[0001] Die Erfindung betrifft eine Halogenglühlampe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Halogenglühlampe ist aus der US-PS 4 132 922 bekannt. Bei diesen Lampen
kann sich u.U. wegen der hohen Betriebsspannung (ca. 110 bis 240 V) eine Bogenentladung
zwischen den beiden benachbart liegenden Stromzuführungen ausbilden. Die Stromzuführungen
und insbesondere die Folien können sich dadurch so stark aufheizen, daß die angrenzende
Quetschdichtung die Wärme nicht mehr genügend ableiten kann. Im Endstadium kann dies
zur Explosion des Kolbens führen. Die Lampe enthält daher eine inhärente Sicherung
in Form eines U-förmigen Drahtbügels, der mittels einer zusätzlichen Folie in die
Quetschung eingebettet ist.
[0003] Eine weitere Halogenglühlampe mit inhärenter Sicherung ist aus dem DE-GM 91 02 566
bekannt. Die Stromzuführungen bestehen hier aus einfach gewendelten Abschnitten, die
in die Quetschung eingebettet sind, wobei deren Kernbereich einen schlauchartigen
Hohlraum beläßt, der als Ausblaskanal wirkt für den Fall, daß sich ein Lichtbogen
bildet. Nachteilig ist jedoch, daß beim Quetschvorgang sorgfältig darauf geachtet
werden muß, daß der Hohlraum zuverlässig entsteht.
[0004] Eine andere Lösung des Problems wird in der DE-OS 31 10 395 vorgeschlagen, nämlich
eine zusätzliche sogenannte Thermosicherung im Quetschbereich einer einseitig oder
zweiseitig gequetschten Halogenglühlampe vorzusehen. Im wesentlichen handelt es sich
um einen Hohlraum, der im Bereich der Quetschung ausgespart ist, und durch den die
innere Stromzuführung über einen Teil ihrer Länge geführt ist. Dadurch, daß die Stromzuführung
nicht im Glas eingebettet ist, erhitzt sich die Stromzuführung sehr schnell und schmilzt
durch. Diese Methode ist jedoch sehr aufwendig, da eine Quetschung mit ausgespartem
Hohlraum nur auf sehr komplizierte Weise hergestellt werden kann. Diese Technik ist
zudem bei kleinen Lampen nicht anwendbar, da der ausgesparte Hohlraum zu viel Platz
beanspruchen würde. Bei einseitig gequetschten Lampen kann aus Stabilitätsgründen
nur eine der beiden Stromzuführungen mit dieser Thermosicherung ausgestattet werden,
so daß die Herstellung der Quetschung sehr kompliziert ist.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einer Halogenglühlampe nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 die Herstellung zu vereinfachen und eine hohe Betriebssicherheit dieser
Lampen zu gewährleisten.
[0006] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausführungen finden sich in den Unteransprüchen.
[0007] Der besondere Wert der Erfindung liegt darin, daß eine extrem zuverlässige Sicherung
ohne besondere zusätzliche Maßnahmen erzielt werden kann, die zudem sehr einfach hergestellt
werden kann. Bei geeigneter Wahl der Abmessungen der inneren Stromzuführung und der
Geometrie im Bereich der Quetschung wird nämlich ein etwaiger Lichtbogen zuverlässig
gelöscht.
[0008] Ein Lichtbogen entsteht durch einen Kurzschluß zwischen Wendelteilen. Dieser wird
häufig hervorgerufen durch Berühren zwischen zwei Wendelschenkeln (hauptsächlich bei
U- oder V-förmig gebogenen Leuchtkörpern) oder durch Bruch des Wendeldrahts, jeweils
im Lampenbetrieb. Eine andere Ursache ist am Lebensdauerende das Durchbrennen der
Wendel an einer kritischen dünnen Stelle (hot spot), was meist beim Einschaltvorgang
passiert. Das Wendelmaterial kann teilweise abbrennen und schließlich einen Lichtbogen
zwischen den beiden Stromzuführungen entlang der Quetschkante verursachen. Dabei können
so hohe Temperaturen in der Quetschung auftreten, daß die Lampe explodiert.
