[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung von aus einem Leitungsvorrat
abgezogenen Flachbandleitern mit Steckern, insbesondere Schneidklemmkontaktierelementen,
ausgerüsteten Gehäusen in einer Kontaktierstation, die in der Bearbeitungsfolge jeweils
nachgeschaltet aufgebaut ist aus einer Flachbandleitervorratseinrichtung, einer Leitungsvorschubeinrichtung,
einer Ablängstation und einer die abgelängten Leitungen erfassenden Quertransporteinrichtung
für den Transport der Flachbandleiter zu der Kontaktierstation, der von der anderen
Seite mit einer Zufuhreinrichtung, die Gehäuse zuführbar sind, sowie zu den nachfolgenden
Bearbeitungsstationen, wobei beidseits der entlang der einzelnen Bearbeitungsstationen
verlaufenden Quertransportrichtung vertikal bewegbare Klemmzangen angeordnet sind,
um die abgelängten Leitungen an den jeweiligen Bearbeitungsstationen zu fixieren.
[0002] Eine derartige Kabelkonfektioniervorrichtung ist aus der eigenen europäischen Patentanmeldung
95 11 1726.6 der Anmelderin bekannt. Bei dieser bekannten Kabelkonfektioniervorrichtung
besteht die Quertransporteinrichtung aus zwei einander gegenüberliegend angeordneten,
entlang der einzelnen Bearbeitungsstationen verlaufenden Zangen, die synchron waagerecht
hin- und herbeweglich in der Lage sind, einen abgelängten Flachbandleiter von Bearbeitungsstation
zu Bearbeitungsstation zu transportieren. Neben dem Transport übernehmen die Zangen
auch die Funktion der Fixierung der abgelängten Leitungen an den jeweiligen Bearbeitungsstationen.
Zwar ermöglicht diese Quertransporteinrichtung einen zuverlässigen Transport der abgelängten
Leitungen von Bearbeitungsstation zu Bearbeitungsstation, jedoch hat sich in der Praxis
herausgestellt, daß die großen Abmaße, der hoch angelegte Schwerpunkt sowie die großen
Massen der beiden Zangen bei dem getakteten Betrieb der Quertransporteinrichtung durch
die großen Beschleunigungs- und Bremskräfte einen unruhigen Lauf der Maschine bewirken.
Die großen und schwer zu bewegenden Klammern bewirken darüber hinaus eine Begrenzung
der Taktgeschwindigkeit der Quertransporteinrichtung.
[0003] Der Erfindung liegt demgegenüber die
Aufgabe zugrunde, eine Kabelkonfektioniereinrichtung der voranstehend beschriebenen Art derart
weiterzuentwickeln, daß die Quertransporteinrichtung höhere Takt- und somit Bearbeitungsgeschwindigkeiten
ermöglicht, ohne daß die Quertransporteinrichtung einen unruhigen Lauf der Kabelkonfektioniervorrichtung
bewirkt.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Quertransporteinrichtung aus mindestens einem Transportschlitten mit darauf
hintereinander angeordneten Transportbacken besteht, und daß der Transportschlitten
zwischen den Klemmzangen angeordnet vor den einzelnen Bearbeitungsstationen hin- und
hergetaktet verfahrbar ist.
[0005] Durch die Untergliederung der Kabelkonfektioniervorrichtung in eine Quertransporteinrichtung
zum Transportieren der abgelängten Leitungen entlang der Bearbeitungsstationen sowie
in Klemmzangen zum Fixieren der abgelängten Leitungen an den jeweiligen Bearbeitungsstationen
wurde eine erhebliche Reduzierung der Abmaße und Massen der Quertransporteinrichtung
bewirkt. Die erfindungsgemäß ausgestaltete Quertransporteinrichtung ist nunmehr nur
noch für den Transport der abgelängten Leitungen von einer Bearbeitungsstation zur
nächsten verantwortlich, während die Fixierung an den Bearbeitungsstationen durch
die aus dem Stand der Technik bekannten Klemmzangen übernommen wird. Da eine solchermaßen
ausgestaltete Quertransporteinrichtung viel kleiner und leichter ausgebildet werden
kann, kann diese auch mit höheren Taktgeschwindigkeiten betrieben werden, ohne daß
die auftretenden Beschleunigungs- und Bremskräfte einen unruhigen Lauf der Maschine
bewirken.
