[0001] Die Erfindung betrifft einen Weichenendverschluß zur Bewegung und Fixierung von Eisenbahn-Weichenzungen.
[0002] Zu einem Weichenstellsystem gehören ein oder mehrere Klammerverschlüsse und ein Weichenendverschluß,
die über Gestänge miteinander verbunden sind oder einen jeweils separaten Antrieb
besitzen. Der oder die Klammerverschlüsse und der Weichenendverschluß stellen eine
synchrone Verstellung unterschiedlicher Wegstrecken sicher, wobei der oder die Weichenverschlüsse
die Aufgabe besitzen, die Weichenzungen zu bewegen und in ihrer Endstellung zu verriegeln.
[0003] Der Weichenendverschluß dient dazu, im Weichenendbereich die bewegbare Zungenschiene
kontrolliert mitzuführen und auf einer Seite zur Anlage an die Backenschiene zu bringen.
Auf der anderen Seite wird die Zungenschiene in einen vordefinierten Abstand, der
sog. Durchfahrrille, zur Backenschiene gebracht. Eine vordefinierte Durchfahrrille
muß bestehen, damit die Räder eines Schienenfahrzeuges nicht an der Zungenschiene
reiben und diese beschädigen oder gar auf die Zungenschiene auffahren und entgleisen.
[0004] In der Technik ist das Standardsystem GMV der Deutschen Bahn AG gut bekannt. Das
System besteht aus einer isolierten Schieberstange, an der acht Druckstücke aufgeschraubt
sind. Beim Umstellvorgang der Weiche wird die Schieberstange mit den aufgeschraubten
Druckstücken horizontal in Längsrichtung der Schieberstange bewegt. Die Druckstücke
an der Schieberstange treten in Eingriff mit dem Zungenkloben, an dem die Zungenschiene
befestigt ist, und bewegen die am Zungenkloben befestigte Zungenschiene an die Backenschiene
heran oder von dieser weg. Hierdurch wird die richtige Spureinstellung bewirkt.
[0005] An der Backenschiene ist ein Führungsstück befestigt, das mit einer Öffnung versehen
ist, durch welche die Schieberstange hindurchtritt. Beim Betätigen der Schieberstange
gleitet diese durch das an der Backenschiene fixierte Führungsstück, wodurch eine
regelmäßige Schmierung der Schieberstange erforderlich ist. In gleicher Weise tritt
die Schieberstange durch eine U-förmige Ausnehmung des Zungenklobens hindurch. Daher
ist auch im Bereich der Klobenführung eine regelmäßige Schmierung der Schieberstange
vonnöten.
[0006] Treten im Betrieb der Weiche Relativbewegungen zwischen Zungenschiene und Backenschiene
auf, so besteht die Gefahr, daß sich das System verklemmt, insbesondere die Schieberstange
in der Durchtrittsöffnung des Führungsstücks. Hierauf muß das Führungsstück vom Wartungspersonal
der Bahn gelöst, neu ausgerichtet und wieder an der Backenschiene befestigt werden.
[0007] Sowohl die Schieberstange als auch die auf dieser aufgeschraubten Druckstücke weisen
eine Verzahnung auf, über welche die Positionierung der Druckstücke zur Lage des Zungenklobens
erfolgt. An einer Schieberstange sind, wie oben ausgeführt wurde, acht Druckstücke
aufgeschraubt. Dabei bilden jeweils zwei auf entgegengesetzten Seiten der Schieberstange
befestigte Druckstücke einen Anschlag bzw. ein Mitnahmeelement für den Zungenkloben.