[0009] Ein zuverlässiges Löschen des Lichtbogens läßt sich mit folgender Anordnung erzielen:
Zumindest eine der inneren Stromzuführungen darf keinesfalls ein massiver Draht sein,
sondern soll höchstens einen Durchmesser von 130 µm besitzen. Die Erfindung eignet
sich daher für Mittelvoltlampen, wo häufig Drahtdurchmesser zwischen 100 und 130 µm
verwendet werden. Besonders gut geeignet ist sie für Hochvolt-Lampen unter Verwendung
von Drähten, die weniger als 80 µm dick sind.
[0010] Es hat sich herausgestellt, daß bei einem derart dünnen, voll eingequetschten Draht
der Löschungsmechanismus darauf basiert, daß ein Teil des Drahtmaterials in der Quetschung
verdampft und eine freie Kapillare mit dem Durchmesser der Stromzuführung beläßt.
Die Entladung brennt zunächst in dieser Kapillare weiter. Ab einer effektiven Länge
der freien Kapillare von ca. 2 mm werden die Verluste des Entladungsplasmas durch
Rekombination an der Wand der Kapillare jedoch so groß, daß die Entladung sehr schnell
von selbst zum Erlöschen kommt. Dieser Mechanismus wirkt innerhalb einer Zeit von
der Größenordnung von weniger als 2 ms, also innerhalb eines Bruchteils einer Halbwelle
der üblichen Wechselfrequenz (50 bis 60 Hz) des Netzes. Diese enge Kapillare bewirkt
außerdem, daß die für einen typischen Lichtbogen übliche hohe Stromdichte von 500
A und mehr nicht erreicht werden kann. Die Entladung ist also nicht nur stromschwach,
sondern auch zeit- und strombegrenzt. Sie erlischt spätestens mit Erreichen des Nulldurchgangs.
Ein Wiederzünden des Lichtbogens bei der nächstfolgenden Halbwelle des Wechselstroms
ist praktisch ausgeschlossen, da es bekanntlich noch günstigere Entladungsbedingungen
als bei der erstmaligen Zündung erfordern würde.
[0011] Ein spezifischer Vorteil eines ungewendelten Drahtes im Vergleich zu einem Einfachgewendel
liegt auch darin, daß die Masse der daraus gebildeten Stromzuführung bei gleicher
in der Quetschung eingebetteter Länge wesentlich geringer ist. Die Verdampfung des
Drahtmaterials in der Kapillare schreitet daher wesentlich schneller voran. Der Lichtbogen
erlischt früher und die Ansprechzeit der inhärenten Sicherung ist wesentlich kürzer
als bei anderen Sicherungen. Außerdem ist die in den Lichtbogen eingebrachte Energie
erheblich kleiner.
[0012] Unter dem Begriff

ungewendelter Draht" wird im folgenden auch ein Draht verstanden, der ursprünglich
einfach gewendelt war, der aber langgezogen worden ist, so daß ein langgezogener spiralig
gewundener Draht entsteht. Typisch ist dabei die Steigung das 10- bis 100-fache des
Drahtdurchmessers. Der Draht hat dann seine ursprüngliche Spiralform zwar noch nicht
vollständig verloren, aber die Windungen so weit auseinandergezogen, daß im Gegensatz
zum Stand der Technik kein schlauchartiger Hohlraum beim Quetschen mehr entsteht.
Bei gleicher eingequetschten Länge der inneren Stromzuführung ist die wirklich untergebrachte
Drahtlänge dadurch deutlich länger als bei einem vollständig ungewendelten Drahtstück,
bei dem die wirklich untergebrachte Drahtlänge identisch mit der eingequetschten Drahtlänge
ist.
[0013] Um ein zuverlässiges Ansprechen der Sicherung zu gewährleisten beträgt die Mindestlänge
der inneren Stromzuführung in der Quetschung 2 mm. Im allgemeinen beträgt diese Länge
zwischen 2 und 4 mm.
[0014] Die Anwendung des oben beschriebenen Löschungsmechanismus ist dann sinnvoll, wenn
der Abstand d zwischen den Stromzuführungen und die anliegende Spannung V so zusammenwirken,
daß im Falle eines auftretenden Lichtbogens die dort wirkende Feldstärke V/d größer
als 100 V/cm ist. Bei den erfindungsgemäßen Lampen liegt die Feldstärke meist zwischen
200 und 400 V/cm. Bei Lampen mit geringerer Feldstärke besteht keine Notwendigkeit
für diese Art von Sicherung, da dort der Bogen durch andere Mechanismen sicher löscht.
