[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Erdungsmodul zum Anschließen von Erdungsleitern
an Kontaktelemente und zum Aufrasten auf Schienen.
[0002] Derartige Erdungsmodule werden in Verbindung mit Reihenklemmen nach DE 43 33 263
C2 zur Verbindung von Leitern für Spannungen bis zu 1000 V verwendet.
[0003] In der DE 43 33 263 C2 wird eine Reihenklemme beschrieben, bei welcher Schneid-Klemm-Kontaktelemente
in einem Isolierstoffgehäuse getrennt voneinander angeordnet sind. Jedes Schneid-Klemm-Kontaktelement
ist mit einem Mittelabgriff verbunden und kann über diese mit Funktionssteckern verbunden
werden. Die an die Schneid-Klemm-Kontaktelemente der Reihenklemme angeschlossenen
ankommenden und abgehenden Leiter sind zunächst nicht miteinander elektrisch verbunden.
Die Verbindung erfolgt über Verbindungsstecker über die Mittelabgriffe, z.B. über
Erdungsstecker.
[0004] Es ist des weiteren eine Anschlußeinrichtung bekannt (DE-Anmeldung 195 37 528), mit
der unterschiedliche Anschlußaufgaben durch den modularen Aufbau gelöst werden können.
Ein Basiselement mit Aufnahmen für den Anschluß der ankommenden und abgehenden Kabel
wird auf die Tragschiene aufgerastet. Zwischen den Aufnahmen für die Anschlußelemente
können Funktionsbausteine gesteckt werden,z.B. ein Überspannungs-/Überstromschutz.
[0005] Die bekannte Reihenklemme und die bekannte Anschlußeinrichtung sind für den Anschluß
von Leiterquerschnitten von 1 mm
2 bis 2,5 mm
2 an die Schneid-Klemm-Kontaktelemente geeignet und können nicht für größere Leiterquerschnitte
über 2,5 mm
2 verwendet werden, da für Leiterquerschnitte über 2,5 mm
2 höhere Kontaktierungskräfte benötigt werden, die nur mit den bekannten Schraubkontakt-Anschlüssen
bis 4 mm
2 beherrschbar sind.
[0006] In der EP 0 556 560 B1 wird eine Schutzleiterklemme beschrieben, die auf eine Tragschiene
aufrastbar ist und welche Klemmen zum Anschließen von Leitern enthält, die mit einer
elektrisch leitenden Platte in Verbindung stehen, die ihrerseits mit der Tragschiene
verbindbar ist.
[0007] Nachteilig ist insbesondere die verwendete Anschlußtechnik, die keine Anwendung der
Schneid-Klemm-Technik im Anschlußbereich erlaubt und eine Abisolierung der anzuschließenden
Leiter erforderlich macht. Die Lösung der angeschlossenen Leiter ist nur mit einem
Werkzeug möglich, ebenso das Einbringen.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Erdungsmodul zu entwickeln, mit dem ein schnelles,
bequemes und zuverlässiges Anschließen und Lösen von einer oder von mehreren Erdungsleitungen
für eine große Bandbreite von Drahtdurchmessern gewährleistet sind.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung die Merkmale des Anspruches 1 vor.
[0010] Das Erdungsblech kann auf seiner einen Seite wahlweise mit dem Schneid-Klemm-Kontaktelement
über dessen Mittelabgriff und auf seiner anderen Seite mit einem Schraubkontakt-Anschluß
verbunden sein. Durch die Kombination eines Schneid-Klemm-Anschlußkontaktelementes
und eines Schraubanschluß-Kontaktes in einem Erdungsmodul und durch das konstruktive
Zusammenwirken beider Anschlußkontaktarten wird der Anschluß einer breiten Palette
von Drahtquerschnitten, insbesondere von großen Querschnitten, gewährleistet. Es können
auch mehrere Erdungskabel angeschlossen werden, entweder beidseitig an den jeweiligen
Anschlußkontakten oder auch in einem Schraubkontakt-Anschluß gemeinsam.
[0011] Durch die Schaffung von mehreren Kontaktpunkten am Erdungsblech wird eine sichere
Kontaktierung erreicht.
[0012] Die Verwendung der bekannten speziellen Schneid-Klemm-Anschlußkontakte mit Einlaufschrägen
bewirkt, daß reduzierte Kräfte zur Kontaktierung von größeren Drahtquerschnitten benötigt
werden.