[0006] Um eine möglichst effektiv arbeitende Quertransporteinrichtung zu schaffen, entspricht
die Zahl der auf jedem Transportschlitten hintereinander angeordneten Transportbacken
mindestens der Zahl der Bearbeitungsstationen, entlang derer die Quertransporteinrichtung
hin- und hergetaktet verfahrbar ist. Auf diese Weise wird gewährleistet, daß mit jedem
Arbeitstakt der Quertransporteinrichtung jede der hintereinander angeordneten Bearbeitungsstationen
mit entsprechenden Leitungen versorgt wird.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die auf den Transportschlitten
angeordneten Transportbacken jeweils als aus einem festen Backenteil und einem beweglichen
Backenteil bestehende Backenpaare ausgebildet. Die beweglichen Backenteile können
tangential an der Umfangsfläche eines Zahnrades angeordnet sein, das innerhalb des
Transportschlittens angeordnet über eine Zahnstange antreibbar ist, die alle Zahnräder
für die beweglichen Backenteile eines Transportschlittens miteinander koppelt. Durch
die Verwendung einer alle Zahnräder miteinander verbindenden Zahnstange wird sichergestellt,
daß alle an den Zahnrädern angeordneten beweglichen Backenteile eines Transportschlittens
gleichmäßig und gleichzeitig angetrieben werden.
[0008] Vorzugsweise sind die beweglichen Backenteile zweiteilig aus einem flexiblen Material,
vorzugsweise Federstahl, hergestellt. Diese federnde zweiteilige Ausgestaltung der
beweglichen Backenteile hat den Vorteil, daß auch beim gleichzeitigen Transport zweier
abgelängter Leitungen oder beim Vorliegen großer Dickenunterschiede der Flachbandleiter
eine annähernd gleiche Anpressung der zu transportierenden Leitung durch die Transportbacken
erfolgen kann.
[0009] Die Zahnstange zum Antrieb der mit den beweglichen Backenteilen bestückten Zahnräder
sowie der Antrieb eines jeden Transportschlittens erfolgt vorzugsweise über hin- und
herverfahrbare Pneumatikantriebe.
[0010] Um unabhängig von der Leitungsdicke der von den Transportbacken eines Transportschlittens
erfaßten Leitungen eine gleichmäßige Anpreßkraft und somit einen sicheren Halt der
Leitungen während des Transportes zu gewährleisten, ist im Bereich jeder Transportbacke
auf der Zahnstange eine vorzugsweise als Wendelfeder ausgebildete Druckfeder angeordnet.
[0011] Die festen Backenteile der Transportbacken können gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung auswechselbar in den Transportschlitten angeordnet sein, um diese Backenteile
an die Aufnahme verschiedener Kabeldicken anzupassen.
[0012] Bei der Verwendung größerer Kabellängen kann es gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung vorteilhaft sein, zwei Transportschlitten zu verwenden, um einen Querversatz
der abgelängten Leitungen beim Transport von Bearbeitungsstation zu Bearbeitungsstation
zu verhindern. Insbesondere bei der Verwendung von relativ steifen Leitungen ist es
dabei vorteilhaft, daß die zwei verwendeten Transportschlitten über eine gemeinsame
Traverse miteinander verbunden sind, damit beide Transportschlitten immer synchron
miteinander weitergetaktet werden, so daß ein Knicken der zu transportierenden Leitung
vermieden wird.
[0013] Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß es aufgrund der höheren Taktgeschwindigkeiten
der Quertransporteinrichtung sowie der zweiteiligen Ausgestaltung der beweglichen
Klemmbackenteile möglich ist, daß bei der Konfektionierung mit bis zu 9-poligen Steckern
zwei abgelängte Leitungen gleichzeitig an jeder Bearbeitungsstation bearbeitbar sind.