[0015] Typische Werte für den Abstand zwischen den beiden Stromzuführungen sind 5 bis 8
mm.
[0016] Mit den erfindungsgemäßen Lampen lassen sich insbesondere extrem kleine Baulängen
von 75 mm und weniger erzielen, unabhängig davon, ob Bajonettsockel oder Schraubsockel
verwendet werden. Eine besonders kurze Baulänge in der Größenordnung von 60 mm läßt
sich bei Verwendung eines Bajonettsockels erreichen, da hier keine Einschränkung der
Reduzierung der Mindestlänge wie bei einem Schraubgewinde zu berücksichtigen ist.
[0017] Die Wirkung der erfindungsgemäßen Sicherung ist also noch schneller und zuverlässiger
als bei einem extra ausgesparten, schlauchartigen Hohlraum.
[0018] Die innere Stromzuführung besitzt bevorzugt einen Durchmesser von mehr als 15 µm.
Häufig können der Leuchtkörper und die inneren Stromzuführungen als Einheit aus einem
einzigen Draht gefertigt sein, d.h. die inneren Stromzuführungen sind die ungewendelten
Leuchtkörperenden. Es ist jedoch auch möglich, separate innere Stromzuführungen zu
verwenden mit einem im Vergleich zum Leuchtkörperdraht unterschiedlichen Durchmesser.
[0019] Die hier beschriebene Sicherungsanordnung wirkt anders als bisher bekannt, indem
meistens bereits innerhalb der ersten Halbwelle nach Entstehen des Lichtbogens die
Betriebsbedingungen für die weitere Existenz des Bogens unterschritten werden. Der
einmal erzeugte Lichtbogen erlischt so schnell, daß eine Aufheizung der Folien und
der Quetschung kaum nachweisbar ist. Die Temperaturerhöhung beträgt nicht mehr als
5 °C.
[0020] Ein entscheidender Vorteil ist, daß definitiv auf eine externe Sicherung, die üblicherweise
im Sockel integriert ist, verzichtet werden kann. Dadurch kann die Baulänge derartiger
Lampen stark reduziert werden (um ca. 25%). Auch die Kosteneinsparung durch den Verzicht
auf die Sicherung ist erheblich. Bisherige Sicherungskonzepte waren noch nicht so
ausgereift, so daß vorsichtshalber weiterhin eine externe Sicherung im Sockel verwendet
wurde.
[0021] Bei diesen einseitig gequetschten Lampen kann der Leuchtkörper U-, V- oder W-förmig
gebogen sein. In einer ersten Ausführungsform liegen beide inneren Stromzuführungen
als ungewendelte Abschnitte vor. In einer zweiten Ausführungsform kann auch lediglich
eine der beiden Stromzuführungen ein ungewendelter Drahtabschnitt sein. Insbesondere
kann diese Ausführungsform auf einseitig gequetschte Lampen mit axialem Leuchtkörper
angewendet werden, die meist an Netzspannungen von etwa 110 V betrieben werden. Hier
ist vorteilhaft lediglich das der Quetschung benachbarte Leuchtkörperende über eine
Stromzuführung in Gestalt eines ungewendelten Abschnitts mit der Dichtungsfolie verbunden.
Die andere Stromzuführung, die als Gestelldraht zum von der Quetschung entfernten
Ende geführt ist, ist ein massiver Draht.
[0022] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Leuchtkörper in mehrere leuchtende
Abschnitte untergliedert, die jeweils durch nichtleuchtende Abschnitte unterteilt
sind.
[0023] Unter dem Begriff Quarzglas soll bevorzugt Quarzglas mit einem SiO
2-Gehalt von mindestens 94 Gew.-% (z.B. Vycor) verstanden werden.
[0024] Bei der erfindungsgemäßen Lampe erfolgt die Halterung des Leuchtkörpers bevorzugt
durch wärmebeständige Haltemittel, die einem Lichtbogen trotzen können, beispielsweise
ein massives Drahtgestell oder Glasstege, die aus dem Material des Kolbens gebildet
werden.