[0013] Die Erdungsmodule nach der Erfindung zeichnen sich durch eine hohe Strombelastbarkeit
aus.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0015] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
eines Erdungsmodules näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Draufsicht auf das Erdungsmodul,
- Fig. 2
- eine perspektivische Draufsicht auf das Erdungsmodul nach Fig.1 ohne Oberteil,
- Fig. 3
- die perspektivische Ansicht des Unterteils des Erdungsmoduls nach Fig. 1,
- Fig. 4
- die perspektivische Ansicht des Erdungsbleches im Erdungsmodul nach den Fig. 1,2,
- Fig. 5
- die perspektivische Ansicht eines Schneid-Klemm-Kontaktelementes im Erdungsmodul nach
den Fig. 1,2 und
- Fig. 6
- die perspektivische Draufsicht auf den Schraubkontakt des Erdungsmoduls nach den Fig.
1, 2.
[0016] Entsprechend der Darstellung in der Fig. 1 besteht das Erdungsmodul 10 im wesentlichen
aus einem Gehäuseoberteil 1 (Fig. 1) mit den oberen Öffnungen 20 bis 22, den seitlichen
Öffnungen 23, 24 und aus einem Gehäuseunterteil 2 (Fig. 3), die miteinander verrastet
sind.
[0017] Im aus dem Unterteil 2 und dem Oberteil 1 gebildeten Gehäuse des Erdungsmoduls 10
ist eine Kombination aus miteinander verbundenen Kontakten 3,4,9 (Fig. 4 bis 6) eingebracht.
Das Erdungsmodul 10 ist im Beispiel auf eine Hutschiene 7 aufgerastet, die auf eine
Spezialschiene 8 (DIN-Schiene) aufgebracht ist.
[0018] Die Kombination der miteinander verbundenen Kontakte 3,4,9 bildet den Erdungskontakt.
Der Erdungskontakt besteht aus einem Erdungsblech 9 und wahlweise aus zwei Anschlußkontakten
mit gleichen oder unterschiedlichen Anschlußprinzipien. Das Erdungsblech 9 besteht
entsprechend der Darstellung in der Fig. 4 aus den seitlich mehrfach abgewinkelten
Kontaktfedern 11, die in der Mitte zusammengeführt sind und einen Kontaktbereich 19
mit drei Kontaktfahnen 12, 13, 14 bilden. Die Kontaktfahnen 12 bis 14 sind aus dem
mittleren Kontaktbereich 19 nach oben abgewinkelt. Die Kontaktfahnen 12 bis 14 kontaktieren
im Einbauzustand mit jeweils seitlich eingesteckten Anschlußkontakten (Fig. 5,6),
z.B. auf der einen Seite mit einem Schneid-Klemm-Anschlußkontakt 3 über dessen Mittelabgriff
15 (Fig. 5) und auf der anderen Seite mit einem Schraubkontakt-Anschluß 4 über dessen
Kontaktfahne 16 und über seinen Mittelabgriff 18 (Fig. 6). Die Kontaktfahne 16 mit
dem Mittelabgriff 18 ist in die Halterung 6 eingebracht und wird mittels einer Schraube
5 zusammen mit dem anzuschließenden Draht gehalten. Der Schraubkontakt-Anschluß 4
kann auch einstückig ausgebildet sein.
[0019] Es können auch auf beiden Seiten gleiche Anschluß-Kontaktarten vorgesehen sein, z.B.
beidseitig Schneid-Klemm-Kontaktelemente 3.
[0020] Die aus dem mittleren Kontaktbereich 19 des Erdungsbleches 9 seitlich herausgebogenen
Abwinkelungen 17 dienen der stabilen Einbringung des Erdungsbleches 9 in das Unterteil
2 (Fig. 2).
[0021] Mit der Anordnung von drei Kontaktierungspunkten am Erdungsblech 9 für die Anschlußkontakte
3,4 wird eine hohe Kontaktsicherheit geschaffen.
[0022] Die Kontaktfedern 11 des Erdungsbleches 9 umgreifen das Hutschienenprofil und stellen
damit die Erdungsverbindung zwischen dem mit einer oder mit mehreren Erdungsleitungen
verbundenen Erdungsmodul 10 und mit nicht dargestellten Anschlußelementen auf der
Schiene 7,8, z.B. Reihenklemmen, her.
[0023] Das Unterteil 2 (Fig. 3) wird mit den vorgesehenen Anschluß-Kontaktelementen 9,3,4
bestückt und auf die Schiene 7 aufgerastet.
