[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bedrucken von selbsttragenden
Einzelobjekten, insbesondere solchen Objekten, deren Erstreckung senkrecht zu der
wenigstens einen zu bedruckenden Fläche im allgemeinen relativ klein ist. Es kann
sich dabei z. B. um CDs, Telefonkarten, Kreditkarten od. dergl. handeln. Insbesondere
bei diesen Objekten sind häufig sehr kleine Losgrößen zu bedrucken. Losgrößen von
lediglich mehreren Hundert CDs oder Telefonkarten sind keine Seltenheit. Dies hat
zur Folge, daß für das Umrüsten der Druckmaschine von einem Los auf das nächste unverhältnismäßig
viel Zeit benötigt wird. Zudem erfordert das Umrüsten, also das Einstellen der Druckwerke
auf das Druckbild des jeweils folgende Loses, bei den heute üblichen Maschinen sehr
gut ausgebildetes Bedienungspersonal, wenn ein Druckbild mit guter Qualität hergestellt
werden soll. Dabei werden die Anforderungen an die Qualität des Druckbildes immer
größer.
[0002] Aus EP 0488092 B1 ist eine Siebdruckmaschine zum Bedrucken von bahnförmigem Material
bekannt, bei welcher auf dem bahnförmigen Material angebrachte Passermarken durch
eine Kamera überwacht werden. Die Siebdruckschablonen sind einstellbar angeordnet
und dazu mit Stellmotoren versehen, die über einen Rechner in Abhängigkeit von den
durch die Kamera festgestellten Positionen der Passermarken steuerbar sind. Die Einstellung
der Siebdruckschablonen in Abhängigkeit von der Position von Passermarken auf dem
Druckgut hat jedoch keine ins Gewicht fallende Erleichterung beim Umrüsten von Druckmaschinen
zur Folge. Außerdem entspricht die damit erreichbare Qualität nicht den in vielen
Fällen heute üblichen Anforderungen.
[0003] Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 und eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 11 bzw.
14 so zu modifizieren, daß ein schnelles Umrüsten, das weitestgehend automatisch erfolgen
sollte, möglich ist und zudem eine gute Qualität des im allgemeinen mehrfarbigen Druckbildes
erreicht werden kann.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein Verfahren zum Bedrucken von selbsttragenden
Einzelobjekten mit wenigstens zwei nacheinander auf dem Objekt mittels jeweils eines
Druckwerks aufzubringenden Einzeldruckbildern vor, die sich auf dem Objekt zu einem
Gesamtdruckbild ergänzen, wobei nach dem Bedrucken des Objektes mit wenigstens einem
Einzeldruckbild dieses durch ein Kamerasystem erfaßt und die Darstellung der Ist-Position
des Einzeldruckbildes relativ zu dem es tragenden Objekt in einem Rechner mit einer
gespeicherten Darstellung der Soll-Position verglichen und in Abhängigkeit vom Ergebnis
des Vergleiches bei Abweichen der Ist-Position des Einzeldruckbildes von dessen Soll-Position
die Position des Druckwerks und/oder die Position eines folgenden Objektes für den
Bedruckungsvorgang entsprechend dem Resultat des Vergleiches geändert wird.
[0005] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sie das Druckbild und somit
das unmittelbare Ergebnis des Druckvorganges erfaßt und dieses Ergebnis als Maßstab
für die Beurteilung der Qualität benutzt, wobei letztere im wesentlichen dadurch bestimmt
wird, daß die Einzeldruckbilder auf dem Objekt richtig positioniert sind und somit
alle Einzeldruckbilder sich in optimaler Weise zum Gesamtdruckbild ergänzen. Beim
Umrüsten der Maschine für das Bedrucken eines neuen Loses reicht es beispielsweise
bei einer Siebdruckmaschine aus, die für das neue Los benötigten Siebdruckschablonen
zunächst in der bisher üblichen Weise, also im wesentlichen manuell, grob auszurichten.
Der dazu erforderliche Zeitaufwand ist verhältnismäßig gering. Die Feinausrichtung,
also die genaue Abstimmung der einzelnen Siebdruckschablonen auf das Objekt und damit
der Einzeldruckbilder zueinander, erfolgt automatisch, nämlich über das Erfassen des
Druckbildes durch das Kamerasystem und den Vergleich des festgestellten Ist-Druckbildes
bzw. der Position desselben mit dem gespeicherten Soll-Druckbild.
[0006] Das Herstellen des Soll-Druckbildes bzw. das Speichern desselben bereitet keine Schwierigkeit.
So ist es möglich, nacheinander die Einzeldruckbilder in den Rechner einzugeben, die
darin auch zum resultierenden Gesamtdruckbild zusammengefügt werden können. Die Einzeldruckbilder
können beispielsweise in Form der üblichen Diapositive vorliegen, die auf die Siebdruckschablone
zu übertragen sind. Diese Diapositive können von der Kamera einzeln aufgenommen werden,
wobei lediglich über ohnehin vorhandene Passermarken oder dgl. sichergestellt sein
muß, daß bei der Aufnahme jedes Diapositiv eine definierte Position einnimmt. Es ist
aber auch ohne weiteres möglich, die Einzeldruckbilder in Form von digitalen Daten
unter Verwendung einer Diskette oder dgl. in den Speicher des Rechners einzugeben.
[0007] Bei Aufbringen des Einzeldruckbildes auf dem Objekt unter Verwendung eines Druckzylinders,
also beispielsweise im Offset-Druckverfahren, kann es vorteilhaft sein, bei Abweichen
der Ist-Position des Einzeldruckbildes von der Soll-Position nicht die Position des
Druckwerkes, sondern die des folgenden Objektes für die Durchführung des Bedruckungsvorganges
entsprechend zu verändern. Dies bedeutet, daß das Objekt, bevor es bedruckt wird,
eine entsprechende Ausrichtung erfährt. Selbstverständlich wäre es auch bei Anwendung
des Siebdruckes möglich, so zu verfahren. Jedoch ist es bei einem Siebdruckwerk aufgrund
seines einfachen Aufbaus im allgemeinen einfacher, das Druckwerk, also die Schablone
relativ zum Objekt zu verstellen, welches beim Bedrucken sich in einer Halterung befindet
und eine bestimmte Position einnimmt.
[0008] Nach Anpassen der Ist-Position jedes Einzeldruckbildes an dessen Soll-Position kann
das Bedrucken der folgenden Objekte ohne weiteren laufenden Vergleich zwischen Ist-Position
und Soll-Position duchgeführt werden. Dies wird im allgemeinen beim Bedrucken kleiner
Losgrößen ohne weiteres möglich sein, da die Gefahr, daß sich nachträglich die Ist-Position
des einen oder anderen Einzeldruckbildes ändert, verhältnismäßig gering ist.