[0014] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der eine bevorzugte
Ausführungsform einer Kabelkonfektioniervorrichtung schematisch dargestellt ist. In
der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen Kabelkonfektionierautomaten in einer schematischen Gesamtansicht von oben;
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht eines Transportschlittens in zwei Arbeitsstellungen;
- Fig. 3a
- eine ausschnittsweise Seitenansicht eines Teilbereichs eines Transportschlittens gemäß
Fig. 2, eine Transportbacke in geöffneter Stellung darstellend;
- Fig. 3b
- eine Fig. 3a entsprechende Darstellung mit einer geschlossenen Transportbacke und
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf einen beweglichen Backenteil.
[0015] Die Maschine ist aufgebaut aus verschiedenen, einander nachgeschalteten, der Bearbeitungsfolge
entsprechenden Einrichtungen, die einerseits die Zufuhr von Flachbandleitern zu einer
Kontaktierstation und andererseits die Anlieferung von Steckverbindern zu eben dieser
Kontaktierstation umfaßt, in der der Automat die Leitungen ein- oder beidseitig mit
den Steckverbindern bestückt. Zur Zufuhr von Flachbandleitern sind hintereinandergeschaltet
eine Leitungsvorratseinrichtung 1, die Flachbandleiter 2 in Form einer oder zwei Kabeltrommeln
aufgerollt aufweist, eine Kabelrücklaufsperre 3 für den Flachbandleiter 2 zur Unterstützung
einer Leitungsvorschubeinrichtung 4, eine Ablängstation 5 und in koaxialer Linie hierzu
eine axial verfahrbare Kabelvorziehzange 6 zum Ausziehen der gewünschten Leitungslänge.
Die im Leitungsvorrat 1 aufgewickelten Flachbandleiter 2 werden durch die Kabelrücklaufsperre
3 geführt, so daß zum Einziehen der gewählten Länge Flachband mit dem Kabeltrommelantrieb
zunächst eine Schlaufe gebildet wird und sodann die Leitungsvorschubeinrichtung 4
aktiviert wird, die die gewählte Flachbandlänge zur Kabelvorziehzange 6 transportiert.
Ein Zurücklaufen des derart eingezogenen Flachbandes 2 zur Abrollseite hin wird durch
die Kabelrücklaufsperre 3 verhindert.
[0016] Die Kabelvorziehzange 6 ist axial verfahrbar auf einer Schiene angeordnet, wie dies
durch den Doppelpfeil in Fig. 1 dargestellt ist, und bewegt sich gegen einen linksseitigen
Anschlag. Ein Greifwerkzeug der Kabelvorziehzange 6 nimmt den angelieferten Flachbandleiter
2 an und zieht diesen in seiner Rückwärtsbewegung bis zu der in Fig. 1 dargestellten
Position. Damit ist der Flachbandleiter 2 in den eigentlichen Arbeitsraum der Maschine
eingezogen. Bei Kabellängen über 300 mm fördert die Leitungsvorschubeinrichtung 4
Flachbandleiter 2 nach, wobei sich im Arbeitsraum eine Schlaufe bildet. Es liegt nunmehr
die gewünschte Bearbeitungslänge an Flachbandleiter 2 im Arbeitsraum der Maschine
an.
[0017] Quer zu dem beschriebenen Verlauf der Zuliefereinrichtungen 1, 3, 4, 5 und 6 für
den Flachbandleiter 2 erstrecken sich, wiederum hintereinander in Bearbeitungsrichtung
angeordnet, die einzelnen Bearbeitungsstationen der Maschine. Diese werden miteinander
verknüpft durch eine Quertransporteinrichtung 7. Diese Quertransporteinrichtung 7
ist zwischen Klemmzangen 8 angeordnet, die sich beidseits der entlang der einzelnen
Bearbeitungsstationen verlaufenden Quertransportrichtung erstrecken und vertikal bewegbar
dazu dienen, die abgelängten Flachbandleiter 2 an den jeweiligen Bearbeitungsstationen
zu fixieren.
[0018] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Quertransporteinrichtung
7 aus zwei Transportschlitten 9, die über eine Traverse 10 miteinander verbunden sind.
Die Traverse 10 kann bei Kabellängen von 82 bis 500 mm entfallen, da aufgrund der
Biegeelastizität dieser Leitungen ein leichter Versatz der Transportschlitten 9 zueinander
keine Beschädigung der Leitung bewirkt. Bei der Bearbeitung kurzer Kabellängen ist
die Verwendung nur eines Transportschlittens 9 ausreichend.
