils 9 kann einfach an der jeweiligen Dichtleiste vorbei nach
unten durchlaufen und so über den jeweiligen Flüssigkeitsausgang 27 abgeführt werden,
da das Gehäuse breiter als die Bedruckstoffbahn 1 ist. Der Niederschlag auf den quer
zur Laufrichtung der Bedruckstoffbahn 1 verlaufenden Wänden des Gehäuseoberteils 9
wird an der jeweils unteren Wandkante aufgefangen, um ein Abtropfen auf die Bedruckstoffbahn
1 und damit deren Verschmutzung und gegebenenfalls Aufweichung zu verhindern.
[0028] Hierzu sind an den unteren Enden der quer zur Laufrichtung der Bedruckstoffbahn 1
verlaufenden Wände des Gehäuseoberteils 9, also hier an der Trennwand 22 zwischen
Sprühkammer 23 und Kondensationskammer 24 und der hierzu parallelen vorderen bzw.
hinteren Frontwand 29, 30 von Sprühkammer 23 bzw. Kondensationskammer 24, Tropfenfänger
31 angeordnet, welche die an der jeweils zugehörigen Wand herablaufenden Tropfen aufnehmen
und abführen. Die Tropfenfänger 31 können als die untere Kante der jeweils zugeordneten
Wand unterfassende Rinnen ausgebildet sein. Im dargestellten Beispiel sind die Tropfenfänger
31 rohrförmig ausgebildet und so an die jeweils zugeordnete Wand angesetzt, daß sich
eine kleine Rinne zwischen Wand und Rohrumfang ergibt.
[0029] Die Tropfenfänger 31 bestehen im dargestellten Beispiel, wie am besten aus Figur
4 erkennbar ist, aus einem inneren Rohr 32, auf das ein Strumpf 33 aus textilem Material
aufgezogen ist. Das Rohr 32 ist mit einer oder mehreren Lochreihen 34 versehen, die
so angeordnet sind, daß das Rohr 32 nach unten geschlossen ist. Im dargestellten Beispiel
ist eine obere Lochreihe 34 vorgesehen. Der Strumpf 33 besteht zweckmäßig aus einem
engmaschigen Textilmaterial, wie Samt. Hierdurch ist eine gute Saugfähigkeit gewährleistet.
Aufgrund dieser Saugfähigkeit wird die am Umfang der so ausgebildeten Tropfenfänger
31 aufgesammelte Flüssigkeit den Löchern der Lochreihe 34 zugeführt, über die die
Flüssigkeit in das Rohr 32 gelangt und von diesem abgeführt werden kann.
[0030] Um diesen Vorgang zu unterstützen können die Rohre der Tropfenfänger 31 mit Saugzug
beaufschlagt sein, wie in Figur 4 durch einen Pfeil 35 angedeutet ist. Hierzu sind
die Rohre 32 an einem Ende geschlossen und am anderen Ende mit dem Saugstutzen einer
Pumpe verbunden. Im Bereich vor oder nach der Pumpe kann ein Flüssigkeitsabscheider
vorgesehen sein, dessen Ausgang in die Ablaufleitung 28 münden kann, sodaß auch die
über die Tropfenfänger 31 aufgefangene Flüssigkeit zur Versorgungsstation 35 zurückgeführt
wird.
1. Vorrichtung zur Rückbefeuchtung einer frisch bedruckten und getrockneten Bedruckstoffbahn
(1) mit einem in einem stromabwärts vom Trockner (2) liegenden Bereich, vorzugsweise
im Bereich zwischen Trockner (2) und Kühleinrichtung (3) angeordneten, mit einem Einlaßschlitz
(11) und einem Auslaßschlitz (12) versehenen, von der Bedruckstoffbahn (1) durchlaufenen
Gehäuse, in dem oberhalb und unterhalb der Transportebene der Bedruckstoffbahn (1)
angeordnete, mit Befeuchtungsmittel beaufschlagbare Sprühdüsen (7) vorgesehen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Unterkanten der die Transportebene der Bedruckstoffbahn (1) überquerenden
Wände (22,29,30) des oberen Gehäusebereichs Tropfenfänger (31) angeordnet sind, daß
die in den Tropfenfängern (31) und im unteren Gehäusebereich anfallende Flüssigkeit
abführbar ist und daß zumindest im Bereich des Austrittsschlitzes (12) bezüglich der
Transportebene der Bedruckstoffbahn (1) einander gegenüberliegende, mit Druckluft
beaufschlagbare Luftrakeleinrichtungen (20) vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tropfenfänger (31) jeweils aus einem nach unten geschlossenen Rohr (32) bestehen,
das mit einem aus textilem Material bestehenden Strumpf (33) überzogen ist, der vorzugsweise
aus engmaschigem Textilmaterial, vorzugsweise Samt, besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (32) zumindest mit einer oberen Lochreihe (34) versehen und vorzugsweise
mit Saugzug beaufschlagbar ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (2) voneinander abhebbare, als Unterteil (8) und Oberteil (9) ausgebildete
Gehäuseteile aufweist, die im aneinander angestellten Zustand im Bereich der zur Laufrichtung
der Bedruckstoffbahn (1) parallelen Gehäusestirnseiten gegeneinander abdichtbar sind,
wobei vorzugsweise das Gehäuseunterteil (8) stationär angeordnet und das Gehäuseoberteil
mittels einer Hubeinrichtung (10) anhebbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse oben und unten eine die Sprühdüsen (7) enthaltende Sprühkammer (23) und
eine dieser in Laufrichtung der Bedruckstoffbahn (1) nachgeordnete, düsenlose Kondensationskammer
(24) aufweist, die vorzugsweise jeweils einen Abluftkamin (25) aufweist, wobei der
Abluftkamin (25) der unteren Kondensationskammer (24) und die untere Sprühkammer (23)
jeweils einen Flüssigkeitsausgang (27) aufweisen, der mit einer Ablaufleitung (28)
verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die deckenseitigen Wandbereiche des Gehäuseoberteils (9) und die bodenseitigen Wandbereiche
des Gehäuseunterteils (8) gegenüber der Transportebene der Bedruckstoffbahn (1) geneigt
sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse mittels einer Halteeinrichtung (14) am Ständer (4) der Kühleinrichtung
(3) aufnehmbar ist, wobei die Halteeinrichtung (14) vorzugsweise eine mit dem Gehäuseunterteil
(8) verbundene Konsole aufweist, auf der die am Gehäuseoberteil angreifende Hubeinrichtung
(10) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühdüsen (7) mit Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, und Luft beaufschlagbar
sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischungsverhältnis der den Sprühdüsen (7) zugeführten Medien einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftrakeleinrichtungen (20) jeweils mindestens ein mit Druckluft beaufschlagbares
Rohr aufweisen, das mit eine der Laufrichtung der Bedruckstoffbahn (1) entgegengerichtete
Blasrichtungkomponente aufweisenden Blasdüsen versehen ist.