[0009] Andererseits bietet die Erfindung aber auch die Möglichkeit, die Ist-Druckbilder
bei laufender Produktion zu erfassen und mit dem jeweiligen Soll-Druckbild zu vergleichen,
so daß Abweichungen sofort erfaßt und korrigiert werden. Es ist unabhängig davon,
ob lediglich die Anfangseinstellung der Position der Druckwerke und/oder der Position
eines zu bedruckenden Objektes kontrolliert oder ob darüberhinaus auch die laufende
Produktion überwacht wird, möglich, das von wenigstens zwei Einzeldruckbildern gebildete
Gesamtdruckbild durch ein Kamerasystem zu erfassen und die Darstellung wenigstens
einer Ist-Position wenigstens eines Einzeldruckbildes relativ zu dem es tragenden
Objekt in dem Rechner mit der Darstellung einer gespeicherten Soll-Position zu vergleichen
und in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleiches eine Korrektur vorzunehmen. Die heute
verfügbaren Kamerasysteme zum Überwachen von Druckbildern sind in der Lage, Farben
zu differenzieren und somit bei Erfassen des Gesamtdruckbildes, das sich aus mehreren
Einzeldruckbildern zusammensetzt, jeweils ein bestimmtes Einzeldruckbild auszuwählen
, welches dann mit dem ihm zugeordneten Soll-Druckbild im Rechner verglichen werden
kann. Derartige das Gesamtdruckbild "auflösende" Kamerasysteme sind insbesondere für
die Überwachung der laufenden Produktion geeignet, da sie es erlauben, mit nur einer
Kamera, die dann lediglich das Gesamtdruckbild aufnimmt, auszukommen.
[0010] Die zur Durchführung des vorbeschriebenen Verfahrens verwendeten Vorrichtungen sind
zweckmäßigerweise mit Stellmotoren versehen, die in Abhängigkeit vom Ergebnis des
Vergleiches von Ist-Position und Soll-Position die Position des Druckwerkes und/oder
die des Objektes entsprechend verstellen.
[0011] In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung im Schema dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- die Draufsicht einer Vorrichtung zum Bedrucken von flachen Einzelobjekten unter Anwendung
des Siebdruckverfahrens,
- Fig. 2
- der vereinfachte Schaltplan einer Einrichtung zum Einstellen der Druckwerke der Vorrichtung
gemäß Fig. 1,
- Fig. 3A - 3C
- jeweils ein Objekt mit einem Druckbild in stark vereinfachter Darstellung,
- Fig. 4
- die Draufsicht einer Siebdruckschablone zur Herstellung des Einzeldruckbildes gemäß
Fig. 3A und Fig. 3B,
- Fig. 5
- die Seitenansicht eines Siebdruckwerkes mit zugehöriger Verstelleinrichtung in größerem
Maßstab,
- Fig. 6
- eine Ansicht etwa in Richtung der Pfeile VI-VI der Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Ansicht in Richtung der Pfeile VII-VII der Fig. 5,
- Fig. 8
- eine Ansicht in Richtung der Pfeile VIII-VIII der Fig. 5,
- Fig. 9
- eine Ansicht in Richtung der Pfeile IX-IX der Fig. 5,
- Fig. 10
- eine Ansicht in Richtung der Pfeile X-X der Fig. 5,
- Fig. 11
- die Seitenansicht einer Druckmaschine zum Bedrucken von Karten,
- Fig. 12
- den Ausschnitt XII aus Fig. 11 in wesentlich größerem Maßstab,
- Fig. 13
- eine Ansicht etwa in Richtung der Pfeile XIII - XIII der Fig. 12,
- Fig. 14
- einen Schnitt nach der Linie XIV - XIV der Fig. 13.
[0012] Der Grundrahmen der in Fig. 1 dargestellten Vorrichtung trägt einen runden kreisringförmigen
Tisch 12, der um eine vertikale Achse schrittweise rotierbar ist und zum Halten und
Transportieren der zu bedruckenden Einzelobjekte 14 dient, bei denen es sich in diesem
Fall um CDs handelt. Der Transporttisch 12 ist dazu mit Halterungen 16 versehen, die
koaxial zur Antriebswelle des Tisches 12 nahe dem Umfang desselben angeordnet sind.
Die zu bedruckenden Einzelobjekte werden demzufolge entlang einer kreisförmigen Transportbahn
in Richtung des Pfeiles 18 von einer Aufnahmestation I zu einer Entnahmestation VI
transportiert, zwischen denen sich die Behandlungsstationen befinden. Die zu bedruckenden
Objekte werden durch bekannte Einrichtungen, die dem Tisch 12 zugeordnet sind und
mit der Erfindung in keinem Zusammenhang stehen, in die jeweils in der Aufnahmestation
I befindliche Halterung 16 eingelegt. In der Entnahmestation VI wird das dort jeweils
befindliche bedruckte Objekt unter Verwendung einer ebenfalls nicht dargestellten
Entnahmeeinrichtung aus den Halterungen herausgenommen. Die Vorrichtung ist mit vier
Siebdruckwerken 20, 21, 22, 23 versehen, von denen in Fig. 1 jeweils nur der Schablonenrahmen
26 und die von diesem getragene Siebdruckschablone 27 dargestellt sind.
[0013] Eine derzeit bevorzugte Ausgestaltung eines Siebdruckwerkes ist in den Fig. 5 - 10
in größerem Maßstab schematisch dargestellt. Das Siebdruckschablone 27 und Rakelkopf
32 aufweisende Druckwerk ist an zwei Säulen 25 des Maschinenrahmens 10 auf- und abbewegbar
geführt. Insbesondere Fig. 5 läßt erkennen, daß das Druckwerk eine nach oben sich
erstreckende vertikale Platte 29 aufweist, die mit dem Maschinenrahmen verbunden ist
und an ihrem oberen Ende eine Konsole 30 trägt, auf welcher eine Haltestange 31 für
den Rakelkopf 32 horizontal verschiebbar gelagert ist. Die Haltestange 31 wird durch
vier Rollen 33 gehalten und geführt, die mit einer etwa V-förmig profilierten Mantelfläche
versehen sind und mit entsprechenden seitlichen Begrenzungen der Haltestange zusammenwirken.
Die Hin- und Herbewegungen der Haltestange 31 und damit des Rakelkopfes 32 werden
durch ein in geeigneter Weise angetriebes Zahnrad 34 bewirkt, welches mit eine Zahnstange
35 kämmt, die an der Oberseite der Haltestange 31 fest mit dieser verbunden ist.