[0019] Der Aufbau eines Transportschlittens 9 ist in den Abbildungen Fig. 2, 3a und 3b detaillierter
dargestellt. Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, sind auf jedem Transportschlitten 9
Transportbacken 11 angeordnet, wobei die Anzahl der auf dem Transportschlitten 9 angeordneten
Transportbacken 11 der Anzahl der der Kabelvorziehzange 6 folgenden Bearbeitungsstationen
entspricht. Wie insbesondere aus Fig. 3a und 3b ersichtlich, besteht jede Transportbacke
11 aus einem festen, auf der Oberseite des Transportschlittens 9 angeordneten Backenteil
11a und einem beweglichen Backenteil 11b. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der bewegliche Backenteil 11b tangential an der Umfangsfläche eines innerhalb
des Transportschlittens 9 angeordneten Zahnrades 12 angeordnet. Um die Transportbacken
11 an verschiedene Kabeldicken anpassen zu können, ist der mit einer profilierten
Transportfläche 11c versehene feste Backenteil 11a auswechselbar auf dem Transportschlitten
9 angeordnet. Zu diesem Zweck weist der feste Backenteil 11a auf der der Transportfläche
11c gegenüberliegenden Seite eine mit zwei Hinterschneidungen versehene Nut 13 auf,
mittels der der feste Backenteil 11a auf einen Nutenstein 14 oder dergleichen aufschiebbar
ist.
[0020] Innerhalb des Transportschlittens 9 steht jedes Zahnrad 12 eines Transportschlittens
9 im Eingriff mit einer Zahnstange 15, wobei die Zahnstangen 15 miteinander fest verbunden
sind, damit alle Zahnräder 12 eines Transportschlittens 9 bei der Bewegung einer Zahnstange
15 gleichzeitig aktiviert werden. Zum taktweisen Hin- und Herbewegen der Zahnstange
15 ist diese mit einem Zahnstangenantrieb 16 gekoppelt, der als Pneumatikantrieb ausgelegt
ist.
[0021] Wie aus Fig. 3a und 3b ersichtlich, bewirkt die Hin- und Herbewegung der Zahnstange
15 über den Zahnstangenantrieb 16 eine Verdrehung des Zahnrades 12 und somit eine
Verstellung des beweglichen Backenteils 11b. Hierbei ist in Fig. 3a die geöffnete
Stellung der Transportbacke 11 dargestellt, bei der der bewegliche Backenteil 11b
so weit in das Innere des Transportschlittens 9 zurückgeschwenkt ist, daß dieser unterhalb
der Oberfläche 9a des Transportschlittens 9 zu liegen kommt. Zum Schließen der Transportbacke
11 wird die Kolbenstange 16a des Zahnstangenantriebs 16 nach links ausgefahren, wodurch
die mit dem Zahnrad 12 in Eingriff stehende Zahnstange 15 ebenfalls nach links bewegt
wird. Diese Bewegung der Zahnstange 15 bewirkt eine Verdrehung des Zahnrades 12 und
somit ein Verschwenken des beweglichen Backenteils 11b in die geschlossene Transportstellung,
wie diese in Fig. 3b dargestellt ist. Um ein festes Anliegen des beweglichen Backenteils
11b an dem festen Backenteil 11a und somit im Transportfall einen sicheren Halt des
zwischen den beiden Backenteilen 11a und 11b festgeklemmten Flachbandleiters 2 zu
gewährleisten, ist auf der Zahnstange 15 eine als Wendelfeder 17 ausgebildete Druckfeder
angeordnet. Durch ein Verfahren des Zahnstangenantriebs 16 bis an die Anschlagfläche
16b wird über die Wendelfeder 17 ein zusätzlicher Anpreßdruck auf die Zahnstange 15
und somit über das Zahnrad 12 auf den beweglichen Backenteil 11b ausgeübt.
[0022] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, weist der Transportschlitten 9 zusätzlich zu dem Zahnstangenantrieb
16 zum Verschwenken der beweglichen Backenteile 11b einen Schlittenantrieb 18 auf,
über den der gesamte Transportschlitten 9 vor den einzelnen Bearbeitungsstationen
hin- und hergetaktet verfahrbar ist.