Die Druckstücke sind auf der Seite, die in Einbaulage der Schieberstange zugewandt
ist, mit einer Verzahnung versehen und die Schieberstange weist eine entsprechende
Verzahnung im Kontaktbereich zu den Druckstücken auf. Hierdurch entsteht zusätzlich
zur Befestigung der Druckstücke an der Schieberstange mittels einer oder mehrerer
Verschraubungen ein formschlüssiger Kontakt zwischen der Schieberstange und den Druckstücken
und unter Zuhilfenahme der quer zur Einstellrichtung der Druckstücke verlaufenden
Verzahnung können die auf beiden Seiten der Schieberstücke angeordneten, zusammengehörigen
Druckstücke in eine jeweils übereinstimmende Lage in Bezug auf die Schieberstange
gebracht werden. Aufgrund des Vorsehens einer Doppelverzahnung, d. h. einer Verzahnung
auf zwei entgegengesetzten Seiten der Schieberstange und der vermehrten Anzahl von
Einzelteilen ist das Standardsystem der Deutschen Bahn AG aufwendig in der Herstellung,
in der Einstellung und in der Wartung.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Weichenendverschluß vorzuschlagen,
der einfach herzustellen und möglichst wartungsarm ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 3 gelöst.
[0010] Nach Anspruch 1 umfaßt der Weichenendverschluß zur Bewegung und Fixierung von Eisenbahn-Weichenzungen
eine Schieberstange, die auf korrosionsbeständigen, wartungsfreien Rollen gelagert
ist, wobei die Rollen in Führungsstücken angeordnet sind, die an der Backenschiene
befestigbar sind.
[0011] Durch das Führen der Schieberstange auf korrosionsbeständigen, wartungsfreien Rollen
wird die Reibung zwischen Schieberstange und den Führungsstücken deutlich verringert
und es bedarf keiner Schmierung der Schieberstangen im betreffenden Bereich. Hierdurch
kann die regelmäßig anfallende Wartungsarbeit deutlich verringert werden. Des weiteren
ist die Verschiebung der Schieberstange stets leichtgängig, so daß die zu deren Verschieben
notwendigen Stellkräfte geringer sind. Deshalb kann schließlich die Leistung des Stellantriebes
ebenfalls entsprechend geringer ausgelegt werden.
[0012] Nach Anspruch 3 ist ein Weichenendverschluß zur Bewegung und Fixierung von Eisenbahn-Weichenzungen
mit einer Schieberstange, auf welcher Druckstücke befestigbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckstücke einseitig und in Einbaulage oben auf der Schieberstange angeordnet
sind.
[0013] Indem die Druckstücke lediglich einseitig auf der Schieberstange angeordnet sind,
wird gegenüber den herkömmlichen Systemen die Anzahl der zu montierenden Druckstücke
halbiert. Dies stellt keinen Nachteil gegenüber den herkömmlichen Systemen dar, weil
Versuche und Beobachtungen gezeigt haben, daß bei der Verwendung herkömmlicher Systeme
in der Regel nur eines der auf beiden Seiten der Schieberstange angeordneten Druckstücke
gegen den Zungenkloben stößt. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Systemen sind die
Druckstücke in Einbaulage oben auf der Schieberstange angeordnet. Dies bietet den
Vorteil, daß bei einer Verstellung oder Nachjustierung der Druckstücke auf der Schieberstange
diese für den Weichenschlosser leicht zugänglich sind. Hierdurch werden die anfallenden
Wartungsarbeiten vereinfacht.
[0014] Vorteilhafte Ausführungsformen sind durch die übrigen Ansprüche gekennzeichnet.
[0015] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Schieberstange zwischen U-förmigen
Schenkeln eines Zungenklobens geführt und die Gleitkontaktflächen der Schieberstange
im Bereich des Zungenklobens molybdänbeschichtet. Durch das Beschichten der Gleitkontaktflächen
an der Schieberstange entfällt auch in diesem Bereich ein manuelles Schmieren, wodurch
sich die Wartungsarbeit am Weichenendverschluß weiter verringert.
[0016] Vorteilhafterweise ist die Schieberstange im Bereich der Anbringung der Druckstücke
mit einer Verzahnung oder Riffelung versehen, die korrespondierend zu einer Verzahnung
oder Riffelung an den Druckstücken ausgebildet ist. Obwohl eine stufenlose Verstellung
der Druckstücke in Längsrichtung der Schieberstange hierdurch ausgeschlossen ist,
wird durch das definierte Verschieben der Druckstücke im Bereich der Verzahnung oder
Riffelung die Einstellung und Nachjustierung im Rahmen von Wartungsarbeiten erleichtert.