[0014] An der Unterseite der Konsole 30 sind zwei Führungsschienen 36 angebracht, die an
ihren einander zugekehrten Seiten mit V-förmigen Ausschnitten versehen sind. In diesen
Führungsschienen 36 sind entsprechend profililerte Leisten 37 geführt, die von einem
ersten Schlitten 38 getragen werden. Letzterer ist in Richtung der X-Achse, also senkrecht
zur Bildebene der Fig. 5, durch einen ersten ersten Stellmotor 39 verstellbar, dessen
Spindel 40 mit dem ersten Schlitten 38 fest verbunden ist. Der erste Stellmotor 39
wird von einer Platte 41 getragen, die fest mit dem Rahmen 10 der Vorrichtung verbunden
ist.
[0015] Der erste Schlitten 38 trägt an seiner Unterseite zwei Führungsschienen 42, die entsprechend
den Führungsschienen 36 profiliert sind und zur Führung von zwei Leisten 43 dienen,
die entsprechend den Leisten 37 profiliert sind. Die Leisten 43 werden von einem zweiten
Schlitten 44 getragen, der in Richtung der Y-Achse, also, bezogen auf die kreisförmige
Transportbahn der Maschine gemäß Fig. 1, radial innerhalb der Führungsschienen 42
hin- und herverschiebbar und somit einstellbar ist. Dazu ist ein vom zweiten Schlitten
44 getragener zweiter Stellmotor 45 vorhanden, dessen Spindel 46 am ersten Schlitten
38 befestigt ist. Die durch den ersten Stellmotor 39 bewirkte Verschiebung des ersten
Schlittens 38 erfolgt im wesentlichen quer zum Längsverlauf der Spindel 46 des zweiten
Stellmotors 45. Diese Spindel 46 ist am ersten Schlitten 38 angebracht.
[0016] Der zweite Schlitten 44 trägt unterseitig zwei Führungsschienen 47, die entsprechend
den Führungsschienen 36 bzw. 42 für ersten bzw. zweiten Schlitten 38 bzw. 44 profiliert
sind, jedoch kreisbogenförmig verlaufen. In diesen Fürungsschienen ist ein dritter
Schlitten 48 geführt, dessen seitliche Begrenzungen entsprechend der Profilierung
der Führungsschienen 47 im Querschnitt V-förmig begrenzt sind.
[0017] Am dritten Schlitten 48 ist unterseitig ein im wesentlichen horizontal auskrangendes
Tragelement 49 fest angebracht, welches den Siebrahmen 26 trägt. Dabei ist die Anordnung
so getroffen, daß der Radius der von den beiden Führungsschienen 47 gebildeten kreisbogenförmigen
dritten Führung durch den Siebmittelpunkt hindurchgeht. Zu diesem Zweck ist die Verbindung
zwischen auskragendem Tragelement 49 für den Siebrahmen 26 und dem dritten Schlitten
48 formschlüssig ausgeführt, so daß eine Bewegung des Siebrahmens 26 gegenüber dem
dritten Schlitten 48 nicht möglich ist.
[0018] Die Einstellung des dritten Schlittens 48 relativ zu dem ihn tragenden zweiten Schlitten
44 erfolgt durch einen dritten Stellmotor 51, der am zweiten Schlitten 44 befestigt
ist und dessen Spindel 52 an ihrem freien Ende mit einem Zapfen 53 verbunden ist.
Letzterer ist um eine vertikale Achse drehbar in einem rückseitigen Fortsatz 54 der
auskragenden Halterung 49 für den Siebrahmen 26 gelagert. Die drehbare Lagerung ist
erforderlich, weil die Verstellung des dritten Schlittens entlang einem Kreisbogenabschnitt
erfolgt. Eine schwenkbare Anbringung des dritten Stellmotors 51 am zweiten Schlitten
44 ist jedoch nicht erforderlich, da das Ausmaß der Verstellung jeweils sehr gering
ist, maximal wenige mm beträgt, und somit das Ausmaß der Verschiebung, welcher der
Zapfen 53 bei einer Verstellung des dritten Schlittens 48 erfährt, entsprechend klein
ist und im Bereich der elastischen Verformbarkeit der Spindel 52 liegt.
[0019] Durch die Stellmotoren 39, 45 und 51 kann der Rahmen 26 mit der darin befindlichen
Siebdruckschablone 27 entsprechend den jeweiligen Erfordernissen in den Richtungen
der Pfeile 77, 78; 92, 93; 52, 55, also linear in zwei senkrecht aufeinander stehenden
Richtungen und zusätzlich mittels einer Schwenkbewegung, eingestellt werden.
[0020] Da der Rakelkopf 32 von der Konsole 30 getragen wird, die mit dem Grundrahmen 10
der Maschine verbunden ist, nimmt der Rakelkopf 32 an den im wesentlichen in horizontaler
Ebene erfolgenden Einstellbewegungen der Siebdruckschablone nicht teil.
[0021] Auf die in den Halterungen 16 des schrittweise rotierenden Tisches 12 befindlichen
Objekte wird in den einzelnen Druckstationen II, III, IV, V jeweils ein Einzeldruckbild
aufgebracht, wobei sich sämtliche Einzeldruckbilder auf jedem Objekt nach Passieren
der Druckstation V zu einem Gesamtdruckbild ergänzen, das sich bei dem in den Figuren
1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel aus vier Teildruckbildern zusammensetzt.
Hinter den Druckstationen II und V ist jeweils ein Trockner 57 zum Trocknen der in
der jeweils vorangegangenen Station aufgebrachten Druckfarbe angeordnet. Derartige
Trockner können auch den anderen Druckstationen III und IV nachgeschaltet sein.
[0022] Der Entnahmestation VI ist ein Kamerasystem derart zugeordnet, daß das mit dem Gesamtdruckbild
versehene Objekt, bevor es aus der Halterung herausgenommen wird, von der Kamera 58
erfaßt wird. Es ist natürlich auch möglich, für das Kamerasystem eine besondere Station
vorzusehen, die in Drehrichtung 18 des Tellers 12 vor der Entnahmestation VI angeordnet
ist, falls dies beispielsweise aus Gründen des Platzbedarfs erforderlich sein sollte.
Figur 2 läßt erkennen, daß der Ausgang des Kamerasystems über eine Leitung 60 mit
einem Rechner 62 verbunden ist, dem ein Bildschirm 64 zugeordnet ist, auf welchem
das jeweils aufgenommene Druckbild visuell dargestellt werden kann. Im Rechner 62
wird die Ist-Position des von der Kamera 58 aufgenommenen Druckbildes mit der im Rechner
gespeicherten Soll-Position dieses Druckbildes verglichen. Das Ergebnis des Vergleiches
wird über eine Leitung 65 einer programmierbaren Steuereinrichtung 66 zugeführt, von
welcher Leitungen 20a, 21a, 22a, 23a zu den Stellmotoren 39, 45, 51 der einzelnen
Druckwerke in den Druckstationen 20, 21, 22, 23 führen.