[0023] Der Transport der abgelängten Flachbandleiter 2 entlang der einzelnen Bearbeitungsstationen
erfolgt folgendermaßen:
[0024] Die von der Leitervorratseinrichtung 1 abgezogenen, von der Kabelvorziehzange 6 gehaltenen
Flachbandleiter 2 werden nach dem Einstellen der gewünschten Kabellänge in der Ablängstation
5 abgeschnitten. Um die solchermaßen abgelängten und in der Kabelvorziehzange 6 gehaltenen
Flachbandleiter 2 einer ersten Bearbeitungsstation, einer Abisolier- und Semi-Strip-Station
19 zuzuführen, werden die Transportschlitten 9 in der in Fig. 1 mit dem Pfeil gekennzeichneten
Richtung nach hinten verfahren, bis der zuvor in der Kabelvorziehzange 6 gehaltene
Flachbandleiter 2 in der Abisolier- und Semi-Strip-Station 19 anliegt.
[0025] An der Abisolier- und Semi-Strip-Station 19 kann der Flachbandleiter 2 ein- bzw.
zweiseitig abisoliert und mit Semi-Strip versehen werden. Dabei wird die Semi-Strip-Länge
mit wechselbaren Zwischenstücken eingestellt und die Abisolierlänge durch ein Distanzstück
bestimmt, das in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
[0026] Gleichzeitig mit dem Transport des Flachbandleiters 2 von der Kabelvorziehzange 6
hin zur Abisolier- und Semi-Strip-Station 19 wird der zuvor in der Abisolier- und
Semi-Strip-Station 19 bearbeitete Flachbandleiter 2 einer nachfolgenden Bearbeitungsstation,
nämlich einer Kontaktierstation 20 zugeführt, in der die Flachbandleiter 2 mit den
entsprechenden Gehäusen bestückt werden. Die Gehäusezuführung zur Kontaktierstation
20 besteht im wesentlichen aus zwei Vertikalspeichern 21, die übereinander angeordnete
Stangenmagazine enthalten, in denen hintereinander Gehäuse in Kontaktierlage angeordnet
sind, sowie Einrichtungen 22 zur schrittweisen Entleerung der Stangenmagazine in Zuführkanäle
23. Die Gehäusezuführung ist ausgelegt, um in der Kontaktierstation 20 beide Enden
der dort angelieferten Flachbandleitungen 2 mit Schneidklemm-Kontaktelementen in gegenüberliegender
Verarbeitung zu kontaktieren. Da in den Vertikalspeichern 21 Stangenmagazine sowohl
auf der linken, wie auch auf der rechten Seite der Artikelzufuhr in gleicher Position
angeordnet sind, die gegenüberliegende Verarbeitung in der Kontaktierstation 20 aber
zum Kontaktieren einander entgegengerichtete Gehäuse benötigt, ist eine 180°-Wendevorrichtung
24 für die Gehäuse auf der linken Seite der Gehäusezuführung vorgesehen, die gemäß
Doppelpfeil um 180° hin und zurück in einer Lagerung drehbar ist. Die derart in Kontaktierposition
gewendeten Gehäuse werden anschließend zur Kontaktierstation 20 verfahren. Durch Betätigung
eines nicht dargestellten Kontaktierstempels werden die in der Kontaktierstation 20
gehaltenen Flachbandleiter 20 in die Kontakte der Gehäuse eingedrückt bis der Kontaktiervorgang
beendet ist.
[0027] Beim Verfahren der Quertransporteinrichtung 7 werden weiterhin die zuvor in der Kontaktierstation
20 bearbeiteten Flachbandleiter 2 zu einer nachfolgenden Bearbeitungsstation transportiert,
welche als Kontrollstation 25 ausgelegt, in der die in der Kontaktierstation 20 mit
den Steckverbindungen bestückten Flachbandleiter 2 auf Durchgang und Kurzschluß geprüft
werden.