[0025] Die Lampe gemäß der Erfindung läßt sich kostengünstig herstellen, da weniger Bauteile
benötigt werden und die Herstellung besonders gut automatisiert werden kann.
[0026] Insgesamt wird somit eine Halogenglühlampe mit langer Lebensdauer (2000 Std.) für
die Allgemeinbeleuchtung vorgestellt, die sich durch eine verbesserte Betriebssicherheit
und eine bisher nicht erreichte Kompaktheit auszeichnet.
[0027] Die Lampe gemäß der Erfindung eignet sich für den direkten Betrieb an Netzspannung,
worunter ein Bereich von ca. 80 V bis 250 V verstanden werden soll. Sie ist mit einem
geeigneten Sockel versehen. Beispielsweise kann sie mit einem Schraub- oder Stift-
oder Bajonettsockel bestückt sein. Typische Wattstufen sind 25 bis 150 W. Für Allgemeinbeleuchtungszwecke
kann die einseitig gequetschte Lampe mit einem Außenkolben umgeben werden. Aufgrund
ihrer Kompaktheit kann diese Lampe aber auch vorteilhaft in Reflektoren (z.B. PAR-Lampen,
aluminiumbedampfte Reflektorlampen, Kaltlichtreflektorlampen) eingesetzt werden.
[0028] Die Erfindung wird im folgenden anhand zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Hochvolt-Halogenglühlampe,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Halogenglühlampe;
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Reflektorlampe.
[0029] Die Fig. 1 zeigt eine Halogenglühlampe 1 für Allgemeinbeleuchtungszwecke mit einer
Leistung von 75 W, die für den direkten Anschluß an das 230 V-Netz geeignet ist. Sie
besitzt einen zylindrischen Kolben 2 aus Quarzglas mit einem Außendurchmesser von
etwa 12,5 mm bei einem Innendurchmesser von 10,5 mm (mit einer Toleranz von 0,8 mm)
und einer Gesamtlänge von etwa 60 mm (bisher 86 mm). Das eine Ende des Kolbens 2 ist
zu einer Kuppe 3 geformt, die mittig eine Pumpspitze 4 aufweist. Das andere Ende des
Kolbens ist mit einer Quetschdichtung 5 verschlossen, an der ein Bajonettsockel 16
befestigt ist. Der Kolben mit einem Volumen von 1,65 cm
3 ist mit einer Inertgasmischung aus 80 % Kr und 20 % N
2 gefüllt, der ein Halogenzusatz aus 0,005 % CBrClF
2 beigefügt ist. Der maximale Außendurchmesser der Lampe beträgt 18 mm.
[0030] Ein U-förmig gebogener Leuchtkörper 6 aus Wolfram, der durchgehend doppelt gewendelt
ist, erstreckt sich über nahezu die gesamte Innenlänge des Kolbenvolumens, wobei das
Basisteil 7 des

U", das sich quer zur Lampenachse erstreckt, in der Nähe der Kuppe 3 angeordnet ist,
während die beiden Schenkel des

U", die die eigentlichen leuchtenden Wendelabschnitte 8 bilden, sich vom Basisteil
7 zur Quetschdichtung 5 erstrecken und sich dabei zur Quetschdichtung 5 hin leicht
nach außen öffnen. Der Leuchtkörper 6 wird durch ein Gestell 9 gehaltert, das aus
einem Stützdraht aus Wolfram mit einem Durchmesser von ca. 280 µm gefertigt ist. Das
Gestell 9 ist im wesentlichen in einer Ebene, die die Lampenachse enthält, derart
gebogen, daß sich zwischen seinen zwei Schenkein 10 und 11, die achsparallel einander
gegenüberliegend an der Innenwand 12 des Kolbens anliegen, ein Querteil 13 erstreckt,
das den Innendurchmesser des Kolbens überspannt. Weitere Gestellteile sind mit den
Bezugsziffern 14a bis 14f bezeichnet.
[0031] Die beiden leuchtenden Wendelabschnitte 8 gehen an ihren Enden in kurze, etwa 4 mm
lange, ungewendelte Abschnitte 19 über, die als innere Stromzuführungen fungieren.