[0023] Die im Rechner 62 gespeicherten Soll-Positionen der in den Stationen 20, 21, 22,
23 jeweils aufzubringenden Einzeldruckbilder können dem Speicher des Rechners in der
Weise eingegeben werden, daß die den Einzeldruckbildern entsprechenden Diapositive
68 auf einen Leuchttisch oder dergl. 69 gelegt und nacheinander von einer Kamera 70
aufgenommen werden, wobei das jeweils auf dem Leuchttisch 69 befindliche Positiv in
definierter Weise zur Kamera ausgerichtet ist, so daß alle von letzterer aufgenommenen
Soll-Positionen auch in Relation zueinander festgelegt sind. Die nacheinander aufgenommenen
Einzeldruckbilder werden über Leitungen 71, 72 dem Rechner 62 zugeführt und in diesem
gespeichert. Der zwischengeschaltete Bildschirm 74 dient lediglich dazu, das jeweils
aufgenommene Einzeldruckbild sichtbar zu machen.
[0024] Nach Erfassen durch die Kamera 70 kann das jeweilige Diapositiv 68 dann in üblicher
Weise zur Herstellung des jeweiligen Druckbildes der Siebdruckschablone 27 benutzt
werden.
[0025] Abweichend von der Erfassung der jeweiligen Soll-Position durch die Kamera 70 besteht
aber auch die Möglichkeit, der Soll-Position entsprechende Daten auf einem Datenträger
direkt in den Rechner 62 einzuführen, wie dies durch den Pfeil 76 in Figur 2 angedeutet
ist.
[0026] Zum Einstellen der Siebdruckschablonen der Druckwerke 20, 21, 22, 23 in den Stationen
II - V nach einem Wechsel der Schablonen kann so vorgegangen werden, daß zunächst
zur Einstellung der Siebdruckschablone 27 des Druckwerkes 20 lediglich ein Objekt
in der Station II mit einem Einzeldruckbild versehen und dann nach Passieren der folgenden
Stationen in der Entnahemstation VI durch das Kamerasystem 58 erfaßt wird. Dann erfolgt
im Rechner 62 der Vergleich der erfaßten Ist-Position mit der Soll-Position dieses
in der Druckstation II hergestellten Einzeldruckbildes. Bei einer Abweichung der Ist-Position
von der Soll-Position erfolgt durch entsprechende Betätigung wenigstens eines der
Stellmotoren eine Korrektur der Position der Siebdruckschablone 27 des Druckwerkes
20. Wenn z. B. Fig. 3A die Soll-Position und Fig. 3B die Ist-Position des in der Station
II aufgebrachten Einzeldruckbildes zeigt, hätte ein Vergleich dieser Ist-Position
mit der Soll-Position zur Folge, daß über die Steuereinrichtung 66 und die der Druckstation
II zugeordnete Leitung 20a der Stellmotor 39 derart eingeschaltet wird, daß die vom
Rahmen 26 getragene Siebdruckschablone 27 eine Verschiebung in Richtung des Pfeiles
78 erfährt, die der Distanz 80 entspricht, um welche die Ist-Position von der Soll-Position
abweicht.
[0027] Nach richtiger Einstellung der Siebdruckschablone des in der Station II befindlichen
Siebdruckwerkes 20 würde die Siebdruckschablone des Druckwerkes 21 in der Druckstation
III in entsprechender Weise eingestellt werden, wobei dann zur Durchführung des Vergleichs
die Soll-Position des Druckwerkes 21 im Rechner 62 wirksam gestellt werden müßte.
Die Siebdruckschablonen der anderen Stationen würden in entsprechender Weise eingestellt
werden. Nach Einstellung der Siebdruckschablonen sämtlicher Druckwerke kann dann mit
dem Drucken im Rahmen der normalen Produktion begonnen werden.
[0028] Es ist aber auch möglich, zwecks abschließender Einstellung der Siebdruckschablonen
sämtlicher Druckstationen zunächst sämtliche Einzeldruckbilder auf einem Objekt aufzubringen
und das resultierende Gesamtdruckbild vom Kamerasystem 58 aufnehmen zu lassen, wobei
dann im Rechner 62 die Ist-Positionen der Einzeldruckbilder nacheinander mit der jeweils
zugeordneten Soll-Position verglichen wird. Es wäre dazu lediglich erforderlich, daß
Kamerasystem 58 und/oder Rechner 62 die Einzeldruckbilder getrennt erfassen und auswerten
können. Technisch ist dies ohne weiteres möglich, da die Einzeldruckbilder normalerweise
unterschiedliche Farben aufweisen und die Farbunterschiede vom Kamerasystem 58 und/oder
vom Rechner 62 erkannt werden können.
[0029] Bei dieser Variante ist es auch möglich, nach der vor Beginn der Produktion erfolgenden
abschließenden Einstellung der Siebdruckschablonen zur Anpassung an die jeweilige
Soll-Position die Qualität des Gesamtdruckbildes auch während der anschließenden Produktion
durch Vergleichen der jeweiligen Ist-Positionen der Einzeldruckbilder mit der jeweils
zugehörigen Soll-Position stichprobenartig oder fortlaufend zu überwachen, um so Abweichungen,
die während des normalen Produktionsbetriebes eintreten könnten, zu erfassen und zu
korrigieren.
[0030] Für das anfängliche Einstellen der Siebdruckschablonen der Druckwerke können anstelle
von Objekten irgendwelche eine entsprechende Gestalt aufweisende Ersatz-Objekte verwendet
werden, falls dies aus Kostengründen vorteilhaft ist, so daß die "echten" Objekte
erst dann in die Vorrichtung eingeführt werden, wenn sämtliche Druckwerke richtig
eingestellt sind. Es kann gegebenenfalls auch vorteilhaft sein, zur Anfangseinstellung
der Siebdruckschablonen zwei oder mehr Bedruckungsvorgänge durchzuführen, wobei die
Schablone schrittweise, also nach jedem Bedruckungsvorgang um ein bestimmtes Ausmaß,
von der Ist-Position in die Soll-Position gebracht wird. Ob für diese Anfangseinstellung
mehrere Stellschritte erforderlich sind, kann auch von der Größe der Differenz zwischen
Ist-Position und Soll-Position abhängen.
[0031] Bei dem in den Figuren 11 bis 14 dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich
um eine Vorrichtung zum Bedrucken von flachen Einzelobjekten wie Kreditkarten, Telefonkarten
oder dergleichen. Derartige Karten haben eine Dicke von z. B. 0,6 mm. Sie werden unter
Anwendung des Offset-Druckverfahrens bedruckt, wobei allerdings nicht ausgeschlossen
ist, daß zusätzlich auch andere Druckverfahren, z.B. Siebdruck, zur Anwendung kommen.
Das Offset-Druckverfahren erlaubt jedoch durch Anwendung eines hoch aufgelöstenn Rasterdrucks
das Aufbringen von detailgenauen Druckbildern in vielen Farben und Zwischentönen.