[0028] Mittels der vierten Transportbacke 11 werden beim Verfahren des Transportschlittens
9 die zuvor in der Kontrollstation 25 überprüften Flachbandleiter 2 einer abschließenden,
als Abschneidestation 26 ausgelegten Bearbeitungsstation zugeführt. Für den Fall,
daß die Überprüfung der kontaktierten Flachbandleiter 2 den Artikel als "schlecht"
erkannt hat, so trennt die Abschneidestation 26 den Flachbandleiter 2 beidseitig von
den Steckverbindern ab und sortiert die Ausschußstücke in einer Entsorgungsstation
27. Die für "gut" befundenen Artikel werden beim nächsten Takt des Transportschlittens
9 durch die nachfolgend angelieferten Flachbandleiter 2 aus dem Arbeitsbereich der
Maschine ausgeschoben.
[0029] Während des Transports der Flachbandleiter 2 mittels der Quertransporteinrichtung
7 sind die beidseits entlang der Bearbeitungsstationen 19, 20, 25 und 26 angeordneten
Klemmzangen 8 geöffnet. Nach dem Plazieren des Flachbandleiters 2 in einer neuen Bearbeitungsstation
werden die Klemmzangen 8 geschlossen, um den Flachbandleiter 2 für die Bearbeitung
an dieser Bearbeitungsstation zu fixieren. Gleichzeitig wird der Zahnstangenantrieb
16 betätigt, um den beweglichen Backenteil 11b in die geöffnete Position unterhalb
der Oberfläche 9a des Transportschlittens 9 zu bewegen. Daraufhin wird über den Schlittenantrieb
18 der Transportschlitten 9 wieder um einen Arbeitstakt nach vorne bewegt. In dieser
vorderen Position angekommen wird der Zahnstangenantrieb 16 betätigt, um den beweglichen
Backenteil 11b zum Transport der Flachbandleiter 2 zu schließen. Anschließend kann
der Schlittenantrieb 18 wieder betätigt werden, damit der voranstehend beschriebene
Transport der Flachbandleiter 2 von der Kabelvorziehzange 6 hin zu den nachfolgenden
Bearbeitungsstationen 19, 20, 25 und 26 wiederholt werden kann.
[0030] Da die aus nur ein oder zwei Transportschlitten 9 bestehende Quertransporteinrichtung
7 sehr leicht und klein ausgestaltet ist, sind sehr schnelle Taktfolgen mit einer
solchermaßen ausgestalteten Quertransporteinrichtung 7 möglich. Ferner ist es bei
der Bearbeitung von bis zu 9-poligen Steckverbindungen möglich, gleichzeitig zwei
Flachbandleiter an jeder Bearbeitungsstation zu bearbeiten. Zu diesem Zweck besteht
die Leitervorratseinrichtung 1 aus zwei Kabeltrommeln. Um beim gleichzeitigen Transport
zweier hintereinander auf dem Transportschlitten 9 angeordneter Flachbandleiter 2
eine gleichmäßige Anpressung der Flachbandleiter 2 zwischen den Backenteilen 11a und
11b zu gewährleisten, ist der bewegliche Backenteil 11b zweiteilig aus einem federelastischen
Material, vorzugsweise Federstahl hergestellt, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist.