Die inneren Stromzuführungen 19 sind in die Quetschdichtung 5 über eine Länge von
3 mm eingeschmolzen und dort an Dichtungsfolien 20 aus Molybdän verschweißt. Der Drahtdurchmesser
des Leuchtkörpers und der Stromzuführungen ist 36 µm.
[0032] Zur Erleichterung des Schweißens ist ein Bereich 22 von ca. 2 x 2 mm auf jeder Folie
mit einer Schweißhilfe (Platinpaste) betupft. Die Stromzuführungen 19 ragen aus der
Quetschdichtung lediglich ca. 1 mm in das Kolbenvolumen hinein.
[0033] Am äußeren Ende der Folien 20 sind Kontaktstifte 21 angeschweißt, die über das Ende
der Quetschdichtung 5 hinaus nach außen ragen und mit den Kontaktwarzen 17 am Bajonettsockel
16 verbunden sind.
[0034] In einem weiteren Ausführungsbeispiel (Fig. 2), dessen Aufbau im wesentlichen mit
dem ersten Ausführungsbeispiel übereinstimmt, handelt es sich um eine 230 V-Lampe
mit einer Leistung zwischen 25 und 60 W, deren Gesamtlänge 70 mm (statt früher ca.
90 mm) beträgt. Nur der Leuchtkörper einschließlich der Stromzuführungen ist anders
dimensioniert. Der Drahtdurchmesser beträgt je nach Leistung etwa 15 bis 45 µm. Der
Leuchtkörper 25 ist U-förmig gebogen. Die beiden parallel zur Lampenachse geführten
Schenkel des Leuchtkörpers sind selbst wiederum in zwei doppelt gewendelte leuchtende
Abschnitte 26 untergliedert, die jeweils durch einfach gewendelte Abschnitte 27 miteinander
verbunden sind. Auch das Verbindungsteil 28 des U ist einfach gewendelt. Es ist quer
zur Lampenachse in der Nähe der Pumpspitze 24 angeordnet. Seine Enden sind um 90°
abgewinkelt und erstrecken sich jeweils zu einem Abschnitt 26.
[0035] In Höhe des Verbindungsteils 28 wird der Leuchtkörper von einem ovalen Glassteg 30
fixiert, der aus dem Material des Kobens gebildet ist. Das Verbindungsteil 28 ist
im Glassteg 30 eingequetscht. Zusätzlich ist der Leuchtkörper 25 im Bereich der einfach
gewendelten Abschnitte 27 jeweils durch einen weiteren Glassteg 31 fixiert, der einen
kreisförmigen Querschnitt besitzt.
[0036] An der Quetschdichtung 29 des Kolbens ist ein Schraubsockel 32 befestigt, dessen
Kontaktflächen 33 in bekannter Weise, jedoch ohne zwischengeschaltete Sicherungen,
über Zuleitungsdrähte 34 mit den äußeren Kontaktstiften 35 des Kolbens verbunden sind.
[0037] Vergleichsversuche zwischen den erfindungsgemäßen Lampen (A), Lampen mit schlauchartigem
Hohlraum (B1) sowie Lampen (B2) mit massiven Stromzuführungen (Durchmesser 280 µm)
zeigen folgende Unterschiede:
- Die Stromstärke im Lichtbogen ist erfindungsgemäß (A) auf 60 A gegenüber vorher 600
A (B2) bzw. 70 A (B1) begrenzt.
- Die Zeitdauer des Lichtbogens ist jetzt auf etwa 1 ms gegenüber vorher 3 ms (B1) bzw.
25 ms (B2) reduziert.
- Die Energieaufnahme ist jetzt auf ca. 1 mWs gegenüber vorher 5 mWs (B1) bzw. 2700
mWs (B2) beschränkt.
- Die Temperaturerhöhung an der Folie beträgt lediglich 5 K (A) gegenüber 20 K (B1)
bzw. mehr als 1000 K (B2).
[0038] Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Maßnahme wird insbesondere dadurch eindrucksvoll
unterstrichen, daß beim bewußten Fehlbetrieb einer 75W/12V-Lampe am 220 V-Netz der
Lichtbogen zuverlässig gelöscht wurde und keine Kolbenexplosion auftrat.