[0024] Die Verrastung mit der Schiene 7 erfolgt über den unteren Bereich 27 der Kontaktfedern
11 des Erdungsbleches 9 und über die Rastnasen 28 des Unterteils 2. Die Verrastung
des Erdungsbleches 9 mit dem Unterteil 2 erfolgt über den oberen Bereich 26 der Kontaktfedern
11 an der Stelle 29 des Unterteils 2 und über den mittleren Kontaktbereich 19 an der
Stelle 30 des Unterteils 2 sowie über die Abwinkelungen 17 an der Stelle 31 des Unterteils
2 (Fig. 2 bis 4).
[0025] Das Oberteil 1 wird dann auf das bestückte Unterteil 2 daraufgeschoben und verrastet
(Fig. 1).
[0026] Im Oberteil 1 sind drei obere Öffnungen 20 bis 22 vorgesehen, über die die Kabeladern
(Erdungsleitungen) zu den Schneid-Klemm-Kontaktanschlußelementen eingeführt werden
können (Öffnungen 20, 21). Die mittlere Öffnung 22 dient zur Einbringung von Kennzeichnungen
oder dgl. oder zum Abgreifen einer weiteren Erdungsleitung (Fig. 1).
[0027] Die seitlich in das Oberteil 1 eingebrachten Öffnungen 23, 24 werden zum Anschluß
von einer oder von mehreren Erdungsleitungen am Schraubkontakt-Anschluß 4 (Öffnung
23) und zum Einbringen eines Prüfabgriffes verwendet (Öffnung 24). Der nicht dargestellte
Prüfabgriff kontaktiert dabei mit der Kontaktzunge 25 des Schneid-Klemm-Kontakt-Anschlusses
3 (Fig. 5).
[0028] Das funktionelle Zusammenwirken von Schneid-Klemm-Anschlußkontaktelementen und Schraubanschluß-Kontakten
in einem Erdungsmodul gewährleistet, daß in einem breiten Spektrum von Kabeldurchmessern
Erdungsanschlüsse realisiert und somit auch hohe Strom-Spannungsbelastungen beherrscht
werden können.
[0029] Das Erdungsmodul 10 kann leicht und zuverlässig auf DIN-Schienen 8 aufgerastet werden
(Fig. 1).
BEZUGSZEICHENLISTE
[0030]
- 01
- Oberteil
- 02
- Unterteil
- 03
- Schneid-Klemm-Kontakt-Anschluß
- 04
- Schraubkontakt-Anschluß-Schelle
- 05
- Schraube
- 06
- Halterungs-Schelle
- 07
- Hutschiene
- 08
- Spezialschiene
- 09
- Erdungsblech
- 10
- Erdungsmodul
- 11
- Kontaktfeder
- 12
- Kontaktfahne
- 13
- "
- 14
- "
- 15
- Mittelabgriff
- 16
- Kontaktfahne
- 17
- Abwinkelung zur Festlegung
- 18
- Mittelabgriff
- 19
- Kontaktbereich
- 20
- Öffnung für Kabeladeranschluß
- 21
- Öffnung für Kabeladeranschluß
- 22
- Öffnung für Kennzeichnungen
- 23
- Öffnung für Prüfabgriff/Kennzeichnungen
- 24
- Öffnung zum Einklinken
- 25
- Prüf-Kontaktzunge
- 26
- oberer Kontakt-Bereich
- 27
- unterer Kontakt-Bereich
- 28
- Rastnase
- 29
- Stelle
- 30
- Stelle
- 31
- Stelle
1. Erdungsmodul zum Anschließen von Erdungsleitern an Kontaktelemente und zum Auftasten
auf Schienen,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Erdungsblech (9) auf beiden Seiten wahlweise mit einem bekannten Schneid-Klemm-Anschlußkontakt
mit Einlaufschräge (3) über dessen Mittelabgriff (15) oder mit einem Schraubkontakt-Anschluß
(4) oder auf seiner einen Seite mit einem Schneid-Klemm-Anschlußkontakt mit Einlaufschräge
(3) über dessen Mittelabgriff (15) und auf seiner anderen Seite mit einem Schraubkontakt-Anschluß
(4) verbunden ist.
2. Erdungsmodul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdungsblech (9) aus
seitlich mehrfach abgewinkelten Kontaktfedern (11), die in der Mitte zusammengeführt
sind und einen Kontaktbereich (19) mit drei Kontaktfahnen (12, 13,14) bilden, besteht,
wobei die Kontaktfahnen (12,13,14) aus dem mittleren Kontaktbereich (19) nach oben
abgewinkelt sind.
3. Erdungsmodul nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdungsblech (9)
über mindestens drei Kontaktpunkte mit den Anschlußkontaktelementen (3,4) verbunden
ist.
4. Erdungsmodul nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Erdungsmodul
(10) über das Erdungsblech (9) auf Schienen (7,8) aufrastbar ist.