Hierzu sind die Druckstücke vorzugsweise in Längsrichtung der Schieberstange verstellbar.
[0017] Vorteilhafterweise sind auf einer gesamten Schieberstange vier Druckstücke befestigbar.
Jeweils zwei der vier Druckstücke sind nach einem Verstellvorgang in Kontakt mit dem
Zungenkloben und drücken die Zungenschiene gegen die Backenschiene oder halten diese
in einem vorgegebenen Abstand zur Backenschiene.
[0018] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind in der Schieberstange
im Bereich der Befestigung der Druckstücke Stahlbolzen mit einem Außengewinde eingepreßt.
Hierdurch sind die Befestigungselemente zwischen der Schieberstange und den Druckstücken
unverlierbar mit der Schieberstange verbunden und es müssen zum Fixieren der Druckstücke
lediglich geeignete, selbstsichernde Muttern aufgeschraubt werden.
[0019] Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beigefügten Zeichnungen
beschrieben, in denen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Teils des erfindungsgemäßen Weichenendverschlusses in teilweiser
Schnittdarstellung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Führungsstückes mit eingeschobener Schieberstange; und
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung entlang der Linie A-A in Fig. 1 zeigt.
[0020] In Fig. 1 ist ein Teil des Weichenendverschlusses 10 zur Bewegung und Fixierung von
Eisenbahn-Weichenzungen in teilweiser Schnittdarstellung dargestellt. Die Schieberstangenhälfte
12, die auf der in der Zeichenebene der Fig. 1 rechts dargestellten Seite mit einer
weiteren Schieberstangenhälfte fest verbunden ist, dient dazu, eine Zungenschiene
14 gezielt zu bewegen. Während die in Fig. 1 dargestellte Zungenschiene 14 fest gegen
die Backenschiene 16 gedrückt wird, wird die in Fig. 1 nicht dargestellte, zweite
Zungenschiene 14 im Bereich der anderen Schieberstangenhälfte in einem definierten
Abstand zur Backenschiene gehalten, wodurch eine Durchfahrrille mit einem vorgegebenen
Abstand zwischen Zungenschiene und Backenschiene gebildet ist.
[0021] Die Backenschiene 16 stellt eine herkömmliche Eisenbahnschiene dar, wie sie bspw.
unter der Bezeichnung UIC 60 von der Deutschen Bahn AG eingesetzt wird. Ein Zungenkloben
18 ist an der Zungenschiene 14 befestigt, wobei die Befestigung vorzugsweise mit Hilfe
einer Befestigungsschraube 20 ausgeführt wird, die in einer Exzenterbuchse 22 geführt
ist und somit eine Justierung der Zungenschiene in Längsrichtung der Schieberstange
ermöglicht. Bezugsziffer 24 bezeichnet einen Sicherungsstift, der durch ein Durchgangsloch
in dem Zungenkloben 18 gesteckt, gegen Herausfallen gesichert wird und verhindert,
daß sich die Befestigungsschraube 20 unbeabsichtigt lösen bzw. bei Bruch im Gewinde
herausfallen kann. Zusätzlich ist die Befestigungsschraube 20 mit Splintöffnungen
26 versehen, durch die ein, in Fig. 1 nicht dargestellter, Splint geschoben wird,
der ein unbeabsichtigtes Verdrehen der Befestigungsschraube 20 dadurch verhindert,
daß ein Sicherungsblech 26a sich am hochragenden Teil des Zungenklobens 18 abstützt.
Das Sicherungsblech 26a ist vorzugsweise mit einem zum Sechskant der Befestigungsschraube
20 formschlüssigen Zwölfkantloch ausgebildet. Das Sicherungsblech 26a wird in der
Höhe durch einen in Fig. 1 nicht dargestellten Splint in der Splintöffnung 26 gesichert.