[0032] Figur 11 läßt erkennen, daß die Vorrichtung einen im wesentlichen linearen Aufbau
aufweist derart, daß die zu bedruckendne Objekte an einem Ende der Maschine aus einer
Magazineinrichtung 100 zugeführt werden und nach Durchlaufen mehrerer Druckstationen
und anderer Behandlungsstationen am anderen Ende von einer Sammeleinrichtung 102 aufgenommen
und dort der weiteren Behandlung oder Verwendung zugeführt werden. Da bei diesem Auführungsbeispiel
jeweils zwei Objekte paarweise durch die Vorrichtung transportiert und behandelt werden
(Fig. 13), wird der Abstand zwischen den beiden Einrichtungen 100 und 102 durch zwei
parallele Transportbahnen 104, 106 überbrückt, die jeweils mehrere aufeinander folgende
unterschiedliche Transporteinrich-tungen aufweisen können. Hierzu und bezüglich anderer
Merkmale wird auf DE 19534827 verwiesen, deren Offenbarungsgehalt in diese Anmeldung
einbezogen wird.
[0033] Die Vorrichtung ist mit mehreren Offset-Druckstationen versehen, von denen in Figur
11 der Zeichnung die Stationen I, II, III und IV dargestellt sind. Dabei kann die
in der Druckstation I eine Grundierung (Primer) auf den Karten aufgebracht werden,
wohingegen zumindest in einigen der folgenden Druckstationen Einzeldruckbilder mit
bestimmten Farben und einem bestimmten Muster aufgebracht werden und alle Einzeldruckbilder
sich zu einem Gesamtdruckbild ergänzen. Unterhalb des Druckzylinders 108 ist ein Gegendruckzylinder
110 angeordnet, welcher die beiden in einem Arbeitsgang bedruckten Karten während
des Bedruckens abstützt, die beim Druckvorgang zwischen den beiden Zylindern 108 und
110 in üblicher Weise hindurchgeführt werden. Der Druckzylinder 108 ist in üblicher
Weise mit einem Drucktuch 112 versehen, welches einen Farbauftrag von einem Klischeezylinder
114 erhält (Fig. 12).
[0034] In den Fällen, in denen die zu bedruckenden Karten mit einer Kavität für einen Chip
oder dergleichen versehen sind, ist es erforderlich, während des Bedruckens der nicht
mit der Kavität versehenen ebenen Oberfläche der Karte letztere an der dieser Oberfläche
gegenüberliegende Seite gesondert abzustützen. Zu diesem Zweck ist der Gegendruckzylinder
mit wenigsten einem im wesentlichen radial angeordneten Stempel versehen, der gegenüber
der Mantelfläche des Gegendruckzylinders etwas vorsteht und während des Bedruckens
der die Kavität nicht aufweisenden Seite der Karte in diese Kavität eingreift.
[0035] Die Tatsache, daß in mehreren aufeinander folgenden Druckstationen Einzeldruckbilder
aufgebracht werden, die sich zu einem Gesamtdruckbild ergänzen, machen ein sorgfältiges
Ausrichten der Karten zum jeweiligen Druckwerk erforderlich. Darüber hinaus macht
auch das Vorhandensein des vorerwähnten Stempels eine genaue Ausrichtung zum Gegendruckzylinder
erforderlich.
[0036] Die Fig. 12 und 13 lassen erkennen, daß jede Karte 116 des gleichzeitig zu bedruckenden
Kartenpaares in Transportrichtung 118 durch ein Riemenpaar 120, 122 in eine Ausrichtstation
für den folgenden Bedruckungsvorgang transportiert wird. Zwischen den beiden Riemen
120a, 120b bzw. 122a, 122b jedes Riemenpaares ist eine Saugleiste 124 angeordnet,
deren mit Saugöffnungen 126 versehene obere Begrenzungsfläche 128 sich in einem geringen
Abstand unterhalb des Niveaus der transportierenden Riemen 120a, 120b; 122a, 122b
befindet. Durch den mittels der Saugwirkung unterhalb der Karten erzeugten Unterdruck
werden diese gegen die sie tragenden Riemen gedrückt, so daß auch bei hoher Transportgeschwindigkeit
eine Mitnahme der Karten und eine sichere Positionierung auf den Riemen des jeweiligen
Riemenpaares gewährleistet ist. Der Ausrichtstation jeder der beiden Transportbahnen
104, 106 ist eine Ausrichtschiene 130, 132 zugeordnet, die an ihrer dem jeweiligen
Bandpaar zugekehrten Seite eine Führungsfläche 134, 136 trägt. Diese Fläche ist im
Querschnitt V-förmig ausgebildet, wie dies insbesondere Fig. 14 erkennen läßt. Die
Saugleisten 124 enden in Transportrichtung 118 kurz vor der quer zur Transportrichtung
118 verlaufenden Ebene, in welcher die Führungsschienen 130, 132 beginnen. Aus Platzgründen
sind bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel die Führungsschienen
jeweils außen angeordnet, also an der Seite eines Riemenpaares 120 bzw. 122, welche
dem jeweils anderen Riemenpaar abgekehrt ist. Die Riemenpaare 120, 122 enden etwa
auf der halben Länge der jeweils zugehörigen Führungsschienen 130 bzw. 132.
[0037] Jede der beiden Führungsschienen 130, 132 ist an einer Tragschiene 138 angebracht,
die parallel zur jeweils zugehörigen Führungsschiene verläuft und am Maschinenrahmen
140 um eine vertikale Achse 142 schwenkbar angebracht ist. Die Schwenkachse 142 verläuft
somit im wesentlichen senkrecht zur Hauptebene der in der Transportbahn 104 bzw. 106
befindlichen Karten 116. Jeder Tragschiene 138 sind zwei Stellmotore 144, 146 zugeordnet
derart, daß die Drehachse 142 sich zwischen den beiden Stellmotoren bzw. den Spindeln
148, 150 derselben befindet, die mit der jeweiligen Tragschiene 138 verbunden sind.
[0038] An der der Führungsschiene 130, 132 gegenüberliegenden Seite jeder Transportbahn
104, 106 ist ein doppelarmiger Führungsfinger 152, 154 vorgesehen, der um eine zur
Ache 142 parallele, also vertikale Achse 156 schwenkbar ist. Jeder Führungsfinger
152, 154 ist an seinem einen Arm mit einer auf die jeweils zugeordnete Karte 116 gerichteten
Fortsatz 158 versehen, der, wie dies insbesondere Fig. 14 erkennen läßt, ebenfalls
mit einer im Querschnitt V-förmigen Führungsfläche 160 versehen ist. Der andere Arm
jedes Führungsfingers 152, 154 wird durch eine Feder 162 beaufschlagt derart, daß
der Arm mit der Führungsfläche 160 gegen eine Längskante der jeweils zugeordneten
Karte 116 gedrückt wird, wie dies insbesondere Fig. 13 erkennen läßt.