[0031] Neben den möglichen höheren Taktgeschwindigkeiten zeichnet sich ein solchermaßen
ausgebildeter Kabelkonfektionierautomat dadurch aus, daß die beim Verfahren der Quertransporteinrichtung
7 auftretenden Beschleunigungs- und Bremskräfte keine Auswirkungen auf die Laufruhe
der Maschine haben, da die zu beschleunigenden und abzubremsenden Massen der Transportschlitten
9 sehr gering sind.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- Leitervorratseinrichtung
- 2
- Flachbandleiter
- 3
- Kabelrücklaufsperre
- 4
- Leitungsvorschubeinrichtung
- 5
- Ablängstation
- 6
- Kabelvorziehzange
- 7
- Quertransporteinrichtung
- 8
- Klemmzange
- 9
- Transportschlitten
- 9a
- Oberfläche
- 10
- Traverse
- 11
- Transportbacke
- 11a
- fester Backenteil
- 11b
- beweglicher Backenteil
- 11c
- Transportfläche
- 12
- Zahnrad
- 13
- Nut
- 14
- Nutenstein
- 15
- Zahnstange
- 16
- Zahnstangenantrieb
- 16a
- Kolbenstange
- 16b
- Anschlagfläche
- 17
- Wendefeder
- 18
- Schlittenantrieb
- 19
- Abisolier- und Semi-Strip-Station
- 20
- Kontaktierstation
- 21
- Vertikalspeicher
- 22
- Ausschubeinrichtung
- 23
- Zuführkanal
- 24
- 180° Wendevorrichtung
- 25
- Kontrollstation
- 26
- Abschneidestation
- 27
- Ausschubeinrichtung
1. Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung von aus einem Leitungsvorrat abgezogenen Flachbandleitern
(2) mit Steckern, insbesondere Schneidklemmkontaktierelementen, ausgerüsteten Gehäusen
in einer Kontaktierstation (20), die in der Bearbeitungsfolge jeweils nachgeschaltet
aufgebaut ist aus einer Flachbandleitervorratseinrichtung (1), einer Leitungsvorschubeinrichtung
(4), einer Ablängstation (5) und einer die abgelängten Leitungen (2) erfassenden Quertransporteinrichtung
(7) für den Transport der Flachbandleiter zu der Kontaktierstation (20), der von der
anderen Seite mit einer Zufuhreinrichtung die Gehäuse zuführbar sind, sowie zu nachfolgenden
Bearbeitungsstationen (25, 26), wobei beidseits der entlang der einzelnen Bearbeitungsstationen
(19, 20, 25, 26) verlaufenden Quertransportrichtung vertikalbewegbare Klemmzangen
(8) angeordnet sind, um die abgelängten Leitungen (2) an den jeweiligen Bearbeitungsstationen
(19, 20, 25, 26) zu fixieren,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Quertransporteinrichtung (7) aus mindestens einem Transportschlitten (9) mit
darauf hintereinander angeordneten Transportbacken (11) besteht und daß der Transportschlitten
(9) zwischen den Klemmzangen (8) angeordnet vor den einzelnen Bearbeitungsstationen
(19, 20, 25, 26) hin- und hergetaktet verfahrbar ist.
2. Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zahl der auf jedem Transportschlitten (9) hintereinander angeordneten Transportbacken
(11) mindestens der Zahl der Bearbeitungsstationen (19, 20, 25, 26) entspricht, entlang
derer die Quertransporteinrichtung (7) hin- und hergetaktet verfahrbar ist.
3. Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf den Transportschlitten (9) angeordneten Transportbacken (11) jeweils als
aus einem festen Backenteil (11a) und aus einem beweglichen Backenteil (11b) bestehende
Backenpaare ausgebildet sind.
4. Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die beweglichen Backenteile (11b) tangential an der Umfangsfläche eines Zahnrades
(12) angeordnet sind, das innerhalb des Transportschlittens (9) angeordnet über eine
Zahnstange (15) antreibbar ist, die alle Zahnräder (12) für die beweglichen Backenteile
(11b) eines Transportschlittens (9) miteinander koppelt.
5. Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die beweglichen Backenteile (11b) zweiteilig aus einem flexiblen Material, vorzugsweise
Federstahl, gebildet sind.
6. Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die festen Backenteile (11a) der Transportbacken (11) auswechselbar in den Transportschlitten
(9) angeordnet sind.
7. Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zahnstange (15) zum Antrieb der mit den beweglichen Backenteilen (11b) bestückten
Zahnräder (12) über einen Pneumatikantrieb (16) hin- und herverfahrbar ist.
8. Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich jeder Transportbacke (11) auf der Zahnstange (15) eine vorzugsweise
als Wendelfeder (17) ausgebildete Druckfeder angeordnet ist.
9. Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Transportschlitten (9) über einen Pneumatikantrieb (18) hin- und herverfahrbar
ist.
10. Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit zwei zwischen
den Klemmzangen (8) angeordneten Transportschlitten (9), dadurch gekennzeichnet, daß
die Transportschlitten (9) über eine gemeinsame Traverse (10) miteinander verbunden
sind.
11. Vorrichtung zur Kabelkonfektionierung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Konfektionierung mit bis zu 9-poligen Steckern zwei abgelängte Leitungen
(2) gleichzeitig an jeder Bearbeitungsstation (19, 20, 25, 26) bearbeitbar sind.