[0022] Der Zungenkloben 18 ist im Bereich der Schieberstange 12 gabelförmig ausgebildet,
wobei in der in Fig. 1 gezeigten Schnittdarstellung nur ein Schenkel 28 des Zungenklobens
18 sichtbar ist. Zwischen den beiden Schenkeln 28 des Zungenklobens wird die Schieberstange
mit ausreichend Spiel in allen Richtungen geführt.
[0023] Der Zungenkloben 18 wird vorzugsweise aus mikrolegiertem Stahl geschmiedet. Hierdurch
wird der Verschleiß gemindert und es kann gegenüber der Verwendung eines aus unlegiertem
Baustahl geschmiedeten Bauteiles die Lebensdauer erhöht werden.
[0024] Um die zwischen den Schenkeln 28 des Zungenklobens geführte Schieberstange 12 zu
lagern, wird diese auf Führungsrollen 30 aufgelegt, die jeweils im Führungsstück 32
drehbar befestigt sind. In Fig. 1 ist, wie oben erläutert wurde, nur ein Teil einer
Schieberstangenhälfte abgebildet. Die zweite Auflage der aus den zwei Schieberstangenhälften
bestehenden Schieberstange geschieht hierbei ebenfalls auf einer Führungsrolle, deren
zugehöriges Führungsstück mit der zweiten Backenschiene fest verbunden ist.
[0025] Das Führungsstück 32 ist fest an der Backenschiene 16 befestigt, wobei hierzu eine
Weichenschraube 34 zur Anwendung gelangt, an deren U-förmigem Steg in einem zur Lage
der Standardbohrungen der Deutschen Bahn AG korrespondierenden Abstand zwei Schraubenbolzen
fixiert sind. Die Schraubenbolzen der Weichenschraube 34 werden durch die vorhandenen
Bohrungen in der Backenschiene 16 gesteckt, das Führungsstück 32 auf die Gewindebolzen
aufgesteckt und das Führungsstück mit Weichenmuttern 36 befestigt. Weichenmuttern
besitzen eine definierte Schlüsselweite, für die im beschränkten Werkzeugsatz der
Weichenschlosser der Deutschen Bahn AG das geeignete Werkzeug vorhanden ist.
[0026] Auch das Führungsstück wird vorzugsweise aus mikrolegiertem Stahl geschmiedet.
[0027] Beim Stellvorgang der Weiche wird die Schieberstange 12 axial, d. h. in Richtung
deren Längserstreckung durch einen geeigneten Antrieb bewegt. Dieser Antrieb kann
entweder separat mit der Schieberstange 12 verbunden sein oder aber die Schieberstange
wird über Gestänge mit einem oder mehreren Klammerverschlüssen verbunden und der oder
die Klammerverschlüsse wie auch der Weichenendverschluß mittels eines gemeinsamen
Antriebs betätigt. Beim Stellvorgang wird die Schieberstange 12 horizontal in Längsrichtung
bewegt und an der Schieberstange befestigte Druckstücke 38 bewirken die gewünschte
Spureinstellung.
[0028] Das in Fig. 1 dargestellte Druckstück 38a ist in Kontakt mit dem Zungenkloben 18
und drückt somit die am Zungenkloben befestigte Zungenschiene 14 gegen die Backenschiene
16. Beim Stellvorgang wird einerseits der Zungenkloben relativ zur Backenschiene bewegt
und damit die Zungenschiene in Richtung der Backenschiene bewegt und des weiteren
nach Abschluß des Stellvorganges die Zungenschiene in festem Kontakt zur Backenschiene
gehalten.
[0029] Auch die in Fig. 1 nicht dargestellte andere Schieberstangenhälfte besitzt Druckstücke
38a sowie 38b, wobei korrespondierend zu der in Fig. 1 dargestellten Position auf
der anderen Schieberstangenhälfte das Druckstück 38b sich in Kontakt zum Zungenkloben
18 befindet und diesen einen vorgegebenen Abstand von der Backenschiene 16 entfernt
hält. Dieser vorgegebene Abstand, der als Durchfahrrille bezeichnet wird, stellt eine
feste, vorgegebene Größe dar und dient dazu, daß die Räder eines Schienenfahrzeuges
nicht ungewünscht in Kontakt zur Zungenschiene treten und möglicherweise entgleisen
können.