[0039] Für den Transport der Karten 116 in das Druckwerk ist eine zusätzliche Transporteinrichtung
164 vorhanden, die zwei Mitnehmer 166, 168 aufweist, von denen jeweils einer einer
der beiden Transportbahnen 104, 106 bzw. dem jeweils zugehörigen Riemenpaar 120, 122
zugeordnet ist. Die Transporteinrichtung 164 ist mit zwei von einer Kurvenscheibe
170 gesteuerten Hebeln 172, 174 und einem die Mitnehmer 166, 168 tragenden Parallelogramm
176 versehen. Bei Antrieb durch die Kurvenscheibe 170 führen die Mitnehmer hin- und
hergehende Bewegungen im wesentlichen in Transportrichtung 118 und entgegengesetzt
dazu und nach unten sowie nach oben gerichtete Bewegungen aus, wobei die Mitnehmer
bei der Bewegung entgegen der Transportrichtung 118 sich unterhalb des Niveaus der
auf Riemenpaaren 120, 122 liegenden Karten 116 befinden. In der oberen Position der
Mitnehmer 166, 168 befinden sich diese jeweils zwischen den beiden Zahnriemen 120a,
120b bzw. 122a, 122b. Dabei greifen die Mitnehmer hinter die auf dem jeweiligen Riemenpaar
liegende Karte, die dann durch den Mitnehmer in Transportrichtung 118 vorgeschoben
wird, bis die Karte mit ihrem in Transportrichtung vorderen Rand von den beiden Zylindern
108, 110 des Druckwerkes erfaßt und im Zuge der Bedruckung durch diese in Richtung
auf zwei nachgeordnete Riemenpaare 190, 192 bewegt wird.
[0040] Wichtig ist dabei, daß die Mitnehmer 166, 168 unter Zwischenschaltung von Stellmotoren
180, 182 von der Transporteinrichtung 164 getragen werden derart, daß die Position
des jeweiligen Mitnehmers in Transportrichtung 118 und entgegengesetzt dazu relativ
zur Transporteinrichtung 164 verstellt werden kann.
[0041] Fig. 11 zeigt, daß die bedruckten Objekte vor Verlassen der Vorrichtung eine Kontrollstation
V durchlaufen, die mit einem im Detail nicht dargestellten Kamerasystem und den anderen
im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebenen Einrichtungen versehen ist, die einen Vergleich
des Ist-Druckbildes bzw. der Ist-Position desselben mit dem Soll-Druckbild bzw. der
Soll-Position desselben ermöglichen. Der Rechner dieser Station V ist über Leitungen
184 mit den in den den einzelnen Druckstationen zugeordneten Ausrichtestationen befindlichen
Stellmotoren, die als übliche Schrittmotoren ausgebildet sein können, verbunden.
[0042] Die beiden in Richtung auf die Druckstation transportierten Karten 116 werden durch
das jeweilige Riemenpaar 120, 122 so weit in Transportrichtung 118 bewegt, daß ihre
hintere Begrenzungskante 186 sich in Transportrichtung hinter der jeweiligen Saugleiste
124 befindet und somit der Mitnehmer 166 bw. 168 am Ende seiner Bewegung entgegen
der Transportrichtung 118 nach oben sich bewegend hinter die jeweilige Karte 116 greifen
kann, um diese bei seiner darauffolgenden Bewegung in der oberen, in den Fig. 12 und
13 dargestellten Position in Transportrichtung 118 in Richtung auf das Druckwerk vorzuschieben.
Normalerweise wird die Karte durch das jeweils zugeordnete Riemenpaar 120 bzw. 122
so weit transportiert, daß der vordere Rand 178 sich etwa im Bereich des zugehörigen
Führungsfingers 152, 154 befindet. Aufgrund der Beaufschlagung desselben durch die
Feder 162 ergibt sich ein gewisser Reibungswiderstand, der eine weitere Mitnahme der
Karte durch das Riemenpaar 120 zw. 122 verhindert. Dabei nimmt aber, wie bereits erwähnt,
die Karte eine Position ein, welche es dem jeweiligen Mitnehmer 166, 168 ermöglicht,
die Karte an ihrem hinteren Rand 186 zu hintergreifen, so daß die weitere Bewegung
der Karte in Transportrichtung 118 durch den Mitnehmer erfolgt, der auch den Reibungswiderstand
zwischen der Führungsschiene 130 bzw. 132 und dem zugehörigen Führungsfinger 152 bz.
154 überwindet. Bei dieser Bewegung entlang der Führungsschiene erfährt die Karte
aufgrund des durch den Führungsfinger erfolgenden Andruckes gegen die Führungsschiene
eine Ausrichtung quer zur Transportrichtung, die durch die Position der Führungsschiene
130 bzw. 132 bestimmt wird. Die Ausrichtung der Karte in Transportrichtung 118 erfolgt
durch die Position des jeweiligen Mitnehmers 166, 168. Da die die Mitnehmer 166, 168
tragende Transporteinrichtung 164 immer dieselben Bewegungen ausführt, die durch die
Kurven 170 festgelegt sind, kann durch entsprechende Positionierung des Mitnehmers
166 bzw. 168 durch den jeweils zugehörigen Stellmotor auch die Position der Karte
116 festgelegt werden, die diese relativ zum Umfang des Druckzylinders 108 bzw. zum
darauf befindlichen Drucktuch 112 einnimmt.
[0043] Der wesentliche Unterschied zwischen dem Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 11 -
14 und der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 - 10 besteht darin, daß bei letzterem
die Druckwerke, nämlich die Siebdruckschablonen, zum zu bedruckenden Objekt ausgerichtet
wurden, wohingegen beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 11 - 13 die zu bedruckenden
Objeke zum Druckwerk ausgerichtet werden. Abgesehen von diesem Unterschied besteht
jedoch bezüglich der grundsätzlichen Handhabung Übereinstimung zwischen beiden Ausführungsformen.
So kann eine Karte oder ein Kartenpaar zunächst in der Station II mit einem Einzeldruckbild
versehen werden, welches in der Kontrollstation V erfaßt und mit der darin gespeicherten
Soll-Position verglichen wird.
[0044] Bei Abweichungen der Ist-Position von der Soll-Position wird zumindest einer der
drei Stellmotoren jeder Ausrichtestation entsprechend betätigt. Falls zum Zwecke der
Korrektur der Position und/oder der Winkelstellung der Karte die jeweilige Führungsschiene
130 bzw. 132 verstellt werden muß, reicht im Normalfall die Betätigung eines der beiden
Stellmotoren 144, 146 aus, da im allgemeinen das Ausmaß der erforderlichen Verstellung
so gering ist, daß die durch die Betätigung eines Stellmotors verursachte Verschwenkung
der Führungsschiene im Bereich der elastischen Verformbarkeit der mit der Führungsschiene
in Verbindung stehenden Elemente des anderen Stellmotores liegt.