[0039] Insgesamt ergibt sich durch die erfindungsgemäße Anordnung eine höhere Zuverlässigkeit,
kürzere Ansprechzeit und einfachere sowie kostengünstigere Herstellung bei einseitig
gequetschten Halogenglühlampen für Mittelvolt- und Hochvoltbetrieb.
[0040] Fig. 3 zeigt ein Reflektorlampe 40 mit einer Betriebsspannung von 230 V und einer
Leistung von 50 W. Die Einbaulampe 41 selbst ist ähnlich wie in Fig. 2 aufgebaut.
Sie hat einen Außendurchmesser von ca. 13 mm. Zur besseren Kompaktifizierung besitzt
sie nur einen einzigen Glassteg 42, der im Bereich der Kolbenkuppe sitzt. Auf diese
Weise erreicht sie eine Baulänge von lediglich 38 mm, gerechnet von der Quetschung
bis zur Pumpspitze. Die Lampe kann daher in einem sehr kompakten Reflektor 43 aus
Glas mit einem Außendurchmesser von 50 mm untergebracht werden. Zur besseren Fixierung
dient eine Lochscheibe 44 aus Metallblech in Höhe des Ansatzes der Quetschung 45.
[0041] Der Reflektor verjüngt sich zum Reflektorhals 46 hin auf einen Außendurchmesser von
20 mm. Seine Gesamtlänge ist 49 mm. Zudem wirkt sich das gezeigte Wendeldesign mit
zwei kurzen parallelen Schenkeln 47, die nahe beieinander stehen, vorteilhaft auf
die Lichtverteilung im Reflektor aus. Die Abmessungen der beiden Wendelschenkel sind
ca. 0,5 x 9,5 mm.
[0042] Während bei herkömmlichen Reflektorlampen (ohne inhärente Sicherung) üblicherweise
zwischen Reflektorkalotte und Sockel ein Zwischenteil (aus Keramik) eingefügt ist,
in dem die Sicherung untergebracht ist, kann hier darauf verzichtet werden. Dieses
Zwischenteil mußte bisher in den Reflektor eingekittet werden. Demgemäß kann jetzt
auf Sockelkitt vollständig verzichtet werden.
[0043] Die Reflektorlampe besitzt zur weiteren Verkürzung der Baulänge einen am Reflektorhals
direkt angeformten Glassockel 48. Dieser besteht im wesentlichen aus einer ebenen
Endfläche 49 am Ende des Reflektorhalses. Die äußeren Stromzuführungen 50 der Einbaulampe
sind durch zwei Öffnungen nach außen geführt und in zwei Kontaktstifthülsen 51 eingecrimpt.
Die Kontaktstifthülsen selbst sind in die Öffnungen eingenietet. Das Prinzip dieses
Glassockels ist ähnlich dem im DE-GM 82 34 509 beschriebenen Glassockel.
[0044] In einem anderen Ausführungsbeispiel hat diese Reflektorglühlampe statt des Glassockels
einen üblichen Schraubsockel oder Bajonettsockel.
[0045] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 hat besondere Vorteile gegenüber bekannten Reflektorlampen,
da sowohl die Anzahl der Bauteile (jetzt sechs Bauteile, früher zehn Bauteile incl.
Zwischenteil) verringert als auch die Montagetechnik erheblich vereinfacht werden
kann. Das neue Produkt kann daher wesentlich kostengünstiger und zeitsparender hergestellt
werden.
[0046] Aufgrund der inhärenten Sicherung kann außerdem zusätzlich auf die Abdeckscheibe
verzichtet werden, wenn das Quarzglas in an sich bekannter Weise dotiert ist um den
notwendigen UV-Schutz zu gewährleisten.
[0047] Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere
eignet sie sich auch für Halogenglühlampen für den Netzbetrieb an 110 V. Des weiteren
können die beiden Wendelabschnitte nochmals unterteilt sein. Die Stoßfestigkeit des
Leuchtkörpers kann durch zusätzliche Maßnahmen weiter verbessert werden. Die Füllung
kann auch aus anderen an sich bekannten Bestandteilen bestehen, z.B. kann als Halogenzusatz
CH
2Br
2 verwendet werden. Zusätzlich zu dem Haltegestell aus Draht können zur Leuchtkörperfixierung
rohrartige Halter aus Quarzglas (Glasstege), die aus dem Material des Kolbens gebildet
sind, verwendet werden.