[0030] Wird die Schieberstange 12 beim Verstellvorgang in Richtung des in Fig. 1 dargestellten
Pfeils B bewegt, so tritt das Druckstück 38b in Kontakt mit dem Zungenkloben und verschiebt
diesen in der Zeichenebene in Fig. 1 nach rechts, bis die gewünschte Durchfahrrille
zwischen Backenschiene und Zungenschiene hergestellt wurde. Anschließend liegt der
Zungenkloben an dem Druckstück 38b an und wird bis zum Ausführen eines erneuten Stellvorganges
in dieser Position fixiert.
[0031] Die Druckstücke 38a, 38b bestehen aus Metall und sind vorzugsweise aus mikrolegiertem
Stahl geschmiedet. Auf der der Schieberstange 12 zugewandten Seite besitzen die Druckstücke
eine Verzahnung oder Riffelung, die korrespondierend zu einer Verzahnung oder Riffelung
40 ausgeführt ist, die auf der in Einbaulage oberen Seite der Schieberstange 12 gefertigt
ist. Hierdurch entsteht ein formschlüssiger Kontakt zwischen den Druckstücken und
der Schieberstange und es läßt sich eine definierte, schrittweise Verstellung der
Druckstücke ausführen. Die Druckstücke sind jeweils mit einem Langloch 42 versehen,
durch das ein Befestigungsbolzen 44 hindurchtreten kann, der vorzugsweise in die Schieberstange
12 jeweils im Bereich der Verzahnung 40 eingepreßt ist. Das Einpressen des Befestigungsbolzens
44 besitzt den Vorteil, daß dieser unverlierbar mit der Schieberstange 12 verbunden
ist und daher die Wartungs- und Montagearbeit vereinfacht werden kann. Auf eine ebene,
entsprechend geformte Auflage im Bereich des Langlochs 42 wird eine Scheibe 46 aufgelegt
und auf das Außengewinde des Befestigungsbolzens 44 eine selbstsichernde Mutter aufgeschraubt.
Hierbei könnte bspw. eine sog. Gally-Mutter zur Anwendung gelangen, die selbstsichernd
und mehrmalig verwendbar ist. Auch hier sollte darauf geachtet werden, daß die Schlüsselweite
im Werkzeugsatz der Weichenschlosser vorhanden ist. Indem die Druckstücke 38 in Einbaulage
oben auf der Schieberstange befestigt sind, ist für Justier- und Wartungsarbeiten
eine gute Zugänglichkeit der Befestigungsmuttern wie auch der Druckstücke gewährleistet.
[0032] Die Druckstücke besitzen auf der dem Zungenkloben 18 zugewandten Seite einen Anschlagbereich,
in dem das Druckstück jeweils eine gabelförmige Form besitzt, wobei sich die Schenkel
50 auf beiden Seiten der Schieberstange 12 erstrecken und gleichzeitig der Anschlagbereich
sich in Einbaulage weit genug über die Schieberstange 12 erhebt, um eine ausreichend
groß bemessene Kontaktfläche mit dem Zungenkloben 18 auszubilden.
[0033] Um die Druckstücke in Axialrichtung, d. h. in Längsrichtung der Schieberstange, zu
verschieben oder einzujustieren, muß die Befestigungsmutter 48 so weit gelöst werden,
bis sich das betreffende Druckstück bis über den Eingriffsbereich der Verzahnung 40
anheben läßt. Anschließend kann das Druckstück axial verschoben werden, wobei sich
der fest in der Schieberstange eingepreßte Befestigungsbolzen 44 in Längsrichtung
des Langloches 42 bewegt. Abschließend wird die selbstsichernde Mutter 48 wieder festgezogen.