[0045] Eine besondere Ausrichtung der Karte 116 bezüglich ihrer Höhenlage ist nicht erforderlich,
da aufgrund der V-förmigen Ausgestaltung der Führungsflächen an Führungsschiene und
damit zusammenwirkendem Führungsfinger die Karte in jedem Fall im Tiefsten der V-förmigen
Ausnehmung beider Teile gehalten wird. Der durch letztere bewirkte Formschluß zwischen
Karte und Führung verhindert zudem, daß unter der Einwirkung der durch den Mitnehmer
166 bzw. 168 auf die leichte Karte ausgeübten Kräfte die Karte eine unkontrollierte
Bewegung ausführen kann. Führungsschiene und damit zusammenwirkender Führungsfinger
stellen eine Zwangsführung dar, die wirksam ist, bis die Karte vom Druckwerk, also
den beiden Walzen 108, 110 erfaßt und aus der von Führungsschiene und Führungsfinger
gebildeten Führung herausgezogen wird. Somit braucht der Mitnehmer 166, 168 in Transportrichtung
118 nur einen Hub auszuführen, der etwa der Hälfte der Länge der Karte 116 in Transportrichtung
entspricht.
[0046] Es kann zweckmäßig sein, die Grundeinstellung des Druckwerkes so zu wählen, daß die
Anordnung des Druckbildes auf dem Drucktuch 112 des Druckzylinders 108 eine geringfügige
Schrägstellung der Führungsschiene 130 bzw. 132 erfordert derart, daß der Abstand
der Führungsschiene in horizontaler Ebene von der Mittelachse der Transportbahn 104
bzw. 106 in Transportrichtung 118 etwas zunimmt. In der Darstellung gemäß Fig. 13
würde dies bedeuten, daß der Abstand zwischen den beiden Führungsschienen 130, 132
bzw. den Führungsflächen 134, 136 in Transportrichtung 118 etwas zunimmt. Auf diese
Weise wird sichergestellt, daß nach Transport durch den jeweiligen Mitnehmer 166 bzw.
168 und dadurch erfolgter Ausrichtung die Karte 116 in jedem Fall ihre Lage beibehält,
wenn sie durch die beiden Walzen 108, 110 des Druckwerkes aus der von Führungsschiene
und Führungsfinger gebildeten Führung herausgezogen wird.
[0047] Im übrigen gilt auch bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 11 - 14, daß eine Überwachung
auch während des laufenden Produktionsbetriebes möglich ist, wie dies bereits im Zusammenhang
mit der Ausführungsform gemäß den Fig. 1 - 10 beschrieben wurde. Selbstverständlich
ist es bei Vorhandensein von zwei Transportbahnen 104, 106 und somit beim gleichzeitigen
Bedrucken von zwei Karten erforderlich, in der Überwachungsstation V für jede Transportbahn
eine Kamera und nachgeschaltete Einrichtungen zur Durchführung des Vergleichs zwischen
Ist-Position und Soll-Position vorzusehen, da die Ausrichtung der Karte vor dem Druckwerk
jeder Transportbahn gesondert, also unabhängig von der jeweils anderen Transportbahn,
erfolgt.
1. Verfahren zum Bedrucken von selbsttragenden Einzelobjekten (14; 116) mit wenigstens
zwei nacheinander auf dem Objekt mittels jeweils eines Druckwerkes aufzubringenden
Einzeldruckbildern, die sich auf dem Objekt zu einem Gesamtdruckbild ergänzen, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Bedrucken des Objektes mit wenigstens einem Einzeldruckbild
dieses durch ein Kamerasystem (58) erfaßt und die Darstellung der Ist-Position des
Einzeldruckbildes relativ zu dem es tragenden Objekt (14; 116) in einem Rechner (62)
mit einer gespeicherten Darstellung der Soll-Position verglichen und in Abhängigkeit
vom Ergebnis des Vergleiches bei Abweichen der Ist-Position des Einzeldruckbildes
von dessen Soll-Position die Position des Druckwerks (2O, 21, 22, 23) und/oder die
Position eines folgenden Objektes (116) für den Bedruckungsvorgang entsprechend dem
Resultat des Vergleiches geändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Soll-Druckbild von einer
Vorlage (68) über eine Kamera (70) abgenommen und in den Speicher eines Rechners (62)
eingegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Soll-Druckbild in Frm digitaler
Daten (76) in den Speicher eines Rechners (62) eingegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Aufbringen des Einzeldruckbildes
auf dem Objekt (14) mittels Siebdruck bei Abweichen der Ist-Position des Einzeldruckbildes
von der Soll-Position die Position der Siebdruckschablone (27) entsprechend verändert
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Aufbringen des Einzeldruckbildes
auf dem Objekt (116) unter Verwendung eines Druckzylinders (108) bei Abweichen der
Ist-Position des Einzeldruckbildes von der Soll-Position die Position eines folgenden
Objektes (116) für die Durchführung des Bedruckungsvorganges entsprechend verändert
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Prüfung der Druckwerke
(20, 21, 22, 23) zunächst in den einzelnen Druckstationen (II, III, IV, V) jeweils
ein Objekt (14) nur mit einem Einzeldruckbild versehen wird und das Einzeldruckbild
jedes Objektes durch ein Kamerasystem (58) erfaßt und die Darstellung der Ist-Position
des Einzeldruckbildes relativ zu dem es tragenden Objekt (14) in einem Rechner (62)
mit der gespeicherten entsprechenden Soll-Position verglichen und bei einer Abweichung
der Ist-Position des Einzeldruckbildes von dessen Soll-Position die Position des Druckwerks
(20, 21, 22, 23), durch welches das jeweilige Einzeldruckbild gedruckt worden war,
entsprechend dem Resultat des Vergleiches geändert und das Bedrucken von Objekten
(14) mit sämtlichen für die Herstellung des Gesamtdruckbildes erforderlichen Einzeldruckbildern
erfolgt, nachdem alle dazu erforderlichen Druckwerke geprüft und im Bedarfsfall eingestellt
worden sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Einstellen des Druckwerks
(20, 21, 22, 23) und/oder der Position des folgenden Objektes (116) zum Anpassen der
Ist-Position des Einzeldruckbildes an dessen Soll-Position das Bedrucken folgender
Objekte ohne weiteren Vergleich zwischen Ist-Position und Soll-Position durchgeführt
wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das von wenigstens zwei Einzeldruckbildern
gebildete Gesamtdruckbild durch ein Kamerasystem (58) erfaßt und die Darstellung wenigstens
einer Ist-Position wenigstens eines Einzeldruckbildes relativ zu dem es tragenden
Objekt (14; 116) in einem Rechner (62) mit der Darstellung einer gespeicherten Soll-Position
verglichen und in Abhängigkeit vom Ergebnis dieses Vergleiches bei Abweichen der Ist-Position
des wenigstens einen Einzeldruckbildes von dessen Soll-Position die Position des Druckwerks
(20, 21, 22, 23) und/oder die Postion eines folgenden Objektes (116) für den Bedruckungsvorgang
entsprechend dem Resultat des Vergleiches geändert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß auch nach Anfangseinstellung
der Position der Druckwerke (20, 21, 22, 23) und/oder der Position eines folgenden
Objektes (116) für den Bedruckungsvorgang beim Bedrucken weiterer Objekte eine zumindest
stichprobenartige Überwachung der Ist-Position des Gesamt-Druckbildes und ein entsprechender
Vergleich mit der Soll-Position der Einzeldruckbilder erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Änderung der Position
des Druckwerkes (20, 21, 22, 23) und/oder der Position eines folgenden Objektes (116)
für den Bedruckungsvorgang nur dann vorgenommen wird, wenn die als Ergebnis des Vergleiches
festgestellte Abweichung ein vorherbestimmtes Ausmaß überschreitet.