[0048] In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Leuchtkörper axial angeordnet und die
Stromzuführung, die zu dessen quetschungsseitigem Ende führt, als ungewendelter Abschnitt
in die Quetschung eingeschmolzen.
[0049] Mit der Erfindung steht eine preisgünstige Halogenglühlampe mit geringer Leistungsaufnahme
bis herab zu 25 W für den direkten Netzanschluß zur Verfügung, wie sie für die Allgemeinbeleuchtung
von besonderem Interesse ist. Bevorzugte Leistungsstufen liegen bei maximal 250 W.
[0050] Die Erfindung ist besonders vorteilhaft für einseitig gequetschte Halogenglühlampen
mit kleiner Leistung (25 bis 75 W) gedacht, da hier insbesondere unter Verwendung
eines Glas- oder Bajonettsockels die platzsparende Wirkung der Erfindung am meisten
zum Tragen kommt.
1. Einseitig gesockelte Halogenglühlampe (1) für den Betrieb mit Wechselfrequenz an Netzspannung,
mit folgenden Merkmalen:
- ein durch eine einzige Quetschung (5) hermetisch abgedichteter Kolben (2) aus Quarzglas,
- ein Sockel (16; 32), der an der Quetschung befestigt ist,
- eine Füllung aus Inertgas und einem halogenhaltigen Zusatz,
- ein Leuchtkörper (6; 25) mit zwei Enden,
- ein Stromzuführungssystem, das eine elektrische Zuleitung für den Leuchtkörper (6)
bereitstellt,
- das Stromzuführungssystem umfaßt innere Stromzuführungen (19), die die Leuchtkörperenden
mit in der Quetschung (5; 29) eingebetteten Dichtungsfolien (20) verbinden und die
über einen Teil ihrer Länge in die Quetschung eingebettet sind, wobei mindestens eine
der Stromzuführungen (19) aus einem ungewendelten Draht besteht,
- dadurch gekennzeichnet, daß eine inhärente Sicherungswirkung dadurch erzielt wird,
daß mindestens eine der beiden inneren Stromzuführungen (19) aus einem Draht mit einem
Durchmesser von höchstens 130 µm, bevorzugt höchstens 80 µm, gefertigt ist, der über
eine Länge von mindestens 2 mm in die Quetschung (5 ;29) eingebettet ist, wobei der
Abstand d zwischen den Stromzuführungen und die anliegende Spannung V so zusammenwirken,
daß im Falle eines zwischen den Stromzuführungen auftretenden Lichtbogens die dort
wirkende Feldstärke V/d größer als 100 V/cm ist, und bevorzugt zwischen 200 und 400
V/cm liegt.
2. Halogenglühlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leuchtkörper (6)
U-, W- oder V-förmig gebogen ist und beide Stromzuführungen (19) in etwa parallel
angeordnet sind und in die Quetschung mit einem Abstand von mindestens 5 mm eingeschmolzen
sind.
3. Halogenglühlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leuchtkörper (6)
aus mehreren leuchtenden Abschnitten (26) besteht, die durch nichtleuchtende Abschnitte
(27) beabstandet sind.
4. Halogenglühlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein wärmebeständiges
Halterungsmittel (9; 30, 31) den Leuchtkörper fixiert.
5. Halogenglühlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leuchtkörper (6)
axial angeordnet ist und die Stromzuführung, die zu dessen quetschungsseitigem Ende
führt, als ungewendelter Abschnitt in die Quetschung eingeschmolzen ist.
6. Halogenglühlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leuchtkörper (6)
und die innere Stromzuführungen (19) aus einem einzigen Draht gefertigt sind.
7. Halogenglühlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sockel ein Bajonettsockel
(16) ist.
8. Halogenglühlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamte Baulänge
der Lampe kleiner oder gleich 75 mm ist.
9. Halogenglühlampe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lampe eine Reflektorlampe
ist.
10. Halogenglühlampe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflektorlampe eine
Reflektorkontur mit angeformtem Glassockel besitzt.