[0034] Fig. 2 zeigt ein Führungsstück 32 mit daran befestigter Weichenschraube 34, der Führungsrolle
30 sowie der Schieberstange 12, die auf der Führungsrolle 30 aufliegt.
[0035] Wie bereits oben beschrieben wurde, wird das Führungsstück 32 an der Backenschiene
mit Hilfe einer Weichenschraube 34 befestigt, an deren U-förmigen Steg in einem zur
Lage der Standardbohrungen der Deutschen Bahn AG korrespondierenden Abstand zwei Schraubenbolzen
fixiert sind. Die Schraubenbolzen der Weichenschraube 34 werden durch die vorhandenen
Bohrungen in den Backenschienen gesteckt, das Führungsstück 32 auf die Gewindebolzen
aufgesteckt und dieses mit Weichenmuttern 36 befestigt. Um ein Lösen der Weichenmuttern
36 zu verhindern, wird deren Rotationsbewegung durch ein Sicherungsblech 52 verhindert.
Das Sicherungsblech 52 wird durch einen Sicherungsbolzen 54 gesichert, dessen Bohrung
sich mittig zwischen den beiden Standardbohrungen für die Schraubenbolzen befindet.
Mit Hilfe eines Sicherungssplints 56 wird die Bewegung des Sicherungsblechs 52 in
Axialrichtung der Weichenschraube 34 verhindert.
[0036] Das Führungsstück 32 besitzt zwei Schenkel, zwischen denen die Schieberstange 12
verläuft und die Führungsrolle 30 befestigt ist. Die Führungsrolle 30 läuft auf einem
Achsbolzen 58, der jeweils durch Durchgangslöcher in den Schenkeln des Führungsstücks
32 gesteckt und auf eine geeignete Weise, z. B. mit Hilfe eines Sicherungssplints
60, gegen Lösen gesichert wird. Die Führungsrolle 30 ist aus einem korrosionsbeständigen
Material gebildet und besitzt eine in Längsrichtung mittig verlaufende Bohrung, durch
die der Achsbolzen 58 hindurchtritt. Hierdurch ist die Führungsrolle relativ zum Achsbolzen
drehbar. Die Führungsrolle 30 bildet, wie oben bereits ausgeführt wurde, eine Auflage
für die Schieberstange 12, die aufgrund der Linienberührung zwischen der Schieberstange
und der drehbaren Führungsrolle mit wenig Kraftaufwand und daher ohne das Erfordernis
einer Schmierung geführt wird. Hierdurch kann der Wartungsaufwand des Weichenendverschlusses
deutlich verringert werden. Zwischen der Schieberstange 12 und den Schenkeln des Führungsstücks
32 ist ein Abstand d gebildet, der etwa 10 mm beträgt. Hierdurch ist das Verklemmen
der Schieberstange in dem Führungsstück ausgeschlossen und die im Falle eines Verklemmens
erforderliche Wartungsarbeit des Lösens des Führungsstückes, Neuausrichtens und Befestigens
entfällt.
[0037] Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie A-A in Fig. 1. Zunächst ist die
Befestigung des Zungenklobens 18 an der Zungenschiene detaillierter als in Fig. 1
sichtbar. Zum einen ist ein Sicherungssplint 66 sichtbar, der durch die Splintöffnungen
in der Befestigungsschraube 20 gesteckt wird und ein ungewolltes Verdrehen der Befestigungsschraube
20 verhindert. Damit der Kraftfluß vom Zungenkloben auf die Zungenschiene nicht alleine
von der Befestigungsschraube 20 und der Exzenterspannbuchse 22 aufgenommen werden
muß, wird ein Keil 64 (s. auch Fig. 1) zwischen Zungenkloben und Zungenschiene eingeschlagen
und mit einem Sicherungsblech 62 gesichert. Sowohl der Keil 64 als auch das Sicherungsblech
62 sind Standardteile der Weichenschlosser. Der Zungenkloben 18 besitzt eine gabelförmige
Form mit zwei Schenkeln 28, zwischen denen die Schieberstange 12 geführt wird. Im
Bereich des Durchtritts der Schieberstange zwischen den Schenkeln 28 des Zungenklobens
ist die Schieberstange vorzugsweise molybdänbeschichtet, weshalb ein manuelles Schmieren
der Schieberstange in diesem Bereich entfällt. Somit kann der Wartungsaufwand weiter
verringert werden.