11. Vorrichtung zum Bedrucken von selbsttragenden Einzelobjekten (14) mit wenigstens zwei
nacheinander auf dem Objekt aufzubringenden Einzeldruckbildern, die sich auf dem Objekt
zu einem Gesamtdruckbild ergänzen, wobei die Vorrichtung wenigstens zwei Druckstationen
(II - V), Transportmittel (12) zum Transportieren der Objekte durch die Druckstationen
und ggf. weitere Behandlungsstationen und wenigstens ein Kamerasystem (58) aufweist
und jedes Druckwerk mit einer einstellbar gelagerten Siebdruckschablone (27) und Stellmotoren
(39, 45, 51) zum Einstellen der Siebdruckschablone versehen ist, die durch einen Rechner
(62) steuerbar sind, der mit dem Kamerasystem verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß durch das Kamerasystem (58) wenigstens eines der Einzeldruckbilder erfaßt wird
und die so ermittelte Ist-Position des Einzeldruckbildes mit einer gespeicherten Soll-Position
verglichen wird und die Siebdruckschablone (27) , mit welcher dieses Einzeldruckbild
hergestellt worden war, in Abhängigkeit vom Ergebnis des Vergleiches verstellt wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Bedrucken der Objekte
(14) mit dem Gesamtdruckbild nach dem Einstellen der Siebdruckschablone (97) sämtlicher
für das Gesamtdruckbild erforderlicher Druckwerke (20, 21, 22, 23) erfolgt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Einstellen
der Siebdruckschablone (27) drei relativ zueinander verschiebbar gelagerte Schlitten
(38, 44, 48) aufweist, von denen zwei Schlitten (38, 44) rechtwinklig zueinander linear
bewegbar angeordnet sind,und der dritte Schlitten (48) entlang einer gekrümmten Führungsbahn
verschiebbar ist und einer der Schlitten (38) am Maschinenrahmen (10) verschiebbar
gelagert ist und die beiden anderen Schlitten (44, 48) jeweils von einem Schlitten
(38, 44) getragen sind, und die Stellmotoren (39, 45, 51) jeweils zwischen dem Rahmen
(10) und einem (38) der Schlitten und zwischen einem der Schlitten (38, 44) und einem
von letzterem getragenen anderen Schlitten angeordnet sind.
14. Vorrichtung zum Bedrucken von selbsttragenden Einzelobjekten (116) mit wenigstens
zwei nacheinander auf dem Objekt aufzubringenden Einzeldruckbildern, die sich auf
dem Objekt zu einem Gesamtdruckbild ergänzen, wobei die Vorrichtung wenigstens zwei
Druckstationen (I - IV), Transportmittel (120, 122) zum Transportieren der Objekte
durch die Druckstationen und ggf. weitere Behandlungsstationen sowie wenigstens ein
Kamerasystem aufweist und das Druckwerk mit einem Druckzylinder (108), dem wenigstens
ein Klischeezylinder (114) zugeordnet ist, und einem Gegendruckzylinder (110) versehen
ist und in Transportrichtung (118) vor der Druckstation eine Einrichtung zum Ausrichten
des zu bedruckenden Objektes angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtestation
mit einer die Bewegungsbahn des Objektes seitlich begrenzenden Führungsfläche (160)
für eine Seite des Objektes versehen ist und in einem Abstand von dieser Führungsfläche
(160) , der im wesentlichen der Erstreckung des Objektes (116) quer zur Transportrichtung
(118) entspricht, ein bewegbarer Führungsanschlag (152, 154) vorhanden ist, der elastisch
in Richtung auf das zwischen ihm und der Führungsfläche (160) befindliche Objekt beaufschlagt
ist und der Führungsfläche, mittels welcher das Objekt im wesentlichen quer zu seiner
Transportrichtung ausgerichtet wird, wenigstens ein Stellmotor (144, 146) zugeordnet
ist, durch welchen die Führungsfläche im wesentlichen parallel zur Transportebene
des Objektes verschiebbar und/oder verschwenkbar ist und der Transport des Objektes
aus der Ausrichteinrichtung in die Druckstation durch einen Mitnehmer (166, 168) erfolgt,
der zwecks Positionierung in Transportrichtung (118) unter Zwischenschaltung eines
Stellmotors (180) getragen wird und die Stellmotoren (144, 146, 180) zum Einstellen
der Führungsfläche (160) und/oder des Mitnehmers (166, 168) durch einen Rechner steuerbar
sind, der mit dem Kamerasystem verbunden ist und die Stellmotoren in Abhängigkeit
vom Vergleich der Ist-Position des Einzeldruckbildes mit dessen Soll-Position verstellt
werden können.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsfläche zwei
Stellmotoren (144, 146) zugeordnet sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsfläche (160)
von einer Führungsschiene (130, 132) getragen wird, die an ihrer dem Objekt (116)
zugekehrten Seite im Querschnitt V-förmig begrenzt ist und die der Führungsfläche
(160) zugekehrte Seite des Führungsanschlags (152, 154) im Querschnitt ebenfalls V-förmig
begrenzt ist derart, daß die zur Transportrichtung im wesentlichen parallelen Ränder
des Objektes vom tiefsten Bereich der beiden V-förmigen Flächen geführt sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das auf das Objekt (116)
zu übertragende Einzeldruckbild auf dem Druckzylinder (108) derart ausgerichtet ist,
daß die Führungsfläche (160) zwecks entsprechender Ausrichtung des Objektes mit der
Transportrichtung (118) einen kleinen Winkel bildet derart, daß die Führungsfläche
(160) sich in Transportrichtung des Objektes von einer die Transportrichtung definierenden
Linearen zunehmend entfernt.