[0038] Durch die Verwendung von stahlgeschmiedeten Einzelkomponenten aus mikrolegiertem
Stahl kann der Verschleiß des erfindungsgemäßen Weichenendverschlusses verringert
und die Lebensdauer der Bauteile erhöht werden. Aufgrund der Verwendung von Standardelementen
der Deutschen Bahn lassen sich Einstell- und Justierarbeiten einfach und problemlos
durchführen, da die hierfür benötigten Werkzeuge von den Weichenschlossern mitgeführt
werden.
[0039] Im Unterschied zu herkömmlichen Systemen sind nur noch vier Druckstücke auf einer
gesamten Schieberstange aufgebracht, wodurch die Verzahnung auf der Schieberstange
nur noch einseitig gefertigt werden muß. Des weiteren bietet die Anbringung eines
einzelnen Druckstückes auf einer Seite der Schieberstange den Vorteil, daß kein Verzahnungsversatz
an der Schieberstange auftreten kann.
[0040] Der erfindungsgemäße Weichenendverschluß ist in den in der Technik seit langem bekannten
kastenförmig ausgebildeten Gleisschwellen verwendbar und kann ebenfalls problemlos
gegen liegende Systeme ausgetauscht werden. Hierbei sind keine neuen Bohrbilder an
der Zungen- und Backenschiene erforderlich.
[0041] Die Verringerung der Anzahl von Bauteilen des Weichenendverschlusses wie auch das
Vorsehen einer Verzahnung an nur noch einer Seite der Schieberstange ermöglicht es
zudem, den erfindungsgemäßen Weichenendverschluß kostengünstiger herzustellen.
1. Weichenendverschluß zur Bewegung und Fixierung von Eisenbahn-Weichenzungen, umfassend
eine Schieberstange (12), die auf korrosionsbeständigen, wartungsfreien Rollen (30)
gelagert ist, wobei die Rollen jeweils in Führungsstücken (32) angeordnet sind, die
an der Backenschiene (16) befestigbar sind.
2. Weichenendverschluß nach Anspruch 1,
dadurch
gekennzeichnet, daß
die Schieberstange (12) zwischen U-förmigen Schenkeln (28) eines Zungenklobens (18)
geführt ist; und
die Gleitkontaktflächen der Schieberstange im Bereich des Zungenklobens molybdänbeschichtet
sind.
3. Weichenendverschluß zur Bewegung und Fixierung von Eisenbahn-Weichenzungen mit
einer Schieberstange (12), auf der Druckstücke (38a, 38b) befestigbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckstücke (38a, 38b) einseitig und in Einbaulage oben auf der Schieberstange
(12) angeordnet sind.
4. Weichenendverschluß nach Anspruch 3,
dadurch
gekennzeichnet, daß
die Schieberstange (12) im Bereich der Anbringung der Druckstücke (38a, 38b) mit einer
Verzahnung oder Riffelung (40) versehen ist, die korrespondierend zu einer Verzahnung
oder Riffelung an den Druckstücken ausgebildet ist.
5. Weichenendverschluß nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch
gekennzeichnet, daß
die Druckstücke (38a, 38b) in Längsrichtung der Schieberstange verstellbar sind.
6. Weichenendverschluß nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch
gekennzeichnet, daß
auf einer gesamten Schieberstange vier Druckstücke (38a, 38b) befestigbar sind.
7. Weichenendverschluß nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch
gekennzeichnet, daß
in der Schieberstange (12) im Bereich der Befestigung der Druckstücke Stahlbolzen
(44) mit Außengewinde eingepreßt sind.
8. Weichenendverschluß nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch
gekennzeichnet, daß
die Schieberstange (12) aus mikrolegiertem Stahl geschmiedet ist.